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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wochenbericht: Nachwehen der Reha


Ute30
19.06.2008, 20:44
Hallo,

ich versuche mal hier festzuhalten, was mich in meiner 4-wöchigen Reha in Scheidegg doch etwas geprägt hat und seine Auswirkungen in meinem Alltag hat.
Zugleich, mit einer gewissen Reflexion, möchte ich mich dadurch erinnern, was ich alles Gutes für mich getan habe und es schaffe, dies fortzusetzen.
Meine Frühstücksessgewohnheiten konnte ich endlich klar definieren.
Ich habe in der Reha festgestellt, dass ich kein Brot mehr essen mag. Ich habe mich seit der Reha voll auf Müsli und Co eingestellt.
Vorher habe ich eigentlich so gut wie nie gefrühstückt.
Die anderen Mahlzeiten schaffe ich noch nicht so regelmäßig, da ich für mich allein nicht gerne kochen mag. Dafür esse ich jetzt, wie empfohlen mehr Obst, Gemüse, mache mir Salate, brate mir gerne einen Fisch.
So werde ich nicht wieder zum Süßigkeitenfetischist. War so schön einfach.

Für meine Wiedereingliederung habe ich alle Weichen gestellt. Sie soll am 30.06. beginnen. Auch hier beginne ich piano und werde nur bis knapp über eine halbe Stelle als Altenpflegerin im ambulanten Dienst tätig sein.
Mehrarbeit darf ich mit dem Schwerbehindertenstatus ablehnen. Also alles, was über eine halbe Stelle geht.
Wichtig wird mir sein, dass ich gut auf mich acht gebe, um Überforderungsanzeichen frühzeitig wahrzunehmen.
Ich habe in der vergangenen Woche noch viele andere Dinge erledigt, zu Hause Liegengebliebenes geräumt, und Kontakte gepflegt.
Auch hier will ich aktiv sein, und mich nicht wieder in mein Schneckenhaus zurückziehen.

Sportliche Betätigung!!!!!!!!!!
Na toll, das klappt noch nicht wirklich. Habe schnell die Ausrede, dass das Aufräumen zu Hause oder die Arbeit im Garten ja auch fast Sport ist.
Nächste Woche werde ich bei meinem Hausarzt mit dem Antrag für die Wiedereingliederung auch einen für den Rehasport machen. Dann geht es los.
Eigeninitiative wird aber wohl doch gefragt sein, weil bei uns in NRW nächste Woche die Schulferien beginnen.
Und aus dem Keller ruft mich auch schon mein Ergometer.
Also keine weiteren Ausreden und ran, Ute!

Heute war ich bei meinem alten Augenarzt, der mir vor August/September keinen neuen Kontrolltermin wegen meiner Sorge hinsichtlich AHT-Auswirkungen geben wollte und habe ihn um die Heraus- bzw. Weitergabe meiner Untersuchungsergebnisse gebeten. Fand mich ganz schön mutig. Etwas angestellt haben die sich schon und wollen jetzt einen Bericht verfassen, über die Anfang April festgehaltenen Werte.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr hier auch über Eure Auswirkungen von Rehamaßnahmen schreiben würdet. Habt ihr Entspannungsübungen weitergeführt? Gymnastik? Etc?
Wie habt ihr das geschafft, wo gab es Anlaufschwierigkeiten, was konntet ihr gar nicht umsetzen? Gab es dafür Ersatzlösungen?
Mit der Hoffnung, dass kleine Veränderungen meiner Gewohnheiten mir ein neues, anderes Lebensgefühl und damit Lebensqualität geben, die nicht wie gute Vorsätze zum Jahresanfang sang- und klanglos versickern,
verbleibe ich

Liebe Grüße
Eure Ute

ulla62
20.06.2008, 09:31
Hallo Ute
Super das du dieses Thema reingestellt hast.
Ja ja die Nachwehen der Reha das ist schon so eine sache, mir geht es da nicht viel anders, bin erst seit Mittwoch wieder zu hause, aber auch noch keinen Sport gemacht. Die sportschuhe und meine Stöcke sind noch im Koffer und die werden erst morgen hier sein und dann war da auch noch der regen,
das hat mich in Scheidegg nicht vom laufen abgehalten.
Gestern war ich bei meiner Gyn. und habe nach Reha -Sport in der Krebsnachsorge gefragt, das kennt sie nicht, ich sollte ins Fitniss-Studio gehen, wäre genauso gut. Danach habe ich mich bei der Krebsberatung erkundigt, da habe ich Adressen und Telefon-nr. bekommen und ich solle zum Hausarzt gehen, der könnte das auch Verordnen. Ich werde mich nächste Woche darum kümmern.
Ich soll jetzt erst noch 1-2 Monate zu hause bleiben und dann mit der Wiedereingliederung anfangen,das haben der Doc in Scheidegg und meine Gyn. gesagt, ich weis noch nicht ob ich so lange warten werde.
Ute ich war vor meiner Reha beim Augenarzt und der hat mir gesagt das ich jetzt alle 6 Monate zur Kontrolle kommen muss.

