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01.09.2003, 11:20
Aus Die Welt vom 1.9.2003 Link: http://www.welt.de/data/2003/09/01/162563.html

Charité-Therapie heilt ersten Krebs-Patienten

Eine weltweit erstmals an der Berliner Charité durchgeführte Behandlung eines Krebspatienten mit einer neuartigen Nanoteilchen-Therapie hat den Tumor zerstört. Einem Medienbericht zufolge, der sich auf die Krebsforscher Peter Wust und Andreas Jordan beruft, litt der Erkrankte an einem bösartigen Weichteiltumor. Den Wissenschaftlern zufolge schien dieses so genannte Sarkom unheilbar. Zahlreiche Therapieversuche waren zuvor gescheitert.


Schließlich injizierte Wust dem Betroffenen wenige Nanometer (Millionstel Millimeter) kleine Eisenteilchen in die Krebsgeschwulst, die unter dem Schlüsselbein wuchs. Die metallenen, mit Biomolekülen überzogenen Partikel wurden offenbar von den Tumorzellen verschlungen. Dann erhitzten die Forscher die Eisenteilchen mit Hilfe magnetischer Felder und töteten so die Krebszellen.


Das Verfahren zeigte in Kombination mit einer Strahlen- und Chemotherapie eine überraschende Wirkung. Der 26-Jährige ist acht Wochen nach der Therapie komplett tumorfrei. Den Forschern zufolge befindet sich die Behandlungsmethode allerdings noch in einer frühen Testphase. ddp

Artikel erschienen am 1. Sep 2003

01.09.2003, 11:24
Ärzte Zeitung, 28.08.2003
Link: http://www.aerztezeitung.de/docs/2003/08/28/152a0405.asp?cat=/medizin/krebs

NSAR vermindern Lungen-Ca-Risiko
VALHALLA (Rö). Menschen die mindestens dreimal pro Woche ein nichtsteroidales Antirheumatikum oder ASS über einen Zeitraum von einem Jahr einnehmen, haben ein um 30 Prozent vermindertes Lungenkrebsrisiko. Dies hat eine Fall-Kontrollstudie mit jeweils etwa 1000 Patienten und 1000 Kontrollpersonen ergeben.

Die Daten hat Dr. Joshua E. Muscat von der American Health Foundation in Valhalla im US-Staat New York in "Cancer" (97, 2003, 1732) veröffentlicht. Der Zusammenhang hat sich aber nur bei Rauchern ergeben. Daß nichtsteroidale Antirheumatika der Entwicklung von Lungenkarzinomen vorbeugen, hat sich bereits bei Tierversuchen gezeigt.

01.09.2003, 13:21
ÄrzteZeitung 25.08.2003
Link:Wie oben
Rauchabstinenz und frische Kost - das reduziert die Lungenkrebsrate
Viel Obst und Gemüse reduziert Karzinomrisiko/Forschung zur Chemoprävention
MÜNCHEN (wst) Die Hinweise verdichten sich, daß mit einer gesunden Ernährung auch das Bronchialkarzinomrisiko verringert werden kann. Und selbst eine gezielte Chemoprävention von Lungenkrebs, etwa mit COX-2-Antagonisten und vielleicht sogar neuen oralen Antidiabetika, ist im Gespräch. Voraussetzung ist, daß auf das Rauchen verzichtet wird.

02.09.2003, 14:14
www.lungenkrebs.de vom 26.08.2003
Gute Wirksamkeit des EGFR-Blockers auch unter Alltagsbedingungen.

Selbst bei Lungenkrebs-Patienten, die als austherapiert gelten, kann die EGFR-Blockade noch eine Tumorschrumpfung und damit eine Stabilisierng der Krankheit bewirken. Das zeigen aktuelle Daten, die Mitte August 2003 auf einem Kongress in Vancouver vorgestellt wurden. Experten aus aller Welt trafen sich auf diesem größten und wichtigsten Kongress zum Thema Lungenkrebs, um neue Erkenntnisse auszutauschen.

