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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Man kann sich wohl niemals sicher sein?


Nov06
15.01.2009, 10:47
Hallo Ihr Lieben,

beim Lesen von so einigen Beiträgen hier im Forum, bin ich doch immer mal wieder darauf gestoßen, dass so einige Patientinnen auch nach Jahren einen Rückfall bekommen (Lokalrezidiv oder gar Metastasen).
Man hat ja die 5 Jahre Heilungsbewährung, die gefährlichste Zeit sollen wohl die 2-3 Jahre nach Diagnosestellung sein. Da kommt es zu den meisten Rückfällen.
Hat man körperliche Beschwerden in den ersten Jahren, dann denkt man doch an Rückfall und lässt das Abklären.

Aber...Beschwerden kommen doch vermutlich erst, wenn der Krebs sich schon sonstwie ausgebreitet hat.
Ich hatte einen lokal weit fortgeschrittenen BK und mir ging es super, keinerlei Unwohlsein! Kein Gewichtsverlust, kein elend aussehen....keinerlei Krankheitsgefühl...

Nach 5 oder mehr Jahren hat man doch vermutlich das Thema Krebs verdrängt (denke ich) und dann kann es noch immer zu Metastasen kommen. ..

Ich finde das so schlimm, dass man die Unbeschwertheit verloren hat, dieses ...ach man hat jetzt mit Anfang 40 erst Halbzeit....


Sicher können wir uns doch niemals sein...

Liebe Grüße
Kirsten

Feliz
15.01.2009, 11:19
hi kirsten °

nein , sicher kann man sich nie sein ..

meine ärtzin hat mir gesagt , ich muß erst wieder lernen meinem

körper zu vertrauen .. na klasse .. zum zeitpunkt meiner diagnose

hab ich meinem körper vertraut und hatte doch schon den taliban

in mir ( fazit .. meinem körper vertrau ich nie wieder ).

ich glaube die kunst , für uns betroffene liegt darin , sich das leben

nicht nehmen zu lassen .. unser ding weiterzumachen ohne die hoffnung

zu verlieren .

das finde ich die größte schwierigkeit .. den mut zu finden ..

ich schaff das im augenblick nur durch verdrängen .. denn sonst werde

ich vor angst wahnsinnig ..

ich mache meinen haushalt , schicke die kids zur schule , gehe dann in

den stall arbeiten , reite meine pferde , überlege mir die nächste deck-

session . zwischen diesen arbeiten , ist aber die erkrankung immer

mal wieder geistig anwesend .. ich überlege welchen hengst ich auf

welche meiner stuten setzte .. und in einem atemzug überlege ich

" siehst du dieses fohlen überhaupt zur welt kommen " . ich schmuse

mit meinen kindern und denke " wie lange habe ich noch mit ihnen " .

an guten tagen schaff ich es den taliban weit nach hinten zu schieben

und auch stundenweise nicht an die erkrankung zu denken ... aber dann

boom , spätestens gegen mittag , wenn ich wieder zur bestrahlung fahren

muß , sind die gedanken an den terroristen in mir wieder da .

das ist so ... und ich weiß nicht ob sich das jeh ändern wird bei mir .

die akutzeiten der seelischen downs wärend der chemo sind vorbei ..

aber dieses schleichend ungute gefühl ist geblieben . ich bin auch erst

42 und beneide jeden alten menschen um das vorrecht alt werden zu

dürfen .

es ist nicht leicht , aber wenn man sich die schönheiten des lebens

aufgrund der erkrankung nehmen lässt , ist man doch irgendwie schon

gestorben .

liebe grüße feliz

Christa
15.01.2009, 11:29
hallo kirsten, hallo feliz!

ihr sprecht genau meine gedanken und ängste an!
ich bin gerne hier in diesem forum, schaue täglich mehrmals hinein, beantworte beiträge, lese oft nur mit, fühle mich und ratsche gerne im chat.

doch ab und zu - da verteufel ich mich, weil ich mich in diesem forum angemeldet habe. ja, ich bin ehrlich. ich verteufel mich dann, wenn ich von betroffenen hier lese, dass sie einen rückfall haben nach x jahren, dass auf einmal metastasen aufgetreten sind, mit denen sie nie rechneten.

ich für mich habe mit der letzten op vorerst mal für ein 3/4 jahr geistig abgeschlossen gehabt mit dem krebs, da wird dann die rekonstruktion der re. brust angedacht. bis dahin will ich mein leben zurück haben. dachte ich......

denn als vorgestern mein arzt sagte, dass wir im juni heuer die nächste CT thorax/abdomen mit laborwerten und tumormarkern durchführen, dachte ich mir schon "oh mein gott, im juni werd ich wieder flippen....!" und ich flippe aber jetzt schon. trotzdem ist das thema vorerst mal gegessen für mich.

aber wird es mir auch so ergehen wie anderen betroffenen? werde ich auch irgendwann hier einen beitrag beginnen mit den worten "wieso ich? metastasen...." oder ähnlich?

warum fühle ich mich nur so gesund? warum habe ich nichts gemerkt? wieso sah ich nie krank aus, auch jetzt nicht? wieso muss ich auf einmal patient sein?
spüre ich die metastasen? kann ich sie ahnen, fühlen?

wie gerne würde ich mir sicher sein, für den rest meines lebens verschont zu sein. wie gerne wäre ich ab jetzt gesund!

ein guter freund meinte neulich zu mir: diese diagnose wird dich ab sofort für jeden tag deines lebens in jeder minute begleiten. das wird schwierig....
und er hat recht! ich sitze heute auf der couch, versuche mich verzweifelt auf meinen lernstoff zu konzentrieren, schaffe es aber nicht.

ach, leute, ich wollt ned so lang antworten und irgendwie hab ich mehr gefühle in mir, als ich in worte kleiden kann.

ich hoffe, ihr versteht, was in mir vorgeht. es geht mir gut, aber diese gedanken, die ihr schreibt, die kenne ich, täglich, jede minute, .........

christa

Feliz
15.01.2009, 11:43
jupp , so isses ..

mein mann meint immer ich soll hier nicht so oft reinschauen ..

" das tut dir nicht gut " sagt er ...

einerseits ist es toll , menschen zu treffen bzw zu lesen , die

genauso betroffen sind ..

aber genau die threads " jetzt metas " etc sind die , die mich

immer wieder zurück werfen ..

ich denke immer " ich lese meine zukunft "

und schon sitzt wieder ein fettes tier auf meiner brust , das mir

das atmen schwer macht ..

ach was ne kacke alles !!!

bergmädel
15.01.2009, 11:53
Liebe Kirsten,

ich habe nach meiner Diagnose 2002 angefangen, erstmal in Etappen zu denken. Am Anfang habe ich mir gewünscht, zwei Jahre rückfallfrei zu bleiben. Das blieb ich, und ich packte nach und nach immer noch ein Jahr drauf. Ganz vorsichtig fing ich an, auf 5 Jahre zu hoffen, und setzte mir ein Ziel: An meinem 5. Jahrestag wollte ich mich hinsetzen und allen Menschen, die an meinem Gesundwerden beteiligt waren, einen Brief schreiben und mich herzlich für ihren speziellen Beitrag dazu zu bedanken.
Es kamen soviele zusammen. Und irgendwann war es soweit. Zwischendurch war ich oft überzeugt davon, mit schlechten Prognosewerten und als "High-Risk"-Patientin doch garnicht gesund bleiben zu können. Dann hat mir das Etappendenken sehr geholfen, die Zukunft nicht als grosses schwarzes Loch der Ungewissheit zu sehen.

Dann kam das 5. Jahr, das 6., jetzt ist es schon das 7. Jahr. Jetzt frage ich mich, wo ist das "High-Risk" denn nun geblieben?
Und wenn man sich auch nach 7 Jahren nicht sicher kann, ob der Krebs nochmal zurück kommt, kannst Du Dir auf jeden Fall über eines sicher sein: Die Angst wird kleiner über die Jahre, die Gelassenheit grösser.

Vergiss zwischendurch nicht, dass die 40 Jahre Halbzeit immer noch drin sind. Eine Ärztin sagte mir auch mal, stellen Sie sich vor, Sie machen sich 10 Jahre grosse Sorgen, und Sie bleiben gesund, wo sind dann die letzten 10 Jahre geblieben?

Den Gedanken ans Sterben allgemein verdränge ich trotzdem nicht. Das hilft mir persönlich auch.

Was ich auch wichtig finde: Dankbar sein über die Lebenszeit nach Krebs. Ich bin sehr dankbar für 7 Jahre. Das ist keine Heilungsbewährung. Aber es hätten auch weniger sein können.

Ladina aus dem Forum hier hat eine sehr schöne Signatur, an die ich oft denke: "Lass ein Plätzchen frei für die Hoffnung".

LG Sandra

Nov06
15.01.2009, 11:54
Hallo Feliz, hallo Christa,

speziell der eine Satz von Christa, den muss ich doch abnicken.
Ich verteufel mich auch, mich hier angemeldet zu haben, mich zu informieren...
früher dachte ich, okay Krebs...den schaffst Du, der schafft Dich nicht und die neoadjuvante Chemo hat mich ja auch positiv gestimmt, der Tumor wurde zerlöchert, verkleinert...gebremst...nach der OP war er weg...
aber inzwischen wusste ich, dass Brustkrebs ja so einen Haken hat, er kann wegoperiert worden sein, mit Chemo gestoppt, mit AHT ausgehungert, mit Strahlen vernichtet...aber trotzdem können da irgendwo im Körper Schläferzellen sein, die irgendwann (oft dann, wenn viele Jahre vergangen) wieder ihr Unwesen treiben...
Und...da wir ja am eigenen Leib erlebt haben, dass man sich körperlich super fühlt und trotzdem Krebs haben kann...das macht Angst.

Christa , ich beneide Dich um Deinen Arzt...dass im Juni wieder komplette Untersuchung geplant ist...ich muss mir die irgendwie "erschleichen", normale Nachsorge ist bei mir nur Sono, Mammo der Brust...
Hin und wieder geh ich zur Hausärztin und lass mir Laborwerte machen, im BZ werde ich mir auf jeden Fall mal ein Knochenszinti ergattern, muss dann aber sagen, dass mir was weh tut!

Meine Ärzte rieten mir zu ganz viel Ausdauersport, 5-7 Std./ Wo....wie Fahrrad fahren, schwimmen, wandern etc...das soll eine gute Prävention sein, ich bemühe mich, das durchzuziehen, im Winter schwierig...aber wenn es wärmer wird, dann schon wieder machbar...
Irgendwie will ich was tun, alles tun, was ich machen kann um einen Rückfall zu verhindern. Ich mache AHT, nehme Selen, spritze Mistel...
ich habe Angst, weil ich vor dem Krebs auch gesund gelebt habe, nicht weiß, warum ich ihn bekommen habe....weder übergewichtig bin, noch Raucherin...nix ....gar nix....warum??? Keine Ahnung...
Es tut aber gut, sich das mal hier von der Seele zu schreiben...

Liebe Grüße
Kirsten

Cora
15.01.2009, 12:13
Hallo Kirsten,

ich war mir sicher.
Nach meiner OP vor 6 Jahren, die ich weggesteckt habe wie eine leichte Erkältung war ich mir 100% sicher, dass das Thema Krebs damit für mich abgeschlossen war.
Ich hab auch hinterher nie mehr dran gedacht.
Als jetzt Metas gefunden wurden, bin ich aus allen Wolken gefallen.
Das kann nicht ich sein, das kann nicht in meinem Körper passieren.
Und auch, wenn ich es nochmal in den Griff kriege: mir ist jetzt bewußt, dass ich für den Rest meines Lebens Krebspatientin sein werde.
Das habe ich zum Teil auch hier im Forum gelernt.
Ich habe mir aber vorgenommen, mir davon nicht meine Lebensfreude nehmen zu lassen. Ich möchte den Rest meines Lebens, ( ob ein Jahr oder 15 Jahre )
bewusst leben. Ich möchte mein Leben nicht damit verbringen, auf Rückfälle, Rezidive oder den Tod zu warten.
Vielleicht ist es auch ein Stück Verdrängung, aber sicher nicht im negativen Sinn, denn ich finde: Qualität geht vor Quantität.

Liebe Grüße, Cora

R@inbow
15.01.2009, 12:20
Hallo ihr Lieben,

Ich kann euch eine andere Sicht der Dinge schreiben. Kann sein das es wirklich bei jedem anders ist.
Ich hatte mit 35 das erste mal BK. Volles Programm 2xChemo, OP Brusterhaltend,wieder 2xChemo, 36 Bestrahlungen und dann noch 3xChemo.
Und trotzdem bin ich irgendwann zur Normalität übergegangen.
Schlimm war es immer nur kurz vor den Nachsorgeuntersuchungen.
Letztes Jahr im August hatte ich nun das so befürchtete Rezidiv. Hab nach Total-OP gestern meine letzte Chemo gehabt. Kämpfe mit den Sch.... Nebenwirkungen und grüble trotzdem schon wann ich mit Wiedereingliederung auf Arbeit beginnen kann. Sicher ist die Angst ein ständiger Begleiter, aber irgrndwann hoffe ich sie auch dieses mal wieder ein ganzes Stück verdrängen zu können. Wir nehmen so schlimme Sachen auf uns um zu leben. Also muß es uns doch auch gelingen das Leben zu genießen. Ich will das auch diesesmal unbedingt schaffen. Solange man noch in Therapie ist, ist das sicher kaum möglich. Man ist ja immerzu nur mit Krebs konfrontiert. Aber danach wird es wieder Zeit für die schönen Dinge. Ich freu mich schon wieder auf das Meer, Spaziergänge mit Familie und Hunden, plane Urlaub und das ganze ohne sowenig Krebs wie möglich. Die nötige Nachsorge mal ausgenommen. Noch bin ich sicher körperlich ein ganzes Stück davon weg, aber bald.......

Liebe Grüße und ganz viel Kraft euch allen:pftroest:

Rachel
15.01.2009, 12:22
ích kann all eure zeilen so gut nachvollziehen, auch wenn ich aus einer anderen liga komme. die ängste und sorgen sind unser ständiger begleiter. ich bekomme morgen meinen befund von der lymphknotensono und bin heute schon völlig fertig. nächsten mittwoch bekomme ich den befund von meinen nävi, bis dahin werde ich auch fertig sein. dann ist wieder mal für 3 monate ruhe bis die nächsten nachsorgetermine anstehen. alle 3 monate beginnt dieser spießrutenlauf der mich manchmal ziemlich an den abgrund bringt.

ich wünsche euch alles gute und wir lassen und nicht unterkriegen.
lg gitti

Christa
15.01.2009, 12:54
...Als jetzt Metas gefunden wurden, bin ich aus allen Wolken gefallen.
ja und ja und ja und ja und ja und ja......... usw., usf.
stimme zu 100% überein, du sprichst mir aus der seele....

aber oft frage ich mich: was ist lebensqualität überhaupt? freunde haben? familie? beruf? freizeit? hobby? sich einen urlaub leisten können? nach einem streit mit dem partner sich wieder versöhnen? freie gedanken zu haben? glücklich lachen zu können? sich gebraucht zu fühlen?...

wenn das lebensqualität ist, dann hatte ich sie auch vorher. und wie schaffe ich es, das zu maximieren?

wie kann ich die ängste um metas stoppen? gar nicht. kann ich den krebs, die zeit seit anfang okt. 2008, komplett verdrängen? nein
kann ich die zeit zurückdrehen? nein
kann ich mir jemals sicher sein? nein

ich weiß nur eines: ich möchte leben, lange und gesund! aus die maus! :o

ích kann all eure zeilen so gut nachvollziehen, auch wenn ich aus einer anderen liga komme.
liebe gitte,
lass dich mal ganz fest drücken :pftroest: und trösten, ich kann deine ängste nur zu gut verstehen. hab ich doch jetzt schon schiss vor der nächsten untersuchung....
ich wünsch dir ne ganze armee von unterstützenden schutzengerln und denk an dich...

lg christa

Nov06
15.01.2009, 13:09
Hallo Ihr Lieben,

nun - ich sehe, so wie mir geht es wohl vielen...
Als ich die 2 Jahre nach der Diagnosestellung ohne Rückfall geschafft habe, war mir ein bisschen wohler.
Denn wohl 70 % der Rückfälle kommen wohl in diesen beiden Jahren...
Ich versuche auch, das Thema Krebs zu verdrängen. Leider gelingt mir das immer nur einen Teil des Tages, im Bad - beim Duschen - da werde ich IMMER wieder damit konfrontiert. Ablatio...links
Aufbau steht bevor, vielleicht wird es dann besser? Vielleicht kann ich dann besser verdrängen?
Ich hoffe auch auf die Krebsforschung. Dass neue, wirksamere Medikamente gefunden werden....
Ich hoffe aber, dass meine Angst mit der Zeit besser wird, je mehr Zeit vergeht, wohl umso mehr Hoffnung.
Ich erwische mich jedenfalls derzeit beim "Intensivleben"....alles mitnehmen, nichts verpassen, überall dabei sein....nicht mehr dieses...ach...das mache ich später mal....nöööö...alles möglichst JETZT...denn...?????

Lieben Gruß
Kirsten

Christa
15.01.2009, 13:59
Ich erwische mich jedenfalls derzeit beim "Intensivleben"....alles mitnehmen, nichts verpassen, überall dabei sein....nicht mehr dieses...ach...das mache ich später mal....nöööö...alles möglichst JETZT...denn...?????


hallo kirsten, hallo ihr alle!

gerne würde ich das tun, was kirsten schreibt. aber - woher das geld nehmen? viel verdient man nach monatelangem krankenstand nicht mehr, nebenjobs fallen endgültig weg wegen dauerndem ausfall und angespartes gibts auch nicht. :cry:

und ich glaub kaum, dass meine bank drauf einsteigen wird, wenn ich sagen "hey, ich weiß nicht, wie lange ich noch von einem rezidiv verschont bleibe, wie lang ich noch lebe. gebt mir mal x euro, damit ich LEBEN kann!" :D

lg
christa

Amba
15.01.2009, 14:24
Liebe Kirsten, ihr Lieben alle,

ich bin Betroffene, wie ihr alle; hatte nach einem Jahr Chemo und OP ein Lokalrezidiv. Viele der hier beschriebenen Gedanken kenne ich. Aber etwas fehlt mir doch hier. Es wurde ein paarmal gesagt, daß diese Informiertheit (über Internet, etc.) auch dazu führt, die Unbefangenheit zu verlieren oder nicht mehr entwickeln zu können - oder so ähnlich. Jedenfalls wird die andauernde Konfrontation mit dem Krebs als negativ betrachtet.

Was mir fehlt, ist, daß für mich z.B. der Krebs eine intensivere Beschäftigung mit Tod und Sterben - und damit mit meinem Leben ausgelöst hat. Meine Erkenntnisse - die auch nicht weniger richtig sind, wenn ich immer wieder zwischendurch mal wieder Schiß habe - sind ganz einfach! Irgendwann Sterben mußte ich immer! Das war vor dem Krebs so, das ist nach dem Krebs so. Ich habe keine Ahnung, ob ich an Krebs sterbe, oder nicht!

Also - mein Satz dazu: Die Uhr tickt vom Tag der Geburt an; wenn man eine lebensbedrohliche Krankheit hat, tickt sie nicht schneller - sondern nur lauter! Das heißt: ich hab angefangen, dieses laute Ticken nicht mehr zu überhören, denn es macht ja Sinn sich mit der Tatsache zu beschäftigen, daß das Leben endlich ist, und was ich mit der mir zubemessenene Zeit anfange!

Mit anderen Worten: ich betrachte diese Intensivierung des Lebensgefühls positiv! Ich bedaure, daß jetzt - nach 3 Jahren - schon wieder soviel "Normalität" eingekehrt ist. Denn was bedeutet "Normalität"? Es bedeutet, daß es wieder weniger wichtig wird, ob ich Zeit verplempere! Ob ich mich mit Nebensächlichkeiten beschäftige etc.! Ob ich Lehren aus meinem Leben und aus Erfahrungen ziehe! Ob ich meinen Liebsten lieber heute als morgen küsse! Weiß ich denn, ob es morgen gibt?

Die Frage: man kann sich wohl niemals sicher sein? ist unbedingt mit JA zu beantworten! Aber das war schon immer so! Und das bedeutet nicht, seine Zeit mit Angst "davor" zu vergeuden! Denn die hätte ich auch immer haben können, diese Angst! Und vermutlich haben wir schon immer eine Menge Dinge aus dieser Angst (vor dem möglichen Sterben) heraus getan, die weniger Sinn machen und eher der "Betäubung" und dem "Nichtwissenwollen" dienen!

Aber es macht doch viel mehr Sinn, in diesem Bewußtsein mehr aus seinem Leben zu machen, statt eine vage Angst zu nähren! Und es macht Sinn, in Kontakt mit anderen "Betroffenen" zu bleiben! Nicht weil man da zuviel über mögliche Katastrophen erfährt, sondern weil die mit dem gleichen Dämon kämpfen! Nein, nicht mit dem Krebs, mit der Angst vorm Sterben! Das ist der Dämon!

Und die Angst vorm Kranksein? OK, krank sein ist Sch....., hab ich auch nicht anders sehen können! Chemo, OP, alles Mist! Und ich bin froh, daß ich da nicht bin. Ja, und ich weiß nicht, ob ich nicht doch irgendwann wieder dahin muß! Ich könnte einen Unfall haben und beide Beine verlieren! Ich könnte einen Schlaganfall kriegen und halbseitig gelähmt sein! Ich könnte Alzheimer kriegen und im Vergessen versinken! Ich könnte ..... Alles kriegen! Jederzeit! Daher macht es für mich nicht viel Sinn, Angst davor zu hegen, ob ich irgendwann wieder Krebs haben könnte! Wohlgemerkt: ich sagte "hegen"! Natürlich kann die Angst mich kriegen! Aber ich sollte sie nicht auch noch hegen und pflegen, denn dann bleibt sie bei mir....

Das Leben ist gefährlich und wir sind alle Überlebende - jeden Tag!
Laß euch durch die Erfahrung des Schmerzes milde werden gegenüber dem Schmerz Anderer - dann hatte sie einen Sinn!

Alles Liebe, Amba

Nov06
15.01.2009, 14:50
[QUOTE=Christa;658599]hallo kirsten, hallo ihr alle!

gerne würde ich das tun, was kirsten schreibt. aber - woher das geld nehmen? viel verdient man nach monatelangem krankenstand nicht mehr, nebenjobs fallen endgültig weg wegen dauerndem ausfall und angespartes gibts auch nicht. :cry:

Liebe Christa,
nun ja...auch nur soweit möglich...das Geld fehlt mir auch, wie den Meisten bestimmt.
Aber...ich meine, das was möglich ist JETZT machen..., man lebt irgendwie bewusster... Ich reg mich auch über viele banale Dinge, die mich früher geärgert haben, nicht mehr auf. Wozu? Schade um die Kraft. Die brauch ich für was Anderes...alle meine Kraft ins Immunsystem...sozusagen...

Lieben Gruß
Kirsten

Karen43
15.01.2009, 15:03
ich weiß nur eines: ich möchte leben, lange und gesund! aus die maus! :o

Oh ja, genau so geht es mir auch.

Dieser blöde Krebs hat meinen schönen Plan vom Leben auf den Kopf gestellt. Ich wollte "120 Jahre bei bester Gesundheit" werden :smiley1::smiley1::smiley1:.
Und jetzt trau ich mir nicht mal, den Sommerurlaub zu planen. Dabei stehen die Ferien fest und man müsste langsam in die Spur kommen.

Ich bin ein fröhlicher Mensch und denke von Hause aus immer positiv. Aber der Krebs macht es auch mir schwer, nicht den Mut zu verlieren. Ich will leben, noch recht lange - es müssen ja keine 120 Jahre werden, ich würde mich ja schon darüber freuen, wenn ich die 80 erreiche, bin ja gerade mal 43. Ich möchte noch so viele große und kleine Ereignisse mit meinen Kindern und meinem Mann erleben...

Jetzt mehr an mich denken und möglichst viel unternehmen? Ich war auch vorher aktiv, bin joggen gegangen, hab mich gesund ernährt. Wir haben viel unternommen, mit den Kindern und auch ohne. Viel mehr geht jetzt auch nicht.

Ich habe gerade meine Chemos überstanden und schwebe auf einer Glückswolke, weil dieser schwere Therapieblock mit seinen akuten Nebenwirkungen überstanden ist.