Lieben Gruss aus MS
Ulla:winke:

Ute30
20.06.2008, 11:07
Hallo Ulla,

bin auch gerade am Schauen, welche Reha-Sportgruppen in meiner Gegend aktiv sind. Werde es auch ein wenig vom Weg abhängig machen. Die Spritpreise!!!!!!
Wollte vorhin, dass schöne Wetter ausnutzend Nordic Walken. Hatte nur vorher noch beabsichtigt einen Termin wegen erster Mammografie nach OP abzusprechen.
Nach zwei Rücksprachen der Terminvergeberin mit dem Arzt warte ich seit mehr als 1 1/2 Stunden auf seinen Rückruf.
Nun gehe ich in den Keller und strample auf dem Fahrrad ohne Räder. Das kabellose Telefon nehme ich mit.
Nicht, dass ich mich wieder rausreden kann, ich musste auf einen dringenden Rückruf warten!!!!! :rolleyes:

Liebe Grüße
Ute

megjabot
20.06.2008, 12:50
Hallo Ute und Ulla

Schön hier einen Ort zu finden um mit euch zu quasseln.
Mensch habt ihr Probleme mit dem Sport:eek:
Meine sportlichen Betätigungen sind schon ganz heftig:
Armgymnastik beim Fensterputzen
Kniegymnastik beim Treppensteigen (Waschmaschine im Keller,
Wohnung ohne Aufzug im 3. Stock)
Kopfgymnasik beim Einkaufen und Speiseplan
Atemgymnastik beim Anfeuern EM Fußballspiele(War gestern spitze!!!)
Ihr seht ich brauch keinen Reha Sport und auch kein Walking!!!
Vielleicht heute noch Yoga, damit wenigstens die Entspannung nicht zu
kurz kommt:D
Stell mal noch mein Mittagessen rein
Pfannkuchen mit Apfelmus mmm lecker!

Liebe Grüßle und macht euch nicht zu viel Nachkurstress

Eure Margit:winke::winke::winke:

Renate2
22.06.2008, 21:45
Hallo Margit,
den von Dir beschriebenen Sport machen wir wohl alle. Aber ob das damit gemeint ist?;)

Auch ich habe mir vorgenommen, nach der Reha häufiger einen Spaziergang zu machen, mich - abgesehen von der Hausarbeit - anders zu bewegen.
Da mich noch 1 Tag vor der Abreise eine Fersensporn "ereilte", bin ich jetzt erst mal auf Eis gelegt.
Die guten Vorsätze bezüglich des Essens verlaufen mehr oder weniger im Sande. Zuhause gibt es nun einmal keine Menüwahl und die Family mag nicht immer nur "gesund" essen.
Wenn ich einen Durchhänger habe, versetze ich mich einige Wochen zurück - denke an die schöne Reha-Zeit - und tatsächlich, ich entspanne mich.
Mal sehen, wie lange das funktioniert.

Schade, daß man meistens wieder in den alten Trott verfällt.

Liebe Grüße
Renate

Ilse Racek
23.06.2008, 08:14
@ Ute30

ich find's gut, dass Du o.a. thematisiert hast :)
Hier im Forum wurde zwar immer mal berichtet, was sich so "in der sportlichen Landschaft" Betroffener tut, aber so direkt nach der Reha Vieles umzusetzen, was angeregt worden war, ist mal noch 'ne ganz andere Sache.

Mir ging's auch wie Dir und vielen Anderen - die AHB bzw. Reha haben bei mir viele Anregungen "hinterlassen", obwohl ich zum damaligen Zeitpunkt wg. der Neben- und Nachwirkungen von Chemo- und Bestrahlungstherapie NUR DAS NÖTIGSTE mitmachte ;)

Jetzt - nach über 5 Jahren - hab' ich doch Vieles in meinen Alltag integriert und zur Normalität erklärt :)
An Tagen, die ohne Schwimmen oder einem strammen Spaziergang vergehen, bin ich richtiggehend unzufrieden ;) und die Lymphdrainagen sowie leichtere Übungen nach Tipp's von Physiotherapeuten sind "ganz allein zuhaus" fest integriert (sie "kosten" mich nur einige Minuten täglich). Das das alles keine Wunder bewirkt, muss ich allerdings hier anmerken; meine Gelenk- und Knochenschmerzen und andere "Alterserscheinungen" sind damit nicht gänzlich ausgeblendet - aber wer weiß, wie es mir OHNE gehen würde ?

Was Du über's Essen berichtest, kann man nur weiterempfehlen ;) Einige betroffene Freundinnen und ich kochen seit AHB und Reha weitestgehend vollwertig, machen allerdings fast alle oft den Fehler, dass wir mengenmäßig ............. *mampf* :D

Allen, die es nicht so richtig hinkriegen - oft auch, weil sie körperlich noch richtiggehend ganz unten sind - kann ich nur empfehlen, wenigstens einige wenige Anregungen aus der AHB oder Reha fest in den Alltag zu übernehmen :remybussi:

@ Renate2

Ich sag' Dir sicher nichts Neues, dass, wenn man wieder in den alten Trott verfallen ist, man doch seinen "inneren Schweinehund" versuchenkann zu überwinden ;) Man fühlt sich dann gleich ein wenig besser - oft stimmt der Spruch durchaus: Es ist nie zu spät :pftroest:

LG :winke: :winke:

Renate2
23.06.2008, 15:45
Liebe Ilse,
ich bin schon mit Dir einer Meinung, zumal es mir während der Reha und jetzt auch noch sehr gut geht.
Den Erfolg sollte ich noch lange "pflegen" und dazu gehören nun auch mal leichtes Konditionstraining und eine gute Ernährung.
Denn Sport stärkt bekanntlich das Immunsystem und eine ausgewogene Ernährung trägt ja auch dazu bei.
Ich werde mal versuchen, diesem Schweinehund eins überzuziehen.:smiley1:

Liebe Grüße
Renate

Norma
23.06.2008, 16:21
Ach ja... die Reha nach den Therapien.

War schön, 2002 so verwöhnt zu werden. :-)

Zum "Mitnehmen" hatte ich aber schon am Abreisetag keine Zeit mehr.
Auf mich wartete der ganz normale Alltags-Wahnsinn.
Das bedeutete: Haushalt, Mann, Kinder, 2 Hunde und eine schwerstkranke Mutter.

Mir ging es wie Margit... *winke winke zu ihr rüber*

Heutzutage geht es mir dagegen sehr gut.

Mutter habe ich bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet; Hunde sind steinalt in den Hundehimmel gegangen und Kind 1 ist ausgezogen (viele Tränen sind geflossen, aber letztendlich war es für mich besser so).