In einer großen Studie, die die Anwendung des EGFR-Blockers unter Alltagsbedingungen prüft, erhielten bereits über 37.000 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Lungenkrebs in 73 Ländern den neuen Wirkstoff. Diese austherapierten Patienten gewannen unter der EGFR-Blockade oft erheblich an Lebensqualität, da sich belastende Symptome deutlich verbesserten. Gleichzeitig wurde der EGFR-Blocker gut vertragen. Somit untermauern die Ergebnisse die bisherigen Daten aus klinischen Prüfungen.
In diesen klinischen Prüfungen bewirkte der EGFR-Blocker bereits in der vierten Behandlungswoche bei zahlreichen Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom eine Tumorschrumpfung von über 50 Prozent. Dabei schrumpfte der Tumor bei den Patienten, die auf die EGFR-Blockade ansprachen, um durchschnittlich über 80 Prozent. Und das schnell und lang andauernd, so dass sich die Krankheit bei vielen Patienten trotz der extrem schlechten Prognose stabilisierte. Neue Auswertungen zeigen zudem, dass der EGFR-Blocker auch bei Gehirnmetastasen wirksam ist.

EGFR-Blocker: hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit
Der EGFR-Blocker hemmt das Wachstum der Krebszelle, in dem er gezielt in ihren Stoffwechsel eingreift. Dadurch werden die gesunden Zellen geschont, so dass den Patienten die stark belastenden Nebenwirkungen einer Chemotherapie erspart bleiben. Am häufigsten wurden unter der EGFR-Blockade Hautausschlag und Durchfall beobachtet, die meist vorübergehend waren. Somit zeichnet sich der EGFR-Blocker nicht nur durch seine hohe Wirksamkeit, sondern auch durch seine gute Verträglichkeit aus.

Der EGFR-Blocker ist bereits in den USA, Japan und Australien zugelassen. In Europa prüfen die Behörden derzeit den Antrag auf Zulassung.
(26.08.2003)

Da kann man nur sagen: Hoffentlich prüfen die Behörden nicht zu lange

Gruß Chris

03.09.2003, 03:41
moin, zu dem was chris über EGFR anmerkt, habe ich folgene originale ergänzung der herstellerfirma, die von meinem sohn kontaktiert wurde

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Sehr geehrter Herr Schaefer,

nach heutigem Wissensstand würde man den EGFR-Blocker Iressa (ZD1839) nach Chemotherapie bei einem Fortschreiten der Erkrankung (NSCLC = nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom) einsetzen. Hier konnten in Studien bei fortgeschrittenen Stadien (IIIb und IV) Ansprechraten (Schrumpfen und Stabilisierung der Tumore mit Symptomverbesserungen) von 40-50% erzielt werden. Der gleichzeitige Einsatz zur Chemotherapie kann momentan nicht angeraten werden. Falls die behandelnden Ärzte eine Iressa-Therapie befürworten, sollten Sie sicherheitshalber vorab bei Ihrer Krankenkasse einen Kostenübernahmeantrag
stellen; aus unserer Erfahrung werden die Kosten meistens übernommen. Iressa ist noch nicht in Europa zugelassen und darf deshalb nicht vom Hersteller AstraZeneca vertrieben werden; die Zulassung ist eingereicht und wird für Mitte nächsten Jahres erwartet. Iressa kann per Rezept bei Importeuren wie die Komtur Apotheke in Freiburg, Tel: 0761-50 423-10 od -24 Fax: -15, bezogen werden. Das zu Ihrem Wohnort nächstgelegene Studienzentrum ist die Lungenklinik in Großhansdorf unter der Leitung von Dr. Gatzemeier.

Mit freundlichen Grüßen
________________________________

Dr. Frank Gotzhein
AstraZeneca
Produktmanagement / Med. wiss. Information
Onkologie / Gynäkologie
Tel. 04103/7083929
Fax. 04103/70873929
mailto:Frank.Gotzhein@astrazeneca.com




