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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Down wegen Haarausfall


Nando50
05.03.2009, 16:04
Hallo zusammen !!!!

Ich bin neu: neu in diesem Forum, neu lebend mit der Diagnose Brustkrebs,
neu mit den Gedankengängen Chemotherapie, Strahlentherapie und Anti-Hormontherapie. :embarasse
Brusterhaltende OP war am 17.02.09 mit Ausräumung der Lymphknoten (20 Stück, 3 waren befallen)

Bisher hatte ich mich und "meine Gefühle" gut im Griff ! Aber heute hatte ich das erste Gespräch in der Chemo-Praxis. Der Arzt war ganz nett, die Praxis ist freundlich eingerichtet, aber - ich bin sowas von down !! Die Haare werden definitiv (Aussage vom Arzt) ausfallen, habe ein Rezept für eine Perücke und auch bereits einen Termin beim Perückenfrisör gemacht - aber alles in mir streikt !!! Ist es jemanden von euch auch so ergangen ?
Heulen wegen ein paar Haaren ??? Die sind noch gar nicht ausgefallen und trotzdem geht es mir bei dem Gedanken schon mies ! Kann von euch jemand "Aufbauarbeit" leisten ??? Ich brauche ein bißchen Trost.....:cry:

Ganz liebe Grüße an Euch - Nando50

Eli01
05.03.2009, 16:14
ja, Mensch, Nando, das kann ich gut nachvollziehen...ich erinner mich noch gut an mein Chemo - Vorgespräch, da hab ich in dem Moment, wo es um Haarausfall ging abgeschaltet und gedacht "macht was ihr wollt, aber nicht mit mir!". Nun, das war im März 2006, natürlich hab ich die Chemo gemacht und mir sind, wie allen anderen Frauen auch, die Haare ausgefallen, unter Tränen. Aus meinem Umfeld hab ich dann immer eher Unverständnis bekommen, weil "die wachsen ja wieder",die hatten ja auch alle ihre Haare, aber für mich war das auch echt schlimm. Du bist also nicht allein mit deinen Gefühlen, mir ging´s so, und ich weiß, dass es vielen anderen Frauen auch so ging. Klar, wichtig ist im Moment, dass der Krebs bekämpft wird, oder? Leider geht´s nicht ohne Haarausfall, ich hab oft gedacht, jede Nebenwirkung zeigt ja, dass die Chemo wirkt, und es nützt nichts, da muss Frau wohl durch...und übrigens, sie wachsen tatsächlich wieder, ganz sicher ;)
Ich wünsch dir alles, alles Gute, Kopf oben lassen,
Eli

Nando50
05.03.2009, 16:21
Eli, lieben Dank für deine schnelle Antwort. Ja, ich weiß:es geht sooooo vielen Frauen ebenso wie mir. Und die Haare wachsen auch wirklich wieder nach !!
Aber - nein, kein ABER !!! Ganz viele Frauen haben das geschafft - und ich sollte hier kein Trübsal veranstalten.... Danke nochmal !!! :)

KylieM
05.03.2009, 16:43
Liebe Nando,

ich mache seit Anfang Dezember Chemo. 2 Wochen nach der 1. Gabe sind mir die Haare büschelweise ausgefallen. Mein Mann hat mich dann kahl rasiert. Ich hatte vorher lange Haare. Jetzt habe ich eine Perücke mit kurzen Haaren (Kunsthaar), die aber von der Struktur her meinen echten Haaren sehr ähnlich sind. In den ersten paar Tagen ohne Haare habe ich ständig rumprobiert: Tücher, Mützen, Perücken.

Inzwischen trage ich aber nur noch die Perücke (und nachts ein Mützchen). Ich habe für meine neue "Frisur" sogar schon Komplimente bekommen. Wenn ich Lust habe, erzähle ich, dass es nur eine Perücke ist - wenn nicht, bedanke ich mich nur für das Kompliment. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich meine Haare nicht mehr lang wachsen lasse, weil mir kurze Haare anscheinend besser stehen.

Jetzt wünsche ich Dir, dass Du auch eine schöne Perücke findest, mit der Du wirklich zufrieden bist. In Wahrheit ist es doch so: niemand schaut uns so genau an, wie wir das selbst vor dem Spiegel tun.

Liebe Grüße
Kylie

Löwin69
05.03.2009, 16:56
Hallo Nando,
ja genau so ging es mir auch,bei meinem Chemo-Gespräch hatte ich mehrmals gefragt ob es vorkommen könnte das die Haare nicht ausgehen,hatte so gehofft.Doch mein Arzt sagte,das sie immer ausgehen werden.Hab dann zuhause erst mal geheult,der Gedanke war schrecklich.Als es dann losging mit dem Haarausfall,hab ich wieder geheult,wollte nicht mehr raus.Irgendwie hab ich es dann geschafft zu meinem Perrückengeschäft zu gehen und hab einfach gesagt,drehen sie mich vom Spiegel weg und alles ab.Erst als alles ab war ging es mir besser.Das war im Okt.07,wenn ich jetzt daran denke weiss ich garnicht das ich dies so schrecklich fand,denn ich hatte wirklich keine besonders schönen Haare,extrem dünn und teilweise kaputt.Und das beste an dieser sch... Situation,meine Haare sind jetzt gesund und dichter:tongue
Ich wünsche dir alles Gute
viele Grüsse Tina

Nando50
05.03.2009, 17:26
Danke für Eure Antworten !! Das tut echt gut !! :)
Für Samstag habe ich beim Frisör einen Termin für einen Mecki-Schnitt gemacht - für die Psyche....:o

@Barbara: danke für die infomativen Seiten - auch zum Thema Hautpflege!

Liebe Grüsse an Euch allen von Gabi

KarinF
05.03.2009, 17:28
Hallo Nando,

deine Gefühle kann ich nur zu gut verstehen. Mir ging es genauso und jeder von meinen Lieben redete mir zu, dass die Haare im Vergleich zum Leben doch unwichtig seien.

Das mag sein, aber ich kam mir damals absolut beraubt vor. Beraubt der Gesundheit, nie mehr ohne das Damokles-Schwert Krebs leben zu können. Und dann auch noch beraubt des letzten bißchens Würde, des Schutzes. Ich fühlte mich, wie ein hässliches kleines Vogelkind, das ohne Federn aus dem Nest gefallen ist.

Heute aber weiß ich, dass alles wichtige in uns ist. Auch wenn uns alles genommen wird, was Hülle ist, wir selbst bleiben uns erhalten und treu.

Ich wünsche dir eine ähnliche Erfahrung wie KylieM sie gemacht hat. Probiere einfach aus, was dir am besten gefällt, Tücher, Hüte, Mützen oder eine schicke Perücke. Und mach dir alles zum Freund, es sind deine neuen Accessoires. Und danach wird dein Haar nur so spriesen, dass du dich wundern wirst.

Nun wünsche ich dir ganz viel Kraft für deine weitere Behandlung und alles Liebe und Gute.

Liebe Grüße
Karin

suzal
05.03.2009, 17:28
Hallo Nando!

Auch mir ist es beim ersten Mal nicht besser ergangen. Man fühlt sich irgendwie, wie ein Außerirdischer. Aber meine Haare sind wieder nachgewachsen. Voriges Jahr bekam ich dann Kopfbestrahlungen und wieder waren alle Haare weg. Nur diesmal habe ich es viel gelassener gesehen und trage auch keine Perücke. Im Sommer war mir damit zu heiß und so habe ich mir ein Kopftuch einfach aufgesetzt. Wichtig ist doch nur, dass die Krebszellen vernichtet werden. Irgend wann bin ich auch zur Einsicht gekommen: Schönheit ist nicht alles!

Kopf hoch, Deine Haare werden noch viel schöner nach kommen.

Alles Liebe
Susanne

Zitronengras
05.03.2009, 17:50
Mir geht es ganz genauso wie Dir, 2 Wochen nach der 1. Chemo sind mir 3 Tage vor Weihnachten die Haare ausgegangen und mein Mann hat sie dann abrasiert. Bis heute finde ich dies das Schlimmste an der ganzen Sache.

Aber es ist nunmal leider daran nichts zu ändern und ich sage mir auch, was sind schon ein paar Monate mit Glatze gegen ein geschenktes Leben?!

Traurig darüber darf man natürlich trotzdem sein. Finde ich ganz normal. Die eine kommt besser mit dem Verlust klar, die andere nicht so. Finde ich menschlich. Ich hatte immer längere Haare und wollte auch nie einen Kurzhaarschnitt. Jetzt werde ich wohl jedes kurze Haar mit Freunde begrüßen. ;)

Lilli 40
05.03.2009, 18:51
Hallo Gabi,
vor 2 Jahren war ich mitten in der Chemo. Perücke habe ich mir vorher besorgt. Kurzhaarschnitt vor dem Krankenhausaufenthalt. Als dann der Haarausfall losging, habe ich mit die restlichen Haare mit dem Haarschneider selbst abgeschnitten. Dann sofort Perücke auf (bin keinen Schritt ohne gegangen, aber da entscheidet jeder selbst, wie er sich wohlfühlt). Nachts dünne Mütze, war mir sonst zu kalt. Ich habe die ersten Stoppeln herbeigesehnt. Jetzt nach 2 Jahren ist alles wieder Ok. Ansonsten ging es mir auch wie Kylie. Viele positive Bemerkungen wegen flottem Schnitt und neuer "Tönung" :D. Habe auch nicht jedem auf die Nase gebunden, daß es eine Perücke ist. Anfangs hatte ich das Gefühl, jeder sieht mich an und bemerkt, daß es eine Perücke ist . War natürlich nicht so. Hoffe, ich konnte Dir etwas Mut zusprechen.
Liebe Grüße, Lilli, die eigentlich Eva heißt:winke::winke:

stern52
05.03.2009, 19:22
Hallo,
ja, auch ich war so unglücklich über meinen Haarverlust. Die Haare waren mein ganzer Stolz und wunderschön. Ich kann es auch nicht schönreden, es ist einfach schlimm und keine Träne ist umsonst. Ich habe damals gesagt, jetzt wurde mir schon die Brust genommen und jetzt auch noch die Haare. Ich habe von der Mutter meiner Freundin Mützchen gehäkelt bekommen, habe mir schöne Tücher gekauft und für Notfälle eine ganz tolle Perücke.

Heute war ich beim Friseur und habe wieder so schöne Haare und eine schöne Frisur. Es kommt alles wieder, aber es ist im Moment des Verlustes kein Trost.

Ich drück dich ganz fest
Gruss
stern

sprotte
05.03.2009, 19:24
Hallo Nando,

ich empfand es nicht so schlimm, als mir die Haare ausfielen. Das tut ja nicht weh! Ich hatte eher Angst vor Nebenwirkungen, die Schmerzen bereiten.

Es hört sich vielleicht komisch an, aber es kann auch sein praktisch ohne (eigene) Haare. Kein Waschen, kein Färben, keine unordentlichen Haare nachdem man im Winterwetter draußen war.
Einfach die Prücke kurz aufschütteln, fertig. Bevorzugt trage ich jedoch Tücher, das fällt bei dem kalten Wetter auch kaum auf.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich mit Tuch häufig anders behandelt werde als mit Perücke.
Bei Behörden muß ich mich nicht groß erklären, "man sieht mir ja an, daß ich krank bin".
Gestern war ich z.B. mit meiner Tochter bei der Kinderärztin. Ich fragte, ob ich vielleicht in einem anderen Raum warten könnte, da ich mir zur Zeit keinen Infekt erlauben darf. Nach wenigen Minuten wurden wir schon ins Sprechzimmer gerufen :-)

Ich habe vor kurzem ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefiel: "Heute bin ich blond- das Mädchen mit den neun Perücken" von Sophie van der Stap.
Es handelt sich um die Biographie eines Mädchens, das mit 21 Jahren an Krebs erkrankte.

Meine letzte Chemo liegt nun vier Wochen zurück, es ist schon ein Flaum zu sehen!!!
Ich bin mit meiner eigenen Frisur zum Haarstudio gegangen, weil ich eine Perücke wollte, die der Frisur am nächsten kommt. Mir wurde jedoch davon abgeraten, da Langhaarperücken schwer zu pflegen sind.
Ich entschied mich für eine Kurzhaarperücke und erntete viel Lob von meiner Familie und Freunden.