Haushalt ist komplett umstruktuiert worden; Putzfrau kommt alle 2 Wochen zum Großreinemachen (macht 60 Euronen im Monat, aber ohne ging es einfach nicht mehr).

Ich finde es absolut schön, wenn jemand von der Reha etwas mit in den Alltag übernehmen kann.
Versucht, so viel wie möglich zu verwirklichen.

Und wer (wie ich) das nicht schafft, der braucht sich trotzdem keine Gedanken zu machen.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Ute30
23.06.2008, 17:44
Hallo, Ihr Lieben!

Meine Versuche, Rehagewohnheiten zu verwirklichen werden auf eine harte Probe gestellt.
"Ablenkungen" von allen Seiten.
Sei es ein kleiner Knoten in meiner rechten, bislang gesunden Brust, der mich nun langsam nervös macht oder meine Mutter, deren Leben in Scherben und Schulden steckt, und mich nun auf den Plan ruft.
Schöne Lebensplanung, Arbeitsplanung, Freizeitplanung!
Habe ich irgendwo ganz laut HIER!!! gerufen?

Darf ich mich irgendwo verstecken?

Der Krug an mir vorbeigehen?

Na ja, eben gerade war ich zumindest beim Hausarzt und habe die Wiedereingliederung "gebastelt". Damit gehe ich morgen zum Arbeitgeber und dann soll wohl in dieser Richtung alles seinen Weg gehen. Und ich mit.
Und ich mache Sport. Rehasport ist auch beantragt.
Und ich esse mein Müsli.
Ach ja, und für Qi Gong im VHS-Sommer habe ich mich auch angemeldet. Ich bin aber erst die Dritte. Ob's wohl wieder nicht stattfindet?

Was will ich mehr?
Ich wüsste schon was!
Nicht schon wieder Krebs!
Eine Mutter, die einsichtig Gespräche führen kann und ihr Leben wieder in geregeltem Rahmen lebt.
Und dass ich weiß, ob mein Sohn noch lebt.

Das würde mir erstmal reichen. Zuviel? Ich glaube auch.

Sorry, meine Lieben, aber ich habe da manchmal so eine Ader an mir. Eine die nicht mehr schlucken kann und will, eine, die platzen will.
Wird auch wieder besser.
Sicher?
SICHER!!!!!!!

Liebe Grüße
Eure Ute

megjabot
23.06.2008, 20:14
Hallo Norma

Winke noch mal kurz zu dir hinüber:winke:

Meine Älteste ist auch erst im Mai ausgezogen, war ja auch mal Zeit
sie etwas anzuschubsen mit 23 Jahren. Habe aber ein tolles Verhältnis
zu ihr und sie schaut öfter mal rein, sie wohnt immer noch am Ort.

Eine Putzfrau hab ich mir keine geleistet, die könnte es mir sowieso nicht
recht machen :eek:, dafür ein Bügelfrau, das tu ich total ungern und
Frau leiste sich ja sonst nichts, bei meinen restlichen im Nest gebliebenen
Kiddis fällt ja noch reichlich Wäsche an.

Hund sind wir noch am überlegen, ob wir uns eventuell einen anschaffen,
damit wäre mein sportlicher spaziergängerischer Bereich in
trockenen Tüchern, aber halse ich mir da nicht zuviel auf?

Mutter hab ich auch mit derzeit großen gesundheitlichen Problemen,aber das ist ein anderes Thema.

Grüßle Margit

megjabot
23.06.2008, 20:27
Hallo Ute:pftroest:

Schreib jetzt noch extra an dich, da meine Texte heut beim
Zurückblättern ständig verschwinden, ist das ätzend!

Also erstmal bist du nicht die Einzige, die immer hier schreit,
manchmal hab ich genau das gleiche Gefühl, es setzt sich oft
immer noch eins drauf.
Glaube nicht, dass du zuviel erwartest, nach deiner Erkrankung
möchtest du selbstverständlich erst mal Ruhe von diesem Sch.
haben, geht uns allen so. Also lass es abklären, damit du
Gewissheit hast, ich weiss es ist nichts, kann gar nicht sein.

Wir sind einfach in einem Alter, in dem oft die Eltern Probleme
mit Krankheit etc. haben und wenn wir dann selbst nicht gesund
sind ist das schwer zu meistern. Lass dich aber nicht zu sehr
reinziehen tu was du kannst und dann mal Schluss! Denk an dich!
dann erst an die Anderen!

Das mit deinem Sohn ist schlimm, ich wünsche dir, dass sind die
Ungewissheit irgendwann klärt.

Mach weiter so
Grüßle und Knuddel Margit

Ute30
23.06.2008, 22:42
Danke, Margit.

Ich kriege das schon hin, ich weiß. Und ich weiß auch für mich zu sorgen.
Das habe ich in der Reha glaube ich, auch ganz gut geübt.

Es tut mir nur so leid für den Lebensabend meiner Mutter. Ich hätte ihr soviel Besseres gewünscht.
Und ich mag so gar nicht in der Rolle sein, ihr deutlich zu machen, dass ihre Handlungen mehr als bescheiden sind.
Für Montag zur Mammo brauche ich Eure Gedanken schon, aber jetzt am Donnerstagnachmittag bei meiner Mutter, da brauche ich doppelt soviel Mut und Kraft.
Mindestens.

Ich frage jetzt einfach.
Hat jemand von Euch schon Erfahrungen und kann mir gerne auch über PN berichten, wo Situationen vorliegen, dass für Angehörige eine rechtliche Betreuung beantragt wurde?
Ich kenne mich mit dem Betreuungsrecht aus, war Thema in meiner Ausbildung.
Ich meine mehr die zwischenmenschlichen Dinge, Abläufe, Lebenserfahrungen.

