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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Partnerschaft am Ende ?


Tatjana74
24.07.2008, 13:56
Hallo Ihr Lieben,

meistens bin ich nur stille Leserin, aber jetzt brauche ich doch mal Euren Rat. Vor 4 Jahren ( da war ich gerade 30 ) wurde bei mir Brustkrebs festgestellt. Danach das übliche Chemo, Anithormontherapie, usw. Mein Mann war in dieser Zeit immer für mich da und hat sich gekümmert. Trotzdem gab es auch viele Momente, in denen er mir - wahrscheinlich unbewusst - sehr weh getan hat. Er hat dann Dinge gesagt wie:

* immer geht es nur um Dich, Dich, Dich. Ich kann es nicht mehr hören
* das kann doch nicht sein, dass Du 1 Woche lang nach der Chemo kotzen musst

Wir haben auch kaum noch Sex. Er meint, dass der Gedanke, dass ich aufgrund von Tamoxifen und Zoladex z. Zt. keine Kinder bekommen kann blockiere ihn irgendwie.

In letzter Zeit merke ich immer mehr, wie wir uns auseinanderleben. Ich werde immer lebenslustiger und er zum Stubenhocker. Ich will leben, Freunde treffen und verreisen. Für Ihn ist das Alles nicht so wichtig. Manchmal denke ich, dass wir gar nicht mehr zusammen passen. Ich habe über Trennung nachgedacht. Dann wiederrum bekomme ich ein schlechtes Gewissen, weil er in der Zeit für mich da war. Ich bin total im Zwiespalt. Dann denke ich wieder, trenn Dich und lebe so wie Du es willst - Du hast nur ein Leben.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?

Grüss
charlotte

Busenfreundin
24.07.2008, 18:01
Liebe Charlotte/Tatjana,

Es tut mir leid, daß Du Dich in Deiner Beziehung nicht mehr glücklich fühlst!
Ich kann Dich aber auch sehr gut verstehen. Bin in einer ähnlichen Lage wie Du!

Bin 30 Jahre alt und seit über 10 Jahren in einer festen Beziehung, die schon sehr viel ausgehalten hat. Im Moment mache ich auch noch eine AHT. Dementsprechend ist auch mein sexuelles Interesse.

Mein Problem ist, daß meine Gefühle total nachgelassen haben. Ich halte teilweise die Nähe gar nicht mehr aus und bin froh, wenn er einmal abends mit Freunden unterwegs ist.

Im Grunde ist er ein ganz ein Lieber (auch wenn er mich verletzt hat, ähnlich wie bei Dir). Im Grunde kann man sich aber nichts Besseres wünschen.

Trotzdem: Das Gefühl ist weg.

Ich hab auch schon mehrmals über eine Trennung nachgedacht. Denk mir aber auch, daß ich mit nur einer Brust und einem mißlungenem Brustaufbau mit vielen Narben keinen anderen Mann mehr finden werd :weinen:.

Aber genug von mir geredet!
Kannst Du Deinen Freiheitsdrang ausleben und trotdem mit ihm zusammen bleiben? Er bleibt zuhause und Du unternimmst etwas mit Deinen FreundInnen z.B. Manchmal geht das ja und beide fühlen sich damit glücklich UND man hat wieder mehr Gesprächsthemen.
Wir machen es im Moment so und es geht uns gut damit, auch wenn das Gefühl nicht wiederkommt.

Schick Dir einen lieben Gruß,
Sonja!

Tante Emma
24.07.2008, 18:26
Liebe Sonja!

Nur, weil Du denkst, keinen Mann mehr zu finden, bleibst Du??
Findest Du das nicht unehrlich und ungerecht Deinem Partner gegenüber?
Eine Partnerschaft führt man doch nicht aus Bequemlichkeit o.ä., sondern doch aus Liebe...?
Und falls Dich ein Mann ablehnt aufgrund Deines Körpers, dann ist das eh der Falsche!
Also, so seh ich das jedenfalls...- sorry!


Liebe Charlotte!

Ich kann Dein Denken nur allzu gut nachvollziehen!
Meine Schwester hatte sich damals nach ihrer Reha unter Tränen von ihrem Partner getrennt (sie waren 10 Jahre ein Paar). Im ersten Moment dachte ich damals auch, daß er das nicht verdient hätte, nachdem er sie die ganze Therapie durch unterstützt hatte. Aber meine Schwester fühlte sich wie in einer gut laufenden WG: nie Streit, aber eben auch keine tiefen Gefühle mehr.
Daher wartete sie die Reha ab, um festzustellen, ob ihr Partner ihr fehlt. Dem war nicht so und sie hat die Konsequenzen draus gezogen.
Die Trennung war für beide nicht einfach, aber sicher die richtige Entscheidung: sie sind heute, 5 Jahre später, beide glücklich und haben auch noch regelmäßig Kontakt (er war sogar letztes Jahr an ihrem 30. Geburtstag zu Gast in München, obwohl er nun im Ruhrgebiet lebt!).
Falls Du Dich zu einer Trennung entschliessen solltest, hadere nicht damit, was ER für Dich schon getan hat.
Natürlich ist es toll, daß er damals für Dich da war und daß Du ihm sehr dankbar hierfür bist ist mehr als verständlich.
Aber wenn Deine Gefühle für ihn nicht mehr da sind, wäre eine Partnerschaft nur aus Dankbarkeit doch sehr einseitig und unehrlich - und das für Euch beide.
Vielleicht suchst Du Dir einen Psychologen o.ä., um das ganze mal durchzusprechen? Überstürze nichts! Aber such Dir Hilfe. Und dann kannst Du sicher guten Gewissens eine Entscheidung treffen.