> ----- Original Message -----
> From: "Andreas Schaefer" <Andreas.Schaefer@Informatik.Uni-Oldenburg.DE>
> To: <info@lungenkarzinom-info.de>
> Sent: Monday, August 04, 2003 5:43 PM
> Subject: Verfuegbarkeit von ZD1839
>
>
> > Sehr geehrte Damen und Herren,
> >
> > da bei meinem Vater ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
> > festgestellt wurde, bin ich durch einen Artikel in der Zeitschrift
> > Scientific America auf das Medikament Iressa
> > aufmerksam geworden und habe mich dann weiter
> > informiert.
> >
> > Einige Fragen dazu habe ich jedoch noch.
> >
> > In welchen Faellen halten Sie als Hersteller, die
> > Therapie mit diesem Mittel fuer sinnvoll?
> >
> > In welchem Zeitraum ist eine Zulassung in
> > Deutschland geplant?
> >
> > Da ich gelesen habe, dass zur Zeit Studien
> > zu Iressa in Deutschland durchgefuehrt werden,
> > wuerde mich interessieren, an welchen Haeusern
> > diese Studien durchgefuehrt werden.
> >
> > Ich wuerde mich sehr freuen, wenn Sie mir bei
> > diesen Fragen weiterhelfen koennten.
> >
> > Gruss Andreas Schaefer
> >
> > --
> > Dipl.-Inform. Andreas Schaefer,
> > University of Oldenburg,
> > 26111 Oldenburg, Germany
> > Email: andreas.schaefer@informatik.uni-oldenburg.de
_________________________________________________

07.09.2003, 22:18
Mittwoch 3. September 2003, 20:53 Uhr
Erhöhtes Lungenkrebsrisiko jetzt durch Bluttest erkennbar

New York (dpa) - Ein neuer Bluttest enthüllt jetzt erstmals, wer ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs in seinem Erbgut trägt. Der von israelischen Forschern entwickelte Test stützt sich auf eine genetische Eigenart, die die Gefahr von Lungentumoren verzehnfacht. Die Forscher stellten ihre Entdeckung im «Journal of the National Cancer Institute» der USA vor. Danach spielt ein bestimmtes Enzym eine ganz wichtige Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs.

Link; http://de.news.yahoo.com/030903/3/3ma1f.html

07.09.2003, 22:22
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT ONLINE

M E D I Z I N
Bluttest erkennt individuelles Lungenkrebsrisiko
REHOVOT. Rauchen ist zwar der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für das Bronchialkarzinom. Doch welcher Raucher erkrankt, hängt stark von der Aktivität eines DNA-Reparaturenzyms ab, wie Forscher aus Israel in einer Fall-Kontroll-Studie im Journal of the National Cancer Institute (2003; 95: 1312-1319) zeigen.

8-Oxoguanin DNA N-Glycosylase (OGG) gehört zu jenen Enzymen, welche die DNA reparieren, wenn sie durch Sonnenlicht oder Strahlung von außen oder chemische Reaktionen im Körper geschädigt wird, was nach Auskunft der Arbeitsgruppe um Zvi Livneh vom Weizmann-Institut in Israel jeden Tag tausendfach passiert. Die Aktivität von OGG ist vermutlich genetisch determiniert und es gibt Menschen mit einer hohen und solche mit einer niedrigen Aktivität.

Die Ergebnisse der Forscher zeigen nun, dass etwa 40 Prozent der Patienten mit Nicht-Kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) niedrige OGG-Aktivitäten haben, während es in der Allgemeinbevölkerung nur vier Prozent sind. Es ist zwar möglich, dass die Tumorerkrankung die OGG-Aktivität herabsetzt, doch plausibler erscheint das Gegenteil: Dass nämlich eine niedrige OGG-Aktivität das Entstehen eines NSCLC fördert.

Die Forscher haben deshalb die OGG-Aktivität bei 68 NSCLC-Patienten und bei 68 gesunden Kontrollpersonen gemessen. Dies ist relativ einfach, da OGG nicht nur in der Lunge, sondern in allen kernhaltigen Zellen, also auch in Leukozyten vorhanden ist, die durch eine Blutprobe zugänglich sind. Nach Berücksichtigung von Alter und Raucherstatus kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass Personen mit einer OGG-Aktivität im unteren Drittel ein fast fünffach erhöhtes Lungenkrebsrisiko haben: Odds Ratio 4,8 (95-Prozent-Konfidenzintervall 1,5–15,9). Jeder Anstieg der Enzymkonzentration um eine Einheit verdoppelt das Risiko.

