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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kommen Depressionen?


andreaa
14.01.2009, 13:19
Hallo an Alle,
wie kommen Depressionen?
Ich meine sind die ganz schnell da oder kommen die in der Regel langsam,schleichend?
Wie bemerkt man es eigentlich selbst?also nicht nur einfach mal den schlechten Tag sondern ernsthafte krankhafte Depression.

Was versucht Ihr dagegen zu tun?
Kann man überhaupt was dagegen tun?

Ich habe keine und hatte auch noch keine.War nach Diagnose natürlich unter Schock habe mich aber rel. schnell wieder eingekriegt, möchte sollte da doch mal was kommen,es sehr schnell erkennen und gegen angehen können.

andreaa
14.01.2009, 14:03
In diesem Zusammenhang,gleich noch ne Frage hinterher.

Wie geht Ihr mit Stress,Ängsten,Zorn,Entäuschungen um?
"Fresst"Ihr dies eher in Euch rein,also sprecht nicht drüber
oder poltert Ihr alles raus?


Ich bin der "Poltertyp.Kann nicht anders.Der nächste der mir übern Weg läuft oder den ich am Telefon hab,muss sich das anhören...danach geht es mir wieder gut.Bin auch kein bischen nachtragend, sofern ich mich austoben konnte.:raucht:

nikita1
14.01.2009, 15:58
ich bin meiner Meinung nach (leicht) depressiv - habe zu nichts richtig Lust, schiebe wichtige Dinge auf (die Papiere stapeln sich), lasse viel im Haushalt liegen, bin gern allein und nicht zu Gesprächen aufgelegt.
Nun habe ich Hefter usw. gekauft, eine Pflichtenliste und mir vorgenommen, jeden Tag wenigstens einen Punkt abzuhaken.
Gleiches gilt für bügeln, aufräumen, einkaufen uw....

Es ist noch nicht so schlimm mit mir, dass ich deshalb den Arzt aufsuche, aber ich fühle, dass ich nicht mehr die Alte bin.
Selbst die Kleidung - alles schwarz :( ....
Alles kostet mich Überwindung, das war früher nicht so.
Meine Freundschaften pflege ich auch nicht besonders, will nur meine Ruhe - in meinem Schneckenhaus, allein mit meinen Gedanken ertrage ich das Leben.
Ich spreche mit niemandem darüber - fresse alles in mich rein.
Nur hier im Forum - da schreibe ich, was mich bewegt.

andreaa
14.01.2009, 16:04
Gleiches gilt für bügeln, aufräumen, einkaufen uw....

bewegt.

Das kenne ich auch;)

Nee,im Ernst,hört sich aber für mich nicht nach leichter Depression an.:confused:
Ist vielleicht besser Du suchst Dir doch mal einen Fachmann für dieses Gebiet.
Bist Du in einer Selbshilfegruppe?Könnte doch ev.auch helfen, oder ?

Schade das Du so weit weg wohnst,ich würde Dich einfach mit schleppen;)

nikita1
14.01.2009, 16:11
Och nöö... was soll ich mit Selbsthilfegruppe ? Die hab ich doch hier, bei euch :)
Ich komme schon wieder raus aus dem Loch. (hoffe)
Ob ein Psychologe mir den besagten Tritt in den Hintern verpassen kann ?? (Zweifel)

andreaa
14.01.2009, 16:17
Ob ein Psychologe mir den besagten Tritt in den Hintern verpassen kann ?? (Zweifel)

Wenn Du keinen Psychologen willst zum Hinterntretten,
dann musste Dir selber diesen Tritt verpassen ;)
Lass Dich nicht hängen...:angry:

SiSa
14.01.2009, 20:32
Hallo Andrea

Ich glaube, ich schreibe hier nix neues aber auch ich möchte dir deine Fragen beantworten :D
Depressionen sehen bei mir so aus:
- Könnte heulen und weiß nicht richtig warum
- Fühl mich schnell Überfordert und gereizt
- Habe keine Lust aufzustehen oder überhaupt irgendwas zu machen
- Sehe alles grau in grau.. und keinen Ausweg
- Möchte nicht telefonieren und auch sonst mit niemanden reden
- Bekomme keinen Bissen runter
- Verschließe mich und fange an Gedichte zu schreiben (hilft mir unheimlich gut)

Wie ich mit schlechter Laune umgehe? Bin auch der Poltertyp.. Reinfressen hatte bei mir damals Migräne zur Folge, die ich nun seit meinem 16.ten Lebensjahr mit mir rumtrage. Sie waren früher aber sehr schlimm und sehr oft.. heutzutage geht es!!