Viele liebe Grüße
Ute

Ilse Racek
24.06.2008, 16:08
Hallo Ute

ich glaube das ist das Schwierigste: das Zwischenmenschliche "zu organisieren". Für alles Andere gibt es Richtlinien.....Möglichkeiten.......

Ich wünsche dir von Herzen das Beste

LG

Mosi-Bär
24.06.2008, 17:51
Hallo Ihr Lieben,

ich finde die Idee zu diesem Thread echt prima und bitte, Ute & Co., seid mir nicht böse, daß ich auf die spezielle Probleme jetzt nicht eingehe. Wenn hier Mädels sind, die dir irgendwie helfen können, dann können sie das per PN machen. Ich drücke dir die Daumen, daß es auch mal wieder besser wird und ich drücke dir auch für die Mammo ganz fest die Daumen.

Und nun zu den Vorsätzen, die man aus der Reha mitgenommen hat und die Entschlossenheit, so vieles zu ändern.

Meine Eierstockkrebserkrankung liegt nun schon länger hinter mir, ich bin seit fast 2 Jahren tumorfrei, meine Behandlung endete im August 2006. Ich bin im März 2007 für 3 Wochen in Scheidegg im Allgäu gewesen zu Reha und es war einfach nur toll.

Ich habe mir diverse CDs dort gekauft mit Progressiver Muskelentspannung und anderen Entspannungs-Übungen, ich habe massenhaft Kopien mit Atemübungen mitgenommen nach Hause. Mein Mann hatte auch eine Reha wegen seiner Arthrose und er hat Kopien mit Übungen mitgenommen nach Hause.

Wir haben sofort angefangen, unsere Ernährung umzustellen, viel mehr Obst und Gemüse, viel mehr frisch gekocht, ganz selten Fertiggerichte und Pizza, fettarme Ernährung und Vollwert war angesagt.

Entspannungsübungen wollte ich regelmäßig mit CD machen.

Und Sport treiben... das habe ich ja vor meiner Krankheit auch immer getan, ich bin walken gegangen, habe Zuhause regelmäßig Gymnastik gemacht und bin viel Rad gefahren.

Das habe ich alles nach der Reha wieder aufgenommen, bin zusätzlich noch viel spazieren gegangen, habe das Radfahren noch vermehrt.

Und wie sieht es heute aus, 1 Jahr und 3 Monate nach Ende der Reha?

Ich koche noch immer viel frisch, noch immer kommen fast nie Fertiggerichte auf den Tisch (nur hin und wieder), wir haben immer massenhaft Obst und Gemüse im Haus, aber ich vergesse leider oft, tagsüber davon zu essen. Ich trinke aber jeden Tag ein Glas Gemüsesaft und fast jeden Tag ein Glas Cranberrysaft, verdünnt mit Wasser mit Honig gesüßt.

Ich bin seit der Reha auf Müsli zum Frühstück umgestiegen, und zwar mische ich es selber aus Bio-Zutaten und es kommt immer frisches Obst hinein und fettarmer Joghurt. Das bekommt mir sehr gut.

Ich trinke noch viel mehr im Laufe das Tages als früher, manchmal bis zu 3 Litern, vielleicht sogar mehr. Das tut mir sehr gut und ich merke sofort, wenn ich mal weniger trinke, meine Verdauung z. B. mag das gar nicht und mein Kreislauf auch nicht.

Ich koche nur noch mit Naturreis und Vollkornnudeln. Allerdings mache ich mir nicht mehr ganz so viel Arbeit wie kurz nach der Reha. Aber ich muß auch echt aufpassen, daß ich nicht zu viel esse.

Leider bin ich ein Süßigkeiten-Fetischist und kann einfach die Finger nicht davbon lassen. Der Bauch ist ganz schön dick geworden. :D

Die Entspannungs-CDs habe ich zu Anfang mindestens einmal in der Woche eingelegt und mir Zeit zur Entspannung genommen. Das ist leider mit der Zeit immer mehr eingeschlafen, habe sie seit Monaten nicht mehr rausgeholt...

Die Atemübungen haben mein Mann und ich nie gemacht, die Fotokopien liegen im Schrank, gleich neben den Kopien mit den Übungen für meinen Mann.

Aber Walken, Radfahren, Spazierengehen, Gymnastik machen.... das alles habe ich beibehalten (aber das habe ich ja schon vorher gemacht, war also keine Überwindung). Leider hat mich mein Außenband-Anriß vor 2 Wochen total zurückgeworfen... Aber das wird wieder. Eigentlich wollte ich auch regelmäßig schwimmen gehen. War aber nur einmal in dem tollen Warmwasserbad. Ehrlich gesagt, ist mir der Eintritt zu teuer und mein Schwerbehindertenausweis bringt da auch nichts.

Manchmal habe ich ein bißchen ein schlechtes Gewissen, weil ich bei der Ernährung ein bißchen schludere und nicht mehr ganz so konsequent bin, daß ich so viele Süßigkeiten esse und daß die Entspannungsübungen irgendwie auf der Strecke geblieben sind.

Aber ich denke, der Alltag überrollt einen doch irgendwie. Immerhin versuche ich aber, die Vorsätze beizubehalten und ich glaube, es ist mir bisher auch ganz gut gelungen.

Ich wünsche euch, daß es auch bei euch funktioniert.

Viele liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Renate2
25.06.2008, 09:11
Hallo Mosi,
das klingt doch schon mal sehr gut.

Aber ich denke, das schlechte Gewissen solltest Du nicht haben, denn das Naschen ist ja auch Lebensqualität für die Naschkatzen unter uns. Und dann sollten wir das auch genießen.

Müsli habe ich während der Reha kaum gegessen, dafür esse ich es zuhause.
Mit dem Obst geht es mir ähnlich. Die Obstschale ist voll und abends fällt mir dann ein - ach ja, da war doch was.

