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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer wurde wieder schwanger nach Brustkrebs?


frog79
28.07.2009, 11:59
Hallo zusammen,

bin heute auf dieses Forum gestoßen, habe erst ein wenig gelesen und mich jetzt auch angemeldet.

Ich bin seit Sonntag 30:) und unheimlich glücklich darüber. Im Jan07 wurde bei mir mit 27 Jahren Brustkrebs festgestellt, ich war damals mit unserem zweiten Wunschkind in der 6. Woche schwanger. Anfangs hieß es, ich könnte trotz der Schwangerschaft mit einer Chemo therapiert werden, allerdings müsste man das erste Drittel abwarten. Dazu kam noch das ich mir eine Toxoplasmose eingefangen hatte, woher auch immer.
Ich wurde das erstemal Brustherhaltend und schwanger operiert, es stellte sich heraus das ich zwei kleine Tumore hatte, beide unter einem Zentimenter.
Die entfernten Lymphknoten waren GOTT SEI DANK frei. Leider hatten Sie bei der OP zu den Tumoren noch Krebs-Vorstufengewebe gefunden. Also wurde ich nachoperiert - das würde nicht zu selten vorkommen, wurde uns gesagt - .
Vor der zweiten OP, hatte ich eine sehr intensive Unterhaltung mit dem Leiter der Geburtsklinik und der OÄ, beide rieten mir von dem weiterführen der Schwangerschaft ab. Zum einen war ich eben noch so jung, der Krebs in einem absoluten Frühstadium genauso wie die Schwangerschaft. Heißt also, meine Chancen einer erfolgreichen Therapie wären sehr gut ohne Schwangerschaft. Unser Baby hätte eben weil ich so früh schwanger war die komplette Chemo mitbekommen. Außerdem habe ich eine knapp fünfjährige Tochter, für die ich eine Verantwortung trage und die ich über alles liebe, wie auch meinen Mann!
Also entschlossen wir uns schweren Herzens für den Abbruch, gleichzeitig wurde mir für die Chemo ein Port gesetzt. Leider hatten sie nach der zweiten OP noch immer Vorstufen-Gewebe gefunden, ich kam ein drittes Mal unters Messer. Tja und nach dem dritten mal, war klar, die Brust muss ab.
Ich bekam dann meine adjuvante Chemo, 6xFEC und hatte mich bei der Mamma-Ablatio gleich für einen Aufbau mit Bauch-Gewebe entschieden. Das Ergebnis ist sehr schön geworden und mit meinen Narben kann ich sowas von prima leben. Selbst meine Portnarbe ist leider nicht sehr schön, ich gehe offensiv damit um und ziehe alles an was ich mag:).
Also meine 6 Chemos liegen nun zwei Jahre zurück und ich nehme seit bald zwei Jahren Tamoxifen und Trenantone-Gyn, denn der Tumor war stark hormonabhängig.

Jetzt habe ich Anfang August meine nächste Nachsorge in der Uni und es wird entschieden ob ich mit der Trenantone fertig bin.

Jetzt komme ich mal zu meiner im Titel schon gestellter Frage. Hatte eine von Euch auch ein hormonabhängiges MCa, musste eine fünfjährige Antihormontherapie machen und hat aber nicht die vollen fünf Jahre abgewartet mit dem schwanger werden?

Ich sage schon mal lieben Dank fürs lange lesen und antworten.

Herzliche Grüße
frog79

Elik
28.07.2009, 21:03
Hallo Frog79,

es gibt einige, naturgemäß wenige Userinnen, die nach ihrer Bk-Therapie schwanger geworden sind und gesunde Kinder zur Welt gebracht haben. Hoffentlich meldet sich noch die ein oder andere.

Hier ein Link, in dem das Thema ausführlich behandelt wurde.

http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=40364&highlight=schwanger+Brustkrebs


Liebe Grüße

Elik

Sasa69
29.07.2009, 15:33
hallo liebe frog79,

ich habe gerade erfolgreich die Bestrahlung hinter mir und sollte nun mit Tamoxifen anfangen,aber eigentlich wollten wir vor der Diagnose im November 2008 auch Kinder ,ich hatte gerade mit folio angefangen....ich überlege ob ich nur das Herzeptin durchziehe oder Tamoxifen dann nur für ein Jahr...? Ist ist so einen schwierige Frage....gerade wenn der HER2 positiv ist...bin auch auf der suche nach Rat....
glg Sasa:winke:

Busenfreundin
29.07.2009, 20:48
Liebe Frog79,

Erst einmal HERZLICH WILLKOMMEN im Forum und HAPPY BIRTHDAY!!!

Das mit Deinem Baby tut mir sehr leid!!!! Das muss ja die Hölle für Euch gewesen sein!!!

Ich bin 31 Jahre, Ablatio im November 2004, 6xTEC Chemo, 25x Bestrahlungen, 1 Jahr Herceptin und seit 4 Jahren und 3 Monaten AHT.

Ich hab noch keine Kinder und mein Kinderwunsch wird immer stärker! Übermorgen hab ich einen Termin beim Gyn, wo ich nochmals über das Absetzen vom Tamoxifen sprechen möchte. Ich hoffe, ich treff die richtige Entscheidung. Aber der Gedanke noch 9 Monate zu warten ist schon sehr zermürbend!

Ich kenne einige Frauen, die nach BK Kinder bekommen haben :)! Es sind auch einige dabei, die die AHT abgebrochen haben.
Die Frauen sind "leider" nur mehr selten im Forum unterwegs, weil sie ja jetzt anderswertig beschäftigt sind ;).

Ich würd mich sehr freuen, wenn Du mich am Laufenden halten würdest, was Deine Ärzte sagen!

Liebe Grüße aus Österreich,
Sonja!

Didla
29.07.2009, 20:50
Hallo Sasa,

gestern war ich bei einem Vortrag, von einem sehr guten Senologen, über die Antihormontherapie. Dabei mußte ich an die denken die noch jung sind und gerne Kinder möchten. Denn auch dieses Thema wurde angesprochen, da auch erklärt wurde wieviel Hormone eine Frau vor der Menopause hat und wieviel in der Schwangerschaft. Ich war erstaunt wie hoch der Hormonspiegel in der Schwangerschaft ist. Der Mutterkuchen in der Gebärmutter produziert so viel.
Dieser Arzt sagte, dass sie empfehlen 3 Jahre nach der Therapie mit einer Schwangerschaft zu warten. Es ist bestimmt für jemanden der gern Kinder möchte, schwer solch eine lange Zeit zu warten.
Etwas kann ich es nachempfinden, zwar nicht im Zusammenhang mit BK, aber ich wollte auch mal Kinder und es hat leider nicht geklappt. Wenn Kinderwunsch da ist, ist es ein sehr starkes Gefühl.
Entscheiden muss jeder für sich selbst und es ist bestimmt nicht so leicht.

Ich wünsche allen die gern noch ein Kind möchten viel Geduld und die Kraft um Gesund zu bleiben.

Bestimmt machen aber auch die Betroffenen Mut, von denen man hier im Forum lesen kann die auch nach BK eine Familie gegründet haben.
Ich habe einiges davon am Anfang meine Diagnose gelesen und es tat mir gut.

Ganz liebe fette Grüße
Tina

:knuddel:

Busenfreundin
31.07.2009, 19:21
Mein Gyn sagt, nicht die "Höhe der Hormone" ist gefährlich, sondern die Schwankungen. Er sieht eine Schwangerschaft weniger schlimm, als einen Zyklus, wo es zu heftigen Schwankungen kommt...

Hoffentlich hat er recht!

tami1976
04.08.2009, 22:32
Hallo,

ich bin 33 J. alt, bin vor knapp 2 Jahren an BK erkrankt im zweiten Stadium. Darauf hin habe ich die neodjuvante chemotherapie gemacht, wurde 2 mal operiert, 38 mal bestrahlt und mache seit knapp 1,5 Jahren AHT (Tamoxifen und Zoladex).

Da ich einen sehr starken Kinderwunsch habe, war vor der Diagnose dabei schnwanger zu werden, hat leider oder besser gesagt zum Glück damals nicht geklappt.

Die AHT ist für mich das reine Horror!!! Alle Nebenwirkungen, die man nur haben kann, habe ich sehr sehr extrem. Vorallem psychisch geht es mir nicht so gut...

Suche auch vergeblich nach Frauen, die ihre AHT vorzeitig sprich nach zwei Jahren abgebrochen haben wegen Kinderwunsch. Im März 2010 habe kich meine letzte Zoladex-Spritze und dann wird an der Uniklinik in Köln entschieden, ob ich mit der AHT aufhöre und schwanger werden kann.

Kann es kaum abwarten, mittlerweile ist das Leben unter AHT kein richtiges Leben mehr, habe mich entschlossen nach 2 J. sie ab zubrechen! Würde mich aber trotzdem freuen, wenn jemand positive Erfahrungen berichten kann über die Schwangerschaft danach und ein gesundes Baby!!!

