Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasser in der Lunge - Erfahrungen mit Verkleben?
EllaOHara
27.10.2008, 20:10
Hallo,
die Krankengeschichte meines Vaters habe ich hier:
http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=35658
beschrieben.
Akut hat er Probleme mit Wasser in der Lunge. Sein behandelnder Arzt möchte durch Verkleben des Pleuralraumes diese Problematik behandeln ... die Oberärztin der Klinik, in der er zur Zeit liegt, hat im Vorfeld davon abgeraten, da die Erfolgschancen gering und die Schmerzen enorm seien.
Gibt es hier Erfahrungen ?
Bitte dringend um Rückmeldung ... auf meinen letzten Beitrag kam nicht sehr viel.
Verzweifelte Grüße
Ella
Hallo Ella, bei meiner Mutter wurde eine Pleurodese via VAC gemacht, kann ich nur empfehlen. Nur Pleurodese ohne Schlüsselloch OP kann manchmal gering etwas bewirken und muß evtl. wiederholt werden. Am besten in eine Lungenfachklinik gehen. Wenn keine Pleurodese gemacht wird, kommt immer wieder zu Wassereinlagerungen, die jeweils zu Punktieren ist nicht so toll, da die Krebszellenverschleppung sehr groß ist.
Schmerzen tut das natürlich aber es gibt Schmerzmittel, die gut helfen.
LG
Dani
Susanne1306
27.10.2008, 21:42
Hallo Ella!!
Dein Papa ist 80 Jahre alt....warum quält ihr ihn noch so??? Warum sucht ihr euch nicht Hilfe, die euch beisteht, ihn liebevoll bis zum Schluß zu begleiten? Ihn schmerzfrei zu halten, bis es zuende geht. Habt ihr schonmal über ein Hospiz nachgedacht?
Wahrscheinlich ist es falsch, so etwas hier im KK zu schreiben, denken tun es sicher viele. Ich bin so mutig, denn wenn ich mir vorstelle, mit 80 Jahren noch Chemo zu bekommen, Haare und Fingernägel zu verlieren, zu leiden und immer weiter behandelt zu werden.....dann wird mir schlecht vor Angst.
Ich möchte dir Kraft und Mut für die nächste Zeit senden, egal, wie ihr euch nun entscheidet.
Ganz herzliche, ehrliche Grüße
Susanne
EllaOHara
27.10.2008, 21:56
Hallo Susanne,
mein Vater ist erst seit April diesen Jahres akut erkrankt, vorher war er ein sehr aktiver, körperlich bis auf die Herzrhythmusstörungen ziemlich gesunder Mensch, der leider zwischenzeitlich an Depressionen litt, die durch den Hormonentzug bedingt waren. Testosteron ist nun mal ein Wohlfühl-Hormon ..
Die Krebsherde, die bei ihm entdeckt wurden, waren sehr klein und die Chance auf eine erfolgreiche Chemo waren gut. Sein größtes Problem in den letzten Monaten war die Tatsache, daß ihm das Essen nicht mehr schmeckte und zuwider war.
Er ist nach wie vor schmerzfrei, aber körperlich schwach.
Es ist sicherlich eine Sache, daß er fast 80 Jahre alt ist - eine andere, ihn aufzugeben ... in unserer Familie sind alle weit über 90 Jahre alt geworden, vielleicht sehe ich 80 Jahre dann noch nicht als passendes Sterbealter, wenn es denn nicht sein muß.
Was schlägst du vor: Ihn jetzt aktuell an seinen Wassereinlagerungen ersticken zu lassen?
Ich weiß einfach nicht, was die richtige Entscheidung sein kann, deswegen frage ich ja!
Susanne1306
27.10.2008, 22:09
Hallo Ella!
Ich wollte dir nichts Böses, wirklich nicht. Wenn es deinem Vater bis auf die akuten Wassereinlagerungen doch gut geht, warum lässt du ihn dann nicht selbst entscheiden, was mit ihm passiert?
Susanne
EllaOHara
27.10.2008, 22:20
Liebe Susanne,
wenn die zwei Ärzte, die ihn u.a. betreuen, zwei gegensätzliche Meinungen vertreten - er sich nicht im Internet informieren oder sonstwo erkundigen kann, was eventuell sinnvoll ist ... wofür er sich entscheiden KANN ... da er eben mit Wasser in der Lunge flach atmend im Bett liegt ...
was würdest du als Tochter tun, die mit ihren Eltern in eben dieser Situation steckt?
