PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jetzt fängt alles wieder von vorne an


mimac
08.05.2008, 15:06
Im Dezember 2003 wurde bei mir Brustkrebs festgestellt. Ein 4 cm großer Tumor GIII in der linken Brust. Von 25 entnommene Lymhknoten waren 21 befallen. Es folgten 6 x FEC Chemo, sowie 35 Bestrahlungen. Seit Ende 2004 nehme ich Arimidex. Meine körperliche Verfassung wurde von Jahr zu Jahr besser. Natürlich hatte ich Nebenwirkung, wie z.B. Gelenkschmerzen in den Füßen , Gewichtszunahme und meine Kondition ist immer noch nicht die beste, obwohl ich sportlich aktiv bin. Ich mache alles nach meinem eigenen Tempo. Alle Nachsorgeuntersuchungen habe ich peinlich genau machen lassen. Die letzte Mammographie war im November. Das Brustgewebe war endlich durchlässiger und der Arzt war begeistert.
Seit einiger Zeit habe ich hin und wieder so ein unangenehmes Gefühl im seitlichen Oberkörper (3Fingerbreit unter der Achsel). Es fühlte sich wie eine schmerzhafte Schwellung an. Der erste Gedanke ist natürlich Lymphödem aber die Lymphdrainagen brachten nichts. Anfang der Woche war die Seite besonders aufgedunsen. Mein BH schnitt an dieser Stelle richtig ein. Ich dachte vielleicht hilft ein kühlendes Gel und beim Einreiben merkte ich eine richtig harten Strang der höllisch weh tat. In der Nacht wurde die Schwellung im geamten Weichteilbereich stärker. Ich tippte auf ein entzündliches Ödem und ging sofort zu meinem Frauenarzt. Dann der Schock: er machte eine Sono von diesem Bereich und stelle "mehrere Herdbildungen von ca. 2 cm" fest. Mir wurde so übel. Alles weitere geschah wie in Trance. Er sorgte dafür, dass ich innerhalb von 3 Stunden einen Mammographie-Termin bekam und heute Morgen einen Termin im KH für eine Stanzbiopsie.
Im Röntgen-Zentrum werde ich immer vom selben Arzt betreut. Er war fassungslos über diesen Befund, da im November keinerlei Anzeichen für irgendwelche Fremdkörper waren. Er sagte immer, so schnell könnten Tumore nicht wachsen, konnte aber dies in seinem Bericht auch nicht ganz ausschließen- ist ja klar. Er hat im Bericht aber vermerkt, dass es sich durchaus um Hämatome handeln könnte. Das beruhigte mich wieder ein bisschen.

Heute Morgen im KH-Brustzentrum: Nochmals abtasten (inzwischen ist meine Seite grün und blau), dann wieder Sono: Alle Stellen, die beim drücken weh tun, sind höchstwahrschein doch Metastasen. Man wollte mich nicht unnötig mit einer Stanzbiopsie qüälen, weil - was immer es auch sein mag - sowieso ausgeräumt werden muss. Allerdings mit meiner Vorgeschichte sagte der Arzt mir, dass diese Gebilde höchstwahrscheinlich bösartig sind. Nach der Operation wird dann in einem Gremium entschieden, welcher Therapieplan für mich aufgestellt wird. Bestrahlungen kommen ein 2. Mal nicht mehr in Frage.

Mein OP-Termin ist nächsten Donnerstag, 15. Mai. Ich kann es einfach nicht fassen. Ich dachte immer Tumore tun nicht weh. Ich sehe aus wie das blühende Leben und fühle mich so, und ich soll schon wieder Krebs haben? Nein!!!! So nicht!!! Ich habe mich beim ersten Mal nicht unterkriegen lassen und ich werde es sicherlich nicht beim zweiten Mal. Diese Einstellung will ich beibehalten. Was mir schwerfällt ist die Mitteilungen an Familiemitglieder. Die stehen alle auch unter Schock. Habe eigentlich keine Lust, es weiter im Freundeskreis zu erzählen. Es wühlt mit doch zu sehr auf. Mal sehen, wie sich die nächsten Tage entwickelt.

