PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft


Seiten : [1] 2

Ute08
18.11.2009, 03:47
Hallo,
muss mich leider jetzt hier anmelden. Bisher habe ich immer im Knochenkrebsforum geschrieben. Unser Engel hat es nicht geschafft.
Meine Tochter ist am 31.10.2009 plötzlich verstorben. Sie hatte ein Ewing-Sarkom im Fuß und einige Lungenmetastasen. Nach vielen Chemos, Fußamputation, Bestrahlungen und Hochdosischemo mit Stammzellentransplantation sprachen wir schon über das Entlassungsdatum und machten Pläne für zu Hause. Plötzlich gab es Probleme mit der Lunge, die die Ärzte nicht in den Griff bekamen. Der Krebs war weg und die HDC sollte nur die letzte Sicherheit geben.
Mein einziges Kind ist tot und ich weiß nicht, wie das Leben weiter gehen soll.
Wie schaffen das andere Mütter? Das ist mir im Moment unbegreiflich.
Eine sehr traurige Ute

Phönixerl
18.11.2009, 07:29
Hallo Ute,


ich kann dir nicht sagen, wie andere Mütter/Eltern das schaffen.

Ich kann dich nur in den Arm nehmen :knuddel: und dir sagen wie leid es mit tut, was ihr und Mel habt durchmachen müssen - (hab eure Geschichte gelesen).

Ich hoffe, du kannst auch ab und an Sonnenstrahlen im Trauermeer sehen - die schickt dir deine Mel.

Alles Liebe

Claudia

Tinchen68
18.11.2009, 07:30
Liebe Ute....,

mein allerherzlichstes Beileid.Ich glaube ein Kind zu verlieren
ist das Schlimmste was einer Mutter o.Vater passieren kann.
Da gibt es wohl auch keine tröstenden Worte.Schicke euch
trotzdem eine ganz liebe Umarmung :knuddel:.
Stiller Gruß
Tinchen

vintage
18.11.2009, 10:13
liebe ute,

es tut mir sooooooo leid für dich/euch und deine/eure tochter. :weinen:
ich hatte deine beiträge gelesen und euch so die daumen gedrückt. deine tochter hatte schon so viel über sich ergehen lassen und dieser sch***krebs - ich hasse ihn!

ich weiss auch nicht, wie andere mütter und väter es schaffen, wenn das kind stirbt. sicher hilft es, wenn man schon grundsätzlich ein positiv eingestellter mensch ist und es für sich in seinen glauben, seine weltsicht usw. einbeziehen kann.

ich würde mich einer trauergruppe anschliessen, denn es können auch beziehungen daran zerbrechen, wenn die trauer keinen ort oder ausdruck findet.

in gedanken bei dir und deiner familie :knuddel::knuddel::knuddel:

ganz herzliche, traurige gruesse, vintage

paula2007
18.11.2009, 10:24
liebe ute,

ich sende dir einen stillen gruß und wünsche euch viel kraft für die kommende zeit.

glg, nicole

Kerstin26
18.11.2009, 13:07
Liebe Ute,
mit tiefer Bestürzung lese ich deine Zeilen.

Unbegreiflich.

Unerwartet.

Momentan sind jede Worte, die dich trösten sollen zu wenig!

Ich will dir nur mein tiefstes Beileid aussprechen.

Artemis
18.11.2009, 16:07
Liebe Ute,
es tut mir so unendlich leid und schicke dir einen stillen Gruß.

Ganz ganz viel Kraft für dich und deiner Familie!!!

Liebe Grüße Artemis

Marion69
18.11.2009, 16:28
Liebe Ute

Mein herzliches Beileid.Ich schicke dir von hier aus ganz viel Kraft.Sei ganz fest gedrückt.

Stille Grüße Marion.

piamo
18.11.2009, 17:43
Es tut mir so leid. Man wird den Verlust seines Kindes niemals verkraften, oder verarbeiten. Auch ich habe meine Tochter Etienne verloren, als sie gerade 18 Jahre alt wurde. Man hat keine Angst mehr vor dem Tod, man hat Angst vor dem Leben.

Aber sie sind bei uns, unsere Kinder und oft sieht man sie. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, sie berührt mich an meiner Schuleter und es wird warm, auch in meinen Herzen

pia

maja-s04
18.11.2009, 18:04
Liebe Ute,

Ich kann mitfühlen wie Du leidest.I ch möchte Dir ganz viel Kraft senden und umarme still.

In Trauer mit Dir verbunden
Maja mit Lukas ganz tief im Herzen



Niemand versteht was in mir vorgeht,
keiner spürt die Verzweiflung und die
Trauer,
den tiefen Schmerz in der Seele der nie
vergeht.

Niemand fühlt die Leere in meinem Herzen,
keiner sieht wie meine Seele aus Verzweiflung
weint,
die Trauer verursacht unendliche Schmerzen.

Niemand sieht die Tränen in der dunklen
Nacht,
keiner sieht mein Herz in tausend Stücke
gebrochen
oder was der Kummer aus mir macht.

Niemand wird sie je kennen meine Gefühle,
keiner kann mir den Schmerz je nehmen,
er ist ein Teil von mir und von dem was ich
fühle.
(Verfasser mir nicht bekannt!!)

antje14
18.11.2009, 18:18
Liebe Ute,

ich schicke dir ganz viel Kraft, man findet einfach keine Worte.

In Trauer mir Dir Antje

dolores2505
18.11.2009, 20:24
Liebe Ute,
auch von mir ein ganz großes Kraftpaket und ein stiller
trauriger Gruß !
von dolores

Minimi
18.11.2009, 20:32
Liebe Ute,

ich denk ganz fest an Dich..............!!!!!

LG Vera

ampura
18.11.2009, 20:59
Liebe Ute, es tut mir unendlich Leid, mein tiefes Mitgefühl...schicke dir und deiner Familie ganz viel Kraft. Es ist schwer damit umzugehen sein Kind zu verlieren und man weiß gar nicht was man schreiben soll. Es grüßt dich ganz herzlich ampura:winke:

mahanuala
18.11.2009, 22:19
liebe ute

es tut mir sehr sehr leid, daß du deine tochter hergeben mußtest.
obwohlich dich bisher nicht kenne, berührt mich deine situation sehr, denn das was du durchleben mußt, ist mein persönlicher alptraum,
wie es wohl der alptraum aller mütter ist.

http://www.animaatjes.de/bilder/t/trauer/trauer00006.gif

traurige grüße
mahanuala

Ute08
19.11.2009, 04:08
Hallo an alle,
vielen lieben Dank an alle für die lieben Zeilen.
Mein Verstand sagt mir ja, dass das Leben irgendwie weiter gehen muss,
aber mein Herz sagt mir ganz was anderes.
Ich bin einfach nur unendlich traurig. Jeder Schritt im Haus ist mit Erinnerungen verbunden und das tut einfach nur weh.

Eine traurige Ute

Elisabethh.1900
19.11.2009, 14:39
Liebe Ute,ich möchte Dir, Eurer Familie und allen Freunden mein tiefempfundenes Beileid aussprechen!

Seid alle still umarmt!
Elisabethh.

tine28
19.11.2009, 16:38
Liebe Ute,

Egal was man dazu schreibt es gibt nicht die richtigen Worte.
Ich wurde innerlich sehr sehr traurig als ich das las.
Bin selber Mami darum trifft es mich sehr.
Ich Umarme dich ganz fest.
Traurige Grüsse Christine

Mein Herzliches Beileid!!:(

Marion Michaela
19.11.2009, 16:48
Liebe Ute,

mir fehlen die richtigen Worte,
wenn es die überhaupt gibt.

Mein aufrichtiges Beileid,
ich bin erschüttert und traurig

marion

Ute08
20.11.2009, 01:38
Hallo,
ich habe das Gefühl, für meine Umwelt geht das Leben schon ganz normal weiter. Dabei ist mein Engel noch nicht mal drei Wochen tot.
Wenn ich daran denke, dass ich bald wieder arbeiten gehen soll, wird mir ganz anders. Ich weiß ja, dass die Welt sich weiter dreht, aber für mich irgendwie nicht. Ganz schlimm ist es abends im Bett, wenn man zur Ruhe kommt. Die letzten Stunden meiner Tochter im Krankenhaus gehen mir dann nicht aus dem Kopf und ich fühle mich wie in einem Albtraum, bloß dass es kein Erwachen gibt.
Das kann man doch alles gar nicht aushalten!
Danke fürs lesen und antworten
Ute

vintage
21.11.2009, 18:33
liebe ute,

schaffe es erst jetzt, dir hierzu zu antworten.
es ist der alptraum jeder mutter und jeden vaters, sein kind zu verlieren.

ich habe das Gefühl, für meine Umwelt geht das Leben schon ganz normal weiter. Dabei ist mein Engel noch nicht mal drei Wochen tot....Wenn ich daran denke, dass ich bald wieder arbeiten gehen soll, wird mir ganz anders...
ja, das ist ein komisches gefühl, wenn ein lieber naher mensch stirbt/ gestorben ist und der gedanke daran rückt einen ein stück weg von der "normalität". man hat andere gedanken, gefühle, manches kommt einem absurd vor, man fühlt sich so fremd in der welt. weil für die hinterbiebenen tatsächlich die welt eine weile stille steht.

früher habe ich es nicht verstanden, warum denn alles weiter geht wie bisher, man nicht drüber redet, der lauf der welt sich unbeeindruckt verhält. es passte nicht zu meiner gefühlslage und meinen gedanken. heute denke ich, das hat auch sein gutes. es fängt einen irgendwann wieder auf und ein, sicherlich ist man anders geworden durch den verlust und schmerz und manches wird immer anders sein. aber irgendwann wird es eine situation geben, und man hört sich lachen. und es gefällt einem, und man hat die "schlimme zeit" und die person ja nicht vergessen, wenn man wieder lachen und glücklich sein kann. diese zeit kommt ganz bestimmt, auch für dich/ euch. ersteinmal gilt es aber zu überleben. und dann nur kleine ziele stecken. die trauer braucht ihre zeit.

ich schrieb schon, ich würde mich einer trauergruppe anschliessen. es gibt zum beispiel den bundesverband verwaister eltern: www.veid.de
ich glaube reden und schreiben und weinen und austausch und malen und und und würden mir helfen, finde das, was dir hilft, die zeit zu überstehen bis zum lachen und zur wiedergefundenen lebensfreude. auch wenn du dir das jetzt noch gar nicht vorstellen kannst.

in gedanken schieb ich dir viel kraft rüber! lg, vintage

Ute08
24.11.2009, 01:50
Die Tage sind so einsam ohne unser Engelchen - irgendwie sinnlos.
Wenn ich an Weihnachten und die ganze Adventszeit denke, wird mir schlecht.
Vor einigen Wochen hatten wir noch besprochen, dass wir dieses Jahr wieder richtig Weihnachten feiern wollen. Ging letztes Jahr wegen der Chemo nicht.
Kann mir gar nicht vorstellen, überhaupt noch mal dieses Fest zu feiern.
Ist das normal, dass man den ganzen Tag zu fast allen Gelegenheiten an den geliebten verlorenen Menschen denkt?
Man sagt ja immer, Zeit heilt alle Wunden, aber irgendwie bezweifel ich das.

Morgana
24.11.2009, 08:22
Ist das normal, dass man den ganzen Tag zu fast allen Gelegenheiten an den geliebten verlorenen Menschen denkt?
Man sagt ja immer, Zeit heilt alle Wunden, aber irgendwie bezweifel ich das.

Liebe Ute,

ja das ist normal, denn der geliebte Mensch war und bleibt ein Teil unseres Lebens.

:boese:
Die Zeit heilt keine Wunden. Sie verändert höchstens den Blickwinkel auf das Geschehene.
Die Zeit gibt uns, so denke ich, die Möglichkeit, die Kraft mit dem Unfassbaren leben zu lernen.

LG
Morgana

Ute08
26.11.2009, 20:15
Danke für alle, die mir hier geschrieben haben.
Mein Engelchen ist jetzt fast vier Wochen im
Regenbogenland. Ich kann das immer noch nicht
glauben oder akzeptieren.
Aber vielleicht brauche ich einfach mehr Zeit.

Lieber Gruß
Ute

vintage
26.11.2009, 22:13
:pftroest:

liebe ute,

ja, ich glaube auch, das es viel zeit bedarf...tage und wochen sind nichts...

ich hatte im nachhinein überlegt, ob ich dir überhaupt "tipps" geben kann/ darf, bin ja keine betroffene, die ein kind verloren hat (toitoitoi).
ich kann nur versuchen, mich in solche situationen hineinzuversetzen und zu ahnen, wie es einem dann geht. schon das ist sehr traurig.

sobald man ein kind geboren hat, gibt es das risiko, es auch wieder zu verlieren.
ich habe zwei kinder geboren, und dieses wissen, das man sie vielleicht überlebt, hat mir oft angst eingejagt. es kann ja jeden tag passieren, das man sein kind verliert. es ist der alptraum, wovor bestimmt jede mutter, jedervater angst hat.

mich machen auch die anderen "verwaisten" eltern betroffen, wie die eltern der kleinen louisa und die von sandy aus dem leukämieforum.

meine mutter hat ein kind vor meiner geburt verloren, und es nie verarbeitet. damals gab es keine therapien oder trauergruppen etc.; es wurde geschwiegen. das ist zum glück heutzutage anders.

auf alle fälle glaube ich, das zeit diesen schmerz nie heilt, das man nur gucken kann, diese schwierige zeit zu überstehen und versuchen kann, im sinne der verstorbenen weiterzuleben.

liebe gruesse, vintage

Ute08
01.12.2009, 01:27
Heute ist es drei Wochen her, dass wir unsere Tochter beerdigen mussten.
Es tut nicht minder weh. Dachte, dass es vielleicht gut für mich ist, Kontakt zu einer Trauergruppe verwaiste Eltern aufzunehmen. Aber sowas gibt es gar nicht in unserer Stadt, obwohl wir keine Kleinstadt sind. Das finde ich absolut unglaublich. Jetzt muss ich mal weiter suchen, denn ich glaube, nur andere Eltern, denen ähnliches widerfahren ist, können den Schmerz nachvollziehen, der einem das Herz zerreißt.
Alle anderen sind mit unserer Trauer hoffnungslos überfordert.
Jetzt gehe ich nur jeden Tag einzeln an, weiter kann ich gar nicht denken.
Ich hatte ja keine Ahnung, wie schwer es ist, sein geliebtes Kind zu verlieren.

KGM
02.12.2009, 19:50
Liebe Ute,

ich denk hier jeden Tag an euch/dich und den Schmerz.. den man nicht wirklich lindern kann.

Und ich weiß selber, er wird nicht weniger, er verändert sich im Laufe der Zeit.
Es ist nicht so wirklich vergleichbar.... musste vor 6 Jahren 2x ein Wunschkind im 1. Schwangerschaftsdrittel wieder hergeben. Und der Schmerz ist immer noch da.. wie mag es dir da erst gehen? Du hast deinen Engel aufwachsen sehen..

Ich sitz hier und mir kullern die Tränen... es tut mir so unendlich leid das Mel es nicht geschafft hat! Das Leben ist nicht fair!! Die die so hart kämpfen werden auch noch bestraft!

Ich wünsche dir weiterhin alle Kraft der Welt!!

Vielleicht hilft es dir etwas hier zu schreiben oder ein Tagebuch zu führen in dem du deine Gedanken aufschreibst? Bevor sie dich garnicht mehr schlafen lassen. Alles was dir vorm Einschlafen durch den Kopf geht aufschreiben und wenn es 10x das gleiche ist..

Ich wünsche mir so sehr für euch, das ihr in eurer Trauer angenommen werdet vom Umfeld! Nichts ist schlimmer für trauernde Eltern, wenn das Umfeld zu schnell in die Routine wieder übergeht.

LG Steffi

woelkchen38
02.12.2009, 23:39
AUCH MEIN BEILEID UTE

HABE AUCH MEINE tochter mit 19jahren verloren am1.2.2006

das WARUM ?wird immer bleiben

wünsche dir viel kraft ute

Ute08
03.12.2009, 00:35
Liebe Birgit,
vielen Dank für deine lieben Zeilen. Wo hast du nur immer diese wunderschönen Gedichte her?
Liebe Ute,
darf ich mal fragen, was den Schmerz im Laufe der Zeit etwas erträglicher macht? Auch dir von Herzen mein Beileid.
Liebe Steffi,
ich habe auf der Gedenkseite eine Seite für Mel aufgemacht, so eine Art Tagebuch oder vielleicht eher Briefe an Mel. Das tut mir ganz gut.
Wie geht es denn deinem Bruder?

Möchte hier ein Gedicht reinschreiben, das meine Tochter ca. 4 Wochen nach der Diagnose für die Klinikzeitung geschrieben hat, also ca. Ende Oktober 2008:
Steiniger Weg in eine ungewisse Zukunft
Ein Weg voller Ungewissheiten tut sich vor mir auf...
Gezeichnet von großen Felsen, plötzlich wegbrechenden wegstellen...
Die Brandung des Meeres, die gegen die Felsen schleudert und diese feucht
hinterlässt...
Das Meer, dessen unendliche Tiefen sich um den Weg erstrecken ...
Nur ein falscher Schritt...
Das Leben, verblühend wie eine unendliche Blume...
Eine eisige Kälte umfasst mein Herz...
Tränen von Verzweiflung und Angst...
Schlotternde Knie angesichts der hohen Klippen der Zukunft.

die Meeresbrise, die die Tränen sanft trocknet.
Das weitentfernte ende wird am Horizont sichtbar...
Und da... ein kleiner Fels, standhaft im Meer ...
... wie die Hoffnung!

Das Gedicht hatte Mel auch illustriert, weil Zeichnen ihre große Leidenschaft war. Leider bin ich aber am PC nicht so bewandert, so dass ich das Bild nicht hier reinsetzten kann.
Vielleicht gefällt euch das Gedicht ja auch.

HelmutL
03.12.2009, 02:31
Hallo Ute,

beim Stöbern bin ich auf das Gedicht deiner Tochter gestoßen. Danke, dass du es hier reingesetzt hast. Es ist ein sehr tiefes Gedicht.

So stürmisch, qualvoll und schauerlich der erste Teil ist, so friedlich ist der Zweite. Ich überlege, was sie mit diesem kleinen Felsen im stürmischen Meer ausdrücken wollte. War dieser Felsen die Hoffnung oder war er ".....WIE die Hoffnung". Nur ein Vergleich? Sah sie in ihm auch bereits was ganz anderes? Den Platz, wo ihre Seele Ruhe finden könnte, wenn es denn so sein muß? Niemand kann das wirklich nachempfinden. Ich bin sicher, sie wusste nicht, was noch alles kommt. Nur, die Möglichkeiten, die hat sie durchdacht.


Deine Tochter war mutig und stark. Ein großer Mensch. Ein Mensch, auf den du mit Recht stolz sein kannst.


Alles Liebe

Helmut

vintage
03.12.2009, 21:19
liebe ute,

das gedicht deiner tochter ist sehr schön!
es sagt so viel über sie aus! ihre gefühle und stärke.
vielleicht klappt es ja irgendwann mal, und du kannst uns das bild dazu auch zeigen.

puh, es ist so traurig, das sie diese sch*krankheit nicht überlebt hat. einfach unvorstellbar.


ich habe ein kurzes gedicht über trauer:


Wenn ich traurig bin
weine ich alle Träume raus
die ich träumen wollte

© Emily A.


bald werden die tage wieder heller, ich hoffe, das gibt euch dann neue kraft, den großen verlust zu überstehen!

KGM
03.12.2009, 23:07
Hallo Ute,

deine Tochter war echt ein viel talentiertes Mädel! Das Gedicht klasse!! Traurig und schön zugleich.

Stefan gehts momentan so einigermaßen Die Angst wird wieder größer da ab 10.12. ja wieder KH ansteht mit der ersten OP der Lungenmetas.. Weihnachten gibts dieses Jahr auch net wirklich.. machen das nur für die 2 Kleinen hier.. allen anderen ist die Freude daran irgendwie vergangen.

Hab die Memory Seite für deinen Engel gesehen.. es spricht soviel Gefühl, Liebe, Trauer aus deinen Briefen an Melanie.. ich bin mir sicher, sie kann sie lesen von ihrer Wolke aus, auf der sie nun sitzt und über euch wacht!!

:pftroest:

Ute08
04.12.2009, 00:46
Schön, dass euch das Gedicht gefallen hat.
Ich habe es auch so empfunden, als ich es zum ersten Mal gelesen habe, dass eine große Stärke aus ihren Worten spricht. Das hängt aber nicht nur mit der Krankheit zusammen, sondern sie war immer schon ein sehr nachdenklicher Mensch.
Das mit der Hoffnung war so zu verstehen, dass zwar eine schwierige Zeit vor ihr lag und sie auch Angst vor der Behandlung hatte, sie am Ende aber alles schafft, was sie schaffen muss, um gesund zu werden. Ihr Motto war immer:
sich aufregen, Angst haben, weinen, aber dann auch wieder aufstehen und nach vorne schauen. Das ist eigentlich das, was wir immer versucht haben, ihr zu vermitteln. Und wenn man es jetzt genau nimmt: den Krebs hat Mel zum Schluss ja besiegt, nur leider sind die Herzprobleme nicht früh genug erkannt worden.
Ich sage mir täglich, dass Mel nicht gewollt hätte, dass wir uns jetzt hängen lassen. Sie hatte hier immer zu Hause so ne Art "Hymne", die sie während der Erkrankung begleitet hat, von den Toten Hosen und da war eine Textzeile:
Steh`auf, wenn du am Boden liegst! Das haben wir immer laufen lassen, wenn es irgendwelche schlechte Nachrichten oder Ergebnisse gab.

Ich habe jetzt nochmal versucht, Mels Bild hier reinzusetzen. Bin mal gespannt, ob es klappt!

HelmutL
04.12.2009, 01:26
Hallo Ute,

ein schönes Bild.


Liebe Grüsse

Helmut

vintage
04.12.2009, 09:59
es hat geklappt mit dem bild!
ja, das passt gut zu dem gedicht, gefällt mir.