Alles Liebe und liebe Grüße,
Tante Emma.

Eleve
24.07.2008, 18:57
Hallo,

in der AHB hatte ich eine Sitzung beim Eheberater. Der war zwar sehr anstrengend :lach2: aber mir ging es danach seltsamerweise sehr viel besser mit meinem Mann.
Denk mal drüber nach, ob Dir so eine "Beratung" auch helfen kann. Oder Ihr geht sogar zusammen hin. Das kann helfen, zusammen zu bleiben, oder auch, sich zu trennen.

Viele Grüße,
Eleve

susi2727
24.07.2008, 20:52
Hallo Charlotte!

Ich kann sooooo gut nachempfinden, wie es dir zur Zeit geht. Ich hab das genauso erlebt.

Ich war auch in einer Beziehung, ER wollte dann unbedingt heiraten - nachdem ich die Diagnose erfahren hatte - ich habe zugestimmt. War ein großer Fehler! Aber ich hatte auch Angst, keinen Mann mehr zu finden, der mich so akzeptiert.

Mein Ex hat mich während der Therapie unterstützt - dachte ich damals. Wenn Andere dabei waren, war er immer sehr verständnisvoll und mitfühlend.

Er hatte aber z.B. überhaupt kein Verständnis dafür, dass ich nach der Chemo matt und schlapp war und seine Eltern nicht besuchen wollte.
Ich musste einfach "funktionieren". Hätte mir meine Mutter damals nicht so viel geholfen...

Als die Chemo fertig war, begann die Antihormontherapie und die ersten Kontrolluntersuchungen. Für ihn war die Sache mit dem Brustkrebs aber abgeschlossen. Er konnte nicht verstehen, warum ich Angst vor den Untersuchungen hatte. Dass sich jederzeit Metastasten hätten bilden können, negierte er total.

Ich litt unter so starken Hitzewallungen, dass ich keine Umarmungen ertragen konnte.

Dann begann ich auch zu "leben", ich hatte auch das Gefühl, etwas zu versäumen. Ich ging mit Freunden aus, wollte ihn mitnehmen, der Herr war beleidigt, weil nicht mehr ER im Mittelpunkt stand, sondern ich. Früher hatte er den großen Freundeskreis und ich ging mit...

Er hielt mir dann auch vor, dass ich nicht schwanger werden WOLLTE - dabei haben mir die Ärzte dringend davon abgeraten.

Wir lebten uns total auseinander. Er begann dann auch auszugehen. Er hatte eine Andere kennengelernt - an seinem Arbeitsplatz - die noch Kinder bekommen konnte. 6 Tage vor Weihnachten verließ er mich. Dabei schmiss er mir auch noch hin, dass er mich ein halbes Jahr davor auch schon betrogen hatte.
Ende Jänner war die Scheidung. Und das war genau das Richtige!

Ich habe nicht mehr das Gefühl, dem Leben nachlaufen zu müssen - ich habe wieder zu mir gefunden.

Ich leide auch nicht unter Männer-Mangel, und keiner hat sich bis jetzt daran gestört, dass ich viele Narben habe bzw. mein Brustaufbau nicht sehr gelungen ist. Zur Zeit bin ich Single - das Östrogen fehlt halt:rotenase: aber ich bin nicht einsam!!

Manchmal ist so ein Schritt einfach notwendig. Das heißt jetzt nicht, dass ich dir dazu raten möchte - jeder hat seine eigene "Geschichte" und muss für sich selbst entscheiden. Ich wollte dir nur vermitteln, dass deine derzeitigen Gedanken ganz normal sind.

Viele liebe Grüße!
Susi

PS: Mein Ex-Mann hat in der Zwischenzeit geheiratet, ist 2-facher Vater und meint, dass er sich das Familienleben mit Kindern eigentlich ganz anders vorgestellt hatte:lach:

Daniela K
26.07.2008, 20:20
Hallo Ihr Lieben,

bei meiner Erstdiagnose 2003 ist es mir ähnlich ergangen..
Er kam mit meiner Diagnose infach nicht klar und hat mich tief verletzt...als unser Sex nicht klappte (wegen Chemo und kaputter Schleimhäute) hat Er mir gesagt,das man sich Nebenwirkungen auch anlesen könnte...das war nur eins von vielen fiesen Sachen....
2004 hab ich mich dann getrennt und sei 2005 sind wir geschieden.
3 jahre war ich Single und hab dieses Leben nach 12 Jahren Beziehung seeeeehr genossen,obwohl meine Kinder mit Sicherheit an der Trennung zu knabbern hatten...

Nun bin ich ein Jahr mit meinem Freund zusammen,der meine vernarbte Brust akzeptiert,mein Hüftgold (durch AHT)gerne berührt und der mich so tapfer durch meine Chemo (Jan.-Jun.2008,Metastasen in Lunge und Knochen) unterstützt hat...

....aber....ich kann dieses Glück einfach nicht geniessen..mein Exmann hat mich von vorne bis hinten verletzt und betrogen und ich frag mich nu,was mein jetziger Freund von mir will..
Wenn er mal mit Freunden raus geht,hab ich Angst,das Er mich hintergeht,sehe wie "Er ständig Frauen hinter her guckt"..ich bilde mir soviel ein.....und weiß garnicht,warum ich so reagiere...vielleicht will ich auch,das Er geht,damit Er sich eine "gesunde Frau" suchen soll...

