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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MDS und Fieberschübe?


SabrinaK
30.06.2008, 21:35
Hallo an alle!

Bin neu hier und habe eine Frage an alle, die an MDS leiden.
Mein Großvater (67) bekam die Diagnose MDS nachdem eine Panzytopenie festgestellt wurde und eine Punktion des KM gemacht wurde (5qminus, Typ RA, keine chrom. Abberrationen). Daraufhin keine Therapie. Zwei Monate später Bluttransfusionen, keine Panzytopenie, allerdings HB Wert auf 7,6. Einordnung in den neuen Typ RAEB mit intermediate Risk. ABER: er hat seit der Diagnosestellung (und auch schon vorher) regelmäßig Fieberschübe (genau alle fünf Tage) mit anfänglichem Schüttelfrost und dann hohes Fieber bis 39,8 und anschließend starkem Schwitzen. Das Fieber dauert ca. 12 Stunden an. Am nächsten Tag sind HB Werte im Keller, erholen sich dann von selbst langsam auf 11,7 (also gut) bis das Fieber wieder kommt.
Ein Spezialist meinte nun, dass das Fieber untypisch wäre für MDS. Hat jemand von euch auch mit solchen Fieberschüben zu kämpfen? Ausserdem sind die Entzündungswerte von einem Tag auf den den anderen sehr hoch und fallen auch schnell. (CRP Wert von 146,7 auf 39) was laut Ärzte völlig unrealistisch scheint. Auch das ständige Wechseln des HB-Wertes stellt sie vor ein Rätsel...
Kann jemand von euch irgendwas damit anfangen? Bin für jede Hilfe äußerst dankbar!
LG Sabrina

chrischan
01.07.2008, 10:47
Hallo Sabrina,

ich hatte bis zu meiner Transplantation RAEBII High Risk. Ich kann den Ärtzen nur zustimmen: Plötzliche Fieberschübe mit stark schwankenden HB-Werten habe ich nie erlebt und auch noch nie davon im Zusammenhang mit MDS gehört.
Was ich merkwürdig finde, ist dass bei deinem Großvater erst eine Panzytopenie diagnostiziert wurde und dann diese Diagnose zurückgenommen wurde. Offensichtlich haben sich zumindest ein Teil der Blutwerte wieder stark erholt. Eigentlich sehr untypisch bei MDS. Von leichteren Schwankungen wie bei gesunden Menschen auch abgesehen, kenne ich den Verlauf bei MDS eigentlich nur als sich kontinuierlich verschlechternd - bestenfalls über einen längeren Zeitraum gleichbleibend (was die Zellreihen betrifft).
Ich bin kein Mediziner, aber ich finde, das hört sich so an, als könnte auch eine Infektion vorliegen - vielleicht auch zusammen mit MDS. Bei mir wurden auch zunächst einige mögliche Infektionen getestet, die einen negativen Einfluss auf das Blutbild haben können. Ist das bei deinem VAter auch gemacht worden?
Die Diagnose MDS ist ja eine eher schwierige, meiner Erfahrung nach. Auf jeden Fall sollte da eine Uniklinik dran beteiligt sein, es gibt ein paar, die auch hinsichtlich MDS einen sehr guten Ruf haben - sponatn fällt mir Düsseldorf, Essen und Berlin ein.
LG
Chrischan