Das Risiko war unabhängig vom Raucherstatus. Das bedeutet einerseits, dass im Prinzip auch Nicht-Raucher vermehrt gefährdet sind, wenn ihre OGG-Aktivität niedrig ist. Wichtiger ist aber, dass Raucher kumulativ gefährdet sind, wenn ihre DNA-Reparaturenzyme nicht korrekt arbeiten. Die Studie ergibt folglich für Raucher mit niedriger OGG-Aktivität ein 34- oder 124-fach erhöhtes relatives Risiko, bei einer OGG Aktivität von nur 6,0 oder 4,0 U/μg Protein im Vergleich zu Nichtrauchern mit einer normalen Aktivität im Bereich von 7,0 U/μg Protein. Livneh glaubt, dass ein “substanzieller Anteil” der Lungenkrebserkrankungen durch die Kombination aus Rauchen und verminderter OGG-Aktivität ausgelöst wird. Wenn dies so wäre, dann könnte ein einfacher Bluttest jene Raucher selektieren, die besonders stark gefährdet sind.

Doch dies kann aus einer Fall-Kontroll-Studie nicht einfach geschlossen werden, meint Neil Caporaso vom National Cancer Institute in Editorial (JNCI 2003; 95: 1263–65). Er wünscht sich zunächst weitere Studien. Untersucht werden müsste, ob das Rauchen oder die Erkrankung selber die OGG-Aktivität beeinflusst. Vor einer breiteren Anwendung müsste der Test selber geprüft werden. Hierzu seien größere kontrollierte Studien notwendig. /rme (04.09.2003)

Link: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=13761

11.09.2003, 11:57
Weltkongress: Patientenorganisation berichtet über die Probleme der Lungenkrebs-Patienten

Auf dem 10. Weltkongress für Lungenkrebs, der Mitte August 2003 in Vancouver stattfand, wurden zum ersten Mal Vertreter von Organisationen für Lungenkrebs-Patienten eingeladen. Sie schilderten den mehr als 3.000 Ärzten und Wissenschaftlern aus aller Welt, unter welchen Problemen Lungenkrebs-Patienten heutzutage leiden.



Dazu hatte die „Globale Lungenkrebskoalition", abgekürzt GLCC, Vertreter zum Kongress entsandt. Diese zeigten auf dem Kongress einige der Probleme auf, mit denen Lungenkrebs-Patienten konfrontiert werden. Dazu gehören neben den krankheitsbedingten Belastungen auch die unzureichende Information über ihre Krankheit und die Isolation, die viele Lungenkrebs-Patienten erleben. Schwer zu ertragen ist auch das "Stigma", dass viele erfahren - selbst die, die niemals geraucht haben. Außerdem beklagen viele Betroffene, dass sie nicht in Entscheidungen über ihre Behandlung und Versorgung einbezogen werden.



Zudem forderte die GLCC auch zusätzliche Geldmittel für die Lungenkrebsforschung. Diese sind derzeit erheblich niedriger als die Finanzierung für Brust- und Prostatakrebsforschung. Und das trotz der Tatsache, dass Lungenkrebs weiter verbreitet ist und eine höhere Sterberate aufweist.

Deirdre Freiheit, Präsident und Geschäftsführer der Kanadischen Lungenstiftung, und einer der Redner auf dem Kongress in Vancouver, forderte die Kongressteilnehmer auf, bei der Bewältigung der Probleme mitzuhelfen. Er betonte: „Lungenkrebs-Patienten müssen kämpfen! Nicht nur um ihr Leben, sondern auch gegen die negativen Vorurteile und für ihr Recht auf angemessene Behandlung und Versorgung. Unglücklicherweise sind die Lungenkrebs-Patienten meistens zu krank, um diese Belastungen zu bewältigen. Ärzte und andere Gesundheitsexperten spielen daher eine entscheidende Rolle. Sie können Druck auf Politiker ausüben, um zu erreichen, dass mehr finanzielle Mittel bereitgestellt werden. So könnten wir die Behandlung und Versorgung dieser katastrophalen Krankheit verbessern."

Die Globale Lungenkrebskoalition

In der GLCC haben sich Patientenorganisationen aus Amerika, Kanada, Japan und Europa zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, weltweit das Verständnis für die Belastungen der Lungenkrebs-Patienten zu verbessern und dafür zu sorgen, dass Lungenkrebs frühzeitig erkannt, effektiv behandelt und versorgt wird.