Ich will keinen Rückfall. Ich gehe davon aus, dass ich geheilt bin. Alles andere ist inakzeptabel. Klar weiß ich, dass das blauäugig ist. Ich rede es mir aber immer wieder ein und hoffe, das mein Unterbewustsein das auch glaubt und diese Signale an meinen Körper weiterleitet. Ich hoffe einfach,dass alles gut wird. Was soll man denn sonst tun? Ich würde sonst in der Angst versinken, sie würde mich auffressen. Ich hoffe, dadurch die nächsten Monate besser überstehen zu können.

Ja, und dann setzte ich mir kleine Ziele. Im August wird es ein Jahr, bis dahin denke ich erst mal. Ich will dann wieder arbeiten gehen und ein möglichst normales Leben weiter führen können. Den Gedanken an den Krebs und einen möglichen Rückfall verdränge ich einfach, das lasse ich nicht zu!!!

Liebe Grüße
Karen

mischmisch
15.01.2009, 15:17
Hallo, ihr alle, liebe Amba,

darf ich mich dir im Grossen und Ganzen anschliessen?

Und bei mir ist es so, dass ich jetzt nach 3 Jahren das Thema natürlich nicht abgeschlossen habe, wozu auch.
Nur....ich lebe nicht in Angst mit dem Krebs, bzw. vor dem Krebs.
Ich habe meinen Brustkrebs angenommen, mich mit ihm auseinandergesetzt, die Therapien mitgemacht, mein Leben überdacht und wieder an mein Leben angeknüpft, mit nur ganz wenig Änderung, aber mit der, wie Amba so gut sagt,
"lauter tickenden Uhr."
Mit dem Thema Sterben und Tod kann ich mich gut auseinander setzen, wobei ich,da ohne Metastasen - das kann aber ja Morgen schon anders sein - meinem Mann mit dem Thema nicht kommen darf.
Hier irgendwo habe ich einen guten Satz gelesen: Die Angst lass ich immer erst 5 Minuten vorher zu". (Danke!)
Es hat geklappt!
Heute früh hatte ich eine Magen- und eine Darmspiegelung, zur Abklärung vor einer kleinen Bauchdeckenbruch-OP, (nix besonderes).
Letzter Tage fing ein Männchen hinten im Kopf an rumzuwispern:
Zufallsbefund, gibts ja immer wieder----Darmmetastasen---könnte ja sein...,
ich hab ihm sein Türchen zugeschlagen und Ruhe war!
Immer wenn er meinte er kann mich verrückt machen - Tür zu!
Heute früh, die 5 Minuten davor, ich hätt ihn rausgelassen, aber es ging so schnell, keine Wartezeit....alles in Ordnung!
Natürlich weiss ich nicht ob das das nächste Mal wieder so funktioniert, ich wünsch es mir.
Natürlich hab ich gut reden, so ohne Metastasen, ohne"krebsige" Beschwerden. Aber ich geniesse mein Leben bis es soweit ist, und zwar geniessen mit so vielen Dingen, allein wenn ich hier sitze und beobachte die Vögel im Garten (gestern war ein Stieglitz da), was brauch ich grad mehr?

Und wenn es doch wieder einschlägt, ich werde es annehmen, tun was ich tun kann , zuerst auch verzwifelt sein, aber eben m i t dem Krebs leben, nicht mit Angst vor ihm.

Sorry, ich hab jetzt kreuz und quer geschrieben, es gehen halt manchmal so viele Gedanken im Kopf herum.

Geniesst den Tag heute so gut es irgendwie geht,
ich wünsch es euch von ganzem Herzen.

Lieber Gruss Rosita

Amba
15.01.2009, 16:15
Danke, Rosita. Ich fühle mich verstanden. Alles Liebe, Amba

Lilli 40
15.01.2009, 16:18
Hallo ihr Lieben,
habe jetzt schon 2 Jahre ohne Rezidiv/Metastasen geschafft (Glück gehabt). Dachte bei Diagnosestellung, ich erlebe meinen 43. Geb. nicht. Nervenkrimis gab es immer mal wieder, Zyste an der Narbe, nochmal Stanze, MRT.......aber alles Ok. Jetzt hat Tamoxi in der Gebärmutter Schleimhaut aufgebaut, die demnächst ausgeschabt wird. Wird ja wohl alles ok. sein. Irgendwie schaffe ich es, die Ruhe zu bewahren. Joggen hilft mir, Lieblingsmusik ebenfalls. Nervenkaspar kann ich dann kriegen, wenn.....Gelassenheit habe ich gelernt, freue mich an ganz banalen Dingen. Bin glücklich und dankbar , für das was ich erleben durfte (z.B. Schulabschluß meines Sohnes 2007, schon 2 Geburtstage, Berufsstart meines Sohnes, demnächst Konfi meiner Tochter, mutmaßlich fit, mit eigenen Haaren und ohne Therapien, wenn mein Schicksal es zuläßt, Familienurlaub an der holl. Nordseeküste im Sommer). Ich glaube, selbst nach 20 Jaren bleibt untergründig die Unsicherheit bestehen. Man muß für sich einen Weg finden zurechtzukommen.Wünsche alles Gute
Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt:winke::winke:

Nov06
15.01.2009, 19:42
Hallo ihr Lieben,
habe jetzt schon 2 Jahre ohne Rezidiv/Metastasen geschafft (Glück gehabt). Dachte bei Diagnosestellung, ich erlebe meinen 43. Geb. nicht. Lilli, die eigentlich Eva heißt:winke::winke:

Hallo Ihr Lieben, hallo Lilli40,

mein BK wurde kurz vor meinem 40. Geb. entdeckt...inzwischen bin ich auch froh, dass ich bald 42 werde...es soweit geschafft habe...
und auch genau wie Du 2 Jahre ohne Rezidiv / Metastasen geschafft habe - also 3 x Nachsorge o.B.
hoffe, dass es so bleibt...

Ich wünsche mir auch die Stärke von mischmisch..

Liebe Grüße
Kirsten

suze2
15.01.2009, 23:37
ja,
auch nach 4 jahren ist meine angst noch da. von wegen: plane ich jetzt meinen sommerurlaub? ich hab im juni, wie auch du, christa, noch eine "kleine" nachsorge!
aber ich glaub, ich plane einfach - ist doch auch irgendwie verrückt, immer dieses "und wenn doch was passiert..." im genick zu haben.
ich zitiere mal amba:
Die Frage: man kann sich wohl niemals sicher sein? ist unbedingt mit JA zu beantworten! Aber das war schon immer so!
aber wir haben halt nicht dran gedacht, was alles passieren kann. und dann ist etwas passiert, wir haben eine schreckliche diagnose bekommen und jetzt denken wir dran.

intensiv leben, das kann auch stress sein, mir gings schon manchmal so, dass ich alles alles alles !!! gleichzeitig machen/sehen/erleben wollte, um nur ja nix zu verpassen - das ist ja auch kontraproduktiv, auch wenn es die angst im zaum hält.

naja, ich wünsch uns allen erstens gesundheit, zweitens lebensfreude, drittens möglichst wenig kummer und angst.

alles liebe
suzie

mischmisch: glückwunsch zum guten befund. das mit den 5 minuten ist super. versuche ich auch immer. nur das mit den (längerfristigen) planungen - wie etwa sommerurlaub. da bin ich immer sehr unsicher. und ich bin ja auch absolut auf der butterseite: keine metastasen, schon vier jahre! ich bin so froh!

Cora
16.01.2009, 09:02
Hallo suzie, hallo an alle, :winke:

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Diese Erfahrung haben wir alle wohl schon zur Genüge gamacht, unabhängig von unseren Erkrankungen.
Ich habe mir zum Grundsatz gemacht, meinen Krebs aus meiner Lebensplanung auszublenden.
Wenn ich einen Urlaub planen will, dann tu ich das.
Wenn meine Tochter mit mir über die Konfirmation meines Enkels nächstes Jahr reden will, dann biete ich meine Hilfe an.
Wenn ich davon träumen will, was ich mit meinem Freund noch alles erleben will, dann träume ich.
Wenn dann doch alles anders kommt, kann ich mich immer noch auf die neue Situation einstellen.
Ich habe meinen Krebs als ein Teil von mir angenommen.
Aber ich lasse es nicht zu, dass er über mein Leben und meine Träume bestimmt!!!!!!!!!!!

Es gibt genug Probleme im normalen Alltag, depressive Stimmungen, Ängste vor der nächsten Konrolluntersuchung.
Es wäre gut, wenn wir es schaffen, uns unsere Träume und Pläne nicht nehmen zu lassen.

Liebe Grüße,
Cora :)

Hannah1963
16.01.2009, 11:26
Hallo ihr alle,

mir fällt auf, dass hier viele Frauen um die 40 sind. Das finde ich prima, denn ich war bei Diagnosestellung auch erst 43 und dies ist nächsten Monat 2 Jahre her.
Ihr sprecht mir alle aus der Seele, ich fühle mich auch täglich einmal von einem Damoklesschwert bedroht, dass über mir schwebt, aber für den Rest des Tages blende ich es aus und bin froh Ablenkung in Form von Familie, Katzen, Haus, Garten und Teilzeitbeschäftigung zu haben. Schön zu lesen, dass man nicht alleine ist mit seinen Sorgen, denn auch bei mir ist es so, dass ich meinem Mann damit nicht kommen darf. Er plant weit im Voraus und ich überlege, ob ich nicht erst die nächste Mammografie abwarten soll und dann erst den Urlaub buche....So ergänzen wir uns halt. Was kann schon passieren? Auch Gesunde können täglich erkranken, das Leben lässt sich nicht planen. Sorge dich nicht, lebe! So sollten wir es sehen und das auch zu können wünsche ich uns allen.
Hannah

Pt 1c, N0, M0, R0, G1. Ablatio, Bestrahlung, 6 x FEC und nun Tamoxifen

Nov06
16.01.2009, 11:41
[QUOTE=Hannah1963;659198]Hallo ihr alle,

mir fällt auf, dass hier viele Frauen um die 40 sind. Das finde ich prima, denn ich war bei Diagnosestellung auch erst 43 und dies ist nächsten Monat 2 Jahre her.

Hallo Ihr Lieben,

ja schon komisch, dass wir so Viele im ähnlichen Alter sind...
Es fällt auch den Ärzten auf, dass es momentan so viele noch recht junge Frauen trifft, in einem Alter, wo Krankheit eigentlich noch kein Thema sein sollte. Die Ursache wäre interessant, aber, die ist nicht bekannt.
Die Vorsorgen müssten anders laufen, Sonografie der Brust ab 30, das müsste Kassenleistung sein. Wäre ich mir meiner Brustkrebsgefahr bewusst gewesen, hätte ich schon selbst hin und wieder ´ne Sono machen lassen, vielleicht wäre dann mein Krebs nicht erst als T3 entdeckt worden? Aber Krebs war für mich nie ein Thema, wir hatten vor mir keinerlei Krebsfälle in der Familie.
Meine Freundinnen jedenfalls leisten sich jetzt regelmäßig ´ne Sono der Brust.
Meine Urlaube plane ich trotzdem, auch vor den Nachsorgen. Meine Nachsorgen liegen so ungünstig, will ich in der Ferienzeit z.B. fliegen, dann kann ich nicht erst Ende Mai buchen....ich bin immer Anf. Nov. / Anf. Mai "fällig".
Wenn ich dann gesagt bekomme, alles okay, dann fällt mir ein Stein vom Herzen und ich gehe danach sofort in die Buchhandlung nebenan und kaufe mir ein Buch, also belohne mich....und dann ist auch ´ne ganze Zeit alles leichter, weniger Angst...bis die nächste Nachsorge naht...

Liebe Grüße
Kirsten

Feliz
16.01.2009, 17:38
ich habe auch schon überlegt woran es liegen kann das

unsere generation so früh seinem feind begegnen muß ..

fazit meiner überlegung ..

wir sind die generation der pastorisierten ..homogenisierten

genmanipulierten ewig haltbaren nahrungsmitteln ..

wir sind die generation von frauen , die schon früh angefangen

haben antibabypillen zu schlucken , damit wir nicht wie unserer

mütter zu früh kinder kriegen .

wir sind die generation von frauen , die eine doppelbelastung

haben und wollten .. beruf und kinder unter einen hut zu bekommen .

wir sind die generation von frauen , die wachsamer mit ihrem körper

umgehen und den taliban durch früherkennung "früher" begegnet sind

als unsere mütter und großmütter ( möchte nicht wissen wieviele unserer

omas an krebs verstorben sind ohne das sie das wußten )


das sind wir .. und nun zahlen wir die zeche


aber wir sind auch die generation .. die durch die heutige medizin

zumindest möglichkeiten haben , dem taliban in den hintern zu treten .


hoffen wir ... das wir durch unser vorleben und unsere bereitschaft

an studien teilzunehmen ,dafür sorgen das die medizin wege findet

noch bessere waffen herzustellen gegen den scheiß krebs ..

hoffen wir , das unserer töchter durch uns lernen .. sich nicht

auszupowern und egoistischer zu sein .das sie lernen "nein" zu sagen

bevor sie sich und ihren kräftehaushalt und damit ihr immunsystem

zu plätten .

hoffen wir ... das unser kampf nicht umsonst ist .. auch wenn manche

von uns im krieg gegen diesen terroristen ihr leben lassen ..

HOFFEN WIR FÜR UNS UND FÜR UNSERE MÄDCHEN, DIE EINES TAGES

SELBST MÜTTER SEIN WERDEN .

Lilli 40
16.01.2009, 17:55
Hallo ihr Lieben,
die Entdeckung meines Brustkrebses war auch Zufall. Ich war 42 und der Gyn hat mich zur Mammo geschickt, "um später einen Vergleich zu haben, falls mal ein unklarer Befund gefunden wurde". Bin aber erst 3 Monate später gegangen, da ja bei der Vorsorge alle OK war. Mammographie und dann Bingo:mad:. der Knoten war aber in der Mammo nur 0,9 cm. Ich dachte schon wie blöd bin ich denn, daß ich das nicht selbst gefunden hatte. Ein Regel-Ultraschall hätte es vielleicht bei einem guten Untersucher schon sichtbar gemacht. Bei uns in der Familie hatte bis dahin niemand Brustkrebs. Daß mich das erwischt hätte ich nicht gedacht. Ich finde das Screening ab 51J nicht richtig. Diese Untersuchung sollte schon Frauen früher zugänglich gemacht werden. Auch die Nachsorgen sollten anders gestaltet werden, aber das ist ein anderes Thema. Wir haben auch Urlaub im Juli gebucht. Jetzt steht vielleicht irgendwann ein anderes Auto an (hofft, es lohnt sich noch:D). Im Moment bin ich eigentlich gut drauf. Die Spannung steigt dann wieder zum Termin im März kurzfristig. Stimmungsschwankungen hängen vielleicht auch mit Tamoxi zusammen. Dann hilft mir Lieblingspowermucke und lautes mitsingen. Mein Mann macht sich kaum einen Kopp, der denkt mit Chemo und Bestrahlung sei alles geregelt. (Natürlich haben wir geredet, geredet, geredet...., aber Männer;)). Also ist es zu Hause nicht mehr das große Thema, auch schon nicht wegen der Kinder. Die kann ich ja auch nicht schon im Vorfeld aufmischen. Ist jetzt etwas lang geworden
Liebe Grüße und viel Mut und Gelassenheit
Lilli, die eigentlich Eva heißt:winke::winke:

susaloh
16.01.2009, 19:10
Hallo!
Dem bisher Geschriebenen ist beinah nichts hinzuzufügen! Mir hilft übrigens was ganz Komisches: Mein Vorbild sind meine Eltern! Die sind 75 und 78, beide haben gesundheitlich schon viel mitgemacht, aber jetzt geht es ihnen beiden gut. Mein Vater hatte Blasenkrebs und seit einem Jahr hat er einen Stent wegen schlimmer Arterienverkalkung. Müssten die beiden nicht dauernd denken: Bald geht´s bergab, bald bleibt einer von uns allein, bald ist alles vorbei - ich meine, die Wahrscheinlichkeit ist doch noch viel höher als bei mir, trotz Brustkrebs, im Grunde ist es doch fast 100% sicher, dass es in den nächsten 5-10 Jahren entweder vorbei mit ihnen ist oder zumindest sehr unerfreulich wird !

Statt sich solche Gedanken zu machen, sind sie aber voller Tatendrang und Lebensfreude, meine Mutter sprudelt immer nur so über, wenn sie erzählt, was gerade so los ist oder was sie gemacht haben - letztes Jahr haben sie mit viel Wirbel eine Solaranlage installiert, jetzt planen sie photovoltaic und wollen deswegen irgendwelche Bäume fällen - die Abschreibungszeit ist über 10 Jahre, aber das ist kein Thema!

Okay, man könnte sagen, die haben ihr Leben schließlich gehabt in ihrem Alter - aber ob man das selber so sieht? Wenn es einem gut geht, liebt man das Leben, egal wie alt man ist - und das ist doch auch gut so!!

Wenn die Angst und Sorge mal auf mir lastet, brauche ich nur daran zu denken, dann geht es mir sofort besser!!

Hätte ich nie gedacht, dass meine Eltern mir selbst heute, mit 48 so helfen würden, ohne es überhaupt zu wissen!

Liebe Grüße
Susaloh

Cora
16.01.2009, 20:38
Hallo susaloh,

erstmal Hochachtung vor Deinen Eltern und vor soviel Lebenskraft und Lebensfreude :)

Ich finde sehr interessant, was Du schreibst, denn im Umkehrschluß heißt das doch für uns (krebskranke) Eltern, das wir unseren Kindern für ihr Leben sehr viel mitgeben können, wenn wir nicht verzweifeln, uns nicht aufgeben und die Krankheit nicht unsere Lebensfreude zerstört.
Wenn unsere Kinder später auch ihre Kraft aus unserem Verhalten schöpfen können, dann haben wir ihnen das richtige vermittelt.

Liebe Grüße
Cora

Amba
16.01.2009, 21:03
Hallo Susaloh und Cora,

jetzt sprecht Ihr mir beide sowas von aus der Seele!!! Und wenn ich heute wüßte, daß ich morgen sterben müßte, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen....oder so ähnlich!

Alles Liebe, Amba

Lara 57
16.01.2009, 21:44
Ihr Lieben,
nein, seid dem Tag der ersten Diagnose im Juli 1995 habe ich mich keinen Tag mehr sicher gefühlt. Aber nachdem ich mich viele, viele Monate wie ein ängstliches Kaninchen gefühlt habe, habe ich den Entschluss gefasst das Leben auch anzunehmen und zu genießen. Jeden Tag. Klingt jetzt enorm weise, ist aber auch heute noch, nach der zweiten Erkrankung 2006, oft ein Kampf.
Hat auch sehr lange gedauert, bis es so funktionierte. In den ersten Jahren habe ich mir auch kleine Wegstrecken zum Ziel gemacht: das erste Schuljahr meiner Tochter, den Schulwechsel meines Sohnes, meinen 40 Geburtstag, den Jahrtausendwechsel usw. usw.. Der letzte Pakt war: ich möchte meinen Vater überleben. Was soll ich sagen, er ist jetzt 88.
Heute benutze ich also in schlechten Momenten meine große Schublade. Die ist geheim, nur für mich und wenn ich merke, ich beginne mal wieder in das große Loch zu fallen ( hängt ja auch sehr von der Tagesform ab), dann ziehe ich sie schnell auf und packe den ganzen Gedankenmüll hinein und konzentriere micch ganz feste auf etwas schönes. Z.B. mit meiner inzwischen 20 jährigen Tochter , s. o., ins Kaffee zu gehen oder ähnliches Banales. Hilft immer.

Tja ,das sind meine Erfahrungen mit Sicherheit und Vertrauen ins sich selbst- Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, das was war ist ein Teil von uns und wir müssen damit leben. Aber eben LEBEN!!!!!!!!

Liebe Grüße

Angelika

Christa
17.01.2009, 18:24
Die Angst lass ich immer erst 5 Minuten vorher zu!

jawollllllll! das gefällt mir, das werd ich mir jetzt immer vorsagen! DANKE! :)

mischmisch
17.01.2009, 19:51
Hallo Christa,
das mit den 5 Minuten ist ursprünglich nicht von mir, irgendjemand in diesem Forum hat es irgendwo geschrieben. (Dir immer noch D a n k e !)

Es kam aber gleich so gut an mich herangeflogen, dass ich es mir "einverleibt" habe (kann man das so sagen?)

Ich wünsch dir, dass du das Männchen ( in meinem Kopf sind einige davon) in Schach halten kannst, aber die 5 Minuten soll es eben haben.

Lieber Gruss
Rosita

mascha2600
18.01.2009, 13:56
Hi zusammen !
@Feliz:
Wieder mal hast Du das ausgesprochen, was ich in der "Birne" hab.
Nee, ernsthaft ! Kann dem nur zustimmen was Du gesagt hast, weil es mir genauso geht.
Bei einem Blick in meinen Garten und dem Freuen auf das kommende Frühjahr, nistet sich auch bei mir sofort der Gedanke ein "Wie oft werde ich noch meinen Garten im Mai aufblühen sehen ?". Seh ich mein geliebtes Hundu an, kommt sofort die Frage: "Wer wird länger leben ? Der Hund oder ich ?" usw usw usw.
Manchmal kommt mir mein Leben wie die "Reise nach Jerusalem" vor, die wir als Kinder immer gespielt haben.
Sprich, wann ich diejenige sein werde, die keinen "Stuhl" mehr ab bekommt.
Klar, auch wenn die Krankheit mir zumindest in beruflicher Hinsicht das Selbstvertrauen eingebracht hat, in die Selbständigkeit zu gehen, anstatt immer u. ewig im Angestelltenverhältnis zu sein, so fand ich mein gesamtes Leben vorder Krankheit wirklich klasse.
Wie singt ich + ich: So soll es sein, so kann es bleiben....

Aber es hilft ja alles nix. Es ist wie es ist und ich muß es einfach so aktzeptieren.

LG Chris

eva45
18.01.2009, 22:03
Hallo zusammen!
Ich schreibe sehr wenig hier(dafür lese ich viel im Forum) aber bei diesem Thema möchte ich mich auch melden.Es sind so viele Dinge die ich genauso empfinde wie die meisten hier.Speziel mein Mann der sagt immer,wenn du im Forum bist,bist du nachher ganz anders es tut dir nicht gut,ich sehe das anders sicher hat man einen Schock wenn man wieder etwas negatives liest,aber man fühlt sich hier verstanden.Ich könnte zum Beispiel nie über meinen Tod mit jemanden von der Familie reden möchte es aber gerne.Sicher ist momentan vom Krebs her kein grund,aber wie sagen viele es kann mich ja auch ein Auto zusammen fahren.Oder wenn man mit einer Nichtbetroffenen spricht und dann oft hört du musst positiv denken ich kann es nicht mehr hören.Ich denke nicht negativ den sonst hätte ich mir schon das Leben genommen.
Aber ich möchte schon sagen das man auch etwas positives daraus ziehen kann,die Kleinigkeiten mit den Kindern,Mann,Arbeit.....sind so unwichtig.
Ich bemühe mich für mich jeden Tag schön zu machen.Ich hoffe ich hab nicht zu viel wirrwarr geschrieben und ihr versteht ein bischen was ich meinte.
gute Nacht und gruss an alle
EVA

Wurmi
18.01.2009, 22:29
Guten Abend :-) !

Jetzt schreibe ich auch,... Mir geht es aehnlich wie den meisten hier. War gerade 35 Jahre und hochschwanger, als ich das "Ding" gefunden habe,..., und die kleine Maus war doch wirklich 9 Monate alt bevor es rauskam als gutartiges "Ding". Naja, nach nun mittlerweile 3 OPs, FE100C und Taxoterrre sowie Bestrahlung habe ich am 9. Januar mein 1 jæhriges Behandlungsende feiern kønnen. Nur, wie soll es anders sein, in 9 Tagen ist næchstes CT, als Hochrisikopatientin (toll.....) steht auf dem Schein als Fragestellung: Metastasen???, und da habe ich schon wieder Angst im Voraus und ich muss leider gestehen, dass die Angst nicht weniger sondern jedes Mal grøsser wird. Sie Phasen mit Angst werden immer længer und zwischen CT und Besprechung (leider eine Woche,hier geht es nicht anders, bin ja nicht in D) kann ich fast gar nicht schlafen und bin einfach ungeniessbar fuer meine Umwelt und das finde ich auch schrecklich!
Aber, das kennt Ihr wohl auch? Ich hoffe so auf die 43 Monate, da wuensche ich mir ein PET-CT und hoffe, dass dann der Spuk ein Ende hat bzw. es leichter wird. Meine persønliche Statistik sagt, die ersten 43 Monate sind die gefæhrlichsten fuer meinen Typ.
Nun schreibe ich auch vøllig wirr,... :-), aber egal, es musste mal raus.

