PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wächterknoten ?


Lexy
11.02.2009, 19:22
Hi,

was ist denn der Wächterlünpfknoten, wird glaub auch Sentinel genannt, ich habe gehört, er wird durch radioaktive Strahlung sichtbar gemacht und dann entnommen während der OP wo auch der Tumor entnommen wird.

Danach wird der Knoten und der Tumor untersucht und an dem Knoten kann man erkennen ob weitere Knoten betroffen sind und ob dann nochmal operiert werden muss..

Ist das richtig?

Erika Rusterholz
11.02.2009, 19:42
Hallo Lexy,

So ungefähr verhält es sich mit dem Sentinel- oder Wächter-Lymphknoten.
Eine genaue Beschreibung ist hier nachzulesen:
www.brustkrebsverlauf.info/slb_beschreibung.htm

Die Entfernung des Sentinel-Lymphknotens während einer Brustkrebsoperation gilt heute als Standard, aber leider ist nicht jedes Krankenhaus in der Lage, diese Methode auch durchzuführen. Ein Arzt muss dafür sehr erfahren sein. Auch muss sich eine Nuklearabteilung in der Umgebung befinden für die radioaktive Einspritzung und die Lymphknoten-Szintigraphie vor der Operation.

Ueber 60 Prozent der Frauen mit einem Mammakarzinom haben erfahrungsgemäss keinen Lymphknotenbefall. Die Achsellymphknoten müssen also nicht mehr unbedingt ausgeräumt werden, es entstehen somit auch nicht mehr die schlimmen Nebenwirkungen, wie Bewegungseinschränkung, Lymphödem und anderes mehr.

Ich wünsche alles Gute und hoffe, diese Ausführungen helfen weiter.
Erika Rusterholz

Zitronengras
12.02.2009, 08:42
Mann kann den Sentinel auch durch blaue Farbe sichtbar machen, wie bei mir (radioaktive EInspritzung war nicht möglich, da kurz zuvor ein MRT gemacht wurde). DIe Farbe kann sich sehr lange halten, bis zu einem halben Jahr. Ist aber weiter nicht schlimm, sie einfach aus wie ein blauer Fleck.

Sie spritzen Farbe/Radioaktivität in den Tumor und sehen dann, wohin dies wandert bzw. wo es zuerst "hängenblebit". So finden sie den Wächterlyphknoten. Der wird rausoperiert und wenn dort keine Tumorzellen gefunden werden, können die anderen drinbleiben, was sehr schonend ist. Ich denke, dass der Wächter normalerweise bei den Brustops mitgemacht wird.

Bei mir war es nicht so, ich gehe ja den umgekehrten Weg, erst Chemo, dann OP. Sie habe also vor der Chemo den Wächter schonmal rausgenommen, um eine gesichterte Diagnose hier zu haben. Ist der Wächter nicht befallen, ist das sehr gut für die Prognose (natürlich nur 1 Faktor von vielen).

Katrin_w
12.02.2009, 11:20
wobei es nicht nur den axillären lymphknoten gibt,sondern auch die beim und unter dem schlüsselbein...usw

Erika Rusterholz
12.02.2009, 11:51
an Zitronengras:

Es stimmt schon, dass man den Sentinel-Lymphknoten auch durch blaue Farbe (in die Brust einmassiert zu Beginn der Operation) sichtbar machen kann - nur ist diese Methode die unsicherste bei der Auffindung des Wächterlymphknotens.

Auszug aus "Standards der brusterhaltenden Chirurgie" (http://www.brustzentrum-thurgau.ch/deu/documents/Standards_der_brusterhaltenden_Chirurgie_Fehr_08.p df)
von PD Dr. med. Mathias K. Fehr · Chefarzt Kantonsspital Frauenfeld:

Methode der Sentinel-Lymphknotenbiopsie
In der Metaanalyse von 69 Studien konnte gezeigt werden, dass die kombinierte Methode – Injektion eines Radionuklids plus eines Farbstoffes – die Identifikationsrate anhebt und die falsch-negativ Rate senkt. Zudem ist die Lernkurve für den Operateur mit der kombinierten Methode flacher. Intraoperativ sollen alle radioaktiven, angefärbten oder palpatorisch suspekten Lymphknoten exzidiert werden.

