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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasser zw. Lunge und Rippenfell - welcher Krebs


12.11.2001, 16:11
Hallo
Mein Vater wurde vor 2 Wochen mit Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert. Dann wurde festgestellt, dass er eine grosse Menge Wasser zw. Lunge und Rippenfell hatte. Es wurden nun in 3 Schritten total ca. 4.5 L Wasser abgezogen. Die Untersuchung dieses Wassers zeigt Krebszellen die tendenziell auf Lungen- oder Darmkrebs schliessen lassen. Diversee Röntgen, Ultraschall und Spiegelungen (Darm, Magen, Lunge) sowie Computertomographie haben bisher keinen Krebsherd bzw. konkrete Diagnose ergeben. Nun wird empfohlen die Lunge mit dem Rippenfell zu verkleben (was ich auch in anderen Forumsbeitraägen schon gelesen habe). Hat jemand Erfahrung bzgl. Dagnose aufgrund der beschriebenen Symptome (evtl. Rippenfellkrebs) bzw. dem Erfolg/Misserfolg dieser Verklebung. Irgendwie verunsichert mich dieses Verkleben, denn ich könnte mir vorstellen, dass die Wasserbildung weitergeht und uns das ganze eher ablenkt als weiter bringt.

Jede Anregung und Erfahrung würde ich sehr begrüssen.
Roland Schumacher

roland.schumacher@sisa.ch

17.01.2002, 16:13
Bei meiner Mutter (Ovarialkarzinom mit Rippfellmetastasen) wurde zunächst erfolgreich mit Talcum verklebt. Die Verklebung wurde allerdings nach schrittweiser Austrockung in einer Lungenspezialklinik vorgenommen. Sie bekämpft jedoch nur Symptome. Besser wäre es sicher gleich mit der "richtigen Chemo" anzusetzen.
Meine Mutter war nach der ein halbes Jahr später beginnenden Chemotherapie dann noch ein Jahr beschwerdefrei bis neue Rippfellmetastasen auftraten. da zu diesem Zeitpunkt auch aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustands keine Therapiemöglichkeiten mehr bestanden, riet man uns nun von einer Verklebung ab, da sich (wenn schlecht gemacht) Kammern bilden können, die dann sehr schlecht zu punktieren sind.
Es hängt also sehr davon ab, wie Zustand bzw. weitere Therapien aussehen, ob eine Verklebung sinnvoll ist. Meine Mutter bekam dann zur Linderung der Atembewschwerden lokal ins Rippfell ein Zytostatikum gespritzt.
Gruß Miriam

savina
06.03.2006, 22:51
Hallo,genau die gleichen Symptome hatte mein Vater auch.Die Ärzte tippen auf ein Bronchalkarzinom.Wird jetzt untersucht.LG savina

shalom
07.03.2006, 08:43
Hallole Savina,

Du hast sicher bemerkt wie alt (z.Teil 4 Jahre) die allerersten Beiträge dieses Threads sind !!

Wasserbildung im Zwischenraum zwischen Lunge und dem Rippenfell kann die verschiedensten Ursachen haben. Auch bei einer "normalen" , also nicht krebsbedingten, Rippenfellentzündung kommt es zu einer Wasseransammlung.

Erst klinische Laboruntersuchungen der Flüssigkeit können einen Hinweis auf die Ursachen geben und da gibt es einige Möglichkeiten.

Bei meiner Frau (sie hatte das Pleura-Mesotheliom) hat man nach wiederholten Wasseranfall im Rippenfell die Rippenfellzwischenräume punktiert und schließlich mittels Talkum das Rippenfell mit dem Lungenflügel verklebt. Gelingt jedoch die vollständige Verklebung nicht, so hat man kaskadierende Hohlräume und müßte dann jeden einzelnen gefüllten Hohlraum punktieren. Das wurde auch in einem der älteren Beiträge bereits angedeutet.