Ich fress nix mehr in mich rein und wehe, mir kommt an dem Tag jemand Quer, dann gibt es rundumschlag .. nein ich haue nicht :D aber dann fängt sich jeder einen ein, der mich wirklich nervt!

Ängste?
Da fall ich dann meist wieder in eine Depression.. sehe nur schwarz (man nennt mich auch die Schwarzseherin) alles ist mist.. und wozu überhaupt noch..

Enttäuschung ?
Fällt nicht viel anders aus.. ich rede dann darüber.. und versuch den Grund je nach Fall zu verstehen (warum mich jemand Enttäuschte) und ob es mein Fehler war.

Hmm ich glaube, jetzt hab ich alles ;)

heike_mike
18.01.2009, 14:57
So ihr lieben,

ich glaube nun bin ich beim richtigen Thread gelandet.
Auch ich kenne das.
Manchmal möchte ich (ja,mach es auch) den ganzen Tag einfach nichts machen. Liege auf dem Sofa und kann mich nicht aufraffen etwas zu tun.
Telefonieren,mit irgendwelchen Leuten reden,das ist mir alles zu viel.
Dann wenn ich doch raus muß,einkaufen zum Beispiel und abends um sieben los ziehe,denke ich-man Heike,wieder den ganzen Tag nur rumgehangen,nichts gemacht.Mit Mühe und Not vielleicht Wäsche gewaschen.

Da kann ich noch froh sein das ich ab und zu mal arbeiten muß(so wie jetzt :-) ) und meinen kleinen Hintern heben muß,sonst würde ich völlig versauern.
Will Tage keinen sehen oder hören.

Zu meiner Verteidigung muß ich sagen das ich hier noch nicht so viele Leute kenne,meine Freunde alle in Chemnitz wohnen und ich inzwischen in Dresden.
Denn eigentlich fehlt es mir schon sehr auch mal mit ner Freundin zu quatschen. Und wenn wir nur gemeinsam vorm Fernseher hängen,so ist es doch anders als allein.
Ich glaub man lebt sich rein in diese Rolle und je mehr man nichts macht um so schlimmer wird es.
Ja,ich glaube nicht das ich deswegen Hilfe brauche aber in den Hintern treten,ja das muß ich mir auch!!!

Ich fresse zwar viel in mich rein doch sachen die mir nicht passen oder wenn ich anderer Meinung bin oder schlechte Laune habe,ja dann kann mir in den Momenten mein gegenüber schon leid tun.

Aber eigentlich bin ich ganz lieb ;-)

LG Heike

SiSa
18.01.2009, 15:07
Muß auch noch was dazu fügen.. wenn ich meine Tiere nicht seit einigen Jährchen hätte.. tja die waren es eigentlich immer, die mich immer und immer wieder aufgebaut haben.
Denn ich MUSS funktionieren.. auch wenn mir danach nicht ist.
Und ich MUSS raus gehen mit den Hunden..

Ich nannte es immer, Eigentherapie, da ich sonst auch nicht raus gegangen wäre und ich mich dann wohl ganz verschlossen hätte.

tiffany
18.01.2009, 15:10
@ Heike,

das kenne ich.Mittlerweile,pflege ich kaum noch Kontakte.Ab und zu rufe ich bei meinen Freunden an.Dann bin ich aber froh,wenn das Gespräch schnell vorbei ist.In der letzten Zeit möchte ich auch keinen Besuch haben....bin lieber alleine.Morgen werde ich meinen Einkauf tätigen und schnell wieder nach Hause gehen.Damit ich dann wieder alleine bin.Es stört mich nicht grossartig...nur ich weiß,so kann und darf es nicht weitergehen.Ich isoliere mich total.Die einzigen Kontakte die ich regelmässig habe,sind die auf der Arbeit und wenn ich dann Feierabend habe,möchte ich schnell wieder nach Hause.Ich weiß im Moment auch nicht,wie ich mich da wieder rausholen kann?Vieleicht liegt es an der Sicherheit und Geborgenheit,die ich zu Hause verspüre...Werde am 11.02.09 meinen Psychiater besuchen und malsehen,was er sagt.Denn ich war mal ein Mensch,der gerne mit anderen zusammen war!