Jetzt ist es raus und ich bin froh, dass ich hier mein Schicksal mitteilen kann. Vielleicht gibt es ja jemand, der auch wieder durch so ein Tal ging und gut wieder rauskam.

Grüße an alle
Eure Michaela (im Chat früher bekannt als mimac)

Svenja-Anika
08.05.2008, 15:33
Hallo Michaela,
Du Arme, ich kann Dir gar nicht sagen wie leid Du mir tust. Aber ich höre schon wieder Deinen Kampfgeist heraus, Du wirst Dich bestimmt nicht unterkriegen lassen!!!!
Das Du es Deinen Angehörigen nicht sagen willst, kann ich voll und ganz verstehen, aber das musst Du doch noch nicht! Versuch doch erst für Dich klar zu kommen, bis zum 15.5 ist noch ein bisschen Zeit. Am liebsten würde ich Dich ganz doll drücken, es ist so hart.
Wein Dich richtig aus oder schreie und tobe, aber dann steh wieder auf!!!
Du schaffst es!!:knuddel:
Lg Svenja

mahanuala
08.05.2008, 16:26
liebe michaela
es tut mir so leid dass du so schlechte nachrichten bekommen hast :(.
aber noch hast du ja nicht die endgültige diagnose und vielleicht ist es doch besser als erwartet. das würde ich hoffen wollen bis ich das gegenteil WEISS.
ich drücke dir ganz doll die daumen, daß alles gut läuft.
was ich an der ganzen schwierigen situation ein bisschen beruhigend finde ist, dass du offenbar in medizinisch und menschlich guten händen bist...ich weiss aus erfahrung, daß das ein wichtiger faktor ist um solche krisensituationen halbwegs überstehen zu könne
alles liebe wünscht dir
mahanula

Regina_Beate
08.05.2008, 18:54
Liebe Manuela !

Lass Dich erst mal feste drücken.:pftroest: Wie Du weiter unten sehen kannst, habe ich dieses Procedere schon mehrfach über mich ergehen lassen. Du kannst es auch in den von mir veröffentlichten Beiträgen nachlesen. Wichtig ist, egal was nun herauskommt, bleib und denke positiv. Das hat mir immer -in all den Jahren- geholfen. Sprich mit Deiner Familie über Deine Sorgen und Ängste. Es ist verkehrt, das mit sich alleine ausmachen zu wollen. Und denke daran, Deine Lieben haben ein Recht darauf, zu wissen, was mit Dir los ist. Sie können Dir helfen und Dich auffangen, wenn Du wieder in das fürchterliche Loch fällst. Mir hat es immer gut getan, zu wissen, meine Familie ist für mich da - ich bin nicht allein.
Für Donnerstag drücke ich alle Daumen.

Liebe Grüße
Regina Beate

Sonnenhunger
08.05.2008, 20:22
Liebe Michaela,

wie gut kann ich nachempfinden, wie sich dein Absturz in die Hölle anfühlt ! Aber Kopf hoch: es wird eine Therapie für dich geben - das ist wichtig, das zählt - es gibt eine Eintrittskarte ins dritte Leben !

Meine Geschichte ist ähnlich, es ging nur viel schneller:
Letzte Bestrahlung nach Erstdiagnose "Brustkrebs" im November 2007. AHB bis Weihnachten 2007, ab Januar wieder Einstieg ins Berufsleben.
Fakten: Tumor multizentrisch; Tumorgröße ca. 6 cm; triple negativ; G3; 3/12 befallene LK.
Februar 2007: Schmerzhafte Anschwellung der Axilla. März 2007 OP - laut Bericht des Pathologen "mindestens 10 Tumorknoten (Lymphknoten ?) bis 2,6 cm groß" - triple negativ unverändert.
Derzeit läuft die Strahlentherapie - bis Ende Mai. Erster Termin zur CT: weiteres "Knötchen" ist sichtbar. Narbengewebe ? Tumorknoten ? Das Zittern geht weiter. Eine Eintrittskarte ins dritte Leben habe ich schon eingelöst. Brauche ich noch eine vierte ?