Liebe Gruesse und eine gute Nacht Euch allen!
Wurmi

mischmisch
18.01.2009, 23:17
Hallo Wurmi,
was hat das mit den 43 Monaten auf sich, das hab ich ja noch nie gehört?
Und warum bist du "Hochrisikopatientin"?

Vielleicht liest du mal weiter unten und versuchst es auch mal mit den
5 Minuten?
Wird wohl am Anfang nicht so klappen, aber einen Versuch ist es doch wert?

Alles Gute für dich und deine "kleine Maus"

Rosita

sprotte
19.01.2009, 01:25
Hallo @eva45 und auch alle anderen,

mich quält im Moment der Gedanke sehr, ob ich wieder "richtig gesund" werde.Deshalb verfolge ich auch mit Interesse diesen Tread.

Wenn ich mit Freunden oder Verwandten über meine Ängste sprechen möchte bekomme ich fast immer zu hören" Du mußt positiv denken!"

Ich kann diesen Satz schon nicht mehr hören.

Für mich klingt das gleichbedeutend mit: Laß´mich in Ruhe mit deinen Problemen, ich will davon nichts hören.

Versucht man dadurch nicht, die Probleme zu verdrängen?
Sicher, es ist gut positiv zu denken, man möchte ja nicht in Depression verfallen. Aber sollte man sich nicht auch mal Phasen des negativen Denkens erlauben um zu erkennen, was gerade schiefläuft um nach Lösungen zu suchen?

Gerade heute habe ich von einer Bekannten erfahren, die vor vier Jahren an BK erkrankte. Vor Weihnachten noch erzählte sie mir stolz, das sie nur noch einmal jährlich zur Kontrolle müsse.
Heute erfahre ich, das bei ihr Metastasen entdeckt wurden. Das zum Thema: Man kann sich wohl niemals sicher sein.

LG von Sprotte, die sich gerade in einer Phase des "Negativ-Denkens" befindet und hoffentlich auch bald wieder zu den "Positiven" gehört (ich habe nur noch eine Chemo vor mir ;-) )

Cora
19.01.2009, 08:14
Sicher, es ist gut positiv zu denken, man möchte ja nicht in Depression verfallen. Aber sollte man sich nicht auch mal Phasen des negativen Denkens erlauben um zu erkennen, was gerade schiefläuft um nach Lösungen zu suchen?

Hallo Sprotte und alle anderen,
ich hab Deinen Textteil dunkel markiert, weil ich immer noch nicht zitieren kann :mad:

genauso sehe ich das auch. Kein Mensch kann immer nur positiv denken und Heiterkeit versprühen.
Das wäre nicht "normal" und sicher auch nicht gesund.
Ich finde es auch wichtig, dass man Phasen wie Angst, Trauer, schlechte Tage mit Durchhängern zulässt.
Man sollte sich nur nicht davon beherrschen lassen.
Wenn ich seit meiner OP vor sechs Jahren in ständiger Angst gelebt hätte,
hätte ich viel versäumt in meinem Leben, und ganz sicher wäre das
auch meinen Kindern nicht gut bekommen.
Was die guten Ratschläge über positives Denken von Freunden angeht.
Ich habe mir angewöhnt, solche Gespräche gleich abzublocken, und nur noch mit den Menschen reden,
die mich verstehen und reden lassen.
Ich hab es mir auch abgewöhnt, mich über solche Ratschläge zu ärgern.
Dafür ist mir meine Zeit echt zu schade.

Ich hatte grade gestern ein Gespräch mit meiner Tochter, weil sie verschiedenes über meinen Krebs wissen wollte.
Ich hab zu ihr gesagt, dass ich nicht mehr so unbekümmert bin wie nach meiner ersten OP.
Dass ich mich jetzt damit abgefunden habe, mein Leben lang Krebspatientin zu sein.
Dass ich aber trotzdem mein Leben nicht davon beherrschen lasse und so weiterlebe wie bisher.

Dir Sprotte alles gute für Deine letzte Chemo. Ist doch auch ein Grund zu feiern, oder? :prost:

Liebe Grüße, Cora :)

Christa Martina
19.01.2009, 11:58
Hallo zusammen,

als ich vor 6 Jahren an EK erkrankte, habe ich mir auch nicht allzu viele Sorgen gemacht. Habe mein Ding gelebt und hab gesagt, ich bin operiert, es wird dir schon nichts passieren.
Seitdem ich Sept.2007 BK dazu bekommen habe, lebe ich schon ein Wenig bewusster.
Ich rieche die frische Luft, sehe die Blumen wachsen, sag nicht so oft, dass mache ich morgen, sondern tu es heute wenn mir danach ist. Bin sehr spontan geworden.
Steht aber die Nachsorge an, bin ich jetzt nur noch ein Bündel Nerven ( Hab ich Morgen! ). In meinem Umfeld sagen Alle, " dass schaffst du schon" , und ich hoffe es auch, aber seit die Zweiterkrankung frage ich mich auch ob ich jemals richtig gesund werde. http://www.smiliescorporation.de/images/smilies/sm_di/mdi025.gif

Liebe Grüsse, Christa

eva45
19.01.2009, 12:23
Hallo Christa Martina!
alles,alles Gute für Morgen.
das mit der Luft und den Blumen könnte von mir sein.Im Sommer ist mein erster und letzter Gang im Garten und ich freue mich immer riesig wenn ich wieder etwas neues entdecke.Übrings gestern habe ich schon die ersten Himmelschlüssel bei mir gesehen.
Liebe Grüsse Eva

Brigitte H
19.01.2009, 14:50
Liebe Kirsten und all die anderen,

ich habe lange gezögert, meinen Beitrag hier reinzustellen, aber vielleich hilft es ja doch.

Wenn man so wie ich den Krebs in einem frühen Stadium selbst entdeckt hat, kann man mit der Diagnose anscheinend besser umgehen. Ich habe das Vertrauen in meinen Körper zu keinem Zeitpunkt verloren und bin auch nicht ständig damit befasst, einen Feind in mir zu bekämpfen. Ich sehe die Erkrankung als eine einmalige Fehlfunktion und werde mich auch im Hinblick auf eine mögliche Wiedererkrankung nicht verrückt machen. Wie uns hier im Forum doch immer wieder vor Augen geführt wird, kann es jeden treffen und nur wenige gehören wirklich einer Risikogruppe an.

Mein Befund liegt jetzt 3 Jahre zurück und nach Chemo, Bestrahlung und 2 Jahren Zoladex (Tamoxifen hab ich nach 6 Monaten abgebrochen) fühle ich mich so gesund wie vor der Erkrankung.

Ich bin mir durchaus bewußt, dass meine optimistische Haltung ein Geschenk ist und kein Verdienst meinerseits.

Euch allen wünsche ich, dass ihr etwas lockerer mit der Diagnose umgehen könnt und auch weiterhin in der Lage seid, Pläne zu schmieden für die Zukunft.

Herzlichst grüßt Brigitte

Karin B.
19.01.2009, 21:14
hallo liebe Mädels,
mir geht es wie Brigitte, auch ich habe lange gezögert um zu schreiben.
BK Diagnose Mai 03 (in situ + 1.5 cm invasiver Anteil, G3, Her2neu3+++)
meine Prognosen waren eigentlich gut, so wurde es mir jedenfalls gesagt.
ich habe den KK erst nach meiner Therapie gefunden, vielleicht wäre einiges, was bei mir vermurkst wurde, anders gelaufen, wenn ich euch vorher gefunden hätte.
Der KK war mir lange, sehr lange ein guter Begleiter. Ich war täglich hier, wenn auch hauptsächlich im Lungenforum (Waltons Familie) und natürlich im Chat.
Das Thema Krebs konnte deshalb bei mir eigentlich gar nie in den Hintergrund rücken. Die Krankheit begleitete mich und nicht nur meine Erkrankung, sondern auch die der anderen, mittlerweile lieb gewonnenen Mensch, die ich täglich im KK traf.
Doch in vielen Fällen gab es kein Happy End und genau das war es, was mich dann bewogen hat, einen Schlußstrich zu ziehen. Mich zurück zu ziehen.
Umso weniger ich den KK aufrief umso mehr Abstand bekam ich zu meiner Krankheit.
In meinem Kopf war ich "gesund" ich ging wieder arbeiten, meisterte meinen Haushalt und versorrgte sogar noch meine Schwieermutter.
Mein Körper signalisierte mir irgendwann, stop, halt, da ist was nicht in Ordnung.
Ich rannte von Arzt zu Arzt, doch alle sagten mir, alles ok.
Der letzte Doc, ein Prof. sagte mir im März 08 Frau B. was wollen sie, sie sind vollkommen gesund, haben keine Metastasen und im übrigen, sind nun genau 5 Jahre nach Diagnosestellung um, so wie es bei ihnen aussieht, kommt der Krebs bei ihnen nicht mehr zurück!!!!!!!!
Genau 1 Monat später, Ende April, sagten meine Blutwerte, dass mit der Leber etwas nicht stimmt und Ende Juni wurde eine Lebermetastase festgestellt, 1 Woche später mehrere Knochenmetastasen und 1 Tag später wurde der Verdacht auf ein Lungencarzinom gestellt, der sich dann auch als eine Metastase herausstellte.
Ich will euch keine Angst machen, ganz im Gegenteil, ich möchte nur, dass ihr auf euren Körper hört, nehmt die, wenn auch kleinen Signale wahr, die er euch sendet.
Wir leben in einer Zeit, wo viele sich auf die Technik verlassen und verlernt haben, auf ihren Körper zu hören.

Wir können uns niemals sicher sein, aber umso früher geholfen wird, umso größer ist die Chance, dass der Krebs wirklich hinter uns bleibt.
Vergessen können wir ihn eh nie, dafür hat er viel zu gewalttätig in uns gewütet.
Die Angst wird auch immer ein Begleiter sein, aber es liegt an uns, ob dieser Begleiter Gut oder Böse ist.

Ich wünsche uns allen diesen Guten Begleiter, um niemals zu sicher zu sein, damit wir sofort spüren, wenn da was sein sollte.
Und ich wünsche uns allen Ärzte, die auf uns hören, wenn wir ihnen sagen, da ist was und dann reagieren, statt einfach nur abzuwarten, wie wir das leider in so vielen Fällen schon erleben mußten.

Christa Martina
19.01.2009, 23:08
Hallo Christa Martina!
alles,alles Gute für Morgen.

Hallo Eva,
vielen Dank für die guten Wünsche.:)
Ich werde es schon schaffen, ich habe ja immerhin schon 6 Jahre Nachsorge Erfahrung und bisher haben die Ärzte nichts gefunden. Und so solls doch bleiben;)
Liebe Grüsse,
Christa

Nov06
23.10.2012, 17:57
Hallo, ich hab das mal wieder hervorgekramt.

Ich habe ja erst heute gelesen, dass auch die BarbaraO von uns gegangen ist. Und sie war, als ich hier begann zu schreiben, praktisch gesund und erst nach 8 Jahren kamen die Metastasen bei ihr und es hat dann nach der Meta-Diagnose gerade mal 2 Jahre gedauert bis sie starb.
Ich dachte bisher immer, dass man bei sehr später Metastasierung sehr lange mit den Metas leben kann, aber scheinbar ist das nicht so.
Ich habe jetzt fast 6 Jahre seit BK-Diagnose geschafft und begann doch so langsam das Thema BK hinter mich zu lassen, aber nun kommt das doch alles wieder hoch. Man muss wohl immer damit rechnen, dass ein Rückfall kommen kann. Furchtbar, wo bleibt die Unbeschwertheit?
L.G.
Kirsten

deena3
23.10.2012, 19:12
Ja, liebe Kirsten, davor hat jeder Angst, auch ich nach 6 Jahren... Dieser Tage las ich in der Apotheken-Umsch..einen Beitrag von Heide Simonis (Betroffene), deren Arzt einst zu ihr sagte: "Einmal den Krebs besiegt zu haben, ist keine Rettung für den zweiten".
Mit der Bedrohung müssen wir wohl alle leben.-
LG deena3

Schneelöwin
23.10.2012, 20:36
...Ich bin mir nicht sicher, ob ich vielleicht Morgen über die Straße gehe............... und überfahren werde, ich unglücklich eine Treppenstufe erwische, ausrutsche und mir das Genick breche..................................... Ich weiß, dass sich das seltsam anhört und es eine gewisse Ironie hat.................... ABER: Es ist eine Tatsache, dass NIEMAND hier auf unserem Planeten sicher ist, vor einem oder mehreren Unglücken........... dem Tod.
Das Leben ist nicht sicher. Was sicher ist, ist, dass es IMMER tödlich endet.
Bitte meckert nicht mit mir, aber ich habe mir das so lange immer wieder gesagt (ich hatte schon früher richtig miese Zeiten), dass ich es AKZEPTIERT habe.
Es wird keinem Menschen anders ergehen. Auch keinem Tier... nur machen die sich vermutlich weniger Gedanken.

Ich wünsche uns ALLEN das Beste und das wir unser Leben genießen, obwohl es ist, wie es ist.

Liebe Grüße an ALLE,
Schnee

remeni
23.10.2012, 20:52
Hallo Schnee,
klar, jeder geht seinen Weg zu Ende. Die große Frage ist nur: WIE. Breche ich mir das Genick oder werde vom Bus überfahren, selbst wenn es morgen ist, bin ich wahrscheinlich glücklicher dran, als an Krebs zu sterben. Das ist nämlich die große Kacke an dieser Krankheit, dass es in Etappen geht und immer schlimmer wird. Ich habe meine Mutter und Schwiemutter bis zu ihren Ende begleitet und SO will ich nicht sterben. Dann doch lieber an einen Herzinfarkt oder was es so für glückliche Umstände gibt.
Nicht der Tod ist das Schreckliche, sondern der Weg dahin. Und deshalb habe ich so einen Schiss vor Metastasen.
Die meiste Zeit komme ich gut klar damit, doch die Angst, dass da wieder was heimlich, still und leise wächst, wird nie wieder gehen.

deena3
23.10.2012, 21:42
[QUOTE=Schneelöwin;1148800Das Leben ist nicht sicher. Was sicher ist, ist, dass es IMMER tödlich endet.
[/QUOTE]

Ja, liebe Schneelöwin, auch Erich Kästner formulierte es so ähnlich wie du:

Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!

aber es ist schon ein Unterschied, ob man 40 oder über 70 ist und auch ich möchte mir lieber ein plötzliches Ende wünschen.

LG deena3

bergmädel
23.10.2012, 22:27
Hallo Schneelöwin

Ich habe die entsprechende i-net-Seite zu deinem Text gefunden und mal ehrlich: Ich an deiner Stelle würde mir Sorgen machen, Textstellen so originalgetreu ohne Quellenangaben zu kopieren und in ein öffentliches Forum zu stellen. Ich kann mir vorstellen, dass dir der Text sehr gut tut im Moment. Für mich persönlich ist er ein typisches Beispiel von Hochglanz-RatSCHLÄGEN eines sich zu psychologischer Hilfe berufenen Menschen, der es selbst noch vor sich hat, durch einige Türen zu gehen. Wenn dazu die Original-Autorin auch noch grundsätzlich nur privat abrechnet und auf twitter und facebook vertreten ist--- naja.

Noch ein Wort zu den Langzeitüberlebenden nach Brustkrebs, die dann schrecklicherweise doch versterben: Es gibt dabei nicht nur die eine Alternative in Form von *nie mehr erkranken und mit Ü80 sterben, im Schlaf*. Es gibt auch die Alternative, innerhalb von 1 bis 2 Jahren nach Erstdiagnose neu zu erkranken, und vielleicht auch zu versterben. Wenn ich mir vorstelle, ich würde sehr schnell nach Erstdiagnose weiter sehr fortgeschritten erkranken, und ich würde von Erkrankten lesen, die noch so und soviele Jahre leben durften- ich weiß, was ich mir wünschen würde.

Ich beginne, mich 10 Jahre nach Erstdiagnose als Langzeitüberlebende zu fühlen. Und ich bin sehr, sehr glücklich darüber. Ich glaube, dass mir das das Sterben leichter machen wird, sollte ich in den nächsten Jahren an BK sterben. Sicher bin ich mir allerdings nicht, denn auch das ist eine Tür, durch die ich persönlich noch nicht gegangen bin.

Viele Grüße, Sandra

karatina
23.10.2012, 22:53
Es ist die Bereitschaft, darauf zu verzichten, sich gegen Schmerz und ungewollte Ereignisse real oder auch gedanklich aufzulehnen, sie zu bekämpfen oder auch nur irgendwie verändern zu wollen. (...)
Leid hingegen resultiert aus dem Vermeiden und nicht-akzeptieren von Schmerz. Es entsteht, wenn ich mich an das klammere, was ich will und mich weigere anzunehmen, was ich habe. Leid ist leidvoller als Schmerz, es hemmt und beeinträchtigt alles Tun - und es scheint endlos. (..)
Zu lernen, unangenehme Ereignisse und Gefühle zu ertragen, solange sich die Umstände nicht verändern lassen, versetzt uns in die Lage, Schmerz zu überwinden.

Guten abend Schneelöwin,

was für Texte schreibst Du hier? Welch selbst ungelebte Theorien? Weißt Du wirklich, welche Ausmaße Schmerz einnehmen kann? Weißt Du, wie es ist, nicht sterben zu wollen, aber dennoch zu müssen? 'Woher weißt Du, wie Leid sich anfühlt und wie 'Schmerz sich überwinden läßt?

Wie auch immer, Du scheinst mir von einem Wissen gesegnet zu sein, dessen ich mich niemals anmassen würde und dem mir meine eigenen Erfahrungen mit anderen Personen entgegensteht.

Dir auf Deinem Weg Deine eigenen Theorien und damit mit guten Wünschen grüßende
Katharina

Finistère
23.10.2012, 23:40
Guten abend Schneelöwin,
was für Texte schreibst Du hier?
Hallo Katharina,

wenn du mal den Begriff "Radikale Akzeptanz" bei Google eingibst wirst du sehr schnell feststellen können, dass das kein eigener Text von Schneelöwin ist, sondern wortwörtlich von der Homepage einer Psychotherapeutin abgeschrieben ist.

Liebe Grüße
Gaby

Dyara
24.10.2012, 01:37
*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

woher der Text eigentlich stammt, ist mir persönlich eigentlich egal. Etwas Wahres ist schon dran. Wenn man ihn in Ruhe einmal durchliest und drüber nachdenkt.

Nur die Menschen sind nicht gleich. Jeder fasst diesen Text anders auf. Auch ich.

Ich finde es nicht verwerflich, diesen Text hier reinzustellen. Dieser Text sollte wahrscheinlich, ist meine Meinung jetzt dazu, weiterhin den Gedankenaustausch anregen.

Was mir hin und wieder etwas aufstösst, ist, wenn über das Alter gesprochen wird. Ich finde, jeder.. wirklich JEDER... ob Jung oder Alt.. hat Angst vorm Sterben. Ich spreche keiner Person den nächsten Lebensabschnitt ab, wenn sie/er sagt, ich will leben.

Was das Schicksal uns noch vorenthält, weiss doch keiner von uns.
Und das ist gut so.

Wie lange ich Leben werde, weiss ich nicht.
Und das ist gut so.

Ich weiss nur eins:

Ich bin selber für mich verantwortlich und das versuche ich jetzt umzusetzen.
Das kann ich beeinflussen, sonst nichts.

Dyara

Ilse Racek
24.10.2012, 07:52
@BERGMÄDEL :winke:


Ende November "feiere" ich 10 Jahre nach Diagnosestellung.

Hier im Forum bin ich seit 2005 und habe immer mentale Unterstützung bekommen sowie - hoffentlich - manchmal auch geben können.

Zur Zeit der Diagnose war ich kurz vor dem Sechzigsten, also nicht mehr ganz jung, aber voll berufstätig und ein (wie man landläufig sagt) flotter Käfer :grin:


Meine Prognose war nicht rosig und ich habe alles durchgezogen, was mir die Schulmedizin empfehlen konnte :rolleyes:

Nun bin ich 69 und nicht mehr ganz so flott - Chemo, Bestrahlungen, AHT und die natürliche Alterung tun da ihr Übriges :shy:

DYARA's Satz: "Was mir hin und wieder aufstößt....." möchte ich an dieser Stelle unbedingt bestätigen ;)


@Schneelöwin :winke:

KATHARINAs - meiner Meinung nach berechtigte - aufgebrachte Zeilen will ich an dieser Stelle gerne übernehmen, da ich absolut allergisch bin gegen hochwissenschaftlich formuliertes, unterkühltes, gelinktes Geschwalle :aerger:


Dass ich dem hier im Forum schon in die Jahre gekommenen Titel "Man kann sich wohl niemals sicher sein" zustimme, brauche ich - eigentlich - nicht nochmal erwähnen :rolleyes:


:winke:

Schneelöwin
24.10.2012, 08:59
Guten Morgen alle zusammen,

ehrlich gesagt, bin ich teilweise etwas überrascht, über manche Kommentare zu meinen gestrigen Beiträgen und möchte das gern kurz klären:

@bergmädel:
Ich mache mir keine Sorgen über den von mir hier einkopierten Text, da ich nicht behauptet habe, ihn selbst verfasst zu haben und der Text im Internet frei verfügbar ist.
Dennoch, um weiterer Beunruhigung deshalb vorzubeugen, habe ich eine Änderung vorgenommen und die Quelle hinzugefügt.

@Karatina:
Ich habe hier einen Text einkopiert, von dem ich dachte, dass er für einige vielleicht hifreich sein könnte. Ich lebe diese Theorie, soweit ich es hinbekomme. Es gelingt sicher nicht immer, aber immer wieder rufe ich mir diese Verhaltensmöglichkeiten in´s Gedächtnis und lässt mich Dinge schneller und leichter annehmen. Und ja, ich kann nachvollziehen, wie es ist, sterben zu müssen, aber nicht zu wollen, da ich l das Sterben von Mitmenschen miterlebt habe. Und manches Mal hat das Sterben sehr lange gedauert.
Woher ich weiß, wie sich Leid anfühlt und wie Schmerz sich überwinden lässt? Ich weiss es, weil ich ein Mensch bin, wie alle hier und mein Leben lebe! Und um deutlicher zu werden: Ich habe hier ausschließlich von MIR gesprochen, nicht für die Allgemeinheit. Wir sind alle eigene Persönlichkeiten, die auf verschiedene Weise, verschiedene Dinge erleben und jede Person seine eigenen Erfahrungen macht, wie er am besten für SICH schlimme Zeiten bewältigt.
Ich unterstütze diesen Tesxt deshalb, weil ich mir anmaße für MICH zu wissen, dass der Inhalt für MICH funktioniert, MIR hilft.
Es geht keinesfalls darum, eine allgemeingültige Theorie hier aufzustellen. Ich wollte nur helfen, nicht mehr und nicht weniger.

Ich finde es schade, dass Du diesen Text an mich mit derartiger "Bissigkeit" formuliert hast, wo wir hier doch alle nur Hilfe, Beistand und Trost suchen. Ich brauche wirklich keinen "Zickenkrieg" im Forum für krebskranke Menschen, denn so empfinde ICH das gerade

@Ilse Racek
Ich verstehe weder die Aufgebrachtheit Karatinas, noch Deine.
Ich habe mich ja nun ausführlich weiter oben hierzu geäußert und möchte nochmal deutlich sagen, dass ich diese Art von Unterstützung nicht brauchen kann. Statt sich hier "anzuzicken", aus welchen Gründen auch immer, sollte man besser zusammenstehen. Dass gutgemeinte Beiträge derart "abgeschimpft" werden, empfinde ich nicht als aufbauend, sondern als schwächend.

Und eben weil auch ich der Meinung bin, dass man sich niemals sicher sein kann, habe ich zu diesem Thread beigetragen.

Viele Grüße
Schnee

karatina
24.10.2012, 09:52
Ich finde es schade, dass Du diesen Text an mich mit derartiger "Bissigkeit" formuliert hast, wo wir hier doch alle nur Hilfe, Beistand und Trost suchen. Ich brauche wirklich keinen "Zickenkrieg" im Forum für krebskranke Menschen, denn so empfinde ICH das gerade
Guten Morgen Schneelöwin,

für meine "Bissigkeit" möchte ich mich hiermit bei Dir entschuldigen. Geschriebene Worte können ohne den entsprechenden Tonfall, Gestik und Mimik durchaus härter wirken, als "ausgesprochene".

Ein Nichtverständnis oder eine andere Auffassung zu einem Thema zu haben, ist nicht gleichbedeutend mit einem "Zickenkrieg", an dem hier wohl niemand interessiert ist.

