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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Darmkrebs mit 23 Jahren :(


Binchen85
04.12.2009, 23:47
Hallo Leute,
wie ich gelesen habe bin ich hier richtig:)
Vor gut 2 Monaten haben die Ärtze durch ein zufall festgestellt das ich schon einen großen Tumor im Dickdarm habe, direkt wurde auch operiert und gesagt das ich zurzeit keine chemo brauche! Ok,zurück aus der Klinik ,wird mir gesagt ich bräuchte doch ne chemo ,also wurde vor 2 wochen ein pet ct gemacht und dort war nix zusehen ,also alles gut! So meinte der Arzt man sollte zur Vorsorge eine leichte Chemo machen? Aber was ist leicht? Und er meinte die Haare bleiben dran,ich hoffe stark für Ihn das er nicht lügt :)Kennt sich da wer aus? weil genau beraten wurde ich noch nicht und am montag kommt schon der port rein! Also wird es bestimmt bald losgehen oder? Kann man den während der chemo normal weiter arbeiten gehen? Ich würde mich über Antworten freuen :):):):)

Astreya
05.12.2009, 01:55
Hallo Binchen!

Willkommen hier im Forum, auch wenn es leider ganz und gar kein schöner Anlass ist. Mit 23 schon so eine Diagnose ist echt besch...eiden, aber wenn die Ärzte schon einmal alles herausschneiden konnten und sonst auch nichts weiter zu finden war, hast Du die besten Aussichten wieder gesund zu werden.

Wenn es sich um ein Karzinom des Dickdarm/Rektum handelt, wird zumeist FOLFOX4 als Chemo-Goldstandard eingesetzt. Diese Chemo bedeutet, dass Du in der Regel an zwei Tagen alle zwei Wochen (über 6 Monate) eine Medikamentenkombination (Oxaliplatin und 5-FU) ambulant als Infusion bekommst, die in der Tat normalerweise die Haare wenig angreift (mein Vater meinte, seine Haare wären etwas dünner geworden, aber das kann bei ihm durchaus auch am Alter liegen). Es gibt natürlich verschiedene mögliche Nebenwirkungen, die aber von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Mit etwas Glück gehörst Du zu denjenigen, die alles besonders gut wegstecken.

Es ist gut, dass Du einen Port bekommst. Am ersten Infusionstag wird es mit dem Arbeiten nicht so gut gehen, da Du über etwa 4 Stunden die Infusionen in der Praxis bekommen wirst, ehe Du nach Hause fahren kannst. (Normalerweise wird problemlos ein Taxischein bewilligt, der auch eine gute Idee ist, da der Port unter Umständen da liegt, wo der Sicherheitsgurt auf der Fahrerseite ist, und wenn ein Schlauch anliegt, ist es keine so gute Idee, damit zu fahren, auch weil zudem die Reaktionsfähigkeit herabgesetzt ist.)

Es ist möglich, dass Du an den beiden Infusionstagen müde bist, dann ist es keine schlechte Idee, sich auszuruhen. Du musst am zweiten Tag morgens zum Flaschen wechseln in die Praxis und am 3. Tag vormittags zum Abnehmen der Infusion. Ich denke, Du solltest einfach ausprobieren, wie fit Du Dich fühlst, ob Du arbeiten kannst. Mein Vater ist nachmittags häufig herumgedüst und hat Haus- und Gartenarbeit betrieben, weil man ihn schlecht anbinden konnte (außer bei den zwei, drei Chemo-Zyklen, wo es ihm mal nicht so gut ging).

Ich denke, wenn Du optimistisch an die Behandlung herangehst und die Chemo als Chance verstehst, dann hast Du gute Aussichten, die Sache gut hinter Dich zu bringen. Der Onkologe meines Vaters meinte, dass Personen, die der Behandlung positiv gegenüberstehen, im Vergleich weniger unter den Nebenwirkungen leiden als diejenigen, die schon mit großen Ängsten vor Nebenwirkungen in die Behandlung gehen. Garantieren kann natürlich niemand, wie eine Person speziell darauf reagiert, aber normalerweise werden begleitend sehr effektive Medikamente gegeben, um Dingen wie Übelkeit und Durchfall weitgehend vorzubeugen.

