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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schmerzen nach OP


Hofnarrr
04.05.2008, 15:04
Hallo zusammen...Habe mal ne Frage.. Bin ich eigentlich ganz allein mit dem Problem?? Schmerzen und immer wieder Schmerzen... ob es nur Blähungen oder Stuhlgang ist..egal, oft über Stunden.. habe Buscupan und Novalgin genommen, aber das dämpft nur ein
wenig. Habe hier im Forum schon gesucht nach dem Thema, aber es scheint als hätten alle damit kein Problem ;)
Frage: Bin ich zu ungeduldig ?? Wie lange hattet Ihr Probleme?? Ich lese immer wieder: Stoma, kein Problem, man gewöhnt sich dran und ist dann fast ganz normal.. Sorry, das sehe ich noch überhaupt nicht..Die Grundplatte drückt immerzu, beim Spazierengehen sehe ich aus wie der schiefe Turm von Pisa weil ich so gebeugt gehe :-)
Ich habe vor 5 Wochen meinen AP (endständig nach Rectum CA) bekommen nach einer leckeren 7,5 Stunden OP. Seit 3 Wochen bin ich wieder zu Hause únd sogar schon wieder arbeiten gewesen.
Ich hoffe Ihr sagt mir jetzt das es nicht mehr allzu lange dauert... und das wenigstens 1 !!! auch solche Erfahrungen gemacht hat..
Wenn nicht, habe ich die Schwierigkeit das die Garantie auf meine OP abgelaufen ist...(lach)

Viele Grüße vom Hofnarrr

Renate23
04.05.2008, 16:41
Hallo Hofnarr,
habe eben Deinen Beitrag gelesen. Zur Bewältigung und zum Umgang mit dem Stoma rat ich Dir zu www.stoma-forum.de zu gehen, da bist Du nämlich mit Deinen Fragen an der richtigen Stelle. Dass nach 5 Wochen AP-Op noch Schmerzen da sind, würde ich als "normal" bezeichnen. Ich bin nach dieser
OP erst nach einem 1/2 Jahr wieder arbeiten gegangen. Ich glaube, dass Du wirklich zu ungeduldig bist. Allein dass die OP 7,5 Std. gedauert hat, zeigt, dass einiges "geschnipselt" wurde. Wenn Du noch weitere Fragen hast, schick mir eine PN ansonsten lesen wir uns vielleicht im stoma-forum. Lg Renate23

hope38
04.05.2008, 20:45
Herzlich Willkommen, Hofnarr!
Deine OP ist ja noch nicht lange her und ich kann Deine Ungeduld sehr gut verstehen.
Wurdest Du vorab bestrahlt? Hast Du Chemo bekommen? All das muß man bei der Heilung der OP-Wunden berücksichtigen.
Außerdem ist ja, wie Renate auch schrieb, an Dir lange rumgedoktort worden und diese OP ist keine Kleinigkeit. Der Darm zB wird aus der Fettmanschette gelöst und "runtergezogen", um die Enden wieder miteinander zu verbinden. Wenn Du Dir das allein vorstellst, dann ist es nicht verwunderlich, daß all das Zeit braucht.
Zu dem Stoma kann ich Dir nur meine Erfahrung schreiben: Ich wußte ja auch vor der OP, daß ich ein Stoma bekommen würde. Hinter mir lagen zu dem Zeitpunkt schon 6 Wochen Chemo und Bestrahlung, da fiel ich sowieso von einer Ohnmacht in die nächste;)!. Da war in meinem kleinen Hirn absolut kein Platz für Stoma-Panik-Attacken. Deswegen habe ich es so hingenommen!
Klar ist es manchmal nicht toll. Klar würde ich auch gern ganz normal aufs Klo gehen. Aber es geht ja zur Zeit (meins kann evtl zurückverlegt werden) nicht.
Ich sehe das Stoma ja als Hilfsmittel (bringe immer den Vergleich zu der Brille oder dem Hörgerät) und außerdem hat es mir das Leben gerettet, irgendwie!

Ich hoffe, Du wirst bald schmerzfrei sein und Deine Verdauung wird sich einspielen.
Alles Gute,
hope

Hofnarrr
05.05.2008, 18:51
Danke fur den Tip mit dem Stoma_Forum Renate..habe mich dort angemeldet und gepostet...wir sehen uns dort..;)

Hope: ja, Chemo und Bestrahlung hatte ich vor der OP, Bestrahlung war auch "himmlisch"..die Engel im Himmel spielen Harfe...ich habs gehört..haben lauter gespielt als ich schreien konnte bei mancher Toilettensitzung..
Grüße Hofnarrr

Sabine36
05.05.2008, 19:18
Hallo Hofnarr,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier, auch wenn der Anlass ein unschöner ist.
Dass Du noch Probleme hast, ist eigentlich völlig normal. Der Darm ist ein empfindliches Organ, welches sensibel auf Eingriffe dieser Art reagiert. Und erst recht, wenn Du vor der OP noch bestrahlt wurdest und Chemo bekommen hast. Ich weiß, das tröstet Dich jetzt nicht wirklich, aber gib Dir und Deinem Körper Zeit, sich von den Strapazen dieser Tortur zu erholen.
Wenn die Grundplatte zwickt und zwackt, hast Du vielleicht noch nicht das richtige Versorgungssystem gefunden. Hast Du Deinen Stomatherapeuten schon mal darauf angesprochen?
Was die Blähungen und Schmerzen angeht...eventuell wäre es hilfreich, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem Du genau aufschreibst, was Du wann gegessen hast. So fällt es leichter, Reaktionen des Darmes auf Lebensmittel zurückzuführen und diese dann zu meiden oder einfach noch mal zu einem späteren Zeitpunkt auszuprobieren, ob Du sie inzwischen verträgst.

