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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bitte um Hilfe.... Bin verzweifelt....


Feelein2501
29.12.2009, 21:17
Hallo...
Möchte mich erst einmal vorstellen... Bin 31 Jahre alt, verheiratet und habe 6 Kinder...

Bei meinem Mann wurde im Juli, durch Zufall, Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert: Hochmalignes CD20-positives zentroblastisches Lymphom Stadium I BE mit intraabdominellem Bulk.

Er hatte einen riesen Tumor in seinem Bauch, der an der Milz, Bauchspeicheldrüse und am Magen anhaftete. Im August wurde dann mit der Therapie: CHOP/Mabthera begonnen.... 6 Gaben waren vorgesehen und es wurden zwischendurch immer KontrollCT´s gemacht. Der Tumor hat sich sehr gut zurückgebildet. Jetzt hat mein Mann die 6 Gabe hinter sich. Seit der letzten Chemo ist mein Mann sehr schlapp, er schläft viel - darüber mache ich mir auch keine Gedanken. Er hat aber seit der Zeit Schmerzen in den Beinen, in den Armen, den Schultern und dem Rücken... Und die Schmerzen sind trotz starker Schmerzmittel, die er schon seit Anfang der Diagnose bekommt, da...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen, oder kann mir jemand weiterhelfen was das sein könnte.... ???

Bitte um Eure Hilfe...
Danke Feelein2501

BeBeBalaton
29.12.2009, 21:28
Hallo Feelein,

sei Willkommen hier im Thread. Hier sind viele Selbst- oder Mitbetroffene, so wie ich auch.

Alle diese 6 Behandlungen hat mein Mann auch hinter sich gebracht mit den gleichen Beschwerden. Das soll nach seinen Aussagen wohl mehr oder weniger "normal" sein, lt seinen Ärzten, die ihn Rechts der Isar betreuen. Die Schmerzen, so sagt er, sind sehr schlimm - hauptsächlich die Rückenschmerzen.

Das zieht natürlich herunter, da geht es ihm nicht anders wie vielen anderen auch.

Ja, die Patiente haben es nicht leicht und die Angehörigen auch nicht viel besser mit dieser Situation umzugehen.

Einen schönen Abend noch

Angelika

Feelein2501
29.12.2009, 21:39
Hallo Angelika....

Ich kann mir nicht vorstellen das dies normal sein soll.... manchmal machen es sich die Ärzte auch sehr einfach....
Mein Mann z.B. ist nicht in der Lage vernünftig zu laufen, er schleicht mehr, hat immer Angst hinzufallen... und dann diese Schmerzen.... die müssen doch irgendwo herkommen.... und ich stehe hilflos daneben und kann ihm nicht helfen...

Gruss Jenny

Feelein2501
29.12.2009, 21:51
Angelika,

wir bekommen schon HartzIV... also schlimmer kann es diesbezüglich nicht werden... Mein Mann hatte für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet und die hatten dann plötzlich nichts mehr und er wurde gekündigt, kurz bevor die Diagnose gestellt wurde....

Was heisst Reisefähigkeit??? Ob er fit ist um in die Reha zu kommen??

Liebe Grüsse Jenny

BeBeBalaton
29.12.2009, 21:53
Liebe Jenny,

ja das Zeug ist so aggressiv, dass es natürlich auch die guten Sachen angreift. Und das sind die Schmerzen. Mein Mann ist auch so manchen Tag ganz unten, so dass ihm die Tränen laufen.

Das sind sehr schwere Zeiten . . . Ich weiß . . .

Alles Liebe

Angelika

BeBeBalaton
29.12.2009, 21:55
Ja, genau.

Gruß Angelika

Feelein2501
29.12.2009, 22:00
Mein Mann war am Anfang, nach der Diagnose so kämpferisch und er hat mir die Angst genommen.... Heute ist es genau umgekehrt... er hat keine Kraft mehr zum kämpfen und will nicht mehr.... und ich manchmal keine Kraft mehr ihm gut zuzureden....

Meinem Mann kommen auch oft vor Schmerzen die Tränen... und um diesen Schmerzen zu entfliehen, liegt er die meiste Zeit des Tages im Bett und schläft....

Ja, auf der einen Seite greift dieses Teufelszeug die Krebszellen an und zerstört sie, auf der anderen Seite auch die Gesunden...

Noddie
29.12.2009, 22:01
Hi feelein,
die Schmerzen insbesonder in den Beinen und Armen ist leider eine Nebenwirkung der Chemo, Neuropathien heist das. Nach der Chemo bin ich meinem Mann auch zu Füßen gefallen und hatte ständig ein Brennen in den Füßen ,so als wenn ich mehrere Marthons gelaufen währe. In der Reha hat man mir sehr gut helfen können, ganz ist es zwar nicht weg, aber nicht mehr zu vergleichen wie vorher.
Ich schreibe Dir noch eine PN ,wo ich Dir schreibe was man schon zu Hause machen kann, aber nicht lachen wird in der Reha auch so gemacht.
Alles liebe
Ulli

Feelein2501
29.12.2009, 22:06
Hallo Ulli,

danke für Deine Antwort.... also kann man da so nicht viel machen als warten das er in die Reha kann???
Könnten sie ihm denn im Krankenhaus helfen??? Oder wäre das vertane Zeit???

