PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habe gerade tierischen Durchhänger--Angst vor dem Sterben...


Drea1968
03.01.2009, 18:14
Hallo!
Habe gerade einen tierischen Durchhänger. Habe nach ca. 4 Jahren ein Lokalrezidiv (gl. Seite). Ein invasives Ca. (12 mm; L 0,V 0, G1 ; Triple negativ) und DCIS-Anteile, aber noch nicht multifokal).(PET war zum Glück o.B.! Da ich vor 4 Jahren schon einmal bestrahlt wurde kam dies nicht mehr in Frage. Eine Taxane-Chemo stand zur Diskussion, habe ich aber wegen des fraglichen Nutzens abgelehnt). Habe eine subkutane Mastektomie hinter mir.
Nun habe ich trotzdem tierische Angst vor dem Sterben, obwohl es z.Zt. nicht zur Diskussion steht. Bin erst 40 und habe 2 Kinder (10+6 J.).
Mag sein, daß es für manche hier eine Lapalie darstellen mag, für mich ist es aber gerade sehr präsent.
Etwas angeschlagene Grüße
von Drea

Ilse Racek
03.01.2009, 20:30
Hallo Drea,

eine Lapalie finde ich das auch nicht.

Für jede/n Krebs-Erkrankte/n ist die Vorstellung, wieder zu erkranken, schrecklich.

Und - Angst vor dem Sterben "dürfen" wir haben :pftroest:


Alles Liebe :winke:

gina-lisa
03.01.2009, 20:42
liebe Drea,

sicher ist es keine lapalie !!!!

es tut mir sehr leid, dass es dich nach 4 jahren wieder getroffen hat
und deine angst kann ich sehr gut nachvollziehen.

ich hoffe du bist in guter ärztlicher behandlung bzw. in einem guten
brustkrebszentrum.

kopf hoch positiv denken und wenn du dir unsicher bist was deine
weitere behandlung anbelangt.... einfach eine zweite meinung einholen.

ich drücke dir gaaanz fest die daumen dass alles gut wird.

liebe grüße
gina-lisa

Christa Martina
03.01.2009, 23:59
Liebe Drea,
Eine Lappalie ist etwas anderes. Als Krebskranke, angst vor dem sterben zu haben ist in Ordnung.
Es ist egal, wo, wann und wie, der Krebs wieder auftaucht, er macht einfach tierisch angst.
Als ich in September 2007 die Diagnose BK bekam, bin ich auch in so einem Loch gefallen, habe gedacht jetzt ist alles aus, zum 2. Mal Krebs!! Aber ich lebe noch, und will noch lange leben. Für mein Mann, für meine Kinder, die schon 31 und 28 sind und für mich.
Vielleicht solltest du Hilfe beim Psychotherapeutin suchen, mir hat's viel gebracht als es mir ganz schlecht ging!
Liebe Grüsse und Kopf hoch, auch dieses Mal wirst du es schaffen! http://w.cosgan.de/images/midi/froehlich/n025.gif
Christa

Kerstl
04.01.2009, 00:41
Hallo Drea,
ich glaube, jeder der hier ehrlich ist, kennt diese Angst! Und bei dem ganzen vielen Gerede vom "positiv Denken" trauen wir uns manchmal vielleicht gar nicht zu sagen, das die Angst einfach dazugehört zu dieser Krankheit. Ich kenne sie jedenfalls gut und manchmal wird sie auch mächtig. Dann versuch,jemanden zu finden, mit dem Du reden kannst, hier, oder im Freundeskreis oder proffesionell, es gibt wirklich gute Psychoonkologen!( Da gibt es beim Arzt Verzeichnisse.) Mir hilft das Reden mit Betroffenen z.B. auch hier. Nicht totschweigen, damit füttert man die Angst nur!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, damit die Sonne bald wieder für Dich scheint!
Ganz lieber Gruß
Kerstin

Birgit49
04.01.2009, 01:22
Liebe Drea,

du hattest ja in den letzten Wochen in der Zeit zwischen Diagnose, Informationen einholen, Operation ... ständig zu strampeln. Jetzt hast du das Schlimmste hinter dir und da kommen natürlich die Gefühle hoch. Das ist völlig verständlich.

Bei meiner Angstbewältigung haben mir Gespräche mit anderen Betroffenen viel Mut gemacht, ich habe mir lauter positive Informationen zusammengeklaubt und mir mantramäßig vorgebetet. Ein Gesprächskreis über Krankheitsbewältigung in der REHA hat mir auch viel gebracht.

In den letzten Jahren ist die Angst nur noch vage im Hintergrund und schaut nur noch ganz selten um die Ecke.