Wenn Du magst, kannst Du ja einmal dein Staging hier posten (die TNM-Geschichte), wobei die Chemo von vielen Ärzten schon ab dem 2. Stadium empfohlen wird, um keine Risiken einzugehen. Bei meinem Vater meinte der Chirurg, wenn es nach ihm ginge, bräuchte mein Vater keine Chemo, weil er alles weggeschnitten hätte, was nicht da hingehörte, aber der Onkologe riet dann doch dringend zur Chemo, weil es einfach sicherer wäre.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und eine möglichst nebenwirkungsarme weitere Therapie!

Bb, Astreya

Stephan5000
05.12.2009, 18:50
Hi Binchen,

chemo ist immer ein ausnahmezustand.... hab' ähnliches hinter mir... augen zu und durch...es gibt schlimmere dinge...

Jutta
05.12.2009, 19:11
Hallo Binchen,

schreibe dir alle Fragen auf, die du hast. Nach dem der Port implantiert ist, wirst du garantiert noch ein ausgiebiges Gespräch mit den Ärzten haben. Wenn nicht, dann bestehe darauf, dass du alles genau erklärt bekommst.

Eine leichte Chemo, frage nach dem Namen, wird meistens gegeben um noch unsichtbaren Tumorzellen den Garaus zu machen. Hierbei verliert man selten die Haare, bzw. sie dünnen sich nur etwas aus. Einige Patienten gehen während der Chemo arbeiten, aber das ist bei jedem unterschiedlich.

biene67
05.12.2009, 20:01
Hallo Binchen85!

Also meine Mutter bekam auch eine neoadjuvante Chemo, also vorsorglich.
Ist in den meisten Fällen Standard.

Wahrscheinlich wie schon erwähnt, FOLFOX4 oder 6.
Die Nebenwirkungen bei meiner Mutter waren sehr gering und man konnte sich gut damit arrangieren.
Haare wurden etwas dünner, aber nicht schlimm und bemerkbar für andere.
Ansonsten keine Übelkeit.
Etwas kälteempfindlich und kribbeln in den Fingern und Zehen.
Schleimhautprobleme im Mund, die man aber mit Salbeitee und Salbeibonbons gut in den Griff bekommt.

Sehe es so, man macht damit, wirklich den Übeltätern, die sich noch verstecken könnten, den Garaus.

Das mit den arbeiten gehen, muß jeder für sich entscheiden und sehen wie es einen geht.

Wenn du willst, kannst du die genauen Befunde mal reinstellen.
Wäre interessant.

Wünsche dir alles Gute.
Gruß Sabine

Binchen85
07.12.2009, 20:41
Diagnose nach der OP war Colon CA ( C 19 G Colon transversum pT4 pN1 pMx RO)
Und heute habe ich diesen bescheuerten Port gekriegt, das ja der wahnsinn wie weh das tut, ok könnte auch an der dummen Ärtzin liegen, die so nichtmal ne Vene gefunden hat :) Und ab Montag geht es mit der Chemo los ... da bin ich ja mal gespannt :)

Astreya
07.12.2009, 21:40
Bei der TNM-Angabe bin ich nicht 100% klar über das C19 G. Wenn ich das C19 richtig interpretiere (nach ICD) ist das ein Karzinom des rekto-sigmoidalen Übergangs, also gerade am rumpfwärts befindlichen Teil des Rektum. Und dazu hast Du noch ein Ca des Querdarms - das ist leider wirklich schon eine etwas größere Sache. Bei dem "G" scheint mir, als ob da die Zahl fehlt (noch nicht bestimmt wurde?). Von diesem G (dem Grading) hängt die Beurteilung ab, wie aggressiv (und ähnlich/unähnlich des Ausgangsgewebe) die bösartigen Zellen sind. Gut ist auf jeden Fall das R0 - das heißt nämlich, dass der Chirurg radikal gearbeitet hat und der Pathologe beim Anschauen der Schnittränder auch keine winzigen Reste bösartiger Zellen entdecken konnte.

