Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Absolut keine Spermaproduktion?!
Hallo,
ich hab' da mal eine Frage: Ich bin zwar, wie Ihr vielleicht wisst, leider schon "chemoerfahren", trotzdem fange ich langsam an, mir Sorgen zu machen: Ich habe immernoch (7. Woche nach der letzten Chemo) absolut keine Spermaproduktion auf dem gesunden Hoden. Libido, Potenz, Sex und damit vermutlich auch die Hormone sind wieder fast normal, aber da kommt absolut gar nichts?!
Ich werde meinen Arzt fragen, sobald ich den das nächste Mal sehe, bis dahin bräuchte ich aber einige beruhigende Worte... Habt Ihr sowas auch gehabt? Wie lange hat's gedauert? Ich meine nämlich, letztes Jahr nach der Chemo war ich ein paar Tage "trocken", aber halt nicht zwei Monate...
Ähnliches übrigens mit den Haaren, da ist zwar wieder so ganz dünner Flaum im Gesicht und auf dem Kopf, aber irgendwie fehlt der Schmackes - letztes Jahr konnte ich nach sieben Wochen auch ohne Lupe wieder Haare sehen... ich mein', im Grunde ist's ja egal, vermutlich lassen die mich auch nach der OP nicht ohne Chemo gehen, aber langsam werd' ich nervös :(
EDIT: Ist ja erst die 6. Woche, sorry... trotzdem :)
Gruß,
Christian
Hi....
Also ich mache gerade erst die Erfahrung da ich mitten in dem 1. Zyklus stecke.
Haare noch da....Sperma noch nicht "versucht" ;)
Aber mein Doc hat mich da aufgeklärt das es lange dauern kann. Und während der Chemo und bis mindestens 6 Monate danach auch die Kinderwünsche in den Wind schreiben muß....
Also mach dir keine sorgen.....
Andi Frenzel
21.01.2009, 19:39
Hallo Christian,
du hattest ja eine RLA, nicht? Dann liegt die Vermutung nahe, dass es sich doch um eine Folge der OP handelt - "retrograde Ejakulation".
Andi
genau, wenn keine nervenschonende RLA gemacht wurde dann bleibt die "patzerei" für immer weg, normal :(
Also *noch* wurde keine RLA gemacht... aber Ihr macht mir ja Hoffnung ;)
Hmmm... nervenschonende RLA soll schon gemacht werden, wenn ich das richtig verstanden habe... oder hat das was mit der Lage der Knoten zu tun?
Gruß,
Christian
Tja, die RLA ist Dienstag fünf Wochen her. Habe sie soweit gut überstanden usw.
Aber die Ejakulation ist scheinbar weg. Unmittelbar vorher kam zumindest ab und zu was, trotz Chemo, jetzt kommt seit drei Wochen gar nichts mehr und jetzt fragt mich nicht, wie ich sowas rausfinde ;) Libido und so sind wieder normal, nur läuft die Ejakulation trocken ab...
Sollte ich Mittwoch beim Check wohl mal meinem Arzt sagen. Mal gucken, was der dazu meint. Toll find' ich's nicht, aber ich habe ja zum Glück noch ein Backup...
Woran liegt denn das, dass das danach "nach innen" schießt?
Gruß,
Christian
P.S.: Die Haare geben seit zwei Wochen Vollgas. Endlich, die letzte Chemo ist ja inzwischen fast drei Monate her.
Bei der RLA wurde wohl Nerven durchtrennt die für die Ejakulation zuständig sind. Bei dir fließt der Samen jetzt wohl in die Blase zurück. Es gibt allerdings Methoden mit denen man aus deinem Urin immer noch funktionierende Samen gewinnen kann. Außerdem gibt es Medikament die für eine kurzfristige wiederhersellung der Ejakulation sorgen können. Durch die starken psychischen Nebenwirkungen sollte das allerdings mit einem Arzt besprochen werden und klappt wohl auch nicht immer.