Michaela, ich verliere den Mut nicht. Und das sollst du auch nicht - es gibt eine Chance. Und Behandlungen - inzwischen neue, wirkungsvolle Mittel. Und: du hast ein Lokalrezidiv - die Chance auf Heilung besteht weiterhin.

Liebe Michaela, ich zünde für dich eine Kerze an und wünsche ganz fest, dass alles gut wird.

Liebe Grüße
Sonnenhunger

penguin
08.05.2008, 21:14
Liebe Michaela,

Ich bin nur mehr selten im KK, lese aber nach wie vor - und bin tief betroffen, als ich heute Deine Nachricht gesehen habe:knuddel::knuddel:- wir beide haben uns so manche Nacht im Chat um die Ohren gehauen...Ich denke ganz stark an Dich nächste Woche Donnerstag - bitte lass nicht alles hängen! Du warst schon so stark, Du wirst diesem Mistkerl wieder zeigen, dass Du keinen Untermieter brauchen kannst!!!
Alles Liebe vom Penguin aus Wien:remybussi:remybussi

Heike 1963
08.05.2008, 21:44
Liebe Michaela,

ich bin betroffen von Deinen schechten Nachrichten. Hab oft an Dich gedacht. Wir haben uns im Chat immer so gut unterhalten und nebenher hast Du so gern Ketten gebastelt. Schön war die Zeit!

Laß Dir Deine Lebensfreude, Deinen Mut und Deine Kraft nicht nehmen!

Ich wünsche es Dir so sehr!

Liebe Grüße
Heike

Ute30
09.05.2008, 09:21
Liebe Michaela,

Ich wünsche Dir auf Deinem Weg Kraft und Mut, immer wieder.

Ich will an Dich denken, am 15.05., und auch danach, immer wieder und wieder.

Sei lieb und tröstend gedrückt.

Liebe Grüße
Ute

BarbaraKR
09.05.2008, 12:21
Liebe Michaela,
ich drück Dir die Daumen für den 15.05.08 und es wird eine Therapie für Dich geben!

Liebe Grüße
Barbara

Biene 37
09.05.2008, 15:54
Hallo Mimac
Mir sind die Tränen :weinen::weinen: gekommen als ich dein Beitrag gelesen habe .
Ich würde auch erstmal den 15 Mai abwarten , aber dann würde ich mit deiner Familie reden .
Du schaffst das schon , ich drücke Dir die Daumen.
Lass Dich ganz doll drücken:knuddel::knuddel:
Viele Liebe Grüße Biene

mimac
09.05.2008, 16:34
Vielen, vielen Dank für die lieben Grüße und euren Zuspruch. Das tut richtig gut.
Es tat mir auch gut, alles im ersten Moment von der Seele zu schreiben, aber
ich glaube, dass ch habe mich etwas falsch ausgedruckt habe, denn ich habe sehr wohl meine Familie sofort die Nachricht mitgeteit... Mitteilsamkeit liegt in meiner Natur...(grins), es war nur sehr schwer für mich. Im ersten Moment waren sie geschockt und sehr traurig. Aber mein Mann und meine 2 Jungs sind toll - damals und heute. Nachdem der Schock gesetzt hat, ließen sie gar keinen Zweifel daran, dass ich es auch dieses Mal schaffen werde und sie mich voll und ganz unterstützen werden so wie damals. "Das schaffst du Mama, sei nicht traurig, wir helfen dir dabei" sagte mein 17jähriger. Mein ältester Sohn (21) studiert jetzt in Karlsruhe und wollte sofort kommen, aber ich habe ihm gesagt, er soll mal die Kirche im Dorf lassen. Und mein Mann, der ist sowieso immer schon meine große Stütze gewesen, also bin ich in den besten Händen. Nur meine Eltern (beide Ende 70/Anfang 80) können es nicht gut verkraften. Aber wir führen täglich Gespräche und besuchen einander und ich glaube sie schauen allmählich auch nach vorne.
Inzwischen hat mich der Alltag wieder eingeholt. Ich bin so beschäftigt, meine Abwesenheit zu organisieren, dass ich schon fast vergessen habe, warum ich eigentlich am organisieren bin. Beschäftigung lenkt ab. Ich kann sogar wieder lachen!