Ich wünsche Dir alles Gute
Katharina

Gammeltrine
24.10.2012, 11:30
KATHARINAs - meiner Meinung nach berechtigte - aufgebrachte Zeilen will ich an dieser Stelle gerne übernehmen, da ich absolut allergisch bin gegen hochwissenschaftlich formuliertes, unterkühltes, gelinktes Geschwalle :aerger:

Hallo Schneelöwin,

Ich bin eher die stille Leserin, ist eben mein Naturell, aber ich konnte mit dem Text auch so gar nichts anfangen, nicht böse sein. Sehe es zur Zeit so, dass du ganz schön durch den Wind bist durch die Diagnose, Kopf hoch, es kommen auch bessere Zeiten. Und wo nicht hier, wo dann, kann man sich so richtig :smiley11:

Liebe Grüße

Elke

Schneelöwin
24.10.2012, 13:58
@Gammeltrine...

das ist doch absolut ok, wenn man damit nichts anfangen kann oder möchte...
aber mittlerweile wurde dieser Text ja auch gelöscht, was auch ein Teil des Lebens ist, nämlich,dass vielleicht für manchen hilfreiche Dinge und schon gar nicht böse gemeinte Anregungen dieser Art VERBOTEN sind.
Aber gut, dann ist das so.....auch das werde ich dann mal "radikal akzeptieren"....;)
Falls jemand diesen Text suchen sollte, könnt ihr ihn einfach googeln, in dem ihr "radikale Akzeptanz" in das Suchfeld eingebt.
Mir hilft diese Einstellung seit vielen Jahren, was nicht heisst, daß ich alles einfach so wegstecken kann. Aber ich weiss auch, hätte ich nicht diese Jahre daran und damit gearbeitet (damals waren langjährige postoperative Depressionen und damit verbundene Panikstörungen der Auslöser) könnte ich nicht so mit meiner jetzigen Situation umgehen.

Für mich geht´s jetzt erst richtig los... und was da alles auf mich zukommt, wird kein Spaziergang sein, dessen bin ich mir bewusst...

Viele Grüße an Alle
Schnee

Ande
24.10.2012, 14:10
hallo nov06 und alle anderen,

auch wenn ich barabarao nicht kannte, ist sie mir doch beim blättern und lesen aufgefallen und ihr tod trifft mich sehr!
weiß gar nicht, wie ich jetzt aus diesem "tief" kommen soll.
scheiße.....

AnLiBo
24.10.2012, 14:21
Mich macht der Titel des Threads schon sehr - hm, ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll.....
Er macht mir einfach Angst! Wobei niemand jemals "sicher" ist! Mein Exmann 1 starb ganz unerwartet an einer Asbestlunge, meine erste große Liebe ist mit dem Auto verunglückt, mein Exmann 2 bekam aus heiterem Himmel einen Herzinfarkt - es muss nicht immer der Krebs sein!
Ich will mich nicht von dieser Dauerangst beherrschen lassen!

Ich kannte Barbara nicht, dich auch mir tut es leid und weh um jeden Menschen, der diesem heimtückischen Monster erliegt.
Es darf uns nur nicht zu sehr runter ziehen!

Nur meine Meinung
Anli

Schneelöwin
24.10.2012, 16:49
@AnLiBo
.....ich empfinde es genauso, wie Du es hier schreibst.
Vor 2 Tagen ist der Neffe einer guten Freundin von mir im Alter von 22 Monaten in der Nacht für immer eingeschlafen.
Einfach so. Ohne Vorankündigung. Die armen Eltern und Geschwister, die Angehörigen und Freunde müssen jetzt noch die Autopsie ertragen, die Beerdigung, den Abschied, den Schmerz.

WIR... und ich weiss, das wird bestimmt nicht jedem hier gefallen, haben immerhin die Chance, dadurch, dass wir unsere bösartige Krankheit kennen, uns darauf vorzubereiten, was vielleicht kommen könnte. Wir haben die winzige Chance, uns von unseren Lieben und unserem geliebten Leben zu verabschieden und mit ein wenig Glück und Unterstützung noch einige Jahre hierbleiben zu können, auch, wenn das mit Ängsten verbunden ist, dass diese Krankheit uns wieder einholt.
Weshalb ich diesen "umstrittenen" Text über die radikale Akzeptanz wieder erwähne.
Für mich ist dies eine große Möglichkeit, das, was ich noch habe, zu genießen und mich darüber zu freuen.
Denn wie wir sehen, haben andere Menschen und gerade jetzt die Eltern von Alexander-Benjamin C. diese Chance nie gehabt :sad:

Viele Grüße und gute Gedanken,
Schnee

G.Sundheit
24.10.2012, 17:18
aber ihr wißt schon, daß ihr gerade mit euren beiträgen den thread shreddert? :mad:

denn mit dem thema an sich hat das ja nun gar nichts mehr zu tun.

und @schnee....austausch ist wohl nicht so deine´sache. aber gut, ich kann auch mithalten, ich finde deinen absatz mit dem neffen der cousine einer bekannten und den armen hinterbliebenden die beerdiung und autopsie bezahlen müssen an dieser stelle einfach nur daneben und werde diesen beitrag melden.

und was meinst du damit, daß wir krebskranken glücklich darüber seín sollten daß uns noch die möglichkeit gegeben wird uns von unseren lieben zu verabschieden?

wie bist du denn drauf?? :smiley11:

bifi65
24.10.2012, 17:58
Hallo zusammen,

:megaphon: So, ich schreibe mal wieder zum Thema! ;)

Meinen IBK (inflammatorisch) habe ich erst am Befall der Achsellymphknoten bemerkt, wusste also von Anfang an um die Brisanz der Diagnose (Freitags Lymphknoten geschallt, Montags biopsiert und am Wochenende "Brustkrebs ohne Knoten gegoogelt, da war schnell alles klar).

So stand zumindest sofort fest, dass ich mich nie wieder sicher fühlen kann und werde. Ebenso war mir klar, was an (inzwischen abgeschlossener) Therapie folgt und was noch folgen kann.

Das hat meine Entscheidungen zu einigen Dingen vielleicht etwas "leichter" gemacht. Denn da ich mich wahrscheinlich weiterhin mit dieser Diagnose auseinander setzen muss, habe ich für mich ein paar Dinge entschieden, die mit besserer Prognose wohl anders ausgefallen wären (Ablatio beidseits ohne Aufbau - und ohne Prothese :D, damit so wenig wie möglich Krankenhausaufenthalt nötig ist und Wundkomplikationen aus dem Weg gegangen werden kann, Entfernung der Eierstöcke, da sowieso voller Zysten und für die Knochen Zometa, obwohl der Einsatz per Studie für prämenopausale Frauen nicht belegt ist, Tumormarker alle drei Monate wegen evtl. Metastasen - ist aber umstritten und - mein Port bleibt drin!)

Da ich mir sowieso niemals sicher war, mit 95 Jahren friedlich im Bett zu sterben, habe ich schon lange eine Patientenverfügung, einen Organspendeausweis und ein Testament.
Lebe ich mit der Diagnose bewusster? Nein, ich fand vorher schon den Himmel blau und die Blumen bunt und war froh über meine gesunde Familie. Die Diagnose finde ich Scheixxe!

Und nun noch ein Satz im Bezug auf den vielseitig diskutierten Text. Ich will und werde - hoffentlich keine Schmerzen annehmen, sondern mir ggf. einen Palliativmediziner mit ins Boot holen! Den Rest kommentiere ich nicht, würde aber gerne wissen, ob die Verfasserin an ihrer Meinung festhält, wenn sie selbst betroffen ist - was ich mir nicht vorstellen kann und ihr bestimmt nicht wünsche!!!

Jedem das Seine wünschende Grüße (danke Barbara, deren Grußformulierungen ich immer so gerne gelesen habe)
Birgit

Schneelöwin
24.10.2012, 18:04
Warum meinst Du, dass der Thread geschreddert wird?
Wir haben uns lediglich darüber ausgetauscht, dass man sich allgemein im Leben nie sicher sein kann, denn das kann man auch nicht, wenn man keinen Krebs hat, was ich über dieses Beispiel aus meinem realen Leben zum Ausdruck bringen wollte.
Es ging darum uns zu erinnern, dass alle Menschen ein Risiko mit sich tragen.
Ich, die selbst und für mich immer noch "neu und frisch" erkrankt ist, versuche mich und vielleicht auch andere Menschen, daran zu erinnern, dass wir nicht allein sind mit unserem Schicksal und das es ausser UNS auch noch viele andere Menschen gibt, die Schmerz und Leid und Angst erfahren.
Auch deshalb das schlimme Beispiel was meine Freundin und ihren kleinen Neffen betrifft.
Ich weiss nicht, was daran verwerflich ist, über das Leben zu sprechen, wie es gerade ist und auch wie es mich ganz real betrifft.
Es ist nur die Wahrheit/Realität und die möchtest Du mir vorwerfen, in dem Du diesen Beitrag melden möchtest?
Es tut mir leid, wenn ich Dich da nicht verstehen kann.

Vielleicht hast Du mich einfach missverstanden? Ich habe ja auch genauso wenig gesagt, dass wir krebskranken Menschen darüber glücklich sein sollen, dass wir die Gelegenheit haben (vielleicht) uns von unseren Lieben zu verabschieden.
Bitte lies meinen Beitrag noch einmal durch. Denn so, wie Du es hier darstellst, habe ich es nie geschrieben.
Und schon gar nicht soll es hier irgendjemanden verletzen.
Wir sind nun mal in diesem Leben, in dem es Krankheiten, Schmerz, Verlust und auch den Tod gibt. Das ist so. Und es ist nicht meine Idee oder Erfindung gewesen.

Dafür, dass ich Morgen umfangreiche Untersuchungen habe, die für mich allesamt neu und auch beängstigend sind, bin ich verhältnismäßig "gut drauf", denke weiterhin positiv und bin mir dennoch dem Ernst der Lage bewusst.

Viele Grüße,
Schnee

Mary-Lou
24.10.2012, 18:06
Wir haben die winzige Chance, uns von unseren Lieben und unserem geliebten Leben zu verabschieden...
Glaubst Du eigentlich das, was Du da schreibst?
Ganz ehrlich, ich kann absolut nichts positives in der Krebskrankheit sehen und dem stimmen mir sicherlich hier sehr Viele zu.

Ich glaube, es wäre manches Mal besser "erst in der Krankheit anzukommen" bzw. gelernt haben", mit ihr nach unzähligen Therapien zwischen Hoffen und Bangen leben zu müssen als uns hier mit angelesenem Wissen zu traktieren.
Und falls es Dich interessiert, ich lebe schon sechs Jahre mit dem Krebs und habe hier schon sehr viele lieb gewonnene Frauen an diese Sch...xxxkrankheit verloren.

Sich niemals sicher seiende kopfschüttelnde Grüße

Schneelöwin
24.10.2012, 18:25
@Mary-Lou:
Ja, ich glaube das, was ich hier schreibe, täte ich es nicht, würde ich es niemals tun.
Meine Lebensauffassung ist es seit vielen Jahren, selbst dem Schlechtesten etwas Positives abzugewinnen.
Eine meiner Signaturen unter meinen E-Mails lautet: "Nichts ist so schlecht, als dass es nicht für irgendetwas gut ist".
Das kann mir natürlich auch wieder so ausgelegt werden, dass es aussieht, als sollte dies Negatives bewirken, was keinesfalls so gemeint ist.

Ein weiteres Zitat, welches ich mein halbes Leben benutze und zwar deshalb, weil es stimmt, lautet: "Das Leben endet immer tödlich"........... Wirklich niemand hat sich bisher über diesen Satz empört, weshalb auch?
Sicherlich ist dieser Satz nicht geeignet, ihn zu äußern, der dem Tode nahe ist.
Und das sind wir hier akut ALLE nicht, wenn wir es schaffen, hier zu schreiben und den Ehrgeiz besitzen, uns über Dinge aufzuregen, die jemandes Lebenseinstellung ist. In diesem Fall meine. Und ehrlich gesagt, freut mich das, dass wir alle noch in der Lage sind hier zu schreiben und uns auszutauschen.
Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die mich hier nicht verstehen, oder verstehen wollen, zumindest meine Einstellung akzeptieren, so wie ich das auch mit Euren tue.
Ich möchte niemandem etwas aufzwingen oder vorschreiben wollen, ich wünsche mir nur, dass hier (bei einigen von Euch) mehr positives Denken einzieht.
Ich denke, ich habe mich nun zu diesem Thema genug erklärt und hoffe, dass Ihr mich so nehmt, wie ich bin. Direkt, und ehrlich.

Viele Grüße
Schnee

Susi04
24.10.2012, 18:47
Lebe ich mit der Diagnose bewusster? Nein, ich fand vorher schon den Himmel blau und die Blumen bunt und war froh über meine gesunde Familie. Die Diagnose finde ich Scheixxe!

Genau bifi, die Diagnose war und ist Scheixxe und die Folgen sind es auch.

Mir geht, wie man bei uns sagt auch regelmäßig "der Draht aus der Mütze" wenn jemand von "bewusster leben" nach Krebs spricht.

Ich bin immer offen mit der Krankheit umgegangen und muss mit ihr und den Folgen leben, aber annehmen werde ich sie niemals.
Von mir aus kann sich dahingehen, oder Pfeffer wächst, ich brauche sie jedenfalls nicht um bewusst zu leben.

Wenn jemand eine andere Einstellung hat, so akzeptiere ich das selbstverständlich, aber "Missionierungsversuche" lehne ich in dieser Hinsicht ab.
Ich möche mir auch keinen Kopp machen um an negativen Dingen irgendetwas gut zu finden.

Den Krebs auch nach 6 Jahren immer noch scheixxe findende Grüße
Susi

bifi65
24.10.2012, 19:15
Genau Kara, ich kann mir zwar niemals sicher sein, nicht vom Laster überfahren zu werden, muss mir aber nicht Jahre vorher Gedanken darüber machen, das ist ein gravierender Unterschied!!!

Und wenn man weiß, dass einige User quasi bis "zuletzt" online waren, weil sie eben alles andere nicht mehr konnten, dann stößt Schnees Beitrag natürlich übel auf - Sorry Schnee, aber du hast mit Verlaub noch keine Ahnung -vielleicht, oder hoffentlich? - , wovon wir hier zum Teil reden - und ich würde dir sehr wünschen, dass du sie niemals bekommst! Positiv denken schreibt sich leicht, gerade wenn man die Therapie noch vor sich hat. Versuchen wir nicht alle, irgendwie den Kopf oben zu halten, jede in ihrer ureigensten Situation??? Ich habe hier so viele positive Frauen (und Männer) kennengelernt und viel von ihnen mitgenommen, danke dafür! Und jeder darf hier natürlich sein, wie er ist - was ich für meine Antworten natürlich ebenso in Anspruch nehme...

Ebenfalls zum Teil noch ahnungslose und auch so bleiben hoffende Grüße,

Birgit

Schneelöwin
24.10.2012, 19:30
@Kara:

Ich meinte mit akut, derzeit sich beispielsweise in einem Hospiz zu befinden, wo in jeder Sekunde mit dem Ableben gerechnet werden kann.
Ich habe jemanden der starb begleitet. Und der schrieb definitiv nicht am PC!
Du schreibst, was bedeutet, dass Du lebst und das noch kannst. Du kannst Dinge scheixxe finden.... Jemandem, der akut stirbt, ist das alles scheixxegal!! Sorry!

So langsam vergeht mir die Energie, hier jedes Wort erklären zu müssen, mich permanent zu rechtfertigen, weil ich einfach das Positive sehen will. Wenn Ihr das nicht wollt, bleibt Euch das selbst überlassen.
Übrigens habe ich auch nie gesagt, dass ich etwas positives an meiner Diagnose finden kann und das sollte auch so nicht vermittelt werden.

Ein winzig kleines Beispiel, was vielleicht hilft, dass es hier verstanden wird:

Vor vielen Jahren war ich schwer erkrankt (5 Jahre lang), bisher die schlimmste Zeit meines Lebens. In dieser Zeit habe ich gelernt, mir selbst zu helfen, in dem ich gelernt habe, zu akzeptieren, anzunehmen.
Hätte ich das DAMALS nicht getan, hätte ich es (meiner Meinung nach) tausend Mal schwerer, HEUTE mit meiner Krebsdiagnose zurechtzukommen. Und das, war damals das POSITVE an der Krankheit.
Was das Positive an meiner jetzigen Krankheit ist, weiß ich noch nicht... es liegt in der Zukunft. Das werde ich sehen, so, wie es sonst auch war.

Viele Grüße
Schnee

Mary-Lou
24.10.2012, 19:32
Liebe Martina und liebe Birgit, genau das wollte ich mit meinem Beitrag vorher rüberbringen. Danke

Nun, ich finde Zitate auch immer sehr schön und manches Mal mehr oder weniger treffend. Und nachdem wir gestern in der Geburtsstadt von Albert Einstein waren, finde ich doch dieses mehr oder weniger aussagekräftig.
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir nicht so sicher." (Albert Einstein)

Niemanden zu nahe treten wollende Grüße

Susi04
24.10.2012, 19:45
@Kara:

Ich meinte mit akut, derzeit sich beispielsweise in einem Hospiz zu befinden, wo in jeder Sekunde mit dem Ableben gerechnet werden kann.
Ich habe jemanden der starb begleitet. Und der schrieb definitiv nicht am PC!
Du schreibst, was bedeutet, dass Du lebst und das noch kannst. Du kannst Dinge scheixxe finden.... Jemandem, der akut stirbt, ist das alles scheixxegal!! Sorry!


Oh nein meine liebe Schnee, da irrst du dich aber ganz gewaltig und zwar in allem was du schreibst.
Nur weil man einmal jemanden, der gestorben ist begleitet hat, kann man niemals so etwas beurteilen.
Und glaub mir, als Krankenschwester in einem ambulanten Pflegedienst weiß ich, wovon ich jede.

Wie wärs, wenn du einfach akzeptierst, dass du mit einer Meinung hier allein auf weiter Flur stehst
Akzeptiere einfach, dass andere nicht so denken wie du.

Mir gerade vorstellende Grüße, was Barabra zu diesem Thread sagen würde:shy:
Susi

Schneelöwin
24.10.2012, 20:17
Ihr werdet mir mein positives Denken sicher nicht nehmen.
Und sorry, dass ich nur einen Menschen beim Sterben begleitet habe. Ich bin nunmal keine Pflegekraft, weshalb mir das erspart blieb.
Ich habe mir Mühe gegeben, mit Euch etwas zu teilen, wovon ich profitiert habe. Habe mir Mühe gegeben, Euch zu vermitteln, warum ich so denke und fühle.
Ihr hingegen habt nichts weiter zu tun, als mir zu erzählen, wie lang Ihr schon krank seit, dass die Nachsorge die Hölle ist, dass ich keine Ahnung habe, dass ich irgendwann anders darüber denke. Wie gut, dass Ihr das alles wisst.
Schön.
Ihr merkt nicht, dass ich hier nichts Böses wollte, nur meine positiven Gedanken behalten wollte, mit Euch teilen, in der Hoffnung, Euch helfen sie vielleicht, sofern Ihr das wollt.
Ihr wollt nicht. Das habe ich gemerkt. Ihr und entschuldigt hier meine Verallgemeinerung, aber es geht um die, die sich die ganze Zeit ereifern, über das, was ich schrieb, haltet Eure Krankheit hoch wie einen Orden... ich schon 12 Jahre... ich schon 8... usw. Was wollt Ihr mir damit sagen? Mir sagt es, dass Ihr bis jetzt überlebt habt! Das ist POSITIV! Statt Euch zu freuen, wird an allem rumgemeckert, was im Ansatz positiv ist. Und wenn Euch der Sturz vor den Bus lieber ist (wurde hier auch irgendwo erwähnt) dann immer los... oder ist das doch nicht besser, als so zu leben, wie jetzt?
Aber der Satz "die Nachsorge ist die Hölle"...@LiebesMädl.... den einer "Krebsanfängerin", die hier keine böse Absicht hatte, an den Latz zu knallen, ist schon mehr als bedenklich und finde ich überhaupt nicht lieb.
Da Ihr ja mit Bemerkungen an mich nicht gespart habt, bemerke ich auch noch etwas, was Euch wieder nicht gefallen wird:
Euer Negativdenken wird Euch auch noch den letzten Spaß am Leben nehmen.
Und jetzt könnt Ihr gerne weiter über mich bzw. meine Lebenseinstellung herfallen.
Mein Brustzentrum hatte schon recht, indem es mir von einem Forum abriet.
Das zieht runter.... kann ich nur bestätigen. Und das ist das letzte was ich noch brauche.

So Mädels, ich denk weiter Pink...
Eure Farben finde ich weniger anziehend.
Viele Grüße,
Schnee, (die, die noch keine Ahnung hat... und erstmal Therapien machen muss, damit sie hier überhaupt mal "piep" sagen darf) :)
Schade, ich dachte, hier hilft man sich.... Wieder was gelernt.

Emile
24.10.2012, 20:21
Diese Scheixx-Krankheit hat mir die Unschuld genommen. Ich fühle mich nicht mehr unsterblich, der Hauch des Todes hat mich gestreift und es macht mir immer wieder auf's Neue Angst.
Der imaginäre Bus gibt es ja auch noch, aber der ängstigt mich bei Weitem nicht so sehr wie der Drecks-Krebs mit seinen Auswirkungen.
Ich konnte mich auch schon vor meiner Krankheit an vielem bewusst erfreuen, da hätte es so einen "kleinen" Denkanstoss nicht gebraucht.
Nein, ich lehne den Krebs kategorisch ab und denke nicht im Traum daran ihn als gegeben zu akzeptieren, im Gegenteil sollte er es noch einmal wagen in mein Leben zu treten gibt es nur diese Antwort: :twak:

Sicher kann ich mir nie wieder sein, aber ich habe doch noch die Hoffnung, dass die Angst in den Hintergrund tritt und nur noch bei den Nachsorgen aufflackert.

Susi Ich hatte den gleichen Gedanken an Barbara :1luvu: und vermisse ihre treffenden Beiträge.

So, nun auch meinen Senf dazu gegeben habende Grüße
Emile

karatina
24.10.2012, 20:21
So langsam vergeht mir die Energie, hier jedes Wort erklären zu müssen, mich permanent zu rechtfertigen, weil ich einfach das Positive sehen will. Wenn Ihr das nicht wollt, bleibt Euch das selbst überlassen.
Guten Abend Schneelöwin,

nein, das solltest Du auch nicht... Dich rechtfertigen... und schon gar nicht, Energie, die Du erfahrungsgemäß noch wirklich brauchen wirst, hier herauszuschiessen.

Du bist noch sehr "frisch" mit der Diagnose konfrontiert. Du wolltest mit Deinem eingestellten Text helfen. So habe ich Dich mittlerweile verstanden.

An den Reaktionen kannst Du erlesen, dass es bei Vielen, wie auch mir, nicht als Hilfe angekommen ist, sondern eher als "kleiner/großer?" Schlag ins Gesicht. Das war, wie Du schon geschrieben hast, niemals Deine Absicht.

Woher kommt das nun? Sind wir Schreibenden hier wirklich nur negativ eingestellt? Ich glaube dies nicht und kann für mich behaupten, dass ich ein sehr positiv denkender und fühlender Mensch bin.

Es mag vielleicht daran liegen, dass Viele hier schon länger erkrankt sind. Sie haben Erfahrungen sammeln müssen. Sie haben liebe Freundinen verloren. Sie haben sie eventuell leiden sehen. Sie haben sie eventuell bis zuletzt am PC gesehen. Und noch schlimmer, sie sind selbst in einer schmerzvollen, leidenden stark erkrankten Situation....Wer weiß, was die unterschiedlichen Frauen hier für Erfahrungen gemacht haben und eventuell gerade durchmachen....

Sie sind aber anscheinend nicht so konform mit Deiner Einstellung zu Schmerz, Leid und Sterben.

Ich möchte Dir weder Deine Meinung, noch Deine positive Einstellung nehmen. Aber bitte reflektiere auch die Antworten, die Du hier erhalten hast und versuche nicht einfach, Dich zu wehren. Manchmal muß man etwas sacken lassen und auf sich wirken lassen....

Es geht hier nicht darum, Dich an den "Pranger" zu stellen, sondern einfach nur darum, dass Du Äußerungen tätigst, die anderen wehtun und auch nicht mit ihren eigenen Erfahrungen gemein gehen.

Wir schreiben hier in einem öffentlichen Forum, da muß man auch damit rechnen, dass Komentare, auch wenn sie mit der eigenen Einstellung nicht konform gehen, gegeben werden.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du Deine positive Einstellung beibehalten kannst, aber ich wünsche Dir auch, mehr Verständnis, Reflektion und Einfühlungsvermögen in andere Menschen.