LG
Shalom

Lindimulle
04.10.2007, 04:56
Liebe Leute,
ich bin die Tochter des erkrankten und kann die Nächte nicht mehr durchschlafen.
Mein Vater ist 70 Jahre alt und sehr sehr gut drauf.
Er bewegt sich regelmäßig, lebt das halbe Jahr glücklich und etnspannt mit meiner Mutter in Spanien.
Doch eines Tages wird bei ihm zufällig, nach einer Prostatapunktion, festgestellt, dass er Non Hodgkin Lymphom niedrig malig hat. Eine Behandlung mit Tabletten wird die Fortschreitung verhindern und ihn mit 85 an etwas anderem sterben lassen.
Das war im Juli 2007.
Große Feude, nach dem Schock neue Lebensfreude.
Vor 4 Wochen konnte er dann kaum noch atmen. Die Nachfrage bei dem behandelnden Onkologen, ob es an dem Medikament liege, wurde verneint. Besuch beim Hausarzt, ab in die Lungenklinik. Wasser aus demZwischenraum von Lunge und Rippenfell entnommen. Reichlich, tagelang.
Im Wasser wurden zunächst Lymphome festgestellt.
Talkumverklebung, die schief gegangen ist, da sich jetzt tatsächlich "Talkumsäckchen" gebildet haben, in denen jetzt weiterhin Wasser ist. Das alles linksseitig.
Es wurde ein Port gelegt, da, ohne Ergebnisse zu haben, von einer Chemo ausgegangen wurde.
Entlassung aus dem Krankenhaus nach 1 Woche.
Mein Vater war zu Hause und ist fast erstickt. Die Wasseransammlungen wurden immer größer. Ab zur Lungenambulanz. Sauerstoffgerät nach Hause.
Wechselnder Gemütszustand bei ihm.
Dann zum ambulanten Onkologen. Er bestätigt, dass die Sommerdiagnose mit der neuen nichts zu tun habe. Wäre es sein Vater, würde er unverzüglich eine Absaugung des Wassers veranlassen, dann eine Chemo-Verklebung des Ritppen- und Lungenfells und eine 08/15 Chemo. In dieser Zeit alle jemal entnommenen Proben nach Lübeck zum Oberguru-Labor, um den Krebs genauer zu definieren. Dann eine ambulante, spezielle Chemo.
Daraufhin wurde mein Vater in die Onklogie eingeliefert. In der Hoffnung das es nun endlich losgeht, das endlich etwas passiert.
Doch der Professor will die Proben abwarten.
Er äußert (ich bin leider selten bei den Gesprächen dabei und meine Eltern gehören der Generation der Nichtfrager und Arztevergötterer an) auf einen Lymphtumor zu hoffen. Wenn nicht gehe es schnell, ganz schnell.
Nun warten wir, ohne das etwas passiert, seit einer Woche. Der Feiertag bringt noch sein weiteres mit sich.
Mein Vater hat nun starken Auswurf -Penicellin- Angst vor Bronchitis
Pickel auf der Haut-Hautarztbesuch außerhalb der Klinik -na,wenn da nicht flux Cortison geschmiert wird!?
Atemschwierigkeiten-Sauerstoffzufuhr-
Frust-Sterbensangst-

Ich für meinen Teil bin der Homöopathie verschrieben und würde ihn dahingehend gerne begleiten.
Aber er macht zur Zeit noch zu und wartet und wartet und verzweifelt und hat Angst und kämpft und weint.
Und ich bin stark an seiner Seite und verstehe nicht, warum nicht mit der 08/15 Behandlung angefangen wird? Der "unbekannte" Krebs ist explosionsartig entstanden und wächst auch so.

Lindimulle
04.10.2007, 05:19
Hey
habe vor lauter Aufregung vergessen, von unserer Rippenfellverklebung zu sprechen. Diese Talkumverklebung ist lt. Aussage des Professors, lediglich für einen kurzen Zeitraum nützlich.
Bei meinem Vater ist nach einer Woche erneut in 1 Stunde 1,3 l Flüssigkeit aufgeteten.
Durch die Talkumverklebung haben sich "Talkumsäckchen" gebildet, in denen sich jetzt die Flüssigkeit eingelagert hat.
Der Professor hat heute vergeblich versucht diese "Säckchen" zu punktieren, um die Flüssigkeit herauszuholen.
Es wurde erneut geschnitten, um den Schlauch einzuführen und die Flüssigkeit zu entfernen. Hat aber leider nicht geklappt.
Ist wohl schwer, diese Talkumtaschen zu treffen.