LG

andreaa
18.01.2009, 15:23
Muß auch noch was dazu fügen.. wenn ich meine Tiere nicht seit einigen Jährchen hätte.. tja die waren es eigentlich immer, die mich immer und immer wieder aufgebaut haben.
Denn ich MUSS funktionieren.. auch wenn mir danach nicht ist.
Und ich MUSS raus gehen mit den Hunden..
.

Geht mir ähnlich.
Tiere sind der beste Psychater.
Natürlich muss man Tiere lieben,wer keinen Bezug zu Tieren hat,dem können sie auch nicht helfen.

andreaa
18.01.2009, 15:26
@ Heike,
Vieleicht liegt es an der Sicherheit und Geborgenheit,die ich zu Hause verspüre..

Da ist ja eigentlich sehr gut aber ein Gespräch mit einer guten Freundin über Gott und die Welt muss schon sein. Und zum Glück gibt es ja noch das Forum!
Kopf hoch!

heike_mike
18.01.2009, 15:27
Liebe Tiffany,
genauso geht es mir.
Eigentlich war ich auch ein Mensch der gerne in geselliger Runde war.
Okay,noch nie ein Discogänger,aber immer bei Freunden gewesen oder es waren wélche bei uns.
Mittlerweile ist es meine Hauptbeschäftigung neben der Arbeit mich zu Hause auf dem Sofa zu wälzen.
Mich stört es komischerweise auch nicht,nur denke ich dann auch-menschmwas ist das für ein Leben-willst du hier versauern?
Nein,das will ich nciht und weiß das ich mich daraus boxen muß und es an mir liegt.
Ich kann hier in Dresden zu meinem Bruder,meiner Schwägerin und meiner süßen Nichte,oder einfach nach Chemnitz fahren.
Eigentlich will ich mich seit Ewigkeiten in einem Fitnesscenter anmelden oder zum Yoga,um was zu tun und wieder unter Leute zu kommen.
Nur wie ich heute wieder feststellen muß ist es bisher beim wollen geblieben. :-(
Sicher liegt es auch daran das ich ein anderes Leben habe als meine Freunde die sich nicht mit Krebs beschäftigen müßen.
Wochenlange jeden Tag im Krankenhaus sitzen.
Und das will ich noch erwähnen,die Anzahl der Freunde ist erheblich geschrumpft seit mein Männel seine Diagnose hat.
Viele rufen auch nicht mehr an,haben wohl Angst nicht zu wissen was sie sagen sollen. Und meine "beste"Freundin hat mich bitter enttäuscht.
Das alles hat wohl mit dazu beigetragen das ich mich am liebesten zu Hause verkrümmel.
Obwohl,eigentlich will ich das nicht.
Ich brauche jemand der mir in den Hintern tritt,der sagt,komm lass uns mal nen Kaffee trinken gehen und bissel quatschen.
Doch auch heute,werde ich nach der Arbeit nach Hause fahren und mich auf mein Sofa verkrümmeln,an nichts denken und mit niemanden sprechen.

LG Heike

heike_mike
18.01.2009, 15:30
Auch mein kleiner Wuffi ist mein Sauerstoffspender an Tagen an denen ich nicht arbeiten muß.

Beruhigend ist es zu wissen das es mir nicht allein so geht.
Dachte schon immer ich hab sie nicht mehr alle das ich mich so abkapsel. ;-)

LG Heike

heike_mike
18.01.2009, 15:31
@ Andrea,
na dann sollten wir uns doch mal irgendwann treffen und zusammen Trübsal blasen. ;-)

tiffany
18.01.2009, 15:33
@ Andrea,

ja über Gott und die Welt und ihren Problemen kann ich mit ihnen reden.Aber nicht über meine Probleme.Es gibt nur eine Freundin in NRW die sich dafür interresiert,wie es mir geht.Ansonsten mache ich alles mit mir und den Frauen im Forum aus.Ich hoffe jetzt lacht keiner über mich.....aber manchmal hab ich das Bedürfnis über die Gebärmutterentfernung oder meine Notop zu sprechen...doch ich hab niemanden zum reden.Also erwisch ich mich dabei,wie ich mit mir selber darüber rede...damit mich das nicht auffrisst.Das hat mich grad viel Überwindung gekostet das zu schreiben...muss mir jetzt erstmal ein Taschentuch holen:cry:.

