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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : G3, Her2 +++ - wann treten da in der Regel Metas auf?


Busenfreundin
02.02.2009, 08:59
Liebe Mädels!

Eine Frage, die mich seit langer Zeit beschäftigt. Ich hab einen G3, Her 2 neu +++, Hormonpositiv, N1.
Zuerst meinten die ÄrztInnen, daß in diesem Fall in den ersten 2 Jahren was auftreten müsste und ich danach eine über 90% Chance habe, nichts mehr zu bekommen.
Jetzt sind 4 Jahre um (ohne Metas) und die Panikmache geht weiter wie bisher. Es kann immer was sein, Tumor war so aggressiv, über 90% stimmt sicher nicht,... blablabla...

Wisst Ihr vielleicht wie das ist mit dieser Tumorklassifikation? Wann treten da in der Regel Metastasen auf?
Ich hab schon gegoogelt, da find ich aber nicht wirklich was Aussagekräftiges.

Herzliche Grüße,
Sonja!

Kimmy07
02.02.2009, 09:49
Guten Morgen Sonja,

herzlichen Glückwunsch zu Deinen 4 Jahren! Was willst Du mehr? Mein Tumor-Status war identisch, allerdings würde ich mir niemals über die o.g. Fragestellung den Kopf zerbrechen! Ich habe alles dafür getan um den Fall der Fälle zu vermeiden resp. tu dies immer noch. Ich hoffe einfach dass ich gesund bleibe. Und das ist mir wichtiger.

Am WE haben wir 2 junge Leute nach einem Verkehrsunfall bekommen, eine ist noch an der Unfallstelle verstorben. Anhand Deines Alters, Autos und Fahrverhaltens könnten wir ja beim TÜV dafür noch die Letalitätsprognose einholen....hmmm? Oder die Wahrscheinlichkeit, an anderen Erkrankungen/Unfällen/Naturkatastrophen zu versterben? :tongue

lieben Gruss,
K.

Paddy
02.02.2009, 09:49
Hallo Sonja,

mein Tumor wies in etwa die gleiche Zusammensetzung auf, nur dass er hormon-negativ war. Seit Beendigung meiner Therapie sind es mehr oder weniger genau 2,5 Jahre.
Mein Rat: Warte nicht auf die Metastasen, lebe einfach. Kein Arzt kann sagen, was wann, wo oder wie abgeht, denn es sind keine Hellseher. Um ehrlich zu sein - ich halte eine wie die von Dir zitierte Aussage für ziemlich fragwürdig. Ich habe mir abgewöhnt, zu weit in die Zukunft zu schauen. Ich sehe von hier bis zur nächsten Nachsorge. Oder anders herum: Die letzten 2,5 Jahre wurden mir geschenkt. Hoffentlich werden es noch etliche mehr.

Ich wünsche uns allen, dass wir gesund werden oder gesund bleiben.

Liebe Grüße
Paddy (Ilse)

Zitronengras
02.02.2009, 09:53
Also, ich glaube, es gibt einfach kein "in der Regel". Es ist nicht nur das G3 und Her2neu, was eine Rolle spielt. Gibt auch Frauen, die haben einen kleinen Tumor und G1 und trotzdem dann Metastasen. Bei einem sehr agressiven Tumor hat man oft auch den Vorteil, dass er gerade deshalb sehr gut auf Chemo anspricht. Es teilen sich einfach viel mehr Zellen, die dann gekillt werden.

Aber ich kann Dich gut verstehen, stecke ja noch mitten in der Chemo und frage mich die ganze Zeit, wie ich "im Leben nach der Chemo" wieder Zuversicht fassen und mich nicht von meiner Angst bestimmen lassen soll. Kann mir im Moment noch garnicht vorstellen, dass ich diese Angst kontrollieren kann. Ich denke, es geht weniger um Statistiken als um die eigene Angst. Mir helfen hier die Gespräche mit einer Psychoonkologin.

Und hey, 4 Jahre!!! Das ist doch super!

Busenfreundin
02.02.2009, 10:35
Liebe Kimmy, liebe Ilse, liebes Zitronengras,

Vielen lieben Dank für Eure raschen Rückmeldungen.

Der Grund warum ich diese Frage stelle ist eigentlich, weil ich mir überlege, die AHT abzubrechen. Deshalb wollte ich wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß noch Metas auftauchen. Bin davon ausgegangen, daß bei meiner Tumorklassifikation schon früher was auftreten "müsste", weil er doch so aggressiv ist.