Mit besten Grüßen
Katharina

Nachtrag: ich habe gerade Deinen letzten Eintrag gelesen. Schade, dass Du nun so um Dich schiesst.

Gammeltrine
24.10.2012, 20:40
Hm, ich glaube, dass sie Angst hat, vielleicht vor Morgen, da hat Schneelöwin einige Untersuchungen. Jeder reagiert anders auf die Diagnose Krebs. Abwarten, wenn was Ruhe eingekehrt ist. Vielleicht sollten wir alle mal tief durchatmen. Ich habe am Freitag wieder ein paar Untersuchungen. Bin auch furchtbar nervös, ich werde dann total lahm, bin sowieso der eher ruhige Typ, vergesse zu Essen, schleich nur rum. Liebe Grüße

Schneelöwin
24.10.2012, 20:53
Ich schiesse nicht um mich. Ich sage, was ich denke. Das haben hier einige mir gegenüber auch getan, auf eine Art und Weise, die ich mir nicht anmaße.
Viele lesen hier quer und nicht genau. Dann kommt es vielleicht zu Missverständnissen. Ich werde mich hier deshalb nicht zum Buhmann machen.Und schon gar nicht deshalb, weil ich einen Text einer anerkannten Psychotherapeutin hier einstellte, um einfach eine andere Sichtweise darzustellen, die hilfreich sein sollte.
Ich werde mich abmelden und meine Gedanken mit den Menschen teilen, denen ich als Mensch wichtig bin, die mich schätzen und mir ihre Meinung "artgerecht" erklären, die mir wirklich zuhören und nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellen, weils sie ja ........ ......................alles schon wissen, was ich nicht weiss....Manche hier packen sich in Watte... und können dennoch hervorragend austeilen.
Ich hab es nur gut gemeint.
Hätte mich einfach über eine Akzeptanz meiner Meinung gefreut. Aber genau das ist der Spiegel...... Manche hier weigern sich anzunehmen, zu akzeptieren, kämpfen gegen Dinge, die sich nicht ändern können, vergeuden wertvolle Lebenszeit.... und so haben sie ihre Krankheit nie akzeptiert... und nehmen sich damit selbst die schönen Seiten des Lebens.
An dieser Stelle verkneife ich mir den Tipp, den ich geben würde, wenn das alles nur und immer so SCHEIXXE ist.
Ich wünsche Euch allen, das zu finden, was Ihr sucht.

Herzlichst, Eure so anstrengende Schnee,
die Euch zumindest genug Gesprächsstoff geliefert hat um mal
an was anderes zu denken als......... das Leben mit Krebs ist :smiley11::smiley11::smiley11::smiley11:

remeni
24.10.2012, 20:54
Liebe Schnee,
ich bin inzwischen zu der Überzeugung gekommen, das du zu den "Gutmenschen" gehörst. Die wollen wirklich nur das Beste und Liebste und so. Aber leider merken sie nicht, dass sie anfangen zu missionieren und zu predigen. Sie merken nicht, dass sie anstatt zu erreichen, die Menschen aufregen.
Bitte Schnee, vergeude deine und unsere Kraft nicht, indem du dich allein gegen den Rest der übellaunigen, negativen, verkrebsten Frauen hier siehst. Weil, wenn Alle anderen deine Meinung nicht teilen, kann es ja vielleicht sein, dass deine Meinung nicht ganz so richtig ist und verallgemeinert werden kann.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du leicht durch deine Therapien gehen kannst. Du wirst soviel Unterstützung bei konkreten Fragen und Problemen bekommen wie du brauchst.
Nur diese großen Alles-ist Gut-Nichts-ist-Schlimm-Phrasen lass bitte. Du trittst den meisten Usern damit auf die Füße.

Emile
24.10.2012, 21:06
Remeni Dein Posting unterschreibe ich ohne Wenn und Aber.

Schneelöwin Bitte geh' doch nicht einfach, es ist doch nur dies eine Thema. Akzeptier' einfach, dass viele über diese Philosophie anders denken.
Ich bin mir sicher, dass Du eine Menge Hilfe, Trost und Kraft aus diesem Forum ziehen kannst.

Und nein, die Userinnen die hier geschrieben haben, sind weder verbissen noch dauernd negativ denkende Frauen. Das würde ihnen absolut nicht gerecht werden.

gitti2002
24.10.2012, 21:23
Hallo an alle,

bevor es hier in diesem Thread eskaliert, wird er vorübergehend geschlossen. Es wäre schön, wenn nach Öffnung des Threads wieder sachlich zum Thema diskutiert würde.

Gruß, Gitti

Mary-Lou
25.10.2012, 17:17
Nun, kurz und knapp: wir können uns niemals sicher sein . . .
Am Anfang meiner "Krebskarriere" war ich so naiv, dass ich glaubte, dass nach Abschluss der Therapien alles wieder so sein wird wie vorher und das Thema Krebs sozusagen durch wäre. Später dachte ich, dass nach den magischen fünf Jahren die latente Angst im Nacken endlich aufhören würde. Nein, tut sie nicht . . . die Frage ist stattdessen, wohlgemerkt manches Mal und ganz besonders vor den Untersuchungen, wann erwischt es mich wieder?
Natürlich wacht man nach den ganzen Jahren nicht mehr wie anfangs auf mit dem ersten Gedanken "ich habe Brustkrebs", aber man ist einfach nicht mehr so unbeschwert wie vor der Erkrankung.

Sicher sein, das kann sich niemand - wir nicht und auch nicht die "Anderen". Einer meiner behandelnden Ärzte sagte mal zu mir, ich müsse es mir einfach so vorstellen, dass die Gesunden draussen vor dem Zaun stehen und wir eben hinter dem Zaun. Wir wüssten sozusagen, wo wir hingehören - nur die Gesunden, die können sich da nicht so sicher sein . . .

Und bei aller Unsicherheit findet das Leben trotzdem hier und heute statt und jeder von uns versucht eben das für sich persönlich Beste daraus zu machen - nämlich das Leben zu leben nicht zu vergessen. Und ja, es gibt sie, die schönen Momente und es gibt auch die Momente an denen man in tiefe Löcher fällt. Aber das haben andere, die nicht an Krebst erkranken auch.

Zu meiner Signatur stehende Grüße

Nov06
25.10.2012, 20:00
Ah "mein" Thread ist ja wieder offen...

In einigen von euch finde ich mich wieder.

Seit meiner Diagnose sind nächsten Monat 6 Jahre vergangen und die Unsicherheit ist immer noch da, wird wohl immer bleiben.
Bei Diagnosestellung war mir nicht bewusst, das BK auch nach Jahren Metas bilden kann. Ich dachte damals, ich schaffe das, Behandlung und dann bin ich wieder die Alte.
Nee, so ist das leider nicht...Das zu akzeptieren fällt schwer.

Ich persönlich habe nicht unbedingt Angst vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. Weil das Sterben bei Krebs ja möglicherweise furchtbar sein kann.
Mein Wunsch ist, mit über 80 einfach im Schlaf sterben, ohne vorher meinen Angehörigen zur Last gefallen zu sein.
Aber ob das in Erfüllung geht? Schaun ma mal...

l.G.
Kirsten

BarbaraKR
25.10.2012, 20:16
Nein, sicher ist man sich nicht - aber nach 10 Jahren ist es nicht mehr so, dass ich aufwache und denke "Brustkrebs". Vor den Kontrolluntersuchen - ja, da ist die Angst da und die Unsicherheit, dass wieder etwas da sein könnte, (zumal bei einem genbedingten Brustkrebs das Risiko noch größer ist) aber diese Nachuntersuchungen sind doch nicht die Hölle?! Ich empfinde sie als sinnvoll und sie geben mir für die nachfolgende Zeit einfach ein Gefühl der Sicherheit... eben bis zur nächsten Untersuchung.

Habe ich mein Leben nach dem Krebs verändert?! Eigentlich nicht, das einzige was ich wirklich geändert habe, ist, dass ich wesentlich mehr Sport mache und davon auch viele Aktivitäten an der "frischen Luft". Und vielleicht hier und da mal etwas mehr Zeit "nur für mich". Doch sonst finde ich mein Leben genauso schön, spannend, fröhlich, aber eben manches Mal auch anstrengend, traurig und mühseelig wie vor meiner Brustkrebserkrankung.

Kati71
25.10.2012, 21:45
Hallo LiebesMädel,

deinem Schlußsatz kann ich mich nur anschließen. Ich freu mich auch immer wieder von Menschen zu hören, die noch viiiieeeel Zeit nach dem Brustkrebs erleben durften.
Ich komme aus einer "brustkrebsgebeutelten" Familie. Drei meiner Tanten sind daran erkrankt. Alle hatten sie ein Rezidiv. (Ich kann mich also darauf einstellen! :eek:)
Meine Schwägerin fragte (Ich hab zwei Nichten, sind noch klein, die es aber auch betrifft!): "Kann man das Abo abbestellen?"
Bei zweien ging es gut aus. Er wurde ein zweites Mal rechtzeitig entdeckt. Bei der dritten hatte der Krebs gestreut.
Das war zu einer Zeit, als die Ärzte noch Zeitangaben bis zum "Ableben" machen. Sie sagten sie hätte noch zwei Jahre zu leben. Daraufhin verkaufte die Gerdi, sie war zweimal geschieden, die Kinder groß, die Enkel unter "Dach und Fach" ihre tolle Pentousewohnung in der schwäbischen Hauptstadt und beschloss den Rest ihres Lebens zu reisen.
Sie hat sehr häufig ihre Schwester in den USA besucht, Rundreisen gemacht und viele Postkarten geschickt. Sie hatte Spaß!
Was soll ich sagen? Nach einigen Jahren ging ihr das Geld aus und sie musste ihre Geschwister anpumpen!!! :smiley1:
Sie hat - so sag ichs heute immer - dem Krebs ein Schnipple geschlagen!
Gerdi hat noch zehn relativ tolle Jahre gelebt!

Also - mal gibt es viel mal wenig Zeit - mal ist diese Zeit mit viel mal mit weniger Lebensqualität verbunden.
Ich will hier nichts schönreden - ihr Ende war schrecklich. Ich war bei ihr bis nahezu zum Ende! Aber sie hat es ausgereizt bis es nicht mehr ging, mit Würde, ohne sich zu verkaufen! Toll!

Positives Denken hat ihr sicherlich geholfen, war aber bestimmt nicht alles.
Jede meiner Tanten ging unterschiedlich mit der Erkrankung um.
Meiner amerikanischen Tante hilft es zu denken, dass sie Erfahrungen anders oder nicht gemacht hätte ohne ihre Krebserkrankung. Life is good! Think positive! Thank you, Krebs!

Ich kann ihr das lassen, ihr hilft es - denke aber selbst anders.
Im November (Dem Monat der Diagnose!) feiere ich keinen Geburtstag, ich bin im Juni geboren. Ich denke aber an diesem Tag daran, dass mich das Schicksal meiner Tanten auch ereilt hat. Obwohl ich ein durchaus positiv denkender Mensch bin, eine Frohnatur, bin ich auch Realistin.
Daher stell ich mir auch Christls Frage: Wann kommt das Biest wieder?
Und die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein dieses Biest rechtzeitig zu entdecken, denn ich würde gerne 50 werden. Das ist zunächst mein Ziel.
Und es ist nicht mal so unrealistisch gedacht.

Dabei hab ich nichts "angenommen" - denn ich hab ja Nichts geschenkt gekriegt! Mir wurde es - wie allen hier - einfach vor den Latz geknallt!
Am Anfang meiner Erkrankung hab ich in einem Anfall von Wut und Verzweiflung heulend meinen Mann angeschrien: "Diese Krankheit zwingt dich in die Knie. Und ich hab keine Wahl!"
Daraufhin sagte mein Mann einen klugen Satz, den ich mir für den Rest der Therapie gemerkt habe. Er sagte: "Kati, du hast sehr wohl eine Wahl. Aber keine passende Alternative!"

Nichts an Krebs ist gut, und alles was ich nach der Krebsdiagnose gelernt habe oder alle Erfahrungen die ich danach gemacht habe, hätte ich auch ohne diese beschissene Diagnose haben können.

In der Hoffnung, das nächste Mal genauso "schnell" zu sein,
Kati

Susi04
25.10.2012, 23:03
Und die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein dieses Biest rechtzeitig zu entdecken, denn ich würde gerne 50 werden. Das ist zunächst mein Ziel.
Und es ist nicht mal so unrealistisch gedacht.


Das war auch mein Ziel, Kati und ich habe inzwischen die 50 schon leicht überschritten.
Es hat übrigens einige Personen irritiert, dass ich mich gefreut habe 50 zu werden und nicht 49 a, b, oder c
Jetzt nehme ich einfach mal die 60 ins Visier.

Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber Krebs hatten eigentlich immer nur andere, ich doch nicht. Das konnte mich eigentlich gar nicht treffen.
Dieser Selbstschutzmchanismus des Körpers ist mir mit der Diagnose abhanden gekommen und das ist sicher ein Punkt, der zur Verunsicherung beiträgt.
Wir haben gespürt wie sich das anfühlt diesen Selbstschutz zu verlieren.

Mein Leben hat sich nicht wirklich verändert, aber, das beschreibt BarbaraKR sehr schön, es ist mühsamer, anstrengender und schmerzhafter geworden.
Vieles davon lässt sich nicht mir meinem inzwischen höheren Alter erklären.
Der Krebs hat mir viel Zeit geraubt, die ich viel besser hätte verbringen können. Ich habe Unsummen für den Kampf dageben ausgegeben, obwohl ich damals als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern in der Ausbildung, gerade so über die Runden kam.
Wenn ich mal ausrechne, was ich selber an Zuzahlungen geleistet habe, dann ist die Reise in die Dom Rep ein Schnäpchen dageben.
Nein, dass hätte ich wirklich nicht gebraucht.

Sicher kann ich mich nicht mehr fühlen, auch nach 6 Jahren nicht, aber ich habe gelernt die Ängste zu begrenzen.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lindert sie, so scheint das auch mit den Krebsängsten zu sein.

sich auf den Urlaub in der Sonne freuende Grüße
Susi

Kati71
25.10.2012, 23:14
Liebe Susi,

dein Satz "Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber lindert sie" finde ich toll!
Den werd ich übernehmen, denn das ist meine Hoffnung!

Ich werde nie die Krankheit hinter mir lassen können, aber als "kleines Lichtchen" leuchten lassen, und nicht als "Fakel".

Vielleicht kann ich dann auch die 60 anpeilen?

Und - meine liebe Susi - es reicht jetzt - ich such ja schon wie verrückt nach einem adäquaten Urlaub in den Weihnachtsferien: Nur wegen deines Fliegers! Jetzt auch in anderen Threads damit anzugeben (Nur ein Witzchen!) ist nicht fair!
Also entweder: Fuerteventura oder....
Jetzt muss ich doch wieder die gute Tante Manne zitieren: "Life is good??"
Hab ich erst heute Morgen wieder gedacht, als ich die Marmelade meiner Schwiegermutter gefrühstückt habe...

Durch die Susi völlig in reiselaune verfallende Kati
Und trotzdem dem Thread nicht das Thema nehmend wollenden....

G.Sundheit
25.10.2012, 23:42
Bei Diagnosestellung war mir nicht bewusst, das BK auch nach Jahren Metas bilden kann. Ich dachte damals, ich schaffe das, Behandlung und dann bin ich wieder die Alte.
Nee, so ist das leider nicht...Das zu akzeptieren fällt schwer.


leider geht es sehr vielen menschen um uns herum so.
selbst die, die es wissen müßten wie ärzte und krankenschwestern oder menschen, die angehörige haben die wiederholt an BK erkrankt sind verdrängen das.

man ist wieder da! man hat alles überstanden! man ist die alte!

anfangs dachte ich, es wäre gut, meinen engsten freunden und kollegen doch mal über meine ängste zu berichten und ich dachte über das "wie" nach.

mittlerweile habe ich diesen gedanken verworfen.
in abendessen-laune mit freundinnen bekam ich auch in diesem jahr wieder ein paar sprüche wie: "auch wir könnten doch jeden tag tot umfallen, da mußt du dich doch gar nicht verrückt machen!" verbraten.

da nützt es auch nichts, daß man weiß, daß sie es doch alle nur gut meinen, ich habe keine lust mehr "mich" zu erklären.

nun denke ich darüber nach, tatsächlich einmal auch in größerer runde bekannt zu geben, daß ich ja schon FÜR MICH nicht mehr die alte bin und deshalb schon dreimal nicht für ANDERE die alte sein kann.

ich hoffe auf verständnis.

der thread hat mich sehr berührt, ich habe viele beiträge mehrmals gelesen und auch ich möchte micht bedanken, daß er wieder aufgemacht wurde.

gesine

Dyara
26.10.2012, 02:23
*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

Am Anfang meiner Diagnose war ich in Panik, da ich mir vorstellte, Morgen zu sterben. Hier, in diesem Forum, habe ich erstmal begriffen, dass es nicht der Fall ist. Trotzdem fragt man sich, wie es in der Zukunft weiter gehen soll. Und jeder von uns, wird diese Zukunft anders sehen.

Meine persönlichen Gedanken bisher drehen sich natürlich vorwiegend, um meine Krankheit, weil die Medikamentation lebenswichtig für mich ist.
Für mich ist Krebs nicht heilbar. ich klammere mich nicht an die 5 Jahre, wo man angeblich dann, den Krebs besiegt hat. Der Mistkerl kann weiter... Jahre... in meinem Körper ruhen und eines Tages wieder ausbrechen. Was dann?

Meine heutige Antwort wäre, ich würde wieder diesen Weg gehen, den ich gerade hinter mich gelassen habe, da ich leben will. Aber wie sieht es aus, wenn ich Metastasen im ganzen Körper habe?

Da gehen dann meine Gedanken weiter, viel weiter, wie meine Familie denkt. Patientenverfügung. Sterbehilfe. In Würde zu sterben. Grosse Angst steigt dann in mir hoch. Ich weine, weil ich begreife, dass mein Leben nicht unendlich ist.

Trotzdem mir die heutige Medizin einige Monate/Jahre geschenkt hat, habe ich noch keine Orientierung, wie ich die Zukunft angehe werde. Habe nur erstmal eine logische Schlussfolgerung, in die Tat umgesetzt. Ich habe meine Rente eingereicht.

Ich frage mich momentan, was erwarte ich noch von der Zukunft? Die Antwort darauf, habe ich noch nicht gefunden. Ich lass mich treiben und lass die Zukunft Tag für Tag auf mich zukommen.

Ich wünsche Euch allen, ein ruhiges Wochenende.

Dyara

Lilli 40
26.10.2012, 16:24
Hallo zusammen, *einmalwinkindierunde*,
ich reihe mich ein, in die "6-jährigen". Ende November sind 6 Jahre rum. Bei Diagnosestellung dachte ich, ich erlebe das nächste Jahr nicht mehr. Krebs=Tod. Das geisterte in meinem Kopf. Bei Zukunftsplänen beschränkte ich mich erst mal auf die ersten Monate, mit der Zeit wurden die Abstände wieder größer. Heute mache ich Pläne für den nächsten Sommerurlaub im August. Fernziel ist mein 50er Geburtstag 2014. Aber das Ganze ist auch sehr abhängig von meinem gesamten Befinden. Ängste sind untergündig immer mal wieder da, mal schwächer, mal stärker. Besonders vor der Nachsorge. Oder wenn Befindlichkeitsstörungen nicht nach angemessener Zeit wieder verschwunden sind. Totale Entspannung gibt es nicht mehr. Verändert hat sich mein Sportverhalten (regelmäßig 3-4x/Woche) und ich habe gelernt mich besser abzugrenzen, mal nein zu sagen. Die Zufriedenheit ist größer geworden, Freude an den kleinen Dingen des Lebens. Gewöhnungsbedürftig war auch das Ende der AHT mit Tamoxifen, das Gefühl, daß jetzt nix mehr passiert. Blöder Kopf, denn eigentlich kann auch unter den Therapien sich was zeigen. Dyara schrieb etwas von Patientenverfügung: die habe ich in der Chemotherapie aufgesetzt, da meine Familie mit dem ganzen Thema überfordert war und ich aber gewisse Dinge sehr schweren Herzens regeln wollte. Danach ging es mir in der Behandlungssituation besser. Also, ich wünsche uns Allen, daß wir unsere Nah-und Fernziele erreichen und wir uns auch in Jahren hier noch schreiben können. Oh, ist jetzt aber lang geworden.
Liebe Grüße in die Runde, Lilli:winke::winke:

Katzenmama6
26.10.2012, 17:30
Auch auf die Gefahr hin, mir den Ärger anderer Forumsmitglieder zuzuziehen, gebe ich hier zu:

Ich habe die Krankheit für mich akzeptiert, denn mein ganzes Aufbegehren dagegen, würde nichts an der Sache ändern.

Sicherlich hatte ich das große Glück, nun schon fast 6 Jahre ohne Rückfall zu leben und die ganze Therapie ohne zu große NW überstanden zu haben. Und auch ich weis nicht, ob und wann dieser Mistkerl :smiley11: wiederkommt und wie ich dann darauf reagieren werde. Es war mir jedoch von Anfang an klar, dass er meine Lebenserwartung erheblich verkürzen könnte. Und was nützt es mir meine ganze Kraft in die Nichtakzeptanz zu investieren, lieber versuche ich jetzt ein angenehmes und schönes Leben zu führen. Nun bin auch schon älter, als viele hier und vielleicht macht es das für mich einfacher.
Ich bin gestärkt aus der akuten Zeit hervorgegangen.

Das ist jedoch mein ureigener Umgang mit der Sache und ich lasse jede andere Meinung gelten.
Die Frauen, die bereits Metas haben, bewundere ich für ihre Kraft und ihre Stärke. Und meine Seele schmerzt, wenn ich mitlese, was sie alles zu ertragen haben.

Alles Gute für euch alle.
Katzenmama6

Susi04
26.10.2012, 17:56
Auch auf die Gefahr hin, mir den Ärger anderer Forumsmitglieder zuzuziehen, gebe ich hier zu:



Warum sollte es das, du erwarstet ja nicht, dass alle hier so mit der Krankheit umgehen können.

Ich mache mir auch nicht tagtäglich Gedanken darüber, was wäre wenn.
Und ich genieße mein Leben und denke nicht ständig an die Krankheit.

Nur lässt sie ich nicht übersehen. Jeder Blick in den Spiegel erinnert mich an die Krankheit, denn meine beiden Brustaufbauten sind nicht besonders gut gelungen. Die Narben sind einfach nicht zu übersehen.

Bei mir kommen noch weitere Ängste hinzu und damit meine ich nicht den Lastwagen :rolleyes:
Die Schmerzen in meinen Füßen sind oft sehr heftig und ich frage mich, ob mir irgendwann der Rollstuhl "blüht"

Trotz meiner chronischen Schmerzen muss ich gerade um meine Schwerbehinderung kämpfen und das empfinde ich als heftige Belastung.
Ich bin beruflich und privat massiv eingeschränkt, aber die Sachbearbeiterin
hält 40 % für ausreichend.
Nur leider bringen mir 40 % keinen Zusatzurlaub und die nicht Möglichkeit früher in Rente zu gehen.

All diese Dinge verhindern einfach, dass ich die Krankheit komplett in den Hintergrund drängen kann.

Trotzdem genieße ich mein Leben, und zwar in vollen Zügen (oder auch Flugzeugen):)

Reiselustige Grüße
Susi

Frageaneuch
26.10.2012, 19:30
Nein, man kann sich nie sicher sein. Das ist leider wohl so.

Ich befürchtete ja auch an BK erkrankt zu sein, 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf; Doc sagte: Machen sie nicht den 27. Schritt vor dem 1. Na, ja, mulmig war mir schon, als ich den Arztbrief las mit der Verdachstdiagnose der Bösartigkeit, dazu auffällige Lymphknoten ...

Ich versuche heute nach der Devise zu leben: Nicht unglücklich sein VOR der Zeit.

Das fiel mir aber gerade nach dem Tod meiner Mutter nicht leicht. Man versucht die Zeit zu genießen und dennoch schwebt über allem immer eine latente Schwermut, Angst. Ich verstehe Euch so sehr.

Heute ist bei uns eine junge Frau beigesetzt worden, die hat sich mit 21 Jahren das Leben genommen. Da kommt man auch ins Grübeln. Andere wollen leben und "dürfen" nicht, andere "dürfen", sind jung und "wollen" nicht. Ich verstehe auch nicht, warum das Leben mit manchen so hart ins Gericht geht. Es gibt ja diese ganzen Sprüche "Wen Gott liebt, den lässt er leiden", aber ehrlich gesagt, so sehr hätte er meine Mutter auch nicht "lieben" müssen ...