Sportlich war ich vor der Krankheit aktiver, darf aber kein Aerobic oder Tae-Boo mehr machen. Meine ehemalige Walkinggruppe ist so schnell,da hechel ich nur noch hinterher.
Wassergymnastik wäre sehr gut, entlastet die Knochen, aber dazu muss ich erst mal was in der Nähe finden.
Aktiv mache ich im Moment Tai-Chi.

Ich denke, man kann da schon was tun. Auch wenn man viel um die Ohren hat.
Wir haben 3 Leutchen über 80 im Umkreis von 25 km, die uns fordern. Das "teilen" wir untereinander auf. Das heißt, mein Mann und meine Tochter kümmern sich auch.

Liebe Grüße
Renate

Ute30
25.06.2008, 10:53
Danke, Mosi-Bär.

Du bist mir ein lebender Beweis dafür, dass auch einige Zeit nach der Reha, der Blick und das Tun für sich selbst noch da ist.

Das nimmt mir meine Zweifel und stärkt meine Hoffnungen, den Sport regelmäßiger zu machen. Die Anläufe sind verständlicherweise schwer, solange noch kein fester Rhythmus da ist.

Ab nächster Woche, wenn ich ertmal wieder meine Arbeit "geschmeckt" habe, werde ich mir einen Wochenplan zurechtgeschrieben haben, damit ich eine Vorgabe habe.

Ich habe mich von einer gewissen Müdigkeit zum Ende letzter Woche hin leicht entmutigen lassen.
Wie konnte das sein? In der Reha fühlte ich mich doch so fit!
Jetzt kam ich drauf. Scheidegg liegt einige hundert Meter hoch. Bei meinem ausgeprägten Eisenmangel nach den OP's hat mir die Höhe dort geholfen mehr Sauerstoff und damit mehr Energie zu haben.
Hier, zu Hause wirkt sich der Eisenmangel wieder ganz normal aus. Also schlapp. Dagegen nehme ich ja ein Eisenmittel und das tiefe Ein- und Ausatmen plus körperlicher Betätigung steht für mich jetzt wieder im Vordergrund.
Verbessern darf auch ich das Obstschalenentleerungsprogramm und meine Trinkmenge.

Es ist immer was zu tun. Ich packe es an.

Liebe Grüße
Ute

Mosi-Bär
25.06.2008, 11:07
Hallo Ute,

danke für deine Erklärung mit der Höhe und damit mehr Sauerstoff in Scheidegg.

Ich habe zwar keinen Eisenmangel, hatte ich nie, auch während der Chemo nicht, nur mal ein bißchen nach der OP, weil ich da auch viel Blut verloren hatte.

Aber ich habe mich immer gefragt, warum ich in Scheidegg viel fitter gewesen bin als Zuhause. Ich dachte dann aber, daß es einfach an dem vorgegebenen Tages-Zeitplan lag und daran, daß wir was unternehmen wollten, aktiv sein wollten und das Wetter war ja so phantastisch...

Klar, das alles spielt sicher eine Rolle, aber das Klima da oben hat mir sicherlich noch den letzten Kick gegeben.

Ich möchte so gerne nochmal eine Reha in Scheidegg machen.... Ich werde es sicherlich noch einmal versuchen, aber so gut wie es mir geht... :D

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg mit euren Vorsätzen.

Viele liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

megjabot
01.08.2008, 22:17
Hallo Ute

Du fehlst hier, was machen deine Nachwehen?
Ich hoffe du bist einigermaßen in Ordnung...
melde dich doch mal.

Ute30
02.08.2008, 08:50
Hallo Margit,

ich habe gestern noch an Dich gedacht! Wollte Dir schon eine Mail schreiben und mich für Deine noch bedanken. Wirklich schöne Bilder und tiefsinnige Worte.
Dieses Aufraffen fällt mir nun gerade schwer.
Ich hatte dieses Thema ja eigentlich eröffnet, um mit Meldungen über:
"Das mache ich jetzt und so geht es mir damit", den Blick und auch den Antrieb für mein Tun lebendig zu halten.
Wenn ich das dann nicht schaffe oder vorweisen kann, halte ich es für nicht gut, die Negativ-Geschichten mittels Worten noch verstärkend hier einzustellen.
Ausgehend vom eigenen Erleben, dass es mich ziemlich runterzieht, dass es anderen nicht gut geht, mag ich meine "Umwelt" nicht mit mir "Trauerkloß" belasten.

In einem anderen Forum habe ich gerade durch die Sache mit meiner Mutter Reaktionen anderer erfahren, die mich erkennen lassen, dass solche "Hammer" wohl zu heftig sind, ich zu heftig bin.
Also lasse ich es.
Wir sind schließlich alle durch den Krebs schon getroffen genug.

So habe ich mich, bis jetzt, entschieden, dass ich mich besser zurückhalte und meine Lasten für mich behalte.
Ich weiß, 'ne Menge Selbstmitleid steckt da drin. Nun - so geht es mir jetzt.

Nächste Woche soll ein Gespräch bei der Arbeit sein. Die Wiedereingliederung geht nächste Woche, es ist die 6., zu Ende. Da ich weiß, dass der Fachbereichsleiter schon zu Beginn meiner Erkrankung versucht hat andere Leute gegen mich einzunehmen, bin ich natürlich entsprechend nervös.
Ich hoffe, dass mein gut angeeignetes Wissen aus Scheidegg, die Sozialberater dort waren ja echt Klasse, mir dann weiterhilft.

Nach einem Durchhänger lasse ich jetzt die verordneten Lymphdrainagen durchführen. Kam einfach nicht in den Quark und habe das Rezept ruhen lassen.

Meine Krankenkasse hat mir Heileurythmie genehmigt. Wenn ich genau weiß, was das ist und wie es sich anfühlt, werde ich darüber berichten. Soll ganz gut sein, wenn das "Fell dünn ist, man keine Grenzen setzen kann oder sonstige persönliche "Einschränkungen" aufweist.
Dank meines bescheidenen Gedächtnisses habe ich schon wieder mehr als die Hälfte der kurz vorgemachten Bewegungen und deren Bedeutung/beabsichtigte Wirkung vergessen.

