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Rita H.
01.12.2008, 15:31
Hallo alle zusammen,

bisher habe ich eure Beiträge immer nur still mitgelesen, möchte aber nun selber auch einmal schreiben. Vorweg gesagt, ihr seid alle tolle Kämpferinnen, das macht immer wieder Mut.

Zuerst möchte ich mich aber vorstellen. Bin 46 Jahre und bei mir wurde im Juni d. J. Eierstockkrebs festgestellt. Im März d. J. bin ich wegen eines Abszesses am rechten Eierstock operiert worden, da war angeblich noch alles o.k., der Bauchraum war allerdings stark entzündet. Dies hat man dann mit Antibiotika in den Griff gekriegt.
Anfang Juni hatte ich dann plötzlich Bauchwasser, kam ins Krankenhaus und dann innerhalb eines Tages die Diagnose: Krebs am rechten Eierstock und Metastasen im Bauchraum und an der Leber. Ich wurde sofort operiert, allerdings konnte wegen Verwachsungen nur der rechte Eierstock entfernt werden (zum Glück der Befallene). Danach habe ich 6 Chemos, Taxol und Carboplatin, bekommen. Habe die Chemos recht gut vertragen. Die letzte Untersuchung (CT, Thorax röntgen und Tumormarker) hat ergeben, dass die Metastasen von teilweise 4,5 cm auf auf 1,2 zurück gegangen sind und die TM von 1000 auf 52!!!!. Lt. Prof. soll ich jetzt "Ovastat" einnehmen. Kennt das jemand und hat Erfahrung damit?


Liebe Grüße

Rita :)

danyle
01.12.2008, 15:36
hallo rita,

nein,ich habe keine erfahrung damit,aber alleine was du das geschrieben hast tut mir sehr leid für dich...hoffe das alles soweit für dich wieder besser wird


fühl dich mal lieb:pftroest:




gruss,danyle

HeikeL
02.12.2008, 08:09
Hallo Rita !

Herzlich willkommen,auch wenn es kein schöner Anlass ist.
Auch Du hast schon einiges hinter Dich gebracht. Die erste Chemo hat ja auch recht gut angeschlagen, auch wenn sie den Bösewicht noch nicht ganz vertreiben konnte.
Ovastat ist Treosulfan und kann gegeben werden, wenn Carboplatin und Taxol ausgereizt ist. Es kann im Gegensatz zu vielen anderen Zytostatika über einen unbefristeten Zeitraum gegeben werden.
Wo bist Du in Behandlung ?
Ich würde mir zum weiteren Therapieverlauf noch eine zweite Meinung einholen, denn es gibt da noch andere Möglichkeiten. Lass Dich erstmal gut beraten.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen

Liebe Grüße
Heike

Rita H.
02.12.2008, 15:03
Hallo Danyle,
hallo Heike,

vielen Dank für eure Antworten. Ich bin zur Zeit im Kreiskrankenhaus in Gummersbach in Behandlung. Prof. Klink ist fachlich sehr kompetent und ich fühle mich da auch sehr gut aufgehoben. Aber Heike, da hast du schon recht, man sollte sich immer auch anderweitig beraten lassen. Begleitend mache ich schon seit Ende Juni eine Misteltherapie und nehme entsprechende Vitamine. Gestern hatte ich nochmals ein Gespräch mit meinem Heilpraktiker. Dieser hat mir RMS ASCONEX Tropfen empfohlen. Diese sind ein Nahrungs-
ergänzungsmittel mit L(+)-Milchsäure. Und zwar soll dadurch das Säure- und Basen-verhältnis im Blut wieder optimal hergstellt werden. Diese Therapie wird von Dr. med. Waltraut Fryda (hat auch ein Buch geschrieben "Diagnose: Krebs") empfohlen. Wer Infos braucht findet diese unter xxxxxx.
Werde das einmal ausprobieren.

Trotz des trüben Wetters macht euch alle gute Gedanken.

Gruß

Rita

anne 1958
02.12.2008, 15:35
Hallo Rita!:smiley1::smiley1::smiley1::smiley1::smiley1:

Bei mir wurde der Eierstockkrebs Anfang Januar diesen Jahres festgestellt.
Ich habe erst eine Chemo erhalten, damit man mich opperieren konnte, da
ich Wasser vor der Lunge hatte. Nach Opperation und 7 weiteren Chemos
da mein Tumormarker über 1200 lag, habe ich eine tolle Zeit in Scheidegg
verbracht, wo ich tolle Freunde kennengelernt habe, die mir sehr viel halfen, da wir per Telefon und E-Mail einen sehr regen Kontakt haben. Auch dieses
Forum hat mir sehr viel geholfen. Hier gibt es viele tolle Leute und man bekommt wieder Zuversicht, wenn man unten ist. Geschrieben habe ich bisher
wenig, aber viel gelesen. Ich wünsche Dir viel Kraft und ganz viel Situationen
wo Du lachen kannst. Für mich ist lachen die beste Therapie mit.
Viele l:1luvu::1luvu::1luvu: Grüße von Anne

Hareso
02.12.2008, 15:57
Hallo!