Schönen Abend

karatina
26.10.2012, 19:40
Ich finde das so schlimm, dass man die Unbeschwertheit verloren hat, dieses ..
Liebe Kirsten,
ja... das finde ich auch besonders schlimm.

Sehr verstehende Grüße
Katharina

bifi65
26.10.2012, 19:55
HUhu...

die Krankheit akzeptieren heißt ja nicht, sie zu mögen!!! Meine hab ich auch schon seit dem ersten Tag akzeptiert, ich lebe trotz allem meistens lustig vor mich hin, trotz der Ängste und so manchen tiefen Löchern. Mir geht es mit der Krankheit (zur Zeit) sehr gut, aber scheixxe finde ich sie trotzdem :rotenase:

Jetzt die Badesachen packenden, da nix ist mit Flugzeug abhauen in warme Gefilde Grüße,

Birgit

holiday1978
26.10.2012, 21:16
Ich beginne, mich 10 Jahre nach Erstdiagnose als Langzeitüberlebende zu fühlen. Und ich bin sehr, sehr glücklich darüber. Ich glaube, dass mir das das Sterben leichter machen wird, sollte ich in den nächsten Jahren an BK sterben. Sicher bin ich mir allerdings nicht, denn auch das ist eine Tür, durch die ich persönlich noch nicht gegangen bin.

Liebe Sandra,
DAS unterschreibe ich sofort !!!
Alles Gute für die nächsten 10 Jahre...und dann sehen wir weiter, Stück für Stück.

Ganz ehrlich, ich kann absolut nichts positives in der Krebskrankheit sehen und dem stimmen mir sicherlich hier sehr Viele zu.

Leider, ja...

...und habe hier schon sehr viele lieb gewonnene Frauen an diese Sch...xxxkrankheit verloren.
...und zwar nicht "nur" hier im Forum, sondern da draußen in der richtigen Welt. Frauen, die mutig, positiv und voller Hoffnung an die Therapien gegangen sind, etwa zur gleichen Zeit wie ich.
Ja, ich lebe (noch?). Aber ich bin nicht mehr die Alte und werde es nie wieder sein. Ich "darf" bald in Teilrente gehen, weil ich einen einfachen Bürojob nicht mehr Vollzeit schaffe, ich habe viele Narben an meinem Körper. Meine Schilddrüse ist seit der Chemo "tot", ich habe Schwindelanfälle, werde wahrscheinlich keine Kinder bekommen undundund.... Tolle Aussichten mit 34. Danke Krebs. Aber das ist nichts im Vergleich zu Metas und Co. Also eigentlich ist mein Leben nach der Diagnose toll, oder wie? Ich bin übrigens voller positiver Gedanken ;) klappt trotzdem nicht wirklich...


Herzliche Grüße von
Holiday, (die bald 4 wird :) und auf noch sehr viele Geburtstage hofft, jedoch realistisch genug ist...um zu wissen, dass sie wohl keine 80 werden wird)

Ilse Racek
17.12.2012, 08:26
@all :winke:


trotz nicht all zu beruhigender Prognose Ende des Jahres 2002 und trotz einiger Verdachtsmomente in den vergangenen Jahren auf Wieder- bzw. Neuerkrankung konnte ich nun Ende November 2012 das "Zehnjährige feiern" :)

Natürlich kann man sich nie sicher sein - auch nicht nach 10 Jahren :rolleyes:

Mit Hilfe meiner Lieben :1luvu: und der Schulmedizin sowie einem etwas veränderten "Lebenswandel" hab' ich's erstmal bis hier her gepackt :)

Dafür bin ich dankbar :kuess:


Liebe Grüße und eine gute Zeit :pftroest:

wünscht Euch

Sibylle R
17.12.2012, 09:11
Liebe Ilse, das tut einfach gut soetwas zu lesen.:prost:

Liebe Grüße

Sibylle

Katzenmama6
17.12.2012, 16:24
Hallo,

ich habe alle, die mir zur Verfügung stehenden Mittel ergriffen, um diese Geisel der Menscheit zu bekämpfen und habe das Glück, dass ich nach 5 Jahren immer noch krebsfrei bin. Dafür bin ich sehr dankbar.

Nach Therapieende sagte ich mir:

In Zukunft kann ich immer Angst haben, dass der :smiley11: Mistkerl :smiley11: wiederkommt und dann geschieht das doch nicht und ich habe mir das Leben unnötig schwergemacht. Und sollte die Krankheit mich wieder heimsuchen, kann ich es auch nicht ändern. Ich kann dann nur wieder mit meiner ganzen Kraft dagegen angehen.

Mit dieser Einstellung geht es mir gut und ich lebe ein Leben, in dem ich mich wohlfühle.

Euch allen wünsche ich wenige Ängste und ein gutes Zurechtkommen mit dieser, für alle mehr oder weniger schwierigen Lebenssituation.
Katzenmama6

Nov06
17.12.2012, 18:57
ja und bei mir sind es nun 6 Jahre seit Diagnose und vor einem Jahr hatte ich ein PET-CT und es war alles okay.

Aber trotzdem -meine Angst ist, dass ich Metas bekommen könnte und ich es nicht rechtzeitig bemerke. Wie soll man die auch bemerken, wenn man als Nachsorge nun nur noch Brust-Ultraschall und Mammo bekommt, während der 5-jährigen Studiennachsorge wurde doch mal das eine oder andere untersucht, aber jetzt eben nur noch das Minimum.
Meine Meinung ist, dass Metas, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden noch viele Jahre "ruhiggestellt" werden können, aber wenn sie erst überall sind, dann ist das ja wohl nicht mehr machbar.
Und ich finde es gruselig, dass sowas immer noch auch nach vielen Jahren passieren kann! Wo man doch eigentlich gesund sein müsste...

Na - ich hoffe jedenfalls, dass weiterhin Ruhe herrscht bei den Zellen in meinem Körper und dass die keinen Mist mehr bauen!

Kirsten

Katzenmama6
17.12.2012, 19:28
Hallo Kirsten,

da gebe ich dir recht, es ist ein Wahnsinn, dass noch nach Jahren wieder was auftreten kann. Und auch deine Ansicht zu den Metastasen finde ich richtig.
Da ist der Wurm in der Nachsorge drinnen. Es sollte uns ehemaligen Erkrankten, zuminderst einmal jährlich, eine ausgiebigere Nachsorge zustehen.

Viele Grüße
Katzenmama6

Didla
17.12.2012, 21:23
Hallo,

ich hatte nach meiner Erstdiagnose ´08 und nachTherapieende anschließend alle drei Monate eine Nachsorgeuntersuchung bei meiner Onkologin. Das schloß Blutbild incl. Tumormarker und Abdomensono und Lungenfu-test ein. Die Frau, die mir diese Onko empfohlen hat, geht seit 7 Jahren alle 3 Monate zu dieser Nachsorge.
Ich bin froh, dass meine Onko so gründlich ist. Nachdem Ende ´10 die TM stiegen und zwar konstant und sich ständig verdoppelten, war es eindeutig, dass was sein musste. Durch diese Früherkennung der Knochenmetas habe ich zumindest keine Knochen bzw. Wirbelbrüche.
Ich gehe auch alle drei Monate zu meinem Gyn, der das Brustsono macht.
Es ist wohl keine Lücke im System, sondern es scheint wohl so, dass manche Ärzte eine regelmäßige Nachsorge ihren Patienten nicht anbieten. Denn wann will ich merken, dass ich Lebermetas habe. Die merke ich erst wenn es zu spät ist, also ist ein regelmäßiges Lebersono wichtig.
Ich bin froh, dass besagte Bekannte mir diese Onko empfohlen hat. Denn von allein wäre ich nie auf die Idee gekommen eine Nachsorge bei ihr zu machen. (Chemo habe ich damals im KH bekommen) Darüber hat mich auch niemand informiert.
Es lag mir am Herzen diese Info an euch weiter zu geben.

Ich wünsch euch weiterhin, dass ihr Gesund bleibt

Viele liebe Grüße
Tina

ängel
19.12.2012, 18:38
Hallo alle,
mir geht es wie Kirsten und wie remini.
Auf der einen Seite habe ich auch Angst vor Met. , auch nur Mammo und Ultraschall jährlich. Als ich meine Diagnosen und Chemos bekam, sagten mir die Ärzte immer wieder, dass ich einen ganz ekligen, hartnäckigen Krebs habe, wo sie eigentlich nicht so richtig wissen, wie sie therapieren sollen.
Und nach der Therapie kommt nichts mehr und nur 1x jährlich Kontrolle.
Jedes Mal wenn mir was weh tut, denk ich automatisch, das können nur Met. sein.
Und dann geht es mir wie remeni und denke mir, ach, wenn es Met, sind, werde ich das noch früh genug merken. So lange lebst du als wenn nichts wäre und vielleicht hast du wirklich als überstanden.
Ja, zwei Seelen sind in meiner Brust.

alie
20.12.2012, 07:33
Hallo ihr Lieben


mir geht es ähnlich wie euch, bei mir ist es das dritte Jahr, dass ich keine Meta habe...weiss ich es wirklich??? Ich habe auch gefragt meinen Arzt was kann ich mehr machen, wenigstens Ultraschall ...dann bitte ich meine Gynekologin sie soll es anschauen, Leber ....sie macht es, aber sieht man es wirklich wenn etwas da sein sollte??? Und wie ist es mit den Tumormark???
Ich mache seit 1 Jahr noch Misttel Therapie in der Lukas Klinik, manche glauben daran, manche nicht. Ich sage mir dann mache ich wenigstes etwas...Probiere leben so wie gut ich das kann...
Liebe Grüsse Alie:winke:

Nov06
14.06.2013, 11:56
Hallo, ja ich noch mal mit "meinem" Thema.

Hat sich mal wieder bestätigt.

Gestern erfuhr ich, dass eine Bekannte meiner Schwiegermutter seit einiger Zeit Knochenmetastasen hat und inzwischen im Rollstuhl sitzt.
Als ich akut krank war (2006/2007) , da hatte sie die BK-Erkrankung etliche Jahre hinter sich, hatte einen Brustaufbau, war damit zufrieden, alles schien gut.
Die Ersterkrankung könnte jetzt so an die 20 Jahre her sein....
und sie hatte einen eher harmloseren Ausgangsbefund, denn sie bekam keine Chemo...und nun sind Metas da.
Man ist diese Krankheit hinterhältig, die Bekannte hatte bestimmt schon gedacht, dass alles gut ist und nun das.

Ich bin heute angeschlagen, weil ich BEAULI-OP hatte und außerdem noch ´ne Erkältung bekommen habe, wir haben heute Abend was vor, ich wollte nicht mitgehen, halt weil ich mich nicht so fühle, aber he, ich werde mitgehen, denn man weiß ja nie wie lange man noch gut kann.
Warum kommen diese blöden Metas auch noch nach 15 - 20 Jahren???? Das ist doch nicht normal!

l.G.
Kirsten

EmFiღ
14.06.2013, 13:28
Hallo Kirsten

Diese Krankheit ist wirklich heintükisch.
Meine Cousine ist auch vor zig Jahren an BK erkrankt.Chemo und co hatte sie hinter sich.
Alles war ok.
Letztes Jahr dann wieder.
Nun haben sie ihr beide abgenommen.
Da denkt man es ist gut aber so ist es nicht.
Und das nach sovielen Jahren.

Ilse Racek
15.06.2013, 08:25
Ja, liebe Kirsten,


"normal" ist das nicht.....oder eigentlich doch, wenn man bedenkt, wie viele Menschen weltweit wieder erkranken :(

Der "Charakter" dieser vielfältigen Krankheit ist ja wohl, dass Zellen "entarten" und so ist das Wort NORMAL ja schon widersprüchlich :rolleyes:


Was Deine Erkältung betrifft, so bist Du wohl derzeit mit vielen anderen Menschen und mir zusammen sozusagen in bester Gesellschaft ;)


Gute Besserung und liebe Grüße :winke:

Calypso
15.06.2013, 13:01
Warum kommen diese blöden Metas auch noch nach 15 - 20 Jahren???? Das ist doch nicht normal!

Naja, wie alles im leben ist auch das relativ. 20 jahre ohne Neu- oder Weitererkrankung ist doch auch was, oder? ich weiß, es hilft nicht zu wissen, dass es immer auch noch was schlimmeres als das eigene Schicksal gibt. Aber ich bin da auch dankbar, denn ich hatte auch schon 10jähriges, und als ich vor drei jahren die Diagnose Metas bekam, dachte ich auch, jetzt ist alles aus. Ist es aber nicht.

Heute habe ich die Traueranzeige einer Bekannten (Mutter eines "meiner" Sportkinder) in der Zeitung gelesen. Erstdiagnose im Dezember 2010.

Es sagt sich leicht, aber ich bin froh, dass es mir mit der Hilfe meines Onko gelungen ist, die Angst zwar nicht ganz zu vertreiben, aber doch nicht bestimmend zu machen. Und allen, die zu viel Angst haben, kann ich nur raten, daran zu arbeiten, mit professioneller Hilfe wenn nötig.
Nach meiner Erstdiagnose hatte ich ehrlich keine Angst, ich hielt mich für geheilt. Da habe ich aber auch nicht hier im Forum gelesen.
Bei meinem Rezidiv - wie oben gesagt, dachte ich: Das war's. Aber inzwischen bin ich sicher, dass ich noch eine gute Zeit haben werde, und drei Jahre davon sind schon vorbei.

Nov06
17.06.2013, 20:57
@ Calypso,
also dass nach sooooo langer Zeit Metas kommen können, das war mir vorher nicht bewusst. Das lernte ich erst seit meiner Diagnose.

Ich dachte früher immer, dass wenn man die Therapie o.B. überstanden hat und auch die "Heilungsbewährung", dann hat man es wohl geschafft. Neuerkrankung - ja - kann passieren, aber Metastasen eines vor 20 Jahren gehabten BK, das war neu für mich, das ist wie so ein Damoklesschwert.

Fälle, wie du beschrieben hast, grad erkrankt und nicht lange überlebt, die kenne ich leider auch.
Als ich 2006 an BK erkrankte gab es in der Bekanntschaft auch 2 Krebsdiagnosen, beide nur bis Sommer 2008 überlebt...

Meiner Meinung ist Krebs die hinterhältigste Krankheit die es gibt.
l.G.
Kirsten

gilda2007
17.06.2013, 21:13
Es gibt viele hinterlistige Krankheiten ... ich habe MS, da weiß man auch nicht, ob man irgendwann im Rollstuhl sitzt oder nicht. Meine Mutter hat neben Brustkrebs schwere Herzoperationen hinter sich. Da weiß man auch nie, wie lange es die Herzklappe noch macht. Und operieren kann man nicht mehr, das würde sie nicht überstehen. Sie kann nur hoffen, dass ihre Nieren durchhalten, damit sie ihre Medikamente nehmen kann.

Kurz: Es gibt viele hinterhältige Krankheiten. Und wenn man Pech hat, erwischt man mehrere.

buffy199
07.07.2013, 18:53
Hallo an Alle,
habe hier gerade wieder mal ein bißchen im Forum gestöbert und mir diese Seiten hier durchgelesen.
Da ich selber in der Medizin arbeite, ärgere ich mich oftmals, wie mit uns (Krebs)patienten umgegangen wird. Das Risiko an Krebs zu erkranken ist ja für jeden Menschen da, aber für uns wäre doch eine gründliche Untersuchung pro Jahr schon sehr beruhigend.
Zum Glück habe auch ich Ärzte, die mir zugesichert haben, dass die Kontrollen weiter laufen.
Mich nervt es extrem, dass jeder Krebs der nach Jahren auftritt, immer als Rezediv betrachtet wird.
Eigentlich ist das Blödsinn und macht uns glauben, dass eine weitere Kreberkrankung nach 20 Jahren daran liegt, dass der damalige BK gestreut hat.
Das ist so ja gar nicht richtig. Vielmehr ist es doch so, dass die Krebserkrankungen auf Grund der Umwelbedingungen und der besseren Medizinischen Erkenntnissen im Vormarsch sind. Also eine Frau ohne jegliche Vorerkrannkung kann mit 60 Jahren genauso an Leberkrebs erkranken, wie eine mit BK Vorbelastung.
Interessant sind die neuen Studien die zur Zeit laufen....In den Studien soll herausgefunden werden, warum immer jüngere Frauen an BK erkranken. in Verdacht stehen die Deos mit Ihrem Aluminium.
Auch das ist für viele BK Frauen nicht unbedingt hilfreich. Denn wer unter der AHT mit StRken Hitzewallungen leidet, der wird unter Umständen nicht mit einen Deokristall auskommen( Ich spreche aus Erfahrung:()
Des weiteren finde ich es sehr schade, dass es so gut wie keine Studien gibt, die Frauen auf Ihrem Weg ohne Chemo begleiten und daraus mal eine Statistik erstellen. Eine Pharmavertreterin, hat mir dann auf meine Frage mal erklärt wie teuer Studien eigentlich sind. Dieser Aufwand lohne sich halt nur für Studien, die hinterher auch Geld einbringen, z.B. durch den Verkauf von Medikamenten.
So, nun habe ich mal ein wenig das von der Leber geschrieben, was mich so bewegt:) Das passte gerade so gut in meine Hitzewallung rein;)
LG buffy

Susi04
07.07.2013, 19:15
Im Prinzip hast du Recht Buffy, es ist nicht ok, dass man nach einiger Zeit um Untersuchungen kämpfen muss.

Ich habe allerdings für mich entschieden, so wenig wie möglich zu tun. Ich habe mich auch bewusst nicht auf Schläferzellen untersuchen lassen. Ich will gar nicht wissen, ob da eine Zeitbombe in mir tickt, klassische Vogel-Strauß Taktik also.
Ich mache lediglich meine regelmäßigen Gyn. Untersuchungen, die allerdings sehr gründlich. In regelmäßigen Abständen kontrolliert der Hausarzt die Blutwerte.
Die Angst bleibt und sie wird auch nicht weniger, eher im Gegenteil.

Aber, wer mehr Untersuchungen möchte, der sollte sie auch bekommen.

Ich bin übrigens vom MDK anerkannt an zwei verschiedenen Brustkrebsarten erkrankt.

Sommerliche Grüße
Susi

buffy199
07.07.2013, 19:34
Hallo Susi,

manchmal ist diese Vogel Strauss Taktik nicht die schlechteste.
Das Leben genießen und auf sich zukommen lassen.
Aber es gibt viele Frauen die das nicht können und für die ist es halt sehr belastend.
Ich nehme mir immer Etappen vor und fahre damit ganz gut. Als ich die Chemo damals ablehnte, prophezeite mir der Chefarzt, dass ich keine 5 Jahre mehr hätte, wenn ich dies ablehne. Ich habe mir vorgenommen diese Prognose mindestens um das Vierfache zu toppen.
LG Buffy

amyhannover
07.07.2013, 20:08
Hallo Buffy,

hast recht. Ich hatte damals auch verzweifelt nach Studien gesucht von Frauen die keine Chemo sondern nur AHT gemacht hatten.
Gibt es nicht oder ich habe sie nicht gefunden. Als Mittelweg habe ich mich dann gegen Chemo und regelmäßige Kontrollen entschieden. Bisher ist alles gut.
Gruß
Amy

buffy199
07.07.2013, 20:26
Hallo Anny,

ich habe es so ähnlich gemacht....mich vor allem erst einmal nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mich viel informiert.
Wir sind extra noch zu einem Arzt nach Bonn gefahren um uns eine zweite Meinung einzuholen. Dann haben meine Familie und ich gemeinsam beschlossen auf die Chemo zu verzichten und dafür alle anderen Möglichkeiten mitzunehmen.
Das ist aber gar nicht so einfach und ich hätte mir tatsächlich gewünscht Studien zu haben oder zumindest eine Plattform, bei der man sich ungezwungen und ohne erhobenen Zeigefinger austauschen kann.
Weil ich das so schade fand, entwirft ein freund für mich gerade eine kleine Website. Ich hoffe dann ganz viele Frauen zu finden, die Ihre Erfahrungen mitteilen und so anderen Frauen Mut machen können. Denn eins ist klar. Jeder muss seine eigene Entscheidung treffen und sollte sich sicher sein im Nachhinein auch dazu stehen zu können.
LG Buffy

Ilse Racek
08.07.2013, 07:28
Hallo Buffy :winke:


grundsätzlich finde ich Deine Einstellung alles in Allem nachvollziehbar - obwohl ich natürlich nicht beurteilen kann, wie "die Denke" ist, wenn man k e i n e ChemoTherapie benötigt oder dazu von fachlicher Seite unterschiedliche Auffassungen bestehen und man eine Zweit- oder gar Dritt-Meinung einholen will oder muss.

Ich habe damals den ÄrztInnen in unserem Brustzentrum vertraut ....... das hieß im Klartext, aus allen Rohren (Chemo, Bestrahlungen und AHT) zu schießen - in meinem Fall war das offenbar das Richtige.


Im Übrigen empfinde ich S u s i s Verhalten bzw. Einstellung durchaus nicht als Vogel-Strauß-Taktik; wenn Du mal ihre Beiträge hier im Forum verfolgst wirst Du sicher verstehen, dass sie sehr umsichtig denkt und handelt.

Bei mir war es so, dass in den vielen Jahren der Nachsorge (ich war in der inzwischen fast vergessenen "Bond 008" Studie eingebunden) es durchaus Momente gab, in denen ich die festen Untersuchungstermine eher als verwirrend statt nützlich empfunden habe.
An anderer Stelle hier im Forum habe ich das auch geschildert....


Euch Allen alles Gute

wünscht

mit herzlichen Grüßen

Susi04
08.07.2013, 08:49
Danke für die "Blumen" Ilse.:knuddel:

Für mich war es absolut keine Option auf die Chemo zu verzichten. Das Risiko wäre mir zu groß gewesen.

Ich könnte immer noch vierteljährlich zur Gyn Untersuchung und jedesmal Ultraschall machen lassen. Ich habe aber für mich entschieden nur noch halbjährlich zu gehen.
Was manchmal hochkommt ist, dass vor der Diagnose häufigere Ultraschalluntersuchungen notwendig gewesen wären. Die habe ich aber nicht bekommen, weil, die Kasse zahlt erst, "wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist":mad:
Alleinerziehend mit 2 Kindern in der Ausbildung waren alle zusätzlichen Kosten eine Herausforderung. Aber, "dass Fass" mache ich besser nicht wieder auf:o

Alle Anderen Untersuchungen haben immer nur Verwirrung gestiftet.
Es reicht, dass das "Kopfkino" auch nach Jahren keine Ruhe gibt.
Wenn meine Kolleginnen "Rücken" haben nehmen sie sich ein Körnerkissen oder holen sich eine Spritze ab. Bei mir läuft die geballte Medizintechnik an. :eek:

So sind wie eben alle verschieden und das ist gut so.

In diesem Sinne, schönen Montag
Susi

buffy199
08.07.2013, 14:29
Hallo Ilse,

das mit S U S I S Vogel-Strauß Politik kam aus Ihrer eigenen Feder, nicht aus meiner!!! Das würde ich mir auch nie anmaßen, weil ich wie gesagt denke, dass jeder seinen Weg finden muss und es steht niemanden zu den einen oder anderen dafür zu verurteilen.
2009 gabe es einen Treath " Chemo ja oder nein" in diesem Forum, dass ist allerdings geschlossen wurden.
Hallo andu,:winke:
freue mich dass Du einige Gleichgesinnte getroffen hast. Ich stelle bei den Frauen mit BK in unserer Praxis auch immer wieder fest, dass heute wieder ganz andere und noch bessere Staging's der Tumore gemacht werden und das deswegen auch viel häufiger auf die Chemo verzichtet werden kann.

Wobei es sich fast so anhört, als sei ich gegen Chemo bei BK. Das ist überhaupt nicht der Fall. Vielen Patienten hat diese schon über Jahrzente hinweg, dass Leben gerettet!
Ich finde es aber trotzdem beruhigend, dass man nicht mehr grundsätzlich dazu neigt, alle BK Pat. in eine Schublade zu stecken.
Ich wünschen uns allen, dass egal wie wir uns entschieden haben, der BK weg bleibt und wir auch sonst gesund und munter durchs Leben gehen können.