Mir gehts im Moment besch... Sollte noch 1 Jahr AHT machen und kann einfach nicht mehr. Ich bin so am Ende meiner Kräfte, ich weiß im Moment echt nimmer weiter. Ich bin schon seit langer Zeit in Psychotherapie, was mir auch sehr gut tut. Aber egal was ich mache, es wird nicht besser. Das Hauptproblem ist diese körperliche Kraftlosigkeit.
Als ich das mit den ÄrztInnen besprochen haben, meinten sie nur, daß ich unbedingt weitermachen soll, weil bei mir das Risiko immer erhöht ist, egal wie lange es her ist. Jetzt haben sie mir auch noch Zometa empfohlen...


Liebes Zitornengras,

Das freut mich total, daß Dein Tumor nach nur 3 Chemos nicht mehr zu spüren ist!!!! Das ist genial!!!! Jetzt weißt Du, daß Du mit dieser Chemo voll ins Schwarze getroffen hast!!! Bald hast Du es geschafft! WEITER SO!!


Alles Liebe,
Sonja!

Anne FFM
02.02.2009, 10:37
Hallo Sonja,

tja, auch bei mir werden es übermorgen 4 Jahre seit der BK-Diagnose. Mein Tumor war auch G3 und Her2neu 3+, allerdings hormonunabhängig. Bei der Diagnose war ich 36 Jahre alt und habe auch so etwas erzählt bekommen, dass die Rezidivquote in den ersten 2 Jahren extrem hoch sei.

Ich glaube, ich mache mich gelegentlich ähnlich wahnsinnig wie du ... "Wann kommt die erste Metastase? Und wo? Wie lange habe ich ab da noch? ...." Natürlich ist das alles Humbug, zumal jeder Verlauf absolut INDIVIDUELL ist - da gibt es keine Regeln in unserem "Spiel" hier. Das einzige, was mir dabei hilft, ist es, mir dieser Individualität jeden Tag aufs Neue bewusst zu werden und zu danken für jeden guten Tag, den ich erleben darf. Natürlich schreibt sich dies jetzt leichter als es sich lebt.

Lebe nicht in der Erwartung einer ungewissen Zukunft, lebe JETZT, Sonja!!!

Als es mir mal wieder richtig mies ging, musste ich eine änliche Erfahrung machen wie Kimmy. Ein befreundeter Arbeitskollege lief beim Training für den Ironman vor eine Straßenbahn und war auf der Stelle tot - mit 37 Jahren. Er hatte nicht einmal den Hauch einer Chance hiergegen etwas zu unternehmen. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich zwar diverse Warnschüsse von oben, aber immerhin auch noch eine Riesenchance bekommen habe. Eine Chance, MEIN Leben zu leben, so wie es mir gefällt und gut tut. Und dies ist eine unglaublich tolle Chance, egal wie lange MEIN LEBEN so dauert. Im Vergleich zu den 36 Jahren davor, waren meine letzten 4 Jahre so intensiv wie keines zuvor und defintiv meine besten, weil es MEINE waren! Ich bin froh, dass es nur die gelb-rote Karte war und nicht gleich die rote.

Alles Liebe für dich!
Anne FFM

Anne FFM
02.02.2009, 10:43
Liebe Sonja,

sorry, ich wollte dich nicht mit meinen Lebensweisheiten belehren.
Deine Situation hört sich wirklich nicht leicht an. Und wenn die körperlichen Kräfte nicht mitspielen bekommt man einfach Angst, so geht es mir auch.

Ich drücke dich mal ganz fest!
Anne FFM

Busenfreundin
02.02.2009, 10:53
Liebe Anne,

GRATULIERE zu den 4 Jahren :prost:!!

Das mit Deinem befreundeten Arbeitskollegen tut mir sehr leid! Das ist schon sehr schlimm, wenn jemand so früh aus dem Leben gerissen wird!!

Schön, daß Du Dein Leben so genießen kannst! Es stimmt, für mich waren die letzten 4 Jahre auch sehr intensive, lehrreiche Jahre. Und im Prinzip bin ich auch dankbar, daß ich die Erfahrungen machen durfte.

Trotzdem ist im Moment jeder Tag für mich eine "Qual" (vorallem, wenn ich arbeiten muss). Ich bin körperlich so erschöpft und egal was ich mache, es hilft nichts.

