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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kleiner Tumor: Biopsie und Operation vs. Operation.


Lara78
08.09.2008, 22:41
Hallo an alle,
Ich möchte kurz meine Situation schildern.
Ich bin 30J alt.
Familiäre Vorbelastung: Mutter nach den Wechseljahren an BK erkrankt.
Ergebnis Mammo OK, Sono OK, MRT : 5 mm Tumor, wahrscheinlich
Fibroadenom. MRT Kontrolle nach 6 Monaten.
Ergebnis der MRT Kontrolle: FA ist grösser geworden. Jetzt ist es ein 8 mm großer Knoten mit polyzyklischer
Begrenzung und randständig betonte Kontrastmittelaufnahme.
BIRADS IV
Empfehlung des Radiologen: Operation. Wahrscheinlichkeitsgrad bösartig: 20%
Es ist aber nicht so klar ob man vorher eine Biopsie machen muss...
Der Radiologe hat nach langer Suche und in Kenntnis der Position aus der MRT ein Korrelat im Sono gefunden (nicht sehr leicht), er meint daher, er könnte auch ein Sono oder MRT Vakuumbiopsie machen.
Meine Frage: Soll ich eine Biopsie machen und dann eine OP ? (die OP werde ich trotzdem machen) oder kann eine Biopsie schlecht für die spätere Pathologie (nach der OP) sein weil der klein Tumor "zerstört" wird?
Vielen Dank für die Infos.

Eleve
09.09.2008, 08:57
Hallo,

ich würde die OP machen. Wenn es bösartig ist mag ich das vorherige Rumgestochere nicht. Die OP wird sicher brusterhaltend sein und keine große kosmetische Beeinträchtigung. Mein Operateur hat meine Brust trotz 2 cm Knoten und Wächterlymphknoten sehr schön wieder in Form gebracht. Also wenn Du einen guten Chirurgen hast, dann würde ich gleich Nägel mit Köpfen machen und das Teil raus.

Viele Grüße,
Eleve

staufda1
09.09.2008, 09:08
Hallo Lara,

wenn Du das Ding sowieso wegoperieren wirst würde ich keine Biobsie machen. Bei so einem kleinen Tumor ist es nämlich möglich (vor allem wenn er im Sono nur schlecht sichtbar ist) dass man ihn bei der Biobsie nicht richtig trifft und in dem Fall würde die Biobsie nicht mehr Informationen bringen wie Du eh schon hast.
Es kann übrigens sehr gut passieren dass ein kleiner Tumor bereits durch die Biobsie vollständig entfernt wird (ich kenne so einen Fall).

Liebe Grüsse

Daniela

Ute30
09.09.2008, 13:54
Liebe Lara,

Liegt der Knoten ungünstig, dass da eine OP für notwendig wird?

Bei mir lag er relativ knapp unter der Haut, also gut erreichbar.

Stanzen: Da gibt es leider einige Risiken bezüglich der genauen Entnahme/Treffsicherheit und histologischen Verwertbarkeit.

OP: Da ja geringe Wahrscheinlichkeit, dass bösartig, wird ja wohl auch kein Sentinel gesucht und entfernt, oder?

Also könnte man die Knotenexcision auf denselben beschränken.

Frage den Arzt, wie schwierig es wird, nach dem Schneiden zur Knotenentfernung, für den Fall, dass er bösartig ist, danach, den Sentinel noch finden zu können.

Kann Dich allerdings beruhigen. Durch die unfachliche Entscheidung meines Gyn, den Knoten durch Probeexcision mal eben zu entfernen, drohte mir die
Schwierigkeit, den Sentinel (durch gekappte Lymphwege) nicht mehr orten zu können.
Hat letztendlich aber wohl doch geklappt.

Wünsche Dir viel Glück, und hundertpro für gutartig.

LG
Ute

Lara78
09.09.2008, 20:00
Hallo und danke für die Infos.
Ich habe mich jetzt weiter informiert und es scheint so zu sein:
Wenn es sich im Nachhinein herausstellt, dass der kleine Tumor ein Fibroadenom ist, dann war es egal ob biopsiert oder operiert wurde.
Wenn sich aber nach der OP sich herausstellt, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, dann habe ich schon versäumt die Wächterlymphknoten zu entfernen. Es stellt sich dann die Frage wie man einen Wächterlympknoten ohne Primärtumor finden kann. Auch hätte man vielleicht bessere (= and den Tumor angepasste) Behandlungsstrategien verfolgt (neo-adjuvante chemio, z.B.).
Liebe Grüße

Erika Rusterholz
09.09.2008, 21:41
Hallo Lara,

Noch vor ein paar Jahren gab es keine andere Wahl, als den suspekten Befund operativ aus der Brust zu entfernen.
Heute ist der Wissensstand bei der Bekämpfung von Brustkrebs sehr gross. Heute werden alle Abklärungen vor einer Operation durchgeführt. Sollte es sich um ein Karzinom handeln, kann die Operation besser geplant werden.
Eine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie kann gemacht werden, wenn die Lymphknoten noch nicht befallen aussehen, dazu braucht es jedoch am Vortag eine Nuklear-Spritze, damit anderntags der Wächterlymphknoten mit einem Gammadetektor auch aufgefunden werden kann. Mittels blauem Farbstoff, beim Tumor während der OP einmassiert, ist der Sentinel sehr viel besser ersichtlich. Der blaue Farbstoff allein bringt nicht genügend Sicherheit beim Auffinden.

Eine Operation ist vermeidbar, wenn sich der Knoten nach der Gewebeprobe als gutartig erweist. Dann ist es möglich, diesen mit einer Vacuum-Stanzbiopsie vollständig herauszuziehen. Dies ist die bessere Art, einen gutartigen Knoten zu entfernen.
Denn eine Operation birgt immer Risikos. Der Befund kann nicht gut getroffen sein oder angeschnitten, was fatal wäre bei einem Karzinom. Es müsste nachgeschnitten werden, ev. käme es zu einer zweiten Operation. Eine Vollnarkose ist belastend, Infektionen sind nie auszuschliessen.

Zur Frage nach dem "nicht treffen eines Knotens": Ein in Biopsien erfahrener Arzt weiss, dass im Ultraschall eine Blutspur durch den Knoten sichtbar ist, wenn er richtig gestochen hat. Ein gutes, am besten zertifiziertes, Brustzentrum ist die beste Wahl.

Ich selber habe verschiedene Biopsien hinter mir. Die erste, eine Trucut-Biopsie, wurde im Anschluss an die Mammographie durch einen Chefarzt der Radiologie gemacht, die Nadel prallte am Knoten ab, die Diagnose ergab "Karzinomfrei". Dieser Arzt hatte eindeutig zuwenig Praxis in Biopsien. Er hatte auch nur 2 Proben entnommen.
Bei Unsicherheit sollten 5 - 6 Proben sein, eine Vacuumbiopsie ergibt mehr Gewebe.
Eine Vacuum-Biopsie in einem Brustzentrum ergab dann bei mir nicht mehr "Karzinomfrei"...

Dieser Link führt zu den verschiedenen Biopsiearten und zeigt, wofür welche am besten geeignet ist:
http://www.brustkrebsverlauf.info/brustzentrum/gewebeproben_bz.htm

Somit, liebe Lara, mit einer vorgängigen Biopsie weisst Du, woran Du bist. Ich wünsche von Herzen, dass der Befund gutartig ist.

Erika Rusterholz

Gaby103
09.09.2008, 23:29
Hallo Lara,

ich habe eine Vakuumbiopsie unter Sonographie machen lassen. Ich war mehr als zufrieden. In meinen Augen bringt dies nur Vorteile. Du weisst vor einer OP um was es sich handelt und kannst mit dem Arzt die weitere Vorgehensweise besprechen.

