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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jeder Arzt sagt was anderes


auraya43
15.01.2009, 18:50
Hallo an alle,

ich bin ganz neu hier in Forum und eine Leidensgenossin von Euch allen. Bei mir hat man Ende letzten Jahres Gebährmutterhalskrebs diagnostiziert, was mich wie ein Schock traf. Es wurde dann sofort eine Wertheim Operation durchgeführt und alles inkl. der Eierstöcke entfernt. Glücklicherweise hatte der Krebs sich noch nicht ausgebreitet und ich muss keine Chemotherapie machen. Zur Zeit werde ich bestrahlt, um auszuschliessen dass irgentwo noch Krebszellen verblieben sind. Ich bin eigentlich sehr optimistisch, dass ich nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen bin.
Allerdings komme ich jetzt ja sofort und viel zu früh in die Wechseljahre, die ersten Beschwerden wie Hitzewallungen treten schon auf. Da der Krebs in meinem Fall wohl Hormonabhängig ist, eine eher seltene Variante des Gebährmutterhalskrebses, hat man mir im Krankenhaus gesagt, dass ich keine Hormone nehmen darf, um die Wechseljahresbeschwerden zu verringern. Meine Frauenärztin hingegen besteht darauf, dass ich die Hormonpräparate nehme, um die Langzeitfolgen der verfrühten Wechseljahre zu verringern. Sie meint das Risiko einer erneuten Krebsentstehung wäre gering.
Ich bin total verunsichert und habe mich noch anderweitig erkundigt und auch da keine eindeutige Aussage bekommen, ob ich die Hormone nun nehmen darf oder nicht. :confused:
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht und weiss vielleicht einen Rat?
Viele Grüße
Nicole

caroeli
15.01.2009, 19:00
hallo auraya43,

erst mal herzlich willkommen, obwohl es ja sicher schönere Anlässe gibt.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht das die Ärzte sich da eher Uneinig sind.
Meine FÄ sagt klipp und klar bloß keine Hormone, alleine schon wegen dem BK Risiko, mein Hausarzt sagt es wäre kein problem Hormone zu nehmen. Wem soll man da glauben?:confused:

Ich persönlich habe mich gegen Hormone entschieden. Ich versuche einfach mich mit den Beschwerden zu arrangieren ( was aber leider nicht immer klappt:() Meine Klamotten trage ich nach dem "Zwiebel Prinzip", versuche viel zu trinken und meine Familie lernt langsam mit meinen Stimmungsschwankungen umzugehen ( denen gelingt das meist besser als mir, die können mir ja aus dem Weg gehen;))

Ich denke du wirst hier sicher noch viele Ratschläge und Meinungen bekommen

nitsrek1204
15.01.2009, 19:17
Hallo auraya,

bei mir ist es jetzt richtig schlimm nach TMMR (ähnlich Wertheim) und Chemo und Bestrahlung, mit Stimmungsschwankungen und Knochenschmerzen, ich hab jetzt seit Juni versucht ohne alles auszukommen (ich hatte Klimaktoplant genommen aber das half mir überhaupt nicht), jetzt konnt ich aber nicht mehr und hab die Ärztin um Rat gefragt, die hat sich bei meinen operierenden Ärzten in der Uni erkundigt und da bei mir der GBH-Krebs wahrscheinlich vom HPV kam, darf ich jetzt Östrogene nehmen (Gynokadin), vielleicht kannst du ja auch mal einen Heilpraktiker fragen, es gibt bestimmt auch was auf pflanzlicher Art.

Alles Gute

blueblue
15.01.2009, 21:57
Hallo Nicole,

ich habe während meiner Reha dort die Ärzte gefragt, was sie von einer Hormoneinnahme halten. Die waren sich einig und sagten mir, dass bei einem hormonabhängigen Krebs auf gar keinen Fall Hormone gegeben werden sollten, weil das Risiko eines Rezidivs einfach zu hoch sei.

Hier zu Hause werde ich gleich von 2 Gynäkologen behandelt. Auch die beiden habe ich gefragt, die sagten mir genau das, was ich schon auf der Reha gehört hatte.

Und ich habe auch den Professor gefragt bei dem ich in Behandlung war mit dem Rezidiv, der hat mir ebenfalls dringend von der Einnahme von Hormonen abgeraten.

Ich habe mich also mit den Wecheselbeschwerden abgefunden oder besser gesagt, ich habe mich damit eingerichtet.

blueblue

andreaa
15.01.2009, 23:07
Sagt wirklich jeder Doc was anderes.
Mein FA sagt besser nicht, mein Bauch übrigens auch.

Habe aber auch nur Hitzewallungen und Schlafstörungen:mad:.
Sag mir immer die Frauen früher mussten auch ohne Medikamente durch.
Wenn es aber so richtig schlimm werden würde mit den Beschwerden...dann würde ich wahrscheinlich doch ev. ein Gel verwenden.:confused:

auraya43
16.01.2009, 12:10
Hallo an alle,

erstmal vielen Dank für die Antworten. Es tut wirklich gut sich mit anderen auszutauschen, die das gleiche Problem haben :).
Ich bin ja im Moment in der Bestrahlung und habe heute Morgen nochmal mit einer Ärztin im Krankenhaus geredet und die hat sehr deutlich gemacht, dass bei mir Hormone nicht zur Diskussion stehen. Also werde ich die Beschwerden abwettern, so wie die meisten von Euch das ja auch machen. Ich hoffe es wird nicht so schlimm, aber besser schwitzen als erneut einen Tumor zu bekommen.
Ausserdem muss es doch auch Medikamente ohne Hormone geben, die z.B. das Austrocknen der Scheide verhindern. Kennt das jemand von Euch was?

Liebe Grüße
Nicole