Ute08
06.12.2009, 21:02
Nikolaus ohne mein Mäuschen - es tut so weh!
Wie sollen wir nur Weihnachten aushalten?
Absolut undenkbar.
Viele von euch sind so positiv eingestellt.
Ich bewundere euch dafür, ehrlich.
Weiß gar nicht , wie ihr das macht.
Lieber Gruß
Ute

mahanuala
06.12.2009, 22:11
hallo ute

ja ein tolles bild...:)
ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich dir sagen soll.
ich wäre auch nicht positiv eingestellt in deiner situation :weinen::weinen::weinen:
ich wäre einfach nur traurig und depremiert,
würde aber vermutlich versuchen mir zu sagen,
dass das NORMAL ist nach solch einem großen verlust!
du darfst dich auf keinen fall unter druck setzen positiv sein zu müssen,
DAS wäre nicht normal!!!!
ich wünsche dir einfach, daß du die kraft hast alles auszuhalten und irgendwann einen silberstreifen am horizint der trauer sehen zu können!
liebe grüße
mahanuala

Ute08
09.12.2009, 01:44
Vielen Dank für eure lieben Einträge.
In unserem Umfeld versteht uns eigentlich kaum jemand.
Alle vergleichen den Verlust unserer Tochter mit dem Sterben von Mutter, Vater,
Bruder oder was weiß ich wem. Ich weiß natürlich, dass das auch schmerzhaft und schlimm ist, aber man kann den Tod eines Kindes mit nichts anderem vergleichen. Normalerweise sterben die Kinder nicht vor den Eltern. Das ist einfach nicht richtig. Wir werden uns ja immer fragen, was wäre wenn? Welchen Beruf hätte Mel jetzt, hätte sie Kinder, wie sähe ihr Leben aus?
Das kann man doch mit nichts anderem vergleichen.
Hier habe ich eher das Gefühl, verstanden zu werden.
Dafür danke ich von Herzen
Ute

Ute08
10.12.2009, 23:48
Bei Gott, es fehlt ein Stück.
Haltet die Welt an,
es fehlt ein Stück!
Sie soll stehen.
Und die Welt dreht sich weiter
und dass sie sich weiter dreht,
ist für mich nicht zu begreifen.
Merkt sie nicht,
dass einer fehlt?

Es ist nicht zu beschreiben,
wie kalt und leer es ist.
Ich versuche nicht zu zeigen,
wie sehr ich dich vermisse.
Meine Freunde tun ihr Bestes
aber das Beste ist nicht gut genug!
Für das, was du mir warst,
hat diese Welt kein Substitut.
Dies ist ein Akt der Verzweiflung,
ein stummer Schrei eines Menschen voller Leiden
und einer Wunde, die nicht heilt.

Es ist leicht zu erkennen
und schwer zu ertragen.
Wie konnte man uns trennen?
Mein Herz trägt deinen Namen.
Es ist die alte Geschichte,
wenn jemand stirbt.
Es fehlt ein Stück vom Puzzle,
dass so niemals fertig wird.
Man sagt mir, halb so schlimm,
es geht weiter, wie du siehst.
Um zu sehen, dass das nicht stimmt,
braucht es keinen Detektiv.
Ich kann meinen Zweck nicht erfüllen,
wie eine Kerze ohne Docht.
Dieses Schiff geht langsam unter,
merkt ihr nicht - es hat ein Loch.

Bei Gott, es fehlt ein Stück.
Haltet die Welt an,
es fehlt ein Stück!
Sie soll stehen.
Und die Welt dreht sich weiter
und dass sie sich weiter dreht,
ist für mich nicht zu begreifen!
Merkt sie nicht,
dass einer fehlt?
haltet die Welt an!

mahanuala
11.12.2009, 15:45
liebe ute

deine zeilen machen mich sehr nachdenklich und sehr traurig ...
wie traurig mußt du sein!:cry::cry::cry:

alles liebe für dich und ganz liebe grüße
mahanuala

ha.steffens
12.12.2009, 20:31
Sie wird immer da sein, nur anders.
Es tut immer weh ( habe einen Sohn im Jahre 2000 verloren) der Schmerz wird nur anders.
Unser Leben hat sich total verändert. Wir leben bewußter!
Und heute????????? Seit 3 Tagen wissen wir das mein Mann Hodenkrebs hat.
Es hört nicht auf. Wieder kämpfen. Aber unser Engel passt auf uns auf.
Das 1 Weihnachten: eine Katastpohe.
Drück dich mal ganz dolle und denke an dich.
Anette

Ute08
12.12.2009, 21:20
Danke für eure lieben Mails


Schmerz - mit keinem Wort zu beschreiben
Schmerz - der jede Faser meines Körpers durchdringt
Schmerz - mit allen Sinnen spüre ich ihn
Schmerz - als verzweifelter Ausdruck meiner Liebe
Schmerz - so unendlich - bis ans Ende meiner Tage!

Kerstin22
12.12.2009, 22:25
Liebe Ute,

ich würde dir gerne etwas Tröstendes sagen, auch wenn ich weiß, dass es das jetzt nicht gibt. :pftroest: Deine Zeilen haben mich sehr berührt und mir kullern jetzt auch die Tränen.
Ich habe natürlich nur eine leise Ahnung wie es ist sein eigenes Kind zu verlieren. Wie schrecklich muss es sein den Menschen zu verlieren, den man auf die Welt brachte und immer beschützen wollte.
Das Gedicht und das Bild deiner Tochter finde ich sehr schön. Ich weiß nicht wie man ohne Kind Weinachten feiert. Wohl gar nicht.
Lass dich von deiner Umwelt, die weiter geht, nicht unter Druck setzen und lass dir Zeit zum Trauern.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Kerstin

Lena1808
13.12.2009, 00:50
Liebe Ute,

ich habe bis jetzt keine tröstenden worte gefunden. Es tut mir unglaublich leid, deine Tochter war sehr talentiert, das gedicht und auch das bild sind wunderschön...

Ich nehme Dich fest in den arm
Alles liebe
Lena

Ute08
13.12.2009, 23:32
Meine Welt ist stiller geworden ohne deine gewohnte Stimme.
Meine Welt ist bedrückender geworden ohne dein herrliches Lachen.
Meine Welt ist kälter geworden ohne deine wärmenden Umarmungen.
Meine Welt ist trister geworden ohne deine schönen Bilder.
Meine Welt ist dunkler geworden ohne dein strahlendes Gesicht.
Meine Welt ist ernster geworden ohne deinen fröhlichen Humor.
Meine Welt ist hoffnungsloser geworden ohne deine unendliche Stärke.
Meine Welt ist beklemmender geworden ohne deine unermüdliche Kraft.
Meine Welt ist einsamer geworden ohne deine herzlichen Worte.
Meine Welt ist ärmer geworden ohne deine Liebe.

Meine Welt ist leerer geworden ohne dich, mein Engelchen!!!

Ute08
15.12.2009, 23:14
Mein liebes Engelchen

Letztes Weihnachten
warst du noch bei uns
- mit deinem Lachen
- mit deinen Worten
- mit deiner Lebensfreude
- mit deiner Kraft
- mit deiner Stärke


Dieses Weihnachten
bist du bei uns
- in unseren Tränen
- in unseren Fragen
- in unserer Einsamkeit
- in unserer Verzweiflung
- in unserer Trauer


Irgendwann Weihnachten
wirst du bei und sein
- in unseren Erinnerungen
- in unseren Erzählungen
- in unseren Gedanken
- in unserer Liebe
- und auf jeden Fall in unseren Herzen

Ute08
16.12.2009, 12:44
Liebes Mäuschen,
kein gefühl kann beschreiben,
was ich fühle, seit du nicht mehr bei uns bist.
Aber ich bin glücklich, dass ich deine Mutter sein durfte
und dich fast 18 Jahre bei mir hatte!
Ich habe dich ganz doll in meinem Herzen!!!

Ute08
17.12.2009, 20:04
Mein Engelchen,
47 Tage ohne dein Lächeln,
47 Tage ohne deine Stimme,
47 Tage ohne deine Umarmung
47 Tage ohne dich -
es tut noch genauso weh wie in der 1.Minute, kaum zum Aushalten.
Ich liebe dich, deine Mama!

KGM
18.12.2009, 19:23
Liebe Ute,

denke jeden Tag an euch!! Und möchte dir ein bißchen Kraft mitschicken! Ich hoffe ihr übersteht die kommenden Tage eingermaßen gut! Hat dein Mann Urlaub über die Feiertage? Damit du nicht den ganzen Tag so alleine bist.

Was macht der Stein für Mel? Wenn er da ist, machst du ein Bild? Euer Engel hat sicher ein wunderschönes Grab! Es tut mir immer noch so leid, das Mel gehen musste.

Fühl dich fest gedrückt!

mahanuala
18.12.2009, 21:42
liebe ute

ich lese immer in deinem thread mit, aber ich weiss nicht was ich dir schreiben soll, denn deinen kummer und deinen schmerz kann ich nicht lindern, bestenfalls ahnen.
aber auch ich mich würde ein bild des grabes oder des steines freuen, wenn du es uns zeigen magst.
wenn wir etwas für dich tun können, außer einfach hiersein, lass es mich wissen!
liebe grüße
mahanuala

Ute08
18.12.2009, 21:57
Liebe Mahanuala, liebe Birgit, liebe Steffi,
vielen Dank für eure lieben Zeilen.
Natürlich gibt es keinen Trost, aber es ist schön,
dass andere mit uns fühlen und an uns denken.
Der Stein kommt wahrscheinlich vor Heiligabend.
Wir waren heute die Inschrift absprechen.
Dann versuche ich das mal mit dem Bild.
Ob das Grab für andere schön ist, weiß ich nicht.
Wir wollen es so individuell wie möglich für Mel machen,
und da passt das friedhofsübliche nicht.
Deshalb arbeiten wir noch dran und sind mit der
Gestaltung noch nicht fertig.
Auf jeden Fall gibt es zu Weihnachten einen Gothic Dark Angel.
Ein "normaler" Engel wäre nicht das richtige gewesen.

Danke an euch
alles liebe, Ute

Mel, ich denke an dich, ständig und immerfort, Tag und Nacht, denn ich vermisse dich!!!

Ute08
19.12.2009, 20:37
Heute ist wieder Samstag, vor sieben Wochen mussten wir unser Engelchen gehen lassen. Ich frage mich immer noch warum. Mel hatte so viel vor in ihrem Leben. Warum war es ihr nicht vergönnt, wenigstens etwas davon zu erleben?
Fast täglich stehen hier Menschen in der Zeitung, die ihren 100. oder so Geburtstag feiern. Meine Tochter durfte noch nicht einmal ihren 18. feiern!!!
Das ist nicht fair.
Wie soll man das als Mutter verstehen oder akzeptieren können?
Wir haben unser Liebstes auf Erden verloren-da kann das Leben gar nicht weiter gehen. Mit welchem Ziel sollte es weiter gehen? Es gibt keins, wenn das Kind vor einem gehen muss.
Hier bei uns ist es draußen eiskalt - so kalt wie in meinem Herzen.

Mel, ich sehne den Tag herbei, an dem wir uns wiedersehen!

mahanuala
19.12.2009, 21:03
liebe ute

ja, es ist eiskalt und daß deine seele friert, verstehe ich sehr gut.
obwohl ich nie in deiner situation war, kann ich jeden einzelnen gedanken, den du äußerst gut verstehen, wenn ich mir auch nur vorzustellen versuche, es wäre eines meiner kinder, das mich verlassen mußte.

ich habe noch einmal deine fußnoten gelesen: 930g hatte dein engelchen, als es auf die welt kam, was für eine leistung!!!!! 930 g klingt für mich nach: wenig chance, vor allem wenig chance ein nicht-behindertes leben zu führen.
(ich habe mal auf einer frühchen-station gearbeitet)
und wieviel zeit hat sie dem schicksal abgetrotzt, zeit in der sie deine seele gewärmt und erhellt hat!

http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:Js-DiuGm_2O6gM:http://suspiciouscharacters.net/images/fireangel_t.jpg


meine älteste tochter ist ärztin und arbeitet auch im rettungsdienst. sie hat mir mal erzählt, daß sie nicht weiss, was sie von allen religionen glauben soll, vor allem wegen vielem was sie so sieht.
aber eines glaube sie ganz sicher: daß man seine zeit ausnutzen muß und daß
man seiner zeit nichts hinzufügen kann...wenn man noch zeit zum leben hat überlebt man quasi alles (wie dein engelchen die 930g) und wenn die zeit zum gehen da ist, stirbt man (selbst wenn man neben der rettungswache wohnt und quasi bis eben kerngesund war).
das geheimnis, warum manche so kurze zeit haben bleibt....und warum ander so lange leben (müssen?) auch....

ich wünsche dir so sehr daß du die wärme wieder spüren kannst die dein engelchen in dein leben gebracht hat. es ist doch nicht aus...solche engelwärme bleibt, das glaube ich für dich ganz fest!

liebe und traurige grüße
mahanuala

KGM
19.12.2009, 22:44
Auch heute, ein lieber Gruß und in Gedanken fest bei euch!

Und warum sollte das Grab nicht schön sein, ihr gestaltet ist in Mel´s Sinn und das ist sicher wunderschön! Und einzigartig wie euer Engel!!

Ute08
20.12.2009, 20:40
Danke
Ich freue mich über jeden, der hier schreibt

Liebe Mahanuala, ich habe bestimmt nicht alles richtig verstanden. Du meinst nicht, dass ich froh sein soll, über die Jahre, die meine Tochter bei uns war, weil sie ein Frühchen war, oder?
Mel war zwar ein Frühchen von 930 Gramm, aber sie war von Anfang an fit und brauchte keine Beatmung oder so was. Sie musste nur wachsen, gottseidank, und hat sich dann ganz normal entwickelt. Sie hatte also keine Behinderung o.ä. War vielleicht ziemlich klein, aber das war kein Problem.

Wenn ich bedenke, dass sie im Sommer trotz der ganzen Therapie noch ihr Latinum bestanden hat, war sie sogar ziemlich ergeizig und wollte was aus ihrem Leben machen. Glücklicherweise hatte Mel immer Hoffnung und Durchhaltevermögen, dass alles gut geht und hat Zukunftspläne gemacht. Das kann man ja nicht von jedem Heranwachsenden in dem Alter sagen.
Umso mehr trifft es uns, dass Mel sich ihre Träume nun nicht verwirklichen kann. Eigentlich sind auch unsere Zukunftspläne mit ihr gestorben, wenn ich jetzt an Enkel und so denke. Wir haben vor 9 Jahren ein Haus gekauft, damit wir ihr was vererben können, später mal. Jetzt weiß ich gar nicht, was wir damit noch sollen.
Es tut einfach unendlich weh, wenn das einzige Kind vor einem geht und es ist nicht einfach, falls überhaupt möglich, einen neuen Sinn im eigenen leben zu finden.
Ich wüsste nicht, was das sein sollte!

Euch allen alles Liebe
Ute

vintage
20.12.2009, 22:30
liebe ute,

ich glaube, das mahanuala meinte, das mel als frühchen mit verhältnismässig wenig gewicht geboren wurde und dann dem *schicksal* siebzehn lebensjahre abgestrotzt hat, ihr leben bewusst für pläne und ziele genutzt hat, und schon von anfang an eine kämpferin war, bis ganz zuletzt!
so habe ich ihre zeilen verstanden.

ich glaube dir, dass es sehr schwer ist, sich von zukunftsplänen des einzigen kindes zu lösen und wieder eigene zu entwickeln, weil vielleicht in diesem trauerstadium alles, aber auch alles sinnlos und leer erscheint. natürlich sieht man vorerst auch nur das eigene, tragische schicksal. und da ist keine fairness und keine gerechtigkeit und kein trost.:pftroest:

in unserem bekanntenkreis ist ein ehepaar, das sein einziges kind verloren hat. ihr sohn hatte glasknochenkrankheit und starb im alter von 20 jahren.
sie haben ihrem sohn eine lehre ermöglicht, obwohl er schon stark eingeschränkt war und die lebenserwartung gering ist und immer mehr mit einer verschlechterung des gesundheitsstandes gerechnet werden musste. ich denke, sie haben für ihr kind alles getan. beide verwaisten elternteile arbeiten in "normalen" berufen, obwohl sie viel vermögen haben und es nicht müssten. anscheinend haben sie in der zeit des abschieds, der ja ab diagnose sozusagen begann, und nach der endgültigkeit des todes ihres einzigen kindes noch einen sinn für ihr leben finden können.
so ein austausch mit anderen verwaisten eltern kann vielleicht helfen. wenn es noch keine derartige gruppe in deinem wohnort gibt: es gibt sicherlich verwaiste eltern in deiner stadt und vielleicht habt ihr irgendwann die kraft, so eine gruppe zu gründen. das netzwerk hilft euch sicherlich bei den ersten schritten. aber es kostet anfangs sicher auch kraft.

ich denke, es ist wichtig, immer auch auf die "haben"-seite zu schauen.
ihr habt alles für euer kind getan, hattet ein gutes, liebevolles verhältnis zueinander :1luvu:(das liest man aus deinen zeilen) und eine intensive zeit miteinander. der schmerz um den verlust eurer einzigen tochter ist ganz sicher unerträglich und wir hier können ihn nur erahnen.
jetzt habt ihr noch einander und was ein sinn eures lebens noch werden kann, wird die zukunft zeigen.

das schicksal von mel und deiner familie macht sehr betroffen. es unterscheidet sich so von den anderen schicksalen hier im forum, da ihr als eltern euer kind verloren habt, während sonst töchter oder söhne ihre mutter oder ihren vater verlieren oder enkel ihre oma oder ihren opa usw.
siebzehn jahre: das ist eine lange zeit sich nah zu sein, die trennung vom elternhaus durch ausbildung, auszug, volljährigkeit ist noch nicht vollzogen und dann endet es so abrupt. :weinen: und mel konnte ihr erwachsenensein nie erleben und ihr mit ihr auch nicht. das sind die träume, die nicht gelebt werden konnten.

ich denke jeden tag an euch, auch wenn das euch den schmerz nicht lindern kann.

liebe gruesse, vintage

mahanuala
21.12.2009, 13:26
hallo ute
nein das meinte ich so nicht...bin leider auf der arbeit, ich schreibe heute abend oder morgen nochmal was ich meinte.
liebe , leicht gestreßte grüße,
mahanuala

Ute08
21.12.2009, 23:47
Ich könnte schreien, toben, heulen und alles durcheinander
Ich kann diese Ungerechtigkeit nicht ertragen
Wir haben als kleine Familie schon so vieles in unserem gemeinsamen Leben tapfer und stark ertragen. Warum musste es wieder uns treffen? Das ist doch nicht fair. Reicht es dem da oben nicht, dass ich seit 3 Jahren unheilbar an PBC erkrankt bin? Es musste doch mal gut sein!
Da muss man doch am Leben verzweifeln!
Mel, ich sehne den Tag herbei, an dem wir wieder vereint sind! Bis dahin passe ich hier noch was auf Papa auf

mahanuala
22.12.2009, 00:41
liebe ute

vielleicht ist es am ehesten das, was du schreibst, was ich gemeint habe:
ich weiss nicht ob es *da oben* überhaupt jemanden oder etwas gibt.
ich bin auch sicher, daß es keine gerechtigkeit gibt...so blind kann man gar nicht sein, daß man diese welt für gerecht hält :(
was ich bzgl. des *frühchens* gemeint habe ist, daß da ja am ehesten zu *erwarten* war, daß was schief läuft, aber daß es (wie du schreibst sogar ohne beatmung) gut lief....und daß euer engelchen offenbar kämpfen konnte.
dass das alles 17 jahre später nicht mehr geholfen oder gereicht hat zu kämpfen und trotz aller behandlung ihr leben vorbei ist...das ist eines dieser rätsel die sich nicht lösen lassen.
ich glaube aber auch, daß nicht alles weg ist was ihr aneinander hattet und habt...aber ich kann sehr gut verstehen, daß dich die fragen und der verlust so sehr quälen.
ich befürchte auch, daß es keine antwort auf das warum geben wird....
ich bin schon, obwohl nicht betroffen, allergisch gegen (vor allem biblische) sprüche, daß alles einen sinn macht....oder gott einen plan hat.
ich hoffe ich konnte es diesesmal besser erklären, meine persönlichen erlklärungsversuche sind offenbar ab und zu schwer zu verstehen :(
liebe grüße und vor allem wünsche ioch dir menschen, die dir beistehen können!
mahanuala

mondkalb
22.12.2009, 08:36
Liebe Ute!
Ich habe nun schon einige deiner Texte gelesen und ich kenne leider selbst diesen nagenden, bohrenden atemraubenden Schmerz der einem fest in seinem eisigen Griff hält. Meine Schwester war ein Teil von mir ohne den mir meine Ausgeglichenheit fehlt und mein Leben in einen Trudel stürzt.
Einer meiner Söhne ist ziemlich genau so alt wie deine Tochter, und ich glaube man kann sich diesen Schmerz, den man nach dem Tod eines Kindes erfährt, erst wirklich vorstellen wenn man ihn erleben muss. Ich kann es erahnen, denn der Tod meiner Schwester zieht mir schon den Boden unter den Füßen weg.
Ich weiß nicht, was ich dir sagen könnte, das dich wirklich trösten würde. Aber meine Schwester selbst sagte während ihrer schweren Krankheit: "Ich frage nicht nach dem Warum, denn das macht das Leben nur schwerer, weil es keine Antwort gibt."

Ute08
22.12.2009, 22:00
Ich danke euch sehr, für eure lieben Worte.

Also, den Glauben an Gott habe ich schon lange verloren. Den kann es doch nicht geben, bei so viel Elend unter den Menschen, und damit meine ich nicht nur die von Krebs - betroffenen Menschen.

Ich glaube, dass der Verlust von jedem Angehörigen schlimm ist, aber der des eigenen Kindes ist nochmal besonders. In der Regel haben ja Eltern, Großeltern, Geschwister etc. schon die Möglichkeit gehabt, ihr Leben zu gestalten. Und das Eltern vor einem gehen, liegt im Lauf der Dinge. Wobei Krebs in jedem Falle schrecklich ist , aber ich finde, bei Kindern noch schlimmer. Kinder sollten auch nicht vor ihren Eltern gehen müssen. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, das Leben zu entdecken und schöne Dinge des Lebens zu genießen, und nicht sich bereits in so jungen Jahren mit Schmerz, Chemo, Tod etc. befassen müssen.
Das ist einfach nicht richtig und soooo unfair.