Ich kann nur eins sagen.....wenn die Beziehung nicht zu retten ist,dann geht diesen Weg der Trennung,es gibt Männer die "unsere Makel" akzeptieren....nur müssen wir lernen,das es Männer gibt,die es ernst meinen....und das ist so verdammt schwer!!!!!

Einen ganz lieben Gruß an Alle,die sich im mom in Ihrer Partnerschaft nicht wohl fühlen...

Daniela

susi2727
26.07.2008, 21:58
Liebe Daniela!

Erst mal gratuliere ich dir zu deinem lieben Freund. Natürlich bist du noch unsicher und fragst dich sicher: Warum ist er gerade mit mir zusammen, wenn er doch so tolle und gesunde Frauen haben kann?
Aber: Er hat dich so kennen- und lieben gelernt. Unsere Ex-Männer hatten zuerst die gute Zeit mit uns und dann kamen die Probleme, die sie nicht bewältigen konnten.

Und da dein Freund dich mit vernarbter Brust und Hüftgold liebt - ist er einfach ein Schatz;)

Ich wünsche euch beiden alles Liebe und Gute!
Susi

Glückshormon
26.07.2008, 22:19
Hallo Tatjanna

Es tut mir in der Seele weh, wenn ich sowas lese. Auch bei mir wurde mit 36 Jahren BK festgestellt.
Mein Mann hielt immer zu mir, aber jetzt wo alles gott sei Dank vorbei ist und mir es nur hin und wieder schlecht geht, oder wenn ich einschränkungen habe, kommen auch meinem Mann Sätze raus, wie : Immer Deine Chemo, ich kanns nicht mehr hören, oder auch wie bei Dir, BK ich kanns nicht mehr hören, Dir gehts doch gut.
Diese Sätze prägen sich ein und tun verdammt weh, denn es ist nun mal so das das ein Teil unseres Lebens ist, und kein unwichtiger.

Ich kann Dir keinen Rat geben, denn der könnte Falsch sein, sucht Euch eine Ruhige MINUTE aus und sage Deinen Mann wie Du Denkst, sprich einfach klar aus, z. B. Ich habe das Gefühl Du willst die Trennung, ist es so oder nicht.
Männer sind in dieser Beziehung sau Feige, ( nicht alle) aber nimm DEIN Leben in die Hand, mit oder ohne Mann.

Es ist hart dieser Satz aber dann weißt Du wie Du dran bist.
Klar bist Du Dankbar und das ist auch gut so, aber man kann sein Leben nicht davon leiten lassen nur weil man Dankbar ist.
Lebe Dein Leben mit oder ohne Ihn.

Ich wünsche Euch denoch viel Kraft und ein Glücklichen Ausgang.

Liebe Grüße
G.

Glückshormon
26.07.2008, 22:30
Hallo an alle:

Ich habe da mal eine Frage.
Ich hatte 07 Chemo und Jan bis Feb. Bestrahlung nach BK.
Ich habe meine Tage im Mai wieder bekommen und Juni .
Naja und jetzt muß ich zur 2 ten Kontrolle und die wollen für diesen Monat die Regel abwarten.
Aber die kommt nicht diesmal.!

Kann es vorkommen das es so stolpert und mal kommt dann mal wieder nicht!
Ich hab keine Ahnung, leider, und schwanger bin ich auch nicht!

Wem gins genauso.

Um viele Antworten bin ich sehr dankbar.

PS. Es gibt keine Dumme Fragen, nur Dumme Antworte.

Grüße Gabi:D:D:D

Tante Emma
26.07.2008, 22:57
Huhu Gabi!

Zunächst ein Tipp:
wenn Du eine Frage hast, so eröffne ein neues Thema.
In diesem Thread ist es eher Zufall, wenn Dir jemand Deine Frage beantwortet, weil das Thema ja ursprünglich ein anderes war.
Und eigentlich sollte das auch so bleiben.

Zu Deiner Frage:
Ich habe zwar nix mehr, was meine Tage auslösen könnte, aber vor dem ganzen Mist mit den Krebsen hatte ich meine Periode immer extrem unregelmässig, bis ich die Pille genommen habe. Vor der Pille war blutungsmässig alles drin: 2-12 Mal pro Jahr...

Liebe Grüße,
Tante Emma.

Eleve
26.07.2008, 23:30
Hallo Daniela,


....aber....ich kann dieses Glück einfach nicht geniessen..mein Exmann hat mich von vorne bis hinten verletzt und betrogen und ich frag mich nu,was mein jetziger Freund von mir will..


Das kann ich nachfühlen, aber schon vor der Erkrankung. Ich glaube, daß das unabhängig von Narben und ständiger Bedrohung ist. Mißtrauen und mißbrauchtes Vertrauen kennen auch die schönsten und scheinbar glücklichsten Menschen.
Mir geht es auch so. Wenn ich mich umsehe bei Freunden und Bekannten: Betrug, Trennung usw. Und wenn ich meinen Mann frage, warum er ausgerechnet MICH liebt sagt er: Weil Du Du bist.

Und obwohl das das Schönste ist, daß einem ein Mensch sagen kann, nagt es. Es ist nicht greifbar. Was macht man, wenn ihm die rosarote Brille verloren geht? Sieht er denn nicht, wie ich bin und wieviel "besser" (schöner, gesünder, liebevoller, besser gelaunt, besser im Bett, intelligenter,... bitte beliebig fortsetzen) die anderen sind? Wann wird er es merken?