In meinem Leben hat sich seit der BK Diagnose so viel verändert und alleine das zu verarbeiten ist manchmal gar nicht so einfach.
Wenn ich z.B. keine Flasche mehr aufgedreht bekomme, weil meine rechte Hand durch das Exemestan unter Kapaltunnelsyndrim leidet. Oder die Gewichtszunahme, die mangelnde Leistungsfähigigkeit, die Hitzewallungen, die Müdigkeit und in den unmöglichsten Situationen an Waden- und Oberschenkelkrämpfen zu leiden. Aber wenn ich dann mit meinem Schicksal hadere, dann denke ich an die vielen Menschen, die es gesundheitlich viel schlechter getroffen haben und dann weiss ich, was ich für ein Glück habe:)
Ich genieße mein Leben auch viel mehr und bin überhaupt nicht mehr bereit, mir wegen Kleinigkeiten im Alltag die Lebensfreude verderben zu lassen.
In diesem Sinne
LG buffy

Susi04
08.07.2013, 22:18
Buffy, ja, die Vogel-Strauss-Taktik habe ich selber ins Spiel gebracht.
Diese Taktik ist bei mir leider auch in anderen Bereichen vorhanden.:o

Ja, das Leben hat sich entscheidend verändert, was viele Unbetroffene überhaupt nicht begreifen. Auch bei mir hat die Chemo ziemlich heftige "Flurschäden" in meinen Gelenken hinterlassen.
Es nervt schon, dass man trotz der Einschränkungen um alles kämpfen muss, da fehlt dann einfach irgendwann die Kraft.
Als man mich mit 40 % Schwerbehinderung abspeisen wollte, habe ich die Sache deshalb an eine Anwältin abgegeben.

Liebe Grüße
Susi

konni59
08.07.2013, 23:12
Hallo Susi,das verstehe ich nicht ich habe 90 %(Behindertenausweis ) bekommen. Vg Konni

gilda2007
08.07.2013, 23:25
Konni, was verstehst du nicht? :confused: Habt ihr exakt den gleichen Verlauf mit gleichen Einschränkungen? Dein Post ist etwas kurz und daher unverständlich.

buffy199
09.07.2013, 12:12
Hallo Susi,

ja, dieses ewige kämpfen erfordert so viel Kraft und die hat nicht jeder!
Ich hoffe das Deine Anwältin gaaaaaanz viel Erfolg hat.
Wieviel "Flurschaden" mit der einen oder anderen Therapie verursacht wird, habe ich auch schnell erfahren müssen. Meine Mutter war vor mir, mit 71 Jahren, an BK erkrankt. Sie hat sich total operieren lassen, Chemo, Bestrahlung, Antihormone, Herceptin. Die Chemo und die Bestrahlung haben Herz,Lunge und Blase geschädigt und die Antihormone haben starke Osteoporose verursacht.
Die Lebensqualität ließ immer mehr nach und Sie war nur noch ein Schatten Ihrer Selbst. Das ist auch sicherlich der Grund, warum ich mich nicht für eine Chemo entscheiden konnte. Erstens habe ich das negative Beispiel vor Augen gehabt und zweitens wollte ich weiter für meine Eltern da sein und Leistungsfähig bleiben. Ich war noch mitten in der Bestrahlung, da habe ich den Umzug für meine Eltern von Hamburg nach Henstedt-Ulzburg organisiert. Leider ist meine Mutter dann 5 Tage nach dem Umzug gestorben. Nicht an Krebs, der war bei der Obduktion nicht nachweisbar, sondern an Lungenkollaps. a ich mich jetzt um meinen ebenfalls kranken Vater kümmern musste, hatte ich die AHb abgelehnt. Da hat mir der DVR schon mit dem erhobenen Zeigefinger gedroht.
Nun habe ich eine Kur auf Grund meiner Gelenkbeschwerden durch die Antihormone beantragt und die wollen mich in die total falschen Rehazentren schicken. Der dritte Widerspruch läuft gerade! Also....auch hier heisst es kämpfen!
LG buffy

amyhannover
09.07.2013, 19:19
Hallo Buffy,

lach, da haben wir ja noch was gemeinsam :-)
Meine Mutter ist 1 Jahr vor mir erkrankt-mit 60 Jahren- der Krebs war hochgradig hormonabhängig und sie hat die Chemo gemacht. Der Krebs ist bei der Chemo gerade mal von 3,5 auf 2,5 cm geschrumpft. Mutter meinte immer, dass sie in der Chemowoche merkt, dass der Krebs etwas kleiner wird, in der zweiten Woche so bleibt und in der dritten Woche wenn es ihr selber gut ging, wieder größer wurde.Ich habe das Gefühl, dass die Chemo den Krebs immer nur zurück drängt aber wohl nicht ganz vernichtet. Wie sonst ist die Aussage der Ärzte zu werten, dass beim Auftreten von Metastasen keine Heilung (trotz Chemo) möglich ist.
Bei TN ist Chemo natürlich die einzige Chance und in diesem Fall hätte ich sie gemacht. Ansonsten habe ich immer gelesen, dass die AHT bei hormonpositivem BK das Mittel erster Wahl ist.
Sicher sein, kann Frau sich eh nicht....
Gruß
Amy

annemarie12
09.07.2013, 20:02
...und dann gibts noch die Gefahr von Zweittumoren anderer Art nach erfolgreich überstandener BK-Behandlung mit Chemo und Radiotherapie, die prophylaktisch eingesetzt wird...

buffy199
09.07.2013, 21:11
Guten Abend Amy,
ja genauso ist es....wichtig ist nur , das man hinter seiner Entscheidung stehen kann, auch wenn der Fall x eintritt. Ich gehöre eh nicht zu den Typen, die hinterher sagt:" Ach hätte ich nur..." Das ist für mich Wie Sägemehl sägen:D
Wir alle können nur die Daumen drücken und daran glauben, dass alles gut wird.
LG buffy

suselchen
10.07.2013, 13:34
Hallöchen :)

Sicher sein kann sich niemand. Jeder , auch nicht erkrankte kann morgen Brustkrebs bekommen. Ok wenn man es schon mal hatte ist eventuell ein Rückfall wahrscheinlicher. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass ich jetzt nach Chemo, Op, und Bestrahlung gesund bin :D:D
Ok ich muss das meinem Kopf noch erklären aber das wird schon.:D:D
Nächste Woche fahre ich in die AHB und da freue ich mich schon drauf.
LG Suselchen

Katzenmama6
10.07.2013, 15:54
Hallo ihr Lieben da draußen,

ich sehe das wie Suselchen!

Ich betrachte mich als gesund und die letzten krebsfreien fünf Jahre geben mir bis jetzt recht. Meine Blessuren habe ich von den aggressiven Therapien zwar zurückbehalten, aber ich lebe und das nicht schlecht.
Sicherlich hat man keine 100%tige Garantie, dass dieser :smiley11: Mistkerl :smiley11: nicht wieder kommt, aber davon lasse ich mir mein Leben nicht vergällen.
Durch die überstandene schwere Erkrankung kann ich heute viele Dinge, die mir früher Sorgen bereitet oder mich aufgeregt haben, viel leichter nehmen.
Und ich bin stolz auf mich, habe ich doch gesehen, was ich dabei alles geschafft habe. Ihr alle könnt sehr stolz auf euch sein.
Ich möchte hier auch die Gelegenheit nutzen, den Frauen, die unter der fortgeschrittenen Erkrankung leiden, meinen Respekt auszudrücken. Ich bewundere sie für ihre Kraft und ihren Lebenswillen.

Allen Amazonen hier im Forum fühlen ich mich sehr verbunden :1luvu: und wünsche ihnen von ganzem Herzen nur das Beste.
Katzenmama6

Sonja-Sonne
10.07.2013, 23:08
Hallo ihr Lieben :)

Ich habe auch noch nicht ganz verinnerlicht das ich gesund sein könnte .

Meine Frauenärztin ist ein ganz taffe Frau , sie sagte mir bei meiner letzen Nachsorge ..... Du bist kerngesund solange bis ich etwas anderes sage und dann kannst du dir immer noch Sorgen machen !!

Die meiste Zeit schaffe ich es auch nach diesem Motto zu leben , aber ab und an kommt dann doch die Angst durch .

Ilse Racek
12.07.2013, 08:29
@Sonja-Sonne :winke:


Ob Deine Frauenärztin wirklich taff ist, will hier sicher Niemand wirklich zum Thema machen.

Oft kommen solche "tröstenden Worte" ja tatsächlich nur von Gesunden oder sehr forschen, etwas unbeholfenen Ärzten...

Unter Betroffenen darf es ja allerdings durchaus manchmal liebevoll-rustikal zugehen - meine Mitstreiterinnen und ich sind dahingehend ein gutes Beispiel :grin:


:winke:

Nov06
24.09.2013, 13:13
Hallo,
dass jetzt so viele tapfere Frauen fast zeitgleich hier im Forum an dem shit BK verstorben sind, dass macht mir mal wieder große Angst.
Vor Allem wie es bei Tanja28 passierte, erst noch im August im Urlaub gewesen und da war soweit wohl alles gut und kurze Zeit nach dem Heimkommen stirbt sie. Unfassbar!

Es ist erschreckend, das einzig Tröstliche ist dann wohl, dass sie sich nicht lang gequält haben muss.

Scheinbar hat sich da in den letzten Jahren wohl doch viel zugunsten der Lebensqualität getan. Ich hab das vor ca. 30 Jahren schon anders miterlebt, da hat sich der Vater meines damaligen Freundes über Monate mit unerträglichen Krebsschmerzen gequält und die Ärzte bekamen das nicht in Griff. Dieses Erlebnis hat in mir eine Megafurcht vor Krebs ausgelöst und als ich dann selber Krebs bekam, da könnt ihr euch sicher denken, wie ich mich fühlte.

Ich denke jede von uns, egal wie lange es her ist dass die Erstdiagnose gestellt wurde, sollte jeden Tag genießen, als sei es der Letzte und bloß nicht so viel auf "Später" verschieben wollen!!!

Auf jeden Fall hat mich das mit den gehäuften Todesfällen der doch noch so jungen Frauen total runter gezogen!

Kirsten

Calypso
24.09.2013, 13:30
Du bist kerngesund solange bis ich etwas anderes sage und dann kannst du dir immer noch Sorgen machen !!

"Gesund" ist relativ. ich kenne viele vermeintlich "gesunde" Menschen, denen geht es viel schlechter als mir. mein Gyn sagte letztens auch zu mir "Sie sind gesund" - ich habe aber Metastasen. Aber wann ist man krank? Ich fühle mich nicht krank, und hoffe, das bleibt noch eine Weile so.

Das Risiko, vor erreichen der durchschnittlichen lebenserwartung zu sterben, ist nur ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Und bei mir ist die Wahrscheinlichkeit hoch.

Nov06
13.02.2014, 20:52
Heute habe ich eine frühere Mitschülerin nach ca. 30 Jahren wieder getroffen und sie hatte vor 2 Jahren ebenfalls BK.

Nun ist es so, dass es Zeiten gab, da haben wir zusammen gespielt, sie, dann meine Freundin und ich.
Nur wir 3.

Ich habe 2006 BK bekommen, meine Freundin 2009 und die Mitschülerein 2011.
Sehr eigenartig...Aber ich kann mich nicht erinnern, dass wir mit irgendwelchen komischen Sachen gespielt hätten...

Aber merkwürdig ist das schon.

l.G.
Kirsten

Oli 76
13.02.2014, 21:01
Das kenne ich auch!

Ich bin Erzieherin in einer kita!
Meine Chefin hatte BK 2009/2010
Eine Kita-Mutter dann BK 2011/2012
Und ich jetzt 2013/2014

immer im November erkannt!

Schon merkwürdig, macht schon Angst!

LG Oli

Ilse Racek
14.02.2014, 10:38
Aber merkwürdig ist das schon.

Bei den vielen Erkrankungen weltweit ist das doch eigentlich nicht so verwunderlich :rolleyes:

Ich sehe das eher als Bestätigung, dass diese widerliche Krankheit immer und überall auftauchen kann :mad:

Nov06
14.02.2014, 11:33
trotzdem...

wir haben oft im "Dreierpack" gespielt vor beinahe 40 Jahren....und nun alle 3 BK??? Vielleicht doch hier eine Umweltsünde???

Von den ca. 30 anderen Mitschülerinnen unseres Jahrganges (3 Parallelklassen) hat jedenfalls soweit ich weiß (Klassentreffen etc.) bis jetzt noch keine BK....
Aber gut...das kann ein Zufall sein...denn ich kann mich nicht erinnern, dass wir irgendetwas krebsbegünstigendes angestellt haben...meine Freundin kommt nachher zu uns zu Besuch und dann werden wir mal gemeinsam grübeln was wir vielleicht angestellt haben könnten...
Wir waren jedenfalls alles sportliche und quirlige schlanke Kinder, die anderen beiden sind immer noch schlank, ich seit dem BK und der AHT leider nicht mehr...aber wir sind alle immer noch sportlich, was ja eigentlich gegen BK wirken soll...und trotzdem....es ist gruselig...
l.g.
Kirsten

Ibis
14.02.2014, 20:32
Hallo Kirsten,

ich gebe Dir recht, das klingt schon irgendwie verdächtig. Das braucht auch gar nichts gewesen sein, was Ihr selbst gemacht habt; vielleicht habt Ihr ja auf einem belasteten Grundstück gespielt, ein Nachbar hat Chemikalien offen gelagert, ein Schrebergarten war auf einer ehemaligen Mülldeponie gebaut oder der Schrebergartennachbar hat DDT ohne Ende gespritzt oder was auch immer...

Gemeinsames Brainstormen könnte durchaus nützlich sein; ich wünsche viel Erfolg bei der Detektivarbeit :)

viele Grüße
Ibis

Ilse Racek
15.02.2014, 15:51
wir sind alle immer noch sportlich, was ja eigentlich gegen BK wirken soll...und trotzdem....es ist gruselig...


So seh' ich das auch und man tut, was man kann.

:winke:

Nov06
16.02.2014, 19:09
genau Ilse...
auch nach Jahren immer am Ball bleiben.
l.G.
Kirsten

Ilse Racek
17.02.2014, 10:22
auch nach Jahren immer am Ball bleiben.


Wobei ich, liebe Kirsten, zugegebenermaßen von Jahr zu Jahr behäbiger werde.....die Fahrradrunden (und besonders das Auf- und Absteigen) sowie die Schwimmbahnen werden übersichtlicher und die Arthrose machts, dass ich nicht mehr so flockig locker daherkomme :grin:

Wenn ich - ganz selten da in einer anderen Stadt - Mitschülerinnen treffe finde ich, dass auch unter den "Nicht-Erkrankten" mehr oder weniger sportliche zu finden sind :shy:

Und wenn mein Mann oder ich aus dem Schulkollegen-Kreis Meldungen bekommen, dass Schulkameraden verstorben sind, ist das für uns Um-die-Siebzigjährigen immer etwas erschreckend......da denken wir plötzlich nicht mehr über sportlich oder nicht-sportlich nach :mad:

Schönen Montag und eine gute Woche :winke:

wünscht

Nov06
24.05.2014, 12:24
oh wie recht ich doch hatte....
mir ging es auch diesmal wieder gut, ich sah / sehe aus wie das blühende Leben und trotzdem hat sich bei mir eine Hirnmetastase eingeschlichen, auch schon Wallnussgroß...und eigentlich nix bemerkt....
Das nach 7,5 Jahren...
Oh dieser Mistkrebs ist soooooooooooooo tückisch!!!!
Er schleicht sich heimlich ein und du merkst es nicht....
Ein bisschen Gereiztheit, ein bisschen Unwillen was Neues zu lernen, dabei Schwierigkeiten und ich war Ostern erkältet, da hatte ich so ein bisschen Sauerstoffmangel im Kopf, dachte natürlich wg. d. Erkältung und dann am 1.5., nach einer ausgiebigen anstrengenden Radtour, da hatte ich einen epileptischen Anfall....
Das waren die Symtome und am 12.5. wurde mir die Hirnmeta operativ entfernt, körperlich geht´s mir wieder gut, ich gehe auch heute Abend zum Konzert, gestern Freunde zu Besuch gehabt, morgen essen gehen, ich nehm alles wieder mit, da ich ja bald lahm gelegt werde mit Kopfbestrahlung...
l.G.
Kirsten

und jetzt hab ich natürlich nochmehr Angst im Leben was zu verpassen.....

Dolores
24.05.2014, 12:37
Liebe Kirsten,
Es tut mir sehr leid, dass es Dich wieder erwischt hat, jetzt nach so vielen Jahren, wenn man bestimmt schon mal vorsichtig angefangen hat zu hoffen, ueberm Berg zu sein. Man kann sich leider wirklich nie sicher sein. Nach erfolgreich bestandenen Tehrapien (Diagnose vor 2 Jahren) bin ich mehr denn je hoch motiviert, alles 'richtig' zu machen - gesund essen, wenig Stress (wenn es geht) und Sport, Sport und noch mal Sport. Und jedesmal wenn mir was weh tut, wirft mich das voellig aus der Bahn. Und das passiert haeufig.
Egal, ich wollte Dir nicht darueber schreiben, was fuer ein Angsthase ich bin, sondern um Dir alles Gute zu wuenschen, moeglichst NW-freie Therapiezeit und das Wichtigste - dass Du nie nie wieder vom Sch**Krebs was hoerst. Ich druecke Dir ganz doll die Daumen!
Liebe Gruesse aus Brisbane,
Dolores

Lilli 40
24.05.2014, 20:43
Liebe Kirsten,
deine Nachrichten haben mich geschockt. Wir sind zeitgleich erkrankt. Jch hoffe, es geht Dir einigermaßen. Du konntest ja den Mistkerl schon entfernen lassen. Jetzt folgen sicher noch Therapien. Ich schicke mal ein Kraftpaket rüber und hoffe, Du wirst die Therapien ohne große Probleme überstehen. Und dann wünsche ich Dir, daß du nie nie niemals mehr was von dem Schexxxkerl hörst.
Herzliche Grüße, Lilli:winke::winke:

remeni
24.05.2014, 20:45
Liebe Kirsten,
Hirnmeta finde ich gruselig. Um so besser, dass sie entfernt werden konnte. Jetzt hoffe ich für dich, dass das ein einmaliger Ausrutscher war und du jetzt endgültig Ruhe hast. Sammele noch mal ordentlich Energie und komm gut durch die Bestrahlung (die ich mindestens genauso gruselig finde! :(

Mein Mann ist übrigens 100%ig davon überzeugt, dass ich geheilt bin. Bei mir sind es jetzt 3 1/2 Jahre seit Diagnose bzw. OP.

Nun ja, mit BRCA1 und TN habe ich leider so ein bisschen die Einstellung: nach dem Krebs ist vor dem Krebs, aber das sage ich in meinem Umfeld natürlich nicht.
Auch will ich nicht drüber sprechen von wegen sich selbst erfüllende Prophezeiungen....
Ihr wisst schon...

Nichts desto Trotz war ich heute mit meinen Kindern auf einem Laufwettbewerb und das war toll. Ich bin zwar nur 5 km gelaufen, aber es waren 28 Grad Sonne pur, rund um einen kleinen See über Wiesen und durch Wald :) Schön!

buffy199
25.05.2014, 09:26
Liebe Kirsten,

auch von mir alles Liebe und ich drücke die Daumen, dass die Bestrahlung nicht zu arg wird.
In meiner Praxis haben wir gerade eine Patientin, die hatte zwei Rezedive an der Brust, Knochenmetas und Hirnmetas und lebt jetzt 15 Jahre damit und es geht ihr gut. Ich weiss, dass das nur ein kleiner Trost sein kann, aber ich habe in der Zwischenzeit soooo viel Frauen kennen gelernt, denen es auch nach mehrmaligen Metas immer noch gut geht.
Sei umarmt und auch ich schicke Dir viel Kraft!
:pftroest:

LG Susan

Christiane Pio
25.05.2014, 14:43
Hallo ihr Alle hier!

erstmal ganz viel Kraft für dich Kirsten. So eine Nachricht ist echt übel aber auch das Mistvieh wirst du los.

Ich habe am Dienstag erneut die Diagnose erhalten, dass sich wieder so ein Scheissvieh in mich eingeschlichen hat. Dabei habe ich gedacht nach neoadjuvanter Chemo TAC und Mastektomie wäre aerstmal alles gut. Meine letzte Chemo war Ende August letzten Jahres. Im Januar habe ich mir beide Brüste dann mit Silikonimplantaten ausfüllen lassen. Jetzt haben wir Mai und es ist in der amputierten Brust eine Hautmetastase endeckt worden. Wieder Tripel Negativ diesmal G3
ich soll schon wieder nach so kurzer Zeit eine Chemo ( Cabaplatin und noch etwas) erhalten. Zuvor aber noch Lebr MRT weil im Leber CT minimal zwei Auffälligkeiten zu sehen waren. Beim anschließenden Lebersono konnte man die stellen nicht finden. Arztin geht von Zysten aus.
Hat jemand Erfahrung damit nach so kurzer Zeit erneut eine Chemo zu erhalten? Ich habe die TAC zwar gut vertragen mit einigen kleinen Nebenwirkungen aber es war doch ziemlich anstrengend. Ich weiß nicht ob ich schon wieder die Kraft dazu besitze!:mad:
Ich würde mich über Antworten freuen
LG an Alle

Nov06
25.05.2014, 22:18
Dass mit den 15 Jahren überleben auch nach der Hirnmeta, das klingt doch schon mal gut, damit könnte ich leben....dann wäre ich wenigstens 62 /63 Jahre alt.....das wäre doch schon mal was, würde gerne 80 werden, aber das wird wohl Utopie bleiben....

Auf jeden Fall möchte ich noch meinen Sohn sehen, wie er so richtig auf den Weg kommt mit Job, Frau, Kind....

Einen Tag nach meiner Hirn-Meta-OP hatte mein Sohn sein Kolloqium / Verteidigung seiner Bachelor of Engeniering "Nachrichtentechnik" Arbeit. Hat er super geschafft, aber ich hab mich nach der OP auch super berappelt, noch auf der Intensivstation Positivfoto für Sohn gemacht....
So dass er den Kopf frei hatte (naja so einigermaßen) und jetzt ist er mein Chauffeur, da ich 3 Monate nicht Auto fahren darf, nach Bln.-Buch mit den Öffis würde ich fast 2 Std. brauchen, mit dem Auto sind´s 20 Minuten über die Autobahn...ist jetzt mein neuer Anlaufpunkt wg. der Neurochirurgie...
l.G.
Kirsten

Ilse Racek
26.05.2014, 07:50
Einen Tag nach meiner Hirn-Meta-OP hatte mein Sohn sein Kolloqium / Verteidigung seiner Bachelor of Engeniering "Nachrichtentechnik" Arbeit. Hat er super geschafft, aber ich hab mich nach der OP auch super berappelt, noch auf der Intensivstation Positivfoto für Sohn gemacht....
So dass er den Kopf frei hatte (naja so einigermaßen) und jetzt ist er mein Chauffeur, da ich 3 Monate nicht Auto fahren darf

Gratulation zu Deinem Sohn und natürlich nicht zuletzt Dir, zu Deiner super Einstellung :knuddel:

Du gehörst für mich zu einem Heer von Frauen, die Andere mental unterstützen :1luvu:

:winke:

Martina68
26.05.2014, 08:34
Liebe Kirsten,

als ich meine Diagnose bekam, kruschtelte ich eine weile im i-net herum und bin in diesem Forum gelandet. Um mich zu beruhigen, suchte ich nach Frauen, die schon eine Weile mit der Diagnose leben. Da bin ich auch auf Nov06 gestoßen.
Als meist stiller Leser verfolgte ich Deine Jahre. Blöderweise bist Du die letzte Zeit mit dem "Zug" (der Arzt sagte mir bei Diagnose, daß ich jetzt auf den Zug mit all den Behandlungen aufspringen muss) nicht mehr geradeaus gefahren , sondern einfach abgebogen .Ich hoffe, die Du kannst mit Hilfe der Ärzte, Familie und Freunde die Schienen wieder gerade biegen und weiterrauschen, bis Du 80 wirst. Ich will mit meinen 45 auch noch nicht abdanken. Meine Oma wurde über 90 und meine Mutter ist aktuell 88 und gut drauf. Ich werde weiterhin bei Dir lesen ...

Mach´s gut und eine gute Woche von Martina

Nov06
04.06.2014, 16:07
Hallo,
zum Glück war es "nur" die eine Hirnmeta, der Rest ist sauber (Lunge, Leber, Knochen), aber was mich nun umtreibt ist, dass ich wieder meine Haare verlieren werde und es nicht wirklich klar ist, ob sie dann auch wieder kommen, wegen Ganzhirnbestrahlung.
Aber ich hab ja keine andere Wahl, es muss ja sein.

Ansonsten entsprachen die Eigenschaften der Meta dem damaligen Primärtumor, zum Glück hormonpositiv, es wird also nach der Bestrahlung eine neue AHT geben.