Liebe Penguien und liebe Heike, eure Nachricht hat mich sehr gefreut. Wir haben uns ja lange nicht mehr "gechattet". So ist das: wenn's einem gut geht wird man untreu und kommt reumütig wieder zurück (lach lach).

Ich halte Euch auf den laufenden, spätestens wenn der ganze Schlamassel vorbei ist.

Ganz lieben Dank an alle und schöne Pfingsten

Bis bald
eure Michaela

carinoca
09.05.2008, 17:11
Ich glaub es nicht-

Du hast wieder was Mimac? Verdammte Axt (excuse me) was is passiert wie kommt das?

Carinagruß und jede Menge Kraft für Dich!

Marienkäfer
09.05.2008, 23:47
Hallo, liebe mimac, :knuddel:

:pftroest: Es tut mir sehr Leid, dass dich der Krebs nicht in Ruhe gelassen hat. Neulich habe ich noch mal deine letzte Mail an mich gelesen. Sie ist "uralt". Ich war immer der Meinung, dass ich nie wieder von dir höre / lese...

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und ganz viel Kraft für die nächste Zeit, besonders für den kommenden Donnerstag.

Liebe Grüße von der Käferin

Rubbelmaus
10.05.2008, 00:04
Hallo Mimac,

es tut mir sehr leid, als ich gerade gelesen habe, das sich wieder Metas bei dir gebildet haben (können).

Ich war nach der Ersterkrankung fast 6 Jahre rezidiv- und metastasenfrei. Dann im Apri. 2006 die erste Knochenmetaste, die mit 16 Bestrahlungen und Aromasin, sowie alle 4 Wochen eine Bisphosphonat-Infusion behandelt wurde. Die Meta war nach einigen Moanaten verknöchert, inaktiv und ich einfach nur glücklich. Doch jetzt hat man im Februar festgestellt, dass sich trotz Behandlung die Knochenmetas in der ganzen Wirbelsäule, 2 Rippen links und im Becken bis in den re. Oberschenkel explosionsartig ausgebreitet haben. 16 Bestrahlungen habe ich wieder geschafft und nun bin ich in der Chemophase, wovon ich jetzt den 5. Zyklus von 9 Zyklen begonnen habe.

Und mir geht es da genau wie dir, ich sehe pumperlgesund aus. Habe Übergewicht und jeder meint, ich könne doch nicht schwer krebskrank sein, denn ich sehe ja aus "wie das blühende Leben". Aber genau diese Sprüche sind es, die mich einfach fertig machen. Nur weil ich nicht klapperdünn bin und krank aussehe, glauben viele Leute, dass es bei mir doch nur halb so schlimm wäre. Ich bin es einfach leid, immer wieder zu erklären, was in meinem Körper vor sich geht und bleibe deshalb lieder stumm. Ausser mit meinem Mann und einigen wenigen guten Freundinnen spreche ich nicht mehr darüber.

Ich denke am 15. an dich und wünsche dir alles Gute, vielleicht geschieht ja doch noch ein "Wunder" und es sind keine neuen Metas. Ich wünsche es dir von ganzem Herzen!

Alles Gute und viele Grüße
Heidi

mimac
10.05.2008, 08:15
Liebe Heidi,

deine Geschichte hat mich sehr bewegt. Genau wie ich, da wiegt man sich in Sicherheit und BOOM, wird man wieder eingeholt. Du hast ja einiges inzwischen überstehen müssen. Deine Geschichte macht mir Mut, nicht aufzugeben. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Erfolg bei deiner jetzigen Behandlung und auch den Mut einfach immer weiter machen zu wollen.

Liebe Grüße
Michaela

carinoca
10.05.2008, 09:56
Hi Mimac, hallo Rubbelmaus,

ich bin so fassungslos wenn ich Eure Geschichten lese..ich wünsche Euch viel Kraft und bin in Gedanken mit Euch!