Ich bin ich, und dafür werde ich geliebt? Egal wie ich aussehe, egal ob ich gesund bin oder sterbe: Dieser Mensch will mit mir zusammen sein. Das ist so... unglaublich.

Ein bißchen ist das ja wie mit der Krebserkrankung. Es sind keine Metastasen zu sehen. Aber da könnten welche sein. Unsichtbar noch. Aber sie können jederzeit zuschlagen! Es könnten aber auch keine da sein. Oder ich könnte zu der handvoll gehören, die trotz Metastasen geheilt werden. Und man lebt 10, 20, 30 Jahre immer mit der Angst. Und macht sich das Leben kaputt, weil man nicht vertrauen kann.

Ist das mit dem Partner nicht so ählich? Er könnte mich verlassen. Er könnte jetzt schon eine andere haben, obwohl ich noch nichts davon bemerke. Diese oder jene Bemerkung könnte in Anzeichen sein. Wer weiß?
Vielleicht gibt es für Partnerschaften auch vierteljährliche Nachsorgetermine? Das sollte man mal einführen. So daß man ein paar Monate die Angst aus dem Kopf verbannt und ins Leben/in die Liebe vertraut, denn zum Nachsorgetermin ist immernoch Zeit, sich Gedanken zu machen und genau hinzusehen.

Liebe Grüße,
Eleve

susi2727
27.07.2008, 10:25
Hallo Eleve!

;) finde ich super - ein vierteljährlicher Partnerschafts-Kontrolltermin.

Aber leider ist das Thema wirklich ernst und vergällt uns, zusätzlich zu der blöden Brustkrebs- und Metastasen-Angst, das Leben.

Mir wird immer gesagt: Genieße das Hier und Jetzt. Ja, manchmal kann ich das ja - aber das böse Teufelchen im Hinterkopf muss da sofort seinen Senf dazugeben.

Bei mir sieht es zur Zeit so aus, dass eine Beziehung, die vor 2 Jahren ihr Ende fand, wieder aufgefrischt wird. Er schaut gut aus, er ist intelligent, hat einen Super-Job - und in der Zwischenzeit hatte er natürlich andere Frauen. Wir haben den Kontakt aber immer gehalten - schon unserer Hunde wegen.

Jetzt nähern wir uns einander wieder - ich mit den vielen Narben, der hässlichen Brust, den kaputten Schleimhäuten, den Antihormon-Stimmungsschwankungen - warum kommt er wieder zurück?

Er hat öfter von den anderen Beziehungen erzählt (die alle nicht lange gehalten haben). Seiner Meinung hat es bei den anderen Frauen zwar im Bett gepasst, sonst gab es aber kaum Gemeinsamkeiten ;)

Wir beide haben den gleichen schrägen Humor, wir lieben Hunde, wir sind einfach auf einer Wellenlänge - und scheinbar wiegt das alles Andere auf.

Außerdem ist er intelligent genug, meine Ängste zu akzeptieren. Ich nerve ihn ja nicht die ganze Zeit damit - aber wenn die Untersuchungen anstehen, dann kann ich durchaus meine Befürchtungen äußern, ohne mir anhören zu müssen, dass ihn das Ganze nervt.

Aber, wie ich schon mal geschrieben habe. Wer uns so kennengelernt hat, akzeptiert das eher als die Männer, die mit uns die "tollen Zeiten" hatten - und denen nachtrauern.

Ich möchte nicht mehr die Tapfere spielen, die Alles stillschweigend erträgt. Mittlerweile weiß ich, dass es für meine "Seelenhygiene" wichtig ist, zu meinen Ängsten zu stehen.

Vielleicht sollte man dieses Thema ausdrucken und den entsprechenden Männern mal vorlegen - manchmal fehlt auch die Kommunikation, weil sich Keiner traut, das Thema anzusprechen.


Ein sonniges Wochenende wünscht euch

Susi

Eleve
27.07.2008, 11:30
Hallo Susi,


- warum kommt er wieder zurück?


Vielleicht bist Du die einzige, die es länger mit ihm aushält :smiley1:

Spaß beiseite:


Wir beide haben den gleichen schrägen Humor, wir lieben Hunde, wir sind einfach auf einer Wellenlänge - und scheinbar wiegt das alles Andere auf.


Ich denke, da liegt viel Wahrheit drin. In einer ernsthaften Beziehung geht es nicht nur um möglichst viel Spaß und nicht darum, "das Beste" zu kriegen, sondern man sucht einen Menschen, der zu einem passt.

Viele Grüße,
Eleve

susi2727
27.07.2008, 18:44
[QUOTE=Eleve;581460]Hallo Susi,



Vielleicht bist Du die einzige, die es länger mit ihm aushält :smiley1:

:D Ja wahrscheinlich - ich bin halt mal hart im Nehmen :grin:

lg Susi

Conny44
27.07.2008, 21:10
Hallo ihr Lieben alle zusammen,

möchte mich ganz kurz vorstellen: Komme eigentlich aus dem BSDK-Forum und habe leider vor einem reichlichen Jahr meinen Papa und reichlich 2 Monaten meinen geliebten Mann an Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren.:weinen::weinen:
Bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen, schreibe normalerweise in keinem anderen Forum. Aber mich hat das Thema und vor allem eure Meinungen sehr aufgewühlt, deshalb möchte ich mal kurz von der "anderen" Seite berichten.