Bei diesem Befund ist es sehr wahrscheinlich, dass Du eine der FOLFOX-Chemos bekommt, und ich hoffe, Du hast dann auch so einen tollen Onkologen wie mein Vater, der Dir alles in aller Ruhe erklärt. Aus welcher Gegend Deutschlands kommst Du?

Was die Sache mit dem Port betrifft - mein Vater hatte auch anfänglich Schmerzen (vor allem, weil der Chirurg ihm auch noch einen Pneumothorax verpasst hatte, das heißt, beim Setzen des Ports hat er den Pleuraspalt erwischt und es ist Luft eingedrungen, was die Lunge überhaupt nicht ab kann), aber schon nach kurzer Zeit hatte mein Vater sich soweit mit dem Port arrangiert, dass er ihn als äußerst praktisch empfindet (vor allem, weil seine Venen eine Katastrophe sind sind sich beim Anblick einer Spritze sofort auf Wanderschaft begeben - bei einer Blutabnahme kommt er nur seltenst unter drei Versuchen mit der Nadel weg).

Also, ich wünsche Dir nur das Beste, dass die Schmerzen von der OP bald weg sind und Du dann gut durch das anschließende Chemo-Programm kommst!

Bb, Astreya

Astreya
07.12.2009, 22:19
@corkono
Danke! Daran hatte ich gar nicht gedacht. (Mir ist da die Sache mit dem pT / cT geläufiger.)

Binchen85
08.12.2009, 09:29
Ich komme aus Nrw ,genauer gesagt Paderborn! Ja, der Chirug hat in Hannover alles gut weggeschnitten,war auch ganz lieber und menschlicher Professor ... kriege ein Folfox4 chemo ... wenns nach mir ginge bräuchte ich so was nicht :) Den wie die Chirugen in Hannover sagten Sie sind nur Operiert aber Gesund :)
Und gleich gehe ich wieder zur Arbeit .... nur der Port wird wohl beim Autofahren stören,weil die IHN auf die linke seite gesetzt haben ... naja,aber da wird mir bestimmt was einfallen ;)

jaegger
08.12.2009, 17:03
Hallo Binchen85,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Ich bekomme seit 5 Monaten FOLFOX-4 und hab inzwischen die 10te Chemo hinter mich gebracht. Die Chemo war bis auf 2-3 mal recht gut verträglich. Haare sind mir keine ausgefallen, das ist bei dieser Chemo eher selten. Leider werden die Nebenwirkungen von Chemo zu Chemo mehr. Sind aber alle sehr gut zu ertragen. Das sind bei mir Fingerkribbeln bzw. starkes Kälteempfinden in den Fingerspitzen, Fußsohlenkribbeln und etwas angegriffene Mundschleimhäute. Ab und zu noch Verstopfung bzw. Durchfall. Probleme mit Übelkeit bzw. extreme Müdigkeit hatte ich fast gar nicht. Ähnliches hat ja auch schon biene67 berichtet.

Schuld an den Nebenwirkungen ist meistes das Oxaliplatin. Meine Dosis wurde nach der 5ten Chemo reduziert bzw. halbiert. Bei anderen wird es teilweise sogar komplett weggelassen. Das Zeug hat es echt in sich, ist aber (lt. meinem Onkologen) das wirksamste gegen den Krebs.

Ich bin seit meiner Diagnose (19.05.2009) krankgeschrieben. Ich denke nicht das ich während der Chemo Vollzeit arbeiten könnte. Ab und zu helfe ich aber meinen Arbeitskollegen, damit sie nicht total absaufen bzw. ich auch nicht den Anschluss verliere.

Ob du die Chemo machen willst oder nicht, ist natürlich deine Sache. Ich versuche zusammen mit einem Heilpraktiker auch alternativ gegen den Krebs vorzugehen. Aber ich will mir nicht in 5 Jahren vorwerfen müssen, hätt ichs nur gemacht, jetzt ist es zu spät. Eine Kombination aus Chemo und alternativen Methoden ist meiner Meinung nach die beste Entscheidung.

