PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : zurück aus dem krankenhaus


loewi
07.02.2009, 19:14
am 27. wurde bei mir eine ausschabung gemacht, die zweite in elf monaten. und man sagte mir, dass diese die letzte sein wird, danach zwei alternativen in frage kommen (verödung der gebärmutterschleimhaut oder entfernung der gebärmutter. das war vor der op.

am dienstag war befundbesprechung mit dem oberarzt. er sagte, dass dieser jetzige befund nicht bösartig ist, was ja erst einmal gut ist. aber, der pathologische befund hat ergeben dass die gebärmutterschleimhaut atypien aufweist und ich derzeit ein 30% iges risiko habe, an gebärmutterhalskrebs zu erkranken. aus diesem grund kann er die verödung nicht verantworten und sagte ohne umschweife, dass sie mir in jedem fall die gebärmutter entfernen müssen, da das risiko einer krebserkrankung eben sehr hoch ist.

auch wenn jetzt alles ok ist, ist es doch ein riesen schock.

wollte mal fragen, wer von euch evtl. in der uni düsseldorf operiert wurde und wie ihr die betreuung dort erlebt habt.

denn ich kann nur sagen, ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben und habe auch riesiges vertrauen. auch meine frauenärztin und noch eine andere sagten, dass sie mit diesem pathologischen befund nicht anders entschieden hätten :embarasse

ich bin ziemlich verunsichert, unter schock und keine ahnung was andererseits habe ich eben großes vertrauen.

liebe grüße erstmal

löwi

sitony
07.02.2009, 19:24
hallo loewi,

ich verstehe deinen bericht so,daß man dir vorsorglich die gebärmutter entfernen will,weil du wahrscheinlich zu 30 % gebärmutterhalskrebs kriegen könntest?also nur auf den verdacht,daß vielleicht eine bösartige erkrankung eintreten könnte,würde ich diese op nicht machen lassen.auch wenn du vertrauen zu dieser klinik hast,hole dir lieber noch eine andere zweite meinung.vielleicht in einer dysplasiesprechstunde?

alles gute,silke

nikita1
07.02.2009, 19:36
edit, da falsch verstanden ....:) :(

sitony
07.02.2009, 19:46
hallo nikita,

loewi schrieb von gebärmutterhalskrebs,deshalb habe ich so geantwortet,auch wegen der dysplasiesprechstunde.war nicht böse gemeint.
loewi schreibt nicht,wie alt sie ist und ob sie evtl.noch kinderwusch hat.allein deshalb,falls der wunsch besteht,würde ich noch eine meinung holen.

gruß,silke

nikita1
07.02.2009, 22:18
Liebe Silke,

ja, entschuldigung , ich habe nicht richtig gelesen - habe nur auf "verödung der gebärmutterschleimhaut" gestarrt...

SiSa
08.02.2009, 08:31
Hallo Loewi

Kann deine Sorgen und Gedanken sehr gut verstehen.. mir hat man auch dazu geraten, da ich nach einer Konisation und Ausschabung schlechte Werte hatte.
Und alles leider nur im schlechten entfernt werden konnte.
Somit wurde mir zu einer Gebärmutterentfernung geraten, da diese Zellveränderung schon sehr weit fortgeschritten war und ich früher oder später noch größere Probleme hätte kriegen können.

Somit habe ich mich bzw. wir uns, dazu entschlossen diese OP durchführen zu lassen, denn jetzt war noch alles ohne Chemo möglich.. mir hatte man auch dazu geraten, keine Monate mehr zu warten, da es doch sehr schnell voran geschritten war .. bei mir.

Leider kenne ich die Düsseldorfer Klinik nicht, da ich aus Dortmund kam und auch dort die OP durchführen lassen habe!

loewi
08.02.2009, 10:26
hallo ihr lieben,

danke für eure antworten.

zunächst mal: stümmt hab vergessen zu erwähnen, dass ich 33 bin und da ich sterilisiert bin seit august habe ich mich bewusst entschieden eben keine kinder mehr zu bekommen.
und aufgrund des doch recht hohen risikos werd ich mich dieser op (auch wenn es mir schwer fällt) stellen. das ganze ist recht schwierig für mich weil da noch eine menge mehr dran hängt. ich habe eine jahrelange missbrauchsgeschichte hinter mir und leider auch schwangerschaften. diese kinder wurden mir zum teil brutal genommen. aber gerade zu dem letzten habe ich einen engen bezug (kann hier schlecht erklären weshalb).
der oberarzt der mich letzte woche operiert hat, ist spezialist für dysplasie :) aber auch meine frauenärztin und auch eine dritte frauenärztin haben mir gesagt, dass sie bei diesem pathologie befund nicht anders entschieden hätten, als die in der uniklinik.

morgen habe ich ein gespräch in der psychosomatischen ambulanz in der uniklinik. sie arbeiten sehr eng mit der frauenklinik zusammen und der oberarzt hatte für mich auch gleich einen termin vereinbart.

naja, aber wie gesagt trotz allem riesige verwirrung:confused:

alles liebe löwi

(ich meld mich nochmal wenn ich mehr weiß)

sitony
08.02.2009, 10:45
hallo,

@loewi : deine kinderplanung ist durch die sterilisation abgeschlossen,dann ist es wieder was anderes. dann würde ich diesen schritt wahrscheinlich auch gehen und die gebärmutter entfernen lassen.aus meiner erfahrung kann ich sagen,wenn man voll dahinter steht,ohne jeden zweifel,dann steckt man die gebärmutterentfernung besser weg,als wenn man doch noch restzweifel hat,ob es das richtige ist.so war es bei mir.ich war voll überzeugt,das richtige zu tun.und ich hab es bis heute nicht bereut.ich für mich suche nur die vorteile-ich muß nicht mehr verhüten,hab keine periode mehr.aber es sind alle frauen anders.viele haben sehr damit zu kämpfen,psychisch.
ich wünsche dir,daß du alles gut hinter dich bringst.wenn du alles überstanden hast,kommst du hoffentlich zur ruhe.

alles gute,silke

loewi
08.02.2009, 11:05
liebe silke,

ja das denke ich auch. vielleicht ist es nach all den jahren auch eine oder DIE chance für mich psychisch gesund zu werden. in jedem fall versuche ich, danach in eine psychosomatische reha zu gehen.

wäre in jedem fall eine überlegung wert.

wie lange warst du denn danach außer gefecht gesetzt? mir sagte der arzt ich solle mit 5-7 tagen krankenhaus rechnen (bei mir machen sie es per bauchschnitt) und etwa eine woche danach noch krank geschrieben. meine ärztin sagte insgesamt sollte ich mal mit sechs bis sieben wochen rechnen bis ich wieder voll regeneriert bin :lach2: naja mal schaun habe eine recht gute konstitution

liebe grüße

löwi

sitony
08.02.2009, 11:18
hi loewi,

ich wurde dienstagsmorgen operiert und bin samstagsmorgen nach hause.krank geschrieben war ich 6 wochen.wenn ich nicht in der altenpflege arbeiten würde,wäre ich wahrscheinlich eher arbeiten gegangen,denn ich fühlte mich sehr schnell fit.aber in der pflege ist doch schweres heben angesagt und da bringt leichtsinn nichts.
die gebärmutter wurde vaginal entfernt,dadurch ist man schneller fit,als beim bauchschnitt.ich hatte eigentlich keine schmerzmittel gebraucht,trotzdem bekam ich diclo-zäpfchen.ich wollte es am zweiten tag nicht mehr haben,aber man sagte,daß es auch entzündungshemmend ist.deshalb hab ich noch welche genommen,abends.

wenn du noch mehr fragen hast,ich antworte gerne,wenn ich kann.

liebe grüße,silke

ich sehe gerade,daß du einen bauchschnitt kriegst.hat man dir gesagt,warum?

loewi
08.02.2009, 11:46
ich bekomme aus zwei gründen einen bauchschnitt.
der erste ist medizinisch, da meine scheide sehr eng und sehr lang ist.
der zweite ist ein psychologischer aspekt, weswegen ich von mir aus auch um einen bauchschnitt gebeten habe. ich schick dir gleich mal eine pm (das gehört nämlich hier nicht so hin :rotier2:)
ich arbeite im kindergarten (hausaufgabenbetreuung - sitzende tätigkeit, denke, so kann ich auch recht schnell wieder arbeiten).

christine

loewi
14.02.2009, 15:39
huhu,

also, ich habe ein sehr gutes gespräch in der psychosomatischen ambulanz in der uni-klinik gehabt, am dienstag nochmal eins und dann denke ich, dass ich ruhigeren gewissens in die op gehen kann.

ich hatte am mittwoch auch nochmal ergotherapie, wo ich über den verlust meines sohnes aron vor 13 jahren geredet habe und auch gemalt und mir dann bewusst wurde, dass ich dabei bin, einen frieden damit zu finden.

es ist nun nicht mehr das gefühl mit der entfernung der gebärmutter noch einmal einen verlust zu erleiden.
und letzlich werde ich aron ohnehin immer in meinem herzen tragen.


christine

loewi
25.02.2009, 06:51
...hmmm ich bin immer noch sprachlos und hoffnungslos überfordert . aber der reihe nach:

heute vor einer woche war meine op. sie haben mir also zur - ich nenn es mal prophylaxe - die gebärmutter entfernt, aufgrund des doch hohen risikos an gebärmutterkrebs zu erkranken. ich habe auch alles gut überstanden und werde nun mit jedem tag wieder mobiler und agiler (bin am selben tag noch eine runde über den flur geschlichen augedrehen.gif).
die ersten tage war schlimm - psychisch besonders - denn normalerweise ist eben die "normale" gyn-station von der geburtstation getrennt, aber da die hoffnungslos überfüllt waren oben, waren also ein paar mamas mit babys auf der station untergebracht, wo ich lag...das war echt heftig, die würmchen zu hören

heute muss ich sagen, gott, was ist das angesichts dessen, was dann gestern kam:

morgens um 7.30 - chefarztvisite. ein bisschen geflachst (er kommt aus münchen, neu nach düsseldorf zugezogen im sommer und über karneval dienstlich geflüchtet lol.gif). dann seine frage wie es mir geht - ja, mir würde es besser gehen, wenn ich den pathologischen befund hätte (auch wenn nichts zu erwarten war, aber trotz allem). und dann kam es:

"ja, den vorläufigen befund haben wir nun vorliegen und dabei hat sich leider herausgestellt, dass bereits eine bösartige erkrankung der gebärmutterschleimhaut vorliegt!"

niemand, auch nicht einer der docs, hatte mit einem solchen befund gerechnet und es hat unter allen eine große und ich hatte aber den eindruck ehrliche betroffenheit ausgelöst. ich habe mich sehr gut aufgefangen gefühlt. prof. j. der es mir gesagt hat, hat klartext geredet, was ich mag, aber war sehr ruhig. er hat eine sehr ruhige ausstrahlung, was bei solchen horrormeldungen sehr gut ist, denn es liegt nichts salbungsvolles darin sondern sachlichkeit, aber auch viel aufrichtigkeit.

das einzig "gute" ist - was es mir wahnsinnig schwer macht irgendwie klarzukommen - es ist wohl früh erkannt worden und es war, wie prof. j. sagt das, was man einen klassischen zufallsbefund nennt.

wenn ich mir vorstelle, ich hätte die op nicht machen lassen und wäre wie vorgesehen in einem halben jahr zur kontrolle bei meiner ärztin gegangen, dann hätte es echt anders ausgehen können.

aber so oder so, das ganze macht mir sehr zu schaffen.

nun habe ich am 12. märz die endgültige befundbesprechung und erfahre dann wie es nun weitergeht. denn so wie es aussieht müssen auch die eierstöcke entfernt werden und wahrscheinlich auch lymphknoten.