Wahrscheinlich möchte ich auch nur hören, daß bei einem G3 nach 4 Jahren nichts mehr auftritt :megaphon:. Ach, das ist ja auch blöd, ich weiß :megaphon:.

Liebe Grüße,
Sonja!

Tante Emma
02.02.2009, 11:02
Huhu Sonja!

Wenn dem so wäre, so müsste ich die Tage ein Fass aufmachen, da sich meine Brustkrebsdiagnose nun zum dritten Mal gejährt hat.
Im Jahr 2007 kam da allerdings Gebärmutterkrebs dazwischen, der mit meinem BK so gar nichts zu tun hatte; auch nicht mit dem Her2neu+++.
Nunja, die Angst schwingt eben weiterhin bei jeder Nachsorge mit und ich denke, daß es bei dieser Krankheit keine Regeln gibt.
Zur AHT kann und werde ich Dir keine Tipps geben, denn das mußt Du entscheiden. Ich habe keine großen Probleme mit den Wechseljahren (weder mit denen unter Tam usw., noch mit denen nach Gebärmutter- und Eierstockentfernung).
Halte es so, wie Paddy schon schrieb: warte nicht auf die Metastasen, sondern lebe!
Die Lebensqualität, die wir vor jeder Nachsorge und bei jedem Warten auf Befunde aufgeben, ist Preis genug!!

Alles Gute für Dich und liebe Grüße,
Tante Emma.

Elik
02.02.2009, 14:01
Hallo Sonja,

ich meine mich zu erinnern, daß die Statistikkurven für Her2-positiven BK nach gut 3 Jahren fast wieder parallel zu denen von Her2 negativen Patienten laufen. Zu G3 kenn ich keine Verlaufsstatistiken. Und wenn es sie gäbe, für dich persönlich kannst Du keine Voraussagen daraus ziehen. Was nützt Dir eine Statistik nach der Du nach x-Jahren zu 99,5% geheilt bist und Du gehörst zu den 0,5%??
Die Wahrscheinlichkeit, das ich mit 45 Jahren an BK erkranke, lag bei ca. 0,3% (ohne Berücksichtigung, daß keine Risikofaktoren bei mir vorlagen) - Hat mir trotzdem nichts genutzt!

Gerade hormonabhängiger BK ist bekannt dafür, daß er auch noch nach 20 Jahren für eine erhöhte Sterblichkeit verantwortlich ist. Insofern gilt: nur die Ungewißheit ist uns (lebenslang) gewiss.:mad:

Wenn Du weiterhin so erschöpft bist, (Deine ersten Beiträge darüber sind ja schon ein paar Monate her) kannst Du nicht eine Kur oder AHB beantragen? Eine AHB nach AHT ist bestimmt nicht regelmäßig vorgesehen, doch in Ausnahmefällen wie bei Dir vielleicht möglich??

Ansonsten kann ich nur auf das von mir im Thread "AHT nach 4 Jahren wg. Kinderwunsch abbrechen" gesagte verweisen. Wenn man nicht von der Effektivität der Medikament überzeugt ist, bringen sie auch nicht viel. Einen sog. Negativ-Placebo-Effekt gibt es nämlich auch.

Liebe Grüße und daß Du schnell einen Weg findest, bei dem Du wieder mit Dir im reinen bist

Elik

mahanuala
02.02.2009, 14:07
liebe sonja,

fast ist hier alles gesagt, was es zu sagen gibt....speziell die hinweise von kimmy finde ich wichtig.
ich habe eine kollegin die ist seit 1985 hiv positiv und dachte gar nicht, daß sie lange lebt, mittlerweile ist sie mitte 40 und hat mit mitte dreißig festgestellt, daß eine ganze reihe um sie herum an den diversesten sachen gestorben sind...oder bei unfällen,ohne hiv pos zu sein....vorher hat sie immer nur auf die geguckt, die an aids gestorben sind.
da hat sie beschlossen, aufzuhören übers sterben nachzudenken.und über statistiken und unterschiedliche virus-aggressivitäten nachzudenken...
sie meint, sie sei ja außerdem medizinisch besser gecheckt und betreut als manch anderE ...um rechtzeitig einzugreifen.

eins wollte ich aber noch beisteuern, was es gilt zu bedenken: wenn du in therapeutischer betreuung bist, würde es lohnen, mit der therapeutin drüber nachzudenken, was wäre wenn du damit aufhörst die aht zu nehmen...
...ob es dir dann vor allem psychisch WIRKLICH besser gehen würde...
...meine (berufliche) erfahrung hat mich staunen lassen, wie menschen nach solchen entscheidungen dann oft unter dem druck stehen, ob sie nun richtig gehandelt haben oder nicht...dieser (mögliche)druck sollte nach meiner einschätzung zumindest nicht unbeachtet bleiben und in der therapie thema werden dürfen....

alles gute beim nachdenken und entscheiden
mahanuala

Paddy
02.02.2009, 15:57
Liebe Sonja,

zuerst einmal möchte ich Dir einen dicken Knuddler schicken. Vielleicht hilft es ja ein wenig.