andreaa
18.01.2009, 15:40
@ Andrea,

ja über Gott und die Welt und ihren Problemen kann ich mit ihnen reden.Aber nicht über meine Probleme.Es gibt nur eine Freundin in NRW die sich dafür interresiert,wie es mir geht.Ansonsten mache ich alles mit mir und den Frauen im Forum aus.Ich hoffe jetzt lacht keiner über mich.....aber manchmal hab ich das Bedürfnis über die Gebärmutterentfernung oder meine Notop zu sprechen...doch ich hab niemanden zum reden.Also erwisch ich mich dabei,wie ich mit mir selber darüber rede...damit mich das nicht auffrisst.Das hat mich grad viel Überwindung gekostet das zu schreiben...muss mir jetzt erstmal ein Taschentuch holen:cry:.

Das ist sehr gut,
wirst lachen aber ich mach das auch.
Mach ich selbst wenn meine Familie bei ist,die fragen dann...was haste gesagt.
Nichts,ich rede mit mir selber...
Mir hilft es auch.

Aussenstehende,die sowas nicht schon erlebt haben,werden es nur schwer verstehen oder nachvollziehen können.
Ist ja auch irgendwie verständlich, aber zur Ablenkung sind die prima.;)

andreaa
18.01.2009, 15:42
@ Andrea,
na dann sollten wir uns doch mal irgendwann treffen und zusammen Trübsal blasen. ;-)


Nee,liebe Heike,
Trübsal blasen wir ganz sicher nicht.
Wir machen uns einen schönen und LUSTIGEN Tag.:D:D:D

tiffany
18.01.2009, 15:50
Dann bin ich aber erleichtert,das ich mit den Selbstgesprächen nicht alleine bin.Ich glaube wichtig ist,das man den seelischen Druck los wird.Egal wie und wenn dies bedeutet,das man mit sich selber quatscht.Ein seelischer Schaden wirkt sich über kurz oder lang auf den ganzen Körper aus.

LG

heike_mike
18.01.2009, 15:52
*freu*,ja und Tiffany nehmen wir mit dazu.
Ich denke sieht lustig aus wenn wir in einem Kaffee sitzen und jeder mit sich redet.

Tiffany,ich denke das ist ganz normal,wenn wir mit keinem reden wollen und zu Hause sitzen müßen wir ja dann mit uns reden das der Mund in Bewegung bleibt.Ich nehme an das machen hier viel mehr als wir glauben.
Es ist sicher schon mal gut den Weg hierher gefunden zu haben,es ist auch eine Art des Redens. Und hier ist immer jemand da,aber ich muß auch nicht immer mit "reden"

Ach Mensch,ich kann dich so gut verstehen.
LG Heike

SiSa
18.01.2009, 15:57
Also.. ich lach da auch nicht drüber, denn mir geht es ja nicht anders.
Abkapselung von anderen.. habe ich gemacht und bei mir sind auch nicht mehr viele über.
Die meisten Kontakte pflege ich Online.. per Mail oder Messi.
Telefonisch zwischendurch.. wenn ich da an früher denke.. da war ich Weltmeister im Telenieren.. heute bin ich eher der Muffel :)

Treffen? Möchte ich auch nicht großartig jemanden.
Eine Freundin von mir.. die mir noch geblieben ist (eigentlich 2 Stck) hat sich neulich dafür entschuldigt, das sie nicht auf das Thema "Krebs" und das was mich morgen erwartet, eingeht.. sie hätte keine Worte dafür und ihr Vater ist an Krebs verstorben.
Ihr tut es alles sehr leid, was ich nun durch mache, aber ich soll bitte nicht böse sein.
Nee bin ich nicht, aber es ist wie Tiffany schon sagte, manchmal hat man das Verlangen darüber zu reden.. (geht auch mir so) aber man weiß nicht mit wem.
Alle Nichtbetroffenen die ich kenne, umgehen lieber das Thema.. da SIE selbst sonst traurig werden.. naja was ist aber mit einem selbst?