Seagirl
04.10.2007, 07:45
Hallo Lindimulle,

bei meinem Dad wurde auch eine Verklebung vorgenommen. Diese hat nur insoweit etwas gebracht, dass sich bei meinem Dad nicht mehr allzu viel Wasser angesammelt hatte, sondern nur noch ein Teil. Da man ihm nicht zumuten wollte, fast alle 5 Tage zu punktieren, hat mein Vater ein Sauerstoffgerät bekommen. Dieses benötigte er aber nicht rund um die Uhr, sondern zum Beispiel nur bei Anstrengung. Im Ruhezustand und langsam gehen, kam er ohne aus.
Wenn Du irgendwie kannst, dann begleite Deinen Dad zum Arzt und frage ihn ein Loch in den Bauch und mach Druck, dass endlich die Ergebnisse kommen. So lange kann es nicht dauern.

Lieben Gruß
Heike

guertler2
04.10.2007, 07:46
hallo,

mein vater bekam vor ungefähr 5 wochen atemnot. er ist dann zu seinem hausarzt, der ihn sofort ins krankenhaus eingewiesen hat. dort hat man ihm 1,8ltr. wasser abgezogen.nach einer woche ist er wieder nach hause gekommen mit termin zur thoraxopie ( ich glaube das heißt so) eine woche später. dabei wurden ihm nochmals 2ltr. wasser abgezogen und eine gewebeprobe entnommen.3 tage später wurde die lunge dann verklebt mit talcum.diagnose sehr schnell ,rippenfellkrebs. jetzt bekommt er bestrahlungen.
am dienstag war die erste, heute und morgen nochmals. dann kommt glaube ich die chemo.
schlafen kann ich auch schlecht. man macht sich so viele gedanken.
meine eltern versuchen auch einiges von mir fernzuhalten.(obwohl ich schon sehr erwachsen bin 48 jahre), aber man bleibt glaube ich immer kind.
die hoffnung das sich alles zum guten wendet darf man nicht aufgeben.

lg
renate

guertler2
04.10.2007, 07:47
hallo,

mein vater bekam vor ungefähr 5 wochen atemnot. er ist dann zu seinem hausarzt, der ihn sofort ins krankenhaus eingewiesen hat. dort hat man ihm 1,8ltr. wasser abgezogen.nach einer woche ist er wieder nach hause gekommen mit termin zur thoraxopie ( ich glaube das heißt so) eine woche später. dabei wurden ihm nochmals 2ltr. wasser abgezogen und eine gewebeprobe entnommen.3 tage später wurde die lunge dann verklebt mit talcum.diagnose sehr schnell ,rippenfellkrebs. jetzt bekommt er bestrahlungen.
am dienstag war die erste, heute und morgen nochmals. dann kommt glaube ich die chemo.
schlafen kann ich auch schlecht. man macht sich so viele gedanken.
meine eltern versuchen auch einiges von mir fernzuhalten.(obwohl ich schon sehr erwachsen bin 48 jahre), aber man bleibt glaube ich immer kind.
die hoffnung das sich alles zum guten wendet darf man nicht aufgeben.

lg
renate

Lindimulle
04.10.2007, 08:43
Hallo Seagirl,
du bist mir heute Nacht schon ein paar mal beim Lesen aufgefallen.
Dein Papa hat Rippenfellkrebs, oder?
Hat er denn die gleichen Anzeichen wie mein Vater?
Alle sene jemals entnommenen Proben, woher auch immer, sind nochmals nach Lübek geschickt worden.
Sie können nicht feststellen, wo der Krebs sitzt.
Im ersten Krankenhaus war die Rede von einem Karzinom an einer Drüse die aber nicht bekannt ist.
Jetzt spekulieren sie , ohne Ergebnisse zu haben, auf einen Lymph-Tumor.
Aber das Rippenfell ist im Moment das deutlich sichtbare Übe. Und sollte das Wasser nicht mehr auf die Lunge drücken und die Atemschwierigkeiten machen, dann ist es vielleicht dann das angeschwollene Rippenfell.
Kann man ein solches operieren?

