Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie groß sind die Chancen???
Hallo zusammen!
Bin eigentlich eher im Hautkrebs-Forum vorhanden, da ich selbst damit zu kämpfen habe, aber jetzt hat es auch noch meine Mutter erwischt.
Habe viel gelesen und bin mir doch noch nicht im klaren.
Meine Mutter hatte Polypen, zwei davon "kleine, flache Coecumpolypen, tubuläres Adenom/Adenomkarzinom, mäßig invasives Colon descendens, Stufe G2".
Kann mir einer genau sagen was Stufe G2 wirklich bedeutet und was muß genau entfernt werden?
Operation ist am Freitag und ich dreh bald durch.
Was hat sie für Prognosen bei so einer Diagnose?
Danke und Gruß Sabine
Liebe Sabine!
Wenn ich das nun richtig verstehe, hat Deine Mutter ein Karzinom. Da Du von Polypen schreibst, scheint sich das Karzinom auf die Darmschleimhaut zu beschränken (was ja schon mal gut ist).
G2 bedeutet die Aggressivität. Das Staging ist gestaffelt von G1 bis G4, G2 ist also recht gut, ein eher langsam wachsendes Karzinom.
Alles Gute und ich hoffe, ich habe das nun richtig erklärt,
hope
Hallo hope 38!
Danke für deine Nachricht.
Ich dachte Darmkrebs kommt immer von Polypen oder in Verbindung.
Was mich irritiert ist die Aussage von G2 im Befund des Pathologen.
War der Meinung das da eher T1,.... und so angegeben werden.
Was heißt, wenn der Krebs nur auf die Darmschleimhaut begrenzt ist, woher weiß man das?
Hoffe jetzt natürlich das Beste.
Hab nur selbst an meinen Körper soviel zu tragen und daher bin ich eigentlich psychisch selbst am Boden.
Gruß Sabine
Hallo Sabine!
Ja, Darmkrebs entsteht praktisch aus Polypen. Sie können entarten und dann wachsen sie auch durch die Darmschleimhautwand durch, befallen dann teilweise auch andere, in der Nähe liegenden Organe- ein großer Mist!
Wenn ich das bei Deiner Mutter richtig verstehe, ist der Polyp eben noch nicht weiter gewachsen, als daß er sich auf der Darmschleimhautwand befindet. Das würde meiner Meinung nach auch für einen T1 sprechen. Ich denke, das genaue Staging bekommt Ihr nach der OP. Solange müßt Ihr wohl noch Geduld haben!
Ich wünsche Dir alles Gute,
Deine hope
Hallo zusammen!
Meine Mutter wurde heute ja operiert.
Waren gerade im Krankenhaus, sie liegt in der Überwachungsintensiv und sie ist ansprechbar.
Wollte den Arzt sprechen um genau zu wissen was nun los ist.
Er erklärte, es wurde wie besprochen, das Darmstück entfernt und sonst nichts (keine Lymphknoten und Blutgefäße).
Im danach gesehenen Befund lass ich "mestast.Carzinom der lk.Flexur".
Was heißt das nun?
Kann man also Mestas haben, die noch nicht gestreut haben und deshalb wurde nicht alles operiert?
Ich bin am verzweifeln.
Genaueres (histologisch) könnte man mir erst nächste Woche sagen.
Was ist jetzt los? Kenn mich nicht aus!
Gruß Sabine
Hallo Biene,
wenn keine Lymphknoten oder Blutgefäße entnommen wurden, heißt das ja beim Darmkrebs nicht, dass keine Metastasen vorhanden sind.
Beim DK können die Metastasen in vielfältiger Weise vorhanden sein, was bedeutet, dass an anderen Stellen Metastasen gefunden wurden.
Hier ist es am besten Ihr wartet den genauen histologischen Bericht ab. Im vorläufigen Bericht steht nur, dass das metastasierende Karzinom in der linken Dickdarmbiegung gefunden wurde.
Bitte den genauen Befund abwarten, dann kannst du viel gezielter hier nachfragen.
Wünsche deiner Mutter, und euch auch alles Gute.
Aber es ist schon sehr seltsam, dass keine Lymphknoten für eine Analyse entnommen wurden :confused: :confused:
Hallo zusammen!
Komme gerade vom Krankenhaus.
Also Befund wie gesagt bösartig und Lymphknotenbefall.
Die Ärztin sprach von T2 und sonst nichts genaueres.
Chemo wurde vorgeschlagen.
Morgen genaue Besprechung.
Gruß Sabine
Hallo zusammen!