Ich mache jetzt auch Rehasport, Wassergymnastik und nach den Ferien auch noch Turnen/Gymnastik (an Land:grin:).
Bei der Wassergymnastik fühle ich mich allerdings reichlich fehl am Platz, weil die Teilnehmer mindestens 70 - 80 Jahre alt sind, die sich vermutlich fragen, was ich als junger, frisch aussehender "Hüpfer" dort zu suche:eek:n habe.

Schitte!!!!!!!!!!
Während ich mich hier gerade so ausbreite, habe ich ganz meine kochenden Getreidekörner für mein Müsli, in der Küche vergessen.
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Ich glaube, der Topf ist noch zu retten.
Schade, wenn's Maiskörner gewesen wären, hätte ich jetzt Popcorn!:grin::grin:
Erinnern! mich doch die verbrannten Körner daran, festzustellen, dass ich meiner Vorliebe für das Müsli aus Scheidegg nach wie vor fröne.

Bewegung draußen, Nordic Walken oder sonst irgendwas Ausdauermäßiges kriege ich immer noch nicht auf die Reihe. Weil alleine machen überhaupt nicht der Hit ist.
Qi Gong will ich zum nächsten Termin bei der VHS oder woanders auf jeden Fall machen.

Jetzt bin ich gerade in Gedanken nochmal die vielen Angebote aus Scheidegg durchgegangen (sollte ich öfter tun!). Da gab es nicht nur Qi Gong, was mir gefiel. Sondern auch: Phantasiereisen und Meditationen, das Tanzen und Singen, das Malen und Arbeiten mit Speckstein, die schönen Wannenbäder.
Eigentlich 'ne ganze Menge, nicht wahr?
Ich muss mich nur daran erinnern und anders an mich denken und für mich tun, als ich es zur Zeit mache.

Jetzt kommt am 10.08. erstmal unser Urlaub auf Mallorca.
Danach sollen am 25. August meine Hautzipfel (Dog-ears) an Brust und Oberschenkel operativ entfernt werden.
Die Arbeit, der erste "richtige" Arbeitstag, denn die Wiedereingliederung und der Urlaub zählt nicht, wird dann der 1. September sein.
Wahnsinn! 9 Monate nach der Diagnose.

So, jetzt habe ich hier wieder geschrieben.
War gar nicht so schwer. :grin:

Aber reichlich! So bin ich wohl.

Ich wünsche Dir, Margit, und Euch ein schönes Wochenende

LG Ute

ulla62
02.08.2008, 12:05
Hallo Ute :megaphon:
Schön mal wieder was von dir höhren, hatte dich, wie schon Margit , vermisst. Bei dem ganzen Stress und familiären ärger den du hattest, hast du aber schon mehr erreicht wie ich, denn ich bin auch etwas lahm geworden, was den Sport betrifft, da habe ich in Scheidegg mehr gemacht:eek:
Alleine macht es einfach keinen spass und bin auch tagsüber viel müde :schlaf: liegt wohl daran, das meine Hitzewellen mich nachts nicht schlafen lassen :mad:
Am Montag lasse ich mir den Port raus nehmen und am Mittwoch fängt meine Wiedereingliederung an, ENDLICH:D:D wieder Arbeiten und ich hoffe, ich muss mir um meinen arbeitsplatz, nicht so wie bei dir, keine Gedanken machen.
Unsere Firma wurde verkauft und jetzt ist der neue Arbeitgeber da (gehören jetzt zur Rewe ), alles neue Chef`s, mal schauen wie die so sind.
Vielleicht sollte ich auch mal öfter daran denken was ich alles in Scheidegg gemacht habe und dann aber auch versuchen etwas davon in die Tat umzusetzen, bischen mehr Sport wäre nicht schlecht:smiley1:

megjabot
03.08.2008, 01:17
Hallo Ute,

Schön, dass es dich gibt und du an mich denkst...:1luvu:

Eigentlich sollte ich mich bei dir für deine Mail bedanken, ist mir
durchgerutscht... mach ich noch... vielleicht morgen.

Schade, dass du meinst nichts an "Das mache ich jetzt und so geht es mir damit" vorweisen zu können...
das glaube und denke ich nicht, denn ich kenne dich als aktiver und anpackender Mensch.
Wir sind doch hier auch immer da, um auch Negativgeschichten mit dir zu teilen, das zieht mich speziel doch nicht runter
und ein Trauerkloß bist du nun ja wirklich nicht.
Hämmer sind hier an der Tagesordnung, ob sie nun mit oder ohne Krebs zu tun haben.
Lade also deine Lasten ruhig auch hier mal ab, oder wenigstens mal als PN.
Mit deiner Arbeit wird es sicher auch klappen, hast doch ein einnehmendes Wesen, du packst das!!!
Lymphdrainagen, Heileurythmie, Rehasport, Wassergymnastik, Turnen an Land,
Qi Gong.... ich denke du solltst dich auf weniger und dafür mehr beschränken.
Kann ja nicht angehen bei dem Pensum keine Durchhänger zu bekommen.
Zur Heileurythmie kann ich sagen, dass ich eine gute Bekannte habe,
die das schon länger macht und die sehr gute Erfolge bei ihrer Dünnhäutigkeit, sprich Depression, hat.
Kann mich dich jungen Hüpfer auch nicht bei der Wassergymnastik
Ü70 vorstellen, such dir was anderes.
Wünsch dir nen schönen Urlaub auf Malle und eine beschwerdefreie OP am
25. August.
Daumendrück für die Arbeit...

megjabot
03.08.2008, 01:32
Hallo Ulla

Alleine macht es einfach keinen spass und bin auch tagsüber viel müde
so geht es mir oft auch, man hat ja nicht immer jemand, der mitzieht, wie in Scheidegg.