Ich habe nur das Glück gehabt, mit meinem Mann ein einziges Jahr verbringen zu dürfen. Ihn habe ich über dieses Forum kennen gelernt, als ich Hilfe wegen meines Papas gesucht hatte. Tja, und wie das Leben so spielt, wir haben uns verliebt:rolleyes:. Sowohl er als auch ich haben uns heftig dagegen gewehrt, weil wir beide wussten, dass er nur durch ein Wunder oder Spontanheilung wieder gesund werden könnte. Aber gegen die wahre Gefühle kommt man nicht an. Also kämpften wir gemeinsam und heirateten sogar. Auch er hat sich die Frage gestellt, wieso ich mich gerade in ihn verliebe, er kam sich nutz- und wertlos vor. Ich möchte gar nicht erwähnen, was mein Mann alles für Narben, Entstellungen und heftigste Beschwerden hatte. Er konnte es nicht begreifen, dass er das Glück hatte, mich als seine Frau zu bekommen. Leider hat das aber auch dazu beigetragen, dass er immer häufiger Angstzustände bekam, ich könnte ihn verlassen. Aber ICH HABE IHN GELIEBT UND TUE ES IMMER NOCH. Mit dieser Angst hat er mir aber teilweise das Leben schwer gemacht, was ohnehin schon schwer genug war. Und dieses

Sieht er denn nicht, wie ich bin und wieviel "besser" (schöner, gesünder, liebevoller, besser gelaunt, besser im Bett, intelligenter,... bitte beliebig fortsetzen) die anderen sind?kommt mir bekannt vor. Glaubt mir aber, es ist überflüssig. Liebe kann man teilweise nicht erklären. Es ist einfach ein Gefühl. Und heute wo er nicht mehr da ist, ist es umso heftiger geworden. Ich habe eine für mich völlig neue Erfahrung machen dürfen, dass es gänzlich nebensächlich ist, wie jemand aussieht. Jeder ist ein Individuum. Und ich habe mich in meinen Mann verliebt, weil er er war und ich endlich - ohne danach gesucht zu haben - meinen Seelenpartner fand. Leider hatten wir eben den Kampf verloren und ich würde alles dafür geben, wenn er noch da wäre. Er ist durch nichts oder niemanden ersetzbar!!!!!

Genießt die Zeit! Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!

Daniela K
28.07.2008, 15:01
Danke Susi,für die lieben Worte,obwohl ich eigentlich weiß,das ich einen wirklichen Schatz gefunden hab...warum man es nicht einfach geniessen kann,werd ich wohl nie verstehen...

Kann man dieses blöde Männeken im Hinterkopf nicht einfach den Mietvertrag kündigen?*denk*...dann wäre vieles leichter,genauso wie Eleve es sagst ist es mit den Metas...hab meine Lunge wieder frei und nu macht man sich einen Kopf,wo wohl wieder was sein könnte....grrrrrr...wie man es macht,es passt niiiiie...tz...aber trotzdem versucht man das Beste draus zu machen!!

Danke Eleve für deinen Beitrag....und es kommt mir so bekannt vor...viele liebe Worte,die mein Freund mir sagt,die gut tun..und ich denke mir,Worte sind schnell gesagt...das Vertrauen wichtig ist,gerade in unseren Situationen,hab ich sehr schnell bemerkt...und wenn es nur eine Person gibt,die damit spielt,wird man vielen anderen Personen gegenüber mißtrauisch,aber man muss es eben lernen,das es Menschen gibt,die uns so lieben wie wir sind....und der Rest kann uns von hinten sehen,denn die nicht ein wenig verstehen wollen,was diese Diagnose heißt,haben unsere Gegenwart nicht verdient*nase heb*.....SOH!!!

Liebe Grüße Dani

Susi04
28.07.2008, 15:05
Wir haben auch kaum noch Sex. Er meint, dass der Gedanke, dass ich aufgrund von Tamoxifen und Zoladex z. Zt. keine Kinder bekommen kann blockiere ihn irgendwie.

In letzter Zeit merke ich immer mehr, wie wir uns auseinanderleben. Ich werde immer lebenslustiger und er zum Stubenhocker. Ich will leben, Freunde treffen und verreisen. Für Ihn ist das Alles nicht so wichtig. Manchmal denke ich, dass wir gar nicht mehr zusammen passen. Ich habe über Trennung nachgedacht. Dann wiederrum bekomme ich ein schlechtes Gewissen, weil er in der Zeit für mich da war. Ich bin total im Zwiespalt. Dann denke ich wieder, trenn Dich und lebe so wie Du es willst - Du hast nur ein Leben.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht ?

Grüss
charlotte

Hallo Charlotte

Deine Zeilen erinnern mich an die Vergangenheit, als ich dachte, ich müsse mit meinem alkoholkranken Ehemann zusammenbleiben, wegen der Kinder, oder weil ich dachte ich muss zum ihm halten , weil es ja auch schöne Jahre gab, also konnte ich ihn in den schlechten Jahren nicht verlassen.
Nur helfen konnte ich ihm nicht, er hat mich und die Kinder immer weiter in den Sumpf runtergezogen. Natürlich hat er mir nach der Trennung Vorwürfe gemacht, nur den Schuh zieh ich mir nicht mehr an. Ich bin nicht an allem Schuld, auch wenn er mir das vorwirft.