SiSa
25.02.2009, 07:09
Hallo loewi

Erstmal bin ich froh, das du die OP soweit "gut" überstanden hast.
Psychische Probleme kann ich sehr gut nachvollziehen.. nach solchen Meldungen.

Den Prof. hätte ich auch gerne gehabt, denn mir konnte irgendwie keiner nach der entfernung der GM was sagen.
Naja.. sagen schon, aber jeder was anderes :(

Das es natürlich nun so ausgefallen ist, tut mir unwahrscheinlich leid!!
:pftroest:

Jetzt heißt es wieder mal warten... :(

loewi
25.02.2009, 07:24
ja, liebe silke, die warterei ist das ätzendste :eek:

wie gesagt ich habe noch keinen plan, wie es mir grad wirklich damit geht. aber ich bin glaub wirklich vor allem dankbar! ja das trifft es am besten. dankbar und ich habe respekt vor meiner stärke, entgegen aller ablehnenden meinungen, mir die gebärmutter entfernen zu lassen, mich durchgesetzt zu haben und meiner intuition gefolgt bin.

nikita1
25.02.2009, 10:57
Hallo Loewi,
sei erst mal geknuddelt - so einen Schock muss man erst mal verkraften ! :pftroest:
Da lässt man sich vorsichthalber die GM rausnehmen - und dann war es keine Vorsicht mehr, sondern höchste Eisenbahn...
Frage: ist es ein Karzinom, was von der Zervix ausgeht und schon in die GM-Schleimhaut reingewachsen ist, oder ein Uteruskarzinom ?
Wird auch ein CT oder MRT gemacht ?

sitony
25.02.2009, 11:59
hallo loewi,

schön von dir zu lesen.nun hast du alles hinter dir,zumindest einen teil.das ergebnis ist hart.ich wünsche dir,daß du weiter so stark bist und auch den anderen teil,der evtl.auf dich zukommt,schaffst.

liebe grüße,silke

loewi
26.02.2009, 06:23
liebe nikita,

so wie es aussieht beschränkt sich nach dem ersten befund das karzinom auf die gebärmutterschleimhaut. erst im endgültigen befund können sie mehr sagen, den krieg ich in zwei wochen. dann weiß ich auch was alles noch gemacht werden muss. leider. die warterei jetzt die nächsten wochen wird das heftigste.
er hat mich aber drauf vorbereitet dass mit sicherheit noch ein eingriff folgt, wo eben eierstöcke und lymphknoten entfernt werden müssen, aber alles hängt eben von dem endgültigen befund ab.

loewi
07.03.2009, 12:43
huhu,

so nun muss ich nur noch fünf tage warten auf das gespräch mit dem arzt :rolleyes:
aber eine frage beschäftigt mich derzeit schon, und das ist die frage wie eine nachbehandlung in einem solchen fall aussieht.
es ist ja nur auf die gebärmutterschleimhaut beschränkt und G2 (die anderen klassifizierungen habe ich grad nicht im kopf) aber sieht so aus als sei eben alles am anfang und früh entdeckt. nur freune is noch nicht wirklich drin, wie alle sagen "freu dich doch!":cry:
nun gut, ich weiß sie müssen noch die eierstöcke und lymphknoten entfernen. aber ich weiß inzwischen soviel, dass diese art von krebs in meinem alter sehr selten ist. gestern hatte ich dann ein sehr gutes gespräch mit einer psychoonkologin und sie sagte aufgrund meines alters und eben der seltenheit, in meinem alter daran zu erkranken, ist es durchaus denkbar dass sie eine chemo anschließen als nachbehandlung um auf der sichereren seite zu sein.
dieser gedanke war mir nicht wirklich fremd, ich habe ihn auch schon gedacht, aber sagt einmal hat jemand von euch erfahrung damit? denn gefahrenherd ist/wird ja entfernt...
ich merke dass ich seit der entlassung in einem riesen gefühlschaos stecke.

liebe grüße

christine

loewi
13.03.2009, 12:03
gestern hatte ich den termin zur befundbesprechung. bin so froh, dass meine ergotherapeutin dabei war. sie hat mir einen marienkäfer aus schoki und ein marzipanschwein als glücksbringer geschenkt
das gespräch mit dem arzt war sehr sehr gut. er sagte, dass es also wirklich im allerersten frühstadium erkannt wurde, es aber natürlich nichts an der tatsache ändert dass es bösartig ist. heißt im klartext, was ich ja schon wusste, dass die eierstöcke mit raus müssen. das wird am montag gemacht, so dass ich noch einmal eine woche ins krankenhaus muss. aber, und das ist das tollste, danach muss ich eben nur regelmäßig zur nachsorge. ansonsten keine nachbehandlung mit bestrahlung, chemo und auch nicht mit hormonen
mama hat mich dann abgeholt und sie war mindestens so erleichtert wie ich...
noch ist alles wahnsinnig verwirrend, aber es ist ein so tolles gefühl, wenn diese massive angst weg ist, man wieder befreiter atmen kann...

loewi
19.03.2009, 12:24
huhu,
meine op ist nun vier tage her...statt einer stunde wurden dann mal locker vier draus. erstens haben sie noch zwei vergrößerte lymphknoten entfernt, dann ist er an den linken eierstock nicht dran gekommen, wegen massiven darmverwachsungen, so dass sie extra einen chirurgen haben kommen lassen, na ja und eben dann eierstöcke entfernt...
nun habe ich seit gestern fieber, was ich gar nicht kenne. aber gut, soll wohl so sein.

viele grüße erstmal für heute

christine

loewi
26.03.2009, 09:39
wollt euch nur erzählen, dass die befunde alle lupenrein sind...die eierstöcke und die lymphknoten sind tumorfrei. also wirklich glück im unglück gehabt wie man so schön sagt :augendreh
trotz allem herrscht in mir drin noch das totale chaos und es braucht sicher noch eine weile, bis ich mich wieder sortiert habe. wir haben jetzt einen antrag auf AHB gestellt, wahrscheinlich wenn es klappt in Bad Gandersheim, die speziell auch auf psychoonkologie eingerichtet sind (leider nur mit 30 betten).
bin ja mal gespannt.

loewi
26.03.2009, 14:39
ja liebe ricola,

das wünsche ich dir und uns und mir auch... ich darf aber auch nie vergessen dass ich grad mal vor vier wochen den befund eben bekommen hab, und nun soll mit der op alles behoben sein? oft stehe ich da und bin immer noch absolut fassungslos und wie gelähmt :eek:
ich bekomme ja keinerlei nachbehandlung und bin so ungläubig. ich habe bei der abschlussuntersuchung gesagt, dass ich gerne trotz allem irgendwann ein mrt machen lassen will, und er sagt, dass man in einem halben jahr tatsächlich mal drüber nachdenken kann, war also nicht dagegen und kann meine unsicherheit verstehen. wie ist es dir nach der total op gegangen? ich hatte mal einen ersten anflug von hitzewallungen am wochenende, aber seitdem friere ich wieder wie eh und je wie ein schneider und dazu kommen aber diese wahnsinnigen stimmungsschwankungen :augendreh. klar kommen sie vom stress, aber der doc sagte eben, dass es auch die kombination mit den hormonen oder eben nicht mehr hormonen ist.
morgen habe ich termin zur nachsorge bei meinem gyn. da wird erstmal ein langes gespräch anstehen...

loewi
27.03.2009, 05:19
liebe ricola,

danke für deine antwort :knuddel: ich sitze gerade hier (nach wieder mal einer schlaflosen nacht) und schüttel nur mit dem kopf, weil ich denke...ey man, das hättest du schreiben können. auch ich bin sehr kräftig und noch voller hoffnung, dass mein speck auch noch ausreichend produziert. mein psychiater hat mir mut gemacht und meinte, da ich so abrupt nun in die wechseljahre komme, wird auch das wahrscheinlich in paar wochen überstanden sein (frag mich nur, warum es dann wechseljahre heißt :augendreh).
gestern abend musste ich nochmal ins krankenhaus weil ich auf einmal aus der narbe geblutet habe (ist "nur" ein kleines loch). als ich es gemerkt habe, habe ich (wahrscheinlich vollkommen in panik) bei der rettungswache angerufen, was ich machen soll. ich wäre auch mit dem taxi gefahren und der meinte er schickt die sanis. das erste doofe war, die kamen rein und meinten (wenn auch nicht wörtlich) wegen so ein bisschen würde ich mich so anstellen - das war der tenor. als ich sagte mir wäre es lieber, dass ich in die uni gehe, wo die op gemacht wurde...waren dagegen und haben mich in das für mich zuständige krankenhaus gefahren...dort eine junge gestresste ärztin, der ich dann erstmal den ganzen zermon erzählen musste, damit sie im bilde ist. auf einmal war sie wahnsinnig nett :augendreh...ey hallo? ich mag keine sonderbehandlung nur weil ich krebs habe/hatte... ich habe sie dann gefragt, wie das ist. soll ich sagen ich habe oder ich hatte krebs. und sie sagte, jetzt mit der op sei ich gesund...vielleicht in meinem bauch, aber meine seele hatte überhaupt noch keine zeit, das ganze zu verdauen. ich bin das erste mal ja sechs tage nach dir operiert worden und dann sagt man mir vor viereinhalb wochen "sie haben krebs im frühstadium und gut behandelbar", du spürst die tiefe betroffenheit bei den ärzten, und dann wirst du drei wochen später noch einmal operiert und erfährst fünf tage später dass der rest tumorfrei war... nervenzusammenbruch, unsicherheit, angst....wie das war es??? aber dort hat keiner von mir erwartet und auch draußen tut es eigentlich kaum einer, dass ich mich freue...sorry aber das kann ich nicht.:cry: in mir herrscht ein solches durcheinander, aber wie du auch schreibst, ich versuche da wieder anzuknüpfen, wo ich aufgehört habe, aber funktioniere dabei nur. ich bin genervt, weil ich immer noch so eingeschränkt in meinen bewegungen bin und auch sonst nicht so funktioniere wie sonst und kaum belastbar bin...weder körperlich noch psychisch.
heute vormittag habe ich den ersten termin zur nachsorge bei meinem frauenarzt. bei ihm war ich fast ein jahr nicht, weil ich sonst immer nach wuppertal hätte fahren müssen und das war mir too much. hatte dann hier in düsseldorf eine ärztin aber bei ihr hätte ich frühestens ende april einen termin zur nachsorge bekommen...also gehe ich wieder zurück. und uniklinik und er haben auch schon miteinander kontakt aufgenommen.
und dann hatte ich die woche noch so ein tolles erlebnis bei der ARGE :augendreh...wollte einen antrag stellen, dass die arge wenigstens für eine weile meine krankenkassenbeiträge zahlt. habe ihm auch alle unterlagen von der uni vorgelegt und er hat auch gesehen was gemacht und vorher auch noch gefragt. dann ist der gute mann seinen fragenkatalog stur durchgegangen und meinte dann irgendwann "besteht bei ihnen derzeit eine schwangerschaft?"...das ich nicht explodiert bin lag wahrscheinlich nur an meiner seelischen lähmung im moment...

so sorry is lang geworden

loewi
27.03.2009, 05:26
habe gerade mein tageshoroskop entdeckt und hey das muss echt noch mit rein :D

Vertrauen in das Gute
Mond-Jupiter-Aspekt in Transit und Radix

Sie sind ein Optimist, mit der inneren Haltung, das grosse Los gewonnen zu haben. Besonders heute sehen Sie das Positive. Wenn es Probleme gibt, dann deshalb, weil Sie zu sehr auf Ihr Glück vertraut haben. Sie neigen dazu, die Realität zu vergessen. Achtung vor Masslosigkeit, beispielsweise beim Essen!

loewi
27.03.2009, 18:32
liebe ricola,

hab dir gerade mal dein tageshoroskop gesucht:

Stark im Gespräch
Geistig wach und rege sind Sie heute besonders aufgelegt zu Gesprächen, zu Kopfarbeit oder zum Schreiben. Sie wissen, was Sie wollen, und können Ihre Gedanken klar formulieren. Tendenziell neigen Sie zu einer subjektiven Haltung. Sie wirken selbstsicher und überzeugend, wenn Sie Ihre Ansichten vertreten.

loewi
31.03.2009, 14:46
huhu,

gestern hatte mein hausarzt mich zur wundversorgung zu einem sehr netten chirurgen geschickt. der meinte ich soll jeden tag nun kommen also heut dagewesen und da war sein kollege da...ein hausgemachtes a...gesicht .
ich bin im moment wahnsinnig gefrustet dass ich nicht wirklich was machen kann (schwimmen oder anderen sport) - geht ja schon ein viertel jahr... und dieses a... meinte "naja das haben sie ja freiwillig machen lassen!" ey hallo geht es denn noch???? ich habe es geschafft ganz ruhig zu sagen:

mir blieb keine andere wahl, weil ich krebs habe!

passt aber zu meinem tageshoroskop

Mit Gefühl handeln
Wenn Sie handeln und sich durchsetzen, tun Sie dies aus der Tiefe Ihrer Gefühle heraus. Im Positiven bedeutet dies eine starke Tat- und Überzeugungskraft, im Negativen Launenhaftigkeit. Heute hat Ihr emotionales Engagement eine besonders kämpferische Komponente. Doch bleiben Sie dabei menschlich und einfühlsam, ohne zuviel nachzugeben.

aber es hat mich viel kraft gekostet...

loewi
01.04.2009, 07:18
liebe ricola,

das mit der dummen trulla ist ja ungefähr genauso mist, wie meins :)
an sport mache ich wenn ich gesund bin kickboxen und vor allem schwimmen. aber da sich meine naht wieder geöffnet hat und ich darunter eine recht große wundhöhle habe ist weder mit schwimmen was noch mit kickboxen oder normalem boxen. naja und die letzte OP ist ja jetzt auch grad mal zwei wochen her, sonst wäre ich ja schon wieder im wasser...:rolleyes: das einzige, was ich derzeit an bewegung habe ist, dass ich sämtliche strecken (und das ist eine menge) zu fuß zurück lege. ich bin zwar meist nach ein paar stunden dann dermaßen platt, aber zufrieden, wenn ich merke, ich habe wieder ein stück mehr geschafft. :)
seit gestern kann ich mich kaum rühren und hab schmerzen beim atmen weil mir die ganze rechte seite weh tut...wahrscheinlich voll verspannt.

übermorgen habe ich einen termin im marienhospital in düsseldorf, um mir eine zweite meinung einzuholen, einfach um für mich mich sicherer zu fühlen. heute hole ich mir in der uni sämtliche befunde, auch damit ich sie alle habe.

viele liebe grüße

christine

p.s.: hast du ein foto von deinem hotti?

loewi
03.04.2009, 12:42
Liebe claudia,

ich komme gerade aus dem marienhospital und bin so froh, dass ich mir die zweite meinung eingeholt hab. im grunde hat auch er mir gesagt, dass ich mit der op gute heilungschancen habe (was doch eine etwas andere aussage als in der uni ist) hat aber gesagt, er hat mit der strahlentherapeutin das besprochen und man kann mir eine after-loading therapie vorschlagen, die ich im übrigen auch annehmen werde. nächsten donnerstag habe ich vorgespräch und dann gleich nach der reha, würden sie damit beginnen. es ist jetzt also kein muss sondern ein kann und wenn es hilft ein restrisiko auszuschließen, dann mache ich es.
meine zweite meinung ändert aber jetzt nichts an den positiven erfahrungen in der uniklinik. :)

wie geht es dir denn heute? ich habe gestern die zusage für die ahb in bad gandersheim bekommen. am 14. gehts schon los :grin:

viele liebe grüße :knuddel:

christine

loewi
05.04.2009, 12:56
huhu liebe claudia,

wie in den anderen antworten kann ich auch jetzt nur wieder staunend sagen "hallo, wann hab ich das denn geschrieben?" genau das gleiche denke ich auch. als es im januar nach der ausschabung hieß, naja, es besteht ein 30%iges risiko an krebs zu erkranken, man sollte die gebärmutter entfernen...es bestehe übrigens ein minimales risiko (von unter einem prozent :augendreh) dass sich was gebildet hat...ey hallo, wer schreit wieder laut hiiiiiiiiiiiiiiier heeeeeeeeeeeer? frau s.!!!! und dann irgendwie eben diese schwammigen aussagen...es ist ja wahrlich nicht böse gemeint, im gegenteil, aber es sind keine aufmunternden worte, wenn im hinterkopf diese bösen fünf buchstaben lauern...und viele die sagen "ey, man, freu dich doch, dass alles so gut ausgegangen ist..." nein, sorry, geht grad gar nicht...ich hab vor anderthalb monaten die schockdiagnose bekommen, die ja die docs auch geschockt hat und nun soll wieder alles in ordnung sein?:twak::twak::twak:
sorry, ne absolut nicht. weiß nicht wie es dir ergeht, aber bei mir machen sich so langsam die ersten wechseljahrsveränderungen bemerkbar- dinge mit denen ich absolut nicht klar komme...als da wären: die veränderungen am körper. zuerst ist es mir im gesicht aufgefallen. ich hatte immer ein sehr mädchenhaftes gesicht...und ich bin älter geworden im gesicht in den letzten wochen :rolleyes:...ich habe seit ich raus bin also gute zwei wochen dreieinhalb kilo abgenommen und mein bauch ist insgesamt flacher und fester geworden (was sicherlich nicht nur an den dreieinhalb kilo liegt :rotenase:) und sehr zu meinem leidwesen wird meine brust kleiner. ein körperteil auf den ich immer sehr stolz war (und bin)...klar für den rücken sicherlich besser, aber diese ganzen umstellungen ... hiiiiiiiiiiiiilffffffffffffffffeeeeeeeeeeeee!
von den stimmungsschwankungen brauchen wir ja mal nicht zu reden: ich fühle mich wie in der pubertät nur andersrum :aerger: und hin und wieder so hitzewallungen. heute habe ich (so doof es klingt) unterleibschmerzen...wo ja nichts mehr ist. so wie wenn ich meine tage kriegen würde :augendreh, dann voll unruhig, so hey wann krieg ich sie jetzt wieder, krieg ich sie wieder so krass???? und dann festzustellen: :twak: du kriegst sie ja überhaupt nicht mehr... also grad find ich das alles super zum :smiley11: kann mich voll selber nicht ausstehen. eben pubertär :augendreh
so, nun mal zu dem afterloading. mehr erfahre ich erst am donnerstag, da habe ich das vorgespräch, aber hab gehofft, vielleicht von dir schon etwas erfahren zu können: wird diese kapsel zum beispiel nur einmalig eingesetzt oder immer wieder neu und wie läuft das prozedere überhaupt ab. hast du nebenwirkungen? also bei mir soll es wohl von innen gemacht werden...

claudia, ich schick dir gleich mal ne pm

viele liebe grüße

christine

loewi
06.04.2009, 15:15
hab ich schon gelesen :) schreib dir nacher zurück

loewi
13.04.2009, 12:32
heute ist mir vieles bewusst geworden:

ich habe meinen alten körper behalten, auch wenn er mir jetzt noch fremd ist. was sich verändert hat?

- ich habe einiges abgenommen
- mein bauch der immer sehr aufgebläht war ist deutlich zurück gegangen
- mein gesicht hat sich verändert. das kindliche, mädchenhafte ist weg und ich wirke älter oder vielleicht reifer (und ich bekomme PICKEL ... habe nie in meinem leben in der pubertät einen einzigen pickel gehabt)
- meine brust wird kleiner :augendreh (einerseits schade, andererseits gut - weil weniger rückenaua)
- auch die schamlippen verändern sich
- ach ja, und meine fingernägel wachsen und werden wesentlich fester

ich habe nun mit einem ritual begonnen:
täglich betreibe ich nun eine halbe stunde intensive körperpflege...schön mit füßen baden und nacher pflegen und eincremen. meine ganze haut ist soooo mega trocken geworden, dass ich pro tag eine gefühlte halbe flasche nivea darauf verteile. ich wasche mein gesicht mit einer erfrischenden waschlotion aus joghurt-minz-extrakt.
diese halbe stunde ist ausschließlich für mich! es läuft kein fernseher, keine musik und handy ist auch aus. eine halbe stunde stille in der ich mich mit meinem alten-neuen körper beginne anzufreunden.

loewi
03.05.2009, 17:15
schon wieder länger her, dass ich geschrieben habe. bin zur zeit in der reha, die aber (leider) nächste woche dienstag wieder vorbei ist. und seit einigen tagen stellt sich bei mir dieses gefühl ein, dass ich in all den wochen nie verspürt habe: WUT! auf alles mögliche.

ich habe vor 13 jahren in der 16. ssw ein kind verloren, auf sehr tragische weise und ich hatte dieses kind, einen kleinen jungen, in meiner hand...er hat gelebt, geatmet, sein herz hat geschlagen und er hat gekämpft...mein sohn, aron habe ich ihn genannt, ist mir aus meinem körper "gerissen" worden, von dem menschen dem ich am meisten vertraut habe...meinem vater.
ich werde mein kind nie vergessen und manches mal zerreißt die liebe zu ihm und der damit verbundene schmerz mich beinahe.

und nun diese scheiß beschissene verfuckte krankheit, die es mir nie mehr möglich macht selber ein kind auszutragen, meinem kind einen namen geben:angry::mad::mad::mad::angry:
ich könnte :smiley11: ehrlich. als ich meinen sohn verlor habe ich mich nicht wehren können und es wurde mir keine wahl gelassen. und nun...hatte ich erst recht keine wahl wegen diesem verfluchten krebs!

nikita1
03.05.2009, 22:41
Liebe loewi,
entschuldige, wenn ich dir zu nahe trete, aber wie kann man denn ein Kind verlieren (sprich Abtreibung) ... und es dann noch lebend in der Hand halten ?
Zudem " vom - von dir abgöttisch geliebten Vater - aus dem Leib gerissen" ? (das abgöttisch habe ich in einem anderen Thread von dir gelesen)
Das ist alles sehr kryptisch geschrieben.

Es ist sehr traumatisch, wenn man ein Kind verliert, wie auch immer und bei dir scheint ja noch mehr dranzuhängen, was diese Schwangerschaft betrifft, jedenfalls reime ich mir das so zusammen.
Du bist doch in Behandlung, kannst du dort all deine Traumata und Probleme nicht ansprechen ?
Geht es deiner Mam besser, die hat doch Brustkrebs ?
Und steht dir deine Schwester bei oder Freunde ?

anlilly
04.05.2009, 09:26
Hallöchen,

aus persönlichem Interesse lese ich hier still mit-
aber sorry- ich denke mal hier möchte uns jemand einen Bären aufbinden!?
Fühle mich echt ein klein wenig verarscht!

Man stösst auf Sätze wie: "und nun diese scheiß beschissene verfuckte krankheit, die es mir nie mehr möglich macht selber ein kind auszutragen, meinem kind einen namen geben..."

davor habe ich gelesen: "zunächst mal: stümmt hab vergessen zu erwähnen, dass ich 33 bin und da ich sterilisiert bin seit august habe ich mich bewusst entschieden eben keine kinder mehr zu bekommen"

Ahäää Hallo?

Tut mir echt leid, da verstehe ich wirklich keinen Spass!!!!

Nichts für ungut- aber manche Dinge kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen....

Anlilly

nikita1
04.05.2009, 10:31
Hallo Anlilly,
ich denke wie du, habe es nur mit anderen Worten ausgedrückt....
Es ist immer schwer per Internet die Wahrheit in all den einzelen Bruchstücken zu finden, zumal ich anderes zu tun habe, als Tag und Nacht darüber zu grübeln, was da schief gelaufen ist.....
Es gibt überall psychisch gestörte Menschen, die sich Luft verschaffen und in Foren schreiben.
Ein Körnchen Wahrheit findet man wohl immer, wohlwissend verpackt in andere "kryptischen" Andeutungen. So sehe ich es jedenfalls.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen...und nicht immer ist es Krebs.

Hedi
04.05.2009, 10:51
Liebe Claudia,(ricola)

wer hier schreibt, der schreibt nicht nur für SICH SELBST, sonst könnte er es in ein Tagebuch schreiben und es wäre für niemanden sonst lesbar.

Wir befinden uns in einem öffentlich zugänglichen Forum und jeder kann schreiben und auch mitlesen und sich natürlich auch seine Gedanken über das Geschriebene machen und auch diese niederschreiben - und manches Geschriebene kann rational wirklich nicht nachvollzogen werden.

Ich habe mir da auch schon meine Gedanken gemacht....:confused:

liebe Grüße

Hedi

nikita1
04.05.2009, 12:32
Liebe Ricola,
Klar hilft das Forum, das Schreiben und Lesen an sich, um die Gedanken zu ordnen - sich mit der Krankheit, Nöten,Ängsten und Dingen die damit zusammenhängen - auseinanderzusetzen.
Jedenfalls geht es mir so. Ich weiss,dass du, Hedi, andreaa, cee und alle anderen da sind, zwar weit weg von mir, aber sie sind da.

Wenn man dann mitbekommt, dass es einer Frau nicht gut geht (und das hat nicht immer mit Krebs zu tun...) - das tut weh, man will es aber auch nicht unkommentiert stehen lassen.
Manche drücken sich eben sehr bodenständig aus, wie es anlilly tut, aber das ist ihr gutes Recht, andere machen sich nur Gedanken und klicken entnervt weiter.
Was ich dazu denke, habe ich in meinen zwei Beiträgen versucht auszudrücken...manche sind eben in einem anderen Typ von Forum besser aufgehoben als hier, aber das muss jeder selbst wissen.
Auf jeden Fall wünsche ich sehr, dass Loewi Hilfe sucht und findet, wenn nicht hier, dann woanders.

caroeli
04.05.2009, 20:31
hallo ihr lieben,

bin ja in letzter Zeit nicht mehr so aktiv hier, aber ich schaue immer mal wieder rein und muß sagen ich bin immer wieder erschrocken was hier so manchmal passiert.
Falls ich falsch liege werde ich mich selbstverständlich entschuldigen, aber die ganze Geschichte kommt mir schon lange etwas komisch vor...
Leider passiert es hier immer wieder das man sich Fragen muß wer "echt" ist und wer nicht.

anlilly
05.05.2009, 09:43
Hallöchen Ihr Lieben,

vielleicht war meine Wortwahl nicht so passend-...
aber es gibt Dinge über die ich mich einfach nur ägern kann!
Ich möchte loewi sicherlich nicht unterstellen, dass sie kerngesund ist und alles was sie schreibt einfach ihrer Fantasie entsprungen ist?!

Tatsache aber: man kann nicht hinter den Bildschirm schauen-... und wenn Erzählungen dann so unstimmig sind-... erweckt es bei mir halt immer irgendwie den Eindruck, jemand kämpft vielleicht mit ganz anderen Problemen die hier nicht wirklich was zu suchen haben!?

Und dann meine ich einfach mal sagen zu dürfen: "Sowas gehört hier nicht unbedingt her-... ein Tagebuch ist dann vielleicht der geduldigere Zuhörer..."!? ;)

Sorry...
Anlilly

loewi
14.05.2009, 15:20
so, ich starte noch einmal einen versuch, nachdem mein letzter beitrag gelöscht wurde.

meinen letzten beitrag, der eine solche kette von zweifeln und auseinandersetzungen ausgelöst hat, habe ich noch in der reha geschrieben und habe deshalb erst jetzt die gelegenheit darauf zu antworten.

es hat mich zutiefst erschüttert was ich mit meinem beitrag ausgelöst habe.

aber ich finde ich sollte hier noch einiges klar stellen doch ich werde mich für nichts rechtfertigen oder entschuldigen:

ich habe diesen letzten beitrag aus einer tiefen verzweiflung heraus geschrieben. es ist richtig, dass ich mich habe sterilisieren lassen. und ich war auch wirklich sicher, den richtigen schritt getan zu haben damals. was ich im übrigen nach wie vor denke! auch die drei schwangerschaftsabbrüche (sorry, aber ich werde sie hier erwähnen, damit ihr meine worte vielleicht eher verstehen könnt) haben ihr übriges zu diesem entschluss zur sterilisation beigetragen. ich stelle mir nun für mich die frage, ob mein wutausbruch in meinem letzten beitrag damit zu tun hatte, dass man mir die möglichkeit genommen hat (nun absolut endgültig) noch einmal ein kind in mir auszutragen - nachdem man mich bei den abtreibungen auch nicht um meine einwilligung gebeten hat - (versteht ihr was ich meine?) oder - und darauf hat mein gynäkologe mich gestern gestoßen - dass ich nicht mehr die möglichkeit habe mutter zu sein...auch nicht durch eine eizellenspende und nicht durch eine leihmutterschaft. beides wäre trotz sterilisation möglich gewesen wenn ich es denn irgendwann gewollt hätte.

ich weiß, es mag verworren klingen und ihr habt recht damit, dass mein missbrauch hier nichts zu suchen hat. und dennoch...es hat miteinander zu tun. ich hatte nach meiner sterilisation das erste mal in meinem leben das gefühl, frau zu sein. allein durch die tatsache dass ich von da ab regelmäßig meine tage bekommen. nun musste ich mich innerhalb weniger wochen umstellen und meinen körper neu annehmen.

man hatte mir die gebärmutter zur prophylaxe entfernt weil ein sehr hohes risiko bestand. schon alleine dieser schritt war nicht leicht. dann habe ich die diagnose bekommen, mit der weder ich noch die ärzte gerechnet haben und von da ab habe ich nur funktioniert in den folgenden wochen. drei wochen später haben sie mir dann die eierstöcke entfernt - den teil meines körpers, der wie mein frauenarzt sagt, der wesentlich wichtiger ist/war für mich. was zum einen eben nun die wechseljahre zur folge hat, wobei die hitzewallungen echt noch das harmloseste sind. mein körperbild verändert sich und ich muss einfach mich selber in dem ganzen durcheinander finden.

kann es da nicht einmal vorkommen, dass ich die nerven verliere? ist es nicht legitim? habt ihr niemals wut auf eure krankheit?

aber das kann nicht sein, dass ich derart angegriffen werde. und noch eines möchte ich los werden. ich bin garantiert kein fake! schade wenn manche so denken.

und ich möchte euch wirklich bitten, mit mir selber zu reden und nicht ricola per pn oder im chat auf mich anzusprechen, denn sie hat weiß gott ihre eigenen sorgen! ich bin ab jetzt wieder regelmäßig online, so dass ihr auch mich ansprechen könnt. Bitte macht es auch, dass es nicht wieder zu einem solchen - wie ich finde - desaster kommt. denn das war beim besten willen nie meine absicht :(

christine

loewi
14.05.2009, 15:23
@nikita: danke der nachfrage wegen meiner ma. sie hatte gestern die befundbesprechung und es ist gott sei dank alles in ordnung :knuddel:

schreib dir gleich noch eine pn

liebe grüße

christine

loewi
23.05.2009, 16:19
nun bin ich wieder anderthalb wochen zurück und habe mich gut aklimatisiert.
Ich dachte auch, dass es voll die umstellung werden wird, denn es war dort eine göttliche ruhe die ich wider erwarten sehr genossen habe. doch schon nach zwei tagen wieder zu hause habe ich gemerkt, dass es mein zuhause ist...ich liebe den lärm der stadt, ich liebe den dreck der stadt und das leben. und am schönsten ist es, früh morgens ab fünf das haus zu verlassen, in die stadt zu fahren und zu beobachten, wie diese langsam zum leben erwacht.
die krankheit hat mich sehr verändert und kaum ein mensch spürt wie es wirklich in mir aussieht, alle halten mich für ungeheuer stark, aber wie es wirklich aussieht, weiß niemand...
dennoch kann ich der krankheit auch etwas positives abgewinnen:
ich habe es geschafft, 11.6kilo abzunehmen. seit jahren immer dieses massive übergewicht, dann die krankheit und der knoten ist geplatzt. ich habe seit sechs (fast sieben) wochen keine chips mehr gegessen und keine cola getrunken. (vorher bestand meine tägliche nahrungsaufnahme aus mindestens einer -meist zwei- tüten chips und mindestens zwei liter cola) ich war regelrecht süchtig danach. und irgendwann machte es eben klick - und zwar laut und deutlich! und es ist zu schaffen. zwar fällt es mir noch ein wenig schwer an cola vorbei zu gehen - aber zumindest schaffe ich es auf coke zero umzusteigen oder auch schon fast automatisch auf wasser. und ich bewege mich viel mehr...und ein neuer rattenschwanz entsteht: weniger gewicht - bessere beweglichkeit - mehr spaß - mehr beweglichkeit - weniger gewicht :) anders als der rattenschwanz: viel mehr gewicht - frust - mehr essen - noch mehr gewicht - noch mehr frust - noch mehr essen ...
ich freue mich:
- auf das gesicht meiner schwester wenn wir uns wieder sehen
- auf das gesicht meines arztes der mich mit meinem ausgangsgewicht von 121,2 kilo entlassen hat
- auf neue klamotten (denn die sind alle viel zu groß inzwischen)

liebe grüße mal für heute

christine

loewi
25.05.2009, 10:46
liebe gretel,

danke für deine lieben worte :remybussi

loewi
28.05.2009, 12:02
huhu,

ich hatte heute meine erste nachsorge in der uniklinik und es war alles in ordnung und er ist sehr zufrieden mit der ganzen entwicklung. in einem halben jahr sehe ich ihn wieder
:prost:

http://picasaweb.google.com/Christine.Saygin/EigeneDateien?authkey=Gv1sRgCJvN9e2m5LfbXA#5340802 740988757186

mir gehts gut heut. sieht man doch :)

loewi
01.08.2009, 09:44
huhu,

nach längerer zeit mal wieder etwas von mir, leider nicht berauschend, aber sicherlich alles machbar.