Meine Mutter wurde heute entlassen und soll sich in zwei Wochen der Chemo unterziehen.
Der Befund lautet:
p T2, p N 1, L 1, V 1, lokal R 0
Es sind angeblich keine Fernmetastasen vorhanden.
Da die Ärzte erst nächste Woche die Chemobesprechung durchführen, wollte ich eigentlich wissen, wie oft sie sich der Chemo unterziehen muß und ob sie genau so aggressiv ist wie bei schwereren Fällen.
Vielleicht könnte jemand weiterhelfen.
Hat man noch gute Chancen den Krebs zu besiegen?
Gruß und Danke Sabine
Hallo Sabine,
ich denke die Aussage, es sind keine Fernmetastasen vorhanden, bezieht sich auf die Leber und so weiter. Der Befund sagt aber aus, dass es befallene Lymphknoten gab, und die Gefäße und Venen schon infiltriert waren.
Mit einer guten Behandlung, welche für deine Mutter "zugeschnitten" wird, hat sie sehr gute Chancen. Ich kenne etliche Betroffene, die heute wieder ohne Probleme ihrem Alltag nach einem T2 Tumor nachgehen.
Hier kann dir im voraus niemand ohne detaillierten Bericht, oder fundierte ärztliche Kenntnisse über den Tumor sagen, wie viele Chemoszyklen deine Mama machen muß. Das entscheidet immer das Ärztekonsil individuell. Ob sie aggressiv sein wird, das müßt ihr bitte die Ärzte fragen. Jede Chemo hat so ihre Nebenwirkungen, mehr oder weniger, das weißt du ja.
Hallo Jutta!
Danke erst mal.
Also es wurden 2 Lymphknoten im umliegenden Gewebe entfernt.
Lunge/Leber wurde per Röntgen angeschaut, ist o.K.
Werden mal abwarten und weiter sehen.
Hoffe natürlich das beste.
Gruß Sabine
Macasault
31.07.2008, 19:22
Hallo zusammen!
Kann mir jemand helfen?
Bei meinem Vater ( 69) wurde Darmkrebs diagnostoziert. Er wurde operiert. In einigen Wochen beginnt die Chemotherapie.
Sein Befund lautet:PT3, N1, G2,V1,R0. Das sind fast die gleichen Werte wie im Fall von Biene67 Mutter. PT3 bedeutet, dass der Krebs sich im dritten Stadium befindet. Im Internet habe ich nachgequckt: die Chancen mit diesem Krebs noch 5 Jahre zu leben, betragen zwischen 45-55%.
Kennt jemand vielleicht ähnliche Fälle? Ist der Unterschied wirklich groß zwischen T2 und T3?
PantaRei
31.07.2008, 19:46
Hallo,
pT3 bedeutet, dass der Tumor sich schon in alle Schichten der Darmwand ausgebreitet hat.
Insgesamt ist es aber trotzdem Stadium III, wie Du schreibst (wobei das Stadium von dem N1 abhängt).
Lt.
http://www.aerztekammer-bw.de/25/15medizin06/A15/5.pdf
ist die Überlebenswahrscheinlichkeit aber deutlich höher als Du schreibst.
Und da es ein frühes Stadium III ist, sollte es noch höher sein.
Und überhaupt ist jeder Patient anders!!
Aber man kann es schaffen und sollte es auch!!
Viele Grüße
PantaRei
Hallo Macasault!
Es ist grausam mit so einer Diagnose konfrontiert zu werden.
Bei meiner Mutter war es totales Fehlverhalten des Internisten vor 9 Jahren.
Er entfernte einige Polypen, die auch auffällig waren und sagte nichts von Nachsorge oder jährlicher Kontrolle.
Durch Zufall (ihr war die letzte Zeit etwas übel) stellte dieser Internist die Diagnose nach gemachter Darmspiegelung.
Es ist der reinste Alptraum wie Ärzte damit umgehen.
Ich hoffe nur für unsere Eltern, das sie die Kraft haben und all das was jetzt so auf sie zukommt, durchzustehen.
Und natürlich auch für uns.
Ich bin ja auch schon vorbelastet, hatte vor 4 Jahren ein Melanom, allerdings ohne Metas.
Ich denke nur das da schon wieder ein Sprung zwischen T2 und T3 liegt. Wiederum sehe ich hier wenig Unterschied, in beiden Fällen sind Metas vorhanden und das ist sch....., Entschuldigung!
Ich wünsche euch alles Gute.
Gruß Sabine
Hei PantaRei!
Wie geht es Dir denn? Hast Dich lange nicht gemeldet! Dann scheint es bei Dir wohl gut zu laufen? Hoffe ich auf jeden Fall!