Mensch, Mädchen, ich weiß, wie schwer es ist, wenn man nach der Therapie wieder arbeitet. Jeder Schritt ist eine Anstrengung, Konzentrationsstörungen, der vermaledeite rechte Arm tut weh wegen fehlender Lymphknoten, Rückenschmerzen ... eben alles, was einem zu schaffen machen kann. So unwahrscheinlich es Dir vielleicht jetzt klingen mag, aber das relativiert sich irgendwann wieder. Als ich vor 2 Jahren wieder ins Berufsleben zurückkehrte (nach 15 Monaten Pause), habe ich, wenn ich nach Hause kam, erstmal drei Stunden geschlafen, so fertig war ich (ich arbeite 4 Std. täglich). Bitte glaube mir, ich habe so gut wie nichts auf die Reihe bekommen hier zu Hause.

Versuch einfach, Dir nicht zuviel auf den Tagesplan zu setzen, mache das, was Du kannst. Höre auf Deinen Körper, wenn er Dir sagt, Du sollst eine Pause einlegen.

Nach mittlerweile gut 2 Jahren tut der rechte Arm mittags zwar immer noch weh, ich brauche aber nur noch eine halbe bis 1 Std. Ruhe. Ich fahre dafür mit dem Rad zur Arbeit (6 km pro Strecke - habe ich vor meiner Erkrankung nicht gemacht), kämpfe mich auf dem Rückweg mit den Packtaschen voller Lebensmittel 2 km bergauf mit Gegenwind (meistens jedenfalls). Nachmittags dann der Haushalt und ein langer Gang mit meiner Hündin. Ich bin aktiv und genieße mein Leben sehr viel intensiver als vorher. Vielleicht auch deswegen, weil ich mir arbeitsmäßig nicht mehr auf den Teller packe, als ich essen kann. Was mich ärgert wird angegangen, es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbekommen könnte. Aus einer chronisch überlasteten Sekretärin, Hausfrau und Mutter ist eine zufriedene Frau geworden, die es gelernt hat, von Herzen zu lachen und Probleme nicht mehr so wichtig zu nehmen.
Das Leben hat Dir noch so unglaublich viel zu bieten - Du musst es nur sehen!!!

Sonja, was ich kann, das kannst Du doch auch. Arbeite dran, okay?

:pftroest: Ganz liebe Grüße von Ilse-Paddy

conny37
02.02.2009, 16:11
Hallo liebe Sonja:)
ich bin auch Her2 pos und habe einen G3 und genau die gleichen Fragen hab ich mir auch schon so oft gestellt.Am Anfang meiner Diagnose habe ich immer nur die Statistiken gelesen das unsere Prognose nicht so gut ist.Nachdem ich aber hier im Forum gelesen habe,das es (wie Zitronengras schon schrieb)auch Frauen gibt die mit einem G1 und Her2 neg Rückschläge bekomen hab ich für mich beschlossen nicht mehr nach Statistiken zu gehen.Sicherlich die Angst ist immer da aber ich hatte jetzt mein 1jähriges:tongueund ich hoffe und wünsche mir es werden noch ganz viele Jahre.
alles Liebe für dich.
LG Conny:)

conny37
02.02.2009, 20:30
Hallo Belinda:)
Mensch das ist ja super.Freu mich sehr für dich.Solche Nachrichten hören wir doch soooooo gerne:D
Alles Liebe weiterhin.
LG Conny:)

Tante Emma
03.02.2009, 00:12
Danke Belinda!
Das macht Mut!!
Weiterhin alles Gute für Dich!

Liebe Grüße,
Tante Emma.

Busenfreundin
03.02.2009, 11:55
Liebe Tante Emma! Liebe Elik! Liebe Mahanuala! Liebe Ilse! Liebe Conny! Liebe Belinda!