Also zum Thema "Ovastat" kann ich nur sagen, dass meine Freundin (41 J. ) dieses Medikament in Tablettenform nimmt.
Bei Ihr wurde vor ziemlich genau 2 Jahren EK festgestellt, leider hatte sie kurz nach Beendigung der 6 Chemos ein Rezidiv. Da bekam sie Caelyx, was ihr ziemliche Kräfte raubte, sie aber ansonsten recht gut vertragen hat (also keine wunden Hände und Füße). Während dieser Chemo bekam sie das "nächste" Rezidiv mit Metastasen im Unterleib und auf der Leber. Ovastat bekam sie (ich glaube) 10 x intravenös - und seit 2 oder 3 Monaten in Tablettenform, weil es für sie einfacher ist. Sie muß an einem Tag 3, am nächsten Tag 2 Tabletten nehmen - das ganze 3 Wochen lang - dann hat sie 3 Wochen Pause. Dann gehts mit dem nächsten Block weiter. Anfänglich hatte sie gröbere Übelkeit, und durch oftmaliges Erbrechen eine sehr gereizte Speiseröhre, aber mittlerweile geht es ihr "super", auch keine Übelkeit mehr.
Zwar hat sie ihr Bauchwasser noch, aber nicht so viel, dass es punktiert werden müßte.

Alles in allem meint ihr Arzt, dass ihr Ovastat wirklich gut tut - und ihre Lebensqualität ist zur Zeit in keinster Weise eingeschränkt. Auf diese Weise kann sie diese Chemo noch recht lange machen.

Ich hoffe, dass ich damit ein wenig helfen konnte.

Liebe Grüße
Hareso

Mosi-Bär
02.12.2008, 16:13
Hallo Rita,

herzlich willkommen bei uns hier im Forum.

Was du schreibst, hört sich ganz schön krass an und ich finde es seltsam, daß man im März noch nichts vom Krebs erkennen konnte...:confused:

Wenn du Bauchwasser hatte, keine 3 Monate nach der OP, daß du sogar schon Metastasen an der Leber hattetst und nicht alles entfernt werden konnte wegen Verwachsungen....

Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sich das alles innerhalb von knapp 3 Monaten gebildet hat. Aber vielleicht habe ich zu wenig Ahnung.

Nach meinen Informationen geht es nie so schnell und mein Professor meinte, daß sich mein EK innerhalb von 5 bis 6 Jahren gebildet hat. Und als ich dann Bauchwasser hatte, wurde die Diagnose gestellt.

Weißt du, in welchem Stadium der EK bei der Diagnose war?

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles, alles Gute und daß auch den restlichen Metas der Garaus gemacht werden kann.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

Rita H.
03.12.2008, 14:19
Hallo Anne,

und ich habe schon gedacht mein Tumormarker wäre die Spitze.
Wie geht es Dir denn jetzt? Es freut mich, dass Du so viele gute Freunde und Kontakte hast, dies ist ganz wichtig. Denn alleine schafft man das nicht. Auch ich habe eine tolle Familie und Freunde, die mir immer zur Seite stehen. Diesen lieben Menschen kann ich gar nicht genug danken.
Am Anfang wollte ich nicht viel über die Krankheit wissen. Einfach Augen zu und durch. Aber das geht natürlich nicht. Der Wunsch sich mit Betroffenen auszutauschen wird dann doch stärker, weil man sich nicht mehr so alleine mit dieser Krankheit fühlt. Und ehrlich gesagt, es hat mich schon schockiert wie viele Frauen betroffen sind aber auch sehr berührt wie jede einzelne den Kampf aufgenommen hat.
Und wie Du sagst "Lachen ist die beste Therapie"!!! Mach weiter so.