Identifikationsrate und falsch-negativ Rate nach Methode der Markierung des Sentinel-Lymphknotens:

Blau alleine.........: Identifikationsrate 81,1% = Falsch-neg 10,9%
Radionuklid alleine: Identifikationsrate 89,2% = Falsch-neg. 8,8%
Kombiniert..........: Identifikationsrate 91,9% = Falsch-neg. 7,0%

Somit muss die kombinierte Methode als Standard bezeichnet werden.

Deshalb erachte ich es als sehr wichtig, ein entsprechendes Krankenhaus auszuwählen.

stadi
16.07.2009, 22:24
Hallo,

kann mir bitte jemand mitteilen, ob die Einspritzung mit dem nuklearen Zeugs weh tut? Ich habe total Bammel, die Schwester meinte, es würde eine Spritze in die Brust gesetzt werden und über einem Schlauch irgendwas gemacht, um den Wächterlymphknoten zu orten. Das macht der Nuklearmediziner einen Tag vor der OP - also mir wird schon ganz übel. Ich würde das am liebsten nicht machen lassen.


Liebe Grüsse
Beate

PALO73
16.07.2009, 22:44
Hallo stadi,

mir wurde letztes Jahr vier mal um die Brustwarze rumm gespritzt .
Ich fand es schon sehr unangenehm aber nicht sehr schmerzhaft .
Danach musste ich noch etwa 10.Min(weiß nicht mehr ganz genau) die Brust "massieren" und das war es dann.
Alles in Allem auszuhalten ;) .

Ich wünsch Dir ALLES GUTE

Gruß PALO73:winke:

Heike1
16.07.2009, 22:48
Hallo Beate,
ich sehe, dass du auch aus Berlin kommst. Ich war damals im Brustzentrum am Urban (Vivantes) wo gehst du denn hin? Bin etwas irritiert. Bei mir wurde die Untersuchung auch einen Tag vor der OP gemacht aber das nukleare Zeug in die Armvene gespritzt. Musste danach noch viel Trinken mehr nicht. Was allerdings im OP noch gemacht wurde, keine Ahnung. Der Wächterlymphknoten war bei mir natürlich befallen (also war es das richtige Zeug).....es tat aber nichts weh, war wie eine Blutabnahme aus der Vene.
Kopf hoch!
LG Heike1:winke:

holiday1978
17.07.2009, 00:21
Hallo Beate,

ich kann mich da PALO73 anschliessen.
Bekam vier Spritzen "rund um die Brustwarze". Es war unangenehm, aber auszuhalten.


Hallo Heike,

meinst Du vielleicht ein CT??? Da wird Kontrastmittel in die Vene gespritzt.....beim MRT auch.
Soweit ich weiss wird bei einer Wächterlymphknoten-Markierung in die Nähe des Tumors gespritzt.

Gruss
holiday

Jafe
17.07.2009, 00:30
Hallo Beate,
bekam eine Spritze in die Brust. Spürt man kaum. Wurde denn bei Dir noch keine Biopsie gemacht? Alles nicht so tragisch. Du musst keine Angst haben. Auch wenn die Knoten vor der OP fixiert werden. Man spürt es kaum. Die Angst davor ist schlimmer als der ganze Vorgang. Hinterher wunderst Du Dich, warum Du Dich so verrückt gemacht hast. Geh die Sache ruhiger an.
Alles Liebe
Petra

Bärbel
17.07.2009, 08:28
Hallo Beate,
bei mir wurde auch einmal in die Brust gespritzt, was wirklich nicht weh getan hat!!! Ich hatte bisher auch schon vor so vielen Dinge Angst, aber ich kann Dir versichern, dass das Markieren des Wächterlymphknoten wirklich nicht schlimm ist.
Dir alles Liebe
Claudia

ängel
18.07.2009, 11:17
Hallo Beate,
will dir nur kurz sagen dass man bei mir auch die Einspritzung in der Nähe des Tumors gemacht hat (Wächterlympfknoten) und ich es kaum gespürt habe. Du brauchst keine angst zu haben!
Ängelchen