ICH bin froh, das ich HIER auf euch gestoßen bin und einfach mal meine Sorgen und Gedanken los werden kann.
Man erwartet ja auch ein Feedback, hier erhalte ich es :)

tiffany
18.01.2009, 16:08
Ich denke,das meine Freunde nicht nur mit der Erkrankung sondern auch mit Pap,Cin und HPV überfordert sind.Wenn man selber nicht betroffen ist,da weiß man darüber auch nichts.ich habe eine Freundin,die hatte mal Interesse daran.Aber jetzt nicht mehr.Es hat auch nur die Freundin aus NRW angerufen und hat gefragt,wie es mir nach der OP geht.Ich denke durch die Unwissenheit der anderen wird das Thema oft bei mir vermieden.Aber es tut manchmal auch weh.Denn eine Familie die hinter mir steht,hab ich nicht.Ich habe euch und das bedeutet mir sehr viel und ich bin sehr sehr dankbar dafür,das ich hier meinen Kummer,Freude und alles andere mit euch teilen darf.

heike_mike
18.01.2009, 16:45
Naja, man sollte immer daran denken das man selbst unwissend war,so was die Feinheiten betrifft zumindest als man noch nicht selbst betroffen war.

Mich aber ärgert es zutiefst das "Freunde" die man seit vielen vielen Jahren kennt,nicht versuchen mal zu bohren,zuzuhören,sich vielleicht informieren. Einfach da sind.
Meine "beste" Freundin-nun nicht mehr,man lernt zu unterscheiden,hat es ganz taktvoll geschafft,sich während mein Männel auf dem OP Tisch lag und keiner wußte ob er aufweckt sich zu beschweren das ich mich nicht melde und ihr vorhielt nicht mal nachzufragen wie es uns geht und dann auflegte.
Da saß ich nun ,allein mit meiner Angst.
Vielleicht trägt sowas dazu bei das man sich so abkapselt?

LG Heike

tiffany
18.01.2009, 17:17
@ Heike,

in solchen schlimmen Situationen trennt sich die Spreu vom Weizen.Ich denke,das ich mich zurückziehe,weil ich Angst habe nochmehr verletzt zu werden und das ist auch der Grund warum ich seit 2 1/2 Jahren single bin.Mein zu Hause (Sofa,Bett),gibt mir Sicherheit,Geborgenheit und Wärme und das ist der Grund warum ich mich abkapsel.All dies kann mir niemand anderes geben.

heike_mike
18.01.2009, 18:18
Doch Tiffany,der richtige kann es. Es ist nur leider sehr schwer ihn oder eine wirkliche,ehrlich Freundin zu finden und sich auf diese Nähe wieder einzulassen. Zu vertrauen. Lg Heike

tiffany
18.01.2009, 18:32
Bisher habe ich leider nicht den richtigen gefunden und ich denke je länger ich alleine bleibe desto unfähiger werde ich eine gute Beziehung zu führen.Es muss nicht unbedingt ein Partner sein.Eine gute und ehrliche Freundschaft würde mir auch reichen.Mit Männern ist eine Freundschaft nicht gut möglich....die wollen immer mehr und wenn sie merken,das von meiner Seite kein Interesse besteht,dann sind sie weg.Eine Beziehung bringt auch immer Konflikte mit sich und ich weiß nicht,ob ich dem gewachsen bin.habe Angst,das es mir den Rest geben würde.

LG

heike_mike
18.01.2009, 18:46
ja das sehe ich auch so. Eine wirkliche,ehrliche Freundin ist sehr wichtig. Doch leider habe ich das auch nicht mehr. Es hat sich auch bei mir die spreu vom weizen getrennt. Und je älter man wird umso schwieriger ist es jemand kennenzulernen. Viele suchen zwar auch eine freundin (es gibt hier eine seite,kijiji heißt die da suchen viele )doch da lese ich dann immer,zum feiern,party,disco. Nein das sind nicht meine interessen. Eher zum zuhören,reden. Einfach da sein. hier im forum ist das schon ein kleiner ersatz,aber es ersetzt eben nicht das reale leben. Und manchmal wäre es schon schön wenn es eine gäbe,die einfach mal klingelt und fragt wie es mir geht. Nur wo und wie findet man so jemand? Ich weiß es nicht und das lässt mich schon etwas verzweifeln. Lg Heike

tiffany
18.01.2009, 18:57
Bei mir ist es genauso.Die Tatsache,das ich bisher keine neuen Kontakte knüpfen konnte,die macht mir zu schaffen.Denn dadurch zweifle ich an mir.Aber ich kann nichts erzwingen.Ich setze immer noch alle Hoffnung in die Zukunft,das ich neue Leute kennenlerne.Vieleicht werde ich mich dann nicht mehr so isolieren und werde dann hoffentlich am öffentlichen Leben teil nehmen.Die Hoffnung stirbt zuletzt.