Mir ist völlig klar, dass meine Tochter nicht gewollt hätte, dass wir so hadern und traurig sind, aber ich weiß im Moment noch nicht, wie ich das ändern soll.
Leider können die Menschen in unserem Umfeld sehr schlecht mit unserer Situation umgehen, außer meiner Familie zum Teil. Das veranlasst uns dann, uns etwas zurück zu ziehen. Aber ich kann im Beisein von anderen nicht so tun, als wenn nichts wäre - das will ich auch gar nicht. Deshalb bin ich auch froh, dass es dieses Forum hier gibt.
euch alles Liebe,
Ute

Ute08
23.12.2009, 21:51
Liebe Annett,
ich wünsche dir, dass die nächsten Tage nicht zu schmerzhaft sind, wenn das überhaupt möglich ist. Das das Leben zu manchen Menschen so grausam ist, werde ich nie verstehen können.
Wir werden die nächsten Tage einfach das Haus nicht verlassen, außer um zum Friedhof zu gehen, und versuchen, das Fest zu ignorieren. Wir haben auch nichts geschmückt oder so und bekommen auch keinen Besuch. So hoffen wir, diese schmerzlichen Tage irgendwie zu ertragen. Leider hat es wegen dem Wetter jetzt nicht mehr mit dem Grabstein geklappt, so dass wir bis zum neuen Jahr warten müssen. Aber vielleicht ist das auch gut so. Wäre vielleicht auch alles zu viel. Ich drehe jetzt schon ziemlich am Rad.
Liebe Annett, ich denke ganz doll an dich. Fühle dich kräftig geknuddelt
Ute

vintage
23.12.2009, 22:44
liebe ute,

ich glaube, ich würde mich auch zu hause am besten aufgehoben fühlen in eurer traurigen situation und warten, bis dieses jahr weihnachten vorbei ist.
die feiertage sind wirklich hart für hinterbliebene, darüber denken andere menschen nicht unbedingt nach.

leider kann ich dir auch gar nichts tröstendes schreiben, da es einfach keinen trost zu geben scheint. da ist ein loch in deinem herzen und niemand kann es heil machen und deinen grössten wunsch erfüllen. das tut mir so leid. :pftroest:

ich kann hier nur anteil nehmen und dir irgendwie in gedanken kraft zusenden, dass du diese und alle anderen kommenden tage schaffst.:knuddel::knuddel::knuddel:

ganz liebe gruesse an dich! jana

Ute08
25.12.2009, 02:07
Heiligabend ohne unser Engelchen - das geht so gar nicht!
Was war es immer schön, wenn Mel sich über jede Kleinigkeit gefreut hat.
Letztes Jahr waren wir alle so voller Hoffnung und Pläne.
Und jetzt? Alles vorbei.
Es reißt mir das Herz raus, dass ich unserer Maus jetzt nur auf dem Friedhof ein LIchtlein anmachen kann.
Ich würde alles dafür geben, wenn dieser Albtraum aufhören würde.

Trotzdem möchte ich allen danken, die immer wieder aufmunternde und tröstende Worte finden
Ute

vintage
25.12.2009, 11:20
liebe ute,

ich habe mir noch einmal alle deine beiträge zur krankheit von melanie durchgelesen. du hast oft sehr gefasst geschrieben, mit viel anteilnahme für alle anderen angehörigen und betroffenen.

das melanie so viel schon durchgestanden hat in so jungen jahren (!), so viele entscheidungen von euch allen getroffen werden mussten, so viele nachrichten und "auf`s" und "ab`s" verdaut werden mussten - da hätte sie verdient, das sie das alles überlebt und wieder an ihrem "alten" leben anknüpfen kann. diesen sieg - ihr überleben - haben ihr alle von herzen gegönnt!

da es auf ein "warum" keine antwort gibt, wird man vor unabänderliche tatsachen gestellt. da hätte ich auch wut und verzweiflung und fassungslosigkeit. wie soll man das verarbeiten...

wahrscheinlich waren auch die ärzte so überrascht von den komplikationen, die plötzlich eintraten, dass sie in ihrer hektik (?) nicht richtig reagiert haben und dich hätten holen müssen. sie haben vielleicht auch nicht geahnt, dass es so schlimm kommt und melanie das nicht überlebt.

das du nachts an den computer gehst, weil du nicht schlafen kannst, ist schon ein kleines ritual. rituale gehören zur trauer.
baue melanie denkmäler wo immer es geht, mit worten, durch taten, durch schweigen, durch zeichen, was immer dir einfällt und wonach dir ist.

ich habe melanie wieder eine kerze angezündet bei "strasse der besten" (mein kleines ritual, ich hoffe, das ist in ordnung für dich und für sie) und ich muss immer weinen, wenn ich sie da lächeln sehe.
sie hat gewusst, was sie dir und deinem mann bedeutet :1luvu:. ihr seid ein starkes dreiergespann gewesen und seid es immer noch, eure bande kann auch das schicksal nicht zerreissen. das ihr im wirklichen leben nur siebzehn jahre zusammen haben werdet, hat niemand zuvor geahnt. aber sicher hättet ihr genau so gelebt, wie ihr es getan habt. das da der schmerz bei euch durch ihr fehlen auf erden so unendlich gross ist, kann jeder nachvollziehen.


ich sende dir in gedanken kraft und pausen vom vielen weinen, die müssen auch mal sein, um wieder klar an sie denken zu können. :pftroest::knuddel::knuddel:

liebe gruesse, jana

Ute08
25.12.2009, 23:16
Liebe Jana,
danke für deine Zeilen.
Das hast du wirklich sehr schön geschrieben.
Wir freuen uns über jede Kerze bei "Straße der Besten", das gibt irgendwie Trost.
Weihnachten haben wir jetzt bald überstanden, dann schaffen wir auch noch Sylvester, will ich hoffen.
Liebe Grüße, Ute

oblivion
26.12.2009, 18:20
Liebe Ute

Ich sende Dir mal einfach ein riesen Kraftpaket in dieser schweren Zeit.
Sei ganz lieb gedrückt:pftroest:

Einen stillen Gruss von Elke mit Kevin im Herzen

vintage
26.12.2009, 18:40
Das, was weh tut

Manchmal ist es ein Blick der weh tut,
weil er auf etwas fällt,
das ich mit dir geteilt habe.
Manchmal ist es ein Moment, der weh tut
weil die Sehnsucht zu groß ist
und weil ich ihn so gern mit dir teilen würde.
Manchmal ist es ein Wort, das weh tut
weil es mich an dich erinnert.
Manchmal tut allein der Gedanke an dich weh,
denn du bist gegangen.
Manchmal tut es weh, dich lachend
auf einem Bild zu sehen,
denn so wirst du mich nie wieder ansehen.
Es ist das, was für viele alltäglich ist
was weh tut...

(Verfasser unbekannt)
:engel::engel::engel::engel::engel::engel::engel: :engel::engel:

Liebe Ute,

ich wünsche Euch, das Eure Freunde,
die jetzt so schweigsam geworden sind,
ihre Worte wieder finden und Euch Freunde sein können.
Vielleicht brauchen sie noch eine Chance, eine Brücke,
einen "Schubser" - aber dann sollten sie für Euch da sein. :knuddel::pftroest:

Ich wünsche Euch ganz viel Unterstützung und Begleitung!

liebe Grüße, Jana

vintage
26.12.2009, 22:28
Wir können Tränen vergießen, weil sie gegangen ist,
oder wir können lächeln, weil sie gelebt hat!
Wir können unsere Augen schließen und beten, dass sie wiederkehrt,
oder wir können die Augen öffnen und all das sehen, was sie uns hinterlassen hat.
Unser Herz kann leer sein, weil wir sie nicht sehen,
oder wir können voll der Liebe sein, die wir mit ihr geteilt haben.
Wir können uns vom Morgen abwenden, und ein Gestern leben,
oder wir können morgen glücklich sein wegen des Gestern.
Wir können uns an sie erinnern, nur daran, dass sie gegangen ist,
oder wir können ihr Andenken bewahren und es weiter leben lassen.
Wir können weinen und uns verschließen, leer sein und uns abwenden,
oder wir können tun, was sie gewollt hätte:

Lächeln, unsere Augen öffnen, lieben und weiter machen!

Ute08
28.12.2009, 02:18
Weihnachten ist geschafft.
Das macht jetzt nichts besser, aber trotzdem ist das gut so. Es ist schon komisch, wenn die ganze Welt sich freut und feiert und man selbst in einem Trauerloch steckt.
Ob Weihnachten noch mal anders sein wird - ich weiß es nicht.

Seit 65 Tagen ist unsere Tochter nun nicht mehr bei uns. Die härteste Zeit in meinem Leben. Ich habe auch gar nicht das Gefühl als wenn der Schmerz einfacher wird. Aber vielleicht muss ich geduldiger sein. Kollektives Weinen mit meinem Mann ist da schon ziemlich hilfreich und auch tröstlich.

Da sagt doch gestern eine Nachbarin zu mir, dass ich jetzt aber langsam mal wieder arbeiten gehen könnte. Ich bin normalerweise nicht auf den Kopf gefallen, aber da war ich erstmal sprachlos. Habe dann gefragt, wieviel Zeit des Nicht-Arbeitens sie denn für angemessen hält, wenn das Kind verstorben ist. Da war sie dann sprachlos. Also, sowas kann ich echt nicht gebrauchen. Eigentlich will ich ja wieder arbeiten, aber weiß noch gar nicht, ob ich mich meinem Job so gewachsen fühle.
Na ja, jetzt versuchen wir erstmal, irgendwie Sylvester zu überleben.

Ganz liebe Grüße an alle
Ute
P.S.
Liebe Vintage,
vielen lieben Dank für die netten Zeilen bei "Ich zünde eine Kerze an". Das hat mir echt die Tränen in die Augen getrieben. Wie bist du denn an die Texte von Mel geraten?

vintage
28.12.2009, 22:17
liebe ute,

wann man wieder mit arbeiten anfängt nach so einem verlust, das hängt vermutlich von einer menge faktoren ab. das wichtigste ist wohl, das man liebe kolleginnen und kollegen hat, die einen verständnisvoll auffangen und auch die zeiten überbrücken, in denen man nicht wirklich innerlich "da ist".
und das sie einem den einstieg erleichtern.
vielleicht hat burgfrau annett noch ein paar tipps. oder die mama von luisa. ich glaube, sie hat sogar in einem hort gearbeitet.

mache dir da selbst keinen druck und lass dir durch frau nachbarin auch keinen machen. da hast du gut reagiert mit deiner gegenfrage ;).
manche trauernde stürzen sich in viel arbeit, um die trauer zu verdrängen, um sich zu betäuben. meistens holt die trauer einen dann aber wieder ein.
manche wollen sich ablenken, struktur wiedererlangen. manche brauchen es für sich, den geschützten raum zu hause noch zu haben, um in ruhe weinen zu können. alles ist gut, wenn es der eigenen trauerweise entspricht.

ich habe ehrlich gesagt erst viel später meine "heulanfälle" :weinen: bekommen. nach dem tod meines vaters gab es so viel zu regeln, später das haus aufzulösen etc., da war kaum ruhe. und erst als ich zu ruhe kam, konnte ich weinen und an ihn frei denken.

die trauer macht noch so viele phasen durch.
für alle wünsche ich dir viel, viel kraft!

liebe gruesse, jana.

vintage
29.12.2009, 21:50
Trauer braucht eine Heimat
Meine Trauer braucht eine Heimat,
ich muss wissen, wo sie wohnt
und wo sie zuhause ist.
Heimatlose Trauer irrt herum,
führt zu obdachlosem Schmerz,
zu Isolation und Einsamkeit.
Meine Trauer braucht eine Heimat,
wo ich sie auch mal allein lassen kann
ohne ein schlechtes Gewissen.
Heimatlose Trauer irrt herum,
klopft an viele Türen und Herzen
und wird doch von allen abgewiesen.
Meine Trauer braucht eine Heimat,
wo ich sie finden kann,
um mit ihr immer wieder
über meinen Verlust zu sprechen.
Heimatlose Trauer verirrt sich an Orte,
wo niemand mehr ihre Sprache spricht
und niemand mehr sie versteht.
Meine Trauer braucht eine Heimat,
wo ich sie besuchen kann
als willkommener Gast
und lieb gewonnener Freund.
Dann entzünden wir gemeinsam eine Kerze
Und wissen uns beide im Leben geborgen.

(Regina Tuschl)

Ute08
30.12.2009, 02:57
Mir graust es jetzt schon vor Sylvester.
Obwohl, kann das schlimmer sein als Weihnachten? Ich weiß es nicht.
Wahrscheinlich anders schlimm.
Wenn ich dran denke, was wir uns letztes Jahr Sylvester fürs neue Jahr gewünscht haben.
Da ist so absolut nichts von eingetroffen, aber so gar nichts.
Dieses Jahr wünschen wir uns nichts mehr. Unser größter Wunsch kann ja eh nicht in Erfüllung gehen.

Chrigissi
30.12.2009, 03:02
Liebe Ute!
Habe lange bei Euch gelesen, ich glaube da kann sich niemand
hinein versetzen.
Auch wenn Ihr Euch nichts wünschen könnt: ich wünsche Euch von Herzen, daß es nicht immer so weh tut.
Mehr kann ein Fremder nicht tun.
Schreib Dir alles vom Herzen, vielleicht hilft es ja ein wenig.
Ich bin in Gedanken bei Euch.
Liebe Grüße: Christine

Ute08
31.12.2009, 09:55
Sylvester ohne unsere Maus - einfach undenkbar.
Am liebsten wäre ich heute gar nicht aufgestanden.
Was sollten wir auch feiern? Ich glaube gar nicht, dass
wir überhaupt nochmal irgendwas feiern.
Worüber sollten wir uns jemals nochmal freuen?
Ich glaube nicht, dass es da was geben könnte.
Irgendwie werden wir weitermachen, aber eigentlich
nur funktionieren, weil es so erwartet wird.
Aber "Leben" mit allen Facetten kann es ohne
unsere Tochter für uns nicht geben.
Aber wir werden versuchen, nicht an unserem Verlust
zu zerbrechen. Das sind wir unserer Tochter schuldig.
Und uns auf ein Wiedersehen freuen!!!

Eva M.
31.12.2009, 10:41
Liebe Ute,

eine stille Umarmung an dich!

Eva :pftroest:

vintage
31.12.2009, 15:57
Ich habe Melanie ein paar Lichter angezündet.
Es ist ihr erstes Silvester ohne Euch,
aber sie schaut ja von oben zu und ist ganz sicher nicht alleine.

Euer Schutzengel ist bei Euch :engel:

Artemis
31.12.2009, 18:24
Liebe Ute,
ich weiß garnicht genau was ich schreiben soll.
Aber ich wollte dir trotzdem ein paar Zeilen schreiben und dir sagen das ich an dich denken werde.
das Jahr ohne unseren liebsten hört nun heute auf und ein neues Jahr ohne unseren liebsten fängt an.
Ich wünsche dir trotzdem für das neue Jahr viel Kraft die du brauchst.
Fühle dich gedrückt:pftroest:

Gruß Artemis

Ute08
31.12.2009, 19:33
Hallo an alle,
vielen Dank für eure lieben Zeilen!

Ich hätte das ja nie gedacht, aber ich empfinde Sylvester viel
schlimmer als Heiligabend.
Ich weiß nicht, aber irgendwie macht der Jahreswechsel es
noch entgültiger. Geht zwar gar nicht, aber mir kommt es
so vor.
Unsere Tochter ist vor zwei Monaten von uns gegangen und
in ein paar Stunden heißt es, sie ist letztes Jahr gestorben.
Das kommt mir so unglaublich vor und tut weh wie am ersten Tag.

Ich wünsche euch allen einen friedlichen Übergang mit der
nötigen Kraft, die uns abverlangt wird.
Traurige Grüße
Ute

wiebra
31.12.2009, 22:40
Liebe Ute, bald ist es geschafft: die Erde "feiert" ein neues Jahr.
Aber außerhalb der Erde hat Zeit keine Wertigkeit - so wie es auch unseren Lieben erleben, die uns vorausgegangen sind. Wir erleben unser Hiersein im Zeitraffer, in Detail - sie sehen ihr vergangenes Hiersein als einen Augenblick. Es ist ein (kleiner) Trost: Wir werden begleitet in unserem Traurigsein, in unserem Gedenken an unsere Lieben.
Die Wellen der Trauer werden gleichmäßiger - -
- ein stiller Gruß an dich, deinen Mann und alle, die auch heute abend mitlesen
Renate

mahanuala
01.01.2010, 00:45
liebe ute

obwohl ich weiss dass dich nichts trösten kann möchte ich dir
liebe grüße hier lassen.
du hast natürlich recht, daß nichts mehr wie früher sein wird :(
aber vielleicht magst du dich ab und zu auf den gedanken einlassen, daß du in einem sehr sehr anstrengenden trauerprozeß bist und du irgendwann, auf andere art und weise, wieder ein wenig besser durchatmen kannst.

das wünsche ich dir von ganzem herzen!
http://graphics.elysiumgates.com/anbudmisclotus.gif
liebe grüße
mahanuala

vintage
01.01.2010, 00:47
liebe ute,

ein stiller gruss!

es ist zwei monate und einen tag her, das melanie gegangen ist.
sie wird euch auch in 2010 und danach begleiten.

vintage
01.01.2010, 17:14
liebe ute,

dem neuen jahr und dir und deinem mann möchte ich ein motto mitgeben.

wenn du verzweifelt bist und glaubst, es geht nicht mehr weiter,
wenn doofe menschen dich unabsichtlich verletzt haben,
weil sie deinen schmerz nicht einmal ahnen können,
wenn du nur einen tunnel ohne licht und ausgang siehst,
dann suche dieses motto noch einmal auf und schöpfe daraus kraft.

in der ersten zeit des verlustes ist der schmerz fast unaushaltbar,
das bleibt er auch bis zum schluss, aber er wandelt sich,
und das leben wird *irgendwann* wieder aushaltbar
und ohne schlechtes gewissen lernt man wieder zu lachen.
das habe ich von anderen verwaisten eltern erfahren, von ihren internetseiten.
und wenn sie das schreiben, dann wird es so sein.
sie sind auch den weg gegangen.
ihr gebt euch sicherlich gegenseitig am meisten kraft.


aber nun das motto für dieses ganz neue jahr:



************************

Beppo der Straßenkehrer

Beppo der Straßenkehrer tat seine Arbeit gern und gründlich.
Er wußte, es war eine notwendige Arbeit.
Wenn er die Straße kehrte, tat er es langsam, aber stetig:
bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug ein Besenstrich.
Schritt - Atemzug - Besenstrich, Schritt - Atemzug - Besenstrich...
Dazwischen blieb er manchmal eine Weile stehen
und blickte nachdenklich vor sich hin.
Und dann ging er wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich...
Während er sich so dahin bewegte, vor sich die schmutzige Straße
und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken...
Nach der Arbeit, wenn er bei dem Mädchen Momo saß,
erklärte er ihr seine großen Gedanken.
Und da sie auf eine besondere Art zuhörte,
löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte.
"Siehst du Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so:
manchmal hat man eine lange Straße vor sich.
Man denkt, die ist schrecklich lang;
das kann ich niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu eilen.
Und man eilt sich immer mehr.
Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man,
daß es nicht weniger wird was noch vor einem liegt.
Und man strengt sich noch mehr an,
man kriegt es mit der Angst,
und zum Schluß ist man ganz aus der Puste
und kann nicht mehr.
Und die Straße liegt immer noch vor einem.
So darf man das nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach.
Dann sprach er wieder:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken,
verstehst du? Man muß nur an den nächsten Schritt denken,
an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.
Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude, das ist wichtig,
dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein".
Und abermals, nach einer langen Pause fuhr er fort:
"Auf einmal merkt man, daß man Schritt für Schritt
die ganze Straße gemacht hat.
Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste".
Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig".



Aus: MOMO von Michael Ende

Ute08
01.01.2010, 20:20
Sylvester war wirklich schlimmer als Weihnachten.
Unerträglich, wenn alle freudig das neue Jahr begrüßen,
und man selbst vor lauter Trauer aus dem Weinen gar nicht raus kommt.
Weihnachten kann man ja irgendwie ignorieren,
das geht bei Sylvester aber nicht.
Wir hatten so viel vor im neuen Jahr,
immer in dem Glauben, dass alles gut geht
und wir unser altes Leben wieder bekommen.
Wir wollten unserer Maus ihren größten Traum
erfüllen: eine Reise nach Ägypten mit Besuch
von Pyramiden etc. Das geht jetzt nicht mehr.
Jetzt können wir unserer Mel nur das Grab schön gestalten.
Das ist so ungerecht und macht wütend und traurig zugleich.
Warum muss so ein junger Mensch so schrecklich leiden?

Liebe Jana,
deine Geschichte ist sehr schön.
Ich glaube, dass es nur so gehen kann.
Aber wie wir ja schon mal geschrieben haben,
ist der Verlust des Kindes nicht mit dem der Eltern, Partner, Freunde oder Großeltern zu vergleichen. Deshalb wird das Motto wohl für viele Jahre gelten müssen.
Dir und deiner Familie ein gesundes Jahr 2010
lieber Gruß, Ute

KGM
01.01.2010, 22:34
Liebe Ute,

dir richtigen Worte zum Trösten fehlen. Ich möchte einfach nur sagen, das ich weiterhin sehr oft an euch denke. Den Schmerz kann ich nicht wirklich nachempfinden. Mir zerreisst es schon alleine nur das Herz wenn ich dran denke, das es Stefan auch nicht schaffen könnte. Allein der Gedanke daran ist schon schmerzhaft genug. Aber euer Schmerz muss noch viel größer sein.

Hat es eigentlich mit dem GothikEngel geklappt? Liegt bei euch noch sehr viel Schnee? Bei uns hat es die letzten Tage geregnet.. der Himmel weint.. weint für alle Engelskinder die zu früh gehen mussten.

Ich wünsche euch weiterhin alle Kraft der Welt um die Trauer zu verarbeiten!

Fühl dich lieb gedrückt!

Ute08
02.01.2010, 10:51
Liebe Steffi,
danke für deine lieben Zeilen.
Den Gothik-Engel haben wir noch nicht aufs Grab gestellt, weil hier alles so vermatscht ist. Außerdem wollen wir ihn noch auf einem Stein befestigen, damit er nicht so schnell entwendet werden kann. Leider passieren solche Sachen auf Friedhöfen und da würde ich mich sehr ärgern.
Wie geht es deinem Bruder? Vielleicht magst du mal schreiben?
Ein lieber Gruß
Ute

vintage
02.01.2010, 14:28
Sprechen zu dürfen

von dir

mit denen, die dich kannten

dich liebten

Sprechen zu können

von dir

wie du warst

dich in Worten

wiedererleben

nur ein paar

Stunden lang

Und dann

einschlafen

vor dem nächsten

Alleinsein

das doch

unausweichbar

wartet



(Gitta Deutsch)

KGM
02.01.2010, 18:39
das Sachen entwendet werden, das find ich auch so schlimm. Eine Bekannte hat das auch erleben müssen, da ist auf dem Grab ihres Sohnes (gestorben mit 3 monaten) auch viel entwendet worden. Find ich unbegreiflich. Die wissen echt net was die da zusätzlich noch für nen seelischen Knacks anstellen.

Ich schick dir ne PN wg. Stefan.

Ute08
04.01.2010, 02:24
Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen sich tief ins Herz hinein
und während die Tage verstreichen,
werden sie zu Stein.

Du lachst und sprichst, als wenn nichts wäre,
sie scheinen geronnen zu Schaum,
doch du spürst ihre belastende Schwere bis in den Traum.

Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blütenmeer,
aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
die blüht nicht mehr!
(Unbekannter Verfasser)

Ute08
04.01.2010, 11:25
Sie sagen,
die Zeit wird die Wunden heilen.
Du musst stark sein und an die Zukunft denken!

Sie sagen,
das Schicksal müssen wir annehmen.
Es bringt nichts, sich dagegen aufzubäumen.
Du wirst darüber hinweg kommen
und dich neuen Menschen öffnen.

Sie wissen michts!

Von dem Willen, das Liebgewordene festzuhalten.
Von dem Schmerz des plötzlichen Abschiedes,
der doch kein Abschied, sondern ein Wegreißen war.
Von der Einsamkeit, die so weh tut.

Ich höre sie reden und schweige!
(W.Hohensee)

Conny2712
04.01.2010, 21:01
Liebe Ute, du hast mir geschrieben in meinem Tread. Weihnachten und Silvester haben wir hinter uns gebracht. Ich habe dir geschrieben, auch ich habe ein Kind verloren. Aber das einzige Kind an eine solche Krankheit zu verlieren ist so schrecklich. Jeder in diesem Forum hat das Liebste verloren. So wie ich meinen Mann. Ein Kind zu verlieren ist so etwas von schrecklich, man kann es nicht beschreiben. Ich selbst habe noch zwei Kinder, die mir beistehen. Auch ein Baby zu verlieren ist sehr schlimm, aber nichts im Vergleich zu dir. Wenn ein Kind stirbt, stirbt die Zukunft. Für Eltern ist es nur schwer erträglich. Ich weiss nicht, was ich dir sagen soll. Man kann nichts sagen. man kann nur einfach eine Umarmung aussprechen. Ich drücke ich unbekannter Weise. Ich weiß selbst, auch für mich stehen im Moment die Tage still. Versuche von einem auf den anderen Tag zu leben. Arbeiten geht überhaupt nicht, da ich mit meinem Liebsten 20 Jahre in einer Firma gearbeitet habe. Ich glaube, dass du dich schlecht fühlst. Habe auch lange gebraucht um hier zu schreiben. Aber ich habe auch gemerkt, hier sind viel die mitfühlen. Ich finde das einfach gut.
Lass dich umarmen. Worte können nicht trösten. Liebe Grüße Conny

vintage
04.01.2010, 21:17
So fern und doch so nah,
wie sich das weite Meer
und der endlose Himmel sind,
wenn sie am Horizont
ineinanderzufließen scheinen,
so eng verbunden
und doch so weit entfernt
sind Diesseits und Jenseits,
sichtbare und unsichtbare Welt.
So fern und doch so nah
Sind die Menschen,
die uns verlassen mußten
und doch immer zu uns gehören.
(Irmgard Erath)

Ute08
05.01.2010, 02:09
Liebe Conny,
liebe Jana,
vielen Dank für eure lieben Worte.

Es gibt keinen Trost, aber eure Worte tun gut. Da merke ich, dass ich nicht alleine bin in meinem Schmerz. Hier im Forum fühle ich mich verstanden.
Das fehlt in meinem Umfeld häufig.

Einen lieben Gruß
Ute

Ute08
05.01.2010, 02:31
Heute vor acht Wochen mussten wir unser Engelchen beerdigen.
Ein ganz schlimmer und trauriger Tag, obwohl die Trauerrednerin sehr gut war. Sie hatte eine ganz persönliche Rede vorgetragen, mit Gedichten von Mel und ihrer Lieblingsmusik.
Ich kann nicht glauben, dass ich meine Maus jetzt seit acht Wochen auf dem Friedhof besuche. Das ist so grausam. Ich habe das Gefühl, nicht ich selbst zu sein und die Tage im Tran zu verbringen.
Aber das muss wohl so sein!

vintage
05.01.2010, 23:20
Das beste an der Zukunft ist,
daß sie nur einen Tag nach dem anderen kommt.


(Abraham Lincoln)

vintage
06.01.2010, 22:50
<3 <3 <3

Ute08
07.01.2010, 02:28
Hallo Jana,
das Bild passt - zu meiner Tochter und zu meiner momentanen Verfassung.
Frage: Wenn ich hier ein Bild einsetzen will, bekomme ich immer die Ansage, dass es zu viele mb hat. Was mache ich falsch?


Kein Zurück
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben?
Wie macht man weiter?
Wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt,
dass man nicht mehr zurück kann.

Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen
...manchen Schmerz, der zu tief sitzt,
und einen fest umklammert!
(aus "Herr der Ringe")

vintage
07.01.2010, 22:52
Glaube an all deine Erfahrungen,
an deinen Schmerz,
an dein Festhaltenwollen,
an dein Loslassenwollen.
Du musst den Weg nicht suchen;
der Weg legt sich unter deine Füße.
(Max Schupbach)



Aus den Zeilen von Michael und Agnes mit Nils im Herzen
über das 16. Kennenlerntreffen von "Leben ohne Dich" im Oktober 2009:

"...Auch ein Kennenlernspiel wird an diesem Tag gespielt, das uns alle in Bewegung bringt und Spaß macht, was aber letztendlich dazu führt, dass wir mal wieder hinsehen, wer wir eigentlich selber sind.
Was macht uns aus, wer sind wir als Individuum? Dieser Hinweis darauf, dass wir uns selbst nicht aus dem Blick verlieren dürfen, dass wir nicht nur trauernde Eltern sind, sondern dass jeder von uns wichtig ist und auch bei sich selbst bleiben sollte, ist schon sehr wichtig. Man vergisst zwischendurch, was mache ich gerne, was möchte ich noch, wer bin ich eigentlich? Denn die Trauer füllt uns oft total aus..."

vintage
08.01.2010, 12:14
Manchmal
sind Erinnerungen wie ein
Regenguss
kommen auf dich herab,
erwischen dich ganz
unvermutet.

Manchmal
sind Erinnerungen wie
Gewitter,
schlagen auf dich ein,
gnadenlos in ihrem
Auftauchen,
und dann, wenn sie aufhören,
lassen sie dich ermüdet
und geschafft zurück.

Manchmal
sind Erinnerungen wie
Schatten,
schleichen sich heimlich
von hinten an,
verfolgen dich rundherum,
dann verschwinden sie,
lassen dich traurig und
verwirrt zurück.

Manchmal
sind Erinnerungen wie
eine Daunendecke,
umgeben dich mit Wärme,
üppig, überreichlich
und manchmal bleiben sie,
hüllen dich in Zufriedenheit

(Autor/in mir leider unbekannt)

sonne36
09.01.2010, 12:41
Liebe Ute

Möchte dich mal umarmen und sagen, dass ich auch heute an dich denke und hoffe, das dein Weekend ein bisschen erträglich wird.....

Viele liebe Grüsse

Mischa :pftroest:

vintage
09.01.2010, 18:43
Ich sehe dich in jeder Wolke,
ich höre dich in jedem Rauschen des Baches.
Ich spüre dich in jedem sanftem Wind,
ich rieche dich in jeder Blume.

Ich finde dich auf Wiesen und in Wäldern,
ich finde dich in der Sonne und im Regen.
Jeder Tropfen auf meiner Haut
ein Gruß von dir.

Du bist die sanfte Luft, die alles umgibt
in einer sternenklaren Nacht.
Du bist der sanfte Wind, der sachte
Wellen schlägt in klarem Wasser
und das Korn in den Feldern lieblich neigt.

Du bist fort, doch
für mich bist du nie gegangen.
Für mich bist du in allem.
Für mich bist du alles.

(Verfasser/in mir leider unbekannt)

vintage
09.01.2010, 20:26
Wenn du beginnst zu lieben, sagst du schon Ja,
zu den Tränen des Abschieds,
sagst du Ja zu den Hoffnungen, die sich nicht Erfüllen,
zu den Anfängen, die unvollendet bleiben.

Wenn du beginnst zu lieben,
sagst du schon Ja zu den Schmerzen des Loslassens.

Wenn du beginnst zu lieben,
sagst du schon Ja zu jemanden,
der seinen eigenen Weg geht,
den du nicht halten kannst,
der sein eigenes Ziel hat.

Wenn du beginnst zu lieben,
sagst du schon Ja


Ruth Rau

vintage
10.01.2010, 17:51
Regenbogenbrücke

Uns blieb zu wenig Zeit zum Abschied nehmen.
Aus grauen Wolken regnet Traurigkeit,
sammelt sich mit meiner Augen Tränen
in einem See, geflutet zwischen Raum und Zeit.


Es ist nicht leicht, den Tod zu akzeptieren,
so schwer, Realitäten zu versteh´n.
Es tut so weh, Dich zu verlieren,
doch Du hilfst mir, die Wunderwelt zu seh´n.


In meinen Träumen kann ich Dich noch spüren,
hör´ wie Du sagst, Du bist nicht fern von hier.
Wenn Sonnenschein und Regen sich berühren,
dann zeigst Du mir den Weg von mir zu Dir.


Die grauen Wolken haben sich verzogen.
Ein Sonnenstrahl benetzt den letzten Regen.
Und aus dem See entsteigt ein Regenbogen,
ich schick´ Dir darauf einen Gruß entgegen.



Isolde Kokoschky

vintage
11.01.2010, 12:45
liebe ute, liebe schatzhüterin,

ein wochenende ist vorüber... ich vermute, es war wieder schlimm. :cry:
wir, die wir kein kind verloren haben, können tatsächlich nicht den albtraum nachfühlen,
den du gerade durchmachst.
manchmal, wenn ich keine worte weiss, schicke ich dir hier gedichte anderer trauernder,
die das viel besser ausdrücken, wofür es keine worte gibt:
den herzschmerz um das eigene kind,
das nicht mehr - wie kürzlich noch - da ist.

der schmerz kommt in wellen, mal ist er kaum auszuhalten,
mal lässt er einen atmen, mal erstickt er einen.

auch wenn nicht immer worte kommen oder bilder, so sei gewiss,
das viele aus dem forum in gedanken bei dir und melanie,
und auch bei den anderen verwaisten müttern und euren kindern sind. :pftroest::pftroest::pftroest::pftroest:

Ute08
11.01.2010, 14:19
Liebe Jana,
ich finde die Gedichte wunderschön und freue mich immer sehr darüber,
auch wenn ich nicht immer reagiere oder antworte.
Manchmal ist mir nicht danach, aber ich lese hier täglich.
Vielen Dank für die schönen Worte.
Ein lieber Gruß
Ute

Artemis
12.01.2010, 00:24
Liebe Ute,
ich grüße dich mal ganz lieb.

:knuddel:drücke dich ganz fest

Artemis

oblivion
12.01.2010, 11:20
Liebe Ute


Möchte Dir einfach mal ein riesen Kraftpaket senden


Liebe Grüsse von Elke mit Kevin im Herzen


www.kevin-bluemel.de.vu

Ute08
12.01.2010, 22:00
Menschen, die man liebt
sind wie Sterne:
Sie können funkeln und leuchten
noch lange nach ihrem Erlöschen!

vintage
14.01.2010, 10:08
liebe ute,

da sitze ich hier und mir fallen keine worte ein.
natürlich würde ich dich gerne trösten
oder dir etwas von deinem schmerz abnehmen,
aber das geht ja nicht. :undecided

und trotzdem möchte ich dir sagen,
das melanie in meinen gedanken ist.

ich sende dir einfach eine liebe umarmung und viel kraft für den tag :knuddel: :pftroest:


liebe gruesse, jana.

Ute08
14.01.2010, 23:42
Jemand hat mir Augen zum Sehen
und ein Herz zum Lieben gegeben.
Doch keiner hat mir gesagt,
dass ich mit den Augen weinen
und mit dem Herzen leiden muss!

(Verfasser nicht bekannt)

Eva M.
15.01.2010, 09:43
Liebe Ute,

ich nehme dich mal ganz fest in den Arm!
Genau diese Worte habe ich auch mal bei Felix geschrieben...

Es ist und bleibt unbegreiflich warum unsere Kinder so leiden mussten und letztendlich auch gehen.
Bei Felix wird es bald drei Jahre im Himmel... wo ist die Zeit geblieben und bald feiert er auch seinen dritten Himmelsgeburtstag.
Die Traurigkeit bleibt, vielleicht verändert sich das an nehmen und begreifen das das geliebte Kind nicht mehr wieder kommt.
Von Maja habe ich ein schönes Gedicht gelesen:

Wie schön wird es sein,
wenn sich einst die Hoffnung erfüllt,
die wir im Herzen tragen:
einander wiederzusehen.

Wie schön wird es sein,
wenn wir einst voll Liebe
von dem Menschen erwartet werden,
dem hier unsere ganze Sehnsucht gilt.

(unbekannt)

Darauf hoffe ich.

Herzliche Umarmung, :knuddel:

mit lieben Dank für den GB Eintrag bei Felix

Eva

vintage
15.01.2010, 21:47
Der Name meines Kindes

Die Erwähnung des Namens meines Kindes

Bringt Tränen in meine Augen

Doch er bringt auch Musik in meine Ohren

Wenn du wirklich mein Freund bist

Lass mich die Musik ihres Namens hören

Er besänftigt mein gebrochenes Herz

Und singt zu meiner Seele



(AutorIn mir leider nicht bekannt)

vintage
16.01.2010, 22:02
<3 <3 <3

Ute08
17.01.2010, 20:19
Liebe Jana,
deine Gedichte sind immer zu schön.
Es tut gut, sowas liebevolles zu Lesen.
Danke!
Lieber Gruß
Ute

vintage
17.01.2010, 20:42
Bis hierher

Wir sind bis hierher mit dir gegangen,
du hast uns hierhin gebracht,
obwohl wir's gar nicht wollten.
Wir müssen dich abgeben, loslassen
und unsere eigenen Wege weiterziehen,
die ohne dich manchmal so leer erscheinen.

Es gehe dir gut, wo immer du jetzt bist,
uns vielleicht hörst und siehst,
die hier so um dich trauern.
Vergib du uns, was zu vergeben ist.
Und sei gewiss, dass auch wie dir verzeihen.
Wenn es denn sein muss,
dann wenigstens soll Frieden herrschen
für dich und für uns, du da - wir hier.
Frieden, den wir haben mit deinem Leben
und den wir finden müssen mit deinem Tod.

Was bleibt uns übrig jetzt
als zusammenzustehen,
zusammenzuhalten und Trost zu suchen,
da du ihn uns so nicht mehr gibst.
Du hast nicht umsonst gelebt,
du bist ein Teil unseres Lebens geworden,
hast Spuren eingeritzt in unsere Herzen.

Wir werden dieses Leben, darin auch deins,
auf uns nehmen
und es ein kleines Stückchen weiterführen.
Sofern du kannst, stehe uns bei
und mach es nicht zu schwer,
so ungetröstet ohne dich zu leben.
Auch wenn wir's jetzt noch gar nicht wollten,
so sagen wir Dank dafür,
wie du warst, und wer du bist,
für uns bleiben wirst, solange wir leben.



(Autor/in mir leider nicht bekannt)

vintage
18.01.2010, 21:15
Welch großer Schock
ist diese Endgültigkeit.
Unwiderrufbar. Unabänderlich. Unwiederbringlich.
Dein Leben ist zu Ende.
Nichts kann mehr hinzugefügt,
nichts kann mehr genommen werden.
Korrekturen sind nicht möglich.
Alle Möglichkeiten sind erschöpft.
Der Tod ist der Schlussstrich.
Das Werk ist vollendet.
Die Realität ist besiegelt.
Verwaist sind die Hoffnungen,
die Träume und die Wünsche.
Für dich gibt es nichts Künftiges in dieser Welt.
Was bleibt ist, was du verändert hast,
seit deiner Geburt, durch dein Leben,
durch deine Beziehung zu Anderen,
durch dein Sprechen und Handeln,
durch deine besondere Art, die Welt zu sehen.
Du hast uns reich gemacht.
Soviel habe ich von dir empfangen:
Freude und Ernst, Liebe und Zärtlichkeit,
Hilfe und Kraft, Schmerz und auch Schönheit.
Wie hat deine Nähe mich verwandelt,
wie bin ich durch dich geworden?
Was war ich für dich,
was haben wir einander bedeutet?
Das alles bleibt.
Und das ist mein Anker,
der mir Halt gibt im Bodenlosen.

(von Karen Hutter)

vintage
19.01.2010, 21:56
Du fehlst mir so sehr, mein Kind


Wenn die Winterstürme schweigen
Und sich die ersten Knospen zeigen
Weil alles Leben neu beginnt
Fehlst Du mir so sehr, mein Kind...

Wenn die Sonne höher steht
Und jeder gerne baden geht
Weil endlich Sommerferien sind
Fehlst Du mir so sehr, mein Kind...

Wenn sich kleine Hände regen
Und Drachen durch die Lüfte fegen
Weil kräftig bläst des Herbstes Wind
Fehlst Du mir so sehr, mein Kind...

Wenn die ersten Flöckchen fallen
Und Kinderstimmen hell erschallen
Weil froh im Schnee man tobt geschwind
Fehlst Du mir so sehr, mein Kind...

Wenn sich die Nacht hernieder senkt
Und hoffentlich den Schlaf mir schenkt
Weil nur im Traum ich zu Dir find
Fehlst Du mir so sehr, mein Kind...


Ralf Korrek

beatex
20.01.2010, 19:01
Liebe Ute,

Ich möchte dir auf diesen Wege ganz viel Kraft schicken...
Ich lese schon seit einigen Tagen deine beiträge hier,und ich kann deinen Schmerz in deinen Zeilen spüren...
Ich weiß auch das keine Worte dich trösten können..
Es tut mir so unendlich Leid das deine Prinzessin das irdische Leben verlassen musste.
Aber sie ist nun ein Wunderschöner Engel...
Und sie wird immer bei euch sein,in euren Herzen weiterleben...
Ich wünsche dir und deinen Mann alles Liebe...

Beate


http://darkmidhgard.de/kristalltraene/images/tempelstart.jpg

http://http://www.wolfgang-hocke.de/lucky/RainbowBridge11.jpg

vintage
20.01.2010, 22:43
Wem nie der Tod ein Kind entrissen,
brutal und plötzlich, ohne Sinn.
Wer nie in tränenfeuchten Kissen
sein Leid erstickte und wohin
er sich auch wandte, fern und nah,
sein totes Kind nur immer sah!
Wer nie in unerhörtem Wehe
sein höchstes Glück im Sarg muss sehn,
vor Schmerz sich krümmt in Wahnsinnsnähe,
kann nie der Eltern Schmerz verstehen!


:pftroest::pftroest::pftroest::pftroest::pftroest: :pftroest::pftroest:

vintage
21.01.2010, 10:03
liebe ute,

ich sende dir einfach mal ein dickes kraftpaket,
ich glaube deine nacht war kurz und unruhig
und hoffentlich wird dieser tag
ein klitzkekleines bißchen leichter zu bewältigen sein als der gestrige.

dein leben ist gerade überhaupt nicht einfach!
ich wünsche dir VIEL unterstützung und anteilnahme!

liebe gruesse, jana.

vintage
21.01.2010, 21:20
Mitten im Tagwerk inne halten
mich setzen müssen
wie ein weicher Zwang
zu wissen
mich trotz Eiseskälte jetzt im Feuer wälzen
Mit brennenden Gegenständen
in der Hand
blassen Bildern im Kopf
Melodien aus deiner Zeit
um dich für Momente bewusst wieder zu holen
in meinen Alltag
Manchmal Glück haben
beim Anblick der vertrauten Dinge
von denen ich mich trennen wollte
und merken
dass du Engelchen doch nicht ewig schläfst
plötzlich gezwungen zu ahnen
das du heimlich etwas zurechtrückst
Fäden knüpfst in meinem Leben
Leise meinen Kopf meine Hand
mein Herz berührst
Kleine Ärmchen die sich von hinten
um meinen Hals legen
ein Köpfchen das sich wieder an meine Wange schmiegt
Dann manchmal
schaffe ich es trotz Herzjagen
und nassem Gesicht
ganz selten aber nur
sehr sehr ruhig zu sein
gespannt zu lauschen
um ihn dann zu hören
Deinen Flügelschlag
Und immer wieder ist es neu
immer wieder anders wie du mir begegnest
oft nur geahnt... selten gespürt
aber immer geheimnisvoll
immer bezaubernd
diese Zwiesprache
während wir beide Sand mit Sternchen mischen
Ich mit meiner lächerlich irdischen Freude
du mit deiner Engelsgeduld
Was tun?
Fliegen mit dir?
Du legst mahnend
deinen Zeigefinger auf die Lippen
um diesem Denken Schweigen zu gebieten
Komm weiterhin in diesen Momenten
verleihe mir Flügel für kurze Zeit
und dann gehe wieder
ohne Fußspuren oder
Fingerabdrücke zu hinterlassen
wie schon einmal in meinem Leben
Geh wieder zurück tief ganz tief
nach Hause in das Mamaherz
und schlaf weiter mein Engel



(VerfasserIn mir leider nicht bekannt)

Ute08
22.01.2010, 04:05
Ich danke euch für eure Einträge auf meiner Seite.
Zum Schreiben komme ich nicht so viel, weil ich an der Gedenkseite von Mel arbeite und täglich dazu lerne. Eure Beiträge lese ich aber immer.
Das Planen und Machen der Gedenkseite ist zwar auch schmerzhaft, aber
irgendwie auch schön.

Ich wünsche euch alles Liebe
Ute mit Mel im Herzen

Artemis
22.01.2010, 15:48
Liebe Ute,
ich lass dir wieder ein paar liebe grüße hier.
Drück dich ganz fest

Artemis

vintage
23.01.2010, 10:33
Anders – besser

Es wird besser, sagen die andern,
es wird anders, sage ich,
denn der Schmerz hat sich gewandelt,
doch verlässt er mich nicht.

Es ist anders, sagen die andern
Es ist besser, sage ich
denn das Leben ist jetzt klarer
und viel tiefer für mich.

Es wird leichter, sagen die andern
es wird schwerer, sage ich,
denn im zweiten Jahr mein Kind,
spricht kaum noch jemand über dich.

Es ist schwerer, sagen die andern,
es ist leichter, sage ich,
denn dies leben ist befristet,
ja ich freue mich auf dich.

Anders – besser
Schwerer – leichter
nichts ist wie es vorher war
und doch geht das leben weiter,
als ob eigentlich nichts geschah.

(Verfasser/in mir leider nicht bekannt)




diese zeilen sind so traurig, aber in gewisser weise leider auch wahr. :cry:
trotzdem oder gerade deswegen wünsche ich dir/euch viel kraft für diesen einzelnen tag!

vintage
24.01.2010, 15:16
Es sind die Starken in unseren Reihen,
die ihr eigenes Leid verbergen,
unter Tränen lachen,
um andere glücklich zu machen.

