PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brustkrebs


amistade
04.03.2009, 12:36
Hallo,
bin aus Graz, total unbedarft mit diesem Thema. Nun hat es mich aber , wie aus heiterem Himmel selber betroffen.
Bin brusterhaltend operiert, T-1, G-2, N-1
also Knotengröße 1,5 cm, einziger Knoten, 12 Lymphdrüsen entfernt, eine davon befallen mit 1 Metastase größer als 0,5 mm, aber nicht größer als 2mm.

Nun muss ich zum Skelettszynthigramm, hab natürlich eine Heidenangst, bin allein und alles ist nicht so leicht.
Weiss vielleicht jemand welche Therapie mich erwarten könnte ? Wie lange ca., und so ?
Möchte so gern nach Deutschland zurück, zu meiner Familie, aber hier alle sausen lassen geht wohl auch schleht.
Hab überhaupt keine Ahnung und wäre dankbar, wenn mir jemand etwas Hilfestellung bei all meinen Fragen geben könnte. Ich hoffe, dass ich noch geheilt werden kann....... ?!?

schönen Tag und danke
amistade

Moonlady
04.03.2009, 20:40
Liebe Amistade,

die Diagnose "Brustkrebs" wirft wohl fast jede Betroffene in ein Wechselbad der Gefühle. Und darauf führe ich auch Deine Frage "Ich hoffe, dass ich noch geheilt werden kann" zurück.

Ich bin jetzt mal ganz ehrlich: im Januar 2005 (da bekam ich meine Diagnose) war ich so durch den Wind, dass ich dachte, ich würde den Herbst nicht mehr erleben. Und das, obwohl alles darauf hinwies, dass mein Krebs gut behandelbar ist, und obwohl ich keine Metastasen hatte.

Nun ja, jetzt ist 2009 - und ich lebe nach wie. Die Erkrankung hat mir zwar viele Veränderungen in meinem Leben beschert (nicht immer die, die ich unbedingt am allerliebsten gehabt hätte), aber es geht mir trotzdem weitestgehend gut.

Tja, und die Frage, ob und wann wir geheilt sind, die kann uns leider keiner so ganz konkret beantworten. Es gibt ja diesen magischen 5-Jahres-Zeitraum, nach dem man als "geheilt" gilt , sofern zwischenzeitlich nicht nochmals Krebs auftritt. Aber eine Garantie, dass danach nie mehr etwas passieren wird, gibt es wohl für keine von uns.

Welche Therapie Dir von den Ärzten vorgeschlagen wird (und damit auch, über welchen Zeitraum sie sich erstrecken wird), hängt sicherlich zum einen von Deinem Alter ab, aber natürlich auch davon, welche Rezeptoren Dein Krebs aufweist (z.B. hormonabhängig) und ebenso vom Ergebnis des Knochenszintigramms (gibt es bei Dir nicht auch noch eine Röntgenaufnahme der Lunge und eine Sonografie der Leber? Das sind bei uns in Deutschland Standarduntersuchungen bei der Diagnose Brustkrebs).

Bevor Du also einen konkreten Therapievorschlag von den Docs bekommst, wird es wohl noch ein paar Tage dauern. Und wir alle hier im Forum wissen, wie nervtötend diese Warterei auf Ergebnisse immer ist. Das ist immer ein Zeitraum, den man irgendwie "überstehen" muss - und da gibt es die unterschiedlichsten Strategien: Musik hören, lesen, mit Freunden reden (auch über Sorgen und Ängste) oder oder oder. Probiere einfach aus, was DIR gut tut!

Was ich Dir noch auf den Weg geben möchte:

Notiere alle Fragen, die Dir einfallen und die Du gerne beantwortet haben möchtest. Diese Fragenliste kannst Du dann in Dein Arztgespräch mitnehmen und Dir vom Doc alles für Dich Wichtige beantworten lassen.

Sinnvoll ist es auch, einen Menschen, dem man vertraut, zum Arztgespräch mitzunehmen. Denn vier Ohren hören mehr als zwei und das ist bei so wichtigen Gesprächen immer gut!

Sicherlich liegt mit der Diagnose, die Du jetzt bekommen hast, ein "Weg ins Unbekannte" vor Dir. Du weißt noch nicht genau, wie der Stand der Dinge ist, was alles auf Dich zukommen wird.

Aber ich als Betroffene kann Dir sagen: es gibt ein Leben mit Krebs ... und auch das kann durchaus schön, intensiv und fröhlich sein (auch wenn es sich vielleicht gegenüber dem "Leben vor Krebs" deutlich verändert)!

Ganz viel Kraft wünsch ich Dir und sende Dir viele Grüße


Barbara