Lieben Gruss Jenny

P.S. Werde nicht lachen, versprochen.... Und DANKE....

BeBeBalaton
29.12.2009, 22:09
Liebe Jenny,

Du hast ja sehr viel in Deinen jungen Jahren schon zu ertragen, da Dein normaler Alltag schon kein Zuckerschlecken ist (ich stelle es mir jedenfalls so vor).

Wo bist Du her? Du kannst mir auch eine PN senden, wenn Du es nicht so öffentlich machen willst.

Hier im Thread kannst Du Deine Sorgen mal herauslassen. Hier sind viele mitfühlende Leute.

Sage Deinem Mann, dass das Zeug noch am kämpfen ist und nachhaltig wirkt. Andererseits auch die Möglichkeit besteht, dass sich diese Krankheit zurückzieht. NHL hat da eine große Möglichkeit total zu verschwinden und der Patient sehr sehr lange Überlebt.

Gute Nacht für Heute

Angelika

Feelein2501
29.12.2009, 22:15
Danke Angelika,

ich werde dir morgen eine PN schreiben woher ich komme....

Ja mein Alltag ist vollgepackt.... mit den 6 Kindern auch nicht immer leicht.... und dann mein Mann dabei, dem ich hilflos gegenüber stehe und nicht helfen kann....

Wünsche dir eine gute Nacht...

Lieben Gruss Jenny

Chrisengel
30.12.2009, 12:09
Hallo Feelein:winke:

erstmal auch von mir ein herzliches Willkommen! Oft denke ich darüberber nach, für die Angehörigen ist die Sorge um den geliebten Partner genauso schlimm, wie für den Betroffenen der Krebs selbst. Ich hoffe Du kannst und Du mußt auch für Dich Inseln finden um Kraft zu tanken, dass das bei 6 Kindern fast unmöglich sein wird, ist mir klar, dennoch Du darfst Dich nicht vergessen.
Zu den Schmerzen Deines Mannes kann ich Dir nur soviel sagen, die erste Zeit nach der Chemo war die Schlimmste. Ich mußte mich überall festhalten,konnte nicht mehr freihändig eine Treppe hinauf laufen. Diese Schmerzen und Nervenschäden können sich vollständig verflüchtigen, da reagiert scheinbar jeder anders drauf.
Mir hat man gesagt die Chemo und das Retuxi wirke 2 Jahre nach, bis alles aus dem Körper ist. Ich habe schon viele Leute getroffen die keine Probleme mehr haben.
Dein Mann ist bestimmt noch jünger und wird dies auf Dauer besser verkaften, Ihr müßt Geduld haben.
Die Aussagen verschiedener Ärzte ging bei mir von Knochenschmerzen, dass habe ich ja noch nie gehört, bis das ist so, kann sich alles noch bessern. Mir hat die Reha in Triberg im Schwarzwald sehr gut getan, ich war danach wesentlich fitter, auch psychisch.
Wichtig wäre, dass er wenigstens immer ein bisschen spazieren geht, auch wenns noch so schwer fällt, jeder Tag im Bett kostet Muskulatur und macht noch schlapper, glaub mir, ich weiß von was ich rede. Ich stosse auch heute noch täglich an meine Grenzen aber freue mich aufs Leben.
Was bei Euch natürlich hinzu kommt ist der Kampf ums Geld, dass tut mit leid. Ich hoffe Du hast Menschen, die Dich gut beraten, ansonsten alles abklappern, Hilfe holen!

Ich wünsche Euch von Herzen, dass Dein Mann und Ihr das schlimmste überstanden habt und es jetzt nur noch Berg auf geht!
Liebe Grüße und ein viel besseres Jahr 2010:1luvu:
wünscht Euch Christiane

Feelein2501
30.12.2009, 20:00
Hallo Christiane...