Ute08
24.01.2010, 22:36
Zwölf Wochen ohne mein Engelchen!
Wie halten das andere Eltern über Jahre aus? Ich weiß es nicht!

Trauer kann man nicht sehen, nicht hören.
Trauer kann man nur fühlen.
Sie ist ein Nebel ohne Umrisse.
Man möchte diesen Nebel packen und fortschieben,
aber die Hand fasst ins Leere!

Nachts verfolgen mich die Bilder von der Intensiv-Station und immer kommt die Frage nach dem "Warum".
Warum konnten die Ärzte meinen Engel nicht retten? Warum kam es zu diesen Komplikationen? Sie warst doch schon durch und auf dem Weg der Besserung. Ich werde das nie verstehen können. Wie soll ich diese Ungerechtigkeit je akzeptieren können? Wie soll ich damit leben?
Vielleicht funktionieren, aber leben? Ich kann es mir nicht vorstellen!
In tiefer Trauer

vintage
25.01.2010, 21:16
SEIN UNGLÜCK AUSATMEN KÖNNEN
TIEF AUSATMEN,
SO DASS MAN WIEDER EINATMEN KANN.

UND VIELLEICHT AUCH SEIN UNGLÜCK
SAGEN KÖNNEN,
IN WORTEN, IN WIRKLICHEN WORTEN,
DIE ZUSAMMENHÄNGEN UND SINN HABEN,
UND DIE MAN SELBST NOCH
VERSTEHEN KANN;
UND DIE VIELLEICHT SOGAR IRGENDWER SONST
VERSTEHT ODER VERSTEHEN KÖNNTE.
UND WEINEN KÖNNEN.

DAS WÄRE SCHON FAST WIEDER GLÜCK.

Erich Fried (1921 - 1988), österreichischer Lyriker

vintage
26.01.2010, 20:58
Beim Weben des Windes
und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an sie
Beim Öffnen der Knospen
und in der Wärme des Sommers-
erinnern wir uns an sie
Beim Rauschen der Blätter
und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an sie
Zu Beginn des Jahres
und wenn es zu Ende geht,
erinnern wir uns an sie
Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,
erinnern wir uns an sie
Wenn wir verloren sind
und krank in unserem Herzen,
erinnern wir uns an sie
Wenn wir Freude erleben,
die wir so gern teilen würden,
erinnern wir uns an sie
So lange wir leben wird sie auch leben,
denn sie ist nun ein Teil von uns,
wenn wir uns an sie erinnern.


(AutorIn mir leider nicht bekannt)

vintage
28.01.2010, 20:10
Ich wünsche dir
daß dich das Licht eines neuen Morgens hell umfängt,
und daß die ersten Sonnenstrahlen
deine Müdigkeiten berühren
und deine Traurigkeiten erwärmen.

Ich wünsche dir,
daß die weißen Wolken am Himmel
deine versunkenen Träume
wieder neu aufsteigen lassen in dir
und deine wiedererweckten Sehnsüchte
dich in den Tag hinein bewegen.

Ich wünsche dir,
daß der Wind deinen Atem belebt
und dich erfrischt zu neuen Schritten
durch die Veränderung geschieht.

Ich wünsche dir,
daß dich die Dunkelheit der Nacht
nicht ängstigt und bedroht,
sondern daß dir ein Stern aufleuchtet,
der dir Hoffnung verheißt,
für den beginnenden Tag


(AutorIn mir leider nicht bekannt)

Ute08
29.01.2010, 20:43
Geht es dir gut, werde ich gefragt im Vorübergehen.
Doch, gut, sage ich und zeige das passende Gesicht -
mein gutgehendes Gesicht.

Mein anderes Gesicht verberge ich liebevoll unter meiner Kleidung.
Zu Hause ziehe ich mich aus.
Dann darf es seine Trauer tragen.
(Verfasser unbekannt.

Allen einen lieben Gruß
Ute

Ute08
30.01.2010, 03:16
Wir haben jetzt 13 Wochen ohne unseren Engel geschafft.
Ich weiß nicht wie. Ich höre Geräusche aus ihrem Zimmer, was ja nicht sein kann. Wahrscheinlich werd ich irre. Bald wäre der 18. Geburtstag. Wie soll man das denn überstehen? Ist doch schlimmer als Weihnachten und Sylvester zusammen!
Ich möchte wirklich mal wissen, was wir getan haben, dass wir das alles ertragen müssen. Und es hört nicht auf, es hört niemals auf!

mollie
30.01.2010, 11:06
liebe ute,

ich drück dich mal ganz fest und schick dir ein paar sonnenstrahlen. gerne würde ich dich trösten...doch ich kann es nicht, das weiß ich. ich denk an dich,

mollie

Ute08
31.01.2010, 01:28
Liebe Molli
vielen Dank für deine lieben Zeilen, die du trotz deiner eigenen Trauer für mich findest.
Liebe Jana,
dir schicke ich morgen eine PN.


Wieder einen Tag geschafft - eigentlich mit nichts.
Das ist schon verrückt - ich war noch nie so inaktiv wie in den letzten Wochen und habe trotzdem das Gefühl, als rase die Zeit.
Ich würde mich gerne mal wieder über irgendwas freuen oder Spaß haben, aber ich weiß gar nicht mehr, wie das geht.
Da kann man echt nur hoffen, dass das mal anders wird. Sonst ist das Leben ja nicht lebenswert.

Vielleicht wird es nächste Woche nicht besser, aber anders, wenn ich mit meiner Wiedereingliederung beginne. Zumindest habe ich dann mal was sinnvolles zu tun.
Euch allen einen schönen Sonntag
Ute

vintage
31.01.2010, 10:50
Eine vollkommen andere Auffassung
aller Dinge
hat sich unter diesen Einflüssen
in mir herausgebildet,
es sind gewisse Unterschiede da,
die mich von den Menschen
mehr als alles Bisherige
abtrennen.
Eine veränderte Welt.
Ein neues Leben
voll neuer Bedeutungen.
Ich habe es augenblicklich
etwas schwer,
weil alles neu ist.
Ich bin ein Anfänger
in meinen eigenen Verhältnissen.

Rainer Maria Rilke

Ute08
01.02.2010, 00:01
Danke Helmut und Jana
für die Tipps zum Bilder verkleinern.
Hat nicht alles geklappt, aber doch schon viel.
Anbei ein Foto von dem Dark Angel, den ich Mel aufs Grab stelle, wenn
der Schnnee weg ist. Ist nicht jedermanns Sache, aber Mel wird er gefallen.

Ein lieber Gruß an alle hier
Ute

rosa.sputnik
01.02.2010, 00:03
Der Engel ist wunderschön... und obwohl ich Mel nicht kenne, aber aus Deinen Erzählungen heraus, wird sie ihn lieben.
Und es muss ja auch nicht jedermann's Geschmack sein... der Engel ist für Mel und sonst niemanden.

Alles Liebe
Jasmin

vintage
01.02.2010, 10:50
liebe ute,

der engel ist toll, guckt auch so traurig!
genau richtig für Mel!

heutzutage kann grabgestaltung einen thematischen bezug
zur / zum verstorbenen haben, was ich persönlich sehr schön finde.

dir liebe ute wünsche ich kraft für diesen neuen tag!
und allen anderen, die es gerade schwer haben, leiden oder trauern, auch!

liebe gruesse, jana.

lilysun
01.02.2010, 14:05
Liebe Ute
ich lese hier mit
und habe keine Worte dafür was Du aushalten mußt.
Ein Kind auf diese Art zu verlieren ist unbeschreiblich schlimm.
Und nichts kann trösten.
Vielleicht aber eines. Daß Du Mel 18 Jahre bei Dir hattest, und diese Zeit als Geschenk sehen kannst, so wie auch sicher sie diese Zeit als Geschenk ansieht. Sie ist nicht mehr bei euch, das ist unbegreiflich, aber sie ist nicht wirklich weg. Solange ihr über sie redet, wird sie da sein, und das wird fürimmer sein.
Der Schmerz bleibt, aber man findet auch Trost - irgendwann.

Ich schicke Dir eine dicke Umarmung
LG,

J.

vintage
01.02.2010, 17:26
liebe ute,

für morgen wünsche ich dir besonders viel kraft und gutes gelingen.
es ist ein neuer schritt und nur du kannst das tempo in allem bestimmen.
denk einfach an beppo, den straßenkehrer, auch beim bau der gedenkseite.

ein schutzengel ist immer bei dir!

liebe gruesse, jana.

mollie
01.02.2010, 19:35
liebe ute,

bin morgen in gedanken fest bei dir.

liebe grüße,

mollie

Conny2712
02.02.2010, 15:26
Liebe Ute, der Engel ist toll, Gefällt mir. Es ist schön, das man heute etwas mehr Freiheiten hat. Ich glaube, du wirst sehr sehr sehr viel Zeit brauchen, um darüber hinweg zu kommen.
Das ist das Leben verkehrt. Eigentlich sollten die Alten erst gehen, dann die jungen. Es ist nicht einfach damit fertig zu werden. Ich merke das täglich bei mir. Aber man soll sich auch Zeit gönnen, nicht auf die Menschen um sich herum hören, die sagen. Es wird schon wieder. Wer es nicht selbst erlebt hat, kann das nicht nachempfingen, wie man sich fühlt. Ja, das Leben geht schon rasend weiter, wieder eine Woche vorbei. Es macht das Leid aber nicht kleiner. Man muß versuchen es auszuhalten. Mehr kann man leider nicht. Die Lieben kommen nicht wieder. Ich denke auch ein Jahr zurück. Da hatten wir noch so viel Hoffnung. Das schlimmste ist, einzusehen, die Lieben können es nicht ertragen. Es ist kein Leben mehr. Das begleitet einen. Das Loslassen müssen ist so schwer, sich abzufinden, keiner kann mehr helfen, auch die Ärzte stoßen an die Grenzen. Man muß dann irgendwann sagen, ich würde das auch nicht wollen. Man kann viel tun, das Leiden zu verlängern, aber wir selber würden es für uns auch nicht wollen, glaube ich. Das macht so unendlich traurig. Man fühlt sich so hilflos. Es läuft ein Film ab. Ich sehe immer, so war es vor einem Jahr. Ich sehe ihn noch immer vor mir. Wie es ihm so schlecht ging. Man bekommt die Bilder leider nicht so einfach aus dem Kopf. Ich wünsche dir viel Kraft, den Geburtstag zu überstehen. Mein Mann wäre im September 60 geworden und wir hatten unseren Hochzeitstag in diesem Monat. es war ein sehr sehr sehr schlimmer Monat. Gerade diese Tag sind sehr schwer zu ertragen. Ich umarme dich einfach mal, trostreiche Worte sind sehr schwierig. Liebe Grüße Conny

Ute08
02.02.2010, 18:20
Liebe Conny,
das kann ich mir leider alles nicht sagen, weil wir bei Mel ja eher auf die Klinik-
entlassung gewartet haben, als diese besch... Nebenwirkungen auftraten.
Die Metastasen waren ja nicht mehr nachweisbar und die Hochdosis ja zur Sicherheit. Wir wissen natürlich nicht, was vielleicht irgendwann noch gekommen wäre, aber erstmal wäre sie krebsfrei entlassen worden. Sie hat auch nicht in dem Sinne gelitten, wie manche, die austherapiert sind. Deswegen kann ich mir nicht sagen, dass es besser so ist. So kurz vor dem Ziel ist es doppelt grausam.
Lieber Gruß
Ute

Mariesol
02.02.2010, 18:25
Liebe Ute,


ich fühle gerade wie traurig Du bist und wie sehr Dir Dein Kind fehlt.
Mir fehlen die passenden Worte...jedes einzelne wäre zu klein um Deinen Kummer zu schmälern.
Auch ich vermisse meinen Vater und auch ich höre Stimmen und Geräusche...ich bin auch sicher, dass unsere Lieben und deren Energie sich nicht einfach auflösen. Sie werden uns noch sehr lange begleiten. Dies sollte uns aber nicht abhalten uns wieder ins Leben einzugliedern. Mir selbst fällt dies sicher leichter als Dir. Ein Kind zu verlieren ist eine ganz andere Sache als ein Elternteil zu verlieren...es ist ich sag jetzt mal ....einfach unnatürlicher!Das klingt jetzt so sachlich aber ich denke Du weist wie ich es meine.
Liebe Ute...ich bin in Gedanken bei Dir herzlich Mariesol

vintage
02.02.2010, 21:04
Ein kleines Zeichen


Ein kleines Zeichen nur von Dir,
liebes Kind, das wünsch' ich mir...
das mir sagt, es geht Dir gut;
das neue Hoffnung bringt und Mut.

Wie lebt es sich im Sternenland,
mit anderen Kindern Hand in Hand?
Ist es da wirklich bunt und schön,
und könnt Ihr uns von dort aus sehen?

Ihr seid bestimmt ein munteres Völkchen;
tobt lustig durch die Kuschelwölkchen
und spielt den lieben langen Tag...
das sind Gedanken, die ich mag!

Zwar werdet Ihr uns immer fehlen,
doch würde es uns nicht so quälen,
hätten wir die Sicherheit:
es geht Euch gut für alle Zeit!

Drum, macht Ihr mal mit dem Spielen Pause,
schickt bitte einen Gruß nach Hause
und helft uns, daß wir ihn erkennen...
(und nicht die "Sternchenpost" verpennnen)

Ein Schmetterling oder ein Traum,
ein wunderschöner Apfelbaum,
ein Wölkchen gar, ein Schneckenhaus -
wie sieht dieser Gruß wohl aus?

Ich geb' nicht auf, werd' immer hoffen
und halte stets die Augen offen,
denn eines Tag's wird's mich erreichen:
von meinem Kind ein kleines Zeichen...



(Ralf Korrek, 01.08.2007,
Quelle: www.land-der-sternenkinder.de)

vintage
03.02.2010, 20:36
Gerade eben
warst du noch hier
jetzt bist du fort

dein Platz ist leer

überall sehe ich deine Spuren
und fühle
wie sehr du mir fehlst

noch sind die Räume erfüllt

von deinem Wesen
deinem Zauber
deinem Lachen
und deiner Wärme

Etwas wird bleiben
wovon ich leben kann.


Margot Bickel

vintage
07.02.2010, 20:48
Memento
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
und lass mich willig in das Dunkel treiben…
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr
- und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der andren muss man leben!

Mascha Kaléko

Artemis
07.02.2010, 21:20
Liebe Ute,
lasse dir ganz liebe dicke grüße da.
Und nehme dich ganz fest in den Arm.:knuddel:

Artemis

Mariesol
08.02.2010, 11:15
Ich wünsche Dir eine gute Woche mit schönen Begegnungen und Menschen die Dir Wärme schenken.

Mariesol

vintage
08.02.2010, 19:54
Niemand kann deinen Weg für dich gehen,
denn dies ist dein Weg, den du gehen musst.
Doch können dich hierbei Arme stützen,
Gedanken begleiten und manchmal Hände tragen.


Bärbel Kehrer-Kremer

vintage
09.02.2010, 21:01
Nachts gegen Drei

Mein Herz schrie auf. Ich bin erwacht
Und starre dunkel in die Nacht.
Die Stadt schlief ein auf grauem Stein.
Ich bin allein. Bin ganz allein.

Mich hat ein Traum erschreckt.
Das hinterlistige Tier,
Der tags verscheuchte Kummer streckt
Die Fänge aus nach mir.

Erstorben schweigt das laute Haus.
Nun ging die letzte Lampe aus.
Wer jetzt nicht ruht, den weckte Schmerz.
Ich bin erwacht. Es schrie mein Herz.

Wie ich vor dem Fenster, so stehn
Allerorten wohl nächtliche Mütter,
Die Sterne verblassen zu sehn
Und dem Uhrenschlag wieder und wieder
Zu lauschen und dem Klang der verschollenen Lieder
In des Morgenwinds tröstlichem Wehn...


von Mascha Kaleko.


...das einzige Kind von M. K. starb mit 31 Jahren
...ein Wort im Gedicht habe ich geändert.

Ute08
09.02.2010, 23:26
Danke an alle für die lieben Einträge und Wünsche.
Irgendwie ist es im Moment besonders schwer.
Vielleicht weil ich angefangen habe, wieder stundenweise zu arbeiten und da den Anspruch an mich selbst habe, das gut zu machen? Bin ich dann abends durch den Wind, genervter? Keine Ahnung.
Vielleicht, weil Mel nächste Woche ihren 18. Geburtstag hätte mit uns feiern wollen? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist das nochmal ein ganz besonderer Tag, schlimmer als Weihnachten oder Sylvester? Man wird sehen. Obwohl, schlimmer als Sylvester kann eigentlich nichts mehr werden.

Liebe Jana,
das letzte Gedicht hätte ich selbst schreiben können. Vielleicht nicht jede Nacht, aber leider oft genug.

Ein lieber Gruß
Ute

Ute08
10.02.2010, 23:04
Ich fange jetzt ganz langsam an zu verstehen, was es heißt , zu trauern und warte immer noch darauf, dass Erinnerungen nicht nur schmerzhaft sind.
Jeder erzählt mir, dass die Erinnerungen an meine Tochter irgendwann schön sein werden und ich froh sein werde, über die Zeit, die wir miteinander hatten. Leider sind das Leute, die das selbst nicht mitmachen mussten. Ich kann das nämlich zur Zeit nicht richtig glauben.
Es tut z.B. einfach nur weh, wenn ich in Mels Zimmer bin und es noch so aussieht, als käme sie gleich zur Tür herein. Oder beim Einkaufen, wenn ich nach Lebensmitteln oder Süßigkeiten greifen will, die Mel so gerne mochte und dann denken muss, die brauche ich nicht mehr kaufen. Oder die bevorzugte Zahnpasta und und und.
Oder morgens an der Schule vorbei fahren müssen, die leider auf meinem Weg liegt.
Mein Gott, das muss doch mal besser oder zumindest erträglicher werden!
Der Mensch hat doch nurbegrenzte Kraftreserven

rosa.sputnik
11.02.2010, 03:48
Liebe Ute,

ich warte auch auf diesen Tag, an dem die Erinnerungen ein Lächeln auf unser Gesicht zaubern und uns nicht mehr die Kehle zuschnüren.
Meine Mom ist nun schon fast 7 Monate nicht mehr hier, und ich kann Dir nicht einmal sagen ob mir diese Zeit nun lange oder kurz vorkommt.
Ich fühle mich wie benommen...
Ich versuche mir einzureden dass es ihr jetzt besser geht... aber dann fange ich an die ganze Erkrankung zu hinterfragen und drehe mich im Kreis.
Mein Dad ist im Mai schon 22 Jahre tot... auch er ist früh gestorben, mit 58... aber ganz plötzlich...
Ja, es wird anders... aber es dauert schrecklich lange und so ganz hört es nie auf.
Aber das "andere"... es kommt irgendwann...

Versteh' mich nicht falsch, ich möchte den Tod der Eltern gewiss nicht mit dem Tod des Kindes vergleichen...

Gestern noch, nachdem sich sonst überhaupt niemand von den "Freunden" meiner Mom mehr meldet...(was sie auch während der Erkrankung nie getan haben)... gestern schrieb mir unser Hausarzt eine email... er schrieb dass dort wo sie lebte eine riesen Lücke klafft... und dass sie ihm fehlt.

Ich habe schrecklich weinen müssen... weil ich so froh war dass noch jemand an sie denkt... es gibt nicht viele Menschen mit denen ich über sie reden kann... das macht es mir noch schwerer...

Liebe Ute, ich hoffe so sehr dass es irgendwann erträglicher wird... für uns alle.

Alles Liebe
Jasmin

vintage
11.02.2010, 22:56
Dein Name bleibt!

Dein Name bleibt! Mit meinem Herzen für Dich gewählt
Mit meinen Lippen geformt
Geflüstert - als du ins Leben kamst
Gerufen - in vielen Augenblicken deines Lebens, in allen Klangfarben
Geschrien - nach dir, über die Grenze, die Tod heißt.

Dein Name bleibt! Auch wenn die Verzweiflung zu zerstören droht,
was nicht zerstörbar ist, auch wenn mein Herz immer wieder fragt -
Warum?
Dein Name bleibt! Wenn ich in den Sternenhimmel schaue
und wenn meine Augen den Boden absuchen - er steht dort geschrieben

Du warst gestern - du wirst morgen sein in mir.

Mit meinem Herzen schrieb ich in den Sand: Dein Name bleibt!

Auch wenn die Winde tausend Tänze tanzen
und wilder Wirbel zu zerstören droht,
was nicht in mir zerstörbar ist: Dein Name bleibt!

Auch wenn das Silberrad des Lebens wie ungefragt
und selbstverständlich weiterläuft: Dein Name bleibt!

Dein Name bleibt!



(Verfasser/in mir leider nicht bekannt)




Liebe Ute,

mir ist gerade schwer um`s Herz, wenn ich an Mel denke,
weil sie Euch so fehlt und hier auf Erden so fehlt.
"Haltet die Welt an..." - ja, wenn`s ginge!

Ich sende Dir eine liebe Umarmung :knuddel: -
für die schmerzhaften Phasen, die besonders schwer sind,
und in denen die Tränen einfach fliessen...


liebe Grüsse, Jana

Ute08
12.02.2010, 20:10
Liebe Jasmin,
das mit dem im Kreid drehen kann ich gut nachvollziehen. Geht mir manchmal auch so. Eigentlich komme ich ganz gut klar. Dann kommen plötzlich wieder so Gedanken, die Krankheit und die Behandlung zu hinterfragen und der stabile Zustand ist dahin. Kann auch gut verstehen, dass es auch nach sieben Monaten noch schwer ist, wenn die Mutter an dieser sch...Krankheit verstorben ist. Schicke dir ein kleines Kraftpaket und einen Sonnenstrahl.
Ein lieber Gruß
UTe

Ute08
12.02.2010, 20:13
Liebe Jana,
danke für deine lieben Worte.
Ich wundere mich nur immer wieder, wo du die schönen Gedichte auftreibst.
Immer alles so passend! Auch dafür möchte ich die danken. du bist schon ein ziemlich besonderer Mensch, wenn ich das mal so schreiben darf. Alles weitere schicke ich die in einer PN.
Lieber Gruß zu euch in den Norden
Ute

Ute08
14.02.2010, 00:11
15 Wochen ohne unseren Engel
Irgendwie ist das nichts an Zeit,
aber irgendwie auch alles.
Die Hölle ist nichts dagegen!

vintage
14.02.2010, 20:47
Suche du nichts. Es gibt nichts zu finden,
Nichts zu ergründen. Finde dich ab.
Kommt ihre Zeit, dann blühen die Linden
Über dem frischgeschaufelten Grab.

Kommt seine Zeit, dann schwindet das Dunkel,
Funkelt das wiedergeborene Licht.
Nichts ist zu Ende. Alles geht weiter.
Und du wirst heiter. Oder auch nicht.

Zwischen Vergehen und Wiederbeginnen
Liegt das Unmögliche. Und es geschieht.
Wie und Warum waren nie zu ersinnen.
Neu klingt dem Neuen das uralte Lied.

Geh nicht zu Grunde, den Sinn zu ergründen.
Suche du nicht. Dann magst du ihn finden.




von Mascha Kaleko




Liebe Ute,

jeder Tag bringt Dich ein Stück näher zu Melanie (zurück).
Möge dieses Wissen Dir ein bißchen Kraft geben!
Ich hoffe es so!

In wenigen Tagen hat Melanie Geburtstag.
Letztes Jahr habt ihr schon an ihre Feier gedacht.
Das Schicksal war leider so grausam,
das es ganz anders gekommen ist...

Ich hoffe, das Melanie immer ihre schützende Hand über Euch hält!
Wenn Entscheidungen anstehen, frage sie, und sie wird Dir helfen,
zu entscheiden.
Das, was Melanie noch vorhatte - setze Du es um,
so gut es geht und in ihrem Sinn. Vielleicht ist das der Sinn für die
nächste(n) Zeit(en).

Ich sende Dir einfach nur einen lieben Gruss! Jana.

Ute08
16.02.2010, 02:16
Der Tag, an dem wir unser Kind verloren haben, war sehr schwer,
tat unvorstellbar weh und stürzte uns in absolute Verzweiflung.
Aber jetzt - das Vermissen, die Leere und Stille ist noch viel schlimmer.
Hätte nicht gedacht, dass das geht, aber es geht.
Ich weiß, dass hier viele den Verlust von einem geliebten Menschen verkraften müssen, aber irgendwie bin ich wohl ein Sonderfall.
Morgens aufzustehen ist gar kein Problem, wenn man eh nicht schlafen kann.
Aber dann den Hintern hochkriegen und den Tag aktiv zu gestalten ist schon ne ernsthafte Herausforderung.
Sicher, ich funktioniere, mache meinen Haushalt, versuche mich auf der Arbeit wieder einzugliedern und hänge auch nicht den ganzen Tag in der Ecke rum. Aber sobald Ruhe einkehrt, stürzt sich das Trauertier mit allem, was es zu bieten hat, auf mich. Kommt mir so vor.
Ich bastle gerade an einer Gedenkseite für meine Tochter und komme gut voran (DANKE; JANA), aber das macht auch unglaublich traurig. Es muss doch möglich sein, sich mal ein Bild oder irgendwas anderes anzugucken ohne direkt völlig abzustürzen? Mir graut es schon vor Freitag, wenn meine Tochter ihren 18. Geburtstag hat / hätte. Da weiß ich schon gar nicht, wie oder was ich schreiben soll. Das ist doch alles gar nicht zum Aushalten. Aber aushalten muss man das wohl.
Geht es anderen genauso oder bin ich so völlig daneben?
Abends ins Bett zu gehen, oder sollte ich besser schreiben nachts, kostet ziemlich Überwindung, weil ich da ja wieder so viel Zeit zum Denken habe.
Bin immer froh, wenn ich wieder aufstehen kann. Aber jetzt mit der Arbeit ist ne Mütze Schlaf ja anzuraten, wenn ich da auch nur annährend was leisten will. Der reinste Teufelskreis.
wie machen das denn andere Betroffene hier?
Für den einen oder anderen Hinweis wäre ich echt dankbar!
Liebe Grüße
Ute

wiebra
16.02.2010, 22:16
Liebe Ute,
einen Rat oder Tipp zu bekommen, ist wohl nicht wirklich dein Anliegen? Ne, natürlich weißt du inzwischen wie persönlich jeder von uns das Leben danach begeht/ lebt. Auch nach bald drei Jahren, treibt mir mein ganz realistisches Bewußtsein, meine im Moment verankerte Wahrnehmung einen Schauer über den Rücken und ich schüttel still meinen Kopf. Ich wünsche mir Situationen zurück, eine Berührung, wünsche mir die Chance noch einmal mit Annika zu sprechen, denke über Momente nach ... Die Tränen werden wohl nie versiegen, aber inzwischen ist das meine ganz persönliche Trauer, in die ich mich zurückziehe - die Gedanken, die Bilder, die Gefühle, Szenen, .. alles kommt in Bruchteilen ins Bewußtsein und schmerzt - das ist jetzt das, was ist. Das "es" wird sich weiter wandeln ...... allein die Tatsache bleibt: Annika ist nicht mehr hier.
Einen Tipp ??? Mit dem Leben hier ist nicht alles zu Ende, so wenig wie es vorher "Nichts" gab. Aber auch das gehört zu meiner ganz persönlichen Trauerarbeit. Ich weiß und ich spüre, das es viel mehr gibt. Das Hiersein, das ist nur ein Teil meiner Existenz. Bücher von Elisabeth Kübler Ross, Paul Meek, Neale D. Walsch, Thorwald Dethlefsen, Rüdiger Dahlke sowie Energietanken durch Reiki, das sind Inhalte, die mich durch mein unbekanntes Leben führen. Wohin mich das bringt, liegt noch im Unbekannten - trotzdem weiß ich, dass ich begleitet werde. Ich bin nicht allein - und so seltsam es klingt, ich finde Trost in meiner Trauer. Und trotzdem bin ich auch ganz hier, arbeite, unterstütze andere Menschen, verliere mich in meinen Aufgaben, tauche plötzlich wieder auf oder (in die Traurigkeit) ein - seltsam, es geschieht. Ein Auf und Ab und nebeneinander. Ich lerne etwas bisher Ungewohntes: ich bin im Hier und Jetzt. Ich bin. --- Ob das ein Rat ist?! Ich denke nicht unbedingt. Es ist nur eine von Millionen Möglichkeiten irgendwie weiter zu gehen.
So viel haben uns unsere Kinder hinterlassen, so unendlich viele Erinnerungen! Und manchmal wundere ich mich, dass immer noch neue hinzukommen - ist das der Schatz? -
Liebe Ute, ich wünsche dir weitere Schritte ins aktive Leben zurück, begleitet von nie endenen Erinnerungen an Melanie und mit tiefer Zuversicht - sie ist bei dir.
Eine herzliche Umarmung von Renate

maja-s04
16.02.2010, 23:18
Hallo Ute ,

auch mir ist das schlimmste passiert was Eltern passieren kann - mein wunderbarer Sohn ist vor 3 Jahren und 8 Monaten verstorben und immer noch laufen meine Tränen aus Trauer, aus Verzweiflung und vor Schmerzen.
Für mich gibt es nichts anderes mehr als Trauer und Sehnsucht nach Lukas!

Nein, Du bist kein Sonderfall, liebe Ute.

Es wird nie wieder so wie früher war. Jeder Tag ohne mein Kind ist ein verlustreicher Tag.
Ich verlernte mich zu freuen, zu hoffen. Mein Herz ist nicht mehr in der Lage Glück zu empfinden. Seit 4 Jahren feiere ich keine Geburtstage. Letztes Jahr hatten wir den 25 Hochzeitstag, den wir auch nicht gefeiert haben, auch meinen 50 Geburtstag nicht. Es tut so furchtbar weh und diese verdammte Sehnsucht wird wohl nie aufhören. Keine Zeit der Welt kann dieser Schmerz heilen. Das Weinen ist ein Bestandteil meines Lebens, das nicht mehr zu vernichten ist. Meine Trauer um meinen Engel wird immer ein Teil meines Lebens sein! Am 18.06.2006 ist mein Lukas verstorben und keine Stunde ist seitdem vergangen, wo ich nicht an meinen Sohn denke. Sehnsüchtig warte ich auf den Tag, an dem ich zu ihm kommen darf.


Ich wünsche UNs einfach viel Kraft.
Traurige Grüße
Maja mit **LUKAS** tief im Herzen und immer dabei


Liebe Mama

Wenn du dir Gedanken über den Sinn des Lebens machst,
sollst du wissen, dass ich bei dir bin:
Schließe deine Augen und spüre meinen Kuss
wie einen sanften Luftzug auf deiner Wange.

Wenn du zu zweifeln beginnst, ob du mich je wieder sehen wirst,
werde innerlich still und hör mir zu:
Meine Stimme steckt im Flüstern des Himmels
und wispert dir zu: Meine liebe Mama...

Wenn du nicht mehr weißt, was du tun sollst,
und dich fragst, wozu du noch auf der Welt bist,
öffne dein Herz und sieh mich an:
Ich blinzle dir zu im Funkeln der Sterne
und leuchte dir lächelnd auf deinem Weg.

Wenn du am Morgen erwachst
und dich deiner Träume nicht mehr erinnerst,
dich aber ruhig und friedlich fühlst:
Dann war ich bei dir und füllte
deine Nacht mit Erinnerungen an mich.

Wenn du dich vor Kummer krümmst
und dir ein Leben in Frieden nicht mehr vorstellen kannst,
dann denk an mich:
Ich bin bei dir.
Sanft blicke ich aus den Tränen eines gemeinsamen Freundes
und lindere deinen Schmerz.

Wenn die Sonne am Morgen erneut
den verlassenen Himmel erglühen lässt in ihrem atemberaubenden Glorienschein,
dann lass deinen Geist erwachen.
Denk an die Zeit, die uns geschenkt wurde, zu kurz,
aber wunderschön.
Wenn du dir sicher bist, dass wir zusammengehören:
Wenn du genau weißt, was dir bestimmt ist:

Erkenne, dass Gott diesen Augenblick für uns geschaffen hat,
für uns allein.
Liebe Mama, ich werde immer bei dir sein
(Verf. Unbekannt)

Ute08
17.02.2010, 01:00
Lieben Dank für eure netten und ehrlichen Worte.
Ich glaube, davon nehme ich etwas mit: nicht zu warten, dass irgendwas
besser wird oder dass das Leben wieder "normal" wird. Es auf einen zukommen lassen und die eigene Erwartungshaltung ganz gehörig runterzuschrauben. Mich erschreckt etwas, dass es nach Jahren noch so weh tut, wie ihr es schildert. Ich weiß, dass jeder anders ist, anders mit Trauer umgeht, sein Leben anders gestaltet, aber mich beruhigt, dass ich vom Prinzip her gar nicht so anders reagiere.
Ich glaube fast, wir sind alle Sonderfälle, allein dadurch, dass wir unser Kind verloren haben. Das ist so wider der Natur, das ist ja nicht normal.
Ein langer Weg liegt vor mir, um mit dem Verlust leben zu können. Wenn ich euch richtig verstehe, scheint das ein nie endender Prozess zu sein.
Da drängt sich mir wieder die Frage auf: Warum das alles? Eine Frage, die nie beantwortet wrden wird. Das macht mir Angst.
Ein lieber Gruß an euch alle und viel Kraft für jede Einzelne, so wie sie es individuell braucht!!!
Ute

Eva M.
17.02.2010, 21:22
Liebe Ute,

ich möchte mich bei dir herzlich für die lieben Worte zu Felix 3. Jahr im Himmel bedanken.

Ja, es tut noch weh und ich glaube auch das es immer weh tun wird.
Ein Teil von uns ist nicht mehr hier, unsere Kinder!
Auch wenn irgendwann der Wunsch kommt nach einem normalen Leben, wird es nie normal werden, ein Teil von uns fehlt.
Sicherlich gibt es Tage an denen ich glücklich bin, aber es ist nicht dieses unbeschwerte glücklich sein wie es früher war.
Es ist ein harter Weg den wir gehen müssen. Funktionieren als wäre alles normal, wo doch nicht`s mehr normal ist.
... aber wir dürfen auch uns nicht aus den Augen verlieren, etwas für uns tun was uns gut tut und es zu lassen können.
Mit unserem Schmerz weiter leben, einen Weg finden wo alles seinen Platz hat.

Bald ist der 18. Geburtstag deiner Mel, ihr erster Himmelsgeburtstag.
Ich finde es sehr schön, dass du auch Mel eine Gedenkseite gestaltest.
Auch wenn es traurig ist und man alles noch einmal durch lebt, war es für mich etwas "was ich noch für Felix machen kann".

Umarme dich, Eva

vintage
19.02.2010, 00:18
liebe mel,

dein erster himmelsgeburtstag, dein 18. geburtstag! :1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu:
:1luvu::1luvu:

ich weiss keine worte und mein gesicht ist ganz nass,
dabei bin ich doch eine optimistin und realistin :cry:

ich bin sehr froh, das du auf erden warst,
denn sonst hätte die welt und hätten deine eltern dich ja nicht diese 17 jahre und acht monate gehabt!
du weisst: deine mama ute und dein papa haben dich sehr lieb!
gib ihnen kraft! ihr habt euch immer gegenseitig kraft gegeben, auch in der schweren zeit mit der erkrankung.

ein bißchen durfte ich dich nachträglich kennenlernen, und du hast mich schwer beeindruckt mit deinem wesen, deinen gedanken, deinem willen und deiner stärke! ich werde davon etwas mitnehmen, in deinem sinne dich mit-denken...

hab`s gut da oben und warte auf die menschen, die dich lieben!
und sende ihnen ab und zu ein zeichen, das es ihnen warm ums herz wird.

meine gedanken sind bei dir!!!! :1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu:
:1luvu::1luvu:



_*_____*_____$$___*__________
____*_ ______$$$$___ __*_______
__*________$$$$$$__________*_
_______ ___$$$$$$$$__________
_*$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$ $_
____*$$$$$$$$$$$$$$$$$$*____
*_____*$$$*Melanie*$$$ *_______
_*____$$$$$$$$$$$$$$$$_____*_
____ _$$$$$$$*___*$$$$$$$__*___
____$$$$*____________* $$$$____
___$*__________*_________*$__



deine jana.

Ute08
19.02.2010, 01:30
"Wenn du einmal stirbst,
werde ich zu Gott gehen und ihm sagen:
Du hast schon genug Engel,
bitte gib mir diesen zurück!"

Ein Spruch aus Mels Gedichtband.
Mein Schatz, leider funktioniert das nicht so!
Ich hätte alles dafür getan!
Deinen 18.Geburtstag ohne dich zu erleben, ist die Hölle

elisabeth2
19.02.2010, 08:12
liebe ute
ich bin in gedanken bei dir und deinen lieben mann,oh ich kann nur schwach erahnen was in euch vorgeht,ihr habt einem so tolle tochter gehabt und mit fast 18 gemeinsame jahre.mir fehlen die worte ich wünsche euch kraft und stärke und du weißt ich denke an dich,sei fest umarmt elisabeth:knuddel:

Eva M.
19.02.2010, 08:39
Liebe Ute und Familie,

ein leises "Happy Birthday" für dein Engelchen Mel in den Himmel!

Was hätte man sich nicht alles gewünscht für sein Kind...

Es ist unfassbar das deine Mel ihrer 18. Geburtstag im Himmel feiern muss, ihre ganzen Träume hat sie mit genommen.
Zurück bleibt ihr als Eltern mit all euren Schmerz und Tränen, aber auch mit der Erinnerung an ein wunderbares Kind.
Ich wünsche euch von Herzen viele Arme die euch heute stützen und halten, die den Schmerz mit euch aushalten können und mit euch reden können von einem Leben das viel zu kurz und schmerzvoll war.

Ein ewiges Licht in den Himmel zu dir Engelchen Mel!
Du bist an der Seite deiner Eltern, auch wenn sie dich nicht sehen können, hast du für immer dort deinen Platz.

Ich fühle mit euch, Eva

mollie
19.02.2010, 09:26
liebe ute,

ich bin in gedanken ganz fest bei dir und deinem mann....

mollie

rosa.sputnik
19.02.2010, 11:12
Liebe Ute,

ich mag gar nicht viel schreiben, aber,.... ich denke an Euch und hoffe so sehr dass ihr diesen schweren Tag einigermaßen herumkriegt...

Traurige Grüße
Jasmin

Mariesol
19.02.2010, 12:26
Liebe Ute,


viel Kraft und liebe Menschen, die Euch eine warme Umarmung schenken.

Mariesol

KGM
19.02.2010, 15:24
Liebe Ute!

Bin in Gedanken fest bei euch!! Heute noch ein bißchen mehr als sonst!!

vintage
19.02.2010, 16:00
liebe ute -einfach mal ein liebes sanftes :pftroest:

maja-s04
19.02.2010, 22:10
Man weiß selten was Glück ist,
aber man weiß meistens, was Glück war
(Francqoise Sagan)


Liebes Engelchen Mel,

heute ist Dein 18. Geburtstag! Ich schicke Dir ganz liebe Geburtstagsgrüße in den Himmel und wünsche Dir mit all unseren Sternenkinder eine schöne Feier.
Lass Deinen Stern heute für Deine Familie und Freunde besonders hell leuchten, damit sie Deine Nähe spüren.


...☆*.☆ ..;.*☆* *☆
H A P P Y * B I R T H D A Y *
...☆*.☆ ..;.*☆* *☆
☆•*´¨`*•☆
***L I E B E ***M E L ****
☆•*´¨`*•☆ Liebe Ute,

vor 18 Jahren war Dein glücklichster Tag und jetzt bist du voller Sehnsucht und Trauer.
Ich Wünsche Dir viel Kraft und spürbare Nähe zu Deinem Engel MEL!

Liebe Grüße in trauriger Verbundenheit
Maja mit **LUKAS** im Herzen und **MEL** ganz fest in Gedanken


Engelsfeder

In der Nacht wenn unsere Träume
stille auf die Reise gehen,
hoch am Himmel hell die Sterne
leuchtend auf die Erde sehen.

Sanft der Wind die Bäume streichelt
wispern schwebt durchs Blätterdach,
Vögel sich ins Nest einkuscheln
murmelnd fließt der klare Bach.

In dem Silberglanz des Mondes
tanzen Wolken durch die Nacht,
und im großen Universum
sind die Engel still erwacht.

Fangen ein die kleinen Träume
halten zärtlich sie im Arm,
schweben hoch zum Sternenhimmel
fröhlich lachend und im Schwarm.

Wachst Du auf aus Deinen Träumen
liegt die Feder neben Dir,
wirst Du tief im Herzen spüren
das Dein Engel still war hier.

Pflegefrau
19.02.2010, 22:45
Liebe Ute!

Ich weiß, es gibt keinen Trost für den Schmerz, den Du ertragen mußt. Aber Du sollst wissen, ich denke an Dich und Deinen Engel und habe für Euch eine Kerze bei Karin angezündet.
Ich umarme Dich und schicke Dir alle Kraft, die ich im Moment entbehren kann.

Alles Liebe
Hedwig mit Karin ganz fest im Herzen

MUT
19.02.2010, 22:47
Mein Beileid!!!!!!

Ja..manchmal unbegreiflich was es für schreckliche Schicksalsschläge im Leben gibt!
Es tut mir sehr leid.....fühle dich gedrückt.:knuddel:


Irgendwann sieht man sich wieder...unsere lieben verstorbenen sind "nur" vorrausgegangen......


Lg

Ute08
19.02.2010, 23:54
Ich möchte mich ganz doll bei allen für die herzlichen Einträge bedanken. Es war schon ein schrecklich trauriger Tag für uns. Besonders erschüttert hat mich, dass sich keiner meiner Familie oder aus dem "Freundeskreis" bei uns gemeldet hat oder vorbei gekommen ist. Das finde ich so unglaublich, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Mel ist jetzt seit 111 Tagen tot und hatte ihren 18.Geburtstag, aber für keinen der lieben Verwandschaft ist das einen Anruf oder einen Besuch wert. Nicht zu fassen, und so nicht erwartet.
Aber gut, schlimmer kann es ja eh nicht kommen.

Euch allen einen lieben Gruß,
werde noch die ein oder andere PN schreiben,
aber nicht mehr heute, bin total kaputt
Ute

Eva M.
20.02.2010, 10:55
Liebe Ute,

ich nehme dich in den Arm... :pftroest:

Das sich so gar kein Verwandter oder Freunde bei euch gemeldet haben tut mir sehr leid.
Sie wissen nicht damit um zu gehen, wollen dich nicht mit einem Anruf trauriger machen.
Aber gerade das ist es was wir uns wünschen, ein Anruf von Menschen die einem Nahe stehen.

Wir verwaisten verbinden es mit Vergessen...
Ich denke viele haben sich an diesem Tag an Mel erinnert, aber es bleibt unfassbar, traurig und macht Wortlos.

Auch ich kenne das, zu Felix Geburtstag und auch sechs Tage danach zu seinem 3. Todestag kam wenig von den Verwandten.
Ein kleines "wie geht es euch" wäre schön gewesen.
Dafür kam sehr viel von Menschen die ich hier gefunden habe.
Menschen die ich nicht persönlich kenne, die aber nachfühlen und erahnen können wie man sich fühlt und wie groß der Schmerz an solchen besonderen Tagen ist.

Lass dich lieb Umarmen,

Eva

Ute08
21.02.2010, 01:52
Liebe Eva,
ich denke auch nicht, dass Mel vergessen ist - nein, ich weiß, dass das nicht so ist. Es waren auch einige auf dem Friedhof, aber darum ging es mir gar nicht. Wir hätten uns über ein liebes Wort, einen Gruß, ein Gespräch oder eine Umarmung sehr gefreut.
Aber ich habe heute in Gesprächen kapiert, dass das andere nicht nachvollziehen können, die das selbst nicht erleben mussten. Jetzt denke ich, das ist einfach so. Und für andere auch sicherlich einfacher, sich nicht mit uns auseinander setzen zu müssen. Womit ich nicht sagen will, dass der Gang zum Friedhof einfacher ist.

Dir und allen anderen einen lieben Gruß
Ute

Ute08
22.02.2010, 00:13
Es ist vollbracht!
Ich habe heute die Gedenkseite fertig gestellt und ins Netz gebracht.
Obwohl letzteres hat Vintage (Jana) für mich gemacht, weil ich mich da zu blöd angestellt habe.

Überhaupt:
Liebe Jana
ich möchte mich jetzt mal öffentlich bei dir bedanken, dass du mir so tatkräftig unter die Arme gegriffen hast, weil ich nicht weiß, ob ich das ohne deine Hilfe geschafft hätte. Ich finde, dass soviel Nächstenliebe und dann auch noch für eigentlich unbekannte Menschen heutzutage nicht selbstverständlich ist.
Danke

vintage
22.02.2010, 10:07
liebe ute,

:rolleyes: ich habe dich nur ein bißchen unterstützt!
das meiste hast du ja gemacht!! :)

nun wünsche ich der seite viele liebe besucherinnen und besucher.
ich kriege ja das weinen, wenn ich sie aufrufe.
auch die bilder vom grab sind schön:
besonders der leguan, der mel bewacht, und der dark angel.
meiner familie will ich die seite auch noch zeigen. sie haben schon danach gefragt.

liebe gruesse und allen, die trauern und sorgen haben, sende ich passende kraftpakete! jana.

