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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechseljahre? Ja, nein, vielleicht, schon durch?


schnuffi1965
26.06.2009, 22:47
Hallo Ihr,

ich (heute 44 Jahre) habe die Diagnose BK 2006 bekommen. Der war schon an den Knochen, Lymphknoten und im Kopf. Den Primärtumor hat man nicht gefunden und nach der Chemo waren auch keine Metastasen mehr da. :rotier2:

Nach der letzten Chemo Feb.2007 wurde im März FSH (110.1) und im April FSH (106.6) bestimmt. Danach habe ich bis heute Femara 2,5mg bekommen. Es wurde zwischendurch kein weiterer FHS oder Östrogenspiegel bestimmt. Nun war im letzten CT ein Befund an einem Eierstock (verdacht auf Krebs) festgestellt worden, den ich unbedingt beim Gynäkologen abklären sollte. Habe mir jetzt einen neuen Gyn (Zusatzqualifikation der Ärztekammer Hamburg zur Behandlung von gynäkologischen Krebspatientinnen) gesucht, da ich mit der vorherigen Ärztin nicht mehr zu Recht kam. Mein Arzt hat sich nun den Befund angesehen, hat Ultraschall gemacht, Tumormarker bestimmt und auch gleich mal den Hormonspiegel überprüfen lassen, da er mich eigentlich für zu jung hält um mit den Wechseljahren durch zu sein (Eierstöcke vorhanden, Gebärmutter vor 14 Jahren entfernt). Erstmal Entwarnung kein Krebs CA125 = 18.1 :rotier:. Und nun mein FSH = 16.8 und E2 = 61.4. Mein Arzt sieht es so, das ich nicht in den Wechseljahren bin und Femara nicht nehmen dürfe, sondern Tamoxifen nehmen sollte. Ich über gab den Bericht mit den Daten meiner Onkologin. Sie meinte die Werte einer Hormonbestimmung wären unter Femara nicht aussagefähig (Zitat:“ Die Bestimmung ist Bull –Shit) und ich solle mal zu dem Gyn in der Klinik gehen, der würde es mir erklären, da sie zwar auf Brustkrebs spezialisiert ist aber selber keine Gyn ist.

:confused: Und nun weiß ich nicht mehr was ich glauben soll und wem ich glauben soll.
Vielleicht habt ihr ja auch solche Erfahrung gemacht, oder könnt mir mal sagen ob ich überempfindlich bin, da jetzt einfach auch angst habe die falsche Entscheidung zu treffen.

Liebe Grüße

Birgit49
27.06.2009, 00:46
Hallo Susanne,

meine Diagnose war auch 2006, hormonpositiver BK, damals war ich 48 Jahre alt. Ich hatte keine Chemo, nur OP und Bestrahlung.

Um die Eierstöcke auszuschalten bekam ich 1 Jahr Zoladex/Tamoxifen, 1 Jahr Zoladex/Femara. Dann wurde Zoladex abgesetzt, ich nahm Femara alleine weiter. Nach einem Monat setzte meine Regel wieder ein und der Hormonspiegel wurde bestimmt ( während der Femara Einnahme). Ergebnis: praemenopausaler Status.

Inzwischen habe ich mir die Eierstöcke entfernen lassen und nehme nur Aromasin.

Mein Arzt hat trotz Femara den Hormonspiegel bestimmt. Nach Aussage meines Arztes bringt ein Aromatasehemmer bei praemenopausalen Frauen keinen therapeutischen Nutzen. Dass die Einnahme die Bestimmung des Hormonspiegels beeinflusst, war nach Aussage meines Arztes zu vernachlässigen, weil die Eierstöcke so viele Hormone produziert haben, dass der Test eindeutig war. Die ärztliche Empfehlung war dann, Tamoxifen weiterzunehmen.

Ist bei dir durch die Chemo die Eierstockfunktion gehemmt ? Hast du noch deine Regel?
Ein Jahr nach der Chemo kann dein FSH Wert ja wieder sinken. Auch Veränderungen an den Eierstöcken beeinflussen den Wert. Der Referenzbereich ist auch ziemlich groß, für die Wechseljahre 23 - 116 http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef3/lbef_fsh_lh.htm#Menopause

Nach meinen Erfahrungen kennen sich nur wenige Ärzte mit der AHT gut aus. Ich empfehle dir, in ein zertifiziertes Brustzentrum zu gehen und dort eine Drittmeinung einzuholen. Ich denke, dass die Ärzte dort in der Lage sind, die Effekte eines Aromatasehemmers aus dem Hormonstatus "herauszurechnen" und dir das geeignete Medikament empfehlen können.

Liebe Grüße

Birgit

schnuffi1965
27.06.2009, 01:23
Hallo Birgit,

vielen Dank für die Antwort.
Auch mein BK ist hormonpositiv. Da ich keine Gebärmutter mehr habe, sonhdern nur die Eierstöcke, kann ich es nicht beurteilen ob ich noch meine Regel bekommen würde. Laut den FSH Werten im März (110,1) und April (106,6) 2007 war die Eierstockfunktion gehemmt. Und jetz ist FSH 16,8 und E2 (der leider bei den Onkologen nicht bestimmt wurde) 61,4.

Ich glaube Femara ist bei praemeno nicht zugelassen.

Zertifiziertes Brustzentrum ist gut. Meine Onkologin will für nächste Woche einen Termin für mich da machen. Ist nur ein Stockwerk unter der onkologischen Ambulanz, wo sie ist.

Ich hab jetzt die Idee meinen Gynäkologen mal anzusprechen, ob er nicht mit Oberarzt von Brustzentrum redet, damit die Fachkompetenz mal auf einen Nenner kommt. Ich vertraue mehr meinem Gyn als der Onkologin.


Lieben Gruß

Birgit49
28.06.2009, 00:33
Hallo Susanne,

Aromatasehemmer sind auch bei praemenopausalen Frauen zugelassen. Ich habe Tamoxifen nicht vertragen (Thrombose) und habe deshalb Femara bekommen, allerdings mit Zoladex. Manche Ärzte weichen auch von den Leitlinien ab und empfehlen auch bei nicht metastasiertem BK als Ersttherapie einen Aromatasehemmer + Trenantone/Zoladex bei praemenopausalen Frauen.

Im Brustzentrum bist du bestimmt gut aufgehoben. Mein Gynäkologe macht nur die Krebsvorsorge südlich des Äquators, auf einen Onkologen verzichte ich ganz und ansonsten gehe ich zur Nachsorge ins Brustzentrum. Da ist auch bei besonderen Fragen, z.B. zur AHT, immer mal ein Termin ausser der Reihe möglich gewesen. Allerdings bin ich mit dem Fahrrad in nur 10 Minuten dort.
Die Ärzte dort haben immer jeweils einen Bericht an meinen Gynäkologen und meine Hausärztin geschickt, und zwar schnell.

Liebe Grüße

Birgit

schnuffi1965
10.07.2009, 22:49
Hallo,
ich wollte nur noch mal kurz berichten was bei mir in der letzten Zeit los war, nach dem ich hier in das Forum meine Frage gestellt habe. Also ich war jetzt noch im Brustzentrum und dort wurde das Ergebnis von meinem Gyn bestätigt. Ich bin noch nicht in den Wechseljahren und bin auf Tamox 20 umgestellt worden. Es war richtig dass ich nach der Chemo keine Östrogenproduktion hatte, aber dies hat sich im laufe der Monate wieder regeneriert und wurde leider nicht bemerkt, da ich keine Gebärmutter habe und daher auch keine Periode bekomme. Die Ärzte hätten einfach alle 3 Monate einen Test machen müssen, dann wäre auch keine Unsicherheit aufgekommen. Zum Glück ist ja nichts weiter passiert und ich warte jetzt mal ab wie ich das Tamox vertrage.

Liebe Grüße