Es gibt bestimmt Frauen, die das gemacht haben, die sind einfach jetzt mit ihren Babys beschäftigt und sind deswegen nicht hier im Forum, sage ich mir immer:-)

holiday1978
04.08.2009, 22:44
Es gibt bestimmt Frauen, die das gemacht haben, die sind einfach jetzt mit ihren Babys beschäftigt und sind deswegen nicht hier im Forum, sage ich mir immer:-)


DAS ist die richtige Einstellung !!!!

Franziska_67
06.08.2009, 20:48
Hallo,

ich wurde nach BK und Abbruch der AHT nach 2 Jahren schwanger. Ich bin nun Mama einer kerngesunden Tochter.

Ich bin nicht mehr so häufig hier, daher erst jetzt die Antwort.

Liebe Grüße
Franziska

Busenfreundin
09.08.2009, 19:20
Liebe Franziska!

Darf ich Dich fragen, wie lange Du auf Deine Periode gewartet hast nach Absetzen der AHT?

Bei mir ist seit einer Woche das Tamox aus (Zoladex war die letzte vor über einem Jahr) und es tut sich überhaupt nichts :weinen:!!! Dabei dürfte ich ab September versuchen, schwanger zu werden.

Wie lange hast Du nach der AHT gewartet, bis Ihr es versucht habt?

Alles Liebe,
Sonja!

Franziska_67
09.08.2009, 21:09
Liebe Sonja,

ich habe im August 2007 Tamoxifen abgesetzt. Im November hatte ich das erste Mal wieder meine Regelblutung und im Januar bin ich schwanger geworden.

Meine Ärztin meinte damals es könnte bis zu 1 Jahr dauern bis die Regel wiederkommt. Es ist zwar schwer aber hab' noch ein bißchen Geduld.

Liebe Grüße
Franziska

tami1976
10.08.2009, 13:25
Hallo Franziska,

macht du denn die Tamoxifen-Therapie nach der Geburt deiner Tochter weiter? Mir wurde gesagt, dass wenn ich die Therapie nach 2 Jahren abbrechen, sollte ich die 3 Jahre Tamoxifen nach der Geburt anhängen.

Werde im März 2010 die AHT abbrechen, kann es kaum noch abwarten!!!:)

Franziska_67
12.08.2009, 11:33
Hallo Tami,

ich habe im Mai - nach der Stillzeit - wieder mit Tam angefangen. Ich vertrage Tam besser als vorher. Ich glaube, dass es vom "Kopf" her kommt. Für mich war die AHT vorher immer der Grund, warum mein größter Wunsch ein Kind nicht in Erfüllung gehen kann, ich habe jede Tablette mit Widerwillen eingenommen. Heute sehe ich Tam ganz anderes - es hilft mir gesund zu bleiben. Mit diesem Gedanken nehme ich es nun und ich habe kaum Nebenwirkungen.

Leibe Grüße
Franziska

MajaM
12.08.2009, 14:34
Hallo Franziska,hattest Du von den Medis auch Hitzewallungen? Sind die weg gegangen während du Deine Periode bekommen hast?
Ich nehme seid Anfang Mai keine Trenantone mehr,warte jetzt ganz ungeduldig auf meine Tage,habe aber noch mega Hitzewallungen:eek:


Lieben Gruß
Maja

Franziska_67
15.08.2009, 15:46
Hallo Maja,
ja, ich hatte Hitzewallungen während der Einnahme - sie wurden nach dem Absetzen weniger und später waren sie ganz weg.
Grüße Franziska

Antonie
13.11.2009, 14:15
Hallo erstmal,
ich habe mich heute hier angemeldet, nachdem ich mit größtem Interesse Euere Posts zum Thema gelesen habe.
Ich stehe auch mitten vor dieser Frage: schwanger werden oder nicht?
Zum Verlauf:
2006 Brustkrebs, OP brusterhaltend, 6 Wochen Bestrahlung, anschl. AHT mit Tamoxifen und Zoladex für voraussichtlich 5 Jahre. Keine Metastaten, Lymphknoten entnommen, nicht befallen.

Nun bin ich mittlerweile 3 Jahre in genannter Theraphie und an einem Punkt angekommen, wo ich unbedingt noch ein weiteres Kind haben möchte. Wir standen mitten in der Familienplanung, als ich mit 28 an Krebs erkrankte (übrigens Hormon-positiv).

Ich spiele mit dem Gedanken, die AHT abzubrechen und wieder schwanger zu werden. Mein Arzt sagt mir, dass nach der Schwangerschaft die Theraphie nicht weitergeführt werden kann. Wenn Schluss, dann Schluss.
Allerdings habe ich hier von einigen Leuten gelesen, dass die danach wieder weitergemacht haben.
Was stimmt nun??
Das wäre dann natürlich für die DIE Lösung!

Franziska_67
15.11.2009, 10:38
Hallo Antonie,

ich habe nach 2 Jahren die AHT abgebrochen und bin anschließend recht schnell schwanger geworden. 14 Monate später habe ich meine Tochter geboren. Ich habe sie 7 Monate voll gestillt und nach dem Abstillen wieder mit Tamoxifen weiter gemacht. Zusätzlich bekomme ich nun noch Zometa.

Sowohl in der Uniklinik, im Brustzentrum und auch meine Frauenärztin und mein Onkologe sind der Meinung ich soll wieder Tam nehmen. Allerdings gehen Ihre Meinungen in Bezug auf die Dauer auseinander - die Uniklinik ist der Ansicht 5 Jahre nach Ende der Chemo, die anderen halten 5 Jahre gesamte Einnahmedauer für sinnvoll.

Liebe Grüße
Franzisika

Katja 76
20.09.2010, 13:01
Hallo,

ich wollte eigentlich nur mal allen Mut machen, die sich nach einer Brustkrebserkrankung ein Kind wünschen.
Ich bin 2003 mit 26 Jahren an BK erkrankt, ein hormonabhängiger Tumor, noch einer nicht hormonabhängig und ein Borderline (ist auf der Kippe bösartig zu werden). So, alle 3 in einer Brust. Brusterhaltend ging daher nicht, die Brust wurde aputiert und aus dem Latissimus Lappen im Rücken wieder aufgebaut. Damals eine sehr schwere Entscheidung, aber mit Sicherheit die beste Entscheidung meines Lebens, denn ich bin heute wieder gesund!! Die beiden Tumore waren G1 und G2, es wurden bei der OP 30 Lymphknoen entfernt, kein Lymphknotenbefall. Habe neoadjuvant 5x Tac Chemo bekommen (habe die 6. nicht mehr geschafft, war fix und fertig), danach OP, danach Bestrahlung. Habe während der Chemo kein Zoladex bekommen, war damals noch nicht so üblich wie heute, somit keine Schonung der Eierstöcke. Habe nach der OP 2 Jahre Zoladex bekommen und parallel 5 Jahre Tamoxifen.Therapie war beendet Dezember 2008, habe meine Periode ca. 4 Monate später wieder bekommen. Die Zyklen waren total unregelmäßig, zwischen 24 und 33 Tagen war alles dabei, wurden nach ca. 7 Monaten etwas regelmäßiger und im September war ich schwanger!!:) Habe eine kerngesunde Tochter bekommen, sie ist jetzt 11 Wochen alt und mein absoluter Sonnenschein! Ich war vor 2 Wochen bei der Nachuntersuchung, habe Sonographie und MRT gemacht, alles super!! Ich war damals aufgrund des hormonabhängigen Tumors auch sehr verunsichert, bin zu meiner Onkologin und habe sie um eine ehrliche Meinung gebeten. Sie sagte mir, dass die enorme Hormonumstellung in der Schwangerschaft natürlich ein erhöhtes Risiko darstellt, sie sagte aber auch, dass man ja nicht das ganze Leben lang mit Antihormonen behandelt wird und sich somit der normale Hormonhaushalt sowieso wieder einstellt. Ihrer Ansicht nach würde man, wenn nach der Erkrankung noch irgendwo was schlummert, wieder ein Rezidiv bekommen, mit oder ohne Schwangerschaft. Mit Schwangerschaft dann früher, aber ohne Schwangerschaft könnte man es sonst auch nicht verhindern. Also habe ich mir gedacht, was soll´s, ob früher oder später, ich hoffe einfach, dass da nichts mehr schlummert... Und wie gesagt, ich bin nach wie vor, auch nach dieser Hormonkeule immer noch gesund. Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Erkrankung nicht erblich bedingt war, aus meiner Familie hatte vor mir keiner Brustkrebs. Die Ärzte sichern sich natürlich ab, ich denke, man sollte seinen eigenen Verlauf gut beobachten und wenn alle Nachsorgeuntersuchungen gut verlaufen kann man es sich bestimmt überlegen.