Hab schon gelesen mit deinem Port,
ich denke es ist die richtige Entscheidung,
aber am Mittwoch schon wieder arbeiten,
>Hut ab!!!
Aber du freust dich ja offensichtlich schon länger soooo darauf.
Viel Glück mit deinen neuen Chefs
mit dem Slogan "Jeden Tag ein bisschen besser",
passt ja bei uns auch.

ulla62
03.08.2008, 12:07
Hallo Margit,
ich bleibe bei meiner Entscheidung, der Port kommt raus, das letzte bischen zweifel und angst, ob der krebs wieder kommt, kann mir sowieso keiner nehmen, denn die habe ich auch mit dem Port.:(
Ich hoffe einfach darauf das ich ihn nie wieder brauchen werde.:o
Ja Margit, du hast das richtig erkannt, ich freue mich riesig auf meine arbeit, das gibt mir wieder ein stück Normalität und den Alltag zurück...:)
Aber ich fange ganz langsam mit 3std. täglich an und nach 2 wochen gehe ich erst hoch auf 5std. und nach weiteren 2wochen auf 7std. Also wie du siehst lasse ich es langsam angehen, werde aber berichten ob das auch alles so klappt wie ich es mir erhoffe!!!!:confused:
So jetzt muss ich aber los....
Liebe Margit wünsche dir noch einen Schönen Sonntag,
hoffentlich mit Sonne:cool2:

Kerstin22
18.08.2008, 00:53
Hallo ihr Lieben!
Die Reha im letzten Herbst hat bei mir eigentlich nicht so viele Anregungen hinterlassen. Da ich schon ein paar Jahre Sport mache und meine Ernährung umgestellt habe, war das nichts Neues für mich. Ich habe schon vor meiner Krankheit sehr viel über meine Lebensgestaltung nachgedacht. Mein einziges Fazit der Reha war, dass ich wieder regelmäßig Yoga machen will. Ich weiß eine Menge darüber und kann die Übungen alleine machen, aber irgendwie kommt mir immer was dazwischen. Auch bei einem Seminar bei einer Heilpraktekerin war eigentlich mein Fazit wieder regelmäßig Yoga zu machen. Da ich teilweise meine Behandlungen parallel zum Studium hatte, habe ich natürlich viel Stress gehabt und die Entspannung wäre genau das Richtige für mich. Da ich ja das Yoga-Handwerk beherrsche, frag man sich, was mich davon abhält. Ich werde mich jetzt zum Wintersemester beim Hochschulsport zum Yoga anmelden. Wenn ich dann neuen Input habe, werde ich auch sicherlich wieder zu Hause Yoga machen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich das geschafft. Zur Zeit gehe ich (Ich meine, fahre ich mit dem Fahrrad über eine halbe Stunde) zwei bis dreimal die Woche zum Reha-Sport im Krankenhaus und gehe jeden Freitag zu einer 1 1/2 stündigen Aerobic, zu der ich schon seit 10 Jahren gehe. Ich ernähre mich seit etwa 3 Jahren zuckerarm, fettarm und kohlenhydratearm. Seit der Transplantation vor 122 Tagen zusätzlich noch keimarm. Bei meiner Reha hatte ich ständig Diskussionen mit Mitpatienten und Diätassistenten, da ich mich wohl noch radikaler als da vorgeschrieben ernähre. Aber nur so kann ich den Umfang meines Hinterns in einem angenehmen Maße halten. :grin: Mehr trinken wäre noch ein guter Vorsatz, den ich in anderen Zeiten schon mal besser im Griff hatte.
Liebe Grüße
Kerstin

Renate2
18.08.2008, 17:34
Hallo Zusammen,
ich hatte ja geschrieben, daß ich gerne Wassergymnastik machen würde.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden bzw. sie hat mich gefunden durch eine liebe Userin, die mich angeschrieben hat.
Letzten Freitag war ich das erst mal dort und es hat mir sehr gut gefallen. Jetzt kommt erst einmal Urlaub dazwischen und danach werde ich die Wassergymnastik weitermachen.

Liebe Grüße
Renate

ulla62
26.08.2008, 15:12
Hallo zusammen

Ich wüste gerne ob ihr nach der Reha auch auf einmal so einen durchhänger, schlapp, kaputt, lustlos, hattet?:confused:

Als ich von der Reha wieder da war, war ich voller Tatendrang und wollte ganz schnell wieder Arbeiten, aber es hat dann noch fast 6 Wochen gedauert,bis ich mit der Wiedereingliederung anfangen konnte.:eek:
Jetzt gehe ich jeden Tag für 5 Stunden Arbeiten, freue mich jeden morgen wenn ich wieder zur Arbeit fahren kann. Wenn ich Mittags nach Hause fahre, ist es mir schon passiert das ich im Auto sitze, anfange zu heulen ohne das ich einen grund dafür habe.:weinen: Es ist mir aber auch schon zu hause passiert, das ich da sitze und dann auf einmal anfange zu heulen, da reicht manchmal schon ein lied im Radio und ich heule :weinen:.
Ich will das nicht, aber ich kann da auch nicht wirklich was gegen machen, ich versuche dann immer, wenn ich nicht alleine bin, mich zusammen zureißen, an was anderes zu denken oder gehe dann aus dem Zimmer :aerger:
Jetzt habe ich Angst das mir das auch auf der Arbeit passieren könnte,ich hoffe nicht......:eek:
Da ich nicht so richtig weis was ich da machen kann, will damit auch nicht sofort zum Doc, werde ich wohl zur Krebsberatungsstelle gehen.
Dort sind Psychologen mit denen man reden kann, ich hab da sowieso noch einige andere fragen und dann bin ich mal gespannt, was die mir so sagen und vor allem ob die mir bei meinem Problem helfen können:huh:

Aber vielleicht kennt das ja jemand von euch oder hat sogar das gleiche Problem...........