Zur deiner Tumor Diagnose hätte ich noch folgendes anzumerken:
C 19 G Colon transversum pT4 pN1 pMx RO
pT4: Der Tumor vom Darm sich in benachbartes Gewebe oder benachbarte Organe ausgebreitet.
pN1: Ein bis drei Lymphknoten in der Umgebung des Tumors sind von Krebszellen befallen
Mx: Vorhandensein von Fernmetastasen kann nicht beurteilt werden
Dadurch ist meines Erachtens ein Chemo absolut notwendig um diesem verd... Krebs auch noch den Rest zu geben.

Wurde bei schon ein HNPCC-Check durchgeführt?

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit.

Binchen85
08.12.2009, 21:11
Wurde bei schon ein HNPCC-Check durchgeführt?

Was ist das ? sowas wie ein pet ct? wenn ja da war alles in ordnung und nix mehr zusehen :)

jaegger
08.12.2009, 22:32
Hallo Binchen85,

anbei ein Auszug aus einem Beitrag von meliur aus meinem Thread
"Darmkrebs mit 38. (Chemo Folfox-4)". Findest du Darmkrebsforum:

>>Ich schalte mich nur kurz ein, um eine Bemerkung zum Thema genetische Prädisposition zu machen. Damit ist wahrscheinlich nicht nur gemeint, dass man generell die Vererbbarkeit bedenken und deshalb auch für nahe Verwandte eine Untersuchung veranlassen sollte, sondern auch der HNPCC-Check, d.h. eine humangenetische Untersuchung (H= hereditär, also erblich; NP= non polypös; CC = kolorektales Karzinom). Der Verdacht, dass Mikrosatelliten-Instabilität und damit HNPCC vorliegt, liegt nahe, wenn ein Patient in unserem zarten Alter an DK erkrankt (ich war bei der Diagnose 35, und U-40er gibts hier im Forum einige). In diesem Fall sind eben die Chancen, das weiterzuvererben bei 50%. Ich hätte, wäre dies bei mir festgestellt worden, möglicherweise eine andere Chemo bekommen (bekam aber dann 5-FU, übrigens auch ambulant über Pumpe/Port).<<

Solltest du auf alle Fälle machen lassen.

Tauchfloh
08.12.2009, 22:58
Hi Binchen,

HNPCC ist - wie jaegger richtig schreibt - eine Krankheit bzw. ein Gendefekt, der Krebstumore verursachen kann.
Mein Mann war bspw. 32, als der Tumor entdeckt wurde. Die genetische Untersuchung hat sich ewig hingezogen, jedoch haben wir inzwischen schriftlich, dass er HNPCC hat. D.h. jederzeit kann ein neuer Tumor auftreten. HNPCC Patienten haben eine lebenslange Nachsorge - normalerweise hören die Untersuchungen ja nach 5 Jahren auf, und man gilt als geheilt...
Ausserdem greifen Vorsorgeuntersuchungen auch bei Geschwistern / Kindern, solange der HNPCC-Verdacht besteht.
Sprich Deinen Doc doch mal darauf an.

Ich drück Dir die Daumen für die Chemo!

lg
Tauchfloh :)

Binchen85
09.12.2009, 07:59
Achso das,das prüfen die gerade in Hannover ob das so ein Defekt ist ... naja,bei mir muss ja auch jeder scheiß kommen,habe ja schon so ne art muskeldystrophie ,FSHD und das hat sich halt auch neugebildet ...da muss ich jetzt wohl durch ,und meine arbeit lenkt mich ab :)

Astreya
09.12.2009, 10:05
@Binchen

Zu Chemo/keine Chemo meinte der Onkologe zu meinem Vater, dass die Chirurgen, wenn sie R0 operieren können, meist so stolz auf ihre Arbeit sind, dass sie es für ausreichend halten. Aber es sei einfach sicherer, mögliche schon auf Wanderschaft befindliche Zellen, die doch nicht gesehen wurden, weil sie eben sehr klein sind, mit einer Chemo vorsorglich auszumerzen.