Ute08
22.02.2010, 11:25
www.darkprincess-melaniehuemmer.de

sonne36
23.02.2010, 09:44
Hallo liebe Ute :knuddel:

Die Gedenkseite von Mel ist wunderschön, zufällig auch meine lieblingfarbe blau....
ist wirklich sehr gelungen und du kannst sehr stolz auf dich sein !!!!!!!!!!!
Mel ist sicher auch sehr stolz auf dich !!!!

Ich bewundere dich, auch wenn du selbst in grosser Trauer bist, hast trotzdem noch die Kraft andere hier zu unterstützen. Und dazu noch so eine schöne Gedenkseite fertigstellen... was soll ich sagen... RESPEKT UTE, DU BIST SUPER !!!!!!!

:knuddel::knuddel:

Mischa

KGM
23.02.2010, 20:04
war gestern schon auf der Seite, aber mir fehlten die Worte fürs Forum.

Sie ist wunderschön geworden Ute!! Ein tolles Andenken an euer Engelchen!!

Fühl dich lieb gedrückt! Danke das es dich gibt!!

der_weg
23.02.2010, 21:24
Hallo Ute,

wir hatten mal geschrieben, damals, wegen VAi Blöcke vs Stammzelltransplantation.
War danach lange nicht hier, und habe als ich wieder kam dann gelesen, dass Melanie es nicht geschafft hat.
Habe dann auch lange erstmal nichts dazu gesagt, aber nun fiel mir - aus aktuellem persönlichem Anlass (leider) - ein Lied in die Hände, und als ich es hörte musste ich irgendwie an euch denken.

Für Melanie:

http://www.youtube.com/watch?v=3FEVpgt7v_A

Einen Lieben Gruß
Sophie

rosa.sputnik
23.02.2010, 21:39
Liebe Ute,

die Seite ist wunderschön!!! Ein wunderschönes Andenken an Mel...

Alles Liebe
Jasmin

Ute08
24.02.2010, 01:33
Hallo Sophie,
ich weiß noch gut, wie wir uns geschrieben haben. Das ist nett, dass du an uns denkst. Ich habe gerade den Link angeklickt, aber dann direkt gemerkt, dass ich mir das heute besser nicht anhöre. Kann ich heute, glaube ich, nicht so verkraften. Versuche es in den nächsten tagen nochmal.
Dir einen lieben Gruß
Ute mit Mel im Herzen

Ute08
24.02.2010, 01:35
Hallo Jasmin,

schön, dass dir die Seite gefällt. Das bedeutet mir schon was.

Liebe Grüße
Ute

der_weg
24.02.2010, 10:07
Hallo Ute,

ja das verstehe ich, dass man an manchen Tagen sowas einfach nicht hören kann; es macht einen zu traurig. Es ist auch ein sehr trauriges und gleichzeitig bewegendes Lied (find ich).
Denn hör es Dir irgendwann später an wenn Du in der Stimmung dazu bist; der link läuft ja nicht weg.
Ich war gestern noch auf Melanies Gedenkseite und ihre Musik war ja schon eine etwas andere; nicht ganz so traurig; die lässt sich im Zusammenhang mit der Seite auch besser ertragen.
Schöne Seite übrigens; man bekommt einen guten Eindruck davon wie sie war.
Scheint ein nachdenklicher Mensch gewesen zu sein; jemand, der sich nicht angepasst hat.
Noch ein kleiner Tip für die Seite (musst Du nicht befolgen; ich finds einfach fürs Lesen sinnvoll): Ich würde in der Seite selbst eine Funktion einbauen, mit der man die Musik wahlweise an/aus bzw. laut/leise machen kann. Ich wollte zb mir in Ruhe alles ansehen und nicht die ganze Zeit dabei Musik hören; das ging nur indem ich am gesamten Computer den Ton ausgeschaltet habe; auch wenn man die Seite noch auf hat und eigentlich eine andere Seite liest, bleibt die Musik an. Kann auch sein dass ich nur einfach den Schalter nicht gefunden habe.

Einen Lieben Gruß
Sophie

vintage
25.02.2010, 21:18
Das Leben verlangt von dir nur die Kraft, die du besitzt.



(Dag Hammarskjold)






:knuddel:

vintage
02.03.2010, 21:14
Gib deinem Kummer Worte.
Der Gram, der nicht spricht,
wispert im überlasteten Herzen fort
und bringt es zum Brechen.

William Shakespeare



liebe ute, ich wünsche dir kraft für die woche,
kraft für das, was anliegt,
kraft für dich.
ich hoffe, die arbeit lässt dir noch genug eigene zeit übrig...
bis später mal wieder.

liebe gruesse, jana.

Ute08
03.03.2010, 00:17
Wenn ich alles so viel hätte wie Zeit...

Kraft? Ja, damit sieht es schon sehr schwankend aus.

Aber ich will mal nicht wieder ins jammern verfallen.
Habe mir ja vorgenommen, zu versuchen nach vorne zu gucken.
Das ist auch dringend notwendig!

Gerda11
07.03.2010, 16:58
Liebe Ute,

nehme Dich mal ganz lieb in den Arm, so von Mama zu Mama.
Ich danke Dir für Deine Worte bei mir und der PN.Ich habe Dich nicht vergessen, aber es fällt mir schwer zu schreiben z.Z.
Die Homepage für Deine Mel ist sehr schön geworden, mit soviel Liebe schreibst Du von Deiner Tochter.Ja es ist nicht fair das sie gehen musste.Aber Du hast ihr mit dieser Seite ein schönes Andenken geschenkt.
Und so dürfen auch wir Deine wunderbare Tochter ein wenig kennenlernen.
Ich wünsche auch Dir ganz viel Kraft für jeden neuen Tag.
In trauriger Verbundenheit
Gerda

Ute08
08.03.2010, 01:38
18 Wochen oder 127 Tage fehlt unser Engelchen jetzt!

Ich kann es immer noch nicht fassen, akzeptieren oder verstehen.
Aber das muss ich - doch das ist so schwer und tut so weh!

vintage
08.03.2010, 22:11
Nie fühlt man sich so unendlich hilflos
wie bei dem Versuch,
tröstliche Worte zu einem großen Verlust auszusprechen.
Ich werde es nicht versuchen.

(Jane Welsh Carlyle)

Ute08
09.03.2010, 07:59
Unser Engelchen fehlt - jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde!

mollie
09.03.2010, 11:54
liebe ute,

ich denk an dich, ganz feste. ich spür wie deine verzweiflung wächst, deine trauer und deine traurigkeit.
ich kann dir leider nicht wirklich helfen, schick dir aber aber liebe grüße und eine umarmung.

alles liebe,
mollie

lilysun
11.03.2010, 14:09
Ich schick Dir, und euch einen stillen gruß.
Du vermißt sie so sehr. Und doch ist sie da bei dir...ich bin sicher daß sie dir nahe ist.
Und so lange man über sie spricht, wird sie nicht wirklich weg sein.

GLG

vintage
11.03.2010, 21:54
Manchmal scheint die ganze Welt entvölkert zu sein,
wenn ein einziger Mensch fehlt.

(Lamartine)



liebe ute,

mel`s gedenkseite hat mich wieder zum weinen gebracht.
wenn ich sie mir ansehe, fühle ich mich mel`s wesen sehr nah.
ich hoffe, es geht ihr gut.

liebe gruesse an dich, jana.

Ute08
12.03.2010, 12:43
Liebe Mollie, liebe Lilysun und liebe Jana,

vielen Dank für eure lieben Worte.
Ja, ist ziemlich schwer im Moment.
Manchmal auch wie Achterbahn fahren,
so mit sehr schwankender Gefühlswelt.

Ein lieber Gruß zu euch
die Ute

vintage
14.03.2010, 21:45
:knuddel::pftroest:

das forum hier ist ein abbild der welt und seiner menschen.
manche(s) tut/tun weh, und manche(s) tut/tun gut.
weisst schon, was ich meine...

liebe gruesse, jana.

Ute08
14.03.2010, 23:15
Und manches macht sprachlos!

ninchen
15.03.2010, 07:05
Auch mir fehlen die Worte....

.....und es bleiben nur noch Tränen.


Bin in Gedanken bei dir, liebe Ute.....wenn ich darf.

Nina

vintage
17.03.2010, 20:12
UNENDLICH


Du bist mir begegnet
Um mich etwas zu lehrn'
Ich war gesegnet
Mit Dir als Teil von mir

Wir hatten unsere Zeit
Ich bin dankbar dafür
Doch hinterlässt Du eine Lücke
Die niemand erfüllt in mir

Ich verspreche Dir
Glücklich zu sein
Mein Leben nicht
An die Trauer zu verlieren
Ich will die Freude die
Du mir gebracht hast
Weitergeben sowie Du es
Zuletzt getan hast

Ich vermiss' Dich
Unendlich
Du wirst niemals vergessen sein
Das Leben hält mich weiter fern von Dir
Doch trag ich Dich für immer in mir

Erleichterung für Dich
Keine Schmerzen mehr
Du bist sorgenfrei
Dennoch fällt der Abschied schwer
Deine Stimme wird mir fehln'
Es ist jetzt schon so still
Dieser Verlust wird mich quäln'
Auch wenn Du es nicht so willst

Dein Lächeln bleibt
Mir in Erinnerung
Deine Kraft inspiriert mich
Zur Besserung
Die Würde die Dir nie verloren ging
Die Liebe die Dir bis zum Ende blieb

Ich vermiss' Dich
Unendlich
Du wirst niemals vergessen sein
Das Leben hält mich weiter fern von Dir
Doch trag ich Dich für immer in mir





Cassandra Steen



(Eine kleine Satzänderung habe ich im o. g. Vers vorgenommen,
damit es besser passt...)

liebe ute,

dir viel kraft für jeden tag.

liebe gruesse, jana.

vintage
20.03.2010, 11:26
An einem Frühlingstag



An einem Frühlingstag
- vor hundert Jahren oder dem letzten
hast Du mir geschenkt
was ich fürs Leben brauche.
Den Platz in Deiner Seele
den besonderen.

Er ist mein Zuhause.
Mit Dir. Durch Dich. Für mich.
In dem das Lachen wohnt. Und Zärtlichkeit,
Geborgenheit.

Nun neuer Gast: die Traurigkeit.

Sie ist kein Gast! Sie bleibt von Dir,
gehört zu meiner Seele.
Sie wohnt im Haus, das uns gehört.
In tausend leeren Zimmern.
Geh ich mit ihr durch unser Haus,
dann lebst Du hier noch immer.

Denn:
An einem Frühlingstag
-vor hundert Jahren oder dem letzten -
warst Du das Geschenk meines Lebens.
Du bist noch immer, was ich fürs Leben brauch'
so war Dein Tod nicht vergebens.


(Alexa Jang)

Ute08
20.03.2010, 20:14
Liebe Jana,

deine Gedichte sind wirklich immer wieder schön.
Besonders das vom 17. spricht mir total aus der Seele.

Dir einen lieben Gruß
die Ute

Ute08
21.03.2010, 14:37
Zwanzig Wochen ohne unser Engelchen.
Ich weiß überhaupt nicht wie wir das überlebt haben.
Irgendwie fliegt die Zeit und irgendwie auch nicht.
Die Zeit heilt die Wunden? Die habe ich wohl noch nicht gefunden.
Ich erkenne gar keinen Unterschied zur ersten Woche.
Wir leben und gestalten irgendwie den Tag ohne unsere Tochter.
Eigentlich aber eher ohne Sinn und Verstand,.
Und was viel schlimmer ist: ohne bestimmtes Ziel.
Aber wie soll man sich Ziele setzen, wenn man in der Trauerschleife gefangen ist? Ich habe nicht das Gefühl, dass das geht. Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel? Keine Ahnung. Wir werden weiter kämpfen um ein kleines Stück Normalität, die es so gar nicht geben kann.
Zwanzig Wochen zwischen heulen und zusammen brechen und wieder aufstehen und nach vorne gucken - absolut unfair und unmenschlich die ganze Sch...

ninchen
22.03.2010, 10:49
Liebe Ute,

möchte dir eigentlich schon seit einigen Tagen schreiben, trau mich aber nicht so richtig. Habe Angst, dir wehzutun oder was dummes zu sagen , aber mir liegt so einiges auf dem Herzen, deshalb kratz' ich jetzt mal meinen ganzen Mut zusammen:

Liebe Ute, mit Tränen in den Augen lese ich fast täglich bei dir mit und bin sehr betroffen über deine Zeilen an Melanie. Was du über die Reaktionen von anderen Leuten schreibst, bekomme ich gerade auch so ein wenig mit. Als meine Schul"freundinnen" letzten Montag erfahren haben, daß ich bis zu den Osterferien beurlaubt bin, weil es meinem Bruder so schlecht geht, kam "Boah, hast du's gut, solange Ferien, beneiden dich voll!" .... Oder letzte Woche mit Chris' Hund auf dem Hundeplatz: "Wo ist Chris, die Winterpause ist seit 3 Wochen vorbei." "Der liegt im Krankenhaus." "Aber nächste Woche muss er kommen, wir brauchen ihn für die Mannschaft." "Nein, das dauert länger, er hat Leukämie." "Hä, wieso fängt der sich so 'ne Schxxxx ein, wir müssen jetzt Turniere melden. - Läuft der Hund auch mit dir?"
Ja, soll man da heulen oder schreien oder was?
Und dann gibt es Menschen, wie dich. Die selbst soviel durchmachen und trotzdem immer für andere, eigentlich wildfremde Menschen, da sind. Trösten, Mut machen, unterstützen, zuhören, mitfühlen ... einfach da sind.
Dafür bewundere ich dich so sehr. Der vorletzte Satz deiner Signatur, passt auch vollkommen auf dich. Auch du bist ein Engel, der immer möchte, daß es den anderen gut geht. Ich denke, Melanie und du, ihr seid euch darin gleich.
Ich habe in den vergangenen beiden Wochen festgestellt, wo die wirklichen Vorbilder im Leben sind. Die heißen nicht Lady Gaga oder Tokio Hotel sondern Ute, Maja, Bettina, Sonja, .... Chris usw.
Sicherlich kann ich nicht im entferntesten nachfühlen, wie sehr du Melanie vermisst, aber ich bin mir ganz sicher, daß du irgendwann - bei allem Schmerz - wieder Licht sehen kannst. Ein Mensch, der so offen für die Nöte anderer ist, der verbittert nicht, für den scheint irgendwann wieder die Sonne. Nicht mehr so hell und strahlend, aber licht und warm.

Ich hoffe so sehr, daß ich dich nicht verletzt habe, sondern du fühlen kannst, was ich dir sagen möchte.

Alles alles Liebe und toll, daß du da bist - danke!!!

Deine Nina

Ute08
23.03.2010, 08:17
Liebe Nina,
ich finde deinen Eintrag ganz wunderbar und werde direkt ein bisschen rot.
Habe dir noch eine PN geschrieben.


Frage: Kennt jemand schwarze Blumen oder Pflanzen? Außer Tulpen und Baccara-Rosen, die ja nahe im schwarzen sind? Möchte gerne welche für Mels Grab, bin aber bisher nicht wirklich fündig geworden. Das war ihre Lieblingsfarbe und was anderes würde nicht passen. Dunkelblau geht auch noch.
Liebe Grüße
Ute mit Mel im Herzen

ninchen
23.03.2010, 08:31
Liebe Ute,

Vergißmeinnicht gibt es in ganz dunkelblau.

Herzlichen Dank für deine PN, Antwort kommt gleich, muss mich nur kurz sortieren, war schon ne Stunde in der Klinik.

LG, Nina

Ute08
25.03.2010, 01:07
Habe eben was gelesen, was ich so total passend finde:

Mein Engelchen ist so entsetzlich unersetzlich!:weinen:

Das trifft es so voll und geht bestimmt ganz vielen so mit ihren Verlusten.

ninchen
25.03.2010, 13:05
Ach Ute .....

......darf ich auch :weinen::weinen::weinen: - für euch beide? Mir ist grad so danach.



Nehm dich in den Arm (wenn sich ein "grünes Gör" sowas erlauben darf),


Deine Nina

Marie2208
25.03.2010, 19:45
Hallo Ute,
Bis jetzt habe ich bei Dir immer nur still mitgelesen,heute habe ich was sehr schönes gelesen,was ich Dir gerne schreiben möchte.

Zwiegespräch

Wo bist Du?
Frage ich das kleine Licht.
Hier bin ich!
Mama,spürst Du mich nicht?
Ich spüre Dich
doch sehe ich Dich nicht!
Entgegne ich dem Licht und
höre wie es spricht:Es zählt nicht,was Du siehst
oder nicht
Wichtig ist nur,,Du spürst mein Licht in Dir Mama-nicht
äußerlich"
Ich spüre Dich deutlich
innerlich,
zum Greifen nah fehlt mir ein
Stück zum richtigen Glück.
Warum bist Du gegangen,
mein kleines Licht,
so traurig bin ich ohne Dich.
Ach Mama,
so weine doch nicht.
Ich bin in Sicht,
schließe die Augen und
fühle mich,
ich bin ganz nah.
Warum?
Ich wieder frag´.
Warum nur gehst Du ,
kleines Licht,
lässt mich im Stich,
ich Liebe Dich!
So liebe mich weiter
Ich bin doch da!
Warum?
Ist alles,was aus mir spricht,
und so erklärt mir das kleine
Licht:
Nicht traurig sein,Mama,
Ich liebe Dich.
Der Körper den ich besaß,
hinderte mich zu werden,
was ich werden wollte!
Dein gesundes kleines Licht.
Nie wollte ich verlassen Dich,
doch musste ich,
wollte doch nicht krank sein,
Mama,verstehst Du mich?
Schmerzlich erkläre ich dem
Licht:
Am verstehen scheitert es
nicht,nur tut es so weh.
Meine Mama,so weine nicht,
Zeit vergeht,bald bin ich
wieder in Sicht!
Kämpfe für mich!
Ich brauche Dich-
ich liiebe Dich!
Mein süßes kleines Licht,
wie kann ich kämpfen um
Dich?
Du bist doch jetzt tot.
Nein ,Mama!Nicht tot bin ich.
Nur Zeit brauch ich-
ein bisschen nur,
ich bitte Dich,empfange mich,
gleich herzlich wie beim
ersten Mal.
Wie anders ausser herzlich
könnt ich empfangen Dich?
Du süsses Licht,sehnsüchtig
erwarte ich Dich!
Also,Mama,nicht traurig sein!
Erwarte mich,
bald bin ich Dein.

Mein Licht soll strahlen,
richtig hell.
so das Du nie den Mut
verlierst.
Tot ist nicht mein Lebenslicht,
nur der Körper musste gehen.
Ich bin bei Dir,
ich leuchte Dir.
Niemals sollst Du traurig sein
um mich,
es gibt keinen Grund.
Du wartest auf mich
und ich auf Dich.

Ganz liebe Grüsse Tanja:knuddel:

Ute08
25.03.2010, 21:35
Liebe Nina,
klar darfst du!
Und als grünes Gör kann ich dich echt nicht sehen
Dir alles Liebe und die nötige Geduld, die deine Situation jetzt erfordert.
Alles weitere habe ich bei dir hinterlassen
die Ute

Ute08
25.03.2010, 21:38
Liebe Tanja,

dein Text ist wunderschön und treibt mir echt die Tränen in die Augen.
Mehr kann ich da jetzt echt nicht zu schreiben!
Danke und ein lieber Gruß
Ute

Marie2208
26.03.2010, 08:17
Liebe Ute,

Ich wollte Dich nicht traurig machen mit dem Text!Aber ich hab ihn gelesen und musste direkt an Dich und Melanie denken.Wünsche Dir heute einen schönen Tag mit positiven Gedanken.

LG Tanja

Ute08
26.03.2010, 12:07
Liebe Marie,
der Text hat mich nicht traurig gemacht in dem Sinne.
Er war nur so schön.
Lieber Gruß
die Ute

HelmutL
26.03.2010, 12:58
Guten Morgen, liebe Ute,

hab gerade von den Blumen gelesen. Es gibt auch weisse Vergissmeinnicht. Ein kleines Zeichen, so hell wie das kleine Licht von Tanja?

Hallo Tanja,

dein Gespräch hat auch mich berührt. Das Wort "Mama" darin lässt sich durchaus durch andere ersetzen ohne dass der Sinn verloren geht. Ein winzigkleines Stückchen näher am Verstehen, am Akzeptieren. Danke.


Alles Liebe

Helmut

Artemis
28.03.2010, 22:04
Liebe Ute,
ich knuddel dich ganz fest zurück:knuddel::knuddel:
Danke

Viele liebe Grüße Artemis

manu0602
28.03.2010, 22:11
Liebe Ute08

ich bin ganz neu in diesem Forum und habe das gerade gelesen.
Ich denke man kann hierzu keine passenden Worte finden!
Ich übersende Dir mein Beileid auch wenn dir das nicht helfen wird zu dieser schweren Zeit...

Ute08
29.03.2010, 02:25
Irgendwie dreht die Welt sich weiter, aber wir drehen uns nicht mit.
Seit fünf Monaten gehen wir durch die Hölle und irgendwie haben wir die Zeit auch geschafft. Wie weiß ich nicht. Aber ist das Weiterleben? Ich weiß es nicht. Die Hoffnung, dass es einfacher wird, habe ich gar nicht mehr. Das ist okay. Aber kann es nicht mal weniger traurig werden? Unseren Engel zu vermissen ist ganz fürchterlich, aber dass die Zeit steht, ist noch schlimmer. Besonders, weil jeder meint, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber das ist nicht so. Nicht, wenn man sein einziges Kind verloren hat. Das schmerzt immer weiter.
Wir werden auch die nächsten Monate schaffen. Mal besser und mal schlechter.
Getreu nach Mels Motto: Leben ist Kampf. Aber manchmal frage ich mich schon, wofür eigentlich, mit welchem Ziel? Muss Leben nicht auch immer einen Sinn haben oder machen? Den suche ich im Moment vergeblich!

Eva M.
29.03.2010, 06:48
Liebe Ute,

lass dich mal ganz lieb :pftroest:
Du fragst nach dem Sinn, es gibt keinen!
Die ganze Krankheit und das ganze Leid was unsere Kinder ertragen mussten um letztendlich gehen zu müssen. Zurück bleiben unsere Herzen, gebrochen und voller Traurigkeit. Voller Sehnsucht nach dem was wir verloren haben, unsere Kinder.
Die Welt dreht sich weiter, so als wäre nicht`s passiert. Für uns ist sie stehen geblieben, in dem Augenblick wo wir alles verloren haben.

Die Zeit, sie heilt nicht alle Wunden...

