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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zometa (success studie) Nebenwirkungen (Kiefernekrose)


Silvik
20.09.2008, 18:36
Hallo bin gerade auf das Forum gestoßen und hätte da gleich mal ein paar fragen an euch (Suchfunktion hat nix ergeben)

Bin von meinem Zahnarzt auf die Nebenwirkungen von Zometa hingewiesen worden. Darüber habe ich mich jetzt vermehrt im Internet schlau gemacht und es schockt mich schon sehr was ich darüber erfahren habe:

Seit letzem Juli befinde ich mich in der Success Zometa Studie und bekomme im Moment noch alle 3 Monate eine infusion (nächstes jahr halbjährlich). Mir wurde ein Mammakarzinom entfernt.

Wie man schon im Thread Titel sehen kann handelt es sich bei den Nebenwirkungen hauptsächlich um Kiefernekrose was mir zu denken gibt zumal ich jetzt schon häufig an zahnschmerzen leide :(.

Meine eigentliche Frage an euch lautet daher: sollte ich das ganze lieber absetzen bzw auf ein anderes medikament ausweichen sofern dies mit einer anderen studie mögliche wäre? (es wurden keine Metastasen gefunden).

Bin im moment halt echt Ratlos und weiß jetzt nicht was ich machen soll :(

Meine Onkologin meinte zu mir noch das die Kosten über die Studie gedeckt wären (versichert) sofern mit den Zähnen irgendwelche Problem auftreten würden (bekomme ich dann evtl. implantate bezahlt oder wie? ). Nur in welchem Zeitraum und wie lange das konnte sie mir nicht sagen.

gruß Silvi

Nirak
20.09.2008, 18:49
Silvik, das Problem ist die Wundheilung, die bei der gleichzeitigen Gabe von Zometa vermutlich gestört werden könnte. Ich habe jetzt zur Zeit das Problem. Liegt allerdings daran, dass ich, bevor ich die Diagnose bekam, meine erste Wurzelbehandlung hatte - und, da meine Wurzel nicht gerade sind, sondern gebogen - konnte die Wurzel nicht richtig augefüllt werden.
Das Zometa hält sich noch ungefähr 8 Monate im Körper , kann also nicht kurzfristig abgesetzt werden. Der Kiefernchirurg weigert sich, etwas zu machen, da es keine klare Therapievorgaben gibt, und er die Erfahrung gemacht hat, dass die Wundheilung nicht richtig einsetzt.
Normale Sachen, wie Löcher stopfen oder so, können jedoch gemacht werden, da mach dir keinen Kopf drum. Geh mal zum Zahnarzt und sag ihm, dass du Zometa bekommst - und wenn er/ sie klug ist, setzt er/ sie sich mit deinem Onkologen in Verbindung. Dann können sie gemeinsam entscheiden.
Viel Glück ;)
Karin

Christianchen
20.09.2008, 18:55
Hey,

ich bin auch in der SUCCES Studie. Meine Onkologin erzählte mir, daß sie von den ca 1000 Patienten, denen sie bisher das Zometa verabreicht hätte (nicht alle in einer Studie) nur bei 3 Leuten Kiefernekrosen beobachtet hätte. Das Risiko sei also ziemlich gering. Da bei dem Zometa eine metastasenschützende Wirkung vermutet würde, und das Risiko ohne Bisphosphonate erheblich größer sein würde Metas zu entwickeln, riet sie mir zu der Studie.
Falls es bei mir zu Nekrosen kommen würde, solle ich mich an einen Kieferchirurgen wenden. Das Gerücht, daß es unter Zometa bei Zahn/Kiefereingriffen zu Wundheilungsstörungen käme, sei inzwischen widerlegt worden.

Hoffe, ich konnte deine Bedenken etwas zerstreuen.
Gruß Christiane

Silvik
20.09.2008, 20:21
erst mal danke euch beiden für die antworten

muss noch was hinzufügen dass ich noch vergessen hatte:

Wie gesagt habe ja mit meinem zahnarzt darüber gesprochen (er macht regelmäßig Fortbildungen) und dabei habe ich erfahren, dass in Tübingen bereits schon die ganze Kieferchirurgische Abteilung voll liege mit Zometa Patienten. Ebenso meinte er halt auch das er selbst jemanden der Zometa einnehme nicht mehr in seiner Praxis operieren werde. Das gab mir zu denken.

was meint ihr dazu?


gruß Silvi

Mary-Lou
20.09.2008, 20:34
Hallo Silvi, bin selber in der Success-Studie im zweijährigen Arm und Deine Bedenken sind mit Sicherheit nicht von der Hand zu weisen.

Schau mal hier
http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=33691

Christianchen, ohne jetzt die Pferde scheu machen zu wollen, es ist mit Sicherheit kein Gerücht wegen der Wundheilstörungen sondern es sind leider blanke Tatsachen. - Aber sicher sollte man an dieser Stelle auch bedenken, dass die Zometa-Gabe eben auch sehr viele Vorteile hat. Sicher hast Du das hier doch auch gelesen.http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=33148

Gruß

suze2
20.09.2008, 22:22
ihr lieben,
also ich bekam nicht zometa sondern ein anderes bisphosphonat - ebenfalls zur metastasenprophylaxe, genau 25 monate lang, bondronat tabletten, täglich einzunehmen (ibandronat). letzte gabe: 9. jänner 2008.

am 9. september wurde mir ein backenzahn gezogen.
dazu wurden folgende vorsichtsmaßregeln getroffen:
2 verschiedene antibiotika (3 tage vor der OP bis 12 tage danach)
sofortige deckung der wunde mit wangenfett

alles eher nicht so angenehm, es ist eben eine richtige kleine OP.

auskunft der kieferchirurgie:
zometapatientInnen sollten IMMER alle zahnärztlichen eingriffe, bei denen es zu größeren verletzungen von zahnfleisch oder beeinträchtigungen des kiefers kommt, auf einer kieferchirurgischen abteilung machen lassen. das gilt für alle bisphosphonatpatientInnen, aber eben insbesonders bei ZOMETA.

es gibt keine angaben darüber, ob und wie lange dieses problem nach beendigung der bisphosphonatgabe weiter besteht.

ich HOFFE, dass mein zahn gut abheilt. morgen ist der letzte antibiotika-tag.

belegt ist, dass bisphosphonate die metastasenbildung verhindern können. DAS IST NATÜRLICH GUT.
dafür hab ich auch die sorge wegen der zähne in kauf genommen.

also, wie gesagt, zahneingriffe gut planen, mit viel vorsicht.
drückt mir die daumen, dass alles gut abheilt.

alles liebe
suzie

weiterer thread dazu:
http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=33691