heike_mike
18.01.2009, 19:22
Tiffany, darf ich fragen wie alt du bist?
Wenn ich alles richtig behalten habe hast du ja ein Kind. Lernt man da nicht oft auch andere Mütter kennen?
Aber ich weiß,da sind meißt halt auch nur die Themen was das Kind gelernt hat,gemacht hat,wie hoch das Fieber ist und so weiter.
Wenigstens bist du nicht ganz allein.
Hab auch grad gelesen das du mit Sisa telefoniert hast und es sehr gut getan hat. Das freut mich und vieleicht ist das ja ein kleiner Anfang.
Übers Internet hatte ich auch mal eine kennengelernt und wir haben uns auch einmal getroffen.War auch echt schön. Nur irgendwie ist der Kontakt dann auch nicht geblieben. Sie hatte grad einen neuen am Haken und wie Frauen da sind kennst du sicher.

Ich brauche auch keinen der stäntig da ist oder bei dem ich mich halb verpflichtet fühle mich regelmäßig zu melden. Sondern einfach wenn mir so ist,oder auch natürlich ihr.
In Chemnitz hatte ich eine,Tag und nacht konnten wir reden,haben zusammen gelacht und geweint.
Mitten in der Nacht bin ich zu ihr gefahren als sie einen Notfall hatte und ebenso wußte ich ,ich kann auch auf sie zählen.
Leider ist sie noch in Chemnitz und die Entfernung trennt auch uns. Auch hat sie inzwischen 3 Kinder was natürlich zeitlich alles noch schwieriger macht.
Aber so jemand suche ich,für den ich durchs feuer gehe und er/sie ebenso für mich.

Vielleicht muß ich mich dochmal bei Yoga anmelden ;)

LG

tiffany
18.01.2009, 19:38
@ heike,

ich bin 30 Jahre alt und mein Sohn fast 11.Er lebt bei Oma und Opa väterlicherseits.Das ist auch OK so.Ich würde dies alles auch für meine Freunde tun...sowas ist selbstverständlich.....nur leider kann ich dies nicht von ihnen erwarten.Ja,das Telefonat mit Sisa hat mir richtig gut getan.Einfach so drauflos reden ohne vorher gross erklären zu müssen.

heike_mike
18.01.2009, 19:53
@ Tiffany,
dann sind wir ja fast im gleichen Alter. Bin 31 :-)
Das ist wohl das Problem,das es dann wohl eben doch nicht die richtigen freunde sind.
Also ich bezeichne es schon so,habe ja auch viele Leute mit denen ich über allesreden kann,aber eben eher so das oberflächliche.Wie es wirklich in mir aussieht weiß eigentlich nur die eine,nur ist das halt leider auch auseinander gelaufen,was wiederum auch an mir liegt. Ich hätte ja schon ab und zu mal Zeit mal vorbeizuschauen oder anzurufen,aber dann bleib ich irgendwie am Sofa kleben und komm nicht hoch.Auch wenn ich mich Stunden später darüber ärgere.
Andererseits wenn interessierts oder wer sieht schon ob ich die Wäsche gemacht habe oder es liegen geblieben ist. Keinen,und deswegen kümmert es mich auch nicht wenn es mal so bleibt.
Gebe die Hoffnung aber auch nicht auf das sich doch noch jemand findet der mit mir auf einer Wellenlänge ist.
Mit Sisa,schön-vielleicht findet ihr ja einen Draht und telefoniert ab und zu frei von der Leber weg.Ihr geht es ja nicht viel anders.

Was arbeitest du denn? In Vollzeit? Manchmal bin ich schon froh das ich arbeiten muß,so komme ich wenigstens mal raus-denn selbst wenn der Kühlschrank leer ist und ich einkaufen muß nervt es mich einfach nur. Woher kommt das nur,diese Trägheit,war doch früher nicht so.
LG

tiffany
18.01.2009, 19:57
ich arbeite bei H&M auf 30 Stunden Basis.Mehr würde ich nicht schaffen.Das mit dem einkaufen kann ich verstehen....mich dazu aufzuraffen fällt mir auch schwer.Was noch dazu kommt,sind Zwänge....dies wird schlimmer,je grösser der seelische Druck ist und das belastet mich sehr.Wenn ich ausgeglichen bin,dann dann hab ich kaum Zwänge.