Ihr seid soooooooo liiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieb :knuddel::remybussi!! Eure Worte tun so gut!!
Vielen lieben Dank für Euren Trost und die positven Geschichten!!

Mit den Wahrscheinlichkeiten habt Ihr vollkommen recht. Man sollte sich nicht zu sehr damit herumschlagen. Trotzdem fühl ich mich irgendwie wohler, wenn ich weiß, ich hab eine Chance von 80% als eine von 20%. Das heißt noch lange nicht, daß ich es schaffe, aber es vermittelt mir etwas mehr Sicherheit, die ich im Moment brauche.

Auf Kur war ich schon 2mal. Es war super, nur leider hat der Effekt nur 2-3 Tage angehalten.
Ich hab immer, auch während den Behandlungen, wenn es "irgendwie" gegangen ist, gearbeitet. Ich glaub, das war ein Fehler. Aber es ist ein Teufelskreis. Wenn ich nicht arbeite, bleibt die Arbeit liegen und wenn ich wiederkomme, hab ich umso mehr zu tun. Alternativen gibt es nicht.

In der Therapie ist der Abbruch von der AHT Hauptthema :cool:. Ich schwanke da ziemlich. Mein "Bauchgefühl", oder was auch immer das auch sein mag, sagt mir, ich solle ein halbes Jahr vorher aufhören. Aber der Druck von außen ist halt schon sehr groß.

Kennt Ihr jemanden, der nach 3-4 Jahren mit G3, Her2 neu +++ Metastasen bekommen hat? (Ich weiß, jetzt beginne ich wieder mit den Statistiken, aber es würd mich irgendwie interessieren :raucht:)

Fühlt Euch lieb umarmt und DANKE nochmals für Eure Hilfe,
Sonja!

Busenfreundin
03.02.2009, 12:48
Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

Trotzdem will ichs wissen :D!

Susi04
03.02.2009, 13:20
Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

Trotzdem will ichs wissen :D!


Was würde es dir helfen? Statistiken sind Schall und Rauch, oder frei nach Winston Churchil:"trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast":rolleyes:

Ich bin auch HER2 pos. und G3, allerdings Hormonrezeptor negativ
Nach der Aussage der Ärztin, wäre ich jetzt, 2 Jahre und fast 9 Monate nach der OP laut Statistik zu 90 % geheilt.
Warum renne ich dann noch dauernd zu allen mögichen Ärzten.:confused:

Mich interessieren Statistiken nicht, sondern nur, wie es mir aktuell geht.
......und bis auf die "Rüsselpest", geht es mir gut.:grin:

Kimmys Beitrag hat mich an eine Freundin erinnert.
Sie musste sich 2007 im Oktober wegen unklarer Bauschschmerzen einer Bauchspiegelung unterziehen.
Weil das gerade zu meinem Geburtstag war, hatten wir den üblichen Kaffeeklatsch ein paar Tage verschoben, bis sie wieder fit ist.

Wir haben am geplanten Tag, zur geplanten Zeit Kaffee getrunken, aber ganz anders als wir uns das vorgestellt hatten. Niemand hat am diesem Tag gelacht, denn meine Freundin wurde an diesem Tag beerdigt.

Sie war 3 Tage nach der Bauchspiegelung nachts an einer Hirnblutung gestorben.
Am Tag vorher hatten wir noch telefoniert und über ihre Krebsängste gesprochen.

Sie ist 59 Jahre alt geworden, statistisch gesehen viel zu jung um einfach so tot im Bett zu liegen.
Die Gewebeprobe war übrigens negativ, sie hatte keinen Krebs.

Habe ich mal erzählt, dass mir der Krebs vielleicht das Leben gerettet hat?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich am 22.9.2006 im Transrapid gesessen hätte, wäre ohne die Erkrankung sehr hoch gewesen. Mein Vorgänger in meinem Job und seine Frau sind dabei umgekommen.

Ich war einfach noch nicht "dran", egal was die Statistik sagt.

Viele Grüße
Susi

Birgit64
03.02.2009, 13:26
Trotzdem will ichs wissen :D!

Und, meinst du wirklich, dass dir das in diesem Fall weiterhilft? Wenn du weißt, dass es bei anderen so gekommen ist, heisst es nicht, dass es bei dir auch passiert. Du drehst dich im Kreis und irgendwie habe ich das Gefühl, die anderen Beiträge zu deiner ersten Fragestellung sind nicht wirklich bei dir angekommen.