Zitat Schnuckel66:
Bei dieser Größe wirds kaum eine neoadjuvante Chemo geben. Diese dient oft zur Verkleinerung des Tumors um brusterhaltend operieren zu können.

Die neoadjuvante Chemotherapie hat heute noch einen weiteren wichtigen Grund; es wird überprüft inwieweit der Tumor auf die verabreichten Zytostatika reagiert. Dieses Verfahren wird bereits sehr oft angewendet. Un sollte sich herausstellen, dass der Tumor bösartig ist, kannst Du ihm sehr schnell schonmal die Chemiekeule verpassen.
Ich würde in jedem Fall immer eine Gewebeprobe entnehmen lassen.

Viele Grüsse
Gaby :winke:

Lara78
19.11.2008, 08:49
Hallo an alle,
Zuerst, Entschuldigung dass mein Deutsch nicht so gut ist. Deutsch ist nicht meine Muttersprache und jetzt habe ich keinen der meine Texte korrigiert ;)

ich melde mich wieder. Am Ende, habe ich mich für die Biopsie Entschieden um unnötige OP zu vermeiden. Das Ergebnis von der Vakuumbiopsie war Fibroadenom.
Anscheinend , etwas Fibroadenom ist drin geblieben.

Problem: Ein zweiter Arzt hat bedenken ob der erste wirklich die Läsion getroffen hat und nicht eine daneben. :(

Ich denke an einer OP um Klarheit zu schaffen. Aber die Läsion sitzt sehr tief, am Brustwand.
Da meine Mutter BK mit Metastasen hat, tendiere ich auf eine Entfernung um sicher zu sein dass es wirklich alles raus ist.

Ich weißt meine Situation Nichts im Vergleich mit eure ist aber nach der zweite Meinung bin ich sehr verunsichert...ich sehe kein Ende.

Ich befürchte dass die Narbengewebe die zukünftige Mammos und Sonos beeinträchtigt wird.

Habt ihr jemals Probleme mit den kleinen (nicht die Großen) Narben gehabt?
Ich möchte keinen Fehler (für die Zukunft) machen.

Vielen Dank!

Lara78
12.12.2008, 09:19
Hallo nochmals,
Ich habe eine Vakuumbiopsie (Brustwandnähe) vor eineinhalb Monaten gehabt.
Ich habe aber immer noch Schmerzen im Bereich der Vakuumbiopsie.
Wenn ich Sport treibe, vor dem Computer sitze,etc.
Ist das normal?
Vielen Dank für eure Antworten!

Lara78
08.03.2009, 18:15
Hallo an Alle :winke:,
Es ist schon eine Weile her, dass ich die OP gehabt habe.
Ich möchte euch das Ergebnis von der Patho mitteilen: Fibroadenom.
Also, ich gehöre wohl zu den falsche positiven der MRT (ich freue mich) :).
Die MRT ist eine, die Untersuchung (fast) alles sieht, aber manchmal ist es
schwer zu unterscheiden, ob gutartig oder bösartig. Ich muss sagen, dass ich
recht jung bin.
Da Meine Mutter schon metastasierenden Brustkrebs hat, war ich schon sehr
besorgt (siehe meine anderen threads). Auch die zweite Meinung hat die
Sache verkompliziert (Arzt 1 sagt kontrollieren, Arzt 2 sagt operieren ,
... wem soll ich glauben!) :confused:
Nach der OP habe ich jetzt ein kleines Hämatom (sieht man im
Ultraschall) das ich jetzt mit Bromelain, Trypsin
(Phlogenzymxxx) und kalten Umschlägen bekämpfe.
Ich hoffe, es heilt gut und dass meine zukünftigen Mammographien aufgrund
der OP nicht besonders schwer zu beurteilen sind.
Für die Zukunft muss ich mich meinen eigenen "check-up" und Vorsorgeweg
finden da ich glaube, dass bei der MRT immer wieder auffällige Befunde
auftreten werden ...
Ich möchte mich bei euch für die Infos, die ihr im Forum postet, bedanken :1luvu:.