Ja BK ist eben eine chronische Erkrankung, kann immer wieder auftreten und muss immer wieder behandelt werden.

l.G.
Kirsten

buffy199
04.06.2014, 19:06
Liebe Kirsten,

ich drücke dir die Daumen, dass du die Bestrahlung gut überstehst und Deine Haare wieder wachsen. Schön...dass wenigstens der Rest sauber ist.
Wenn die KV jetzt auch noch einsehen würde, dass es eine chronische Erkrankung ist, wäre es toll und wir würden vielleicht die Aufmerksame Behandlung bekommen, die wir verdienen. Wir müssen es schaffen aufmerksam unserem Körper gegenüber zu sein, ohne ängstlich in uns hinein zu horchen....und das ist wie wir alle wissen, gar nicht mal so einfach.
Fühl Dich:knuddel:

LG Susan

Nov06
23.07.2014, 12:21
Hallo,
jetzt hat mich das Nachbehandlungstief erreicht.
Ich bin andauernd am Heulen, vielleicht wird es nächste Woche besser, wenn ich zur Kur fahre.
Aber mit den Haaren, die vor 2,5 Wochen akut ausfielen, sank auch die Stimmung.
Ich hab nämlich gedacht, dass weniger ausfallen werden, ich habe aber Glatze mit einigen kinnlangen Haaren dran.
Ich lass die auch dran, so kann ich wenigstens auch mal Sonnenhut oder Beanie tragen, ohne dass ein Krebspatientient darunter vermutet wird.
Ich versinke so richtig in Selbstmitleid, reicht es nicht, dass ich vor über 7 Jahren eine Brust verloren habe und jetzt im 2. Aufbau steckte, der natürlich noch nicht fertig ist, also auch noch ne Baustelle ist. Nee - da musste eine Hirnmeta wachsen, also der Sensenmann mal wieder über mir schweben und natürlich auch noch Haarverlust. Ich habe solche Angst, dass sich das nicht wieder erholt, keine Haare mehr wachsen. Bis ich 39 war, war mein Leben in Ordnung, ich war ne wirklich hübsche Frau mit guter Figur. Dann kam der Krebs, ich verlor die Brust, wurde pummelig und nun auch schon das 2. mal Haarausfall und die Wut....ich bin so wütend, dass ich in einem Alter, wo man eigentlich noch mit einigen Jahren rechnen kann, auch noch um mein Leben bangen muss, ich bin noch nicht mal 50! Mein Sohn ist zwar erwachsen, aber noch nicht mit dem Studium durch. Ich werde noch gebraucht. Es ist so unfär......Ich hatte beinahe mein Leben zurück.....hätte vielleicht noch 2 Beaulis (Brustaufbau) gebraucht....und dachte ich hätte es geschafft.
Nun verkrieche ich mich so richtig.....ich gehe abends einkaufen, wenn alle zu Hause sind....dann ist der Supermarkt schön leer und man trifft niemanden....
zurück in die Arbeit mag ich auch nicht mit Perücke, aber da ich ja jetzt fortgeschritten krank bin, wird das vorerst wohl nicht erwartet.
Sorry, dass ich euch die Ohren volljammere....aber ich musste das mal rauslassen, wegen meines KfZ-Fahrverbotes (wegen Hirn-OP) schaffte ich es schon wochenlang nicht zu meiner Psychologin...
l.G.
Kirsten

Tati P.
23.07.2014, 13:22
Liebe Kirsten,
erst jetzt lese ich davon, dass es Dich wieder erwischt hat, habe ich doch diesen Thread immer versucht zu meiden.
Ehrlich... ich bin schockiert! Und Dein Tief kann ich sehr gut nachvollziehen. Das hat aber überhaupt nichts mit Selbstmitleid zu tun, in so einer Situation darf man am Boden zerstört, traurig, wütend und einfach ratlos sein. Wenn nicht in so einer Situation, wann dann?
Ich sitze auf der Arbeit und musste mich erstmal zur Toilette zurückziehen, weil mir die Tränen kamen, als ich Deinen Post aus Mai gelesen habe.
Und zum auskotzen (und wieder aufbauen lassen) ist dieses Forum doch da ;)
Fühl Dich ganz fest gedrückt, ich wünsche Dir, dass Du bald wieder aus diesem Tief heraus kommst und Dich der Zweckoptimismus packt. Nutze Deine Kraft, die Du zweifelsohne hast, zum kämpfen! Traurige Momente dürfen und müssen sein, aber dann heißt es wieder berappeln und dem Drecksding den Gar aus machen :twak:.
Sei herzlich gegrüßt.

buffy199
25.07.2014, 19:02
Liebe Kirsten,

ich möchte Dich gaaaaaaanz doll :knuddel:. Das Leben ist manchmal so unfair.
Du hast wirklich schon soviel durchgemacht. Jeder hat seine Aufgabe im Leben zu erfüllen, aber manchmal fragt man sich doch, warum andere so wenig und manche so viele Steine in den Weg gelegt bekommen.
Wir verstehen alle wenn Du hier mal so richtig Deinen Frust ablässt und ich drücke Dir die Daumen, dass es bald aufwärts geht.

LG

Nov06
25.07.2014, 19:42
Hallo Tati und Buffi,
danke für eure aufmunternden Worte...
Ja das Leben ist so oft ungerecht, man kann es leider nicht ändern.

Vielleicht hilft mir meine Kur weiter, die ich am Dienstag antreten werde.

l.G.
Kirsten

Rotfuchs
25.07.2014, 20:45
Hallo Kirsten,

ich habe deine "Geschichte" auch gelesen:undecided
İch kann dir nur sagen ,bitte nicht verzweifeln! Ich mœchte dir nur ein paar liebe Worte dazu schreiben! Ich habe gerade gestern die Bestrahlung hinter mich gebracht und bin einfach erstmal nur happy! Ich habe selber oft Bammel das da noch was wieder kommt irgendwann, da ich echt viele befallene Lymphknoten hatte .
Aber trotzdem denke ich positiv und versuche das Leben jetzt viel intensiver zu geniessen;)

Ich wünsche dir wirklich alles alles Gute und sei weiter so kämpferisch!!

Viele liebe Grüße von mir.


Rotfuchs:)

Vomlande
25.07.2014, 21:02
Hallo Kirsten,

das tut mir so leid; es ist so schrecklich, wenn die "Haut so dünn ist", dass einen alles so ganz runterziehen kann.

Laß' Dich mal ordentlich :knuddel:

Ich wünsch' Dir wirklich, dass Deine Kur Dir neuen Auftrieb bringt, neue Anregungen, ganz neue Ideen, ... , und dass Du Dich drauf freuen kannst.

... und gleich jetzt nochmal zur Überbrückung 'ne Lore Kraft und Zuversicht !

ganz liebe Grüße

vom Lande

ängel
27.07.2014, 20:11
Liebe Kirsten,
ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Erstdiagnose war 2007, Rezidiv 2010, wenn jetzt wieder was kommen würde, wäre ich auch verzweifelt.
Bitte kämpfe! Aber ich weiss wie das ist. Beim Erstkrebs gingen alle Haare aus, beim Rezidiv mit der Platinchemo fielen sie nicht aus, aber wurden total dünn, dann fand ich auch furchtbar.
Jetzt haben sie sich wieder erholt, es würde mich sehr treffen, wenn alles wieder von vorn anfangen würde.
Ich wünsch dir sehr, dass du dich wieder fängst, vielleicht auf der Kur.
lass dich umarmen

beate70
28.07.2014, 21:38
Hallo, heute bei der Kontrolluntersuchung hat meine Onkologin einen Knoten in der Gebärmutter gesehen, hat mir sofort Überweisung zum Röntgen mit gegeben. Den Termin habe ich am Mittwoch . Ich habe richtig Angst, daß es wieder Krebs ist hat vielleicht jemand Erfahrung mit Knoten in der Gebärmutter?Lg Beate

buffy199
29.07.2014, 18:09
Hallo liebe Beate,

ich war in der gleichen Situation. Bei mir war es kein Krebs, aber auch ich war ganz schön geschockt. Da ich keine Lust auf dieses Hin-und Her hatte, liess ich mir dann ganz bewusst die Gebärmutter und Eierstöcke herausnehmen.
Aber das ist eine Entscheidung, die man sich gut und reiflich überlegen muss.
Ich habe sie nicht bereut.
Ich drücke dir die Daumen und hoffe, das auch Dein Befund ok ist.

LG Susan

Starlight_2013
30.07.2014, 12:00
Hallo Ihr,
Nach TN mit EC-Doc-Chemo und OP bin ich nun bei der Hälfte der Bestrahlung angelangt. Beim US wurde ein 5 mm Knötchen gefunden und auch heute biopsiert. Ich habe große Angst, dass da wieder was ist. Andererseits denk ich mir sooo kurz nachher, kann das wirklich sein?
Habt ihr ev auch ähnliche Erfahrungen gemacht oder musstet ihr in der Nachsorge mal was Stanzen lassen?
Nicky

suze2
30.07.2014, 13:00
hallo nicky, also es ist ziemlich unwahrscheinlich.
ist es denn im bestrahlungsfeld?
ich musste in der nachsorge viermal stanzen lassen, dreimal wars "nix".
aber besser auf nummer sicher gehen.
(bei mir war es beim vierten mal leider dann doch eine zweite erkrankung in der anderen brust, aber das war schon einige jahre nach der ersten, also das kann man mit deiner situation nicht vergleichen).

also, mach dich nicht verrückt, die wahrscheinlichkeit ist groß, dass es nix ist.

auf ein gutes ergebnis!
gute wünsche suzie

Starlight_2013
01.08.2014, 11:01
Leider kein gutes Ergebnis!
Entweder ein Überbleibsel von der Op oder was Neues, aber wohl eher das Erstere. Empfehlung: Radiatio fertig machen, dann Ablatio, wegen erneuter Chemo eher nicht (Entscheidung fällt nach der Op).

Nov06
01.10.2014, 12:29
Ich habe möglicherweise doch einen Schutzengel.

Bisher sind alle Nachuntersuchungen o.B.
Gestern auch das Kopf-MRT o.B. :prost:

Jule66
01.10.2014, 12:54
Liebe Kirsten,

ich freu mich riesig für Dich!:):prost:

LG, Jule

buffy199
01.10.2014, 18:31
Halloho,

das ist ja sooooo eine gute Nachricht. Ich freu mich riesig für Dich und drücke weiterhin die Daumen.

LG Susan

Nov06
07.10.2014, 14:32
Hallo Ihr Lieben,
danke für eure guten Wünsche.
Heute hatte ich EEG, aber weiß noch kein Ergebnis und nächste Woche Sprechstunde in der Neurochirurgie.
Meine Haare beginnen auch schon wieder zu wachsen, der Kahlkopf verschwindet, ach wird schon wieder, ich hoffe sehr den Krebs noch einige Jahre zu besiegen.
l.G.
Kirsten

Nov06
16.10.2014, 20:12
Hallo,

war heute beim Neurochirurgen, sowohl MRT als auch EEG waren in Ordnung und ich darf Medikamente redzieren (Antiepileptika), mein Magen rebelliert inzwischen auch schon.
Was bin ich froh, in 3 Monaten soll nochmal MRT gemacht werden und wenn das wieder o.B. ist dann wird der Zeitraum bis zur nächsten Untersuchung länger.:)

Ulli99
18.10.2014, 09:11
Das sind ja gute Nachrichten, freue mich sehr für Dich! :knuddel:

AMinCad
19.10.2014, 04:25
Hallo Kirsten,

Super, ich freue mich sehr fuer Dich! So soll und WIRD das auch bleiben!!!
:prost:

Vomlande
19.10.2014, 11:40
Hallo Kirsten,

das sind ja suuuuper Neuigkeiten, ich freu' mich so !

Nov06
21.10.2014, 17:32
Hallo Mädels,
mir ist auch ein Stein vom Herzen gefallen, es hat richtig "geplumst".

Ich will ja schließlich noch einige Jährchen hier sein ....

Mein Hund soll mich nicht überleben....

l.G. Kirsten

Nov06
29.11.2014, 12:09
Hallo Mädels,
vorgestern war es 8 Jahre her, dass mein BK bestätigt wurde....

Ich hoffe, ich schaffe auch trotz des metastasierten Rückfalls in diesem Jahr noch viele Jährchen....

einen schönen ersten Advent für euch

Kirsten

GlidingGeli
29.11.2014, 14:59
Hallo Kirsten,

ich wünsche dir noch viele Jahre und genieße die kommende Adventszeit.

Alles Liebe GlidingGeli

Nov06
27.11.2015, 11:40
Heute genau vor 9 Jahren habe ich meine bestätigte Krebsdiagnose bekommen. Seitdem ist nix mehr wie es war.....

Aber neben den unzähligen Operationen habe ich gelernt das Leben jederzeit zu genießen, das Beste daraus zu machen, mich nicht nerven zu lassen, "nein" sagen gelernt und bin definitiv auch selbstbewusster - ich setze mich fast immer durch!
(aber nur mit Perücke und Kleidung)....sonst fühle ich mich einfach nur Scheiße und könnte den Krebs wegen der vielen Narben die ich davon getragen habe in den Arsch treten. Mein Kopp sieht aus wie ein Nähkurs...
Aber ich lebe und nicht schlecht:)

Ich wünsche mir trotz der Metastasierung die vor 1,5 Jahren entdeckt wurde noch lange ein gutes Leben zu haben

Kirsten

Mary-Lou
27.11.2015, 14:26
Ich wünsche mir trotz der Metastasierung die vor 1,5 Jahren entdeckt wurde noch lange ein gutes Leben zu haben

Kirsten



Das wünsche ich Dir (und natürlich uns allen hier) auch, Kirsten.
Und Du hast recht, das Nein-Sagen ist absolut im Trend. Wie so viele habe ich das aber auch erst lernen müssen und manches Mal werde ich nach all der Zeit (oder gerade deswegen?) auch schon mal rückfällig.

Danke für das Hochholen des Threads, habe gerade "in alten Zeiten geschwelgt" und festgestellt, dass hier einige Mädels geschrieben haben,
um die es - warum auch immer, man muss ja nicht immer das Schlimmste annehmen - recht still geworden ist.

. . . Und was haben wir uns alle früher hier so manches Mal "gefetzt" :rolleyes:;)

Liebe Grüsse und alles Gute
-vielleicht schaut ja so ab und an mal einer von den alten Hasen noch vorbei-

Kanina
27.11.2015, 16:10
Liebe Nov,
wir kennen uns zwar nicht - bis auf eine PN Anfrage meinerseit - aber ich freue mich für dich und wünsche dir alles alles Gute. Und ja, dass Nein sagen, sich abgrenzen, nicht alles so an sich heran lassen, im Hier und Jetzt leben, das ist für viele Frauen und für uns erkrankte ganz besonders ein Thema. Ich muss da noch viel lernen. Manchmal bin ich so dünnhäutig, meist dann, wenn ich mit all den Nebenwirkungen hadere und die Angst vor dem Fortschreiten der Erkrankung und das Gedankenkarussell "Was wäre wenn" die Oberhand gewinnt.
Alles Liebe für dich.
Kanina

Resi HST
27.11.2015, 16:59
Liebe Kirsten,
9 Jahre, wie schön! Obwohl die hart klingen in den paar Zeilen. Den Kopf wie ein Nähkurs versuche ich mir gerade vorzustellen.
Das bedeutet dass Du viele Eingriffe am Kopf hattest und immer Perücke trägst?
Zu beneiden bist Du nicht, doch es ist wie es ist, oder? Was tun wir nicht alles um zu leben und gut zu leben.
Irgendwie bleibt man doch die Gleiche egal was ist. Ein paar Ecken werden rund geschliffen, doch der Charakter ändert sich nicht grundlegend.
Ich bin auch noch im Lernprozess. Frag ich immer mal: was tut mir jetzt gut, wie kann ich das erreichen, wen kann ich mir als Unterstützung holen es zu erreichen?
Erstaunlich, wie man diese simplen Fragen in fast alle Situationen des Lebens einbauen kann.
Müsste man Kindern ab dem ersten Tag der Geburt schon vorsagen...
Ich wünsche Dir dass Du nächstes Jahr das 10. Jubiläum und noch viele weiter glücklich feiern kannst.
Alles liebe
Resi

Nov06
28.11.2015, 18:07
Naja ich hatte 5 Operationen am Kopf innerhalb von 1,5 Jahren.
Voriges Jahr im Mai Entfernung der BK - Metastase aus dem Hirn, sogar meine Haare blieben dabei dran.
Dann kam die Ganzhirnbestrahlung, die Haare gingen komplett aus - aber anders als bei Chemo - es kamen keine ganzen Strähnen runter....aber trotzdem letztlich alles.
Von der Bestrahlung bekam ich eine "feine" Wundheilungsstörung, die 4 x operiert werden musste. Und deswegen sieht mein Kopp halt total genäht aus....es gab Lappenplastik und mir fehlt auch ein Knochenstück sieht aus wie ne Babyfontanelle, bloss die wächst nicht zu und wird auch nicht mit Fremdmaterial aufgefüllt, wegen der Wundheilungsstörung. Auch ein Stück meines Oberschenkels musste als Füllmaterial dienen. Und mein Skalp wurde verschoben, da im Bereich wo der Tumor war die volle Dosis Strahlen hinkam - der Rest des Kopfes wurde nicht so extrem bestrahlt, so dass dort vernünftiges Material war um als Kopfflicken zu dienen.
Ich bin aber trotzdem noch lebensfroh und bin zufrieden, dass der doofe Tumor nicht wieder erwacht ist.
Ist ja bei vielen mit Hirnmetas anders....

Ich bin aber jetzt Rentnerin mit noch nicht mal 50.
Meine Arbeit könnte ich nicht mehr ausüben. Bin zu wuschelig und unkonzentriert und nicht belastbar und mag auch nicht ständig mit Perücke rumlaufen....(mit Mütze kann man ja nicht als Chefsekretärin agieren und schon gar nicht mit dem Loch im Kopf und den kahlen Stellen.
Aber daheim gehts schon....
schönen Advent morgen, dass wir noch viele haben werden.
l.G.
Kirsten

alie
06.12.2015, 18:41
Hallo ihr Lieben


ich bin lange nicht im Forum gewesen...nun sehe ich es ist nie vorbei!!! :mad:Es sind gerade 6 Jahre her dass ich BK hatte ...manschmal vergesse ich es, nur meine Narbe die mir hin und wieder weh tut erinnert mich an diese Zeit!!!
Ich wünsche euch alles gute viel Kraft und Geduld !!!! Es ist gut dass man es hier mitteilen kann, damals hat mir es sehr geholfen!!!!
Ganz liebe Grüsse Alie

Nov06
13.07.2016, 14:39
Hallo,
Schxxx Krankheit....

Die junge Sportreporterin die jetzt grad mit 44 Jahren verstorben ist , Jana T., es war auch der Brustkrebs der sie dahinraffte....
innerhalb kurzer Zeit
:weinen:

Martina68
13.07.2016, 15:21
Liebe Kirsten,

ja es ist Oberkxxxx. Als noch nicht klar war, an was sie starb, war mir sofort klar, was es war. Krebs, irgendeiner. Genau so wie bei Schimanski, oder ? ...nach kurzer schwerer Krankheit...:eek::eek::eek:

Passend zu unserem Wetter, Grüße Martina

Kirsten, wie geht es dir momentan ?

So, habe eben erfahren, dass Miriam Pielhau es auch nicht geschafft hat. Was für eine Woche. Mir fehlen gerade die Worte...

Sonne72
13.07.2016, 16:40
Bin auch gerade sehr fassungslos. Kaum zu glauben...
Dabei begann mein Tag heute so gut, so bin ich jetzt wieder sehr bedrückt und traurig. Sch.... Krebs!

Bernstein27
13.07.2016, 21:41
So, habe eben erfahren, dass Miriam Pielhau es auch nicht geschafft hat. Was für eine Woche. Mir fehlen gerade die Worte...

Ich bin auch grad völlig fassungslos. Ihr "Fremdkörper" hatte mich durch die Chemo begleitet... Sie hatte ja Metastasen bekommen vor 2 Jahren, aber erzählte noch im April (oder so), dass sie metastasenfrei wäre? Klar, dass das nicht dauerhaft klappt, hab ich damals schon befürchtet, aber dass es dann doch so schnell geht?

Herrje, eine 4jährige Tochter. Meine ist 6...:cry:

Joschiderhund
13.07.2016, 23:20
Hallo,

diese Beiden Nachrichten haben mich heute auch sehr belastet, Beide jünger als ich. Über den Tod denke ich so gut wie nie nach. Außer bei solchen Meldungen.

Aber dann sage ich mir wieder, jeder Krankheitsverlauf ist anders. Und wie viele Frauen werden geheilt?

Eine Freundin erzählte mir heute Ihre Schwiegermutter hatte mit 50 Brustkrebs bekommen und wurde 80. Das baut mich dann wieder auf und ich sage, ok dann habe ich ja noch Zeit ;)

Gruß

joschi

joanajo
14.07.2016, 10:10
Mich hat das bei ihrem Befund nicht wirklich überrascht.

Die Medien wollten uns zwar verkaufen, dass sie geheilt (und ein medizinisches Wunder :confused:) sei, aber es muss doch jedem, der sich mit dem Thema Brustkrebs näher beschäftigt hat, klar gewesen sein, dass das Wunschdenken ist.

Sie war in Remission...nicht mehr, und nicht weniger.

Oh, Danke, dass du jetzt hier den Frauen mit Metastasen den letzten Funken Hoffnung nehmen willst.
Bin so was von fertig und dann dieser Post....
ICh weiß auch, dass ich wahrscheinlich keine 80 werde, bin nicht unrealistisch, aber laut den Ärzten ist eine Behandlung manchmal auch über viele Jahre erfolgreich.

Nov06
14.07.2016, 16:27
Hallo,
mich hat die Nachricht mit Miriam Pielhau gleich nach Jana Thiel auch runtergezogen.

Ich will nämlich wenigstens 60 werden, mehr verlange ich nicht vom Leben.
Meine Diagnose war im Nov. 2006, lokal fortgeschritten, T3N1M0, hormonpositiv, multizentrisch, 2 Lymphknoten waren befallen und auch Einbruch ins Lymphsystem L1, also kein guter Befund. Nach 5 Jahren galt ich als "geheilt" und die AHT wurde beendet. Ich selbst tendierte ja zur längeren Einnahme (womit ich auch recht hatte), dummerweise hörte ich auf die Ärztin und nach 7,5 Jahren wurde die Hirnmetastase entdeckt- epileptischer Anfall. Die Folgebehandlungen (4 OP´s - davon 3 wg. Wundheilungsstörung, Ganzhirnbestrahlung habe ich alle überlebt, und bis auf Müdigkeit und extreme Schusseligkeit und irgendwie krieg ich auch nichts mehr in meinen Kopf, also Neues hat keinen Sinn gehts mir ganz gut)
Aber wenn ich diese Nachrichten lese, dann fühle ich mich wie auf einem Pulverfass.
Denn wir wissen ja alle, dass nach Metastasierung nur ca. 3 % der Frauen geheilt werden....
Ich war bei Ersterkrankung 39....also auch noch nicht alt, jetzt naht die 50...und wie gesagt, die 60 will ich noch erreichen. Mehr verlange ich nicht vom Leben....Aber jetzt wäre es für mich noch zu früh, ich will doch noch ein Enkelkind erleben, Sohn lässt sich Zeit, fast 26 und studiert noch, braucht also noch meine finanzielle Unterstützung. Ich hoffe ich schaffe das.

Im Moment gehts mir aber körperlich relativ gut... Und die 2 Jahre nach Metastasen - OP habe ich überlebt....Ende Juli gehts wieder los mit Untersuchungen und dann hoffe ich, dass diese auch ohne bösen Befund sein werden.
Ich sag ja: PULVERFASS.

l.G.
Kirsten
l.G.

Nov06
02.06.2017, 13:53
Oh ja, meine Beiträge von vor Jahren sind sowas von aktuell.

Olivia Newton John - nach 25 Jahren (BK 1992) Knochenmeta´s....

nach 25 Jahren denkt man sicher nicht mehr an den damals überstandenen BK wenn man Beschwerden hat....

Beitrag in Zeitung sinngemäß "Stadium 4 , also Metas, da leben nach 5 Jahren nur noch 22 %.

Na "super".....
3 Jahre hab ich geschafft seit Metastasierung.

Mich nervt das alles, da ich auf mein MRT- Ergebnis warte....

Im April wurde meine 2. Hirnmetastasierung stereotaktisch bestrahlt....
Ergebnis nächste Woche

schöne Pfingsten
Kirsten