Eine liebe Umarmung,

Eva

HelmutL
29.03.2010, 11:52
Liebe Ute,

die Erde steht nicht still, sie dreht sich unaufhörlich, wenn man will, unbarmherzig weiter. Du suchst einen Sinn? Niemand kann dir definitiv sagen ob es einen gibt und wenn doch, wie der aussieht. Die Frage nach dem Warum? Das alles sind hypothetische Fragen.

Weder du noch irgendein anderer wird in diesem Leben darauf jemals eine Antwort finden.

Welchen Sinn hatte es, dass deine Tochter gestorben ist? Welchen Sinn hatte es, dass sie überhaupt diese schreckliche Krankheit bekam? Welchen Sinn hatte dann ihr Leben? Welchen Sinn hatte es, dass du sie geboren hast? Welchen Sinn hatte es, dass du geboren wurdest? Diese Reihe liesse sich beliebig und seitenweise fortführen ohne eine Lösung dabei zu finden. Du stellst dich lediglich selbst damit in Frage.

Du schreibst von den 5 Monaten nach dem Tod deiner Tochter. Denk an die Zeit davor mit den Schrecken und Qualen deiner Tochter. Denk an die Zeit davor, als deine Tochter noch gesund war, im Leben stand, das Leben schön und gut war, sie Pläne schmiedete. Denk an die Zeit davor, als du sie aufwachsen sahst. Die tausend kleinen und grossen Freuden, die sie dir bereitet hat. Das ist die Zeit, die sie dir geschenkt hat.

Gibt es ein grösseres Geschenk? Nimm es an. Versuch es. Ich weiss, das ist nicht leicht und gelingt nie so ganz. Aber drüber nachdenken, das ist durchaus machbar.

Irgendwann hat sich mir die Frage aufgedrängt: "Wen betrauere ich?" Myriam oder etwa mich? Ich wurde wütend. Auf mich, auf Myriam, auf Gott und die Welt. Habe geschimpft, um mich geschlagen, nicht wörtlich, aber heftig. Niemand konnte mir irgendwas recht machen, ich mir selbst am wenigsten. Ich sass zwischen allen Stühlen. Wollte nicht ihn nicht wahrhaben, den Gedanken, der sich mir da aufdrängte. Ein schlimmer Verdacht. Myriam ist gestorben und ich betrauere mich? Kann das sein?

Was tun? Weglaufen? Geht nicht. Vor Gedanken kann man nicht weglaufen, das wäre selbstzerstörerisch. Also bin ich für 2 Wochen an einen Ort, an welchem wir Beide uns über lange Zeit so wohl gefühlt haben. Weg von zu Hause, wo tausend Nebensächlichkeiten im Wege stehn. Dort war ich mit ihr und meinen Gedanken, Zweifeln, meiner Trauer alleine. Niemand störte diese Zweisamkeit. Mir war gewiss nicht wohl dabei. Ich wusste nicht, was auf mich zu kommt, ob ich das aushalte. Ein Sprung ins kalte Wasser sozusagen. Was soll ich sagen, es wurde einer der schönsten Urlaube meines Lebens.

Ja, du liest richtig. Hört sich nur im ersten Moment unsinnig an. Der Weg da oben an der Nordsee war steinig, hart und gepflastert mit Trauer und Tränen. Jedoch auch gefüllt mit Leben, Lachen, Freude, tausend schönen Dingen. Und: Myriam geht es gut. Wir haben uns verabschiedet. Ich habe entdeckt, dass ich immer noch ein Ganzes bin. Ich bin ich. Immer noch und wieder. Myriam ist in meinem Herzen, ich kann sie überall mit hinnehmen. Ich habe sie nicht wirklich verloren.

Vielleicht findest du ja irgendwann DEINEN Weg zu diesem Ziel. Ich will dir nur sagen damit, dass es möglich ist. Es liegt an dir. An sonst niemandem. Du allein entscheidest, entdeckst, was du tun musst und willst. Ist denn dein Leben wertlos? Nein, niemals! Du, und nur du allein, entscheidest über diesen Wert. Wann? Du wirst es wissen, wenn es so weit ist und dann greife beherzt zu.

Ich hoffe, du verstehst was ich meine. Manche Passagen in diesem Text mögen hart klingen. Sie sollen dich nicht verletzen. Das liegt mir fern. Ich weiss nur nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Ich sehe deinen Schmerz und möchte dir ein paar Gedanken geben. Das ist alles. OK?

OK, die Blumen. Zunächst mal, es gibt keine wirklich schwarzen Blumen. Was du an schwarzen Blumen kaufen kannst, ist gefärbt. Es gibt natürlich z.B. eine Rose, die sieht auf den ersten Blick aus, als ob sie schwarz wäre. Sie ist lediglich sehr dunkelrot. Das gilt auch für Blühpflanzen, meines Wissens. Wenn du noch weisse Vergissmeinnicht haben möchtest, dann musst du dich beeilen. Ihre Saison ist bald um. Leider sind sie auch etwas teurer als gewöhnliche und man bekommt sie nicht überall.


Alles Liebe

Helmut

MaNdY1990
30.03.2010, 19:35
Hallo Ute....
Das tut mir echt leid mit deiner thochter doch dürfen wir den kopf nicht hängen lassen ..
ich verstehe dich sehr und wünsche dir sehr viel kraft ..:knuddel:
Liebe grüße Mandy

Ute08
01.04.2010, 22:16
Vielen Dank für eure lieben Zeilen.

Lieber Helmut,
nein, du verletzt mich mit deinen Zeilen nicht.
Bist ehrlich, wie immer.
Finde ich eher erfrischend.
Deine Zeilen machen mich ziemlich nachdenklich, muss ich noch mal in mich gehen.


Euch allen ein lebbares Osterfest bei schönem Wetter und mit netten Gedanken oder Begegnungen
die Ute

vintage
02.04.2010, 11:56
Bei uns strahlend blauer Himmel...ein Herz für Melanie anbei!

liebe Grüsse, jana.

maja-s04
03.04.2010, 18:28
Hallo liebe Ute,

ein ganz liebes Dankeschön für Deinen Besuch und den lieben Gästebucheintrag. Ich habe mich riesig gefreut, dass du deine Spuren bei Lukas hinterlassen hast.

Von Herzen wünsche ich Dir liebe Ute ein erholsames, lebbares und gesundes Osterfest mit viel Sonnenschein und **MEL** immer an deiner Seite....Paß gut auf Dich auf.

Sei ganz lieb und fest umarmt
Maja mit **LUKAS** tief im Herzen


Wenn einer eine Blume liebt,
die es nur ein einziges Mal gibt
auf allen Millionen und Millionen Sternen,
dann genügt es ihm völlig, dass er zu ihnen
hinaufschaut, um glücklich zu sein.
Antoine de Saint-Exupèry

Eva M.
03.04.2010, 19:10
Manchmal ist es ein Blick der weh tut,
weil er auf etwas fällt,
das ich mit dir geteilt habe.

Manchmal ist es ein Moment, der weh tut
weil die Sehnsucht zu groß ist
und weil ich ihn so gern mit dir teilen würde.

Manchmal ist es ein Wort, das weh tut
weil es mich an dich erinnert.

Manchmal tut allein der Gedanke an dich weh,
denn du bist gegangen.

Manchmal tut es weh, dich lachend
auf einem Bild zu sehen,
denn so wirst du mich nie wieder ansehen.
Es ist das, was für viele alltäglich ist
was weh tut...

(Autor unbekannt)
Liebe Ute,

lieben Dank für den Besuch bei Felix!
Ich wünsche dir von Herzen, das dein Stern *Melanie* dieses Wochenende besonders hell für dich scheit.

Umarme dich,

Eva

Gerda11
03.04.2010, 19:44
Liebe Ute,

auch ich möchte Dir danken für Deinen Besuch bei klein Felix.
Ich wünsche Dir, dass Deine Mel Dir diese Tage besonders nah ist.
Es ist so schwer diese Tage, an denen die Familie freudvoll und mit Liebe zusammen sitzen sollte, lebbar zu gestalten.Ich denke an Dich und Dein Engelchen Mel:engel:

Ich umarme Dich lieb.
Gerda

Artemis
04.04.2010, 13:04
Liebe Ute,
ich werde ganz fest an dich denken.
Ich wünsche dir einen schönen erholsamen Feiertag.
Und lasse dir ein Ostergruß da.
Einen lieben knuddler:knuddel:

Artemis

vintage
04.04.2010, 21:53
Hundertster Versuch


Ich habe mich

an mir aufgerichtet,
an mich angelehnt,
an mir festgehalten,
in die Hände genommen

und wage neu.



von Else Pannek (* 26. Juni 1932 - + 17. März 2010)

vintage
04.04.2010, 21:56
Perpetuum Mobile


Möglichkeiten,
Wege suchen —
versuchen.

Die eigenen
Grenzen erkennen —
anerkennen.

Freude wahrnehmen —
damit anfüllen,
davon tragen lassen,
bewahren.

Trauer empfinden —
bewusst ertragen,
daraus hervorgehen,
einen Ausweg finden.

Lächeln

geschehen lassen,
Tränen

fließen lassen,
sich selber
annehmen.

Müde sein —
ausruhen,
Kraft schöpfen.
Immer wieder
beginnen.






von Else Pannek (* 26. Juni 1932 - + 17. März 2010)




liebe ute, in gedanken bei dir/euch!

vintage
06.04.2010, 21:43
...das Leben geht weiter,

sie haben alle Recht gehabt,

das Leben geht tatsächlich weiter,

so einfach ohne Dich und mich.

Ute08
07.04.2010, 01:04
Liebe Jana,

einfach nur :knuddel::knuddel::knuddel::knuddel::knuddel:

Danke!
Danke für alles!
die Ute

Ute08
07.04.2010, 23:47
Ich will unser Leben zurück.
Das kann doch nicht sein, dass das nicht geht. So unfair kann Leben doch nicht sein?

rosa.sputnik
08.04.2010, 02:13
Liebe Ute,

so schön wie Jana kann ich es leider nicht ausdrücken, aber ich drück' Dich mal feste... und ich kann mir vorstellen wie schwer Dir das alles fällt... Frühling, arbeiten mit Kindern...
Vielleicht hast Du, wenn Du Urlaub hast, ein wenig Ruhe um über alles nachzudenken um dann vielleicht andere, neue Wege gehen zu wollen.
Möglicherweise wäre es genau das richtige aus der "alten Gewohnheit" auszubrechen...
Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen.

Deine
Jasmin

ninchen
08.04.2010, 08:38
Ach Ute,

doch, so unfair kann Leben sein!
Mel und Chris haben um ihres gekämpft ....
Müssen wir da nicht auch um unseres kämpfen?


:knuddel::knuddel::knuddel:

Deine Nina

PN kommt, bin ziemlich außer Gefecht gerade, Kreislauf halt.

vintage
08.04.2010, 12:08
"Jedesmal, wenn ich von einer Woge
tiefer Traurigkeit, Verzweiflung, Sehnsucht überflutet werde,

die mein ganzes Sein ergreift,

will ich daran denken,
dass es dieselbe Woge ist,
die schließlich meinen Schmerz vermindern wird.

Die Wellen kommen und überspülen mich,
doch sie ertränken mich nicht.

Denn jede Woge des Gefühls bringt mir Heilung."

ninchen
08.04.2010, 12:28
Danke, Jana!
(Auch wenn's nicht für mich war.)

Nina

vintage
08.04.2010, 13:17
es ist für ute mit mel im herzen, ninchen mit chris im herzen, gerda mit felix im herzen,
annett mit simon im herzen, maja mit lukas im herzen, annika mit tim im herzen,
peggy mit luisa im herzen, hedwig mit karin im herzen,
elke mit kevin im herzen, eva mit felix im herzen, petra und bernd mit sandy im herzen,
birgit mit max im herzen, helmut mit myriam im herzen, heike mit mike im herzen...
und all die vielen trauernden, die ich vergessen habe,
und denen es manchmal so geht: von den wellen überspült zu werden.

ute sei lieb umarmt :knuddel:
es wird nicht besser, man lernt nur, besser damit zu leben.

Purble
08.04.2010, 20:47
Liebe Ute,

einfach Mal ein ganz liebes Hallo und eine feste Umarmung meinersteits.
Es tut mir unendlich leid!

Mit lieben, traurigen Gedanken

Purble

Ute08
08.04.2010, 21:10
Danke für eure liebe Unterstützung.
Ich glaube, heute gehts ein bisschen besser.
Ganz liebe Grüße
die Ute

vintage
09.04.2010, 14:55
Grundrechte:


Du hast das Recht, deine dunklen Stunden zu durchleben und dich nicht durch billige Sprüche aus ihnen herauslocken zu lassen. Schon der Versuch ist eine Entwürdigung deiner inneren Wirklichkeit.
Du bist auch deine Dunkelheit. Die Abgründe und Widersprüche gehören auch zu dir.
Die Schatten geben deinem Leben Tiefe und Menschlichkeit.
Wer mit dir in Beziehung tritt, sollte wissen, dass diese Seite zu dir gehört.
Wer sie in dir ablehnt, hat nicht das Recht, sich deinen Freund und deine Freundin zu nennen.
Manche geben dir nicht das Recht auf diese Seite in dir.
Sie erwarten, dass du sie unterschlägst und das Glück vorspielst.
Vielleicht haben sie weniger Angst für dich als für sich selbst, weil sie durch dich an das Unoffene in sich selbst geraten. Wenn sie darum dir helfen wollen, geschieht es nicht, um Dir zu helfen, sondern sich selbst.
Du hast ein Recht auf deine Trauer.
Du darfst dich deinen Verlusten widmen, musst nicht verdrängen, was dich beschwert.
Du hast ein Recht, das abzutrauern, was dich so tief enttäuscht hat und was du nicht ändern kannst.
Du hast ein Recht auf deine Tränen, auf dein Schweigen, auf deine Ratlosigkeit, auf deine innere und äußere Abwesenheit.
Du musst nicht den Glücklichen spielen, nicht über den Dingen stehen.
Du hast ein Recht, die wegzuschicken, die dich mit Gewalt aus deiner Trauer herausholen wollen, weil deine Trauer sie selbst bedroht.
Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit.
Du hast ein Recht, mit denen nicht reden zu wollen, die dir ein schlechtes Gewissen machen für deine Dunkelheit und Trauer. Die mit Sprüchen kommen und dich mit diesen Sprüchen unter Druck zu setzen versuchen.
Du hast ein Recht auf deine Trauerstille.


Quelle: eine Gedenkseite für ein verstorbenes Kind

ninchen
11.04.2010, 20:35
Liebe Ute,

ich wünsche dir, daß du heute Nacht gut schlafen kannst und die neue Woche etwas heller wird.
Habe nun auch zwei Kerzen brennen - für Mel und Chris!
Zwei Lichtlein in der Dunkelheit .... für unsere Engel, so vermisst ...

Deine Nina

Ute08
12.04.2010, 23:43
Hallo
danke für eure lieben Worte!

Jana, den Text "Grundrechte" finde ich klasse. Werde ich mir ausdrucken.
Der drückt alles das aus, was ich denke, echt gut!

Ansonsten habe ich im Moment das Gefühl, mit Mel ist irgendwas in mir mit
gestorben. Kenne mich selbst kaum. :eek::eek::eek:

Ute mit Mel im Herzen

vintage
13.04.2010, 19:14
T R Ä N E N

Tränen
Sie löschen das Feuer
das in dir brennt

Auf Befehl
der bestürzenden Sekunde
rollen sie aus deinen Augen
den Wangenweg herab

Keiner kann sie aufhalten

Sie fragen dich nicht
um Erlaubnis

Verlässliche Salztropfen
deines inneren Meers



Rose Ausländer



liebe ute,
wieder ein arbeitstag geschafft...
für freitag viel glück. es werden sich die richtigen türen öffnen.
gehe einfach deinen weg, dann schaffst du es.

liebe gruesse, jana.

mollie
15.04.2010, 12:18
liebe ute,
ich möchte dir einfach mal einen lieben gruß dalassen.
denk an dich und fühle mit dir.
alles liebe,
mollie

vintage
18.04.2010, 21:55
Die Zeit „tröstet“ ja nicht, wie man oberflächlich sagt,
sie räumt höchstens ein, sie ordnet…

Nicht sich trösten wollen über einen Verlust müsste unser Instinkt sein,
vielmehr müsste es unsere tiefe schmerzhafte Neugierde werden,
ihn ganz zu erforschen, die Besonderheit, die Einzigartigkeit gerade dieses Verlustes,
seine Wirkung innerhalb unseres Lebens zu erfahren,
ja wir müssten die edle Habgier aufbringen, gerade um ihn,
um seine Bedeutung und Schwere, unsere innere Welt zu bereichern…
Ein solcher Verlust ist, je tiefer er uns trifft und je heftiger er uns angeht,
desto mehr eine Aufgabe, das nun im Verlorensein hoffnungslos Betonte neu,
anders und endgültig in Besitz zu nehmen: dies ist dann unendliche Leistung,
die alles Negative, das dem Schmerz anhaftet, alle Trägheit und Nachgiebigkeit,
die immer einen Teil des Schmerzes ausmacht, auf der Stelle überwindet,
dies ist tätiger, innen wirkender Schmerz, der einzige, der Sinn hat und unser würdig ist.


(aus: Rainer Maria Rilke, Briefe)



liebe ute,
vielleicht fällt mir ja in dieser nacht mein gedicht wieder ein,
so ist das, wenn ich es nicht gleich aufschreibe...

dir eine lebbare woche, mit sicherheit in deinen entscheidungen und kraft für die trauer. liebe gruesse, jana.

Ute08
19.04.2010, 09:33
24 Wochen ist unser Engelchen jetzt nicht mehr bei uns,
24 Wochen, in denen nichts ist, wie es war. :weinen:

Ich will nicht behaupten, dass ich jetzt seit 24 Wochen hier heulend in der Ecke sitzen. Nein, so ist es nicht. Ich gehe wieder arbeiten, irgendwie. Ich versuche auch, mich für das Weltgeschehen zu interessieren, irgendwie. Oder mich für Dinge zu begeistern, die mich vorher erfreut haben, irgendwie. Ich regel meinen Haushalt, irgendwie. Ich ärgere mich über hirnlose Kommentare, irgendwie. Ich versuche meine Trauer zu ertragen, irgendwie.
Kurz, ich oder besser wir versuchen zu überleben, irgendwie.
Aber dieser Versuch kostet Kraft, immens viel Kraft, die ich eigentlich gar nicht habe.
Dann gibt es die, die uns für unsere Stärke bewundern, aber nichts mit uns anfangen können, wenn wir mal nicht so stark sind. Oder die, die der Meinung sind, das ein halbes Jahr Trauer doch jetzt mal reichen muss - das Leben geht schließlich weiter. (Geht es das?) Tauschen möchten sie sicherlich nicht mit uns. Von denen habe ich mich verabschiedet. Oder die, die nicht nachvollziehen können, dass Trauer nicht jeden Tag gleich und unplanbar ist. Oder die, die unsere Trauer akzeptieren, uns nehmen, wie wir sind. Das sind die wenigsten und denen bin ich unendlich dankbar.

24 Wochen ohne unseren Engel ist gleichbedeutend mit 24 Wochen harte Arbeit oder 24 Wochen Strafgefangenenlager oder 24 Wochen kaputtes Herz

Es fehlt ein Stück,
wie die 4. Zündkerze im Auto, ohne die das Auto nicht richtig funktioniert
wie das Fahrrad mit der Acht im Reifen, das nicht rund läuft
wie die Kaffeemaschine, die ohne Kaffeepulver keinen Kaffee brühen kann
wie der Computer, auf dem man ohne Tastatur nicht schreiben kann
wie das Ikea-Regal, dass man ohne Beschreibung nicht aufbauen kann
wie die Fernbedienung, die man ohne Batterien nicht benutzen kann

Ja, es fehlt ein Stück,
so, dass es mir vorkommt,
dass die Sonne nicht so warm scheint
dass die Blumen nicht so strahlend blühen
dass das Essen nicht so gut schmeckt
dass die Ruhe nicht so entspannend ist
kurz, dass das Leben nicht so lebenswert ist!

24 Wochen, in denen unsere Tochter unbeschreiblich und unendlich fehlt
24 Wochen, in denen ich mehr Tränen vergossen habe, wie in allen Lebensjahren zuvor
24 Wochen, in denen ich der Antwort auf das "warum" kein Stückchen näher gekommen bin
24 Wochen mit vielen Enttäuschungen oder Verletzungen durch unsere Mitmenschen
24 Wochen, in denen ich oft dachte, dass es eigentlich nicht mehr geht

Aber das hätte unsere Tochter alles nicht gewollt. Genauer gesagt, sie würde mir jetzt fürchterlich in den Hintern treten, wenn sie diese "Jammerorgie" lesen könnte. Mel hatte während der ganzen Therapie eine "Hymne" für sich auserkoren. Ein Lied von den Toten Hosen, dessen Titel ich jetzt nicht kenne, aber im Refrain hieß es: "Steh auf, wenn du am Boden bist!" Das hat sie immer beherzigt, wenn es nicht so gut lief.
Hilft wahrscheinlich nicht immer, aber das werde ich jetzt mal versuchen.

Euch allen eine schöne Woche
Ute mit Mel im Herzen

mollie
20.04.2010, 12:16
liebe ute,
jedes einzelne deiner worte kann ich unterstreichen, du hättest es nicht besser ausdrücken können. ich fühle mit dir, nehm dich mal in den arm.
meine gedanken begleiten dich durch den tag,
alles liebe,
mollie

vintage
21.04.2010, 22:39
Gewohnheit ist nicht bloße Unterwerfung,
sie ist ein zartes Band;
wenn man sich an eine Gewohnheit erinnert,
scheint sie Glück bedeutet zu haben.

Elizabeth Bowen







"Wenn mir plötzlich schmerzlich bewußt wird,
daß eine vertraute Gewohnheit fehlt,
die zu meinem Leben mit dem geliebten Menschen gehörte,
dann werde ich mir ein paar Minuten Zeit nehmen und mir in jeder Einzelheit
diese Geste oder das Wort oder die Art, wie er oder sie gewisse gewohnte Dinge tat,
ins Gedächtnis zurückrufen.
Und anstatt sie für mich zu behalten, werde ich die Erinnerung an die Dinge,
die ich am meisten vermisse, jemanden mitteilen, der die Verstorbene/ den Verstorbenen kannte."
(Carol Staudacher)





liebe ute,
es ist schwer, die vertraut gewordenen gewohnheiten ohne Mel leben zu müssen.
und täglich die nötige kraft aufzubringen, den alltag zu schaffen.
ich wünsche dir viel kraft für heute, für morgen und für übermorgen. jeden einzelnen tag!
lasse dich von deinen bedürfnissen und instinkten auf dem weg deiner trauer leiten.
ich sende dir einfach viel kraft!!:pftroest::knuddel:


liebe gruesse, jana.