Das wünsche ich dir auch

Birgit

Rabab
04.01.2009, 09:49
Hallo Drea Angst kennen wir alle. Es gab mal einen Film "Angst essen Seele auf".Laß es nicht soweit kommen. Du hast es schon mal geschafft also bist Du ein sogenannter Profi, oder alter Hase oder wie auch immer. Wir können kämpfen,andere haben es nicht so gut. Denk daran und ich drücke Dich Rabab

Moonlady
04.01.2009, 11:19
Liebe Drea,

Deine Gefühle, jetzt nach dem Rezidiv, sind ganz NORMAL! Denn vor vier Jahren hattest Du diesen Brustkrebs. Dann hattest Du erst mal Ruhe und bist - abgesehen von der Angst, der Krebs könnte wieder zurückkommen (und die hat wohl fast jede von uns) - ein Stück weit in dein "normales Leben" zurückgekehrt. Jetzt ist aus diesem "könnte" Realität geworden, der Krebs hat sich wieder zurückgemeldet. Die Ängste, die sich irgendwo in Deinem Hinterkopf aufgehalten haben, sind jetzt plötzlich Wirklichkeit geworden und damit ganz nahe an Dich herangerückt. Und in einer solchen Situation fängt eben manchmal die Psyche an - ohne dass frau es will oder zunächst mal stoppen kann -, einem alle schlimmen Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Erkrankung aufzudrängen.

Ich kann Dein momentanes Gefühlschaos gut nachvollziehen, weil ich selbst schon viermal ein Lokalrezidiv - ohne Nachweis von Metastasen - hatte und weil es mir auch so ging, dass mich plötzlich wieder ganz deutlich mit dem Thema "Sterben" konfrontiert sah (ohne dass es dafür in der Situation REALE Gründe gab). Aber diese Phase geht (glücklicherweise) vorbei, es ist nur ungeheuer schwer, sie erst einmal auszuhalten. Geholfen hat mir da auch immer meine Psychologin, denn mit ihr zusammen konnte ich dieses Gefühl des "Bedroht-seins" nach und nach wieder ins rechte Lot bringen.

Verliere auch bitte nicht aus dem Hinterkopf, dass sich bei einem Lokalrezidiv (und bei Dir war es ja wirklich "lokal", wie die Untersuchungen ergeben haben) die Prognose nicht deutlich verschlechtert - und dass trotzdem eine gute, reale Chance besteht, dass der Krebs nie mehr zurückkommt!

Auf jeden Fall wünsch ich Dir, dass Du den Kopf - vielleicht auch mit externer Hilfe - bald wieder freibekommst und dass Deine Ängste wieder in den Hintergrund rücken, damit Du mit Deiner Familie schöne Stunden erleben kannst!

Liebe Grüße


Barbara

P.S.:
Wegen der weiteren Bestrahlung wollte ich Dich nur noch folgendes wissen lassen: die Zweitbestrahlung wird inzwischen nicht mehr überall so pauschal ablehnend gehandhabt. So bin ich persönlich im Juli/August 2005 das erste Mal bestrahlt worden und hatte nach meinem zweiten Lokalrezidiv im Juni/Juli 2007 eine weitere Bestrahlung (an der gleichen Stelle und nochmals in voller Höhe!!). Es kommt da einfach drauf an, wo man in Behandlung ist. Die Ärzte sehen das z.T. noch sehr unterschiedlich.

Lina
05.01.2009, 20:25
Liebe Drea,

ich befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation.. Bei mir ist im Oktober auch ein Lokalrezidiv nach 4 Jahren diagnostiziert worden, ich war hochschwanger.. Der Tumor war 1,2 cm groß, invasiv duktal, G3, hormonpositiv. Zum Glück hatte er nicht gestreut.
Eine taxanhaltige Chemo habe ich aus den gleichen Gründen wie Du abgelehnt, ich hatte eine Ablatio und habe bereits mit der AHT begonnen.. Ich werde aber prophylaktisch die andere, gesucnde Brust auch entfernen lassen, denn ich bin erst 31, das Risiko ist mir einfach zu groß.

Ich teile Deine Ängste und fürchtete- vor allem in den ersten Wochen nach der Diagnose- um mein Leben.
Es nimmt aber so langsam ab, natürlich hat man diese Angst immer irgendwo im Nacken sitzen.. Diese tritt jedoch mit der Zeit immer mehr in den Hintergrund, wie bei der Erstdiagnose vor 4 Jahren..
Sei ganz fest umarmt, liebe Drea, das werden wir diesmal auch hinkriegen. Wichtig ist vor allem, dass dieser Sch.. Krebs nicht gestreut hat, er wird auch nicht streuen!
Ganz liebe Grüße,
Lina