Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : CLL-Behandlung Was ist besser ? Nebenwirkungen ?
NicoleMeier
15.05.2009, 16:37
Hallo,
bei meiner Mutter haben sich die Werte wieder erheblich verschlechtert - Die Leukos sind von 45.000 (im April) jetzt bei 149.000 !
Nach der Fludarabin Chemo vor 2 Jahren und dem danach sehr schnellen Anstieg wurde jetzt ca. 1 Jahr mit Leukeran und Intratect behandelt.
Anfang April hat sie sich eine Pause erbeten.
Jetzt schlägt der Arzt Rituximap+Bendamustin vor, oder Map Campath. Hat jemand damit Erfahrung ?
Meine Mutter ist jetzt 72 J. und hat paralell dazu einen schweren Herzklappenfehler...
Danke Nicole
Hall Nicole,
vorab: 149.000 Leukos sind für sich betrachtet noch kein gravierendes Problem. Ihr braucht Euch also darüber keine großen Sorgen zu machen!
Fludarabin als Monotherapie (F) ist zwar eine recht milde Therpie, hält jedoch ähnlich wie Leukeran meistens nicht lange vor. Wesentlich effektiver ist die Kombination mit Cyclophosphamid (FC). Ähnlich effektiv, meistens sogar besser verträglich, soll bei der CLL Bendamustin+Rituximab (BR) sein, was z.Zt. von der DCLLSG (www.dcllsg.de) in einer Studie mit dem neuen Therapiestandard FCR verglichen wird. Der Antikörper Campath ist zwar schon längere Zeit für die CLL zugelassen, damit haben sich jedoch oft ganz gefährliche Nebenwirkungen gezeigt, weshalb die Ärzte mit dem Einsatz dieses Medikamentes äußerst vorsichtig geworden sind. Bei einem zusätzlichen Herzfehler, so meine Meinung, sollte man Campath nur im äußersten Notfall anwenden. So ein Notfall könnte z.B. eine bestimmte Genmutation, die sogenannte 17p Deletion sein. Man stellt sie per FISH-Test fest. Dabei sind nämlich alle gängigen Chemotherapeutika mehr oder weniger unwirksam. Falls möglich, solltet Ihr auf jeden Fall BR den Vorzug geben.
Ich wünsche Deiner Mutter viel Erfolg mit der Therapie.
Gruß Waldi
Hallo Nicole,
wie du unten im Anhang lesen kannst, werde ich z.Z. im BR Arm nach dem
CLL10 Studienprotokoll der DCLLSG: http://www.dcllsg.de/cll10/index.php
behandelt und muss sagen das ich bis jetzt nach dem 3.Kurs mit keinerlei Nebenwirkungen zu kämpfen habe. Meine Blutwerte sind bis auf die zu niedrigen
Trombos im grünen Bereich :D.
Vor dem nächsten Kurs habe ich im Rahmen der Studie eine KMP, da es mir im
allgemeinen schon viel besser als vor der Therapie geht hoffe ich das die Chemo auch im Knochenmark ihre Wirkung zeigt.
Ein für einige sicherlich nicht unwichtiger Effekt bei der Behandlung mit Bendamustin ist, dass die Haare nicht ausgehen auch wenn es auf meinem
Foto anders aussieht :smiley1:.
Gruß Markus
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