Wie schon jaegger sagte, waren bei dir bereits Lymphknoten befallen (das N1), und das heißt, dass der Tumor schon langsam beschlossen hatte, auf Wanderschaft zu gehen. Die sind zwar bei dir zum Glück auch alle entfernt worden, aber ob schon einzelne Zellspähtrupps des Tumors weiter vorgedrungen waren, kann man einfach nicht sagen.

Du hattest ja leider keine Werte für Grading (das ist auch ein G mit 1 bis 4) und L (etwaiger Einbruch in Lymphgefäße) und V (etwaiger Einbruch in Blutgefäße), aber diese Werte sind zusätzliche Faktoren, die von den Ärzten mit einbezogen werden. Bei meinem Vater stand da zB ein L1 und V1, also der Tumor hatte schon Anschluß sowohl an Blut- als auch Lymphgefäße, deshalb gab es im Prinzip vom Onkologen her keine Frage, ob die Chemo sinnvoll war - es wäre nämlich sehr riskant gewesen, keine zu geben.

Was das Fahren mit dem Port betrifft - mein Vater hat ihn auch links, und nachdem er sauber verheilt war, war die Fahrerei kein Problem. Er ist sogar jetzt im November selbst mit dem Auto von Oberhausen nach Bad Driburg in die Rosenbergklinik zur Reha gefahren (er war sogar einen Tag in Paderborn, als er am Wochenende "Ausgang" hatte. ;)) Nur wenn die Chemo anhängt, ist das Fahren, wie erwähnt, überhaupt keine gute Idee.

Bb, Astreya

Binchen85
10.12.2009, 11:10
Danke für die vielen Informationen :) Wenn ich schon die Op mit lachen überstanden habe ,werde ich ja die chemo mit links meistern :) Da bin ich ja mal gespannt was auf mich zukommt ... ist die pumpe und das zeug eigentlich schwer? schon nach der op hab ich mich am 3 tag von den ganzen beuteln und den schläuchen befreit ... hehe :smiley1:

Astreya
10.12.2009, 14:13
Die 24-Stunden-Infusion ist eine kleine Plastikflasche (in der Größe eines Babyfläschchen) mit einer integrierten Pumpe, die in einer Art Netz umgehängt wird. Die war nicht wirklich schwer und konnte bequem unter der Kleidung versteckt werden.

Bb, Astreya

Binchen85
11.12.2009, 09:31
Cool,vielleicht kann ich ja dann sogar mit dem Ding arbeiten gehen :) Man bin ich gespannt auf Montag ... ich hoffe das geht alles recht schnell ,den ich bin echt immer ungeduldig :)

rosarotmeliert
11.12.2009, 13:38
Hi:winke,
habe auch Folfox 4 am linken Port plus Pumpe für zuhause bekommen. Autofahren durfte ich während der Chemo nicht. Ich war zwar oft schlapp und müde, manchmal war mir grottenschlecht aber ich wollte trotzdem auch mal arbeiten gehen, da mir die Decke auf den Kopf viel und ich einfach ein Stück meines "normalen Lebens" haben wollte! Die Ärzte zogen es überhaupt nicht in Betracht, dass es auch Leute gibt, die vielleicht trotzdem mal arbeiten gehen möchten und schrieben mich - egal wie ich mich fühlte- krank. Ich habe mich teilweise sogar mit Chemopumpe zur Arbeit fahren lassen und es war gut so für mich. Jede hat ja auch verständnis, wenn du vielleicht nach ein paar Stunden sagst, nun reichts mir für heute, dann ab nach Hause... Bin quasi immer spontan arbeiten gegangen, wenn mir danach war, trotz krankschreibung. Habe die Pumpe einfach unter einem weiten Pulli versteckt. Auch wenn meine Ärzte, meine Eltern, mein Umfeld meinte, ich solle mir doch Ruhe gönnen und erst mal gesund werden. Hör einfach auf dein Bauchgefühl, was gut für dich ist und lass dir nicht reinreden. Lieben Gruß, Katja

Binchen85
11.12.2009, 22:05
Ich habe meinem Arzt auch von Anfang an gesagt das ich nicht krankgeschrieben werden möchte ,und er zeigte verständniss und sagte er findet das echt toll... weil normalerweise würde er mich für 6 monate krankschreiben!Aber ich liebe meine Arbeit und meine tollen Kollegen ,die mich immer unterstützen so,das ich an der Arbeit sogar länger bleibe als ich sollte! Bin ja nach der tumor- Op direkt nach 4 wochen wieder Arbeiten gegangen :)Also Autofahren darf ich dann die 3 tage nicht ne, wo das an mir angeschlossen ist oder? danach darf ich doch wieder ? wenn nicht,das wäre ja voll der horror für mich :) Ich liebe autofahren:)Tut das eigentlich weh wenn sie das ding an den Port anschließen?Bin mal gespannt ,vielleicht bin ich ja auch so verrückt und gehe mit dem ding arbeiten:) Solange es mir gut geht und keiner es sieht passt es ja :) Mein Bauch sagt Sabinchen ohne Rewe kannst du nicht :)

rosarotmeliert
13.12.2009, 14:12
Hi,
dass "Anschließen" an den Port ist wie Blutabnehmen. Die Nadel ist in der Regel jedoch viel kürzer (nur ca. 1cm lang), oben ein kleiner Flügel der auseinandergeklappt wir und dann mit Pflaster auf die Haut geklebt wird. Dort bleibt es dann meist drei Tage (oder je nach Dauer der Chemo)... Das erste und zweite Mal tat bei mir etwas mehr wie Blutabnahmen weh, da die Portstelle noch etwas geschwollen und demnach etwas memmig war. Danach war alles ganz easy. Falls du eine große Brust hast ist es manchmal sinnvoll beim "Anstechen" den Arm der Portseite hinter den Rückenzu nehmen, damit der Brustmuskel aus dem Weg ist (tut nicht mehr weh, kann dich aber - wenn dieser durchstochen wird - die drei Tage - etwas in der Bewegung einschränken, da man dies dann beim Armbewegen oder schlafen auf der Seite merken kann (nicht schlimm, muß aber ja nicht sein!) Zum Autofahren: Ich durfte nur an den Chemotagen nicht fahren, sonst schon. Habe ich auch! Lieben Gruß, Katja

Binchen85
13.12.2009, 20:10
Danke für die Antwort :) Da bin ich ja mal gespannt ,wie es morgen so abläuft :)Und hoffentlich macht das mal ne erfahrene Schwester :) Sonst schmeiße ich mein port weg und meide das Krankenhaus :):lach2::lach2:

biene67
13.12.2009, 20:21
Hallo binchen85!

Ich wünsche dir für den morgigen Tag

Alles, alles Gute!!!

Gruß Biene67

Binchen85
13.12.2009, 20:37
Danke schön:) Aber ich werde es schon packen:) gehe da positiv in die sache :)

Binchen85
14.12.2009, 21:49
Hallo Ihrs,ich wollte mal von meinem ersten Tag berichten:)Daswar ja alles garnicht so schlimm ,nur das ich da knapp 7 stunden war und voll hunger hatte die ganze zeit:)achja und langweilig war es auch:) ich brauche halt immer jemanden der mich unterhält:) naja,morgen muss ich ja nur für 2 stunden hin:) und die flasche ist ja voll niedlich,kann man bestimmt gut leute verhauen:) aber das läuft ja voll langsam lol :) naja,aufjedenfall war es cool :)und ich bin noch voll aktiv:)

jaegger
15.12.2009, 10:41
Hallo Binchen85,

schön das du den ersten Chemotag so gut überstanden hast und noch alles so locker siehst. :lach2:

Bei mir dauert der erste Tag immer so ca. 4 Std. Erst Blutabnahme, dann Arztgespräch, dann ca. 1,5 Std Oxaliplatin und dann ca. 1,5 Std. Calciumfolinat. Dann Bolus und Pumpe mit 5-FU. Am 3ten Tag kann ich die Pumpe schon so gegen 9:00 Uhr früh abnehmen. Mach ich übrigens selbst. Ist nicht schwer und ich muss nicht nochmal in die Praxis.

