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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fatigue


ängel
19.07.2009, 22:24
Hallo alle zusammen,
habe mal eine Frage, weiss nicht ob ich hier richtig bin.

Bin im Okt. 07 brusterhaltend operiert worden, danach 8 x Chemo (4x EC und 4x Taxotere) und 25 x Bestrahlung.
Habe jetzt ein Lymphödem und Nervenirritation im linken Daumen und Zeigefinger. Die letzte ( und einzige) nachuntersuchung war im Feb. 09.
Mammo, CT und Biopsie zeigten keine Auffälligkeiten.

Bin jezt psychisch eigentlich o.k. Nat'urlich denke ich täglich an die Krankheit aber fühle mich mehr gesund als dass ich Angst vor Rückfall habe.
Trotzdem bin ich immer noch sehr müde und schnell erschöpft. Nach einem Einkaufstripp oder ungewohnter Belastung bin ich total k.o. Jeden Nachmittag schlafe ich ganz schnell ein und fest, obwohl ich nachts gut schlafe und bis um 7.00.
Meine Konzentration hat nachgelassen und ich kann Stress nicht mehr so gut hantieren. Ich habe immer gedacht, jeden Tag wird es besser, schwimme jeden Tag, ernähre mich anders, so dass ich schon 4 Kilo in 1,5 Monaten abgenommen habe. Aber an einem Tag ist es o.k. und am nächsten Tag und nach Belastung bin ich erschöpft. Wenn ich mit Freunden zusammen bin kommt plötzlich ein Zeitpunkt da ist automatisch Schluss, ich will nur noch nach Hause, hab das Gefühl ich kann nicht mehr.

Jezt habe ich gelesen dass viele Frauen mit Brustkrebs und nach Chemo und Besstrahlung diese Erschöpfungszustände haben und alles unter dem Krankheitsbild Fatigue zusammengefasst wird,
Mir wird ganz Bammel, weil ich ab September ein Praktikum anfangen soll, Vollzeit und die Hin- und Rückfahrt dauert je 1,5 Stunde und muss ich mit dem Auto fahren.
Einerseits freue ich mich, andererseits habe ich Angst, ob ich es schaffe.

Hat einer von euch schon mal was von Fatigue gehört? kennen eure Ärzte das?
Tut mir leid dass es so viel war zu lesen.
Ängel:confused:

BarbaraO
19.07.2009, 22:44
Hallo Ängel,
von Fatigue haben wir sicher alle schon gehört und auch darunter gelitten.
So frustrierend es klingt, wirst Du wohl damit leben müssen, dass Du nun einen Gang zurückschalten musst.
Es wird nicht mehr so wie vor der Erkrankung. Leider.
Fast alle haben noch lange Zeit unter dem zu leiden, was wir selbst ironisch Chemo-Alzheimer nennen. Es wird schwerer, zu lernen und Sachen zu behalten.
Auch sind wir alle für lange Zeit viel eher kaputt als vor der Erkrankung. Das machst Du gerade durch. Schlaf, wenn Du müde bist, geh viel an die frische Luft und iß viel Obst und Gemüse wegen der Vitamine.

Es ist gut, dass Du Sport treibst. Damit unterstützt Du den Gesundungsprozess erheblich.
Mach Dich jetzt nicht verrückt. Bis zum Praktikum ist noch Zeit und es wird schon wieder besser, wenn auch nicht mehr so ganz.

Lieber Gruß

knöpfchen59
19.07.2009, 23:26
Hallo ängel,
ich denke, das sind noch die Nebenwirkungen aus der großen Wundertüte der Chemo und begleit. Medis.

Der Eine hat mehr, der Andere weniger damit zu kämpfen.
Wenn ich an einem Tag viel körperlich getan habe, muß ich am nächsten Tag einen Gang zurückschalten.
Aber dann klappt es wieder. Und wie auch schon hier früher mal geschrieben: ohne Einkaufszettel gehe ich schon lange nicht mehr aus dem Haus oder baue mir Eselsbrücken, damit ich nichts vergesse.

Aber mit der Zeit wird das alles besser.

Nimm Dir einfach, wann immer Du kannst, eine Auszeit für Dich und laß die "Seele baumeln".

Das wird schon wieder.

Viel wichtiger finde ich: warum hast Du keine Nachsorgeuntersuchungen ???
Da Du doch Beschwerden hast , solltest Du es abklären lassen.
Mit Lymphoedemen ist nicht zu spaßen und wie ich gehört habe , können diese Beschwerden auch noch Jahre nach der Erkrankung auftreten.

Einfach mal zu Deiner Sicherheit abklären lassen.

Liebe Grüße
knöpfchen59

ängel
20.07.2009, 09:51
Liebes Knöpfchen und Barbara,
danke f'ur eure Antworten.

Das mit den Nachsorgeuntersuchungen ist so eine Sache. Habe mich hier auch schon darüber ausgelassen.
Ich wohne in Schweden und hier ist ärztemangel. Ich habe jedes Mal einen neuen Onkologen und die letzte hatte mehr Ahnung vom Unterleib als von der Brust, wie sie selbst sagte.
ûber Lympfödem habe ich ja auch schon geschrieben, dass es z.B. keine Lymphdrainage gibt, sondern nur einen Strumpf. Mein Ödem sitzt aber uber der Brust und Schlüsselbein.

Ängel:winke:
,

Sophia65
20.07.2009, 18:38
Hallo Ängel,

geht mir genauso, immer noch.
Erstdiagnose war im September 2007 (siehe unten).
Seitdem habe ich auch immer noch mit dieser Müdigkeit zu kämpfen, obwohl ich Sport mache, gut esse, etc. etc.
Manche Tage sind gut, aber oft ist es auch so, dass ich zwischendrin am Tag, so gegen Mittag, einen Knick habe, wo ich mich dann einfach für eine halbe Stunde hinlegen muss, damit die Energie ausreicht.
Ich versuche mich darauf einzustellen,dass das nun mal jetzt so ist und versuche meine Tage und die Zeit so einzuteilen, dass nicht mehrere Sachen hintereinander anstehen (wenn machbar).
Meine Konzentrationsfähigkeit hat auch ganz schön gelitten unter der Chemo, es ist zwar schon wieder etwas besser geworden, aber nichts desto trotz hab ich das Gefühl, dass ich manchmal eine ganz schön lange Leitung habe und auch ziemlich vergesslich bin:o
Da es aber auch schon besser geworden ist im Vergleich zu am Anfang, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass es noch!!! besser werden kann.
Braucht vielleicht seine Zeit. Und bis dahin versuche ich einfach auf meinen Körper zu hören und lege mich hin wenn ich müde bin oder starre Löcher in die Luft, wenn ich mich nicht gut konzentrieren kann, Obst und Gemüse nicht zu vergessen.
Also lass dich nicht unterkriegen, schein wirklich "normal" zu sein.
LG
Sophia:)
__________________________________________________ _________

Erstdiagnose 9/2007
Invasives duktales Mammacarcinom rechts, pT2m (DCIS, EIC), pN0 (0/14), M0, L1, V0, R0, G3, hormonnegativ, Her2+++,
2 x Op brusterhaltend, dann doch Ablatio re.
Chemo 6 x Taxotere/Carboplatin alle 3 Wochen + wöchentlich Herceptin, danach Herceptin bis Oktober 2008 (dreiwöchtentlich)

ängel
20.07.2009, 21:44
Danke an alle für eure Nachrichten.
Wenn nicht dieses bescheuerte Praktikum vor der Tür stehen würde. Aber da muss ich nun wieder mal alleine durch, wie in allem seit Sep 07.

Ich werde sehen, ob ich es schaffe und wenn nicht, versuchen, eine 50%tige Krankschreibung zu bekommen, um langsam anzufangen.
Auf der anderen Seite freue ich mich auch wieder ins Leben zu kommen und eventuell eine chance auf einen Jobb zu bekommen.

Hallo Sophia,
wenn es für dich auch nicht schön ist, bin ich doch froh zu lesen, dass es mir nicht alleine so geht.
Deine Diagnose war ja wahrlich nicht einfach, aber ähnlich wie meine:
ductal-invasiv, 2,5cm, G3, hormonnegativ, HER-2 negativ, 1 Lymphknoten/13, nach metastasen wurde nicht untersucht

Ich wünsche dir und allen anderen alles Gute!

Hej då! Ängel:engel:

stadi
21.07.2009, 18:35
Hallo Ängel,

bereits vor meiner Diagnose habe ich mit Abgeschlagenheit und Müdigkeit zu kämpfen gehabt. Mein Arzt zuckte nur mit den Schultern. Nach meiner Diagnose bekam ich rechts und links gute Ratschläge u.a. mir Kräuterblut aus der Apotheke oder dem Reformhaus zu besorgen. Mein Mann stiefelte los und besorgte mir das. Ich kann es nur empfehlen. Ausser am Wochende, wo ich mir sowieso ein Stündchen Mittagsschlaf immer schon genehmigte, geht es mir wirklich besser.
Vielleicht hilft es dir auch?

Liebe Grüsse
Beate

ängel
22.07.2009, 08:59
Danke, Beate,
gleich mal sehen, ob ich das übers internet bekomme. Wenn ich in der Stadt bin, gucke ich mal in ein schwedisches Reformhaus.
Ängel