Lindimulle
04.10.2007, 08:51
Hallo gürtler2,

ich bin auch 42 Jahre alt und das Kind. Werde es immer bleiben, aber die Rollen haben sichnun doch vertauscht. Ich habe ihn an der Hand, kümmer mich, bin für ihn da, streichel ihn wenn er weint.
Er kann weinen, auch in der Gegenwart von uns Kindern und Anhang. Das ist gut.
Nun warten wir nur noch auf die Erkenntnis, welcher Krebs es ist.
Schlimm ist es, 4 Wochen zu warten und nicht zu wissen was ist es, wo ist es, wie gehen wir vor?
Es fühlt sich an wie ein rohes Ei in der geöffneten Hand mit gespreizten Fingern - und die Schale fehlt!
Es rinnt hindurch und man kann es nicht fassen.

Seagirl
04.10.2007, 17:32
Hallo Lindimulla,

mein Dad hatte am 12.02. die Diagnose Krebs bekommen. Wobei ich erst hoffte, dass es Lungenkrebs sei, denn da ist die Hoffnung noch groß. Am 19.03., als man dann verklebte, sagte man uns, dass sein Krebs inoperabel sei und es Rippenfellkrebs sei. Daran ist er am 28. Juli leider verstorben.
Ich habe ihn das letzte halbe Jahr begleitet, bin immer bei ihm gewesen, habe alle Arztbesuche mitgemacht. Leider konnte mein Vater die erste Chemo, die eigentlich gute Erfolge erzielte, nicht ab. Die Nieren drohten zu versagen.
Es ist aber auch zu sagen, dass mein Vater seit Jahren schon Herzprobleme hatte und zudem auch noch Diabetiker war..und dann kam dieses Krankheit....das war dann wohl alles zu viel für seinen Körper.
Woher kommst Du? Wenn die Proben nach Lübeck geschickt werden, gehe ich davon aus, dass Du auch aus dem hohen Norden kommst. Wenn ja, dann empfehle ich Dir die Klinik Großhansdorf.

@Renate: Dir ein großes Kraftpaket, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Lieben Gruß
Heike

ann_k
17.01.2008, 22:15
Hallo an alle,

meine Mutter (Anfang 60) bekam letzten August die Diagnose Brustkrebs - ziemlich weit fortgeschritten. Nach der Brustamputation stellte man dann recht schnell fest, dass sich auch Metastasen in der Lunge gebildet haben. Diese Metastasen sind auch die Ursache für Wassereinlagerungen zwischen Rippenfell und Lunge. Das Wasser wird momentan ca. alle 3 Wochen punktiert. Die Klinikärzte versuchen nun schon seit geraumer Zeit sie von einer Pleurodese zu überzeugen.

Die Chemotherapie bringt momentan nicht die gewünschten Erfolge hinsichtlich der Wassereinlagerungen. Die Chemo-Medikamente wechseln nun schon zum dritten Mal, immer mit der Hoffnung, dass die Wasserbildung rückläufig wird. Hinsichtlich der hier viel diskutierten Verklebung des Rippenfells (Pleurodese) sind wir zum Fazit gekommen, diese nicht durchführen zu lassen.

Über die Nebenwirkungen wurden wir seitens der Klinikärzte so gut wie nicht informiert, zudem konnte auch niemand glaubwürdig versichern, dass sich das Wasser nirgendwo anders anlagert und wie man es dann dort entfernt bekommt. Unser Allgemeinarzt mit Spezialgebiet Homöopathie hat uns in unseren Bedenken ebenfalls bestärkt, dass sich das Wasser dann andere Wege sucht, möglicherweise Herzkranzgefäß. Zum anderen habe ich auch hier im Internet keinerlei Aussage gefunden, dass jemand diese Pleurodese langfristig überlebt hat. Die Pleurodese war in genannten Fällen immer der Anfang vom Ende.