[04.09.03]
Astra seneca

02.10.2003, 14:21
„Wie lange habe ich noch zu leben?“

Einen Beitrag zu dieser häufigen Patientenfrage hat Prof. Dr. med. Kurt Possinger in der Patientenzeitung der Berliner Charité veröffentlicht. Prof. Possinger leitet dort die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie. Er hat uns freundlicherweise die Genehmigung erteilt, seinen Beitrag auch auf dieser Seite abzudrucken.



„Wie lange habe ich noch zu leben?“...höre ich nahezu täglich. Meine Erklärung, dass statistische Zahlenangaben im individuellen Fall nur wenig hilfreich sind, wird meist nur zögerlich geglaubt.

Bei diesen Zahlenangaben handelt es sich tatsächlich um Mittel- oder Medianwerte einer großen Anzahl vielfältigster Krankheitsverläufe unterschiedlichster Dauer. Die Dauer eines individuellen Krankheitsverlaufs ist somit nur sehr ungenau zu beschreiben. Die menschliche biologische Vielfalt bzw. Unterschiedlichkeit der individuellen Erkrankungssituationen ist eben so groß, dass sich neben sehr kurzen auch überraschend lange Krankheitsverläufe finden.



Denken Sie nur an die vielen Zitate aus der Regenbogenpresse: Die Ärzte haben mir nur noch wenige Monate zu leben gegeben und jetzt sind seitdem schon viele Jahre vergangen. Selbst bei Patienten mit sehr ungünstiger Prognose ist somit im Einzelfall auch ein sehr langer Verlauf möglich. Sicherlich kann jeder erfahrene Onkologe von Krankheitsverläufen berichten, die den statistischen Erwartungen völlig widersprachen.



Bei mir hatte sich so vor längeren Jahren eine junge Patientin mit Brustkrebs und neu diagnostizierten Lebermetastasen vorgestellt. Sie selbst und ihr Ehemann waren beide praktizierende Ärzte, die gerade eine eigene Praxis aufgebaut hatten. Auf Grund der Geschwindigkeit der Krankheitsausbreitung und des Ausmaßes der Lebermetastasierung gab sich die Patientin - nach Literaturlage - nur noch wenige Monate. Eigentlich nur auf Drängen Ihres Ehemanns stimmte sie schließlich einer zytostatischen Behandlung zu. Hierunter kam es zu einer vollständigen Rückbildung des gesamten Tumorgeschehens. Seither sind 15 Jahre vergangen, ohne dass es zu einem Wiederauftreten der Erkrankung gekommen ist.

Natürlich sind solche Verläufe selten, aber dennoch möglich. Es ist gut, zu wissen, dass selbst die heutzutage bestmögliche Risikoeinschätzung immer noch eine erhebliche Varianz der Krankheitsverläufe zulässt. Dies ermöglicht immer wieder Hoffnung, dass es im individuellen Fall vielleicht doch anders als bei anderen Patienten verläuft. Solche Hoffnung kann nicht nur die Überlebenszeit verlängern, sondern auch das Leben selbst inhaltsreicher gestalten. Mit freundlichen Grüßen.

Ihr Kurt Possinger
_____________________
von der Astra Seneka HP

28.11.2003, 18:56
Lungenkrebsmonat November: Niemand „verdient“ Lungenkrebs

Aufruf gegen die Stigmatisierung betroffener Patienten

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 37.000 Menschen neu an Lungenkrebs. Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Krebsformen und gleichzeitig zu den Erkrankungen mit besonders geringen Heilungsaussichten. Trotz dieser gewaltigen Belastung wird das Thema Lungenkrebs nicht angemessen beachtet. Die weltweit von der „Global Lung Cancer Coalition“ ausgerufene Kampagne „Lungenkrebsmonat November“ will Aufmerksamkeit für die Betroffenen schaffen. Sie will aufklären, informieren, Abhilfe leisten und das Thema auf die Tagesordnung der Gesundheitspolitik stellen. Internationaler Lungenkrebstag ist der 17. November.



Die Deutsche Krebsgesellschaft ist aktives Mitglied der Global Lung Cancer Coalition. „Als größte Fachgesellschaft im Bereich der Krebsmedizin in Deutschland unterstützen wir die Kampagne Lungenkrebsmonat mit Nachdruck. Insbesondere rufen wir auf zu mehr Aufmerksamkeit für die betroffenen Patienten und stärkerem Einsatz gegen ihre weit verbreitete Stigmatisierung“, so Prof. Dr. Klaus Höffken, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.