Hier nachfragen ... und um Erfahrungsberichte anderer bitten, die mit einer ähnlichen Situation eben Erfahrungen haben.
Genau das war meine Intention.
Ich möchte gerne wissen, was andere für Erfahrungen gemacht haben, damit ich meinem Vater die Informationen zukommen lassen kann.
Er weiß um die Schwere seiner Erkrankung, er hat sich schon für den Fall des Falles gegen lebensverlängernde Maßnahmen entschieden - aber Ersticken durch Unterlassen hilfreicher Maßnahmen ist im Moment noch keine Option für ihn.
Was würdest Du ihm denn raten?
Ella
EllaOHara
27.10.2008, 22:44
Gibt es wirklich niemanden, der Informationen oder Erfahrungen zum Thema Pleura-Erguß und Verkleben hat?
Bin ich als Angehörige falsch hier?
Wenn es ein Forum gibt, daß mir eher Informationen oder Erfahrungen geben kann, würde ich mich auch sehr über einen entsprechenden Link freuen.
Ist es ein Problem, daß mein Vater schon 80 Jahre alt ist?
Hallo Ella, versetzt Dich in seine Lage, was soll das mit dem Todesalter........gebt Eurem vater die Chance nicht zu ersticken und ruhig einzuschlafen. Übernimm die Verantwortung. Du wirst sonst an Deinen Alpträumen keine Ruhe mehr finden. Gruss regina
EllaOHara
27.10.2008, 23:23
Mir wäre wirklich geholfen, wenn mir jemand sagen könnte, was ich konkret machen kann, außer IHM die Informationen zu geben, die er benötigt um sich SELBST entscheiden zu können.
"nicht ersticken lassen" .... nichts lieber als das!
Momentan gibt es zum nicht-ersticken-lassen die Option, wöchentlich den Pleuralraum zu punktieren.
Arzt A sagt, eine Verklebung sei eine Option, dieses Symptom zu beseitigen.
Arzt B sagt, es ist höchstwahrscheinlich nicht wirksam und sehr wahrscheinlich sehr schmerzhaft.
Ich frage hier an seiner Stelle nach Informationen, um ihm die Entscheidung zu überlassen. Ich will ihn weder zum einen noch zum anderen überreden - er ist selbst verantwortlich und absolut klar im Kopf.
Bin ich hier echt falsch, daß ich nach Erfahrungen und Informationen frage?
Liebe Ella,
leider lese ich erst jetzt hier bei Dir....
Meiner Meinung hat Arzt A recht es sollte verklebt werden.Klar kann dieser Eingriff schmerzhaft sein,Betonung liegt auf kann.Aber wöchentlich punktieren ist auch nicht ohne Schmerzen.Über die Wirksamkeit einer Verklebung gibt es eigentlich auch kein Zweifel,zu 85% ist die Verklebung erfolgreich.Wenn Dein Vater im KH liegt er momentan sicher an einer Drainage,ich kann mir kaum vorstellen das man ihn ständig wöchentlich punktieren will,muss,da diese Punktionen auch das Risiko beinhalten einen sogenannten Spontanpneumothorax(es dringt Luft ein und das ist gefährlicher als das Wasser,da Luft überall hinwandern kann) zu bekommen.Die Aussage von Arzt B halte ich für schlichtweg falsch und unverantwortlich.Sucht Euch ganz schnell einen Pneumologen.
LG Lissi
EllaOHara
28.10.2008, 08:08
Hallo Lissi,
er hat in den letzten 3 Wochen zwei Punktionen hinter sich, im Abstand von ca. 10 Tagen - heute wird die dritte Punktion stattfinden, da er gestern wieder enorm kurzatmig war. Eine Drainage hat er nicht, es wird mit Ultraschall-Kontrolle direkt punktiert, jeweils eine Seite im Abstand von 2 Tagen.
Danke für deinen Beitrag, ich werde heute abend mit meinen Eltern sprechen!
Lieben Gruß
Ella
annika33
28.10.2008, 08:11
Hallo an alle, hallo Ella,
gib einfach mal unter Google "Erfahrungen Verklebung Pleuraerguss" ein.
Du wirst auf diese Weise mitunter auch hier im KK fündig was das Thema anbelangt.
Persönlich kann ich Dir leider keinen Rat erteilen, finde es aber schier unerträglich, in welche Situation man durch derart widersprüchliche Aussagen von Ärzten gebracht wird.