Vielen Dank für deinen Willkommensgruss!!! :)

Ja, Kraft tanken, das ist bei 6 Kindern wahrlich nicht einfach... Die Größten sind 11 und 11, dann kommen die Mittleren von 6 und fast 5 und dann kommen die Zwillinge von 3.... Da ist immer Action... da bleibt keine Zeit für mich...
Mein Mann wird 44, im Grunde kein Alter... nur hat er seit seiner Krebserkrankung und Chemo schon Schäden mit sich genommen. Im linken Bein ist ein Bein abgerissen, der laut Neurologen nicht reperabel ist, d.h. das das Bein nie mehr zu 100% einsatzfähig ist... aufgrund seiner Schwäche im linken Bein hat er sich vor 2 Monaten bei einem Sturz den Lendenwirbel gebrochen.... und jetzt noch diese Nebenwirkungen von der Chemo... Es tut mir richtig weh, zu sehen das er Schmerzen hat - aber ihm nicht helfen zu können....
Wo kann man sich konkret Hilfe holen? Stehe mit allem alleine da, weil die Familie auch nicht wirklich hilft, sondern nur Sprüche macht... Und die, wie z.B. "Das wird schon wieder!", kann ich langsam nicht mehr hören und helfen tun die auch nicht wirklich...
Kann man sich eigentlich die Rehaklinik aussuchen wo man gerne hin möchte oder wird einem das vorgeschrieben?
Am 4. Januar 2010 wird ein Abdomen-KontrollCT gemacht und dann heisst es warten was der Arzt dann sagt... Der Arzt hat schon anklingen lassen, das u.U. noch 2x mit Antikörper und Bestrahlung gegen den Tumor vorgegangen wird wenn das CT noch Tumorzellen zeigt... ansonsten soll er wohl in die Reha...

Liebe Grüsse und auch dir ein schönes 2010!!
Jenny:1luvu:

Feelein2501
04.01.2010, 20:00
Hallo euch allen....

Möchte euch erstmal allen ein hoffentlich gutes Jahr 2010 wünschen... :)

Habe da eine sehr wichtige Frage:
Mein Mann bekommt ein Medikament "Bromazanil 6mg", welches er von unserer Hausärztin verschrieben bekommen hat, wegen seiner Schlafstörungen. Dieses nimmt er seit 34 Tagen, jeden Abend 1, also 6mg.

Ich hatte ja in meinen Beiträgen vorher schonmal geschrieben, das er so schlapp ist und immer das Gefühl hat das er jeden Moment umfällt... Auch kommen noch dazu das er Halluzinationen und Persönlichkeitsstörungen hat.

Da ich es heute richtig mit der Angst zutun bekommen habe, habe ich den behandelnden Onkologen angerufen, der die ambulanten Chemos durchgeführt hat und dieser hat zur stationären Aufnahme im Krankenhaus geraten, mit eventuellen Untersuchungen "Nervenwasser ziehen" und "Kernspintomografphie". Ich hatte allerdings mit dem Arzt erst gesprochen und dann habe ich mich bei google durchgesucht nach dem Medikament. Er wollte sich mit dem Krankenhaus kurzschliessen und sich dann wieder melden, was er dann auch 1. Std. später getan hat. Ich habe ihn dann darauf angesprochen, ob er sich vorstellen könnte, das dies alles Nebenwirkungen von besagtem Medikament sein könnten... er verneinte dies... Mein Mann wird morgen stationär ins Krankenhaus gehen....

Was meint ihr denn??? Hat jemand Erfahrung mit diesem Medikamt??
Habe hier mal den Link zu der Seite mit den Nebenwirkungen des Medikaments:

http://medikamente.onmeda.de/Medikament/Bromazanil+6/med_nebenwirkungen-medikament-10.html

Wenn ich nach diesen Nebenwirkungen gehe, dann hat mein Mann den größten Teil davon... Kann sich jemand vorstellen, das das möglich ist???

Würde mich freuen, wenn mir da jemand was zu sagen/schreiben könnte....

Vielen Dank....
Lieben Gruss Jenny

Noddie
04.01.2010, 20:42
Hallo Feelein,
also die Müdigkeit und Schlappheit können schon von dem Medikament kommen.
Halluzinationen hingegen sind eigentlich ein Zeichen wenn Benzodiazepine nach einer gewissen Zeit plötzlich Abgesetzt werden. Den es kann dann zu einem Delir kommen.
Finde die Idee in Stationär in die Klinik aufzunehmen vernünftig.
:pftroest::pftroest::pftroest:
dicke Knuddler für Dich.
Alles liebe
Ulli

Feelein2501
04.01.2010, 20:49
Hallo Noddie...

Danke für deine Antwort... :)

Er nimmt diese Tabletten jetzt seit 34 Tagen... er hat eine N3 Packung (50) verschrieben bekommen und da sind noch 16 von da... also kann ich gut nachvollziehen wie lange er sie schon nimmt.
Ja das macht mir alles grosses Kopfzerbrechen und vor allem auch Angst, deshalb dann auch der Anruf beim Arzt, und er hat dann geraten "Stationäre Aufnahme"... All diese Nebenwirkungen auch die Sprachstörungen usw. die machen einen wirklich nachdenklich...
Ich hoffe nur es sind wirklich nur die Nebenwirkungen von diesem Medikament und nicht irgendwelche andere Dinge...

Dicke Knuddler an dich zurück

Grüssle Jenny