Liebe Grüße


Rita :):):):)

Rita H.
03.12.2008, 14:35
Hallo Hareso,

vielen Dank für Deine Antwort. Es tut mir leid, dass Deine Freundin auch diese Krankheit hat. Schön zu hören, dass es ihr jetzt gut geht.
Ich habe gestern Morgen mit den Tabletten angefangen (nehme morgens und abends 1). Bisher ist alles o.k. und ich fühle mich sehr gut. Auch mein Arzt hat gesagt, dass Ovastat lange eingenommen werden kann. Er hat eine Patientin die Ovastat schon 8 Jahre nimmt. Macht doch Mut oder?.

Alles Gute und weiterhin viel Kraft für Deine Freudin.

Liebe Grüße

Rita

Rita H.
03.12.2008, 15:10
Hallo Mosi-Bär,

vielen Dank für Deine Antwort.

auch ich habe mich natürlich gefragt, ob da was übersehen wurde oder nicht gründlich genug untersucht wurde. Meine Frauenärztin hat da nachgehakt, aber angeblich war da wirklich noch nichts. Meine Vermutung ist, und das hat mir auch ein anderer Arzt gesagt, dass das Immunsystem durch die starke Entzündung einfach überfordert war und dadurch der EK eine Chance hatte. Wie dem auch sei, ich bin jetzt in einem anderen Krankenhaus in Behandlung. Das Stadium des EK weiß ich nicht so genau. Ich habe zwar das Diagnoseblatt vom Krankenhaus vorliegen, aber ich kann da keine Einstufung erkennen.

Wichtig ist, dass sich alles positiv entwickelt hat und ich danke jeden Tag Gott dafür, dass es mir gut geht.

Liebe Mosi-Bär auch ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Übrigens gefällt mir Dein anhängender Text sehr gut.

So, nun gehe ich noch ein halbes Stündchen an die frische Luft (es hat viel geschneit) und danach freue ich mich auf die Probe im Gospelchor. Das Leben kann so schön sein....;)

Liebe Grüße

Rita

bibest
03.12.2008, 17:39
Hallo Rita,

ich habe mit einem TM von 2946 :shocked: angefangen, dabei sollte es nur eine Zyste sein.
Erfreulicherweise war es ein Anfangsstadium, der Tumor war zwar riesengroß
(19x19x10cm) aber er hatte noch keine Metastasen gebildet.

Um Milchsäure zuzuführen würde ich Joghurt essen. Kefir wäre auch gut, mag ich aber nicht.
Hauptsache Du fühlst ich gut aufgehoben bei Deinen Therpeuten.

Ich wünsche Dir gute Heilung!

Birgit

anne 1958
07.12.2008, 13:43
Liebe Rita!

Ich wünsche Dir einen schönen 2.Advent. Habe erst Heute wieder im Forum
reingeschaut und gleich Deine lieben Zeilen gesichtet und mich ans antworten begeben. :):):):):D:D:D:D:shy::shy::shy::shy:
Bin in guter Stimmung. treffe mich nächste Woche Donnerstag mit meinen Scheideggleuten. Fast Alle kommen. Eine kann im Moment leider wegen Krankheit nicht, aber das nächste Mal kommt sie dann auch. Wir treffen uns ganz unten am Bodensee und reisen aus NRW,BW und Bayern an. Das wird wieder schöne Bilder geben.
:grin::grin::grin::grin::rotier2::rotier2::rotier2 ::rotier2:
Ich bin schon ganz kriege vor Vorfreude. Ich wünsche Dir viel Freude und auch
Sonnenschein für die nächste Zeit.
:winke::winke::winke::winke::winke::winke: Viele Grüße von Anne