Hallo zusammen,
ja, es ist jetzt drei Jahre her. Die Spermaproduktion ist immer noch bei 0, obwohl ich mich nach dem GV manchmal "riechen" kann. Aber es landet woanders. Meine Freundin freut's, die muss die Pille nicht mehr nehmen. Aber schön ist anders.
Ich wollte Euch mal fragen, ob Ihr wisst, ob es inzwischen eventuell Therapien dagegen gibt, langsam – ich bin jetzt 32 – gibt es da doch einen Kinderwunsch und ich fürchte, dass der gefrorene 100-Euro-pro Jahr-Tropfen kein wirklich brauchbares Backup ist.
Beste Grüße,
Christian
Ilmarinen
14.02.2012, 08:15
Hi Christian,
hast Du Imipramin mal versucht? Bei mir wirkt es in geringem Umfang, wenn Du noch in der Nähe von Köln wohnst, kann ich es Dir auch gern mal persönlich schildern...
Gruß,
Ilmarinen
wijo231268
17.02.2012, 17:06
Nach meiner doppelten Hirn-OP 2004 hatte ich das komplette Programm, Chemo- und Radiotherapie parallel. Das Ende war Dezember 2005 und mit den Spätfolgen habe ich heute noch zu kämpfen (Bestrahlung hat die Hirnanhangsdrüse mit erwischt, d.h. Schilddrüsenunterfunktion, hyperaktive Blase und durch die Cortison-Therapie auch noch Osteoporose. Außerdem Epilepsie, die gottsedank medikamentös im Griff ist.
Letze Woche habe ich mal eine Portion Sperma zur Untersuchung in der Uniklinik "abgegeben", Auswertung in ca. 3 Wochen :( Mal sehen, ob noch was geht.
Ansonsten habe ich derzeit alle 6 Wochen Termin beim Uro für 1 Portion Nebido.
Aber naja, erst mal abwarten und Tee trinken ;)
:prost:
andy1983
22.02.2012, 18:51
Ich hab hier mal einen Beitrag darüber gelesen und bin auch selber betroffen.
Imipramin soll in manchen Fällen helfen und ich habs auch selber mal genommen. Bei mir kam dann zumindest ein bißchen was.
Ein Forenmitglied hat folgendes versucht:
Imipramin genommen und es hat nur geklappt, hört sich jetzt bißchen wiederlich an, wenn er dabei sein großes Geschäft erledigt. Also sprich dabei sehr stark presst. Ich habs selber ausprobiert und es geht wirklich, allerdings nur sehr wenig und man muss immer den richtigen Zeitpunkt treffen.
Er hat dann sein Sperma abgefangen und seine Frau hat mit Hilfe einer Spritze sich das Sperma "reingespritzt".
Und siehe da, sie wurde schwanger.
Nur mal so nebenbei.
Werden auch bald mit dem Nachwuchs anfangen wollen. Mal gucken ob und wie es klappt. Hoffe ja das wir das hinbekommen.
Hallo. Wir sind neu hier und haben ein paar Fragen..Vielleicht kann uns jemand ein paar hilfreiche Antworten geben. mein Mann war in seiener Jugend an Hodenkrebs erkrankt. Entfernung eines Hodens...Chemo..Bau-Op... Die Folge ist seit dem eine retrograde Ejakulation. Sind jetzt in einem Kinderwunschzentrum.Letzte Woche wurde ein Spermiogramm durchgefuehrt..Komplett negativ...Man hat uns jetzt weitergeleitet an eine Klinik, wo evtl. eine tese durchgefuehrt wird... Hat jemand die gleichen Erfahrungen? und kann uns ein wenig die Angst davor nehmen??
Ilmarinen
24.03.2013, 11:50
Hallo Sari,
es gibt hier noch einige mit dem Thema,erfreulicherweise auch mit teilweise mit happy end oder Lösungsansätzen. Benutz mal die Suchfunktion oder lest Euch den Thread von Stephan durch http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48493. Gerne kannst Du auch per pm fragen schicken, oder direkt Dein Mann.