Carinagruß
:knuddel:

Conny55
12.05.2008, 21:53
Hallo, Mimac und Rubbelmaus-Heidi, lasst euch nicht unterkriegen!
Es ist schon verrückt, dass manch einen im Leben diese Geschichte immer wieder einholt. Seid tapfer und trotzt dem Tunichtgut, auch wenn es schwer fällt!

Ganz liebe Grüße
Conny55

Ritschy
18.05.2008, 20:17
Hey Michaela,

wir kennen uns ja auch noch ein wenig aus dem Chat (Musikmurmel)! Habe gerade mal wieder hier vorbeigeschaut und jetzt muss ich das von dir lesen. Jetzt hast die OP ja sicher schon hinter dir und wartest auf die genaue Histo! Ich drück ganz fest die Daumen, das sich der optimale Therapieansatz für dich finden lässt!

Alles alles Liebe
Ritschy

mimac
26.05.2008, 15:46
Hallo, Ihr Lieben!

Vielen Dank an euch allen, die an mich gedacht haben und mir die vielen guten Wünsche mit auf den Weg gegeben haben.

Ich bin erst seit dem Wochenende zu Hause und bin immer noch ziemlich schlapp. Ich hatte bei der OP viel Blut verloren, so dass eine Anämie dazukam. Die Operation war doch länger und aufwändiger als gedacht.
Leider habe ich kein gutes Ergebnis. Die Diagnose: Ausgedehntes Rezidiv in der linken Axilla und Thoraxwand mit ausgedehntem Krebszellwachstum entlang der Lymphgefäßen.

Es wurden 4 faustgroße Tumore entfernt, 2 davon im „ungesunden“. Ein gefäßnaher inoperabler Resttumor wurde abgeklemmt. Er konnte nicht entfernt werden, da die Gefahr einer Gefäßverletzung zu hoch war. Die Chefärztin erklärte mir, dass sie 3 x die Operation abbrechen wollte, dennoch weiter operierte um möglichst alle Tumore zu entfernen. Irgendwann war aber Schluss, und sie musste die Resttumore abklemmen. Hier musste sie zum Wohl der Patientin entscheiden, denn diese Tumore zu entfernen hätte bedeutet, mein Arm zu riskieren und das Risiko wollte sie nicht eingehen. Um diesem Restbestand muss sich die weitere Therapie kümmern.
Die Operation dauerte ca. 4 Stunden und ich wachte auf der Intensivstation auf, wo ich die nächsten 18 Stunden verbrachte.

Meine Ärztin war direkt zur Stelle. Sie ließ mich ihre Hand drücken und war froh, dass ich so viel Kraft in den Händen hatte und mein Arm schon etwas bewegen konnte. Für sie ein gutes Zeichen dass es keine Gefäßverletzungen gab. Sie unterrichtete mich sofort über das Ausmaß der OP. Sie konnte die alte Naht wieder öffnen und hatte somit viel Platz zu operieren.
Am Montagmorgen wurde dann eine CT gemacht. Hier endlich mal eine wirklich tolle Nachricht: ein unauffälliger CT-Thorax-Befund!!!! Darüber war die Ärztin sehr erfreut, denn sie hatte nicht damit gerechnet. Die Freude darüber teilte das ganze Schwesternteam und alle gratulierten. Ein Stein fiel mir von Herzen. Überhaupt muss ich mal sagen, dass ich eine hervorragende Betreuung hatte. Die Chefärztin, die das Brustzentrum leitet, war täglich öfter bei mir zur Visite. Sie hat sich sehr viel Zeit genommen, Fragen zu beantworten und mir Zuspruch zu geben. Sie versicherte mir auch, dass die Mitglieder des onkologischen Arbeitskreises des Krankenhauses (Brustzentrums), der sich mit meinem Fall befassen wird, ein äußerst kompetentes Team ist und unter Berücksichtigung meiner Vorgeschichte die passende Therapie erarbeiten wird.
Jeden Dienstag findet diese Konferenz statt und am 27.05 wird mein Fall behandelt. Meine Ärztin geht davon aus, dass mit der Therapie dann sofort begonnen wird, denn es geht darum, dem Resttumor schnellstens den Garaus zu machen.