22focus
07.12.2008, 21:38
Hallo ,
ich muß mich erstmal sammeln , weil viele Dinge die ich hier bislang gelesen habe , mir enweder bekannt vorkommen , oder aber ganz schön Angst machen ..
Wir sind noch ganz am `Anfang unserer Krebslaufbahn´ , doch leider entwickeln sich die Dinge so rasant, das ich manchmal das schlimmste befürchte ...
Meine Mutter (62J) ist seit dem 08.10. immer wieder im Krankenhaus gewesen , drohender Darmverschluss , lange tappten die Ärzte im Dunkeln , entließen sie , setzten OP Termine an , die sie dann wieder verschoben usw ..
Am 05.11. dann endlich die OP , allerdings nur aufgemacht , gesehen Eierstockkrebs an beiden Eierstöcken , Metastasen am Bauchfell , Leber und Darm ! Leider sahen sich die Ärzte nicht in der Lage zumindest die Tumoren zu entfernen ( O-Ton : `es ist alles verbacken´ , was auch immer das wohl bedeutet ) und haben sie unverrichteter Dinge wieder zugenäht . Nach dem ersten Schock wurde dann entschieden , zuerst 2 Zyklen Chemo , dann OP , und dann mal weitersehen ..
Mittlerweile ist sie in einem großen, renommierten Krankenhaus , das die Chemo ambulant durchführen wollte . Der Termin war festgesetzt für 26.11. allerdings hatte meine Mutter zu dem Zeitpunkt Fieber und eine Blasenentzündung wohl durch eine Metallschiene , die den Harnleiter schützen sollte , noch in dem anderen Krankenhaus eingesetzt , also sollte die Chemo eine Woche später beginnen . Mittlerweile ist immer noch nichts passiert , das Bauchwasser drückte ( sie haben schon 7 1/2 Liter abgepumpt in 3 Tagen .. ) , sie muss sich häufig übergeben , erhält Antibiotika intravenös , wegen der Blasenentzündung ... und wird täglich schwächer und mutloser !
Der nächste Termin für den Beginn der Chemo ist nun der kommende Mittwoch , doch uns treibt mehr und mehr die Frage um , ob uns nicht langsam die Zeit davonläuft ?!
Allein erst Chemo und dann OP ist ja , nach meinen Recherchen im Interet schon eher unüblich , und das es nun nicht losgeht , macht uns noch verrückt ... Hat irgendwer von euch , die ihr ja alle soviel besser informiert zu sein scheint , einen Tip für uns ?
LG Claudia

Christine R.
07.12.2008, 21:59
Ja liebe Claudia

einige Frauen hier hatten zuerst die Chemotherapie um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, den Tumor operabel zu machen (Mosi schreibt hier sehr oft und bei ihr war eine ähnliche Situation)

"Alles verbacken" heisst, dass der Tumor nicht nur den ganzen Bauchraum befallen hat, sondern auch in Organe und Gewebeteile infiltriert ist.

Das ist natürlich sehr schlimm. Nur gibt es keine andere Möglichkeit, wie so schnell wie möglich mit der Chemotherapie zu beginnen, vor allem nachdem massiv Aszites aufgetreten ist.

Mittwoch ist doch eine gute Option und im Regelfall greift die Chemo hier sehr schnell
Ich drücke deiner Mutter die Daumen, dass sie am Mittwoch fit für den 1. Zyklus ist

Christine

BirgitL
07.12.2008, 22:29
Hallo Rita,
zunächst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen.
Bin selbst erst seit einigen Tagen "dabei" und es sind sicherlich viele weitaus kompetenter, dir weitere Auskünfte zu geben.
Allerdings ist deine Geschichte schon merkwürdig und es zeigt uns wieder einmal, dass EK zu den sehr tückischen Erkrankungen in diesem Feld zählt.
Ich würde mich um eine zweite, oder auch noch dritte Meinung bemühen. Hier im Forum wurden schon einige Top-Adressen genannt.
Bisher ist bei mir alles "glatt" gelaufen, so dass ich das bisher nicht in Angriff nehmen musste - und das doll auch so bleiben, hoffe ich!!!!!

Dir wünsche ich einen guten Verlauf der Behandlung. Halte alle deine Kraft dafür bereit und lass nicht nach daran zu denken, dass ALLES GUT WIRD!!!!

liebe 22focus,
auch dir herzlich Willkommen!

Die Geschichte deiner Mutter tut mir sehr leid.

Was deine Frage betrifft: zuerst Chemo und dann die OP, so ist das doch nicht so unüblich. Ich habe im August, als ich zur Kur war, viele Frauen kennen gelernt, die erst die Hälfte der Chemo bekommen haben, dann operiert wurden, und anschließend den Rest der Chemo.
Auch hier im Forum berichten einige davon. Meine Tante hatte BK und bekam auch diesen Behandlungsablauf.

Ich wünsche deiner Mutter alles Liebe und Gute, aber auch viel Kraft für die Behandlung.

Herzliche Grüße
Birgit;)

here_comes_the_sun
08.12.2008, 00:29
Liebe Claudia/22focus,

Deine Beunruhigung und Verunsicherung kann ich völlig verstehen. Bei meiner Mom (53J.) wurde am 17.10. (mein Geburtstag:cry:) die Diagnose gestellt, diesen Tag werde ich NIE vergessen (v.a. weil die netten Ärzte ihr die Diagnose nicht mitgeteilt hatten, sich sehr vage äußerten und ich aber sofort bei der Symptom- und Befundbeschreibung wußte, was los ist (bin selber Ärztin, wenn auch aus einem anderen Fach...))... Seither ist sehr viel passiert. Auch das Warten auf die Chemo kennen wir nur zu gut (Warten auch noch:shy:) und die damit verbundene Ohnmacht...
Ein paar Gedanken/Fragen zu Deiner Schilderung:
1) Wenn der Befund so ausgeprägt ist, daß man (noch) nicht operieren konnte, ist eine Chemo vor OP durchaus üblich, siehe wie schon erwähnt die liebe Mosi-Bär.
2) Drohender Darmverschluß, dann aber doch keine Tumorentfernung... Was ist daraus geworden? Du erwähnst Erbrechen (kann aber auch vom Harnwegsinfekt kommen), kann ein Zeichen dafür sein, daß es "nach unten" nicht weiter geht. Das ist sehr ernsthaft und gefährlich, hake ggf. unbedingt bei den Ärzten nach! Das kann man schnell anhand des Bauchbefundes, Ultraschall und/oder Röntgen feststellen. Wenn ein Darmverschluß (durch den Tumor) vorliegt, MUß operiert wenn (zur Darmentlastung, u.U. Anus praeter).
3) Harnleiterschiene -> warum? Drückt Tumor auf den Harnleiter und hat die Niere gestaut? Wenn nicht würde ich klären, ob die Schiene drin bleiben soll, denn Fremdkörper = potenzieller Infektherd, nun ohnehin schon Harnwegsinfekt... Und Chemo = Runterkurbeln des Immunsystems mit erhöhter Infektgefahr!!! Bei meiner Mutter sollte diese Schiene prophylaktisch gelegt werden, um bei der OP den Harnleiter zu schützen, wird aber nicht immer routinemäßig gemacht. Da erst Chemo gestartet wird, solte man überlegen, ob die Schiene nicht (ggf. erst einmal) entfernt werden kann.

Ich drücke Dir fest die Daumen, daß der Infekt bis Mittwoch beseitigt ist und die Chemo gestartet werden kann. Ich hoffe, ich habe Dich mit diesem langen Beitrag nicht "erdrückt" und v.a. auch nicht verängstigt. Es ist halt schon komplexer, was Du da berichtest, ich hoffe, ich konnte Dir da ein wenig helfen.
Ich sende Dir auf jeden Fall solidarische Grüße und drücke fest die Daumen für Deine Mutter!!!:pftroest:

Liebe Grüße, Sun.:rolleyes:

22focus
08.12.2008, 07:40
Vielen lieben Dank für die prompten Rückmeldungen .. das tut schon gut !

Ich denke ich werde einige Beiträge von euch ausdrucken und meiner Mutter mit ins Krankenhaus bringen , vielleicht kann sie daraus auch Mut schöpfen .. das ist das was mich im Moment eigentlich am meisten fertig macht , meine Mama ist eigentlich ein Kämpfer , sportlich ( gerade noch im September Stadtmeisterin im Tennis geworden ) , fit und agil , und nun habe ich immer mehr das Gefühl das sie aufgibt , sich treiben läßt , kapituliert . Ich denke auch solche Phasen gehören zu der Diagnose Krebs , es muß ja erstmal alles sinken , man muß sich auseinander setzen und klar kann einem der Fokus schon mal verloren gehen ( geht uns `nur´ indirekt Betroffenen ja auch so ) , aber man muß doch dann da auch irgendwann raus und die Ärmel hochkrempeln . Das seh ich im Moment kaum und ich bin etwas hilflos wie ich das bei ihr anstoßen und begleiten kann ?!

Und damit kommen wir zu deinen sehr konkreten Fragen und Tips , Sun , danke dafür , ja der drohende Darmverschluß hängt immer noch wie ein Damoklesschwert über uns - meine Mutter ißt seit 8 Wochen nur Suppen , Grießbrei usw , kein Wunder das sie schwächelt , und nimmt zusätzlich stuhlverdünnende Medikamente . Auf die Art und Weise konnte bislang schlimmeres verhindert werden.
Die Schiene wird heute urologisch untersucht , ich hoffe das ich es schaffe dabei zu sein , muß dann um halb 12 selber zur Arbeit , aber vielleicht kommen die ja schon früher in die Strümpfe dort . werde dann auf jeden Fall nochmal nachhaken , ob sie nicht vielleicht sogar entfernt werden kann ! Warum sie sich immer öfter übergeben muß , wissen wir leider nicht , trotz der Harnwegs-/blaseninfekte und zeitweiligem Stillstand beim Wasserlassen funktioniert da wieder alles normal , daran wirds also wohl hoffentlich nicht liegen .. Muß ich ihr heute auf den Weg geben , die bei der Visite nochmal zu löchern .

Eine Frage noch , wie kommen denn eure Väter oder Männer mit der Diagnose zurecht ? Hab , bis auf wenige Ausnahmen ( sie seien gelobt ) nur Beiträge von Frauen gelesen . Mein Papa geht sehr zwiespältig mit dem Thema um , um ehrlich zu sein : besser als ich ihm zugetraut hätte , aber jetzt wird er doch sehr ungeduldig und aufbrausend und würde am liebsten die ganze Ärzteschaft `zur Sau machen´. Das dürfte wohl niemand helfen , weiß er auch , aber unabhängig von der Sorge um meine Mutter , fürchte ich um sein Nervenkostüm usw ...

LG Claudia

Mosi-Bär
08.12.2008, 11:46
Liebe Claudia,

herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

Die Geschichte deiner Mutter ähnelt schon in gewisser Weise meiner eigenen. Auch bei mir war eine OP unmöglich, weil durch die Metastasen und Verwachsungen (hatte mehrere Tumore im Bauchraum, einige lagen auf der Darmwand, einer drückte in die Blase, einer verengte ein wenig den Darm, so daß eine Darmspiegelung nur bis 35 cm möglich war) alles miteinander verwachsen und "verbacken" war, wie die Ärzte sich ausdrückten.

Bei mir war aber noch nichts in innere Organe infiltriert. Gott sei Dank!

Ich bekam zunächst 3 Chemotherapien und das danach folgende CT zeigte, daß sich alle Tumore komplett zurückgebildet hatten, das Bauchfell war wieder frei. Die Remission war wohl schon nach 3 Chemos eingetreten!

Nach der 4. Chemo wurde ich operiert, und zwar tumorfrei. Dann bekam ich noch 2 Chemos und seitdem ist bei mir alles in Ordnung und das seit 2,5 Jahren!!!!!

Übrigens: ich hatte auch massive Aszites, selbst nachdem 2,5 Liter abgelassen waren, hatte ich noch immer große Magenprobleme (das Wasser lief natürlich gleich wieder kräftig nach). Durch die Flüssigkeit wurde bei mir der Magen nach oben gedrückt gegen das Zwechfell, dadurch konnte ich nur noch sehr wenig essen und vor allem habe ich mich häufig übergeben müssen, nachdem ich was gegessen hatte, weil der Magen einfach zu sehr zusammengedrückt wurde.

Vielleicht ist das bei deiner Mama auch der Fall.

Allerdings sollte unbedingt nochmal abgeklärt werden, ob sich das häufige Erbrechen nicht doch auf den drohenden Darmverschluß bezieht. Vielleicht kann man den Darm doch noch durch eine OP oder einen künstlichen Darmausgang entlasten?

Ich wünsche deiner Mutter alles Gute. Übrigens hat bei mir die 1. Chemo bereits die Aszites nach einer Woche verschwinden lassen.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

romantic
08.12.2008, 12:51
Liebe Claudia,
auch von mir ein herzliches Willkommen ! Ich bin ebenfalls eine Tochter, die sich hier haufenweise Rat geholt hat. Ich habe auch viele Beiträge an meine Eltern weitergeleitet und ich glaube, damit recht gut unterstützt.

Die anderen haben Dir ja schon Tipps zum medizinischen Teil gegeben.
Ich wollte auf Deine Frage der Ehepartner kommen.
Bei meinem Vater (und auch mir !) war es am Anfang so, daß es sich irgendwie um eine "normale Krankheit" handelte, die eben behandelt werden muß. Das dies beileibe nicht so ist, haben wir erst im Verlaufe der Behandlungen festgestellt. Auch meine Mutter hatte die von Dir beschriebenen Probleme, leider hatten wir nicht die richtigen Ärzte, die fachkundig und schnell genug sich darauf eingestellt haben. Deswegen war mein Vater ständig dabei, bei allen Untersuchungen, Visiten, Gesprächen usw. Das hat ihm viel dabei geholfen, mit der Krankheit umzugehen und auch meiner Mutter wieder Kraft geben zu können. Weil sie zwischenzeitlich nämlich auch keine Lust mehr hatte. Kann man sich ja denken, ist auch wohl normal bei der Diagnose, oder ?

Jedenfalls haben meine Recherchen im Internet und die hilfreichen Tipps von hier meinem Vater sehr den Rücken gestärkt, so daß er die harte Zeit gut durchhalten konnte. Er ist den Ärzten mit Fragen gehörig auf die Nerven gegangen, und ich glaube, so jemanden braucht jede Patientin an ihrer Seite ! :D

Ich drücke Euch fest die Daumen, daß Dein Vater und Du die Kraft findet, Deiner Mutter zur Seite zu stehen. Sie hat selbst mit Ihrem Körper eigentlich genug zu tun. Ich finde, da sollte man ihr "Streitereien" mit Ärzten so gut es geht abnehmen ! :D Hoffentlich könnt Ihr bald mit der Chemo beginnen !
Alles Gute für Euch alle !
Monika

Rita H.
08.12.2008, 12:55
Liebe Anne,

ganz lieben Dank für Deine Antwort. Hab eine wunderschöne Zeit in Scheidegg und genieße das Zusammensein mit Deinen Freunden.

Viele Grüße

Rita :) :) :) :) :)

Rita H.
08.12.2008, 13:17
Liebe Birgit,

vielen Dank für Deine Antwort. Es freut mich zu hören, dass bei Dir zur Zeit alles gut läuft. Auch ich bin in einer guten Phase. Mir hat bisher die Kombination von Schul- und Naturheilmedizin sehr gut getan und denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Es ist für uns alle ganz wichtig immer wieder positiv nach vorne zu schauen. Nur dann haben wir die Kraft den nächsten Schritt zu tun.

Auch ich wünsche Dir, dass weiterhin alles gut verläuft und Du wieder gesund wirst.

Viele Grüße
Rita :):):):):)

22focus
09.12.2008, 09:48
Vielen lieben Dank an euch alle - ihr habt uns schon jetzt soo sehr geholfen !

Wir hatten gestern Abend Familienrat mit meinem Papa, Bruder , Mann und mir und haben uns entschieden die Taktik zu ändern ..

Ich habe meiner Mutter von euch allen erzählt gestern , aber im moment hat sie kein großes Intresse von Leidensgenossen zu erfahren , sie fühlt sich echt allein - ich werde warten bis die Phase vorbei ist . Der Rest meiner Familie hat aber was ich von euch berichtet habe mit großem Intresse und auch Erleichterung aufgenommen - es tut so gut zu wissen , das nicht nur wir an dieser Front kämpfen . Meine Mama hat ganz klar gesagt , wenn es nach ihr ginge würde sie die Chemo gar nicht mehr machen wollen , sie hätte so große Angst davor und macht es nur für uns . Das hat uns alle umgehauen , Fragen wie " haben wir überhaupt das Recht dazu , so massiv in ihr Leben einzugreifen " machten die Runde ... Wir haben uns aber entschieden , dies als Geschenk anzunehmen , vielleicht fällts ihr so leichter . Mein Vater wird sich ab jetzt in Arztgesprächen vor ihr sehr zurückhalten , und versuchen ohne ihr Beisein Druck zu machen , ich will mich konzentrieren auf das einfach da sein und unterstützen wo ich kann , und alle gemeinsam wollen wir zusehen , keinen Druck auf sie auszuüben , nach dem Motto " du mußt jetzt aber positiv denken " , sondern sie einfach sein zu lassen .. Wahrscheinlich hat sie wirklich genug mit sich und ihrem Körper zu tun , mein Gott das wir immer alle so ungeduldig sein müssen ..

Wir hoffen immer noch auf Mittwoch als ersten Chemo Tag - drückt uns die Daumen !

Danke Claudia

BirgitL
09.12.2008, 12:50
Liebe Claudia,

dein Eintrag hat mich irgendwie tief berührt.
Deine Mama mit 62 Jahren darf die Behnadlung nicht nur "für Euch" machen. Sicherlich auch für euch, aber in erster Linie muss sie diese FÜR SICH SELBST tun!!!!!
Das Leben ist mit einer solchen Diagnose nicht zu Ende. Nein, das ganze ist zu überstehen, gerade heute, gerade jetzt. Nie haben wir eine solche Chance gehabt, die Erkrankung zu überstehen.

Das Leben hält noch viele schöne Dinge bereit, auch für deine Mama. Es gibt noch sooo vieles, an dem sie auch noch teilhaben kann.
Vielleicht kennt ihr etwas, was sie schon immer tun oder erleben wollte. Erinnert sie daran.!!!!! Ganz behutsam und nicht aufdringlich.

Sicherlich muß eine solche Diagnose auch erst mal sacken, bevor man voll drauf loslegen und kämpfen kann. Auch benötigt man sehr viel Geduld. HOFFNUNG darf immer erst zuletzt sterben.

Ich bin auch Mutter von 3 Kindern (32, 30 und 26) und habe mich im zurückliegenden Jahr viel von ihnen "verwöhnen" lassen. Es tat mir gut. Und ich habe überhaupt keine Gewissensprobleme damit, denn : ICH HABE JA AUCH DIE GANZEN JAHRE NUR GESÄT. DESWEGEN DARF EINE MUTTER AUCH MAL "ERNTEN". Man muss nur bereit sein, dies auch anzunehmen. Und das fällt uns Müttern manchmal schwer. Denn die Stellung "Mutter" ist sehr stark mit GEBEN verwachsen. Wir kennen das NEHMEN ja fast nicht mehr.

Ich drücke euch für Mittwoch die Daumen und denke ganz fest daran, dass alles zu einem guten Verlauf hinausläuft.

Ganz viele liebe und herzliche Grüße
Birgit

here_comes_the_sun
09.12.2008, 17:35
Liebe Claudia,

vieles was Du schreibst, kommt mir bekannt vor. Nach der OP hatte meine Mom einen sehr schlechten Tag mit vielen Schmerzen. Da wollte sie alles hinschmeißen und fragte mich nach aktiver Sterbehilfe. Das tat sehr weh, ich war geschockt und wie gelähmt. Sie hatte einfach so gelitten und sich gefragt, wozu das alles. Ich habe ihr nach dem ersten Schock erklärt, daß es IHRE Erkrankung, IHR Leben ist und daß letztendlich SIE diejenige ist, die diesen Weg gehen muß. Ich sagte auch, daß nichts von all dem für mich, meinen Bruder oder irgendjemand anderes machen muß. Ich sagte auch, daß egal wie sie sich entscheidet, ich ihre Entscheidung akzeptieren und sie v.a. auch mit tragen würde, egal wie sehr mir das vielleicht weh tun würde. Das hat uns sehr geholfen.
Mütter wollen immer IMMER für ihre Kinder da sein , da ich selbst eine bin, weiß ich, wovon ich rede. In dieser Situation muß aber Deine Mom diesen Weg letztendlich für sich selbst gehen. Sie hat ja bisher schon soviel durchgemacht und hat immer noch diese Brecherei. Da ist es schwer, Kraft zu haben und diese auch aufrecht zu halten. Das zermürbt. Sei einfach nur für sie da, und zeige ihr, daß sie das nicht für Dich oder Deinen Vater tun muß. Es ist eine schwere Zeit, aber man rückt dadurch auch unglaublich dicht aneinander.
Liebe Claudia, ich wünsche Dir ganz viel Kraft. :pftroest:

Liebe Grüße, Sun.:o

22focus
11.12.2008, 11:11
Liebe Birgit , liebe Sun

ich weiß ja das ihr Recht habt , sie muß diese Behandlung für sich wollen , das war ja auch was mich so wahnsinnig umgehauen hat , aber im Moment ist an sie nicht dranzukommen , und wir haben uns gedacht , das es besser ist wenn sie die Chemo für uns macht , als gar nicht ! Ich hege die große Hoffnung , das sie , wenn´s ihr einmal besser geht , diese Ziele auch wieder für sich annehmen kann ... Im Moment will sie jedenfalls nichts von irgendwelchen Zukunftsplänen und Wünschen wissen . Weihnachten und weiter geht die Planung nicht .

Trotzdem haben die Ärzte am gestrigen Mittwoch nun die erste Chemo durchlaufen lassen . JUBEL !!! Und es geht ihr gut ! Sie ist hundemüde , aber hat sich auch seit gestern morgen nicht mehr übergeben , keine Nebenwirkungen so weit . Wir sind sooo froh !!!

Sie haben einen resistenten Keim im Urin gefunden , wahrscheinlich mit der Schiene eingeführt , der nun intensiv mit einem Antibiotikum bekämpft wird und eventuell wird sie heute Abend oder im Laufe des morgigen Tages auch erstmal entlassen !! Glücklicherweise habe ich fast schon Weihnachtsurlaub , muß nur noch 2 Tage so daß wir uns alle gut um sie kümmern können .

Wahrscheinlich habt ihr beide recht , das Mutter-sein ist so mit Geben besetzt , sie muß vielleicht das Annehmen-können erstmal lernen . Ist auch gut , dann soll sie die Chance und Zeit dazu kriegen ! Ich kann warten !

Jedenfalls danke ich euch allen ganz herzlich für die Unterstützung - es hat mir so sehr geholfen , undim Zuge dessen wird sicher auch meine mama davon profitieren !

Euch alles Gute von Herzen

Claudia