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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : CT bei Lymphödem?


Anwi
18.01.2009, 22:32
Hallo,
seit wenigen Tagen habe ich ein ohne erkennbaren Grund aufgetretenes ganz massives Lymphödem. Ärztlicherseits wurde mir mitgeteilt, dies könne als Ursachen haben: eine Thrombose oder aber Lympknotenmetas. Wegen letzterem Verdacht habe ich einen CT-Termin für Thorax und Hals.
Meine Frage, wenn jemand, der das liest, ähnliches bereits hinter sich hat oder sich gut damit auskennt:

ist das mit dem verdacht auf lymphknotenmetas vielleicht nur ein Vorwand und es werden bei dieser Gelegenheit auch Lunge, Brustbein etc. auf Metastasierung hin "mit untersucht"? Verdacht auf Lymphknotenmetas klingt ja für einen als Patientin zumindest etwas harmloser wie Verdacht auf Lungenmetas etc.....

In wie weit ist ein CT bei erstmaligem Lymphödem (etwas über 2 Jahre nach der OP) üblich in der Nachsorge?
Meine Blutwerte sind gut bzw. in Ordnung.

Ich habe zwar bereits CT-Termin vereinbart, überlege jedoch ständig, ob ich dies nicht absagen sollte.

Denn was käme bei Lymphknotenmetas auf mich zu? Wohl eine erneute Chemotherapie und die fehlende Gewissheit, ob nicht doch weiter gestreut wird.

Wäre sehr nett, wenn jemand antworten würde.

Liebe Grüße
Anwi

Susanne V. S.
19.01.2009, 12:39
Liebe Anwi,

wo genau ist denn Dein Lymphödem? Am Arm? Das könnte, aber nur im schlimmsten Fall, wohl wirklich auf Lymphknotenmetas hinweisen.
Aber auch ein (normales) Lymphödem kann man noch Jahre nach der OP entwickeln - meine Phlebologin hat mir von einem Fall erzählt, wo es 8 Jahre danach auftrat - eine falsche Bewegung reicht. Mein Lymphödem hat sie übrigens mit Ultraschall diagnostiziert. Insofern weiß ich nicht, wie üblich ein CT dafür ist, könnte mir aber vorstellen, dass man damit auch gut eine Thrombose erkennen kann. Vielleicht hat dazu jemand persönliche Erfahrungen.

Ich wünsche Dir jedenfalls eine "harmlose" Ursache

Susanne V.S.

Anwi
19.01.2009, 14:39
Hallo,
zunächst danke für Deine Antwort. Geschwollener Handrücken, ebenso starke Schwellung am Unterarm, Oberarm auch dicker als sonst.
Es betrifft also den ganzen Arm, wobei ich zum Glück jedoch keine Schmerzen habe.

Habe heute als ersten Termin einen Besuch beim Gefäßchirurgen wahrgenommen, der zwar eine Thrombose ausschließen konnte, aber weitere Maßnahmen empfahl, worunter neben Lymphdrainage und Kompressionsstrumpf auch der "Auschluss eines Ma-Ca-Rezidivs" empfohlen wurde. Der Gefäßchirurg meinte: So was kann harmlos sein, oder auch auf Rezidive/Metastasierung hinweisen. Er selbst kann das nicht entscheiden. Er prüfte nur die Gefäßsituation im Arm. Ich soll die entsprechenden onkologischen Untersuchungen jedoch unbedingt !!! wahrnehmen, meinte er.

Rezidiv, Lymphknotenmetastasen - klingt alles so, als müsste man sich auf eine neue Kampfrunde vorbereiten. Wo man gerade mal endlich das Gefühl von "Heilung" und eingekehrter Ruhe in sich gespürt hatte.

Andererseits: ich MUSS wohl diese CT-Untersuchungen machen. Sollte da tatsächlich was sein, würde dies früher oder später wichtige Organe befallen. Dann würde es heißen: Hätten Sie damals, wie wir Ihnen dringend empfahlen, Cts von Hals und Thorax machen lassen, dann wäre vielleicht noch was zu machen gewesen, aber so.....

Ganz geheuer ist mir die bevorstehende Prozedur nicht. Ich fühle mich nicht wirklich stark genug für eine neue Runde. Diese würde mich seelisch viel viel stärker niederschmettern als die Erstdiagnose - die gerade mal knapp über 2 Jahre her ist, das kann doch noch nicht sein nach so kurzer Zeit, habe ich das Gefühl. Ich wünsche mir, dass Ruhe einkehrt, sonst nichts. Nun ja, ich muss da irgendwie durch und bin bestimmt nicht die Erste, die in der Nachsorge irgendwann mal durch solche Untersuchungen muss....zwei jahre sind mir nur einfach viel zu wenig zum wieder Auftanken, zumal am Anfang dieser zwei Jahre die Chemo lag....

Liebe Grüße
Anwi

bergmädel
19.01.2009, 15:38
Liebe Anwi,

ich hoffe, Du musst nicht mehr lange auf einen CT-Termin warten und noch mehr wünsche ich Dir rezidivtechnisch ein dickes OB.