Die ersten Chemos habe ich auch sehr gut vertragen. Ich hoffe dass das bei dir auch so gut weiterläuft. Drück dir die Daumen. :winke:

Alles Gute und

Astreya
15.12.2009, 21:24
Hallo Binchen!

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du auch weiter gut durch die Chemo kommst!

Bb, Astreya

Binchen85
16.12.2009, 09:36
Guten Morgen:)
Wollte eigentlich gestern schon schreiben,aber das Internet hatte da wohl ein problem:) Mein 2ter Tag ist auch sehr gut verlaufen,habe sogar rote bäckchen gekriegt :)musste nur für 2 stunden hin ,und heute kommt die flasche ab:) endlich frei !!!ach ne die müssen ja noch die fäden ziehen:( da hab ich aber angst vor :( aber ich kriege das schon hin:):)

Binchen85
18.12.2009, 21:01
Ist das normal das nachdem die flasche ab ist,einem bisschen schlecht geht?das einem heiß und kalt wird? zum glück hab ich das jetzt überstanden:)

Binchen85
01.01.2010, 22:08
Hat jemand damit erfahrung gemacht das aufeinmal starker Haarausfall kommt und die kopfhaut brennt? das kam voll plötztlich obwohl der arzt mir ja zuvor versichert hat das die haare dran bleiben ,naja nun hab ich ja noch genug aber trotztdem nervt das wenn man auf einmal so ein busch haare in der hand hat!

PantaRei
01.01.2010, 22:36
Hallo,

ich hatte auch Folfox-Chemo.

Das mit dem Haarausfall ist natürlich blöd. Tut mir leid. Ich hatte Glück, denn bei mir wurden die Haar am Ende etwas dünner und es fielen ein paar aus, aber insgesamt wenige.

In Deinem vorletzten Post hast Du gefragt, ob es normal ist, dass, wenn die Flasche ab ist, es einem schlechter geht. Bei mir waren die 2-3 Tage nach der Infusion diejenigen, an denen es mir am schlechtesten ging. Während der 3 Chemotage wurde ich ja vollgepumpt mit Medikamenten gegen die Nebenwirkungen. Für die Tage danach gab es nichts und so habe ich mich schlapp gefühlt und die Übelkeit war dort am stärksten (aber nicht wirklich stark).

Was bekommst Du gegen die Nebenwirkungen?

Ich wünsche Dir erstmal ein gutes neues Jahr und dass Du dich Chemo weiter gut verträgst und weiterhin positiv denkst.

Gruss

PantaRei

Binchen85
02.01.2010, 09:31
Jetzt wurde ja die 2.chemo verschoben weil ich Magendarmgrippe hatte.

und gegen die übelkeit und erbrechen hat mir eine Schwester erst mal MCP AL verschrieben aber die sind nicht gut ,dann habe ich mir andere geholt die Vomex A Dragees die sind gut:) Genau aber mir wurde gegen abend als die Flasche dann ab war schlecht und halt den tag danach ..und das komische ist ,ich arbeite ja im einzelhandel und die kalte luft in der Tiefkühl und wo die Joghurts stehen tat mir voll gut:)Da ging es mir direkt besser :)
Werde ich mal Montag wegen meinen Haaren nachfragen ,da geht es weiter mit der chemo:) notfalls kriegt man Arzt schläge von mir:)Und wenn dann soll er mir die schönste und teuerste Parücke besorgen:smiley1::lach2:

Danke für deine Antwort und wünsche dir natürlich auch ein Frohes Neues Jahr :)Ach ich pack das schon bin ja noch jung und knackig:)

eichi
02.01.2010, 23:30
Hallo Binchen!!

Bin auch Jahrgang '85!!:)
Bei mir ist es allerdings mein Mann der erkrankt ist.
Du bist total mutig :cool:!!!!
Mach weiter so!!

Er hat schon einige Chemos hinter sich!
Hab mich hier schon längere Zeit nicht mehr gemeldet.
Die letzten Monate waren schwer!