Hallo Ihr zwei!
Nach Chancen zu fragen, ist immer schwierig zu beantworten. Einerseits, weil niemand sie weiß, niemand! Kein Arzt und keine Statistik und auch sonst keiner. Chancen sind ja immer da und daran muß man glauben!
Und andererseits haben beide Elternteile von Euch wohl keine Fernmetas, was wirklich schon eine sehr gute Ausgangssituation ist. Klar, eine Sicherheit hat man weder bei T1 noch bei T4! Leider ist hier alles möglich:(
Lymphknotenbefall ist in der Darmregion sehr oft und es ist anders zu bewerten, als zB bei Brustkrebs. Aber puh, schwer ist das alles. Ich denke, Ihr werdet mit Euren Eltern einen Weg finden, um ihnen Mut zu machen. Denn wie gesagt: Chancen gibt es immer!
Von Statistiken halte ich seit jeher nix. Alles, was mich betrifft, betrifft mich zu 100%!!!!
Weiterhin alles Gute,
hope
PantaRei
31.07.2008, 23:21
Hallo Hope,
vielen Dank für die Nachfrage. Einigermaßen gut geht es. Die Chemo macht wenig Freude, aber eigentlich "läuft" sie ganz gut. Was soll Chemo auch anderes machen .... :-)
Im Ernst: 3 Zyklen waren es jetzt und es ist kein Spaziergang, aber es ist auch kein Achttausender .... Irgendwas dazwischen. So empfinde ich es. Einfach sehr nervig, alle zwei Wochen umgeschubst zu werden und dann sich langsam wieder aufzurappeln!
Das mit den Überlebenswahrscheinlichkeiten in Statistiken ist wirklich so eine Sache. Einerseits sind die ja wichtig, um Therapien zu planen - so funktioniert halt die Medizin. Aber als Orientierung für Patienten sind die eigentlich wenig wert. Man kann zwar sehen, dass es "nicht ganz schlecht aussieht". Aber "jeder Jeck ist anders" und daher geht auch jeder mit Krankheit, Heilung und Therapien anders um.
Bei unseren Kindern sehen wir immer, dass die homöopathischen Medikamente helfen - besser als Antibiotika - selbst bei etwas ernsteren Dingen (Blasenentzündung ...). Was interessiert mich da, dass die Wissenschaft bei einer Langzeitstudien bei 10.000 Kindern in Südschwaben festgestellt hat, dass homöopathischen Medikamente eigentlich nicht wirken - wir haben 2 Kinder und da hilft's.
Auf jeden Fall ist die Diagnose schrecklich. Und auf jeden Fall verändert sich vieles im Leben. Aber all dies ist sehr individuell. Und ein individueller und selbstbewusster Umgang mit all dem was da kommt ist sehr wichtig. Und dass man einverstanden ist mit den Therapien, die man unternimmt.
Gute Nacht zusammen,
PantaRei
Hei PantaRei!
Ja, genau so ist das auch für mich richtig,wie Du es siehst. Gerade das Beispiel mit der Homöopathie ist ein gutes. Die Statistiken sind wohl eher was für die Mediziner, denn in falsche Hände geraten, machen sie sehr viel Unsicherheit und Angst. Am Anfang habe ich auch öfter mal da nachgelesen, das mache ich nun gar nicht mehr. Habe mir sozusagen ein "Statistik-Verbot" auferlegt;)! Außerdem hat man mir hier im Forum sehr oft gesagt, daß viele Statistiken veraltet sind und einfach auch nicht berücksichtigen, was der einzelne Mensch an Behandlungen insgesamt so mitgemacht hat.
Welche Chemo bekommst Du noch (sorry, mein Hirn;))? War das FOLFOX4? Die ist schon heftig!!! Aber klar, schaffen kann man das und wenn sie vorbei ist, welch herrliches Gefühl:))))! Weiterhin alles Liebe und bis bald,
Leena
PantaRei
03.08.2008, 21:12
Liebe Hope,
die Statistiken sind wirklich blöd und nicht wirklich Orientierung. Bei meinem ersten Krebs hatte ich - trotz fast eindeutiger Statistik - ganz schön auch psychisch zu kämpfen. Hier hilft sie also nicht wirklich zur Beruhigung. Jetzt bin ich eigentlich zuversichtlicher als damals. Obwohl die Statistik das nicht hergibt.
FOLFOX 4 mache ich gerade. Eigentlich ist es bislang nicht so heftig. V.a. bin ich müde und es nervt, dass die Mundschleimhäute kaputt gehen und ich komisches Gefühl im Mund habe. Übelkeit ist erträglich und bisher blieb alles Essen drin ...
:megaphon: ICH WILL JETZT NICHT HÖREN, DASS DAS DURCHAUS SCHLIMMER WERDEN KANN - DAS WEISS ICH -- WILL ES ABER NICHT WAHRHABEN
... weil ich ja der Statistik nicht so richtig vertraue ...
Wünschen allen zusammen einen schönen Wochenstart.
Liebe Grüße,
PantaRei
Guten Morgen, PantaRei!
Ja, die FOLFOX 4 ist ein Hammer:twak:- für beide Seiten;)!
Zu den Schleimhäuten: Versuch´s doch mal mit Salbeitee. Ich habe den literweise getrunken und wirklich NIE Mundschleimhautprobleme gehabt. Ist auch gleichzeitig gut für den Magen.
Weiterhin alles alles Gute und liebe Grüße,
Leena
PantaRei
04.08.2008, 20:23
Hallo Leena ,
jetzt mal ganz im Ernst. Musstest Du viel brechen/hattest Du stark Durchfall?
So schlimm ist die Übelkeit (bislang) bei weitem nicht. Krevatil und Dexamethason sei Dank. Vielleicht kommt aber auch hinzu, dass ich ohnehin nie breche. Mein ganzes Leben (Seekrankheit ausgenommen) höchstens 9 Mal .... und ich habe nicht vor, durch Chemo zweistellig zu werden!!
Und Durchfall: Krevatil wiederum soll - lt. Packungsbeilage - Verstopfung machen - vielleicht gleicht sich das mit dem Durchfall so gerade aus:confused:.
Salbeitee trinke ich ab und an mal einen Becher, aber eigentlich ist der lecker (mag auch Saltimbocca). Vielleicht sollte ich die Dosis erhöhen! Danke für den Tip und dass Du nie Probleme hattest, finde ich super - Glückwunsch - davon versuche ich zu lernen und setze gleich Wasser auf.
Viele liebe Grüße und vielen Dank für Deine lieben Postings.
PantaRei
Hei PantaRei!
Doch, ich hatte Probleme bei der Chemo. Habe ge:smiley11: und ge:smiley11: und ge:smiley11:, hatte Fieber und Schüttelfrost, so doll, daß ich nicht mehr aufstehen konnte:(! Durchfall hatte ich auch, heftig! Aber nach der OP hatte ich ein Stoma, da war es dann egal;)! Vor der OP habe ich ja schon neoadjuvant diese Therapien bekommen und nach der OP dann noch den "Nachschlag".
Ich hatte auch doll mit diesem Kältegefühl zu tun. Aber wenigstens nicht mit Mundschleimhautentzündung:rolleyes:!
Alles Gute Dir weiterhin und :prost:, habe mir auch gerade ein leckeres Salbeiteechen gemacht.
Bis bald,
Leena
Sein Befund lautet:PT3, N1, G2,V1,R0. ... Im Internet habe ich nachgequckt: die Chancen mit diesem Krebs noch 5 Jahre zu leben, betragen zwischen 45-55%.
Also nach Mosaik Studie (veröffentlicht 2003) war die Überlebensrate über alle UICC III Patienten nach 3 Jahren bei 71,8% (http://www.aerztekammer-bw.de/25/15medizin06/A15/5.pdf) und auch nach fünf Jahren ist die Rate noch höher.
Aber in der Tat ist dies nur Statistik. :rolleyes:
PantaRei
20.08.2008, 22:27
Obwohl ich Statistiken ja eigentlich doof finde, habe ich heute eine gelesen, und die finde ich gar nicht so doof:
"Die Gesamtüberlebensraten zeigen einen Trend zugunsten von Capecitabine, unterschieden sich aber statistisch nicht signifikant. Nach drei Jahren betrug das Gesamtüberleben 81.3% in der Capecitabine-Gruppe und 77.6% in der 5-FU-Gruppe (p = 0.05)."
Das ist ein wirklicher Grund, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Ich glaube auch, dass wenn man - wie die meisten Schreiber und Leser hier - aktiv an seiner Gesundung mitwirkt, seine Chancen nochmal erhöhen kann. Es ist nach wie vor schlimm, zu erkranken und sicherlich ist einiges Schicksal.
Aber ich hoffe doch, dass man zusätzlich zu den doch gar nicht soo trüben Aussichten seine individuelle Heilungschance noch deutlich verbessern kann....
Viele liebe Grüße,
PantaRei
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