Freundliche Gruesse

mahanuala
03.02.2009, 14:02
oooooooooooch wenns irgendwie hilft die seele zu beruhigen? :D

manchmal hilft es mir ungemein mir klar zu machen, daß die statistik auf meiner seite ist....z.b. als ich lange ziemliche flugangst hatte ;)

ich habe ja geschrieben was meine hiv pos. kollegin zu statistiken und so meint...aber da muß man entweder ANKOMMEN oder es hilft alles gute zureden von anderen nicht.

ganz allgemein finde ich nämlich, daß jedeR /jedE ihr recht auf eigenen umgang mit ängsten hat - solange man damit andere nicht allzusehr behelligt....notfalls muß man selbst auch die konsequenzen tragen...wenn die family zum beispiel in den urlaub fliegt, man aber nicht mit kann weil man wegen flugangst lieber auf dem boden bleibt....und die angst vor einer neuerkrankung /wiedererkrankung gehört für mich irgendwie schon auch in den bereich...genauso wie manche leute nach einem autounfall oft nie mehr unbeschwert in ein auto steigen...

...ich sehe nix wo unsere busenfreundin andere mit ihrer *beruhigungsmethode statistik* irgendjemandem schadet ...also....

dann hoffe ich, es klappt ;)

Busenfreundin
03.02.2009, 19:42
Liebe Birgit,

Es interessiert mich ganz einfach. Für mich macht es schon einen großen Unterschied, ob ich 20% oder 80% Überlebenschance habe.

Als ich die Diagnose erfahren hab, hat der Arzt gemeint,
- ohne Behandlungen hab ich keine Chance
+ mit Ablatio 20%
+ mit Chemo 60%
+ mit Bestrahlung, AHT, Herceptin 80-90%

Auch wenn ich nicht weiß, auf welcher Seite ich bei den Statistiken stehe, so geben/gaben sie mir immer Kraft, sämtliche Therapien durchzuhalten. Weil ich ganz einfach einen Effekt sehe. Und ich brauch das!

Die Beiträge der Anderen sind bei mir angekommen und haben mir sehr geholfen!

Liebe Grüße,
Sonja!

Katrin_w
03.02.2009, 20:41
also ich verstehe deinen drang mehr über die statistik wissen zu wollen sehr gut,
besonders wen man meint,dass die statistik "auf seiner seite " ist;);)
aber trotzdem nicht vergessen, eine statistik ist niemals ein durchschnittswert!!


die ärzte meiner mama wissen da eigentlich alle sehr gut bescheid,
manche geben auskunft über statistiken,manche nicht!(weil sie übrigens der selben meinung sind wie meine vorredner)
wenn du es wissen magst,würd ich einfach mal die ärzte löchern.

ich hab übrigens letztes jahr eine famulatur auf der gyn gemacht und es ist auch erstaunlich, wie oft ärtze die wörter"laut statistik " verwenden....nur eben nicht dem betroffenen patienten gegenüber!


ich kann mir aber sehr gut vorstellen,dass die statistik auf deiner seite ist....vielleicht wirds dir dann auch ein trost sein und dir innerlichen frieden verschaffen;)

bergmädel
03.02.2009, 21:33
Auch wenn ich nicht weiß, auf welcher Seite ich bei den Statistiken stehe, so geben/gaben sie mir immer Kraft, sämtliche Therapien durchzuhalten. Weil ich ganz einfach einen Effekt sehe. Und ich brauch das!


Hallo Sonja,

wenn das so ist, wie Du schreibst, warum fragst du dann gezielt nach Frauen, die bei gleichem Tumorschema Metastasen, und wenn ja, wann bekommen haben?

Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass Frauen mit gleichem Schema und gleicher Behandlung an ihrem BK gestorben sind, und sterben werden, unabhängig davon, wie viele sich hier melden oder nicht.
Fühlst Du Dich jetzt motivierter für Deine weiteren Behandlungen?

Ausserdem finde ich es ziemlich unglücklich, Deinen persönlichen Optimismus zu stärken, indem Du hier die Frage stellst, ob jemand jemanden kennt, der... . Bitte bedenke auch mal, dass hier Frauen jedes Erkrankungsstadiums lesen und schreiben.