Die Tese ist generell gar nicht so wild, ich selbst würde sie aber auch nur sehr ungern wiederholen. Vielleicht geht ja doch etwas über die Medikamente.
Ein anderer Link ist auch ganz hilfreich http://theturekclinic.com/services/male-sexual-health/ejaculatory-disorders/.
Wie würde bei ihm eigentlich das Spermiogramm gemacht, wurde direkt aus dem Urin gefiltert oder per Katheter eine Lösung eingeführt?
Alles Gute,
Ilmarinen
Hallo ilmarin.danke fuer deine antwort..die untersuchung erfolgte aus dem urin. Mein mann hat vorher auch imipramin 50 ausprobiert. Eine woche lang. Er hat es sehr schlecht vertragen...und es gab auch keine veraenderung. Zu dem spermiogramm hat er ein leichtes potenzmittel genommen..da es vor lauter druck und angst einfach nicht mehr geklappt hat.vielleicht haben ja diese medikamente das ergebnis verfaelscht.. Wie laeuft denn die tese ab..was wird untersucht..weiss man sofort ob spermien da sind?viele frsgen
Ilmarinen
24.03.2013, 21:43
Hi Sari,
bei der tese wird ein kleiner Schnitt direkt am verbliebenen Hoden gemacht und ein reiskorngrosses Stück hodengewebe entnommen. Aus diesem werden dann direkt einzelne Proben genommen und untersucht. Gerade wenn man nur noch eins hat, lässt mann daran natürlich nur ungern rumschneiden. Eine kleine Narbe verbleibt auch, die aber natürlich nicht besonders sichtbar ist. Vor der Tese sollte man unbedingt abklären, dass gefundene Spermien auch direkt eingefroren werden.
Außer dem imipramin, dass ich auch nicht gut vertrage, kann man auch midondrin oder pseudoephedrin versuchen. Gerade letzteres, bzw. Die Kombination mit zwei Tagen imipramin, wirkt bei mir am besten.
Ein aus dem Urin gewonnenes spermiogramm war vor einem Jahr bei mir auch negativ, es ist nichts gefunden worden. Und nun habe ich dann doch den Nachweis der Fruchtbarkeit, auch wenn es weiter umständlich bleibt.
Falls er es noch nicht probiert hat, sollte er die beiden anderen Wirkstoffe noch versuchen, auch wenn bei manchen, wenn alles bei der Rla an Nerven weggeschnitten wurde, keines den gewünschten Erfolg bringt.
Außer der Tese kann auch noch per Katheter erst eine neutrale Flüssigkeit eingeführt werden, und dann nach Masturbation diese Lösung aufgearbeitet werden. Ist sicher auch nicht schön, aber ich hätte das als nächstes probiert.
Das mit dem Druck kann ich gut nachvollziehen, sexy sind alle diese Situationen ja nicht.
Gruß,
Ilmarinen
Hallo Imarinen,
schön, dass Du uns ein paar Tips geben kannst. Hast Du die Medikamente vom Urlologen oder vom Hausarzt verschreiben lassen. Ich habe Angst, dass diese schwere Nebenwirkungen hervorrufen.. Aber ein Versuch ist es sicherlich Wert. Wir möchten später nicht sagen müssen... hätten wir es doch probiert. Hast Du die Medikamente abwechselnd und ständig genommen, oder nur während der fruchtbaren Phase Deiner Partnerin?
Aber mein Doc hat mich da aufgeklärt das es lange dauern kann. Und während der Chemo und bis mindestens 6 Monate danach auch die Kinderwünsche in den Wind schreiben muß....
Hat meine Ärztin auch gesagt; beim Fertilisations-Zentrum habe ich eine andere Info gekriegt: Man(n) könnte, aber sollte nicht. Nach schon 2 Wochen geht es wieder, aber man(n) sollte sicherheitshalber mal 3 Monate warten. Er kenne zwar keinen negativen Fall, aber eben.