Nach der Trennung dachte ich zuerst.........fang nie wieder etwas mit einem Kerl an. Aber dann schlich sich langsam ein Parteifreund in mein Leben.
Unsere Beziehung wurde immer intensiver...............und kann kam der Krebs, genau in dem Moment, als ich dachte, dass ich endlich wieder "Leben" kann.
Unsere Liebe war stärker, er war da, wenn ich ihn brauchte und inzwischen leben wir zusammen. Meine Kids verstehen sich super mit ihm, auch wenn meine "Große" Anfangs ganz schön zickig war ("Ich brauch keinen neuen Vater")
Den hat sie auch nicht bekommen, aber sie hat einen guten Freund bekommen.
Warum ich so ausführlich schreibe?
Ich habe das Gefühl, das du dich innerlich schon aus deiner Ehe verabschiedet hast und nur noch aus Gewissensgründen an ihr festhältst. Du schreibst es doch selber, du hast nur ein Leben.
Jede Frau, auch ohne Chemo kommt irgendwann in das Alter, in dem sie keine Kinder mehr bekommen kann, blockiert das jeden Mann?
Das finde ich ziemlich heftig.
Wenn Du dein Leben leben willst, dann tu es, wir alle haben nur ein Leben.
Es passiert immer wieder, dass sich Partner in entgegengesätzte Richtungen entwickeln. Ob ihre Fortführung dann noch Sinn macht muss jeder für sich selber klären.
Ich wünschte ich hätte die Trennung von meinem Ex viel früher vollzogen.

Liebe Grüße
Susi

Daniela K
28.07.2008, 15:07
@Conny,

Hut ab für diesen harten Weg,den du anscheindend so tapfer gegangen bist....ich bin mir sicher das dein Papa und auch dein Mann Jörg so unglaublich stolz auf dich sind!!!

Ich glaube,du hättest es deinen Mann nicht glücklicher machen können,als ihn so zu akzeptieren wie er war!!!
Ich hab einen Bekannte,der wurde geraten ihren an Krebs erkrankten Mann zu verlassen,weil er ja ein "Laster" wäre...und obwohl du wusstest,was auf dich zukommt,das du ihm deine ganze Liebe geschenkt und ich glaube fest,das er trotz seiner Diagnose und Aussichten eine wunderschöne Zeit mit dir hatte...

Auch wenn es schwer ist,wünsche ich dir,das du deine Zeit ohne ihn geniessen wirst,soweit es überhaupt möglich ist....und das du die Erinnerungen und die schöne Zeit mit deinem Mann nie nie nie nie vergessen wirst!!!

Ganz viele Grüße

Daniela

Tatjana74
28.07.2008, 15:41
Hallo Zusammen,

vielen Dank für die vielen Beiträge. Ich merke, ich bin nicht allein mit dem Problem. Am Sonntag bin ich zu einer Freundin gezogen. Es ist vielleicht nicht endgültig, aber ich brauche erstmal Abstand. Auch wenn ich nicht mehr glücklich war, tut es doch sehr weh. Als ich gegangen bin hat er geweint und mich angefleht zu bleiben. Ich bin trotzdem gegangen, obwohl es mir das Herz zerrissen hat. Aber wie Ihr schon geschrieben habt: Mitleid ist keine Basis für eine Liebe.
ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen / Wochen rausfinde, ob wir noch eine Chance haben.

Grüsse Charlotte

susi2727
28.07.2008, 19:31
Hallo Charlotte!

Da hast du einen ganz großen und wichtigen Schritt gemacht - den Schritt zu deinem ICH.

Mein Ex-Mann hat damals nach der Scheidung auch geweint und gemeint, dass wir auch super Zeiten hatten - da hätte ich ihm am Liebsten eine geschmiert - denn für diese Aussage war es eindeutig zu spät...

Finde zu dir, lass dich von ihm nicht unter Druck setzen - es ist dein Leben!

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und viel seelischen Beistand von deiner Freundin.

Liebe Grüße
Susi

Katrin A.
28.07.2008, 21:05
Hallo,ihr Lieben.

Als ich diesen Thread entdeckte,war mir schon etwas mulmig.....:o
Denn meine "Liebe"ist in Gefahr.:(
Wir sind 12 Jahre zusammen,seit zwei Jahren verheiratet(haben Ende der Chemo ´geheiratet).
Eigentlich dachte ich immer das ist dein Mann fürs Leben,er liebt dich wie du bist und du ihn.
Dann eröffnete er mir an seinem 30 Geburtstag das wir ja wohl eine Riesenkrise haben.
Einerseits möchte er auch wieder mehr an sich denken,wieder freier Leben.
Er hatte immer das Gefühl stark für mich sein zu müssen.
Wir haben viel zu wenig geredet.
Dann hab ich mich sehr verändert.Wie ich schon öfter gelesen hab.
Ich war viel feiern,shoppen,mit Freunden raus....erzählte immer von meinem glücklichen Leben.....Und er.Hab ihn echt vernachlässigt.

Weiß nun nicht wie es weitergehen wird,er zieht sich total zurück,und das tutu sehr weh.Für eine Zeit zu einer Freundin zu ziehen,schaff ich irgendwie nicht,er ist doch mein ein und alles,mein "Seelenverwandter",oder etwa nicht.

Naja ich werde für uns kämpfen,denn wir hatten noch soviel vor.

Kurz etwas Selbstmitleid,aber ihr werdet es nicht falsch verstehn.
Mit 28 kämpfe ich um mein Leben,mit 30 um meine große Liebe und nebenbei um meinen Job,es reicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wünsche allen aus den "Krisen" die noch kommen mögen herauszukommen,und die richtige Entscheidung zu treffen!!!!