Du hast mindestens von einem Arzt eine detaillierte Auskunft über Deine statistischen Chancen erhalten. Das hörte sich doch tipptopp an. Wenn Du das noch weiter untermauern möchtest, fände ich es gelungener, wenn Du weitere Ärzte darüber befragen oder im Netz nach Mortalitätsraten suchen würdest.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Ärzte sich eher nicht auf eine prozentuale Aussage einlassen. Warum wohl nicht? Weil sie für mich persönlich nicht mal eben hellsehen konnten. Das frustrierte mich aber und machte mir zusätzlich Angst.
Ich hab' immer wieder versucht, sie festzunageln, weil ich auch eine feste Grösse zum Festhalten suchte. Bis ich in irgendeiner Tumorkonferenz fragte: "Habe ich überhaupt eine Chance, gesund zu bleiben?!" Das war endlich mal 'ne Frage, auf die die Docs ehrlichen Herzens und sehr motivierend, weil authentisch, laut und deutlich mit "Ja!" antworten konnten.

Ich bin danach voll euphorisch nach Hause gefahren.

LG Sandra

mahanuala
03.02.2009, 22:09
Der Grund warum ich diese Frage stelle ist eigentlich, weil ich mir überlege, die AHT abzubrechen. Deshalb wollte ich wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß noch Metas auftauchen. Bin davon ausgegangen, daß bei meiner Tumorklassifikation schon früher was auftreten "müsste", weil er doch so aggressiv ist.


ich habe die frage von sonja so verstanden....daß es um eine vorzeitige beendigung der aht geht....
neben dem, daß die statistik offenbar auf ihrer seite ist...was ja ein bißchen entspannen kann..war die frage wohl wegen der aht gestellt


liebe grüße
mahanuala

Katrin_w
03.02.2009, 22:33
hm...vielleicht war es grade die AHT ,welche dich vor metastasen bewahrt hat

Birgit49
03.02.2009, 22:57
Hallo ihr Lieben

letztendlich wird man nie wissen, was den Krebs aufgehalten oder zum Verschwinden gebracht hat. Die meisten von uns hatten ja einen Behandlungsmix von OP, Bestrahlung, Chemo, AHT.

Die Frage ist doch, wie komme ich damit zurecht, wenn ich einen "Baustein" der empfohlenen Behandlung weglasse? Kann ich auch mit eventuellen negativen Folgen leben?

Da hilft mir persönlich die Statistik nicht weiter, auch wenn mir jemand genau sagen würde: mit 1 Jahr weniger AHT würde sich die Rezidivrate in diesem Zeitraum folgendermaßen ändern ...

Ich verstehe jeden, der nach Statistiken und Informationen sucht, um Hilfe für die eigenen Entscheidungen zu finden. Da muss man zuerst einmal hinterfragen, wie repräsentativ überhaupt die Antworten in so einem Forum zu werten sind.
Ich habe auch oft Sehnsucht nach ach so objektiv wirkenden Zahlen. Aber wer sagt uns denn, dass wir nicht die Ausnahme sind??

Mit ungebrochen optimistischen Grüßen

Birgit

Susi04
04.02.2009, 09:58
.
Ich habe auch oft Sehnsucht nach ach so objektiv wirkenden Zahlen. Aber wer sagt uns denn, dass wir nicht die Ausnahme sind??




Ich denke, dass ist ansatzweise der Schlüssel zu unserer Frage.

Wir alle haben Sehnsucht danach, dass uns jemand sagt. "Du hast es geschafft, du brauchst keine Ängste mehr zu haben"
Der Krebs ist besiegt, und kommt nicht zurück"

Leider werden wir diese Antwort nie bekommen, deshalb müssen wir alle damit leben.
Ich lebe inzwischen gut damit, auch wenn mich die "Heerscharen" von Weißkitteln nerven.
Vieles in meinem Leben hat sich verändert, jeder Blick im Bad vor dem Spiegel zeigt mir, dass mein Körper nicht mehr so aussieht wie vor 2 Jahren und 9 Monaten.
Aber ich lebe und das viel intensiver als vorher, also weg mit der Statistik

liebe Grüße
Susi

Busenfreundin
04.02.2009, 17:06
Ihr Lieben,

Zuerst einmal DANKE für Eure lieben und aufbauenden Worte. Ich bin ein "Kopfmensch" (leider) und brauche für meine Entscheidungsprozesse immer Zahlen. Deshalb auch die Frage.

Wenn ich jemanden mit meinem Beitrag verletzt habe, dann tut es mir sehr leid, denn das war sicher nicht beabsichtigt!!! BITTE UM ENTSCHULDIGUNG!!

Schönen Abend,
Sonja!