angefangen hat alles vor einigen wochen, dass ich zunehmend knochenschmerzen bekommen habe. angefangen im becken (wo sie auch bis heute am heftigsten sind) und in den schienbeinen, oberschenkelknochen und rippen. aber am heftigsten eben im becken. eigentlich habe ich eine sehr sehr hohe schmerztoleranz aber diese schmerzen gehen sogar an meine substanz.
irgendwann hat mein hausarzt mir dann eine überweisung zum schmerztherapeuten gegeben und ich war bei einer sehr netten ärztin in der schmerzambulanz in einem düsseldorfer krankenhaus. die sagte, ohne diagnostik könne sie nichts machen und die ist ja bisher nicht gemacht worden, also keine bildgebenden maßnahmen. also hat sie mit meinem hausarzt kontakt aufgenommen, der hat mir dann eine überweisung zum ct gegeben. fünf tage später dann das ct. mein ha hatte aber iwie auf die überweisung draufgeschrieben "unklare unterbauchschmerzen, zustand nach endometrium ca, erbitte abdomen ct" - somit haben die dann eben ein ct vom bauch gemacht, auf dem leider die knochen nicht erkennbar waren.

aber dann der erste schock bei der befundbesprechung, auch wenn niemand mir bis jetzt eine klare aussage geben konnte, was es damit auf sich hat: acht geschwollene lymphknoten im bauchraum (doppelt so groß wie normal - teilweise größer) - keine entzündungswerte! na gut, nehmen wir so zur kenntnis, das war eben dienstag und donnerstag sollte es in den urlaub gehen (ist es auch). da das ct nicht in der uniklinik gemacht wurde, wo ich operiert worden bin, habe ich aufgrund des befundes dort direkt angerufen und um einen termin für den nächsten tag gebeten - was auch wunderbar geklappt hat. die ärztin hat es den radiologen gezeigt, die dies auch nochmal bestätigt haben: acht vergrößerte lymphknoten. hinzugezogen wurde der arzt, der im januar die ausschabung gemacht hat. der entschied, dass noch ein knochenszintigramm und gleich auch noch eine mammografie gemacht wird. dann wiedervorstellung am 4.8. bei ihm!

ich bin dann also eine woche in den urlaub gefahren, was aber keine wirkliche erholung war!

gestern dann knochenszintigramm und mammografie.

knochenszinti: erst ganz, dann weil einiges unklar war und zur genaueren bestimmung detaillierte aufnahme vom becken - ergebnis: metastase an der beckenwand! :eek: erster schock. kann es immer noch nicht begreifen.

und ich war mit den schmerzen beim arzt (nicht meinem hausarzt) und habe immer wieder gesagt ich habe schmerzen, er hat mir tramal verschrieben und noch irgendeinen hammer - genau lyrica - meinte einige tage später als ich sagte, es bringt nichts, er glaubt mir langsam nicht mehr und unterstellte mir, ich würde medikamentenmissbrauch betreiben!!!!!

so, dann die mammografie: sehr sehr unangenehm, weil viel oberweite. und dann das gespräch mit dem radiologen, dass es eine unklare stelle in der linken brust gibt. PAAAAAAAANIK! hab dann natürlich versucht ruhig zu bleiben...schwer aber machbar, denn es wurde auch gleich ein ultraschall gemacht - von der ärztin, die meine mutter letztes jahr wegen brustkrebs behandelt hat. auch sie konnte im ultraschall etwas erkennen, zwar kein tumor, aber ein lymphknoten (wusste gar nicht das man auch in der brust lymphknoten hat :rolleyes:) aber aufgrund meiner vorgeschichte hat sie auch gleich eine stanzbiopsie gemacht. das ergebnis ist bis dienstag, zur endgültigen befundbesprechung da. und auch wenn das gutartig ist, bleibt immer noch die metastase an der beckenwand, etwa 2,5 cm.

grausamer tag gestern :(

sorry ist etwas länger geworden

loewi
04.08.2009, 15:44
liebe gretel,

was die metastase angeht kann ich erst einmal entwarnung geben sie stellte sich nach genauerer betrachtung als eine knochenandichtung heraus, die ich aber auch an drei stellen in schien und wadenbein habe - ergo, der driss geht weiter mit suchen. in einer tumorkonferenz am donnerstag wird beraten wegen der lymphknoten ob man sie noch vier bis sechs wochen beobachtet und wenn sie weiter vergrößert sind operiert. oder ob man gleich operiert :augendreh

so ein driss. aber immerhin keine metastase. mal sehen was sonst dahinter steckt

bin ja für alles offen

liebe grüße

christine

lindt
04.08.2009, 19:41
Liebe Loewi,

ich schicke Dir ein großes Toi,Toi,Toi!!!!
Und drück Dir feste beide Daumen ,dass sich weiterhin alles zum Gutem wendet.
Zumindest ist das ein riesen Trost ,dass keine Metas vorhanden sind.
Und der Ursprung Deiner langzeit Schmerzen ist auch endlich aufgeklärt.
Mensch, wie lange hast Du schon geklagt.
Wenn ich mich recht erinnere .liegt ja unser Gespräch ,schon eine ganze Weile her.
Also Kopf hoch und Deine Einstellung, dass Du für alles offen bist,ist genau die richtige.
Das wird alles werden !

Lass Dich mal herzlich :knuddel:
Liebe Grüße
Biana

SaZi
06.08.2009, 14:17
Hallo Christine,

da hat sich die Frage aus meiner PN ja schon beantwortet - oh mann. Ich hoffe, es nimmt dann irgenwann mal ein Ende mit Folgebefunden. Zum Glück sieht es ja dieses Mal so aus, also ob das schlimmste erstmal ausgeschlossen ist. Aber nicht zu wissen, woran du bist, ist bestimmt auch schon wieder die Hölle.

Ich drück dir die Daumen.
LG
SaZi

loewi
07.08.2009, 12:39
hey hab gerade erst deine antwort gelesen :)
wie geht es dir heute? hat man dich wieder in die freiheit entlassen?

der erlösende anruf von dr. fleisch kam heute morgen :laber:
also:

a) sie machen noch eine darmspiegelung wegen der verdickungen an den darmwänden, um auszuschließen, dass ich evtl. seit jahren an einer chronischen darmentzündung leide, die die lymphknoten natürlich anschwellen lassen kann. die ist für nächsten donnerstag angesetzt.
b) dann machen sie noch ein ct der lunge um zu gucken ob da evtl. auch noch lymphknoten vergrößert sind.

aber das wichtigste:

sie entfernen zur vorsicht auf alle fälle meine vier hausbesetzer!!!!!! :D:D:D
um es für mich möglichst schonend zu machen wollen sie es endoskopisch machen, aber diese spezielle methode die sie anwenden wollen haben sie in der frauenklinik noch nicht gemacht, das würde in der urologie gemacht. der schaut sich die bilder an und entscheidet dann. wenn nicht macht dr. fleisch es auf die konventionelle art und ich habe dann einen anker auf meinem bauch. aber egal wie: sie kommen raus!!!

ach ja und was die knochenverdichtungen angeht handelt es sich dabei um einen gendefekt - da gibt es wohl auch einen tollen fachausdruck den dr. fleisch auch noch nie gehört hatte - jedenfalls führt der eben zu solchen knochenveränderungen! wieder was dazu gelernt :shy:

so genug von mir und ich hoffe, das nächste von dir wieder aus deinen eigenen vier wänden zu lesen. liebe grüße

christine

loewi
08.08.2009, 09:20
oh ja, auf jeden fall :o

und egal ob sie es endoskopisch oder offen machen ich habe riesiges vertrauen und warte jetzt der dinge die da kommen - aber mit einem ruhigeren gefühl.

liebe grüße

christine

loewi
11.08.2009, 08:47
so, jetzt bin ich an dem punkt angelangt, vor dem ich mich irgendwie seit halb zehn rumdrücke. es ist jetzt eins, habe fleißig meine ganzen beiträge aus dem letzten halben jahr in mein krebstagebuch kopiert, sollte eigentlich seit stunden schlafen, aber ich habe heut wieder so eine ich-weigere-mich-zu-schlafen-nacht ~ auch eine form der selbstverletzung wie ich meine. nun gut, egal, ich mag das, was mir seit einigen stunden, spätestens seit dem gespräch mit meiner betreuerin, durch den kopf geht loswerden:

so euphorisch ich bezüglich meiner bevorstehenden op war (und es eigentlich immer noch bin) desto mehr merke ich langsam gefühle wie befangenheit, genervtheit, missmut ja teilweise bis hin zu abstoßenden gefühlen und wut...
denn das was mit mir alleine in den vergangenen drei wochen geschehen ist, das hat so viel intimität. angefangen damit, dass die ct-aufnahmen von meinem bauch gemacht wurden über das knochenszintigramm, die mammografie und das ultraschall der brust, dann die nachsorgeuntersuchung bei meinem gyn und am tag drauf wollte dr.f. auch noch mal rein schauen (da habe ich aber stop gesagt). auch da habe ich immer und immer weiter mit mir machen lassen.
dann war ja am donnerstag die tumorkonferenz und jetzt merke ich, wie sehr eben die o.g. gefühle bei mir auftauchen. alleine die vorstellung es sitzen etwa zehn mediziner beieinander und schauen sich bilder aus deinem körper an. so doof es klingt, aber im moment empfinde ich es so dass mein körper nicht mir alleine gehört, denn wieder sind es andere, die, wenn auch nur zu meinem besten, über meinen körper bestimmen und entscheiden. und am donnerstag kommt wohl das für mich allerintimste, wenn sie eine darmspiegelung machen müssen. vor der untersuchung an sich habe ich nicht unbedingt angst nur vor der psychischen belastung durch die untersuchung, denn für mich wird es eine retraumatisierung sein (habe eben viel in der hinsicht im mb erlebt), doch ich weiß halt es muss gemacht werden. dann noch ein ct von der lunge und wieder schauen sie in meinen körper - klar, irgendwo finde ich es ja auch unsagbar faszinierend, aber erlebe es auch als bedrohlich - auch wenn man mir helfen will, es verletzt zur zeit einfach massiv meine intimsphäre. dann die frage wie sie mich operieren: wenn minimalinvasiv, dann heißt das, dass es ein für mich wieder fremder arzt macht. wird es offen operiert, macht es aller wahrscheinlichkeit nach der arzt, der mich derzeit betreut, dr.f.! und auch dieser eingriff - mir wird erst jetzt bewusst, wie sehr der ganze müll mit vertrauen zu tun hat... denn ich liege da unter vollnarkose während er an mir rumschneidet. er wird einblick in teile meines körpers haben. klar, für ihn ist es routine, sein täglich brot...aber für mich? ich muss kontrolle abgeben, meinen körper und dem anästhesisten mein leben in die hände geben und darauf vertrauen, dass sie ihren job gut machen - ich weiß dass sie es gut machen, das haben sie mir ja im vergangenen halben jahr mehr als einmal bewiesen.
aber mit dem entfernen der lymphknoten ist es ja nicht getan. denn dann beginnt das eigentliche vertrauen für mich - das vertrauen in meinen körper. denn derzeit habe ich keinerlei kontrolle über das, was in meinem körper geschieht und so muss ich ihm "einfach" vertrauen, was aber sehr schwer ist, wenn es schon einmal "enttäuscht" wurde. ich habe leichte kontrollzwänge entwickelt (die mich aber schon beginnen zu nerven), wenn ich schon nicht meinen körper kontrollieren kann...die ärzte sagen, dass es ein 5%iges risiko gibt dass es metastasen sind (aber entfernen doch nach langem hin und her und wollen schaun ob ich noch in der lunge und brustkorb lymphknoten habe? und dann die darmspiegelung??? - es macht mich sehr unsicher alles) - wie soll ich die kraft aufbringen ganz auf die 95% zu vertrauen dass es nur lymphknoten sind, wenn ich weiß was prozente bedeuten können? (es gibt ein risiko von unter 1% dass es bereits bösartig ist - vor entfernung der gebärmutter ohne irgendeinen krebsverdacht, rein im "guten" glauben, schlimmeres zu verhindern)...
und auch wenn ich mir vornehme, erst einmal den nächsten schritt abzuwarten, die entfernung der lymphknoten und dann das warten auf den pathologischen befund, was ja auch nochmal eine qual werden wird, und nicht an den übernächsten schritt zu denken (wie ist das ergebnis?) so lässt es sich nicht vermeiden, bereits an den übernächsten und den überübernächsten schritt zu denken:

- was ist, wenn doch ein oder mehrere lymphknoten befallen sind?
- bekomme ich dann eine chemotherapie?
- werden mir dann die haare ausgehen?
- wenn ja, soll ich mir nicht vorher die haare auf wenige milimeter stutzen, damit der verlust nicht so schlimm wird?

gott, ich komme mir so blöd vor, an so etwas zu denken und nicht positiv zu sein und zu sagen es wird nichts sein, denn 5% sind 5% und wieso kommen die jetzt auf die verdammte lunge? was hat meine gebärmutter und die lymphknoten mit meiner lunge zu tun?

lieber gott, ich mag doch nur, dass mein körper endlich wieder mir alleine gehört :weinen:

so, nun ist es halb zwei und ich werde mal langsam doch ins bett gehen

sorry für diese wirren gedanken...

Cee
11.08.2009, 12:16
Liebe Loewi,

lass' Dich mal ganz lieb in den Arm nehmen :pftroest::pftroest:

zu Deinen Fragen:

- was ist, wenn doch ein oder mehrere lymphknoten befallen sind?
Die werden dann entnommen und es wird sicher entschieden, dass Du Chemo und/oder Radio bekommst, aber eigentlich ist das gemäss Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft eine Kombitherapie

- bekomme ich dann eine chemotherapie?
siehe oben - sehr wahrscheinlich ja

- werden mir dann die haare ausgehen?
wenn du als Monochemo Cisplatin bekommst fallen die Haare nicht aus und diese Chemo ist die, die bei GMHKrebs normalerweise eingesetzt wird

- wenn ja, soll ich mir nicht vorher die haare auf wenige milimeter stutzen, damit der verlust nicht so schlimm wird?
wenn Du schon immer eine Kurzhaarfrisur haben wolltest, dann mal los - sonst gibt es keinen Grund :-)


Liebe Loewi, das, was Dir gerade mit Deiner Psyche passiert ist zwar recht unerträglich, aber total normal. Immerhin ist da was in Deinem Körper gewachsen, was Du nicht kontrollieren und somit einschätzen konntest. Das übernehmen nun Ärzte für Dich. Und ja, es scheint einer schier nicht enden wollenden Vergewaltigung gleichzukommen, wenn stets wechselnde (wenn auch freundliche) Menschen übergriffig in einen schneiden, reinschauen, bewerten etc. Das ist nicht so leicht zu verkraften. Auch ich habe nach meiner OP eine ziemliche Ärztephobie entwickelt und passe immer höllisch auf, dass mir ja nicht einer etwas mit mir tut, was nicht sein muss ;) Hier in der Reha wollten sie mich wieder gynäkologisch untersuchen und Blut abnehmen. Da ich aber 10 Tage vor Antritt das bereits alles hinter mir hatte, habe ich laut NEIN gesagt und denen einfach einen Ausdruck meiner Blutwerte vor die Nase gelegt und ihnen erzählt, was bei der OP gemacht wurde etc. Auch habe ich heute meine Abschlussuntersuchung abgelehnt mit der Begründung, dass ich eh im Oktober wieder dran bin mit meiner Nachsorge. Ja, die Ärzte gucken dann etwas komisch, manche auch leicht beleidigt, aber das ist mir sch...egal! Es ist mein Körper!

Mein Körper, der mir weh tut, der nicht mehr von denen angefasst werden will. Mein Körper will keine Spritzen und Kanülen mehr ertragen, keine sterilen Gerüche. Meine Augen wollen kein blendendes Weiss mehr sehen und Langkittel schon überhaupt nicht. Mein Körper will nur noch den vertrauten Chefarzt, seine Schwester und ab und zu die technischen Zauberfrauen des MRT sehen :( Und das ist alles, was ich aushalte.

Weisst Du Loewi, es geht noch weiter: Mein Schatzi fährt so gerne mit mir Motorrad. Und ich habe so Angst. Nicht, dass mir etwas passieren könnte. Sondern dass mir was passiert und ich wieder in ein Krankenhaus muss :eek::eek: Im Winter wollen wir Skifahren - und auch da habe ich Schiss :augen: Komischerweise habe ich beim Reiten mit meinem Pferd NULL Angst - verdrehte Welt :augendreh

Ich kann Dir leider keinen Trost geben, aber vielleicht einen Rat: Zieh' das jetzt durch, auch wenn es enorm schwer fällt. Schreibe in ein kleines Buch, was Dich so traurig und wütend macht und bitte suche Dir emotionale Hilfe/Unterstützung professioneller Art und bei Freunden. Weine alle Schmerzen aus Dir heraus uns sprich' mit Deinen behandelnden Ärzten, denn sie sollen wissen, was das mit Dir macht. Dann werden sie hoffentlich freundlicher und einfühlsamer mit Dir umgehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese ganzen Behandlungen weniger schlimm sind, wenn die Menschen mit einem einfühlsam umgehen und sich etwas Zeit mit einem lassen. Dann fühlt man sich nicht ganz so überrollt. Wenn alles abgeklärt ist, alle Ergebnisse auf dem Tisch liegen, wird eine Strategie entwickelt, Dich von diesem ganzen Mist zu befreien. Und diesen Gang wirst Du dann gehen müssen, aber um gesund zu werden:knuddel::knuddel: Die Erholung kommt danach. Und sie kommt - so ist das bei mir zumindenst gewesen :)

Also Loewi, wann immer Du zu einer Behandlung musst, träum' Dich in etwas, das Dich stark macht. Zieh' Dir ein Lieblingsshirt an als Ritterrüstung, oder nimm' Dir einen Talisman mit, der Dir Halt und Kraft gibt, eine Kette, ein Armband, was immer es ist. Mein Teddy war übrigens mit im OP und hat zugeschaut :cool2: Egal, was andere denken, hauptsache es hilft DIR :D

Ich schicke Dir eine Portion Bärenstärke und Kraft, Du wirst es schaffen, wie wir auch :knuddel:

loewi
11.08.2009, 15:41
huhu :winke:

danke ihr beiden lieben :knuddel: ihr habt mir sehr geholfen.

heut um eins war ja mein termin in der uni bei dr. f.! weil ich keine ruhe hatte war ich schon um kurz vor elf da :augendreh
hab mich dann gleich fürs ct morgen angemeldet und siehe da um halb zwölf kam ich schon dran und er hat sich echt eine dreiviertel stunde für alles zeit genommen. mir alle fragen en detail beantwortet:

am 2. september ist OP. operieren wird mich derselbe arzt, der schon gebärmama und eierstöcke entfernt hat. von der naht (unterhalb der bauchfalte) sieht man nichts mehr und wenn der den bauchschnitt längst nun auch so genial hinbekommt dann habe ich ein riesen respekt (habe ich aber so oder so).
ich habe dr. f. auch von meinen gedanken erzählt und er hat es meiner meinung nach auch verstanden, aber sagt, sie (die mediziner) sehen das ganze natürlich vollkommen pragmatisch und entscheiden was für mich das beste ist. übrigens hätte er es lieber gesehen, dass man die lymphknoten beobachtet aber sein chef, prof j., wollte, dass man sie entfernt.
es wird jetzt ein bauchschnitt von oberhalb des bauchnabels (unterm brustbein) bis zum schambein gemacht und es werden nicht nur die vier lymphknoten im bauchraum entfernt sondern (weil´s so lustig ist) auch noch die in der leiste mit raus, die mich ja immer wieder piesaken. ich meinte dann so ganz blauäugig "also dann insgesamt sechs?" sagt er: :boese: nix sechs stück! 25 :eek:... naja was solls :) aber dann sind die hausbesetzer und mietnomaden erstmal der wohnung verwiesen. zwei stunden sind angesetzt :augendreh:augendreh:augendreh und dann etwa sieben bis zehn tage und so vier bis fünf tage dauert die patho :augendreh. danach sechs bis acht wochen kein sport und keine anstrengung :rolleyes:

ja und ich habe ihn gefragt, was denn ist, wenn auch nur einer befallen ist, ob bestrahlung oder chemo und er sagte in dem fall "nur" chemo. aber egal auch das werde ich dann schaffen, ihr habt das schließlich auch durch den müll.

ich hab ihn dann gefragt, ob sie nicht gleich auch noch mein fett am bauch wegschneiden könnten:rotenase:, wenn es eh schon mal offen ist alles, aber geht leider nicht :weinen::weinen::weinen::weinen:

aber was sehr cool ist, dass ich am 22. mit zu einem geburtstag kann auf dem ich eingeladen bin. darauf freue ich mich jetzt sehr.

so, alles in allem bin ich jetzt sehr erleichtert.

liebe grüße erstmal für den moment.

christine

loewi
13.08.2009, 21:03
gestern war das ct der lunge - gott sei dank nicht da auch noch lymphknoten :D aber ich habe gestern schon deutlich gespürt, wie sehr meine nerven auf eis liegen. um zehn nach zehn war ich fertig, und dann musste ich noch eine halbe stunde mit der doofen nadel im arm warten (falls ich auf das kontrastmittel noch allergisch reagiere) :augendreh ich weiß ja, sie machen nur ihre arbeit, aber die haben gestern nicht ein bisschen menschlichkeit gezeigt. abgefertigt wie eine nummer, naja und dann bin ich gegen ende doch leicht wütend und genervt gewesen - habe die das auch spüren lassen und natürlich prompt eine doofe antwort kassiert, warum ich sie so dumm jetzt anmachen würde? ok, war nicht die richtige person (gibt es auch nicht, der richtige adressat ist mein körper oder der krebs, von dem ich nicht weiß, ob er noch irgendwo ist), aber hallo? ich meine ich habe allen grund, dass meine nerven blank liegen... ob nun rationales denken oder meine irrationale emotionalität spielt dabei keine rolle: fakt ist, auch wenn ich nun einen termin habe und irgendwo erleichtert bin, aber die angst bleibt! und die ist vollkommen angemessen!!!
dann war ich also endlich erlöst, dann war der bus weg und ergo: auch die bahn! das sind dinge über die ich mich früher stundenlang habe aufregen können, wo ich aber heute merke, es sind wenige minuten, weil mir die momente zu kostbar sind, als sie mit ärger und frust zu verbringen. bin dann doch irgendwie mittags angekommen, habe mir kartoffeln gekocht, mit margarine pfeffer und salz *lecker* -> henkersmahlzeit! dann um drei das ekelzeug für die darmspiegelung heute getrunken und vier stunden später die tabletten. mir ging es die ganze nacht ziemlich mies. gut der durchfall, klar, aber übelkeit, kotzeritis (wahrscheinlich stress, aber vielleicht auch unverträglichkeit) und wahnsinnig gefroren. heut früh ging es mir dann so miserabel, auch weil mein zucker voll im keller war (für meine verhältnisse) - habe ja diabetes und das ist alles durch die untersuchungen etwas ins schleudern geraten. und bin schon früh hin, in der hoffnung früher als halb elf dran zu kommen. naja war dann fünf nach halb elf als sie mich runter gebracht haben und um viertel nach elf ging es dann los. die stimmung war sehr locker und entspannt, so dass sich meine wahnsinnige angst die ich vorher hatte, echt in grenzen hielt. sie haben mir den zugang gelegt; der arzt erklärte mir, dass ich wie bei der vollnarkose zwei spritzen kriege, eine die mich leichter macht, dann die schlafspritze. dann weiß ich nur noch, dass er das eine zeug gespritzt hat, mir warm wurde und es kribbelte, dann war ich weg. als ich aufwachte, sagte man mir, der arzt habe auch schon mit mir gesprochen. ach hat er :rolleyes:, kein plan. jedenfalls haben sie auch da nichts gefunden! einerseits bin ich erleichtert, andererseits war es so eine kleine hoffnung, dass sie was finden (entzündung eben) was die lymphknoten erklärt hätte. hat es aber nicht. naja aber jetzt gönne ich mir die zweieinhalb wochen untersuchungspause. heut abend gehe ich früh ins bett.gif und morgen früh muss ich um neun in wuppertal bei meinem gyn sein zur besprechung der untersuchung bei ihm augedrehen.gif. werd dann wahrscheinlich da bleiben weil ich um vier dann therapie habe.
so viel dann erst einmal für heute.

loewi
14.08.2009, 11:57
huhu,

habe vorhin die ergbenisse von meinem gyn bekommen:

PAP II :D:D:D:D:D für mich ist das eine glatte Ia :rotenase::rotenase::rotenase:

mal seit langem etwas gutes, etwas wirklich gutes.

liebe grüße

christine

loewi
27.08.2009, 22:07
ich bin gestern soooo überraschend von einem super netten menschen in den arm genommen worden und konnte mich gar nicht wehren :rotier:

nein im ernst, es hat mir einen kleinen moment halt gegeben. es ist das wonach ich seit monaten mich sehne, aber angst hatte es auszusprechen und ich glaube ich hätte es auch nicht wirklich ausgehalten. *prinzesschen rühr mich nicht an"

aber gestern in einer meiner schwächsten momente hat er mich einfach umarmt. eine kleine geste so voller ehrlicher herzlichkeit.

tat so gut :weinen:
_________________

Cee
28.08.2009, 10:02
so ein warmer Moment kann einen ganz schön durcheinander bringen :D

SCHÖN!:knuddel:

loewi
28.08.2009, 11:37
oh ja, wie wahr :rotier:

loewi
28.08.2009, 13:02
gestern war noch ein ziemlich schlimmer tag. angefangen als frau h. anrief, meine andere betreuerin und eben wissen wollte, ob das jetzt alles geklappt hat mit der beurlaubung von der uni und so.
ich saß in der bahn und kämpfte am telefon schon mit den tränen weil ich einfach dermaßen am limit gerade mich bewege, was meine körperlichen und seelischen kraftreserven angeht. sie fragte mich dann auch, was mir gedanklich halt geben könnte. und ich habe mich nicht getraut, eigentlich beinahe geschämt zu sagen, dass mir dieser moment halt gegeben hat und es auch gedanklich tut.

dann entstand gestern in der ergo binnen glaub weniger als einer minute ein sehr krasses bild. ich habe gleich angefangen ohne zu reden, einfach diesen druck loswerden. nur es geht nicht. im moment ist die angst wie eine schlinge, die sich um meinen hals legt. so habe ich es auch auf dem bild gemalt.

ich auf einem drahtseil, unter mir der abgrund und in meinem nacken der krebs und um meinen hals die angst, die schlinge, die mir aber vielleicht gerade auch den letzten rest an halt gibt.

ich spüre, dass ich zunehmend depressiver werde und wieder vermehrt mit meiner maske vor dem gesicht rum laufe. ich reiße böse witze und weiß es ist galgenhumor. nur ist der nicht besonders witzig, vertreibt nicht meine angst und meine fassade beginnt zu bröckeln. und ich kämpfe und kämpfe und kämpfe, dass ich noch irgendwie diese letzten fünf tage schaffe. und dann wenn ich wieder aufwache beginnt noch einmal die zeit der folter.

ja, ich bin optimist, sehr sogar, aber ich kann nicht anders, als darüber und daran zu denken, was sein wird, wenn sie etwas finden und ich chemotherapie bekomme. und am meisten machen mir echt meine haare zu schaffen. gerade gehe ich sehr sorgfältig mit ihnen um, kämme sie ausgiebig und trage sie oft jetzt offen. aber es tut mir weh, wenn ich daran denke, dass ich sie vielleicht in zwei wochen werde kurz schneiden müssen, denn drei dinge sind klar für mich, wenn ich eine chemo kriege:

1. ich lasse mir die haare schick kurz schneiden
2. ich werde mir einen port legen lassen, damit sie mich für die chemo nicht immer neu stechen müssen
3. ich werde keine perücke tragen nono. es gibt so schöne hüte und mützen und und und...

es fällt mir schwer, mich im spiegel zu betrachten und zu wissen, dass ich in fünf tagen nicht mehr so aussehe wie heute. klar verändert man sich jeden tag. (auch das ist etwas, das mir in den letzten monaten sehr aufgefallen ist) - doch dann werde ich eine narbe haben von 20 cm etwa. und diese narbe werde ich täglich sehen. :undecided die andere sehe ich ja nicht. naja und auch wenn sie so gut verheilt wie die andere, so werde ich sie immer fühlen können. ich finde narben irgendwie faszinierend, denn für mich ist es immer so, dass narben geschichten erzählen. jede narbe, die ich mir selber zugefügt habe, erzählt ihre eigene geschichte.
anders fühlt es sich noch mit dieser narbe an, die entstehen wird:
- sie ist sehr präsent für mich, sie zeichnet mich an einer für mich sehr intimen stelle. für mich ist mein bauch und besonders mein bauchnabel etwas fast heiliges, denn darin habe ich meinen sohn getragen - schwer zu erklären
- die geschichte, die diese narbe erzählen wird, ist eine geschichte vom krebs, ob sie was finden oder nicht, aber sie wird gemacht um alles auszuschließen :huh: und auch wenn ich danach gesund bin, dann wird das eine ewige erinnerung an diese zeit bleiben.

das ganze ist schwer in worte zu fassen. ich fühle mich fremd, habe einen sehr schlechten kontakt zu meinem körper, aber dafür einen sehr intensiven kontakt zu meiner seele... wie sieht es in meiner seele aus. ich greife nochmal auf die methode von meinem körpertherapeuten thomas zurück, meine gefühle und meine gedanken mit bildern, farben und formen zu beschreiben:

meine seele erinnert mich an ein verlassenes fabrikgebäude. alte backsteine, rote, warme backsteine, sie isolieren. je tiefer ich in das verlassene gebäude vordringe, desto mehr fällt mir der staub auf dem boden auf, hier und da einmal ein werkzeug, verrostet, da sich lange zeit keine verwendung dafür gefunden hat. ich hebe diese werkzeuge auf und sammel sie ein. dann gehe ich weiter, blicke in rohre und versuche ihrem dunklen verschlungenen weg mit meinem blick zu folgen. doch sie verlaufen ineinander und teilen sich wieder. ich blicke hinauf zur decke. zerbrochene fenster, durch die lauwarmer nieselregen fällt. wärmt und kühlt meine haut. die umgebung macht mich benommen, doch ich fühle mich sicher. ich gehe zur wand des gebäudes und lehne mich an die backsteinwand. genieße die kühle der steine, betrachte die halle von einer anderen seite, überall der staub, denke lange nicht aufgeräumt worden, hier drinnen... jede menge werkzeug, aber was ich nicht finden kann, das sind ein besen oder ein staubsauger... der regen, der durch die deckenfenster fällt, wärmt plötzlich nicht mehr, kühlt, ich fühle mich wie gelähmt... etwas drückt mich an die wand...dunkelheit...benommenheit. plötzlich rieche ich rauch. und da sehe ich es: feuer! es brennt... alles in meiner seele brennt und ich bin gefangen ...

ich bin so durcheinander im moment, stehe neben mir, ich merke es schon wieder, aber noch muss ich drei stunden durchhalten, um dann an meinem derzeit einzigen sicheren ort ein wenig halt zu haben, bei meiner therapeutin. mein anderer sicherer ort ist derzeit das betreute wohnen. das büro.

so ich denke mal für den moment lasse ich es so stehen

christine

loewi
30.08.2009, 12:11
gestern war mein großer tag am meer:
um fünf uhr aufstehen und um sechs uhr ging es los, mit verschiedenen halten um die anderen mit aufzunehmen. schluss endlich war dies gegen halb acht der fall und wir sind durchgefahren bis nordwjik.
je näher wir kamen, desto kribbeliger wurde mir im bauch, beinahe als wäre ich verliebt und je näher wir kamen, desto mehr merkte ich, dass sich auch die wolken und die farben des himmels veränderten. kurzum ich freute mich riesig auf diesen tag.
wir stiegen aus dem bus aus (6,5 stunden zeit am meer) und ich fühlte mich zuhause. diesen unverwechselbaren geruch der nordsee sofort in der nase, sturm und blauer himmel und tolle wolken. ich war vom ersten moment an glücklich. das meer habe ich bis dahin nur gerochen. aber ich spürte vom ersten moment an die kraft des meeres. das meer hinter den dünen, der wind und das rauschen des meeres im hintergrund. ich konnte es kaum erwarten.
und dann endlich sah ich es: mein geliebtes meer und es war überwältigend, denn es herrschte mindestens windstärke 3 - 4 und somit ganz schöne wellen genauso wie ich es liebe und warum ich eben die nordsee liebe. ich mich in null komma nichts in meine anderen klamotten geschält, schuhe aus, socken aus und nur mit t-shirt und kurzer hose (trotz meiner unschönen beine :rolleyes:) und ab ans wasser. gerade ging die flut zurück so dass ich wirklich recht weit ins wasser konnte. und stand dann erst einmal eine weile da und genoss es, das wasser meine beine umspülen zu lassen und wenn das wasser zurück ging, dass der sand sich um meine füße verteilte und die nächste welle kam. ich habe respekt vor dem meer bzw. vor der kraft des meeres doch ich fühlte mich so sicher wie ich mich immer am meer fühle. liegt es an dieser unglaublichen weite des meeres und an der kraft der elemente? das wasser - die luft - der sand? egal, es ist wie mein zuhause. so bin ich dann los und etwa gute drei kilometer im und am wasser entlang bis zum einen ortsende gelaufen. durch den ort dann zurück und "typisch" holländisch freute ich mich auf eine frikandel mit holländischen pommes. pustekuchen! stink normale dünne pommes *schmoll* naja lecker war es trotzdem! der ort an sich ist recht nichtssagend. tourihochburg eben.
dann habe ich mich gegen halb eins wieder auf den weg gemacht und geschaut, wo genau der parkplatz ist. gut einen kilometer vom zentrum entfernt und dahinter begann die dünenlandschaft und damit der noch schönere teil als direkt am strand. ich bin also am parkplatz vorbei, wusste nun wo er ist und wie lang es braucht. und rein in die dünen. ein wenig mulmig war mir zumute, aber das legte sich schnell. es war unfassbar, diese landschaft, sie ist atemberaubend. und so bin ich gute fünf kilometer gelaufen. in der ganzen zeit habe ich nur wenige menschen unterwegs getroffen und so konnte ich diese eindrücke in mich aufsaugen. die landschaft, der herbe geruch nach gewächsen die ich aus dem süden frankreichs kenne (wo ich auch immer sehr glücklich war), der starke wind, die hohen dünen und im hintergrund das rauschen des meeres und der geruch nach salzwasser. ich bin gelaufen und gelaufen und gelaufen ohne nachzudenken dass ich laufe. es hatte etwas sehr reinigendes für mich. ich bin an meine grenzen gegangen (denn ich musste ja die fünf kilometer auch wieder zurück), aber ich habe sie meines erachtens nicht überschritten. es hat mir kraft gegeben, denn es hatte etwas beinahe meditatives. ich habe es im nachhinein als meinen eigenen kleinen jakobsweg bezeichnet, als meine kleine pilgerreise. denn eines tages möchte ich den jakobsweg gehen, und wenn es auch nur ein teil ist. doch ich habe nun zum zweiten mal diese eindrucksvolle erfahrung gemacht, dass dieses schweigende gehen, dieses meditieren, sehr heilsam und reinigend ist.
dieser tag hat mir sehr sehr viel kraft gegeben. und ich bin nicht wie sonst meistens mit gesenktem blick gelaufen, sondern mit offenen augen auf die umgebung gerichtet. und habe nicht einmal mit mir selber geredet, wie ich es sonst schonmal mache. nix, schweigen und nur das rauschen von wind, meer, strandgras und sand.
es lässt sich schwer in worte fassen, was diese stunden mit mir gemacht haben und das weiß nur ich alleine in meinem herzen. tief in meiner seele kann ich daran festhalten und kraft schöpfen.

Para
03.09.2009, 15:44
Liebe Loewi,
ich bin noch neu im Forum und habe jetzt Deine Geschichte gelesen. Auch bei mir hat sich nach nur Ausschabung, dann "nur "Wertheim Op dann doch 6Chemo ein Lympknoten von 29 war befallen und 2 Brachy Bestrahlungen in der Scheide. (Es geschah aber auf meinen Wunsch und wurde mir nur geraten)Angegeben wurde mein Krebs mit Figo IIa aber behandelt wird meines Erachtens nach III.
Bei meiner Chemo ich habe jetzt die 5. hinter mir, gingen die Haare nach gut 2Wochen der 1. Chemo aus. Ich bekomme Carboplatin und Taxol.
Aber vielleicht bleibt Dir ja alles erspart und die zu entnehmenden Lympknoten lassen keine weitere Behandlung erfolgen. Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen. Aber wenn doch, kann ich Dir nur sagen: ich habe die Chemo sehr gut vertragen, kein Erbrechen nur recht müde und die Blutwerte sind im Keller.
Also Kopf hoch, ich weiß, wenn man erst in dieser Mühle drin ist, geht es einem manchmal blendend und dann wieder ist man dem tod nahe.

Hoffentlich meldest Du Dich bald wieder und drücke Dir die Daumen.
:knuddel:
Liebe Grüße Para

loewi
03.09.2009, 17:27
huhu,
gestern war nun die op und langsam fühle ich mich wieder einigermaßen. also ich muss ehrlich sagen, so sehr hat mich keine dieser op's umgehauen. gestern ging gar nichts, der doofe blasenkatheter war bis heut früh drin, jetzt wo er raus ist habe ich seit etwa einer halben stunde einen wahnsinnigen druck - rein intuitiv sage ich mal am harnleiter oder scheide. kann aber vielleicht auch sein, weil ich durchfall habe. da später die schmerzärztin kommt, werde ich sie mal drauf ansprechen.

gut aber der reihe nach: der anästhesist kam noch mal rein und sagte, dass sie noch eine päridural-anästhesie machen:eek:, um mir hinterher die schmerzen zu nehmen. dann noch den dienstag habe ich fast die nerven verloren, den ganzen tag abführzeug trinken:augendreh. die folgen waren jetzt nicht soooooooooooo schlimm. trotzdem war ich abends voll erledigt, wache in der nacht auf - migräne, na klasse! morgens um halb acht gings dann los, komplettes vorbereitungsprogramm. gott sei dank sind alle im op-team super nett. das kann man nicht anders sagen. da die docs ne fortbildung hatten sollte es gegen neun los gehen. halb neun riefen sie in der blutbank an um die angewiesenen konserven zu ordern -nein wir haben nichts da :augendreh. also kreuzblut genommen und mich in den aufwachraum verfrachtet. dort gleich die spinalanästhesie gelegt. zur beruhigung eine spritze dormicum und dann noch eine. man war ich high. musste noch weiter warten auf die blutkonserve :) naja inzwischen war ich sooooo entspannt von dem dormicum, dass ich um eine dritte bat (warum auch immer) - und schon hatte ich sie intus. wie ich in den op gekommen bin keine ahnung. dort weiß ich nur noch, dass der anästhesist fragte, wovon ich träumen möchte. keine ahnung mehr ;)
vier stunden später, um drei, war ich wieder unten. als die schwester mich rundum versorgt hatte kam dr. L. um mir im halbschlaf zu erklären was gemacht wurde. als er wieder raus war habe ich die schwester gefragt, ob er gerade da war. ja, es war kein traum :) naja irgendwann durfte ich dann aufstehen, bzw. mich erstmal auf die bettkante setzen was gar nicht so einfach war. beim aufstehen habe ich mich mehr an der schwester festgekrallt als irgendwas anderes. naja und heut früh dann endlich aufstehen. ich saß auf der bettkante und meinte nur so, hey besser, als gestern. bin aufgestanden: hey super! haha von wegen reichlich am schwanken. dann gewaschen, wollte aufstehen und höre auf einmal rechts nichts mehr, dann wurde mir dermaßen schwindelig und das war es dann erstmal mit aufstehen. langsam wird es besser.

gerade war die schmerzärztin da und sie sagte, es kann durchaus sein, dass nach so einer päridural-anästhesie die erste zeit noch die blase gelähmt ist, aber wenn es innerhalb der nächsten stunde nicht besser ist, kriege ich wieder einen blasenkatheter :twak::twak::twak: also daumen drücken.

gruß christine

loewi
11.09.2009, 16:05
viel passiert seit dem letzten mal und ich mag heut auch gar nicht so viel schreiben, nur kurz:

alle 30 entfernten lymphknoten sind tumorfrei!!!:D

auch meine beschwerden, wie die ständig gestauten beine seit jahren und die schmerzen im becken... mit einem mal weg. unglaublich wie zermürbend schmerzen sein können.

später oder die tage dann mehr :)

loewi
20.09.2009, 22:04
bei uns kehrt echt keine ruhe ein:mad: heute ist mama in die uni zur notfallambulanz in der gyn, weil sie im bereich der operierten brust bläschen bekommen hat - und wie sie richtig vermutet hat: gürtelrose :augendreh hört das denn eigentlich gar nicht auf? naja, jetzt war sie schnell daheim hat die nötigsten sachen gepackt und ist mit dem taxi in die uni zurück. dort wird sie wohl die nächsten 14 tage verbringen "dürfen"... besuchen darf ich sie nicht, weil mein immunsystem selber noch voll im keller ist. naja
so und ich gehe jetzt ins bett.

christine

loewi
22.09.2009, 20:36
so hab ja schon im kaffeeklatsch geschrieben dass heut ein recht guter tag war, jetzt abends leider doch noch so ein kleiner psychischer durchhänger. morgen habe ich zwei termine in der uni. einmal nochmal narbe kontrollieren (das ist ok) und dann nochmal ultraschall von der brust, ob und wie der lymphknoten sich verändert hat :augendreh. hab die schnauze voll. am freitag termin beim gyn, denn irgendwie habe ich seit der op schmerzen untenrum (naja eher so einen fiesen druck) und auch leichten ausfluss :(

naja wir werden sehen

gute nacht :winke:

loewi
22.09.2009, 20:37
wo ist mein profilbild?

loewi
18.10.2009, 16:49
schon länger her, dass ich hier geschrieben habe

ich fürchte ich sollte doch morgen oder so zum gyn gehen. :rotenase: man wie ich mich darüber freue. aber der druck untenrum wird zwar besser, dafür der ausfluss mäßig bis stärker. und vor allem habe ich da wo früher gebärmutter und eierstöcke waren ein ziehen, als hätte ich meine tage. das wird jetzt langsam nicht mehr nett. ich habe zwar am 29. den termin zur nachsorge. nur wenn das (wie ich vermute) eine entzündung ist, dann bringt der pap abstrich nächste woche glaub ich nicht besonders viel. außerdem bin ich :twak::twak::twak: über mich selber dass ich nicht schon vorher mich drum gekümmert habe. statt dessen den sand in den kopf stecken :o

naja wir werden sehen...

christine

loewi
18.10.2009, 21:07
so, da die schmerzen nun nicht mehr weggingen trotz dauerschmerzmedikation bin ich dann in die notfallpraxis bei uns...und erleichtert denn gynäkologisch ist alles in ordnung :D also keine entzündung und nichts. es war wieder eine ziemliche viecherei und einmal mehr weiß ich zu schätzen was ich an meinem frauenarzt habe. der gyn meinte nur er habe einen heidenrespekt dass ich trotz allem immer noch so gerade stehe, doch ich solle gut auf meine psyche achten (er hat leider gesehen dass ich mich - seit langer langer zeit - doch wieder einmal selber verletzt habe). er war sehr nett. nachdem ich ihm dann sagte, dass ich auch seit der op mit durchfall zu kämpfen habe und so hat er mich gleich zum internisten "weitergereicht". ein sehr junger spunt und ich dachte na toll der hat doch bestimmt keine wirkliche ahnung. doch es stellte sich dann ganz anders heraus. er hat mich nur unterstützt den beschwerden weiter auf den grund zu gehen und erst wenn dann die gesamte diagnostik abgeschlossen ist und wirklich nichts gefunden wurde, kann man immer noch drüber nachdenken, ob es und inwieweit es psychosomatisch ist. habe ihm auch die onkologische praxis genannt in der ich mich vorstellen möchte und es scheint eine der besten in düsseldorf zu sein. so und nun nach diesen nervigen stunden gehe ich mit einem ruhigen gefühl ins bett :winke:

loewi
31.05.2010, 17:42
huhu

schon wieder ist es eine ganze weile her.
auch bestimmt wieder zwei nachsorgeuntersuchungen hinter mich gebracht.
beim ersten mal war der PAP bei 2w bei der letzten 2 mit degenerativen veränderungen (die nach meinem doc in der uni - wo die letzte nachsorge war - aber hormonbedingt sind). allerdings habe ich wieder eine kräftige hpv infektion (gott sei dank nur low risk positiv) und nächsten mittwoch werden mir die warzen weggelasert.
außerdem hat mein uni-doc mir ein dilatoren set verordnet, um das ich erst mal bei der krankenkasse kämpfen musste. aber ich habe gesiegt :D - erst ist es von krankenkasse und med. dienst abgelehnt worden (beim med. dienst war ein mann ausschlaggebend). dann habe ich widerspruch eingelegt und beim zweiten mal wurde es von einer frau bewilligt. ok ich weiß nicht ob das was miteinander zu tun hat, aber hauptsache ich habe wieder einen sieg eingefahren. :lach2:
so und nun habe ich gleich gesprächsgruppe wo ich noch einen ätzenden konflikt klären muss :rolleyes:

:winke: bis bald

christine