Eine ziemlich ratlose und manchmal, auch einfach nur so, eine ziemlich traurige Ulla :huh:

Ich will das nicht mehr..............:undecided

Ute30
26.08.2008, 19:11
Liebe Ulla,

ich kann Dich so gut verstehen.
Jetzt gerade, heute, geht es mir relativ neutral.
Wenn ich mich das hier schreiben sehe, komme ich mir schon abnorm vor.
Ich hatte ein heftiges Tief zu Beginn meines Malle-Urlaubs und ich war tieftraurig, wollte mal wieder aufgeben, wollte gar nichts mehr und war mich selber leid. Dazu kam eine gewisse Aggressivität hinsichtlich der Oben-Ohne-Frauen mit ihren intakten Brüsten.
Letztendlich war ich aber auch deswegen betrübt, weil ich mal wieder meinen Erwartungen nicht genügte.
Ich bin nicht fröhlich und gutgelaunt in den Urlaub gefahren, ich habe nicht "drübergestanden" und konnte nicht gut damit umgehen, diese Narben zu haben. Ich habe es in keinster Weise geschafft Stolz zu fühlen, dass ich soviel geleistet habe.
Mich da so wenig kontrollieren zu können hat mich wieder mal umgehauen.

Ich merke bei mir, und da war mir Deine Sorge und Angst vor einem Weinen auf der Arbeit ein deutliches Beispiel, dass mir Kontrolle, Planung etwas sehr wichtiges ist.
Meine ich diese Kontrolle nicht mehr zu haben oder fürchte ich, dass ein Kontrollverlust eintreten könnte, wirft mich das voll aus der Bahn.

Mit der Krebserkrankung bin ich auch ein anderer Mensch geworden. Eigentlich schon vorher, mit anderen traumatischen Ereignissen in meinem Leben.
Je mehr solche Ereignisse mich durcheinandergerissen haben, desto mehr habe ich wohl versucht es durch Kontrolle zu kompensieren.
Doch ich bin, mit jedem dieser Ereignisse ein anderer Mensch geworden und ich glaube, dass ich dabei meinen Blick auf die Veränderungen nicht immer so negativ sehen darf, sondern mich mit den Erfahrungen reicher fühlen sollte.
Und vielleicht auch dankbarer?

In diesem Moment bin ich Dir dankbar Ulla, dass Du Dich hier mitteilst und mir so zu einer Erkenntnis verhilfst, die mir ein wenig Ruhe und Gelassenheit und Mut und etwas Zuversicht gibt.
Dass ich lernen darf, mich entwickeln darf.

Ich habe auch gerade Tränen in den Augen, wegen meiner Sicht, die ich gerade haben darf. Ich, der Kontrollfreak!

Ulla mit Deinen Tränen und Deiner Trauer, um was auch immer, bist Du Du! Du verlierst nichts oder gibst etwas ab, weil Du Deine Gefühle nicht unter Kontrolle zu haben scheinst.
Was das Heulen, besser Weinen auf der Arbeit angeht: Ich habe es erlebt. Eine ganz spitzzüngige alte Dame hat mich dermaßen getrietzt, dass ich vor ihr auf dem Boden kniend, ihr die Strümpfe anziehend, geheult habe wie ein Schlosshund. Möglichst leise versteht sich!
Also Ulla! Ich habe es überlebt. Es geht! Ich hatte diese knorrige Dame bis zum Schluss meiner Eingliederung und ich bin mit und an ihr gewachsen.

Wenn es Dir hilft Ulla, dann rede Dir ein, dass die fehlenden Hormone das auslösen.
Oder gestatte es Dir einfach und respektiere Dich mit Deinen Verhaltensweisen.
Du bist Du.
Eine wirklich ganz liebenswerte Frau. Ich freue mich, dass ich Dich kennenlernen durfte, und dass es Dich gibt.

So, wie Du bist.

Ich wünsche Dir was, such es Dir aus...........

Liebe Grüße
Ute

ulla62
26.08.2008, 23:18
Hallo liebe Ute
DANKE, deine lieben Worte tun mir richtig gut:remybussi
Ich muss auch noch ganz viel lernen, ich glaube der Krebs hat auch mich verändert und das nicht immer zum Positiven. Ich bin mit mir und meinem Körper überhaupt nicht zufrieden, ich hasse jedes Kilo zuviel an mir :smiley11:
aber ich werde sie nicht los und manchmal muss ich mir dann auch noch dumme Sprüche anhören. "Hast aber ganz schön zugelegt" oder "Ach sei doch froh das du ein paar Kilos mehr hast, das ist doch jetzt wohl besser für dich, dann hat dein körper auch wenigstens etwas wovon er zerren kann" oder "Wenn du in 5 Jahren das Tam absetzt dann gehen die Kilos auch wieder von selber weg" aber ich schleppe die JETZT mit mir rum und ich sehe sie jeden Tag im Spiegel. Solch ein satzt ist schnell gesagt, aber es wäre besser zu schweigen....
Es fehlen die Hormone und dann kommt noch das Tam. mit seinen Nebenwirkungen, ich muss lernen damit besser umzugehen...ist ganz schön schwer, aber ich weis das ich nicht alleine bin, das ganz viele Frauen wohl mit den selben Problemen zu kämpfen haben wie ich.
Ich kämpfe mit :twak:

Liebe Ute du bist aber auch eine klasse Frau und es war eine wunderschöne Zeit mit Dir in Scheidegg, ich bin froh das ich Dich kennen lernen durfte und ich freue mich jetzt schon auf unser Wiedersehen :remybussi
Ute, du bist eine starke Frau, aber auch starke Frauen dürfen mal schwach sein und Gefühle zeigen.......
Lass Dich nicht unterkriegen......:knuddel: