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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blutung unter Tamoxifentherapie


Sybi
05.05.2009, 20:51
Hallo ihr Lieben,vielleicht kann mir hier jemand behilflich sein. Ich nehme seit 3,5 Jahren Tamoxifen und habe jetzt eine richtig starke Blutung bekommen.Das Blut ist dunkel,fast schwarz.Ich war vor 2 Wochen zum vaginalen Ultraschall, da war alles in Ordnung.
Kann es sein,daß ich jetzt während der Tam Therapie meine Peroide wieder bekomme???
Ich werde mir auch einen Termin beim Gyn holen, aber vielleicht hat ja jemand ähnliche Probleme und kann mich ein bischen aufmuntern:(

Liebe Grüße und eine sonnige Woche :winke:

Blauerschmetterling
05.05.2009, 22:58
Hallo Sybi,

während der Einnahme von Tam kann es zu Blutungen kommen. Die Ursache ist möglicher Weise eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut. Müsste bei jeder vaginalen Untersuchung gemessen werden.
Bei mir hatte sich nach 3 Jahren Tam die Dichte der Schleimhaut mehr als verdoppelt. Blutungen hatte ich noch nicht, doch wurde vorsichtshalber in der Klinik eine Ausschabung vorgenommen. Jetzt, bin im 5. Jahr mit Tamoxifen, ist die Dichte der Schleimhaut normal.

Eine Untersuchung beim Gyn möchte ich Dir dringend empfehlen.

Liebe Grüße
Anneli

Birgit49
05.05.2009, 23:48
Hallo Sybi,

wenn du noch nicht in den Wechseljahren bist und durch Chemo und/oder Zoladex deine Eierstockfunktion nicht unterdrückt ist, kann unter Tamoxifen durchaus deine Periode wieder einsetzen. Das ist völlig normal. Tamoxifen wird deshalb auch bei Frauen vor der Menopause eingesetzt.

Allerdings kann sich die Schleimhaut der Gebärmutter abnorm verdicken. Bei deinem nächsten Gyn - Termin solltest du abklären lassen, ob sich die Dicke der Schleimhaut noch im Normbereich bewegt.

Liebe Grüße

Birgit

Sybi
06.05.2009, 06:48
Danke ihr Lieben, habt mir sehr geholfen.Ich werde heute morgen gleich beim Gynäkologen anrufen.Die Dicke des Endometriums ist vor 2 Wochen gemessen worden und war normal.Vielleicht habe ich ja wirklich meine Periode bekommen.
Danke für die Antworten :-)

Bis bald Sybille

Tante Emma
06.05.2009, 12:04
Huhu Sybille!

Also, ich kann Dir nur von meiner persönlichen Erfahrung berichten und rate Dir deshalb: so schnell wie möglich zum Gyn und NICHT abwimmeln lassen!
Ich hatte Ende Januar 2007 eine einmalige und schwache Blutung unter Tam.
Anfang Januar war ich noch beim Gyn, der mir bestätigte, daß das Tam so wirken würde, wie es sollte und alles okay wäre.
Da mir eingetrichtert wurde, daß ich im Falle einer Blutung umgehend den Arzt aufsuchen solle, bin ich also wieder zum Gyn, der feststellte, daß sich innerhalb dieser knappen 4 Wochen seit meiner letzten Untersuchung eine Schleimhaut aufgebaut hatte, die schon einen grenzwertigen Durchmesser erreicht hatte. Er meinte, ich solle meinen Onkologen drauf hinweisen und gab mir sogar das Ultraschallbild mit.
Reaktion meines Onkos: "Sie produzieren wahrscheinlich noch zu viele Hormone!" Ich bat daraufhin um die Bestimmung des Hormonstatus, was bei meinem Onko aber irgendwie nicht ankam.
Im März wurde dann eine Ausschabung gemacht, da eh eine offene Biopsie wg. Mikrokalks anstand (die Stelle lag ungünstig und konnte nicht gestanzt werden).
Morgens OP, mittags nach Hause. Ich bekam Fotos von der OP mit; angeblich zwei harmlose Polypen...- na dann.
Dann kam Ostern und alles hat ewig gedauert. Nach über einer Woche der Befund: Gebärmutterkrebs!
Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich nicht so hinter der Geschichte hergewesen wäre, sondern mich auf den Onko verlassen hätte!

Falls Du Dich fragst, warum so viel Zeit zw. Blutung und OP vergangen ist: das lag an einem 4-wöchigen Job, für den ich bereits gebucht war. Und da mein Onko damals so lässig reagiert hatte, hab ich versucht, mich nicht verrückt zu machen.
Auf meine Frage hin, ob dieser Krebs vom Tam kommen könne, verneinten dies 4 von 5 Ärzten; nur einer gab zu, daß er es nicht völlig ausschließen könne.
Allerdings steht es meines Wissens nach auch im Beipackzettel, daß in Ausnahmefällen bösartige Wucherungen auftreten können.
Die Konsequenz war eine große OP, bei der Gebärmutter, Eierstöcke (auf meinen Wunsch hin) und 24 Lymphknoten entfernt wurden. Zum Glück ging das minimalinvasiv; der Bauchschnitt blieb mir also erspart.

Inzwischen bin ich bei einer anderen Onkologin in derselben Klinik und fühle mich bestens betreut.
Mit meinen Wechseljahren hab ich mich trotz meines noch jungen Alters von 36 Jahren inzwischen arrangiert und ich nehme wieder Tam...- immerhin gehts ja auch noch um den hormonabhängigen Brustkrebs von 2006.

Ausschabungen unter Tam kommen wirklich sehr oft vor!
Meine Schwester mußte sich 2 Mal einer Ausschabung unterziehen.
Und ich denke nicht, daß Du Dir allzu große Sorgen machen mußt, auch wenn bei mir das alles leider ziemlich blöde gelaufen ist. Aber da hab ich einfach nur unwahrscheinliches Pech gehabt.
Was ich Dir gerne mitgeben möchte ist, daß Du Dich nicht abwimmeln lässt!
Wenn Du einen umsichtigen Arzt hast, wird er Deine Beschwerden ernst nehmen. Falls er das nicht tun sollte: bleib hartnäckig!!

Ich wünsche Dir alles Gute!
Liebe Grüße,
Tante Emma.