Renate2
04.02.2009, 19:12
Hallo Sonja,
warum belastest Du Dich damit? Möglicherweise bekommst Du nie Metastasen.
Und sollte es dennoch irgendwann der Fall sein, kannst Du Dich damit immer noch befassen.

Ich habe auch einen G3, Her2neu+++, allerdings hormonnegativ 17von 24 Lymphknoten befallen. Bei mir waren bei Erstdiagnose bereits Metas vorhanden.
Seit 2004 habe ich aber keine neuen dazu bekommen.
Vielleicht bleibt es so, vielleicht auch nicht.

Man kann einfach keine Prognosen stellen und der Zeitrahmen ob und wann Metas kommen ist sehr groß.

Versuche, das auch aus dem Kopf bekommen und genieße das Leben.

Liebe Grüße
Renate

AnkeW
08.02.2009, 00:03
Guten Abend Sonja,

genau wie bei dir: Ich hab einen G3, Her 2 neu +++, Hormonpositiv, N1 + inflammatorisch. Erstdiagnose 10/06 Und ich lebe noch. Und nun? Wie lange und vor allen Dingen wie? - Kinder, Mann, Freunde und Themen - die Einzige, die mir im Wege steht, kann ich sein. Und ich stehe mir im Wege, nur anders als du. Mit vagen Sorgen, Überlegungen zum Sterben, wo soll mein Grab sein, in der Nacht am Computer sitzen statt zu schlafen, nicht so produktiv sein wie ich es von mir wünsche... Ich habe mich endlich entschlossen, mich therapieren zu lassen. Ich wünsche uns in der Nachsorgezeit viel Kraft für neue Wege mit der vielleicht überstandenen Krankheit Brustkrebs.

Herzlich

Anke

P.S. Statistiken interessieren mich gar nicht. Ich würde nach ihnen nicht mehr leben.

Lilli K.
08.02.2009, 16:23
Auch ich habe im Februar 2004 (5 Jahre sind jetzt vorbei) einen BK G3 Her2neu +++, N 1/9, allerdings hormonnegativ, erleben müssen. Im Juni 2005 hatte ich ein Lokalrezidiv - die Ärzte gingen davon aus, dass es sich um die gleiche Kassifikation handelte. Auf mein Drängen wurde das "Rezidiv" jedoch histologisch untersucht - und siehe da, plötzlich waren zusätzlich Hormonrezeptoren (20 %) vorhanden. Daraufhin erflehte ich - zusätzlich zu Chemo, Bestrahlung, Herceptin auch noch die AHT. Folglich habe ich mit der AHT ziemlich spät angefangen. Die Umstellung von Tamoxifen auf Aromasin ist mir nicht gut bekommen. Daraufhin hat meine Ärztin mir Femara verschrieben. Jetzt geht es mir besser. Vielleicht ist das ein Weg für dich, Nebenwirkungen und Niedergeschlagenheit zu überwinden - ein einfacher Wechsel und viel Durchhaltevermögen.
Zu deiner Metastasenfrage kann ich dir nur sagen: Durch mein Lokalrezidiv hatte ich große Angst, schnell Metastasen zu entwickeln. Ich bin selbständig und die Sorge, was passieren würde, wenn es zum Super-Gau käme, trieb mich ständig um. Ich traf Vorsorge für alles. Und was ist passiert? Bis jetzt - 5 Jahre nach Ersterkrankung und fast 4 Jahre nach Rezidiv, bei ständiger Kontrolle im Uniklinikum Essen - NICHTS! Zum Glück habe ich mein Leben weiter gelebt und meine Selbständigkeit noch weiter ausgebaut. Ich kann dir auch nur raten, Statistiken zu vergessen. Lebe und freu dich, dass du in einer Zeit lebst, die so viele Therapien für uns bereithält. Mach deine AHT weiter, bald hast du auch das letzte Jahr geschafft. Nichts wäre schlimmer, als sich hinterher - wenn doch noch mal etwas passiert - Vorwürfe zu machen. Das ist ja auch deine geheime Angst, nicht wahr? Freu dich, dass schon so viel Zeit verstrichen ist, in der du gesund bist.
Ich wünsch dir alles Gute und drück die Daumen, dass es auch dir auch psychisch bald besser geht.

Busenfreundin
09.02.2009, 08:10
Hallo!

Vielen lieben Dank für Eure netten Worte! :remybussi

Ich wünsche Euch weiterhin das Allerbeste,
Sonja!