Lediglich gibt es im Internet folgende kritische Dissertation – für alle die sich ebenfalls die Frage nach dem "Ob oder ob nicht" stellen hier eine kleine Entscheidungshilfe:
http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/luplow-silke-2006-01-31/HTML/front.html

Momentan sind die Ärzte nun am recherchieren, ob die in der Dissertation erwähnte Dauerdrainage eine Alternative zum regelmäßigen Punktieren wäre. Wenn jemand Erfahrungen mit der Dauerdrainage hat, wäre ich über eine mail sehr dankbar.

Dass meine Mutter immer noch am Leben ist – entgegen aller Prognosen im August (laut Aussagen der Ärzte nur einige Wochen/ Monate) – liegt vielleicht auch daran, dass sie zusätzlich zur Chemotherapie noch 3x wöchentlich ein Mistelpräperat gespritzt bekommt und zusätzlich noch andere pflanzliche Aufbaupräperate.

Ich möchte euch auf alle Fälle Mut machen euch nicht sofort den Wünschen/ vorgeschlagenen Behandlungsmethoden der behandelnden Ärzte zu beugen und die vorgeschlagenen Wege stark zu hinterfragen. Versucht eure Hoffnung aufrecht zu erhalten - wider der Wissenschaft!

Viele Grüße und die besten Wünsche
ann_k

Rolf_Rgbg
18.01.2008, 00:35
Hallo Ann,

ich habe mir deinen Bericht nun mehrfach durch den Kopf gehen lassen. Irgendwie kann ich die Ablehnung der Pleurodese nicht nachvollziehen, zumal ja nicht zweifelsfrei erwiesen ist, dass sich Flüssigkeit an anderer Stelle ansammeln wird. Wenn ich mich nicht von meinen wirklich sehr guten Ärzten hätte überzeugen lassen, wäre eine Operation mit absoluter Sicherheit nicht so schnell für mich in Betracht gekommen.

Die Verklebung der Pleura mit Talkum ist weder schmerzhaft noch sinnlos. Und länger wie 5 Minuten dauert es auch nicht.

Mit Mesotheliom habe ich nun wirklich eine der aggressivsten Lungenerkrankungen überhaupt. Erforsche bitte doch mal die Beiträge im Forum, hier ganz weit oben unter "Rippenfellkrebs".

Liebe Ann, ich finde es sehr bedauerlich, dass sich Betroffene in diesem Krebsforum nur sehr wenig auslassen. Gut, irgendwie verständlich. Andererseits bekommt man als Betroffener nur sehr wenig Hilfe durch Beiträge im Forum von Angehörigen, denn diese können in keiner einzigen Sekunde eines Tages wirklich über "deinen" beschissenen Zustand Auskunft geben.

Ann, wir geben nicht auf. Deine Mutter nicht, du nicht und ich schon erst recht nicht!!!

Liebe Grüße aus Regensburg

Rolf

ann_k
18.01.2008, 09:30
Hallo Rolf,

die Diagnose welche du bekommen hast tut mir sehr leid und ich wünsche dir, dass die Therapie bei dir Erfolg zeigt.

Wie fühlst du dich jetzt nach der Pleurodese? Wie lang ist es jetzt her, dass diese bei dir durchgeführt wurde? Wie ist das Atemgefühl? Ich hab in einem der vielen Foren hier im Netz gelesen, dass das Atmen dann sich so anfühlt als würde man gegen Beton atmen.

Dass meine Mutter/ wir uns gegen die Pleurodese entschieden haben liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Ärzte ihr sowieso nur wenn überhaupt wenige Monate Überlebenszeit einräumen. Zudem gibt es keine Berichte von Krebspatienten, die langfristig damit überlebt haben. Außerdem geht die Pleurodese auch nicht an die Wurzel des Problems, nämlich die Entstehung des Wassers.

Ich kann und will niemanden raten welchen Behandlungsweg er einschlägt - Pleurodese ja oder nein! Ich kann nur jeden raten das für und wider abzuwägen und dann zu entscheiden.

Rolf ich wünsche dir dass du im Kampf gegen den Krebs gewinnst!

Ich wünsche dir alles alles Gute.

Viele Grüße
Ann

Rolf_Rgbg
19.01.2008, 00:09
Hallo Ann,

vielen Dank für deinen Zuspruch, den ich wirklich sehr gerne zurückgeben möchte. Das, was deine Mutter nach vorherigem Brustkrebs nun zu durchleiden hat, ist nicht mehr menschlich. Warum müssen manche Menschen soviel leiden?

Mit Mesotheliom befinde ich mich wahrlich auch nicht auf der schönen Seite des Lebens. Aber unterkriegen lasse ich mich auch nicht!

Die Pleurodese ist nichts, vor dem man Angst haben muss. Sie tut nicht weh, man spürt eigentlich nichts. Nun gut, ich kann natürlich nur für mich sprechen und ich hatte durch die zuvor durchgeführte Thorakoskopie eine Drainage gelegt bekommen, durch die das Talkum problemlos eingespritzt werden konnte.

Atembeschwerden hatte ich zu keiner Zeit. Es ist so, als hätte ich niemals etwas von Pleurodese gehört, denn diese Wort ist und bleibt fremd für mich.

Liebe Ann, wenn du dich ein wenig mehr mit den Beiträgen dieses Forums beschäftigt hast, wirst du sehr schnell merken, dass du nur sehr wenige Berichte der tatsächlich Betroffenen findest.

Ich habe einen anderen Weg gewählt. Ich lasse nicht meine Tochter fragen und Fragen beantworten. Ich mache es selbst, solange es geht. Und das wird hoffentlich noch sehr lange sein!!!

Ann, ich weiß nicht, wie ich dir und deiner Mutter helfen kann. Eines mag ich nur noch sagen. Gute Mediziner würden niemals von einer Pleurodese abraten.

Liebe Grüße aus dem nasskalten Regensburg.

Rolf

Sabrina1978
19.01.2008, 23:40
lieber rolf

mein name ist sabrina und ich bin schon seit einiger zeit hier im forum.

mein vater hat die diagnose plm im februar 2007 erhalten.

ich muß dir sagen das ich es sehr bewundernswert finde das du als betroffener, hier im forum deine seite der krankheit erzählst.
und ich kann mir sehr gut vorstellen das es ein schock sein muß wenn man das hier alles liest.

wir selber haben bevor mein vater erkrankt ist noch nie etwas von diesem krebs gehört.
wir waren alle wie gelähmt als wir die diagnose erfahren haben.

da mein vater nicht wirklich über seine gefühle und ängste redet ist es für uns sehr schwer, uns in ihm hinein zu versetzten.
mein vater war immer und ist es immer noch ein ganz starker mann und dieses bild will er uns immer noch vermitteln.

mein armer vater und all die anderen müßen soviel leid ertragen und es ist unheimlich schlimm das jeden tag die zahl der erkrankten steigt.

wir hatten das glück an einen sehr guten arzt zu geraten der sich mit diesem krebs wirklich gut auskennt und wir sind ihm zu sehr viel dank verpflichtet.

mein vater hat die gleiche behandlung wie du hinter sich und die op wurde im mai 2007 gemacht

ich wünsche dir für die op alles gute und das du dich sehr schnell erhollst.

auch wenn ich nur angehörige eines erkrankten bin, hoffe ich das dir unsere beiträge hier im forum etwas helfen oder dir unterstützung geben

ganz liebe grüße aus berlin
sabrina

stefanzh
22.01.2008, 12:52
Hallo Allerseits

Als erstes will ich mein Votum aus dem anderen Forum hier auch nohcmals wiederholen: Rolf: meine Hochachtung, dass Du als Betroffener heir schreibst. Find ich echt gut!