Liebe Grüße,Katrin

Daniela K
29.07.2008, 13:51
@Katrin A.

Selbstmitleid?
Ich denke,das hier jeder sein "Selbstmitleid" freien Lauf lassen kann.
Es ist schwer,den die Beziehung ist nach der Diagnose eben nicht "normal" weiter zu führen...
Wir Mädels haben uns mit Sicherheit Alle auf einer anderen Art verändert!
Aber so wie Du es beschreibst,ging es mir auch....ich hab die ganze Zeit für meinen damaligen Mann gelebt,ich war zu Haus,wenn Er es war..hab mein Leben komplett nach Ihm gerichtet,hab es auch gern getan,obwohl ich heute traurig bin,da ja von Ihm nicht viel zurück kam..aber heute?ICH LEBE..und tu,soweit es mit meinen Kids möglich ist,sehr viel,wonach MIR ist...das heißt,Freunde treffen,im Cafe sitzen und einen schönen Latte Macciato genießen,am Wochenende richtig schön feiern gehen,mit "zappeln" bis der Arzt kommt....aber bei mir war die Diagnose eine Wende in meinem Leben...und auch in meinem denken....es geht nicht immer nur darum für "Andere" da zu sein...denn ich bin ich und möchte jede Sekunde meines Lebens geniessen und dazu gehört denke ich eben auch,mal ein wenig "egoistisch" zu sein...ich hab um meine Ehe gekämpft und es nicht geschafft...ich wünsche es Jedem,wenn die Liebe noch da ist und diese Beziehung eine Chance hat,meine Ehe war am Ende und hab keinen Schritt bereut...und geniesse meine neues Liebesglück soweit es geht,denn Er hat mich mit "Hummeln im Po" kennengelernt und akzeptiert meine Spontanität und mein Wunsch nach Abwechslung....auch wenn Er arbeiten muss und ich am Wochenende raus geh:-)
Ich wünsche Dir einfach,das Du den Weg gehst,der als Erstes für DICH gut ist,denn es ist DEIN Leben...und wenn es sein muß,was ich nicht hoffe,kann ein Weg als "Single" auch sehr schön sein....

Ich drücke Dir die Daumen,das es sich bei Euch wieder einrenkt...

Ganz liebe Grüsse und viel Kraft
Daniela(Die bei der Erstdiagnose auch 28 war..)

Tatjana74
14.08.2008, 12:23
Hallo Ihr lieben,

jetzt melde ich mich auch mal wieder. Wie bereits geschrieben, bin ich 1 Woche zu einer Freundin gezogen. Am Anfang war es sehr schlimm.Fremde Wohnung - ganz allein.Aber da merkt man bzw. Frau, wer wahre Freunde sind. Ich wude von meinen Mädels sehr gut aufgefangen.

Nach 1 Woche bin ich wieder nach Hause zu meinem Mann. Seitdem versuche ich mich zu einer Entscheidung durchzuringen. Trennen oder es nochmal versuchen. Es ist so schwer und ich hasse mich dafür, dass ich nicht in der Lage bin eine Entscheidung zu treffen. Den einen Tag möchte ich einfach Alles beenden. Ich will meine Ruhe und mich endlich wieder auf mich konzentrieren. Es ist schon soweit,dass mir vor lauter "Seelenschmerz" die operierte Seite wehtut und mein Arm dick geworden ist.

Am nächsten Tag sehe ich einem Mann in die Augen und habe nicht den Mut und die Kraft ihn zu verlassen. Er hat ja nicht nur schlechte Seiten, wir hatten auch gute Zeiten. Aber das ist schon so lange her. Seit 1 Jahr leben wir eigentlich nur noch nebeneinander her. Er geht zur Arbeit. Wenn er nach Hause kommt hockt er vorm computer oder geht 1x wöchtentlich zum Fussball. Ich will raus, will was erleben. Am Anfang habe ich noch versucht ihn mitzureissen, aber nach dem 20. " nö, ich hab keine Lust" hab ich aufgegeben und einfach mein Ding gemacht. Vielleicht war das ein Fehler ? Wir wollten doch den Rest unseres Lebens zusammen verbringen.

Vielleicht habe ich aber auch einfach nur Angst alleine zu sein. Natürlich habe ich ein paar Freundinnen, aber das ist ja doch was anderes. Dann gibt es wieder Tage, wo ich es einfach nur geniesse mich mit meinen Mädels zu treffen und einfach nur zu tun, wonach mir ist. Sport, Kaffetrinken, Tanzen, usw. Das sind alles Dinge, die ich in letzer Zeit mit meinem Mann nicht zun konnte, weil er keine Lust hatte. Seit ein paar Tagen gibt er sich sehr viel Mühe. Er macht und tut, aber ich weiss nicht, ob es nicht schon zu spät ist. Ich weiss nicht, ob ich ihn noch liebe.

Ich glaube mein grösstes Problem ist, dass ich Angst habe eine falsche Entscheidung zu treffen. Was wenn ich ihn verlasse und dann merke es war falsch ? Aber so wie jetzt will ich auch nicht weitermachen.