Also ich finde es scheißschwer, wenn man sich in unserem Alter schon mit so einer schlimmen Krankheit beschäftigen muss. Eigentlich möchte man doch viel ungezwungener Leben!! Spass haben, Feiern usw.

Naja, ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute für deine Chemo und das sie so erträglich wie möglich ist!!
Hoffentlich erledigt sich dass dann wirklich für dich dieses Jahr!!

Gruß
eichi

Binchen85
03.01.2010, 19:15
Aber ich glaube wenn man das in unserem Alter kriegt ist man stärker :) Man hat ja noch alles vor sich:) Morgen geht es ja wieder los:) Man bin ich wieder aufgeregt :) Naja,die armen Schwestern tun mir leid ... die texte ich immer voll:smiley1:

Danke schön Eichi ... ich hoffe deinen Mann geht es gut!

eichi
03.01.2010, 20:51
Momentan nicht so besonders! Bei ihm is alles mittlerweile so kompliziert geworden! Er hat noch einen Tumor im Magen und das macht ihm schwer zu schaffen. Am 14. gehts wieder mit der Chemo los!:(

Naja, weiter gehts...
Wünsch dir, dass du die chemo weiterhin so gut verträgst!

Gruß
eichi

Binchen85
28.01.2010, 22:55
So ich melde mich mal wieder :) also die 2te chemo war ganz schrecklich ...war nur am kotzen und haare fielen weiter aus :( aber nun wurde die chemo abgebrochen und ich lebe wieder ,alles so wie früher ... hätte ich das gewusst das ich zu den 5 prozent gehöre die,die chemo nicht vertragen hätte ich mir nie im leben ein port reinoperieren lassen ... naja,ich hab den ärzten gesagt ich brauche das nicht ... hätten die ja auch aals tabletten form geben können:) naja,jetzt muss ich alle 3 monate zur untersuchung ...

Meeru
29.01.2010, 13:10
Hallo Binchen,

das kann ich alles gut verstehen. Habe dies auch alles hinter mir.
Nur kann ich Dir empfehlen spätestens jährlich zur Darmspiegelung zu gehen.
Bei mir hatte sich nach 1 1/2 Jahren ( Jan 2008 OP /Darm weg / Chemo Folfox bis August 2008. Bis Dezember 2009 hat sich schon wieder so ein kleiner mistiger Polyp im Darm gebildet. Jetzt kann ich alle 10 Monate zur Darmspiegelung. Also Nachsorge ist sooooo wichtig, Denk daran !!!!!:

Liebe das Leben !!! :)

Meeru

MarkusH
31.01.2010, 07:49
Hallo zusammen,

meld mich auch mal wieder :o

Bei mir war OP und Chemo in 2008, kann mich somit noch recht an den ganzen "Scheiss" erinnern.
Im Januar war ich wieder bei der Nachsorge, leider auch wieder nen Polypen gefunden. Zwar sehr klein und gutartig, aber ist halt unter Umständen wieder eine Vorstufe.
Die Ärzte sehns mittlerweile recht locker, ich mach mir halt bei so was nen Kopf...

Ist halt so als "Risikopatient" :cry:

Binchen85
31.01.2010, 21:32
Ach ich nehme das recht locker ... und denke positiv ... besser gesagt mein Herz und kopf sagen mir das alles gut ist:)bin schon gespannt auf den 9 februar ...da erfahre ich die ergebnisse von diesen hncp oder wie das syndrom heißt ... aber ich denke es wird alles gut ausfallen:)
wie gesagt gehe ich jetzt alle 3 monate zur untersuchung ... aber was mich stört meine haare fallen immer noch aus:( obwohl ich jetzt 4 wochen keine chemo hatte :)

Meeru
01.02.2010, 16:04
Hi Markus,

Klar sehen die Ärzte das locker, aber ich krieg das manchmal auch
nicht aus dem Kopf. Es wird immer wieder Situationen geben, da kann
ich mich so gar nicht damit abfinden ein Risikopatient zu sein. Aber es
ist beruhigent, das Du das auch so sieht.

LG
Meeru