Er geht davon aus, dass wenn Sperma von der Chemo kaputt gemacht worden ist, dass die keine Befruchtung machen können. Das mit "behinderte" Kinder zeugen, nach Chemo hat er für ein Gerücht gehalten.
Des Weiteren hat er darauf hingewiesen, dass es bei den künstlichen Befruchtungen auch zu mehr behinderten Kinder kommt. Woran das liegt kann man aber nicht sagen; es könne auch so sein, dass eben nur Leute mit Problemen zu einer künstlichen Befruchtung müssen und dass geht nicht spurlos an die Babys.
Nach einer RLA kan es natürlich anders aussehen.
Ilmarinen
25.03.2013, 13:01
Hi Sari,
Midondrin muss verschrieben werden, beide Ärzte, Hausarzt und Urologe, sind nett und für jeden Versuch zu haben. Gleiches beim imipramin. Beim pseudoephedrin ist es schwieriger, dass gibt es in Deutschland nicht als monopräparat. Dafür ist es in Aspirin complex und Reactine Duo, die beide frei verkäuflich sind, enthalten. Da ich aber eh täglich Aspirin als thromozytenhemmer nehme, hatte ich keine Lust auf die Überdosierung von nicht benötigten Stoffen und habe es mir aus der Schweiz mitbringen lassen, da gibt es mit rinoral ein freiverkäufliches monopräparat. In der Türkei, in Spanien und England gibt es auch ähnliches. Für einen ersten Versuch tun es aber die Aspirin complex auch, einfach am Abend eine, am morgen eine und dann nach ner Stunde nachsehen.
Wegen der Nebenwirkungen von imipramin nehme ich das über 3 Tage, abends eine, dann zwei Tage lang je zwei mal zwei, dann morgens eine und anschließende zwei Tage rinoral. So klappt es bei mir ziemlich gut. Dazu natürlich Enthaltsamkeit während der ersten Tage... Ich beginne 5 Tage vor den fruchtbaren Tagen, an denen ich noch das rinoral nehme, danach drei Wochen nix. Klappt eigentlich prima in Bezug auf das Wechselspiel von Wirkung und Nebenwirkung.
Gruß,
Ilmarinen
Hallo Ilmarinen
das sind aber echt viele Medikamente... Hast Du Dir das alles selber erlesen und ausprobiert? Von den Ärzten bekommt man nicht viel Info..
Ilmarinen
25.03.2013, 18:17
Hi Sari,
das ist halt ein Spezialthema, da sind auch die meisten Urologen überfragt. Es passiert meist nur älteren, bei denen kein Kinderwunsch mehr da ist. Die paar RLAler haben halt das Pech, dass da auch nicht viel geforscht wird. Die Empfehlung zur Verwendung der Sympathomimetika kam direkt von Professor Heidenreich, aber genaue Anweisungen bekommt man hält nicht.
Es sind übrigens nicht viele Medikamente, die verschiedenen pseudoephedrine sind ja alle normale erkältungs- oder heuschnupfenmittel, die über ihre Wirkung auf den geschädigten Sympathikusnerv halt auch für uns infrage kommen. Ich persönlich finde die auch fast nebenwirkungsfrei, auch wenn man bei hohem Blutdruck und Übergewicht sicher etwas aufpassen sollte. Midondrin hatte bei mir weder Wirkungen noch Nebenwirkungen, und imipramin ist halt bei jedem anders. Und ja, habe alles in verschiedenen Mengen und Kombinationen probiert, die hormontherapie bei künstlichen Befruchtungen ist für Frauen ja auch manchmal anstrengend, deswegen ist es mir so lieber.
Da es so wenige gibt, freue ich mich über eine Rückmeldung, wie es bei Euch läuft..
Gruß,
Ilmarinen
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