Guck' mal hier; ich hatte noch einen frischen Buchtipp von Ladina im Kopf:


http://www.krebskompass.de/forum/images/statusicon/post_old.gif 12.07.2008, 23:56
Ladina (http://www.krebskompass.de/forum/member.php?u=1220) http://www.krebskompass.de/forum/images/statusicon/user_offline.gif
Forum-Mitarbeiter(in)
Registriert seit: 17.06.2004
Beiträge: 1.106


http://www.krebskompass.de/forum/images/icons/icon7.gif AW: Buchtipps zum Thema Brustkrebs
Patientinnen-Ratgeber von einer selbstbetroffenen BK-Patientin
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° °°°°°°°°°°
Titel: Lymphödem bei Brustkrebs - was tun?
Untertitel: Ein Ratgeber für Patientinnen, Angehörige und andere Interessierte
Autorin: Christine Bernsen
Verlag : UNI-MED , März 2008
ISBN : 978-3-8374-1017-4, Gebunden, 60 Seiten, 69 farbige Abbildungen

Preisinfo : 19,80 Eur[D] / 20,40 Eur[A] / 35,20 CHF UVP
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.

Erhältlich im Buchhandel

Verlagstext:
Das Lymphödem bei Brustkrebs ist eine sehr individuell verlaufende Erkrankung und hat oft leider einen geringen Stellenwert in der Behandlung von Brustkrebspatientinnen. Der Weg bis zur Diagnose "Lymphödem" ist für viele Patientinnen lang und schwer.
Aufgrund der Berichte von anderen Frauen und eigener Erfahrungen entstand bei der Autorin der Wunsch, einen Ratgeber für Patientinnen, Angehörige und andere Interessierte zu schreiben. Mit diesem Ratgeber möchte sie verständlich und möglichst umfassend informieren, aber auch die Erkrankung "Lymphödem bei Brustkrebs" aus der Tabuzone herausholen. Als Krankenschwester - Breast Nurse - und Lymphödempatientin.

Die Autorin:
Christine Bernsen (Jahrgang 1969) lebt in Bremen.
Nach der Geburt unseres Sohnes im August 2001 bekam ich im Januar 2002 die Diagnose Brustkrebs gestellt.

http://www.lymphoedeminfo.de/autorin/index.htm (http://www.lymphoedeminfo.de/autorin/index.htm)
__________________
Halt ein Plätzchen frei für die HOFFNUNG!


Vielleicht hast Du Interesse daran.

LG Sandra

KarinaW
19.01.2009, 19:28
Hallo Anwi!
Ich war vor wenigen Wochen in derselben Situation. Allerdings habe ich eine Schwellung am Schlüsselbein der bestrahlten Seite. Meine Onkologin meinte zwar, es sei nichts als Lymphödem, käme häufiger mal vor nach Bestrahlung, aber zur Sicherheit hat sie ein CT vom gesamten Oberkörper inkl. Hals gemacht, um abzuklären, ob die Lymphknoten Auffälligkeiten haben. CT war o.B., allerdings wurden einige Zysten an diversen Organen gefunden, die danach auch noch abgeklärt wurden per US und MRT. Ergebnis auch hier o.B. Ich denke, auf Metastasen wurde ich auch untersucht, aber da war nichts. Ein Glück.

Alles Gute für dich
KarinaW

Anwi
21.01.2009, 08:59
Hallo,

danke für Eure Antworten und insbesondere auch für den Buchtipp. Gestern hatte ich bereits die CT Hals machen lassen. Morgen ist die CT Thorax dran. Ich will das jetzt so schnell wie möglich hinter mich bringen.
Zum Glück meinte der zuständige Radiologe nach der CT Hals, diese sei auf den ersten Blick unauffällig, er müsse jedoch noch die Seitendifferenzen genauer ansehen. Aber wenn was ganz Auffälliges wäre, würde ihm das gleich am Anfang auffallen.

Außerdem, so meinte er, sei so ein Lymphödem nach Lymphknotenentfernung relativ normal....dies könne auch nach mehreren Jahren noch auftreten und sei zwei Jahre nach der OP gar nicht so ungewöhnlich....ich solle Lymphdrainage etc. in Anspruch nehmen.

Als ich ihn auf die morgen stattfindende CT Thorax ansprach, sagte er, dabei würde außer den Lymphknoten auch die Brustwand etc. mit untersucht, aber da ich keinerlei Schmerzen habe, und ausgedehnte Tumorbefunde meist mit Schmerzen einhergehen, solle ich gelassen an die Sache herangehen....

Ich habe also hoffentlich "nur" ein massives Lymphödem...dem fühl ich mich durchaus gewachsen. Was den morgigen Termin anbelangt, so bin ich nach der CT Hals und nach dem beruhigenden Gespräch mit dem Radiologen jetzt relativ zuversichtlich.

Liebe Grüße
Anwi