Ja, es ist kaum zu glauben, dass all das so schnell gewachsen ist. Was ich für eine Schwellung oder ein Odem hielt, war in Wirklichkeit ein ganz fieser Hund. Noch Ende letzten Jahres hatte ich Traumergebnisse bei der Mammographie. Dieses Mal hat sich der Bösewicht nicht die Brust ausgesucht, sondern ging in die Tiefe in einem Bereich (Brustband), wo man ihn nicht erwartet hätte.
Als der Befund am letzten Freitag endlich da war, hatte ich wieder ein richtiges Tief, obwohl der CT Befund so gut ausfiel. War ich zu blauäugig gewesen, dass ich die Hoffnung hatte, diese Krankheit überwunden zu haben? Meine Ärztin war wieder zur Stelle mit der richtigen Sichtweise, was mich wieder aufbaute. Sie sagte nämlich, dass für einen so starken Befall vor 4 Jahren (21 von 25 Lymphknoten) hätte sich mein Körper eine lange Zeit gut mit der Situation zurecht gefunden, was ein Indikator dafür ist, dass er es weiterhin mit der richtigen Therapie und Nachsorge auch weiterhin kann. Niemand könne sagen, was noch kommt, deshalb muss ich mir eingestehen, dass mich diese Krankheit begleiten wird, und ich damit leben muss, kann und werde.

Ich bekomme noch einen Termin für eine Knochen-Szinti und gehe in den nächsten Tagen nochmals zu meiner Ärztin in die Sprechstunde. Dann erfahre ich auch, wie es weiter geht.
Ich halte euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße
Michaela (mimac)

Igel 007
26.05.2008, 16:07
Liebe mimac
ich freue mich, dass du so gut die Op überstanden hast .Alles Liebe und ganz viel Kraft
Renee :knuddel:

Heike 1963
26.05.2008, 16:15
Liebe Michaela,

mein Gott was hast Du ausstehen müssen. :knuddel:Ich freue mich, das Du die OP nach dem Verlauf so gut überstanden hast und ein großer Dank an Deine Ärztin. Das ist ja unglaublich, was sie da für Dich geschafft hat.

Für das Knochen-Szinti morgen drücke ich ganz fest meine Daumen!

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für die Therapie und die Verarbeitung des Ganzen. Das ist kein leichter Weg und ich hoffe, Du hast genügend Rückhalt und Beistand, damit Du einen Weg findest, das die Angst, die jetzt so furchtbar nah ist, Dich nicht beherrscht.

Eine ganz dicke Umarmung und viele liebe Grüße schickt Dir
Heike

Ilse Racek
26.05.2008, 16:16
Liebe Michaela,

Du kannst Dir sicher denken, dass Viele - auch ich :1luvu: - die letzten Tage an Dich gedacht haben.
Es ist gut, Deinen Beitrag zu lesen und zu erfahren, wie alles verlaufen ist und was Du zu bewältigen hattest und sehr tröstlich, dass Du so eine kompetente Ärzteschaft vorgefunden hast Nun kannst Du mit deren Hilfe, Deinem Mut und viel Kraft "in die nächste Runde" gehen.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass jetzt alle Familiemitglieder ihren eigenen Schrecken beiseite lassen und Dich in jeder Weise unterstützen
und
ich denke an Dich :pftroest:

und wünsche Dir alles erdenklich Gute :remybussi:

parallele
26.05.2008, 16:31
Hallo Michaela,

so viel Angst und Krankheit - und auf der anderen Seite eine Ärztin, die kompetent ist in ihrem Fach und in Menschlichkeit! Bei aller Betroffenheit über das Ausmaß der OP und über Deine Situation freue ich mich, dass Du diese Unterstützung durch die Ärztin hast. Eine Ärztin des Vertrauens, so stelle ich mir das vor.
Und ich bewundere Deinen Lebensmut und Deine Einstellung!