Demnächst werde ich mit meiner Perücke zum Friseur gehen und möchte meine Haare genauso geschnitten bekommen :-)

Ich habe meine Schwester und meine Tochter zum Perücke aussuchen mitgenommen. Ich habe es bewußt lustig genommen und auch die unmöglichsten Perücken aufgesetzt. Wir haben dabei viel gelacht.

Ich wünsche dir daß es dir gelingt, diese leidige Angelegeheit leicht zu nehmen.

Liebe Grüße
Sprotte

knöpfchen59
05.03.2009, 19:46
Hallo Nando,
wie sagt man so schön : willkommen im Club:mad:

Die Haare sind halt der natürliche Schmuck der Frau. Auch wenn jetzt eine lange Durststrecke auf Dich zukommt, sie werden wieder wachsen.

Ich gehöre schon fast zu denen, die bald "fertig haben";).

Chemo, OP und 21 von 33 Bestrahlungen sind geschafft. 6 Wochen nach der letzten Chemo kamen die ersten vorwitzigen Haare wieder.

Und jetzt : :eek:sie sprießen ohne Ende:eek: überall:)

Mit einer schönen Perücke,vielleicht Deiner Frisur angepaßt, fällt das kaum oder überhaupt nicht auf. Ich bin und werde noch oft angesprochen , dass ich doch wirklich Glück gehabt hätte, bei so vielen Chemopat. hört man doch, die Haare fallen aus. Wenn ich dann sage, bei mir auch sind die Leute :eek:

Das schaffst Du schon und es ist ja nur für den "Übergang".
Ich habe für meine Perücke etwas tiefer in die Tasche gegriffen, da ich ja so einige Friseurbesuche gespart habe. das hat sich gelohnt.

Viele Grüße nach Velbert aus Essen :winke:

knöpfchen

Heike2008
05.03.2009, 19:58
Hallo,
also ich kann mich sprotte nur anschließen!!!! Am anfang war es unüberwindbar aber irgendwann( man glaubt es nicht) sind es tatsachlich einfach nur HAARE!!!! als mir meine ärztin sagte es sind nur haare da dachte ich " ja klar, selber einen 1,50m langen zopf und bei mir sinds halt nur HAARE!!! Ja gehts noch und ich habe sooooo sehr um meine HAARE getrauert!!!!
Aber tatsächlich irgendwann gehst du morgends die Emma (Perücke) schütteln - aufsetzten und -----fertig!!!!
Zum schluß habe ich auch meinen spaß an tüchern entdeckt! das hätte ich nie für möglich gehalten, aber es war eben hochsommer und so heiß!!!
Und schau....meine diagnose liegt jetzt genau 1jahr zurück und meine haare sind so wundervoll nachgewachsen!!!:)
Also Kopf hoch.......auch wenn du vielleicht im moment noch nicht so genau verstehst was wir dir sagen wollen.
Das Buch, das mädchen mit den 9 perücken ist wirklich supi, ich habs auch gelesen!!!
LG bis bald ich denke ganz fest an dich!!!
Heike

Amazona
05.03.2009, 20:13
Hallo Nando,

Deinen Kummer kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch ich war todunglücklich als ich mich von meinen langen Haaren verabschieden mußte und mochte die erste Zeit überhaupt nicht in den Spiegel sehen. Dieser komische Glatzkopf der mich da anstarrte war mir sooo was von unbekannt ! Aber ich hatte mir dann schon vor der Chemotherapie eine Perücke mit deutlich kürzeren Haaren zugelegt und kein Mensch hat es gemerkt ! Die, die es wußten, fanden meinen Skalp sehr gelungen und das war tröstlich. Zum Glück war meine "Skinheadzeit" im Winter, sodaß es mir unter dem "Fifi" nicht zu warm wurde. Zu Hause band ich mit Tücher um.
Seit dieser Zeit laufe ich mit einer Kurzhaarfrisur durch die Gegend und fühle mich pudelwohl damit. Ohne die haarlose Zeit wäre ich garnicht auf die Idee gekommen, daß kurze Haare viiiiel praktischer sind als lange Haare.

Liebe Nando, gräm Dich nicht, wir haben es alle mehr oder weniger gut überstanden und es ist ein so tolles Gefühl, wenn die Haare wieder sprießen. Jeden Tag habe ich zärtlich meine flaumige Glatze getätschelt und war der glücklichste Mensch unter der Sonne, als ich endlich wieder "oben ohne" unter die Menschheit gehen konnte.
Laß`den Kopf nicht hängen, es wird alles wieder gut !

Liebe Grüße
und eine herzliche Umarmung
Amazona

Nando50
05.03.2009, 20:19
Hallo Gabi,
vor 2 Jahren war ich mitten in der Chemo. Perücke habe ich mir vorher besorgt. Kurzhaarschnitt vor dem Krankenhausaufenthalt. Als dann der Haarausfall losging, habe ich mit die restlichen Haare mit dem Haarschneider selbst abgeschnitten. Dann sofort Perücke auf (bin keinen Schritt ohne gegangen, aber da entscheidet jeder selbst, wie er sich wohlfühlt). Nachts dünne Mütze, war mir sonst zu kalt. Ich habe die ersten Stoppeln herbeigesehnt. Jetzt nach 2 Jahren ist alles wieder Ok. Ansonsten ging es mir auch wie Kylie. Viele positive Bemerkungen wegen flottem Schnitt und neuer "Tönung" :D. Habe auch nicht jedem auf die Nase gebunden, daß es eine Perücke ist. Anfangs hatte ich das Gefühl, jeder sieht mich an und bemerkt, daß es eine Perücke ist . War natürlich nicht so. Hoffe, ich konnte Dir etwas Mut zusprechen.
Liebe Grüße, Lilli, die eigentlich Eva heißt:winke::winke:

Danke, Eva ! Die erste "Panikattacke" ist jetzt hoffentlich - dank der lieben und vielen Resonanz im Forum - vorbei. Es wird schon...
Ganz liebe Grüße an Dich von Nando, die eigentlich Gabi heißt :winke:

Rehfrau
06.03.2009, 15:27
Hallo,
auch ich möchte dir Mut zusprechen, ist alles halb so wild. Ich weiss aber auch, wie fertig man ist, wenn einem der Haarausfall bevorsteht. Auch ich habe fürchterlich geweint nach der ersten Chemo und förmlich darauf gewartet. Jeden Morgen beim Aufwachen habe ich gefühlt, ob noch alles fest ist. Und dann am 13. Tag danach abends konnte ich die Haare so vom Kopf nehmen. Mein Mann hat sie mir dann kurzerhand abrasiert, nachdem ich ihn darum gebeten habe. Seitdem trage ich tolle Tücher und Hads. Es ist alles nicht so schlimm. Zu jedem Outfit trage ich die passende Kopfbedeckung und in dieser Jahreszeit weiss der Außenstehende gar nicht, ob es ein Muss ist oder nur ein modisches Assesoir. habe sogar schon viele Komplimente bekommen.
Also, ich hoffe, daß auch ich dir ein wenig Mut machen konnte. Das Vorher ist schlimmer, als das Nachher!
Tröstende Grüße, sende ich dir!

holiday1978
06.03.2009, 15:59
Hallo Nando50,

ich kann dich gut verstehen.
Auch ich war fix und fertig....und habe geheult, als meine Haare 2 Wochen nach der 1.Chemo ausgegangen sind...
Als es los ging habe ich sie abrasiert. Ich hätte da nicht zuschauen können, wie sie jeden Tag weniger werden :mad:

Ich habe eine schöne Perücke, Mützen und Tücher gekauft....und komme inzwischen damit klar.
Habe auch überwiegend POSITIVES gehört, Komplimente für meine Glatze und Perücke bekommen. Das baut ein wenig auf.
Nur an manchen Tagen bin ich noch unsicher...
Frau lernt damit zu leben, und nächste Woche ist es bei mir bereits 1 Monat her !!!

Und sie kommen bald wieder....da denke ich ganz fest daran !!!

Kopf hoch, DU packst das auch !!!

Lieben Gruss
Holiday1978

KylieM
06.03.2009, 19:49
Hallo Nando,

ich habe gerade erst gelesen, dass Du die gleiche Chemo machst wie ich (FEC-Taxotere). Vielleicht hast Du ja Glück, und Deine Haare fangen schon während der Taxotere-Chemo wieder zu wachsen an. Ich habe jetzt 3 x FEC und 1 x Taxotere hinter mir, und die Haare sprießen schon wieder (naja, vielleicht 1,5 cm, aber immerhin :D). Vielleicht rasier ich mich nochmal, damit sie ein bisschen kräftiger werden.

Liebe Grüße
Kylie

KylieM
07.03.2009, 11:20
Habe ich geschrieben: 1,5 cm? Ich meinte natürlich: 1,5 mm! (Ein freudscher Fehler? ;)).

Stef81
08.03.2009, 21:22
Ich kann die Angst vor dem Haarausfall auch sehr gut verstehen. Habe am 19.02.09 meine erste Chemo bekommen und nun gehen mir seit Donnerstag die Haare aus. Habe dann meine Perücke noch mal anprobiert. Da sie mir nicht mehr so gut gefiel, bin ich noch mal zu meinem Perückenladen. Nun gefällt sie mir wieder. Habe aber auch noch ein paar Tücher mitgenommen.
Wer nun glaubt, dass ich gut mit dem Ausfall klar komme, der irrt. Ich stehe jetzt schon wieder unter Wasser, wenn ich all die Berichte lese. Das Haarewaschen haben ich auch eingedampft. Dabei breche ich nämlich regelrecht zusammen. Meine Mutter redet dann immer auf mich ein, dass das alles schon wieder wird. Ich kann es nicht mehr hören! Aber eigentlich sollte ich es echt als "ist halt so" hinnehmen. Kann ich aber nicht. Leider versteht keiner um mich rum, wie es sein kann, dass ich weniger Angst vor den beiden OPs und vor allen anderen Nebenwirkungen hatte und habe, als vor dem Haarverlust. So ist es aber nun mal!
Bin gerade am Überlegen, ob ich mir auch die Haare abrasieren lasse von meiner Perücken-Dame (die habe ich echt lieb gewonnen). Vielleicht ist es besser, wenn man dann einmal kräftig heult, weil sie weg sind, als das man damit taglang konfrontiert wird. Aber ich traue mich nicht. Und da ich Dienstag das erste mal Herceptin bekomme und am Donnerstag wieder Chemo habe, werden die Haare, wenn es mir wieder besser geht, eh weg sein.

Das Buch von Sophie kenne ich auch. Habe es einer Freundin geschenkt. Ich selber mag es gerade nicht lesen. Keine Ahnung wie meine Nerven das vertragen. Werde es mir aber später mal ausleihen. Sie hat übrigens ein neues Buch geschrieben. Es heißt "Morgen bin ich wieder da".

So, nun wünsche ich dir viel von allem was du dir wünschst!

Gruß
Steffi

KarinF
09.03.2009, 14:35
Liebe Steffi, vielleicht kann ein Außenstehender, der selbst noch nie sowas erlebt hat, einfach nicht nachvollziehen, was in uns dann vor sich geht. Vielleicht ist auch ein bißchen Hilflosigkeit dabei, wie man in so einem Fall tröstet.

Mir ist das in der letzten Zeit sehr bewusst geworden, egal um welches Thema es geht. Letztens hat mir beispielsweise eine Bekannte zum Trost geschrieben (als ich ein bißchen über die Nebenwirkungen der Chemo und so klagte), dass einem der Körper halt manchmal Streiche spiele. Ich weiß, sie meinte es lieb und wollte mich trösten, aber an mir nagt das immer noch. Denn es sind für mich nun wirklich keine Streiche, die uns der Körper nach Krebs oder während der Chemo spielt.

Ich überlege nun, mich ab und zu in unserer Krebsselbsthilfegruppe blicken zu lassen, dass ich mit meinen "Wehwehchen" mir nicht immer vorkomme wie ein Geisterfahrer, sondern echtes Verständnis und auch mal einen wertvollen Tipp bekomme. Ich genieße das auch hier im Forum, weil wir als Gleichgesinnte uns gegenseitig einfach anders stützen können.

Nehmt euch so, wie ihr seid und akzeptiert auch eure Gefühle (z.B. die Traurigkeit bei dem Haarverlust). Nicht nachdenken, ob das Sinn macht oder nicht, sondern wahrnehmen und sich selbst ein bißchen gedanklich in den Arm nehmen. Es ist einfach eine Ausnahmesituation, mit der jeder anders umgeht.

Liebe Grüße
Karin