Ich wünsche Dir, dass Du bald schmerzfrei durch`s Leben gehen kannst.

Lieben Gruss
Sabine36

Jutta
06.05.2008, 05:38
Hallo Hofnarr,

kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen, leider. Alleine bist du mit deinen Problemen ganz sicher nicht.

Alles was mit unserem Verdauungstrakt zu tun hat, benötigt viel Geduld, viele Versuche für dich das Beste zu finden, was nicht belastet. Bedenke bitte auch, je mehr Schmerzmittel du nimmst umso mehr dickt sich dein Stuhlgang ein, ergo bekommst du noch mehr Blähungen und mehr Schmerzen.

Kannst du beschreiben wo und wie die Basisplatte drückt? Kann es sein, dass der Stuhlgang darunter in der letzten Schlinge drückt, zwickt und zwackt?

Ein Tipp, wenn du bemerkst, dass du die übliche Schmerzhaltung einnimmst, stelle dich sofort kerzengerade hin. Mit der Zeit wird dadurch dein gesamter Unterbauch und Oberkörper so richtig verspannt, dass evtl. später eine gezielte Krankengymnastik notwendig sein wird.

teddy.65
06.05.2008, 19:57
Hallo Hofnarr,

auch von mir ein herzliches WILLKOMMEN in diesem Forum.

Ja, ich kenne das auch so wie du es beschreibst. Bei mir hat es einige Wochen gedauert bis ich wieder aufrecht stehen konnte. Es hat ordentlich geziept am Stoma.

Du hast geschrieben, dass du ein endständiges Stoma hast, daher vermute ich mal, das es ein Colostoma ist. Könntest du dann nicht sogar auf einteilige Beutel umsteigen? Die haben eine weichere Platte. Im Stoma-Forum hast du sicherlich schon Tipps bekommen. Dort bist du mit deinen Fragen am allerbesten aufgehoben.

Mit Blähungen und Durchfällen hatte ich auch sehr lange zu kämpfen. Begünstigt durch die Chemo hat sich meine Laktoseintoleranz voll und ganz entfalten können. Es hat einige Zeit gedauert bis ich wusste woher meine Verdauungsbeschwerden kamen.

Es könnte auch bei dir eine Unverträglichkeit bei Lebensmitteln vorliegen?? Ist nur so eine Idee von mir.

Ich wünsche dir die nötige Geduld, denn die ist momentan das wichtigste und zugleich schwerste.

Hofnarrr
08.05.2008, 20:09
Hallo zusammen, danke für Eure Antworten..Ich hatte heute Termin mit meiner Stomaberaterin und ich habe jetzt mal ein anderes System bekommen, mal sehen... sie meinte, meine Probleme könnten durchaus durch eine Engstelle am Stoma verursacht werden. Diese stelle könne man dann weiten (SUPER!! Da freue ich mcih ja schon wie ein kleines Kind darauf :eek:
Aber vielleicht mache ich mir ja auch schlimmere Vorstellungen als die Realität ist..
Ich übe mich im Moment einfach in Geduld..und hoffe das die DInge sich von alleine regulieren... Auf das rostige Dehnungsbrecheisen eines Arztes könnte ich ja doch verzichten..
Aaaahm..auf Deinen Hinweis Jutta das Schmerzmittel auch die Verdauung eher lähmen als fördern, kann ich nur sagen: Ich nehme keine Schmerzmittel... genau aus dem Grund..
Viele Grüße
vom Hofnarrr

Renate23
08.05.2008, 20:52
Hallo Hofnarr,
lese gerade Deinen Bericht. Ich hatte auch nach der OP eine Stenose, also eine heftige Verengung am Stoma. Da ging nicht mal mehr ein Bleistift hinein, so eng war das. Hatte auch Koliken. Bei mir wurde die Verengung mittels eines Schnittes am Stoma aufgehoben, danach musste ich immer wieder mit meinem eigenen Finger im Stoma "rundum" fahren, damit es nicht wieder zugewächst. Aber bis heute und das sind 20 Jahre später, hat es gehalten. Ich weiß jetzt nicht mehr hast Du eine Ileostomie oder eine Colostomie, ich nehme an, dass Du nicht irrigieren kannst. Da würdest Du Dir nämlich einiges an Lebensqualität verbessern. Also Kopf hoch. Lg Renate

Ha-lu-po
16.05.2008, 08:33
Hallo Hofnarr,
hier ist dein Leidensgenosse, der mit Dir operiert worden ist. Es wurden ja bereits einige Tipps hier gegeben, die ich bei mir auch beherzigen werde. Wie du ja weisst, habe/hatte ich ja etwas andere Probleme mit meinem Colostoma. Aber es wird ja Gottlob besser, und ich hoffe dass ich, wenn ich mal Probleme habe, mir ebenfalls Hilfe gegeben wird. Denn die kann man wirklich gebrauchen. Meine Blasenfunktionsstörung kommt gaaaaanz langsam wieder in Gang. Bedeutet dass ich jetzt bald wieder normal sein werde wenn die Restmenge fast Null ist - na ja wenn man bei einem endständigen Stoma von nornmal reden kann. Ach ja haste auch den Tipp gelesen mit der einteiligen Versorgung? Probier es mal aus- Proben hast du ja. Habe nächste Woche ja die urodynamische Blasenuntersuchung und hoffe, das es danach besser wird. Na wenigstens du hattest die Probleme nicht, aber dafür andere. Ich für meinen Teil hoffe mal, das ich so ab Mitte Juni wieder arbeiten gehen kann, wenn ich wieder einigermaßen belastbar bin.

Gruß auch an alle anderen hier
harald