Nun zur Pleurodese: in der Tat ist die nachweislich nicht von curativer Natur, sondern, wie beim MPM fast alles, leider nur pallativer Natur, will sagen, dass die Pleurodese stets nicht zur Heilung gedacht ist, sondern zur Behandlung. Sie soll die Beschwerden, welche immer wiederkehrende Ergüsse bringen verhindern. Es stimmt nicht, dass die Pleurodese der Anfang vom Ende ist - das ist das MPM! Der Tumor tötet, nicht die Pleurodese. Da die Pleurodese den Tumor unbehandelt lässt, ist sie allein kein Mittel, das MPM zu bekämpfen, ebensowenig wie die Metastasen der Lunge. Bei Ergüssen muss man immer Fragen, warum sie auftreten und die Ursache behandeln. Da das bei Tumoren leider oftmals nicht möglich ist, ist der pallative Einsatz der Pleurodese ein Mittel zur Verbesserng der Lebensqualität, zumindest für einen gewissen zeitraum. Ganz ehrlich, tönt zwar nicht sehr aufmunternd, ist aber für viele Menschen das Einzige, was Ihnen bleibt und etwas bringt. Daher geb ich einfach zu bedenken: Pleurodese ist sicherlich nciht das Gelbe vom EI, ist aber zur gegebenen Zeit eine durchaus praktikable Möglichkeit der Behandlung!

Euch allen alles Gute!
Stefan

Rolf_Rgbg
22.01.2008, 23:50
Es ist sehr schwierig, auf einen Beitrag im öffentlichen Forum zu antworten, ohne jemand anderem weh zu tun. Mesotheliom ist einfach eine Scheißsache.

Liebe Sabrina,

ich habe diesen offenen Weg gewählt, weil es der einzig richtige Weg ist. Ich habe auch mit mir gerungen und ich weiß, dass dein Vater sehr leidet. Er mag nicht aus sich heraus gehen. Wenn er aber noch wie ich so mindestens 15, 20 Jahre lang leben will, sollte er mich mal anrufen. Ich will jetzt nicht so vermessen sein, dass ich sage, es gehe mir blendend. Aber ich lasse mich auch nicht unterkriegen.

Ich bin nun ein Betroffener in diesem Forum und ich weiß nicht, ob ich hier immer die richtigen Worte wähle, wenn ich berichte, dass es mir sehr viel besser geht, als erwartet. Anderen tut das sicherlich sehr weh.

Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, nicht um Mitleid erzeugen zu wollen. Ich möchte Menschen, wie deinem Vater, helfen, auf den Beinen stehen zu bleiben. Leicht gesagt, ich weiß.

Ich selbst habe einen verdammten Willen, den ich nicht aufgeben werde. Vom letzten Samstag an bis heute habe ich eine Reise nach Italien gemacht. Die ist mir verdammt gut bekommen. :D

Ciao

Rolf

Dortmund
31.01.2008, 20:04
Hallo Ann,

mein Mann hatte ein Adenokarzinom, das operativ entfernt werden konnte, aber leider befand sich auf dem Rippenfell eine Karzinose, die nicht operiert werden konnte. Aufmerksam auf die Krankheit wurden wir im Januar 2006, als er schwere Atembeschwerden bekam. Die ganze Geschichte will ich hier nicht nochmal erläutern, ich möchte nur zu der Pleurodese etwas sagen: Im wurden insgesamt 3,5 l Wasser aus der Lunge entfernt und dann die Pleurodese mit Talkum gemacht. Es ist, wie gesagt, 2 Jahre her, die ganze Geschichte war natürlich nicht angenehm, wie jeder Betroffene weiß, aber die Verklebung war dabei das geringste Übel, zumal er kaum etwas davon gespürt hat; es hat sich nie wieder Wasser gebildet und er hat auch keine Atembeschwerden. Wir haben den Ärzten vertraut und sind bisher sehr gut dabei gefahren. Zur Zeit nimmt er das Medikament Tarceva und wir hoffen, dass er dadurch noch einige lebenswerte Jahre hat.
Gruß
Dortmund

stefanzh
03.02.2008, 07:52
Hi Dortmund

Das hoffe ich auch für Deinen Vater!

Gruss
Stefan

RoterEngel
24.07.2008, 14:08
Hallo,

Auch bei mir wurde eine Wasseransammlung zwischen Rippenfell und Lunge festgestellt. Mein Glück war,daß die relativ geringe Menge"nur 1/2 Liter, irgendwo so ungünstig drauf drückte,daß ich dadurch starke Schmerzen hatte.Es lief dann erst mal alles unter CUP Syndrom. Bei einer Thorakoskopie wurde dann Gewebeproben entnommen,der halbe Liter entfernt und mit Talkum verklebt.Das war am 27.6.08.Auf Grund der Gewebeproben könnte der Herd in der Lunge sitzen und es handelt sich um ein pulmonales Adenokarzinom.Auf jeden Fall sind Rippenfell und Zwerchfell auf der rechten Seite voll Metastasen.Darum wird auch nur eine Chemo gemacht,die am 4.8.08 beginnt. Da die verklebung erst vor kurzen gemacht wurde ,kann ich leider noch keine großen Erfahrungen darüber berichten. Kann nur sagen ,daß alles komlikationslos verlief und auch bisher keine Schmerzen oder sonstige Probleme aufgetreten sind.

stefanzh
24.07.2008, 15:16
hi roter Engel

Deine Erkrankung tut mir sehr leid. Hoffentlich lässt sich die Sache einigermassen gut behandeln. Wir würden uns sehr freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst.

Lieber Gruss und toi toi toi
Stefan

Seagirl
24.07.2008, 17:11
Hallo Roter Engel,

ich drücke Dir die Daumen, dass alles positiv verläuft. Lass mal wieder von Dir hören, wie es Dir geht.

Liebe Grüße
Heike

RoterEngel
25.07.2008, 09:27
Danke für die netten Worte. Klar halte ich euch auf dem Laufenden. Zur Zeit geht es mir sehr gut(Chemo kommt ja erst noch) .Manchmal kann ich gar nicht glauben ,daß ich krank bin, weil ich nichts merke,außer dem Wundschmerz von den OP`s.

Gruß

Anita

stefanzh
28.07.2008, 00:36
Hi Anita

Kann ich mir gut vorstellen. Meiner Mutter ging es eigentlich sensationell, aber wegen eines ungeklärten Pleuraergusses hat sie darauf bestanden, dass man ein Kontroll Röntgen macht und da hat man es gesehen. Sie ist aber davor 2-3 aml pro Woche ins Fitnesstudio gegangen, hat Golf gespielt usw.. Nie hätte ich gedacht, dass sie derartig krank ist.
Aber auch an ein Leben mit einer Lunge und die Schmerzen der OP gewöhnt man sich mit der Zeit. Heute würde man auch nciht denken, dass Sie vor einem Jahr gerade eine Lunge entfernt bekommen hat...

Weiterhin alles Gute
Stefan

RoterEngel
04.10.2008, 14:26
HAllo an Alle

Sorry,daß ich mich nicht mehr gemeldet habe.:o Ich bin inzwischen im Forum für CUP Syndrom,denn so lautet meine Diagnose.
Es geht mir immer noch sehr gut, bekomme Chemo mit Taxol und Caboplatin,die ich ohne Nebenwirkung vertrage.Die Haare sind ausgefallen und 2 Tage bin ich durch die Chemo müde, mehr nicht.Habe allerdings erst 2 Chemos bekommen,da ich zwischendurch noch eine größere Darmop. hatte. Die Darmgeschichte hat aber nichts mit dem Krebs zu tun,die kam nur noch so dazu.Den Herd haben wir immer noch nicht gefunden,vermuten aber,daß der Knoten in der Lunge der Herd ist.


Wünsch euch Allen ein schönes Wochenende

Gruß Anita

stefanzh
05.10.2008, 11:08
Liebe Anita

Wünsche Dir viel Kraft beim weiteren Kampf! Hoffe mal, dass Du das mit den Nebenwirkungen der Chemo einigermassen hinkriegst. Bei meiner Mutter sind derartig sichtbare Nebenwirkungen glücklicherweise nciht aufgetreten, sie hatte aber ja auch ne andere Chemo. Sie stark und kämpfe weiter!

Gruss
Stefan