Ich wünsche Dir alle Kraft für die Erholung von der OP und für die anschließende Behandlung!

die parallele

BarbaraKR
27.05.2008, 07:50
Hallo Michaela,
ich drücke Dir die Daumen für das Knochenscinti und für die Therapie. Wünsche Dir von ganzem Herzen, daß sie gut anschlägt.

Liebe Grüße
Barbara

Regina_Beate
27.05.2008, 11:43
Liebe Michaela !

Lass Dich mal ganz fest drücken:knuddel: ! Mein Gott, das ist ja wirklich grausig, was Du da erlebt hast. Diese Viecher haben auch immer wieder neue Strategien parat.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute. Erhol Dich schnell von den Strapazen der OP, so dass Du schnellstens mit den weiteren Therapien beginnen kannst.

LG
REgina Beate

falino
27.05.2008, 11:53
Liebe Michaele,
ich war bis jetzt eine stille Leserin, wollte dich jetzt aber unbedingt sehr viel Kraft wünschen!!! Viele liebe Grüße
Ann

mausbaer_1970
27.05.2008, 13:17
Hallo Michaela,
beeindruckt von Deinem Posting wünsche ich Dir alles Gute und vorallem viel Kraft. Mir fehlen die Worte - sei gedrückt!
Liebe Grüße Alexandra

mimac
06.06.2008, 13:30
Hallo, ihr Lieben,

möchte mich nochmals melden und ein zwischenbestand geben:

Die OP ist schon 3 Wochen her. Ich leide immer noch unter Eisenmangel und deshalb komme ich nicht ganz so schnell in die Gänge, aber ich lasse mir auch Zeit. Meine Narbe verheilt ganz gut und ist schmerzfrei. Nur die Schulterpartie ist seit einigen Tagen völlig steif und tut weh. Die Verspannungen gehen von der Achsel aus quer durch zum Schulterblatt. Das ist sehr ermüdend. Gestern hatte ich endlich Krankengymnasitik bei meiner Therapeutin und ich hoffe, wir kriegen das bald in in den Griff.
Ansonsten habe ich diese Woche nur positive Ergebnisse erhalten: Mein Knochenszintigram war ohne Befund und die Lebersono war auch o.B. Somit wären alle Untersuchungen komplett und alle ohne Befund. Der Bösewicht hat sich "nur" lokal breit gemacht.
Die letzten Befunde des Tumor-Stagings sind inzwischen auch eingegangen. Hier war der Befund nicht so toll, denn Tumor hat sich verändert (mutiert sozusagen). Früher war er ER+ (Östrogenrezeptiv), jetzt ist er leider ER, PR, HER-2neu negativ.
Der Onkologische Arbeitskreis hat nun beschlossen, ein zweites Mal zu bestrahlen. Dies ist möglich, weil die Stelle, an der sich der Tumor ausgebreitet hat, damals nicht bestrahlt wurde. Es wurde festgestellt, dass der Tumor die Stellen vermieden hat (Brust, Achsel, obere Lymphgefäße) die bereits vor 4 Jahren bestrahlt wurden. Der Radiologe sagte mir, das dies dafür spricht, dass die 1. Bestrahlung gewirkt hat. Mit der Strahlentherapie wollen sie es dann belassen, weil eine weitere Chemobehandlung (evtl. mit Texane) nicht von Nutzen wäre.

Eine Frage: Hat jemand Erfahrung, mit einer 2. Strahlentherapie?

Nun sieht die Welt wieder ein bisschen rosiger für mich aus, nachdem ich alle Untersuchungen hinter mir habe und sehr gute Gespräche mit dem Ärzteteam hatte.
In einer Woche rücken wir dem Feind mit der 1. Bestrahlung gehörig auf die Pelle...bis er die Koffer packt und auf nimmer Wiedersehen verschwindet. Danach hänge ich ein
"NO VACANCY" Schild auf.

Seit lieb gegrüßt.
Eure mimac