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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verdachtsdiagnose Nierenbecken-Ca.


carefree
12.12.2008, 15:39
Hallo,

ich heiße Petra, bin 42, verh., ein Sohn, ein Hund.
Meine Mutter ist 72 und seit Mittwoch steht die Verdachtsdiagnose
Hydronephrose bei ureteropelviner Obstruktion, Ureterabgangs-
stenose re., V.a. auf Nierenbecken-Ca. rechts.
Sie hatte im Oktober einen fiesen Magen-Darmvirus. Ihre sehr
liebe und sorgfältige HÄin hat bei einer Ultraschalluntersuchung
Zysten an der Nieren vermutet u. meine Mutter zur Urologin
überwiesen.
Dort wurde nochmal Sonographie durchgeführt und geröngt. Und
schließlich wurde sie zum Radiologen zwecks CT geschickt.

Gestern war ich gemeinsam mit meiner Mutter bei der Hausärztin,
da ich noch einige Fragen hatte. Da ich mich sehr über die Urologin
geärgert habe - sie hat meiner Mutter die Verdachtsdiagnose am
Telefon mitgeteilt u. dass sie ins Kh musss wg. Biopsie u. dass die
Niere raus muss - wollten wir auf jeden Fall eine zweite Meinung
einholen u. wie man weiter vorgeht.
Am Montag haben wir einen Termin bei einem anderen Urologen.
Bilder u. Arztbrief hab ich. Aber seltsamerweise keinen Befund von
Radiologen. Hab erst daheim gemerkt, dass der Arztbrief von der
Urologin an die HÄin ist.

Falls ich etwas zusammenhanglos geschrieben habe, fragt mich
bitte nach Einzelheiten!

Symptome hat sie nicht. BKS war beschleunigt. Blut war während
des Magen-Darm-Infektes nachweisbar.

Meine momentanen Fragen sind:

Gibt es noch andere Arten von CT (war mit Kontrastmittel) um
den Tumor sichtbar zu machen oder ist wirklich die Biopsie der
nächste Schritt?

Zu welchen Zeitpunkt setzt man eine Misteltherapie ein?

Bei Labor steht CRP pos mit ! dahinter. Ist das ein Krebstiter???

Ich hoffe auf eure Hilfe und viele Antworten.

Liebe Grüße
Petra

Rudolf
20.12.2008, 13:06
Hallo Petra,
ich übe seit einiger Zeit vermehrt KK-Abstinenz, so habe ich Deinen Eintrag erst jetzt gesehen.

Also zunächst einmal: Deine Mutter ist jetzt 72, so alt wie ich. Meine Krebsdiagnose hatte ich vor 8 Jahren.
Das Alter hat den Vorteil, daß zwar alle Lebensvorgänge verlangsamt sind, daß das aber auch für den Krebs gilt. Die Krebszellen entstehen ja aus normalen menschlichen Zellen, und wenn die ihren Stoffwechsel verlangsamt haben, können die Krebszellen auch nicht anders.

Das Nierenbecken-Ca, falls die Diagnose sich bewahrheitet, ist ein Urothelkarzinom, das "normalerweise" in der Blase vorkommt. Aber das Urothel, die Blasenschleimhaut, reicht von der Blase über die Harnleiter bis zum Nierenbecken. Es ist speziell auf den Kontakt mit Urin eingestellt.

"Ureterabgangsstenose": Ich vermute, daß der Tumor den Urinabgang Richtung Blase behindert. Operation erscheint mir auch deshalb logisch.
"Zysten in der Niere": sind in der Regel kein Problem. Falls sie vorhanden sind, sollte man sie aber gelegentlich beobachten.

CT mit Kontrastmittel ist das normale. Das Kontrastmittel braucht man wohl weniger für den Tumor selbst als für evtl. im Bauchraum vorhandene Metastasen bzw. vergrößerte Lymphknoten.

Biopsie ist mir grundsätzlich unsympathisch, weil dabei immer Krebszellen freigesetzt werden, die sich anderswo festsetzen können und zu Metastasen werden können.

Wenn Du den Befund des Radiologen noch nicht hast, kannst Du ihn beim Radiologen anfordern. Falls die Urologin ihn nicht herausrückt. Es ist Eure Gesundheit und Euer Befund!

Die Misteltherapie kann man jederzeit einsetzen. Sie stärkt einerseits das Immunsystem, greift zudem die Krebszellen direkt an, wenngleich eher sanft als aggressiv. Ich spritze seit 7 Jahren, meine letzte Lungenmetastase ist seit 2 Jahren nicht mehr gewachsen.
Aber ich hatte ein Nierenzellkarzinom, also eine andere Krebsart. Und eine Garantie ist die Mistel ebenso wenig wie jedes andere Krebsmittel.

CRP (C-reaktives Protein) ist kein spezifischer Krebsmarker. Bei einer Erhöhung zeigt es an, daß im Körper eine Entzündung oder Krebszellen vorhanden sind.

Was sagt nun der 2. Urologe?
Und wie geht es Euch jetzt?

Ich wünsche Euch Ruhe und Gelassenheit,
und einen klaren Kopf, keine Hektik oder Panik.
Rudolf

carefree
25.12.2008, 21:31
Hallo Rudolf,

ich freue mich sehr, dass doch noch jemand geantwortet hat. Ein wenig traurig war ich schon, dass man hier nicht willkommen geheißen wird und dass v.a. so
lange keine Antwort kommt. Aber um so mehr freue ich mich jetzt! Dankeschön!

Inzwischen waren wir beim 2. Urologen, der mir einen sehr kompetenten Eindruck macht u. uns eine Ureterrenoskopie vorgeschlagen hat. Da ich auch
nicht sehr begeistert von der Biopsie gewesen bin, war das für mich eine Alternative. Und v.a. natürlich für meine Mutter. Dieser Urologe hat auch entgegen der 1. Meinung festgestellt, dass die Niere doch noch Flüssigkeit aufnimmt. Dies hat auch der Klinikoberarzt gesagt.

Am 28.12. wird sie stationär aufgenommen und am 29.12. die Untersuchung
vorgenommen.

Ruhe und Gelassenheit ist sehr schwer, aber ich geb mir Mühe; meine Mutter
braucht mich jetzt.

Alles Gute weiter für Dich und vielen lieben Dank für die Antwort.

Petra