Vielleicht kannst Du ja auch über den KID (Krebsinformationsdienst) noch etwas in Erfahrung bringen - ich verlinke das mal hier...wenn Du auf der Seite weiter runterscrollst findest Du zum einen was zum Thema Pleuraerguß und oben steht die kostenfreie Hotlinenummer. http://www.krebsinformation.de/tumorarten/lungenkrebs/therapie-besondere-probleme.php
Ich wünsche Deinem Papa alles Gute und Dir, dass die Entscheidung, die eigentlich in Händen kompetenter Ärzte liegen sollte, alsbald von selbigen abgenommen wird. Lissi hat es bereits gesagt - kompententer Pneumologe !
Liebe Grüße
Annika
P.S.: Euch allen noch einen schönen Tag :)!
EllaOHara
28.10.2008, 22:04
Hallo und Danke für die zusätzlichen Antworten, insbesondere an Lissi!
Mein Vater hat sich heute noch eine dritte Meinung eingeholt und dafür entschieden, die Pleuraverklebung durchführen zu lassen. Morgen wird er in eine Lungenfachklinik in Ostercappeln überführt.
Ich hoffe, daß sich seine Lebensqualität dadurch verbessern läßt.
Wenn es euch interessiert, berichte ich über den weiteren Verlauf.
Lieben Gruß
Ella
sandra83
29.10.2008, 06:52
hallo ella!
ich wünsche deinem papa alles gute für den eingriff. es wäre schön, wenn du uns auf dem laufenden halten würdest.
Liebe Ella,
ich bin froh das sich Dein Vater eine Drittmeinung eingeholt hat und glaube dort in Ostercappeln ist er auch gut aufgehoben.Ich drücke Euch die Daumen das Deinem Vater nun zügig geholfen wird und sich dadurch seine Lebensqualität ganz schnell wieder verbessert.Egal wie alt ein Mensch ist,dieses Leiden sollte keiner durchmachen müssen.
Bitte halte uns auf dem laufenden.
LG Lissi
EllaOHara
29.10.2008, 21:43
Hallo,
die Aussage, daß mein Vater heute nach Ostercappeln verlegt werden sollte, war wohl ein typischer Fall von "zu früh gefreut".
Laut Aussage des behandelnden Arztes, der in Ostercappeln angerufen hat, ist erst am nächsten Dienstag die Aufnahme geplant.
Mein Vater wurde daraufhin heute nochmals punktiert (eine Seite, 1.4l Flüssigkeit) und bekommt Sauerstoff.
Beides hat ihm deutlich geholfen, er fühlt sich schwach, aber besser und der Sauerstoff hilft ihm.
Nun kommt es aber dicke: Da im KKH für ihn ja "nichts mehr getan" werden soll, soll er morgen nachmittag entlassen werden .... :eek:
Vor einer Woche wurde ihm mit der Begründung, sein Zustand sei nicht gut genug, eine Entlassung über das Wochenende verwehrt - jetzt bekommt er sogar Sauerstoff und sie wollen ihn ohne weitere Nachsorge nach Hause entlassen ... ich verstehe das nicht.
Meine Mutter will sich morgen nochmals mit dem Onkologen, der die Empfehlung für die Lungenklinik gegeben hat (Arzt C) in Verbindung setzen und hofft, mit seiner Hilfe eine frühere Aufnahme oder einen weiteren Aufenthalt im KH zu erreichen.
Mein Vater ist Privatpatient ... an den Kosten sollte es eigentlich nicht liegen, oder?
Verwirrte und verzweifelte Grüße
Ella
Das würde ich mir von dem Krankenhaus nicht gefallen lassen. Frag die Ärzte dort mal ob sie die Verantwortung für eine Entlassung übernehmen können und fordere ein Sauerstoffgerät für Zuhause. Solange das nicht alles geklärt ist, würde ich verweigern ihn mitzunehmen. Glaub mir, frech kommt weiter.
Was sagt Dein Vater? Traut er sich die Entlassung nach Hause zu? Ist die Schmerzmedikation geklärt?
LG
Dani
EllaOHara
29.10.2008, 22:05
Mein Vater hat laut eigenen Angaben keine Schmerzen. Bisher war außer nach akuten Eingriffen (Punktion) keinerlei Schmerzmedikation nötig.
Für morgen habe ich mir Urlaub genommen und werde zu meinen Eltern fahren um die Situation mit zu begleiten.
Von einem transportablen Sauerstoffgerät war noch keine Rede.
Meine Mutter ist auch enorm entrüstet und versucht, die Situation zu klären.
Doofe Frage: kann man gegen seinen Willen entlassen werden?
Ich arbeite im Krankenhaus und sowas finde ich als unterlassende Hilfeleistung. Ich würde mit der Presse drohen, damit würde der gute Ruf leiden und dann bemüht man sich mehr. Solange kein Sauerstoff Zuhause ist, würde ich ihn nicht mitnehmen. Notfalls wenn alles nicht hilft, abends in die erste Hilfe fahren. Aber dazu kommt es bestimmt nicht, ich denke ihr schafft es, das er da bleiben kann. Wenn ihr sagt, ihr kommt Zuhaus nicht zurecht, können sie ihn nicht entlassen.
LG
Dani
EllaOHara
29.10.2008, 22:15
Heißt das, wenn wir sagen, wir kommen zuhause nicht zurecht und möchten ein Sauerstoffgerät, daß sie ihn nicht entlassen dürfen?
Die Versorgung nach Krankenhaus muß gesichert sein.
Liebe Ella,
so doof ist die Frage gar nicht.Der gesunde Menschenverstand würde sofort darauf antworten:Nein,nur ist oft nicht der gesunde Menschenverstand gefragt,deswegen:Ja man könnte Deinen Vater auch gegen seinen Willen entlassen,sogar ohne Begründung.Der einzige Grund warum es so auf die schnelle nicht geht ist eigentlich das fehlende Sauerstoffgerät.Solange das nicht bei Euch zu hause parat ist wenn Dein Vater entlassen wird,würde ich ihn auf keinen Fall mitnehmen,das KH hat in diesem Moment die Pflicht Euch die Möglichkeit einzuräumen so ein Gerät zu ordern und auch vor Ort zuhaben.Es ist einem Patienten,der sauerstoffpflichtig ist nicht zuzumuten entlassen zu werden ohne dem nötigen Equipment.Das dürften sie dann zum Beispiel nicht.Diese Auskunft habe ich erst im August bekommen,ist also bestimmt noch nicht überholt.
Kann es sein das das jetzige KH sauer reagiert weil dein Vater sich eine Dritt Meinung geholt hat und nun verlegt werden soll????Diesen Fall könnte ich mir durchaus vorstellen wenn Dein Vater im näheren Umfeld von Ostercappeln,sprich in OS im KH ist,da gibt es sehr starke Rivalitäten unter den KHs.
Ich drücke für Euch die Daumen das morgen alles zur Eurer Zufriedenheit geklärt werden kann und bin auf Deinen bericht gespannt.
Liebe Grüße
Lissi
EllaOHara
29.10.2008, 22:25
Heute morgen wurde punktiert, morgen vormittag soll nochmal eine Röntgenkontrolle erfolgen - nachmittags ist die Entlassung geplant.
Vor einer Woche wurde ihm bei einem körperlich besseren Zustand die Entlassung verweigert ....
Meine Mutter vermutet, die Tatsache, daß er die Pleuradese nicht in dem KH durchführen lassen will, sondern in einer Lungenklinik, führt dazu, daß sie ihn jetzt "rauswerfen" ...
EllaOHara
29.10.2008, 22:29
Hallo Lissy,
mein Vater liegt nicht in OS, sondern in der Nähe ... Kreuzungspunkt Mittelandkanal/Bahnstrecke , wenn du mal auf die Karte gucken möchtest.
Ob er wirklich sauerstoff"pflichtig" ist, weiß ich nicht mal. Es ist nur Tatsache, daß er heute zum ersten Mal Sauerstoff bekommen hat und er ihm sehr gut tut.
Wo ordert man ein Sauerstoffgerät? In der Apotheke? Muß es verschrieben werden oder von der KK bewilligt?
Wie lange dauert so etwas im Schnitt?
Gruß Ella
Ich würde die Klinik damit konfrontieren und fragen, wie sie zu diesem Sinneswandel gekommen sind?
Bei uns wird ein Sauerstoffgerät im Krankenhaus von den Ärzten gewilligt und organisiert das es Zuhause ankommt. Also das Krankenhaus muß dafür sorgen. Es wird in der Regel nach 2-3 Werktagen geliefert, kommt auf die Firma an, die den Auftrag haben.
Da Dein Vater ja in letzter Zeit öfters punktiert wurde, und mit ziemlich viel Punktat, ist ein Sauerstoffgerät schon nötig, da ein Erguß immer wieder kommt.
EllaOHara
29.10.2008, 22:38
Jo - das werde ich wohl machen müssen. Ich bin nur etwas traurig. Das ist das einzige KH der Stadt, in der meine Eltern leben. Wenn dort keine entsprechende Unterstützung gegeben wird, sieht es für die Versorgung im restlichen Krankheitsverlauf meines Vaters wohl eher mau aus .... da traut man sich kaum, sich zu beschweren, damit die nicht auf Dauer "verärgert" sind und die Zusammenarbeit blockieren.
Liebe Ella,
es muss verschrieben werden und wenn Dein Vater heute Sauerstoff bekommen hat,es ihm dadurch deutlich besser geht würde ich darauf drängen das er es auch für zu Hause bekommt.Damit wäre er eigentlich auch schon Sauerstoffpflichtig,wenn nach zufuhr eine deutliche Verbesserung der Atmung erreicht wird geht man bei diesem Krankheitsgeschehen davon aus das der Patient den Sauerstoff auch weiterhin braucht,dabei spielt es keine Rolle ob ständig,den ganzen Tag und/oder Nachts oder nur zeitweise.
Habe jetzt so schnell keine Karte zur Hand,kann mir aber ungefähr denken wo und die sind dann in diesem Wettkampf auch mitten drin.Das mit der Presse drohen von Dani finde ich sehr gut,würde ich so machen wenn gar nichts hilft.
Liebe Grüße
Lissi
Ich würde es im netten versuchen, wenn es nicht klappt dann Beschweren.
Ich kann Dir aus Erfahrung sagen: Wenn Patienten sich beschweren, dann ist man Vorsichtig und versucht die Wünsche zu erfüllen. Da die Krankenhäuser heute auf einen guten Ruf angewiesen sind, werden sie sich hütten.
Nicht umsonst sagt man; Frech kommt weiter. Wenn sie merken er läßt sich nichts gefallen und die Familie steht dahinter, sind sie einsichtig.
EllaOHara
29.10.2008, 22:46
Vielen lieben Dank!
Durch die Informationen habe ich jetzt etwas mehr Argumentationsgrundlage.
Ich bin nicht gewillt, passiv hinzunehmen, daß sie meinem Vater, dem es mit Sauerstoff deutlich besser geht, jetzt den Hahn wieder zudrehen und ihn ohne Sicherung der weiteren Versorgung aus dem KH entlassen.
Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung!
... ich melde mich wieder.
Merci - Ella
Liebe Ella,
Du beschwerst Dich doch nicht,Du trittst nur für Deinen Vater ein.Und das ist so wichtig das es Angehörige gibt die sich kümmern,wenn nicht Du wer sollte die Interessen Deines Vaters sonst vertreten?Ich war auch immer zur Stelle und habe dem KH oft genug Beine gemacht,immer freundlich aber sehr bestimmt,mein Mann hat nie darunter leiden müssen,im Gegenteil viele auf der Stadion,ob nun Pfleger,Schwestern oder Ärzte waren nach anfänglichen"Schwierigkeiten"sehr aufgeschlossen und haben einiges mehr getan das einem Kassenpatienten nicht so ohne weiters zustand.Wollte ich zwar damit nie erreichen aber es war auch für mich ein Lerneffekt und für meinen Mann auch noch positiv.
Sei bitte nicht traurig oder gar mutlos,das werdet Ihr gemeinsam packen,ganz sicher.
Ganz liebe Grüße
Lissi
EllaOHara
30.10.2008, 18:27
Hallo - ich bin zurück,
ich bin heute morgen direkt um acht Uhr zu meiner Mutter gefahren und dann mit ihr zu meinem Vater ins Krankenhaus.
Als der leitende Oberarzt zu meinem Vater kam, um die Entlassungspapiere zu besprechen, habe ich mit ihm ein Gespräch im Beisein meiner Eltern geführt und versucht, die Situation zu klären.
Ich muß sagen, dieser Arzt war enorm kooperativ und es stellte sich heraus, daß eine gewisse Konfusion geherrscht hat, die im Grunde auf meine Mutter zurückzuführen ist. Sie ist aus unerfindlichen Gründen davon ausgegangen, daß mein Vater direkt am Tag nach der Entscheidung für Ostercappeln auch dorthin verlegt und sofort behandelt werden würde - die beiden saßen somit quasi auf gepackten Koffern .... was der Arzt nach eigenen Angaben als "wir wollen so schnell wie möglich raus hier" interpretiert hat.
Daß dem gar nicht so war, konnten wir klären - weitere Details dann noch in einem Einzelgespräch in seinem Dienstzimmer. Ich habe ihn nach einer Prognose für den Verlauf der Krankheit gefragt und er sagte (unter Vorbehalt), daß wir uns auf noch etwa 3 Monate einstellen könnten - quasi ohne Befragung der Kristallkugel. Nichts ist sicher ....
Fazit des heutigen Tages: mein Vater bleibt bis zur Verlegung nach Ostercappeln in diesem Krankenhaus und unter Sauerstoffversorgung.
Diese Entscheidung ist für uns alle eine große Erleichterung: mein Vater fühlt sich im Krankenhaus sicher und gut aufgehoben, meine Mutter hat keine Angst, daß er in seiner jetzigen Verfassung zuhause leidet, weil er keine Luft bekommt und sie nicht adäquat für ihn sorgen kann .... und mir geht es auch deutlich besser.
Was ich für mich aus dieser Situation gelernt habe: meine Mutter ist im Gespräch mit den Ärzten inzwischen deutlich überfordert und ich muß mich viel stärker einbinden.
Ich werde auch am Dienstag wieder Urlaub nehmen und die beiden bei der Verlegung nach Ostercappeln begleiten und direkt den Tag dableiben, um auch hier direkt mit den behandelnden Ärzten zu sprechen.
Vielen Dank für eure Unterstützung, ich werde mich weiter hier melden - das Forum hat mir schon viel geholfen - nochmals Danke!
Lieben Gruß - Ella
Hallo Ella,
ich kann Dir das Krankenhaus Ostercappeln nur empfehlen. Ich selber bin dort operiert worden, weil es nur 10 Min. von zu Hause weg liegt.
Es ist keine Lungenklinik, sondern ein ganz normales Krankenhaus mit der Station 5, die wiederum eine reine Lungenstation ist.
Es war schon imponierend für mich zu sehen, daß die Patienten, die dort lagen zum größten Teil aus der weiteren Umgebung kamen, Bramsche, Oldenburg, Vechta usw.
Warten auf einen Termin muß man immer etwas weil sie inzwischen einen sehr guten Ruf haben und immer ausgebucht sind.
Was vielleicht auch noch wichtig ist zu wissen, es gibt im Klinikum Os Am Finkenhügel jeden Montag eine Tumorkonferenz. Dort wird jeder Patient vorgestellt und Entscheidungen getroffen. Dr. Hillejahn, der Chefarzt der Lungenabteilung Ostercappeln nimmt dort regelmäßig teil, aber auch seine Oberärztin Frau Dr. Niermann, die mich operiert hat, habe ich dort schon getroffen.
Zu diesem Verkleben, kann ich nur sagen, ich habe bei meiner Bettnachbarin gesehen, wie das gemacht wird. Bei ihr wollte allerdings die OP Narbe von innen nicht verheilen. Sie hat gesagt, es ist schmerzhaft, aber auszuhalten. Außerdem hat sie auch sofort Medikamente gegen die Schmerzen bekommen.
Sie wurde vorher auch bis ins kleinste Detail darüber aufgeklärt.
Ich glaube dort seid ihr gut aufgehoben.
Liebe Grüße
Waltraud
EllaOHara
03.11.2008, 23:23
Morgen ist es jetzt soweit, mein Vater wird vom KH in die Klinik nach Ostercappeln verlegt. Liegendtransport mit Sauerstoff. Ich werde mit meiner Ma im Privatwagen hinterherfahren.
In den letzten Tagen ging es ihm nicht sehr gut, er hat sehr niedrigen Blutdruck und ist sehr schlapp. Geht aber ab und an mit Rollator über den Flur, um nicht ganz "einzurosten", wie er es formuliert. Man merkt, daß er Angst hat vor dem, was noch kommen wird.
Ich habe auch Angst.
Liebe Ella,
ihr dürft Angst haben.
Aber glaube mir, Dein Vater ist dort wirklich gut aufgehoben. Dort sind wirklich kompetente und vor allen Dingen immer noch "menschliche" Ärzte.
Ich hatte ja auch schon geschrieben, daß es diese Tumorkonferenz jede Woche gibt. Es entscheiden immer mehrere Fachärzte über einen Patienten.
Ich drück Euch ganz fest die Daumen und sende ein riesen Karaftpaket.:engel:
Liebe Grüße
Waltraud
bergmeister
06.11.2008, 11:03
Hallo,
ich bin auch gerade dabei mich darüber zu informieren, da es meinem Vater wohl auch bevorsteht. Nur frage ich mich, wenn das verklebt wurde, wo geht das Wasser dann hin, es wird ja deshalb nicht ausbleiben?
Grüße
Sebastian
Lieber Sebastian, das Lungenfell und Brustfell reiben immer aneinander, nun ist da was, was stört und reibt noch mehr --> dadurch entsteht der Pleuraerguß. Nun wird an der Stelle wo es reibt, eine Verklebung gemacht; also eine Entzündung wird provoziert und dadurch verschwartet die Pleura. Dadurch wird sie an der Stelle Starr und bewegt sich nicht mehr, deshalb keine Flüssigkeit mehr. Wenn Du noch mehr Fragen hast, dann frage ruhig.
LG
Dani
EllaOHara
08.11.2008, 16:59
Hallo,
ich habe den Arzt auch gefragt, wo das Wasser "hingeht" - seine Antwort: Das Wasser kommt aus dem Gewebe. Wenn die Pforte, durch die das Wasser hindurchgeht, vernarbt ist, ist der Druck, den das Wasser im Gewebe aufbringen müßte, um dort auszutreten zu hoch - deshalb tritt dort kein Wasser mehr aus.
Vielleicht ist das verständlich.
Mein Vater wurde jetzt am Mittwoch (heute ist Samstag) operiert. Laut den Ärzten ist die OP gut verlaufen, die Lunge hat sich wieder gut entfaltet.
Es wurde nur die rechte Seite operiert, auf der linken Seite war der Pleuraerguss zurückgegangen und nur noch geringfügig vorhanden, so daß dort kein Eingriff nötig war.
Nach der OP war er bis heute mittag auf der Intensivstation und wurde jetzt auf Normalstation verlegt. Er liegt isoliert, da bei einem routinemäßigen Abstrich entdeckt wurde, daß er als "Mitbewohner" im Nasen-Rachenraum einen ORSA (resistenter Staphylococcus Aureus) mit sich herumträgt. Laut Arzt ist das für ihn selbst keine Gefährdung, aber für andere Patienten, die evtl. mit dem Keim in Kontakt kommen könnten. Wenn wir ihn besuchen, ist das also eine Komplett-Verkleidung: Einweg-Kittel, -Haube, -Mundschutz, -Handschuhe. Er ist also ständig nur von Marsmenschen umgeben.
Er ist sehr sehr schwach, hat als Folge der OP noch Schmerzen (immer wieder zwischendurch, insgesamt geht es mit der Schmerzlinderung ganz gut) und mag nichts essen. Noch ist seit der OP keine Besserung des Allgemeinzustandes zu verzeichnen. Das Atmen ist deutlich besser geworden, er bekommt besser Luft und atmet nicht mehr so kurz und hektisch, sondern tiefer. Aber er ist körperlich sehr geschwächt und kämpft auch noch gegen die Nachwirkungen der Narkose.
Ich war Di und Mi ganztägig dort, auch um meine Mutter zu unterstützen, die vor Ort in einem Schwesternheim untergekommen ist, um ihm nahe sein zu können. Do und Fr bin ich nach der Arbeit hingefahren.
Heute habe ich mir einen Tag "frei" genommen, damit ich mich erholen kann und meinen Alltag nachholen kann - der macht sich auch nicht von allein ...
Morgen fahre ich dann wieder hin.
Gestern meinte meine Mutter, sie habe Angst, daß er es nicht mehr schafft. Bei ihm merke ich allerdings, daß er es versucht. Er arbeitet gut mit, macht seine Inhalationen, die Atemgymnastik, versucht abzuhusten, auch ohne Hustenreiz (wurde von den Ärzten dringend empfohlen).
Aber er ist sehr schlapp, sehr schwach - hat so starken Widerwillen gegen irgendwelches Essen.
Ich weiß nicht, was besser für ihn ist .... ich hoffe einfach, er kann noch wieder etwas Kräfte sammeln - aber wenn er immer schwächer wird, wird irgendwann keine Kraft mehr da sein. Dann hoffe ich, er kann friedlich gehen.
Danke für's Lesen.
Gruß Ella
Bremensie
08.11.2008, 20:03
Hallo Ella,
auch ich wünsche dir und deiner Familie ganz doll viel Kraft. Lass deinem Vater Zeit sich zu erholen. Überlege doch mal sein Alter. Die Ärzte im KH werden alles tun damit er sich wieder erholt. Frage die Ärzte mal was man ihm zur Appetitanregung geben könnte.
Erika
bergmeister
09.11.2008, 19:05
Hmm,
klingt nicht so 100%ig überzeugend, bleibt das Wasser dann aus?
Ich hatte beim KID deswegen mal angerufen und die Antworten waren nicht so wirklich beruhigend, Erfolgsquote je nach Methode 30-70%, Erfahrungen bzw. Studien über einen Zeitraum von 3 Monaten hinaus scheint es nicht zu geben:confused:.
Immerhin geht es meinem Vater nach dem Ablassen von sage und schreibe fünf Litern Flüssigkeit wieder deutlich besser.
Grüße
Sebastian
Lieber Sebastian,
bei meiner Mutter wurde im August 4 Liter abpunktiert und bekamm dann eine Pleurodese mit Talkum via VAC. Die Technik hat eine Erfolgsquote von 90 %.
Seitdem ist auch kein Pleuraerguß mehr da.
LG
Dani
bergmeister
09.11.2008, 19:41
Hallo Dani,
das hört sich ja schon deutlich erfreulicher und überzeugender an, als die Zahlen mit denen ich beim KID verarztet wurde:).
Grüße
Sebastian
EllaOHara
09.11.2008, 22:15
Die Ärzte in dem Krankenhaus in Ostercappeln sagten auch, die Erfolgschance läge bei 90%, bei ihm wurde ebenfalls eine Pleuradese mit VAC durchgeführt. Er ist auch jetzt - 4 Tage nach der OP - immer noch am VAC-System angeschlossen.
Sie waren mit der Entfaltung der Lunge gut zufrieden und mein Vater benötigt auch keinen Sauerstoff mehr. Hinsichtlich des Atmens fühlt er sich gut, schwierig ist nach wie vor seine körperliche Schwäche und sein Widerwillen gegen Essen - Appetitlosigkeit ist ein zu schwacher Ausdruck dafür.
EllaOHara
24.12.2008, 21:23
Liebe Forumsmitglieder,
heute mittag ist mein Vater von uns gegangen, seine Seele konnte endlich fliegen.
Nach der Pleuraverklebung ging es ihm soweit gut, er hat sich langsam, aber stetig erholt - war dann allerdings nur noch 2 Tage zuhause, als er wegen sehr plötzlich auftretenden Schmerzen und Schwäche dann wieder ins Krankenhaus nach Ostercappeln eingeliefert werden mußte.
Das war am 5.12. Seitdem ging es ihm jeden Tag etwas schlechter und er wurde schwächer und schwächer.
Trotzdem sind wir alle in der Familie uns einig, daß die Pleuraverklebung eine sehr gute Sache war, da sie ihm auf den letzten Metern noch etwas Lebensqualität zurückgeben konnte.
Das gesamte Team in Ostercappeln hat ihn und unsere Familie sehr gut begleitet und liebevoll unterstützt.
Allen hier im Forum wünsche ich Frieden und Ruhe und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Danke an alle, die hier mitwirken und andere unterstützen.
Liebe Grüße
Ella
Polyglotte
24.12.2008, 21:40
Liebe Ella,
es tut mir unsagbar leid vom Verlust Deines Vaters zu hören. Ich fühle mit Dir und sende Dir eine stille Umarmung.
Sarah
Liebe Ella,
mein aufrichtiges Beileid. Worte können kaum trösten und ich wünsche Dir einen für Dich annehmenbaren Weg, mit der Trauer umzugehen.
Traurige Grüße
Mapa:pftroest:
Bini1967
24.12.2008, 22:11
Liebe Ella,
einen stillen Gruß :engel:
Sabine
Meine Oma hatte Lungenkrebs. Auch bei ihr lief die Lunge regelmäßig voll Wasser und musste abgesaugt werden, was manchmal nicht unkritisch war.
Irgendwann bekam sie einen Schlauch mit Pumpe in die Lunge. Der Schlauch führte durch ein Loch, welches ein Arzt unter ihren Achseln mit einem Metallstab machte.
In den darauffolgenden Wochen entschied man sich, zu verkleben. Von da an war wieder Ruhe und es ging ihr besser. Sie lebte, da ihr Krebs rapide wuchs noch etwas mehr als ein Jahr und schlief 2 Tage vor Weihnachten in der Beisein meiner Mutter und mir friedlich und entspannt ein.
Liebe Ella,
auch von mir einen stillen Gruß
Waltraud:engel:
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