Lungenkrebs zählt aufgrund der niedrigen Überlebensraten und eingeschränkten Behandlungsalternativen zu den besonders tragischen Erkrankungen. Viele Lungenkrebspatienten leiden zusätzlich zu ihrer Krankheit an einer Stigmatisierung in der Gesellschaft. Nach einer britischen Umfrage denken sieben von zehn Befragten, Lungenkrebserkrankte seien allein verantwortlich für ihre Erkrankung. Schließlich rauchten Sie oder hätten geraucht. Nur 75 Prozent der Befragten halten es für gerechtfertigt, Lungenkrebspatienten das gleiche Recht auf Behandlung einzuräumen wie anderen Patienten.



Ähnliche Meinungen sind auch in Deutschland zu beobachten. „Die Deutsche Krebsgesellschaft spricht sich vehement gegen diese mittelalterliche Be- und Vorverurteilung von Krebspatienten aus. Niemand auf der Welt „verdient“ Lungenkrebs“, so Höffken. „Jeder Krebspatient hat die gleichen Behandlungsrechte. Raucher dürfen wegen des Rauchens niemals stigmatisiert werden. Statt den Brunnen nachher zu verschließen, müssen wir dafür sorgen, dass das Kind nicht in den Brunnen fällt“, fordert Höffken. „Dazu dienen Kampagnen gegen den Einstieg in die Droge Tabak und Raucherentwöhnungsmaßnahmen.“



Die Entstehung von Lungenkrebs kann verschiedene Ursachen haben. Welche Rolle dabei erbliche Faktoren spielen, ist noch nicht geklärt. Das Rauchen ist mit ca. 80-90 Prozent der Lungenkrebserkrankungen bei Männern und 30-60 Prozent bei Frauen die Hauptursache. Auch Krebs erzeugende Stoffe am Arbeitsplatz, wie etwa Asbest, Arsen, Nickel, Radon und aromatische Kohlenwasserstoffe können Lungenkrebs bedingen. Weiterhin kann ein zu geringer Verzehr von Obst und Gemüse zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko beitragen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft setzt sich ein für die Schaffung flächendeckender Angebote zur Behandlung der Tabakabhängigkeit. Hierfür sollte ein Teil der Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Tabaksteuer ab 2004 verwendet werden. In die Erforschung, die Behandlung und Betreuung von Lungenkrebspatienten muss mindestens gleichermaßen wie bei anderen Krebserkrankungen investiert werden.

Pressemitteilung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. vom 11.11.2003


[26.11.03]




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28.11.2003, 18:58
Neu: Broschüre der Selbsthilfe Lungenkrebs

Berlin. Anlässlich des international ausgerufenen Lungenkrebs-Monats November gibt die Selbsthilfe Lungenkrebs jetzt eine Broschüre heraus. Informationen zu Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten helfen Betroffenen und ihren Angehörigen, besser mit der Krankheit umzugehen. Dazu nennt ihnen der Ratgeber zahlreiche Kontaktadressen. Denn oft wissen sie nicht, an wen sie sich in ihrer Verzweiflung wenden können.

Über 40.000 Menschen erkranken allein in Deutschland pro Jahr an Lungenkrebs. Um Ihnen zu helfen und auch ihre Angehörigen zu unterstützen, hat sich im Frühjahr 2003 die Selbsthilfe Lungenkrebs gegründet. Die Organisation möchte aufklären und Ängste abbauen, damit Betroffene besser mit der Erkrankung zurecht kommen.

Angst durch Wissen ersetzen

Denn mit der Diagnose sieht sich der Betroffene plötzlich vor eine Vielzahl von Fragen gestellt: Was bedeutet die Krankheit für mich und meine Familie? Welche Untersuchungen stehen mir bevor? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für mich? Die Broschüre beantwortet drängende Fragen wie diese. Damit beugt sie unnötigen Ängsten vor. Denn wer sich gründlich mit seiner Krankheit auseinander setzt, kennt beispielsweise Diagnostikverfahren oder mögliche Nebenwirkungen einer Therapie schon im Vorfeld und baut gar nicht erst falsche Befürchtungen auf.

Auf 40 Seiten liefert die Broschüre dazu die wichtigsten Informationen zu Lungenkrebs. Sie erklärt, wie der Krebs entsteht, welche Auswirkungen er hat und wie man dagegen vorgeht. Klassische Therapien wie Operation, Bestrahlung und Chemotherapie werden ebenso beschrieben wie neuartige Behandlungsformen. Der Leser lernt die wichtigsten Diagnoseverfahren kennen, mit denen ein Lungenkrebs-Patient im Verlauf der Erkrankung in Berührung kommt.

Rat und Hilfe

Wichtig ist auch, den richtigen Umgang mit der Krankheit zu erlernen und sich eine positive Einstellung zu bewahren. Auch mit der Krankheit gilt es das Leben zu genießen. Das betrifft gleichermaßen Betroffene wie Angehörige. Probleme sollten angesprochen, Hilfsangebote angenommen werden. Die Broschüre gibt praktische Tipps und nennt zahlreiche Stellen, die weitere Hilfe anbieten.

Kostenlos bestellen

Die Broschüre „Lungenkrebs - Was sollten Sie wissen“ kann kostenlos bei der Selbsthilfe Lungenkrebs angefordert werden werden.

Selbsthilfe Lungenkrebs
Herrn Ernst Bergemann
Geschäftsstelle Charité
Universitätsmedizin Berlin,
Campus Virchow-Klinikum, Mittelallee 1
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Fax: 030 - 450 578 926

Weitere Informationen zum Thema Lungenkrebs bietet auch die Homepage der Lungenkrebs-Selbsthilfe www.selbsthilfe-lungenkrebs.net. Dort kann die Broschüre "Lungenkrebs - Was sollten Sie wissen" auch als PDF-Dokument heruntergeladen werden.




[27.11.03]

08.01.2004, 07:54
Ein Marker zur Verlaufskontrolle bei Lungenkrebs

Das Cytokeratin-Fragment (CYFRA) 21 - 1 ist ein Tumormarker, mit dessen Hilfe der Verlauf eines bekannten nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms kontrolliert werden kann. Cytokeratine sind Proteine, die in den Zellen ein Stützgerüst bilden und sie so stabilisieren.
Es sind etwa 20 verschiedene im Körper vorhandene Cytokine bekannt, wobei das Cytokin 19 in der Lunge und in Lungentumoren besonders häufig ist. Daher befinden sich auch besonders viele seiner löslichen Bruchstücke, die CYFRA 21-1 genannt werden, im Blut eines Patienten, wenn er an einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom erkrankt ist.
Ein hoher Serumspiegel von CYFRA 21-1 erlaubt Rückschlüsse auf ein fortgeschrittenes Tumorstadium. Bei erfolgreicher Therapie sinkt der Serumspiegel des Markers rasch in den Referenzbereich ab (unter 3,3 Mikrogramm/Liter).
Weitere Informationen gibt es in der Ärztezeitung.
Gruss Chris1

23.01.2004, 08:44
Ich möchte jetzt keinen Artikel aufführen, welchen ich aus irgendeiner Zitschrift herauskopiert habe, sondern ein Medikament selbst zur Diskussion geben.
Meine Lebensgefährtin musste sich ab dem 4.Dezember einer Strahlentherapie unterziehen, weil im PET, und nur im PET, zwei befallene Lymphknoten entdeckt worden sind. Einer konnt operiert werden, der andere musste nun bestrahlt werden. Die Strahlentherapie ist nun zu Ende. Gestern war das Abschlussgespräch und der Chefarzt der Strahlenklinik war recht zuversichtlich.
Er bestätigte aber auch meiner Lebensgefährtin, dass sie die Strahlentherapie außergewöhnlich gut überstanden hätte. Wir teiltem ihm darauf mit, dass meine Lebensgefährtin vor jeder Bestrahlung das Medikament Faktor AF 2 als Infusion bekommen hätte. Die behandelnde Internistin war davon schon vorher überzeugt, das dieses Mittel die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie zumindest bei verschiedenen Patienten reduzieren kann.
Ciao Chris1

24.02.2005, 08:09
http://www.selbsthilfe-lungenkrebs.net