Natürlich könnt Ihr mir die Entscheidung auch nicht abnehmen, aber es entlastet unheimlich sich seine Sorgen von der Seele zu schreiben. Bin halt vom Sternzeichen "Krebs". Ein Schritt vor und zwei Schritte zurück :)

Liebe Grüsse Tatjana
PS: Charlotte ist nur mein "Spitzname"

Madita65
09.10.2008, 08:17
Hallo Ihr Lieben,
ich hatte jetzt lange keine Zeit mehr im Forum zu lesen und beim ersten Besuch treffe ich auf Euch, die Ihr Euch mit den gleichen Problemen rumschlagt wie ich.
Ich hatte 2005 BK und mein Mann hat sich damals ziemlich schnell zurückgezogen. Er hat sich hinter seiner Arbeit "versteckt", hat Überstunden gemacht, mich kaum mal ins Krankenhaus begleitet, wollte über meine Ängste überhaupt nichts hören, hat die Betreuung der Kids und den Haushalt meiner Mutter überlassen. Dass man an BK auch sterben könnte, kam für ihn überhaupt nicht in Frage, aber genau das und auch die Frage, wie das Leben danach aussieht, beschäftigt ja jede von uns in dieser Zeit mehr als genug.
Nach der Reha bat ich ihn, mit mir zur Eheberatung zu gehen, aber er sah keinen Grund dafür. Ich habe viel mit meiner Psychologin über meine Ehe gesprochen und versucht, wieder ein normales Leben hinzukriegen. Aber mit der Zeit merkte ich, dass die Liebe nicht mehr da war. Dazu kam noch, dass ich mich überhaupt nicht beschützt und unterstützt fühlte gegenüber unserem 17jährigen Sohn, der aus meiner BK-Zeit Aggressionen mit rübergebracht hat, dem verschiedene Therapien nicht geholfen haben und der mir gegenüber gewalttätig geworden ist.
So hab ich schon länger über eine Trennung nachgedacht und sie auch angekündigt.
Und vor 5 Monaten lernte ich den Mann kennen, von dem ich so viel Liebe bekomme, wie mein ganzes Leben noch nicht. Ich bin relativ schnell zu ihm gezogen, und bis heute habe ich das keine Minute bereut. Inzwischen denke ich, das ist meine Chance, nach dem ganzen Kummer der letzten Jahre endlich zu leben. Und ich habe nur dieses Leben, ich bin jetzt 43 und will noch was davon haben. Ich bin so egoistisch zu sagen, dass ich mir jetzt mein recht auf Glück nehmen will. Zwanzig Jahre bin ich für meine Familie dagewesen und als ich jemand brauchte, hatte jeder mit sich zu tun. Und deshalb genieße ich nun jeden Tag, den ich das Glück habe zu leben und so zu leben, dass ich glücklich bin.
LG Madita

Brigitte H.
09.10.2008, 08:50
Liebe Matida,

genieße Dein Glück, Dein neues Leben - ohne schlechtes Gewissen.

Alles Liebe und Gute
Brigitte H.

Mücke_06
28.08.2009, 13:47
Einen schönen guten Tag...bin beim stöbern auf diesen Threat gestoßen...und er hat mich ziemlich aufgewühlt...
Ich stelle mir momentan auch die Frage, ob ich gehen soll oder nicht?
Ich hatte letztes Jahr meine OP und Chemo, anfang des Jahres dann die Bestrahlungen. Mittlerweile geht es mir wieder richtig gut und ich habe wieder Haare!!!!
Eigentlich hat er mich immer unterstützt und war für mich da...und doch hat er mich auch oft kritisiert - z.B. als ich mir vor der Chemo meine langen Haare abgeschnitten habe, hat er gesagt, ich würde ja völlig über reagieren!!! (Nee klar - die Chance das ich dabei meine Haare behalten waren 0)
Er konnte viele meiner Reaktionen nicht verstehen und irgendwie sind wir auseinander getriftet. Wir führen eine relativ gute Partnerschaft - ohne besondere Höhen und Tiefen aber auch ohne zuviel Nähe. Eigentlich wie Bruder und Schwester!
Manchmal habe ich das Gefühl emotional zu verhungern...das kann es doch auch nicht sein.
Ich weiß, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann (leider!)...aber über ein paar Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
Ganz liebe Grüße an alle

Kellerkind
01.09.2009, 17:56
Hallo liebe Mücke,

würd mich mal interessieren, wie es mittlerweile den anderen Mädels hier ergangen ist, es ist ja 1 Jahr her, daß dieser Thread eröffnet wurde:eek:

Erfahrungen? - Es ist von allem was dabei, was hier geschrieben wurde.

Von über Nähe-nicht-zulassen-können = Wer von Euch beiden? über

Desinteresse, Sprachlosigkeit, Nebeneinander-Herleben, alles das hab ich auch erlebt.

Aber das gehört der Vergangenheit an. Warum? Wir haben gelernt, besser darüber zu reden. Ich hatte auch so oft Trennungsgedanken - und habe diese in Worte gefaßt. Heute eher, bevor sie zu diesen kreisenden Gedanken führen.
Ich habe gelernt, daß ich meine Botschaften viel eher platzieren muß. Nicht immer tagelang warten, daß er was merkt. Und wie schnell hat sich dann einiges in nichts aufgelöst. Ich habe MIR so viel Zeit damit vertan.

Es kam auch viel Unverständnis von ihm, aber wir haben`s geschafft. Fühlt sich jedenfalls jetzt so an:D

Uns hat vor Jahren eine Eheberatung geholfen zu lernen, uns besser in den Partner hineinzuversetzen. Eventuell wär das was für Euch?

Aber vielleicht ist das Thema eher etwas für ne PN?

Alles Liebe, das Kellerkind:knuddel: