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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überlebens-Chance mit Metas?


hanaya88
07.08.2008, 16:55
Hallo zusammen

Bin neu hier. Bin 39 Jahre alt und bekam vor ein paar Wochen die Hammerdiagnose BK mit Metas in Leber/Lunge.....dabei meinte mein Frauenarzt wochenlang (!) dass es eine gewöhnliche Brustentzündung sei! :boese:

Meine Frage an die, welche Metas haben.....wie geht ihr psychisch damit um? Habt ihr auch oft Angst das nächste Jahr nicht zu erleben (als Bsp)? Kann man Hoffnung haben überhaupt? Wer hat auch Kinder? Ich habe einen 11-jährigen Sohn und zum Glück einen superlieben Mann, der mich sehr unterstützt.

Habe erst 2 x Chemo hinter mir und weiss nicht, wie ich eine soooo lange (nie mehr enden wollende?!) Therapie schaffen soll.....wie macht ihr das?

Ich bekomme Herceptin/Navelbin. Auch jemand im Forum?

Würde mich freuen über eure Mitteilungen!:)

Grüsse
Hanaya

Daniela K
07.08.2008, 17:17
Hallo hanaya,

ich habe im Januar erfahren,das ich Metas in den Knochen und der Lunge habe.Nach vier Jahren ohne "Haustier" hab ich gedacht,das ich es geschafft hab.
Nu habe ich meine Therapie mit Taxotere beendet,meine Lunge ist wieder frei und nu hoffe ich,das ich laaaaaaange Ruhe habe.
Bin aber "erst" 33 und war bei meiner Erstdiagnose 28Jahre..Deine Ängste kenn ich....eigentlich denke ich positiv,aber hab im moment das Gefühl,das mir die Zeit davon rennt...mein neuer Freund,genießt jeden Tag,wie er kommt und ich möchte noch viel erleben,weil ich angst habe,bald wieder eine Chemo machen zu müssen und dadurch wieder nicht das machen kann,was ich möchte...
Angst das ich sterbe?JA!!!!
Aber den Gefallen werde ich den Zellen nicht tun....habe zwei Kinder im Alter von 6 und 10,die ich im weiteren Leben begleiten möchte!!!
Die ANgst ist da,sehr groß sogar.....aber ich werde diesen Mist nicht zum Alltag machen!!
Nu warte ich ein zweites Mal auf meine Haare,hoffe,das die Krebsforschung weiter so tolle Fortschritte macht,das wir ALLE die Chance auf ein langes Leben haben,ohne jeden Tag daran zu denken,wielange wir dieses Glück genießen dürfen!!!
Klar ist es mit Metas schwierig,aber Prognosen?Die haben sich auch schon getäuscht..SOH!!!!

Kopf hoch!!!!

Liebe Grüße an Alle hier,die soooooooooo unglaublich tapfer sind!!!!!!

Milly
07.08.2008, 17:25
Hallo hanaya
Ich bekomme die gleiche Therapie wie du, es ist auch für mich sehr schwer daran zu denken das es diese Therapie auf Dauer gibt.
Ich vertrage sie eigentlich ganz gut bin nur immer sehr müde und am zweiten Tag tun mir die Knochen weh, habe aber auch Knochenmetastsen.
Viele Grüße Ute

christei
07.08.2008, 17:30
Hallo,

meine Mum hat letztes Jahr im Januar die Diagnose Brustkrebs bekommen.
Ich weiß jetzt im Moment nicht mehr die genaue Diagnose. Der Krebs war sehr aggresiv, die rechte Brust wurde entfernt und sehr viele Lymphknoten. Sie hat 6x Chemo und sehr viele Bestrahlungen bekommen. Jetzt hatte Sie bis heute Ruhe.
Vor ein paar Wochen fing es dann an, dass Sie Schmerzen in der Hüfte hatte.
Dann sagte Sie mir, dass Sie so einen Ekel auf Essen hat. Obwohl meine Mum wirklich gut isst und recht dick ist. Sie hat in den letzten Wochen sehr abgenommen. Die ganze Familie hat dafür gesorgt, dass Sie endlich mal zum Arzt geht. Sie hat uns wieder einmal Wochen verschwiegen, dass es Ihr schlecht geht.

Gestern war Sie bei einer Internisten. Die hat festgestellt, dass meine Mum Metas in der Leber hat. Heute war Sie beim CT wegen Lunge und den Rest des Körpers. Meine Schwägerin war dabei weil Sie dort arbeitet. Meine Mum weiß noch nichts davon, aber es sieht sehr schlecht aus. In der Lunge und auch in den Knochen ist schon etwas. Morgen muss Sie dann zu dem Arzt, bei dem Sie Ihre Chemo und Nachsorge hatte.

Ich habe solche Angst. Heißt das jetzt, das alles aus ist? Was kann man denn jetzt noch machen? Muss Sie sterben? Ich halte das alles nicht mehr aus. Verkrafte das nicht. Wenn ich an meinen Papa denke. Meine Eltern sind beide erst 50 Jahre alt. Ich bin 24 Jahre. Bitte helft mir ich kann nicht mehr vor Angst. Gibt es nicht noch Möglichkeiten?

Vielen Dank fürs zuhören.

Christina

Mareike77
07.08.2008, 17:36
Hallo,

Ich habe auch Metas und zwar im ganzen Körper verteilt.
Es ist eine gute Frage wie ich damit umgehe! Ich bin nur noch traurig und total am Boden! Muß jetzt im September(nach meiner Urlaubsüberraschung) ins KH und da wird der Kopf untersucht!
Kennt das jemand?
Weiß eigentlich gar nicht richtig was auf mich zu kommt und mein Arzt ist noch im Urlaub!
Kennt das von Euch jemand?
VLG Mareike

Renate2
07.08.2008, 17:41
Liebe Hanaya,
wie groß die Überlebenschance ist bzw. wie lange wir noch leben, das weiss keiner.
Ich hatte auch nicht damit gerechnet, daß nächste Jahr zu erleben.
Mit der Diagnose 17 befallene Lymphknoten, Metas ist HWS/BWS und Leber, G3 überlebe ich bereits 4 Jahre.
Nach 2 1/2 Jahren Navelbine mit Herceptin bekomme ich seit 1 1/2 Jahren "nur " Herceptin und Bondronat-Tabletten und bisher läuft es ganz gut. Bisher sind keine neue Metas aufgetreten und ich hoffe auch, daß es so bleibt.

Allen hier alles Gute und viel Kraft für die Therapien.

Liebe Grüße
Renate

hanaya88
07.08.2008, 19:15
Hallo Renate

Wie oft musstest Du denn die letzten Jahre Herceptin/Navelbine nehmen? Und jetzt Herceptin in welchem Abstand? Würde mich noch interessieren.....

Danke und Grüsse
Hanaya:winke:

hanaya88
07.08.2008, 19:22
Hallo Daniela

Ups, ja, Du warst (BIST) noch sehr jung für diese Diagnose. Mist nochmal. Was ist denn das für eine neue Volks-Krankheit?! seufz

Deine Lunge ist jetzt ok? Und Deine Knochen auch? Im Moment gar keine Therapie mehr? Super!

Hm. Auch 2 Kids. Das hält einen am Überleben, oder?! Schliesslich will man doch wissen, was aus ihnen wird.......schluchz

Viel Kraft für Dich und an alle anderen natürlich auch!
Liebe Grüsse
Hanaya:winke:

mumbi
07.08.2008, 20:14
hallo,
ja ich kenne das auch. bei mir sind jetzt metas im becken und im hirn festgestellt worden. ich bekomme gerade meine bestrahlungen.
am hals hatte ich vorher bestrahlungen wegen vergrößerter lymphknoten. das hatte ich noch locker weggesteckt.
aber jetzt ganzkopfbestrahlung - das geht an die substanz. woanders las ich für hirnmetas eine prognose von 1-2 jahren. das rechte bein schmerzt, so das ich kaum auftreten kann.

aber man muß sich wirklich dazu durchringen, zu hoffen nicht zu dieser statistik zu gehören und das leben für einen selbst länger sein kann. ich, 52 jahre, keine kinder, aber mit hund und lebensgefährte, würde auch noch gerne lebenswert leben und genießen.
habe jetzt meine durchhänger, weil ich selbst meinen entsetzlichen verlauf weiter fantasiere und mich bemitleide.
dann gibt es aber wieder Phasen, wo ich kämpfe. nach möglichkeiten suche, die mich stärken können und versuche am ball zu bleiben.
mein onko meinte, das kriegen wir wieder hin. :cool2:

übrigens, den tod ins leben einbeziehen, ist heilsam. viele menschen verwenden viel energie, um den tod und das sterben nicht zu beachten. diese energie, die zur genesung gebraucht wird. (übe ich noch :zunge:)
dann sag ich mir auch manchmal, ich bin dankbar, dass ich bis heute leben durfte. es hätte mich schon längst ein auto überfahren können, oder oder .... denn die welt ist schön.

alles gute und positive für alle betroffene, mumbi

Renate2
07.08.2008, 20:18
Liebe Hanaya,
das erste Jahr wöchentlich, dann 1 1/2 Jahre die 2-Wochendosis Herceptin und Navelbine ist in der Dosierung geblieben und jetzt die 3-Wochen-Dosis Herceptin.
Ich bin die ganze Zeit relativ gut damit zurecht gekommen.

Liebe Grüße
Renate

Daniela K
07.08.2008, 21:54
Hallo hanaya,

erstmal ist es egal wie alt man ist,diese Krankheit hat niemand verdient:(
In den Knochen ist es noch,aber es wird mit Bondronat versucht im Schacht zu halten.
Ich muss alle 3 Wochen ins Krankenhaus um meine Bondronat und Herceptin Infusion zu bekommen.
Auf das Herceptin hab ich bei meinem Ersttumor nicht angesprochen,also mal sehen,wielang ich nu ruhe hab...:augendreh

Und meine Kids?Sie geben mir Kraft und ich hoffe,das die ausreicht um gaaaaaaaaanz alt zu werden,muss ja mein ok für meine Schwiegertöchter geben:lach:...und mich von meinen Enkeln anspucken lassen:)..ohhh,hoffentlich fangen die nicht schon mit 15 an:undecided..Nein,Spaß beiseite...habe vor noch viel zu erleben,mal ein wenig weinen ist drin,auch einen Tag depri....aber dann wird gelebt!!

Gruß Daniela

Maggy66
07.08.2008, 22:54
Hallo Hanaya,

habe zwar Glück mit Metas gehabt und eine bessere Prognose, kann dich aber gut verstehen mit deinen Ängsten, ich glaube, das das jeder durchmacht. Bin immer wieder erstaunt, wieviele junge Leute auch daran erkranken, mit steigenden Zahlen. Es wird ja gemunkelt, dass es auch etwas mit den steigenden Hormonkonzentrationen in der Umwelt zu tun haben könnte, tja wer weiß...
ABER eigentlich wollte ich dir schreiben, dass ich in der Klinik eine kennengelernt habe, auch mit METAS, so wie du und auch Herceptin und so, habe mir nicht alles so genau gemerkt. Sie ist mit 33 erkrankt, hatte leider viele Therapien und auch ein Kind. Die Prognose war schlecht und sie hatte sich auf eine kurze Zeit eingestellt, ABER sie ist jetzt schon 44!!!
Sie meditiert, isst vegetarisch und macht Sport. Nur ein Beispiel dafür, dass man auch so länger leben kann!!!
Ich wäre sicherlich auch am Boden zerstört, aber es gibt sie, die wirklich guten Beispiele!!! Wenn du es schaffst zu leben und es dir gut gehen zu lassen, hast du bestimmt auch noch eine hoffentlich schöne lange Zeit vor dir!!!

LG Maggy :knuddel:

Bianca 27
07.08.2008, 23:10
Liebe Hanaya,

ich wollte Dir heute morgen schon schreiben- habs dann wieder verworfen- jetzt schreib ich Dir doch!

Ich war 22 bei der Erstdiagnose Hautkrebs- ein fürchterlicher Schock.
Ich dachte- das war es jetzt...
Die Diagnose war am 21.08.00- und ich habe wirklich gedacht- Weihnachten erlebe ich nicht mehr. Hmmm.

Rezidiv im 06/2001 - nächster Tumor.


Am 21.08.2005 bekam ich dann die Diagnose Brustkrebs-
die ganze Lunge voller Metas....
Als ich so im KH lag- habe ich mir fest vorgenommen- meinen nächsten Geburtstag (juni) groß zu feiern (wenn ich ihn denn erlebe)
Ich habe ihn gefeiert- mit vielen lieben Menschen.

Meine Ma wohnte zu dem Zeitpunkt in Österreich- immer wenn wir uns gesehen haben- dachte ich- es ist vielleicht das letzte Mal.

Irgendwann in den Zeit- habe ich einen überaus netten Menschen getroffen, der mir erklärt hat, das meine wahrscheinliche Überlebenszeit 2 Jahre beträgt...
Das war mal wieder ein Schock.

im August 2006 wurden das erste Mal Lymphmetas diagnostiziert


Ich habe in der ganzen Zeit viele OPs unzählige Untersuchungen verschiedenste Chemos, verschiedene Hormontherapien usw hinter mich gebracht...

Angst? Hat man immer!
Panik? Darf man keine kriegen.
Überlebenswille? Ist ungebrochen!
Kleine Wunder? Manchmal inbegriffen.

Weißt Du- ich war gestern beim CT- keine neuen Metas- ich kanns kaum glauben.
Meine letzte Chemo - im September 2007.

Was habe ich in derganzen Zeit getan? Das frage ich mich manchmal auch.
Was tue ich heute?
Ich geniesse meine gute Zeit. Komme gerade aus dem Urlaub (Ägypten)
Walke gerne mind ne Stunde und schwimme 1000 m am Stück.
Lasse es mit gut gehen wann immer es geht.

Viele Wünsche und Träume- mußte ich leider sausen lasse- so habe ich leider kein Kind....
Mache jetzt keine Karriere mehr.
Muß beim Urlaub immer gucken ob ich die Belastung auch schaffe.
(Keine Pyramiden weil zu heiß, nur jeden 2. Tag ski fahren- weil sonst zu anstregend usw... )

Aber soll ich Dir was sagen- das ist schnurzegal.
Denn ich lebe! Meine Frist war letztes Jahr im August abgelaufen.
Ich fühle mich gerade saugut.
Meine Freundin hat gerade ein Baby bekommen- ich bin die große Freundin.
Und hab Klein Zoe versprochen- wir gehen zusammen Ihr Abschlußballkleid kaufen!

Ich glaube daran.
Tu das auch.

Natürlich hast Du eine Überlebenschance mit Metas.
Keiner kann Die eine Garntie aufs Leben geben- aber die kriegt ein vermeindlich gesunder auch nicht!

Navelbine habe ich auch bekommen ( 7 Moante)- Herceptin geht bei mir nicht.
Du schaffst das- ist reine Gewöhnungssache. Hört sich komisch an- aber ist so!

Lass Dich mal ganz dolle drücken.
Weil bei allem muß man immer wieder sagen-
ist echt ne sch... Krankheit und wirklich einfach PLÖT und gemein!

Alles Gute für Dich
Bianca

Maggy66
07.08.2008, 23:40
Liebe Bianca,

wollte nochmal schnell, bevor ich schlafen gehe schreiben, wie toll ich das finde, dass du das alles so meisterst!!! :cheesy:
Du hast eine gute Einstellung, die hilft dir bestimmt! Meine Ma ist z.Zt. leider auch an Hautkrebs erkrankt und in Behandlung, wird aber auch schon 70, klar ist in jedem Alter blöd, ich weiß, aber sie hat jetzt nicht mehr solche Angst vor der Zukunft, wie ich es z.B. habe. Leider bin ich auch für Hautkrebs empfänglich, gehe morgen zur Vorsorge, gehe auch kaum in die Sonne (Selbstbräuner tut's auch :lach2:), hoffe, dass alles ok ist.
Jetzt kann man auf meiner Glatze besser kontrollieren *kicher*!

Ich finde es auch sehr ungewöhnlich, dass man so jung an mehreren 'Krebsen' erkrankt, ist das bei dir genetisch bedingt? Komisch, dass manche, obwohl sie durchaus auch nicht besonders gesund leben, gar nichts bekommen und andere gleich alles auf einmal, wundert mich manchmal total.

Aber wie du es machst, ist supi, das beste draus machen, ich probiere es auch für mich aus, obwohl es ja besser aussieht, als bei vielen anderen hier.

Schön, dass du deinen 30. toll gefeiert hast, wenn das nicht mal ein toller Grund ist, besonders zu feiern :D:D:D
Wünsche dir nachträglich auch noch alles Gute und ganz viel Kraft für deine weiter hoffentlich lange, lange Zukunft!!!

LG Maggy

Renate2
08.08.2008, 11:46
.
Du schaffst das- ist reine Gewöhnungssache. Hört sich komisch an- aber ist so!


Genauso ist es Bianca,
reine Gewöhnungssache. Ich hätte das auch nie gedacht.

Ich bin auch während der Navelbine Infusionen in Urlaub gefahren. Die erste Zeit nur 1 Woche, weil ich ja wöchentlich beim Onkologen sein mußte. Inzwischen etwas länger.
Gewisse Urlaubsziele habe ich von meiner Wunschliste gestrichen. Die Kräfte werden eingeteilt und ich sage "mir geht es gut".

Ich wünsche Euch allen ein langes, spannendes und erfülltes Leben.

Liebe Grüße
Renate

Karin B.
08.08.2008, 12:25
hallo Hanaya,
nach 5 Jahren krebsfrei, hat es mich auch mit Metas erwischt, Knochen, Leber und Lungenmetastasen. Bekomme wie du Herceptin und Navelbine. Wobei Navelbine erst am 28.8 gestartet wird, weil bis dahin noch die Bestrahlungen der Lendenwirbel läuft. Herceptin alle 3 Wochen und Navelbine wöchentlich. Zusätzlich noch Bondronat für die Knochen.
Bin zur Zeit 48 Jahre und 2 Kids im Alter von 14 und 16 Jahren.
Ich weiß, dass ich es schaffe und diese Mistdinger in den Boden zwinge, aufgegeben wird nicht :boese:
Ich bin so eine, die alles genau wissen muß und mich über alles genau schlau mache, doch was ich bis jetzt noch nie getan habe, mich über die Überlebensrate bei Brustkrebs mit Metastasen nachzulesen.
Eigentlich wollte ich immer 88 Jahre werden, dass ich das vielleicht nicht schaffe, ist mir schon klar, deshalb habe ich diesbezüglich zurückgeschraubt und mir mein Wunschalter auf 87 Jahre gesteckt :lach2:
Was ich damit sagen will, Angst haben ist ok und völlig normal, aber du darfst dich davon nicht beherrschen lassen.
Ich wünsch dir viel Kraft und alles Liebe

Anke66
08.08.2008, 12:46
Hallo, ihr alle,

bevor ich meine Erstdiagnose bekommen habe, dachte ich immer, wenn man Krebs hat, muss die halbe Welt untergehen und wenn man Metas hat, die ganze.

Für mich ist es immer noch erstaunlich, dass nichts von Beidem passiert ist. Die Welt ist nicht untergegangen und ich freue mich immer noch am Leben - mehr als vorher. Was mir verloren gegangen ist, ist Leichtigkeit und Sorglosigkeit. Was ich erstaunlicherweise dazugewonnen habe, ist Optimismus und eine unbändige Lebensfreude.

Mein wunder Punkt sind meine Kinder. Sie sind 8 und 15 Jahre alt und die Vorstellung, dass sie traurig sind, schmerzt mich sehr.
Kürzlich hat mich aber mein Jüngerer gefragt: "Mama, was glaubst Du, wie alt wirst Du?" Da musste ich doch länger überlegen. Und dann habe ich gesagt: "Ich will 50 Jahre alt werden (jetzt bin ich 41). Dann kann ich nochmal beim Jahrgänger-Umzug mitlaufen." Damit war mein Sohn zufrieden und ich auch. Und das ist jetzt mein Ziel. Und wenn ich das erreicht habe, setze ich mir ein Neues. :):):)

Ich wünsche euch allen Kraft, Mut, Lebensfreude und all das, was ihr benötigt, um euer Leben lebenswert zu leben.

Viele Grüße

Anke :winke:

Regina_Beate
08.08.2008, 14:28
Zitat:["Ich will 50 Jahre alt werden (jetzt bin ich 41). Dann kann ich nochmal beim Jahrgänger-Umzug mitlaufen." Damit war mein Sohn zufrieden und ich auch. Und das ist jetzt mein Ziel. Und wenn ich das erreicht habe, setze ich mir ein Neues. :):):)
Anke und das schaffst Du. Ich war bei meiner Erstdiagnose gerade 42 Jahre alt und hatte das gleiche Ziel. Die 50 habe ich mittlerweile lange überschritten und steuere in 3 Jahren die 60 an (das war nach der 50 mein Zeil). Zwar immer wieder mit Rückschlägen - aber es geht mir recht gut.

Also, Kopf hoch.

Liebe Grüße
Regina

Maggy66
08.08.2008, 15:35
Huhu ihr Lieben,

ja das mit dem Ziel 50 finde ich erstmal eine gute Idee, setze ich mir jetzt auch einfach mal so :D!
Falls mich mal eines meiner Kinder fragt *winkewinkezuAnke* :winke:.
Ich glaube auch, dass man sich mehr Sorgen macht und nicht mehr so leichtsinnig, aber man entwickelt wirklich einen ungeheuren Lebenswillen.
Meine Tochter wollte neulich von mir wissen, was der Sinn des Lebens ist, da habe ich geantwortet, dass es keinen gibt, das aber nichts macht, weil wenn man schon mal hier ist, warum auch immer, dann sollte man das Beste draus machen und probieren, die meiste Zeit glücklich zu sein, auch wenn es manchmal schwer fällt, stimmt doch oder???
Sie meinte, dass ja sowieso jeder sterben müsse, es dann auch keinen Sinn macht Kinder zu bekommen, weil die ja auch wieder sterben müssten usw.. Dann bräuchte man ja gar nicht auf die Welt kommen.
Doch, habe ich gesagt, damit du die Chance hast, all die wunderbaren und schönen Dinge, die du noch gar nicht alle kennengelernt hast zu genießen und dabei hoffentlich meistens fröhlich zu sein!

So, das war das Wort zum Sonntag, oder von mir aus auch erst Freitag :rotier2:

Ich bin heute so froh, dass mich die blöde Chemo diesmal nicht so komplett aus den Latschen gekippt hat *jubel*!

LG Maggy

Tochter1980
12.08.2008, 14:21
Hallo alle miteinander,

ich haben höchsten Respekt Euch, wie Ihr mit solch einem schweren Päckchen lebt und freude am Leben habt.

Meine Mama ist 50 und hat Brust- und Magenkrebs (mit zwei Zuständigkeiten, Magen und Eierstöcke). Ich bewundere sie, wie sie sich jeden Tag aufrappelt und lebt. Es geht ihr im Moment sehr schlecht, da sie sich seit der vorletzten Intravenösen Chemo vor vier Wochen nicht mehr richtig erholt. Aber nun haben wir nur noch eine intravenöse Chemo und zwei Zyklen Tabletten-Chemo vor uns. Und dann beginnen die Operationen. Wir hoffen alle, das ihr Körper das schafft, denn ihr Lebenswille ist ungebrochen und wächst von Tag zu Tag.

Ich selber bin 27 und mir ist bewusst geworden, wie sehr ich meine Mama doch noch brauche, auch in meinem Erwachsenen-Alter. Ich dachte immer, wie schön es ist mal zu Besuch zu fahren und mal mit ihr zu klönen, doch seit sie krank ist, ist es für mich sehr schwer mich mit dem Gedanken abzufinden, dass sie wohl nicht mehr da sein wird wenn ihre Enkel heiraten, dass ich sie in 20 Jahren vielleicht nicht mehr fragen kann "Wie geht es Dir?"

Es ist gerade für kleine Kinder und "Halbstarke" schwer, weil sie die Mutter noch brauchen als Begleitung in die Selbstständigkeit, doch glaube ich, macht es auf der Gefühlsebene keinen großen Unterschied ob man 9, 15, 25, 35, oder noch älter ist. Es ist immer schlimm ein Elternteil zu verlieren wenn es einfach noch nicht an der Zeit wäre.

Ich habe mir viele Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht, in den letzten Monaten und ich bin nur zu einem Entschluss gekommen.

Der Sinn des Lebens = Das Leben zu leben. Es zu schmecken, riechen, fühlen, hören und zu sehen mit all seinen Höhen und Tiefen. Denn das ist das was das Leben lebenswert macht. Was uns wachsen lässt und manchmal auch vergessen.

Ich denk nicht mehr an die ganzen Streitereien, die ich mit meiner Mama in meiner Jugend hatte, mir fallen zwar noch welche ein, aber andere Erinnerungen sind viel schöner und wenn wir darüber reden, fangen wir an zu lachen oder zu weinen.

Wir hatten es gerade letzte Woche. Da hat das Ziehkind meiner Mutter ihr ein Poesiealbum vorbeigebracht und meine Ma suchte gerade ein Foto für das Album. Bumms waren vier Stunden rum in denen wir Fotos geschaut haben. Dabei haben wir gelacht, geweint und auch diskutiert wo und wie das ein oder andere Foto entstanden ist.

Das ist in meinen Augen der Sinn des Lebens, so viele Momente wie möglich zu genießen und sie unvergessen zu machen.

So muss aufhören, mir kommen wieder die Tränen und das sieht doof aus, wenn ich meinen Computer im Büro vollheule.

Ich wünsche Allen, die mit dieser tükischen Krankheit dierekt oder indirekt zu tun haben, ganz viel Kraft und Zuversicht.

Lieben Gruß
Susi