heike_mike
18.01.2009, 20:21
Darf ich fragen was für Zwänge?
Bei H&M ist doch sicher schön. Ich arbeite auch meist nur 30 Stunden,können zwar auch mal paar mehr sein,aber auch mal weniger. Reicht auch. ;-)
Kann dir das Forum etwas helfen? Oder hast du schon Wege gefunden um etwas ausgeglichener zu sein.
Vielleicht hilft auch Sport, ich weiß-ich geh ja selbst noch nicht,aber ich kann mir vorstellen das es hilft. das man aus der Isolation etwas rauskommt wenn man unter Leute geht. Und wer weiß vielleicht läuft uns dort jemand auf den man bauen kann über den Weg.
Ach Mensch, ich kann so ungefähr nachvollziehen wie es dir geht,von hier kann ich dir leider nicht helfen-aber vielleicht hilft es etwas einfach alles rauszuschreiben.
Bist ja schon ein Weilchen hier.

LG

(lieg nun auch wieder auf meinem Sofa und schau nebenbei "und dann kam Polly" ;-)

tiffany
18.01.2009, 20:48
Die Zwänge äussern sich so,das alle Türen,Fenster und Herd so kontrolliert werden,das ich 9 mal bis 3 zählen muss.Warum gerade diese Zahl weiß ich auch nicht.Das ist jedesmal wenn ich zur Arbeit fahre und ins Bett gehe.Nur dann äussern sich die Zwänge.Fühle mich hier sehr gut aufgehoben und habe sehr nette Menschen kennengelernt.Bin zwar seit den 4.11.07 angemeldet.Habe aber erst Mitte Juli letzten Jahres angefangen zu schreiben.Hab mich vorher nicht getraut.

heike_mike
18.01.2009, 20:57
das du dich dann getraut hast zeigt doch schon ein klein wenig besserung, sicher hast du hier schon viele kennengelernt und fühlst dich besser aufgehoben als vorher und bist vielleicht nicht mehr ganz so allein.
Ich mein wenn es richtig schlimm wird und ich mit mir gar nicht anzufangen weiß,der Lapi ist immer an.Auch wenn man vielleicht mal nur still liest und nicht schreibt.
Selbst hier im Forum fühlt man sich ja nicht überall verstanden,umso schöner wenn man solche Leute dann gefunden hat. das freut mich für dich.

Wenn die Zwänge kommen wenn du auf Arbeit oder ind Bett gehst,verbindest du damit irgendwas schlimmes? Fühlst du dich unwohl auf Arbeit,hast vor irgendwas Angst?

Hab ich es richtig in Erinnerung das du einen Termin beim Psychiater hast,vielleicht kann es wirklich helfen.
Man traut sich immer nicht so darüber zu reden weil es gleich in Verbindung gebracht wir mit "man ist doch nicht ganz glatt",aber ich denke es gehen viel viel mehr Menschen da hin als angenommen.

Lg Heike

caroeli
17.05.2009, 15:51
Hallo ihr lieben,

ich muß diese Thread mal wieder aus der Versenkung holen.

Eigentlich müsste es mir zur Zeit richtig gut gehen, neuer Job, Untersuchungen laufen positiv, meine Mann und ich raufen sich auch gerade wieder zusammen und trotzdem geht es mir irgendwie total besch...
ich hatte gestern abend auf dem Geburtstag meiner Nichte( süße 18:D) ein total ungewöhnliches und vor allem peinliches Erlebnis:
Wir haben alle ziemlich entspannt zusammengesessen, als ich plötzlich aus heiterem Himmel angefangen habe zu heulen. Ich weiß überhaupt nicht warum auf einmal konnte ich mich nicht mehr zusammen reißen. mein Mann hat mich dann sofort nach Hause gebracht und die Familie saß glaube ich plötzlich ziemlich Irritiert rum. Ich kann bis jetzt noch nicht sagen was da los war.
Zu allem übel habe ich mich dann noch mit meinem Mann in die Haare bekommen, weil ich mir zuhause postwendend eine Zigarette angesteckt habe( meine freundin hat die neulich bei mir vergessen) ich habe seit zwei Jahren nicht mehr geraucht:mad:
Ich weiß im moment gar nicht wie ich damit umgehen soll, bin völlig durcheinander.
Habe während meiner gesamten "Krebs Zeit" nie irgendwelche depressionen gehabt (klar gab es "Hänger" aber nicht so dramatisch) und jetzt wo mein Leben eigentlich wieder "normal" läuft kriege ich solche "Ausraster". das ist doch nicht normal:confused:

Mußte das einfach mal los werden.

nikita1
17.05.2009, 18:14
Liebe Caroli :)
Lass es raus, weine, heule - geh in den Wald und schrei mal dort alles, was dich bedrückt ...danach fühlst du dich besser.
Auch wenn man denkt: es ist doch alles super..im Unterbewusstsein sitzt der Schock noch tief.
Ausser mit dem Rauchen :augendreh ... lass deine Gefühle zu, es ist kein Pappenstil, Krebs zu haben, auch wenn die Umgebung und man selbst annimmt, dass es nun überstanden ist.
Lebe dein Leben und wenn du weinen willst, dann weine.

Ich selbst möchte es gern...aber ich kann nicht, bin mir selbst nicht ehrlich gegenüber, kann keine Gefühle so rauslassen. Nur einmal bei meinem Hausarzt, fing ich an zu schluchzen, einfach so.
Nicht immer ist es ratsam, seine Emotionen im Zaum zu halten, ich finde es toll, dass du weinen kannst. Das ist ein Weg zur Besserung, zur Verarbeitung der Krebsgeschichte.
ALLES GUTE !

Hedi
17.05.2009, 18:50
Liebe Caroeli,

genauso ist es: Man hält tapfer durch bei den Therapien und dann heisst es: Alles wieder ok.
Psychisch aber hat man sich noch lange nicht erholt und man hat das Erlebte auch noch nicht verdaut und verarbeitet. Man glaubt meist da weitermachen zu können, wo man durch die Diagnose gestoppt wurde.
Die Familie und die Freunde sind erleichtert: Das Leben kann weitergehen....am liebsten so, als wäre nichts gewesen....
Aber nichts ist mehr so wie es vorher war, auch wenn man selbst und die anderen sich so verhalten.

Mir hilft da eine Gesprächstherapie bei einer Psychotherapeutin - da rede ich und ich darf heulen und bekomme Hilfe. Meine Angehörigen sind entlastet und ich komme im Alltag besser zurecht.

Übrigens habe ich das mit dem Schreien im Wald zweimal ausprobiert:

Beim erstenmal war Winter und ich habe mich an eine Tanne gelehnt und meinen inneren Schmerz herausgeschrien und das hat der Tanne wohl gar nicht gefallen... ein riesiger Schwall von Schnee rauschte über mich:grin:
Ich sah dann aus, als ob ich mich im Schnee gewälzt hätte. Meine Familie hat sich vielleicht gewundert:D

Beim zweitenmal hatte ich dieses Erlebnis noch im Kopf, wollte es aber trotzdem nochmal versuchen.
Ich sah mich also um - keiner da - nicht unter eine Tanne;) - und schreien!!!!
Da stürzte ein Jäger auf mich zu (woher kam der nur? Ich hatte doch vorher niemanden gesehen!) und fragte mich ganz atemlos, was denn los sei. Ich war so erschrocken und habe mich so geschämt, daß ich ihm was von einer Schreitherapie vorgelogen habe. Der hat mich vielleicht zusammengestaucht!
Hat mir nicht wirklich geholfen, dieses Schreien im Wald:D
So wie andere zum Lachen in den Keller gehen, gehe ich seit damals in den Keller zum Schreien. Natürlich nur, wenn niemand zuhause ist:smiley1:

liebe Grüße Hedi

caroeli
17.05.2009, 20:17
Ihr lieben,

danke, danke ...
es ist schön das es euch gibt.
Es ist schon mächtig unangenehm wenn man so in einer Runde sitzt ( es war ja auch die Familie von meinem Schwager und einige Freunde meiner Nichte da) und man fängt plötzlich und unerwartet an zu flennen:o
Habe mir überlegt das ich mir wirklich langsam mal Psychologische Hilfe suche.

@ Hedi, sorry aber ich habe lange nicht mehr so gelacht:D Werde das mit dem schreien also besser lassen.:smiley1:

@ Nikita, ganz ehrlich: die Zigarette hat echt zum:smiley11: geschmeckt, war nur ein Ausrutscher. Manchmal wäre es mir ganz lieb wenn ich meine Gefühle etwas im Zaum halten könnte.

@ gretel, mir kam auch schon der Gedanke das die Wechseljahre nicht ganz unschuldig an meinen Gefühlsschwankungen sind, aber wie lange soll das noch so gehen?