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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angehörige weiss nicht weiter.


Manuelas1902
22.02.2010, 07:58
Hallo,

ich lese nun schon seit ca. 1 Woche still im Hintergrund mit. Bei meinen Sch,-vater wurde am 21.01.10 die Wipple Op durchgeführt. Ich konnte mir diesbezüglich schon viele zahlreiche Infos hier im Forum rauslesen. Nur ein paar Sorgen habe ich da schon noch. Mein Sch,-vater schläft den ganzen Tag. Er ist lustlos und nimmt absolut nicht zu. Er isst reichlich und auch der stuhl ist normal. Wenn wir mit ihm raus an die frische Luft wollen oder wir ihn irgendwas fragen zwecks der Tagesgestaltung dann sagt er zu allen zwar ja aber es kommt uns so vor als wenn er nur will das wir ihn in ruhe lassen. Ich weiss nicht mehr weiter. Ist das denn alles normal? Heute haben wir einen Termin beim Onkologen wegen der Weiterbehandlung. AHB oder Chemo? mal sehen. Danke schon einmal für eure hilfreichen Antworten.

Mit lieben Grüßen Manuelas1902

Michaela1984
22.02.2010, 08:59
Davon kann ich ein Lied singen!!!!
Mein Papa wurde am 11.1. operiert ist jetzt seit 2 Wochen zuhause und liegt auch fast den ganzen Tag nur auf der Couch!!! Er isst viel aber er ist ziemlich deprimiert, hat oftmals heftige Stimmungstiefs und auch so ist er total schlapp!! Er war seit dem er zuhause ist nicht einmal draußen!! Heute hat er den Termin beim Onkologen, der wird ihm sagen wies weitergeht, das ist das erste mal dass er raus geht!!!!

Sonnenblume65
22.02.2010, 10:36
Liebe Manuela und liebe Michaela,

ich (44 J.) hatte meine Whipple vergangenes Jahr im September - weiss also aus eigener Erfahrung, wovon ich spreche.
Ich bin in körperlicher Bestform in die OP gegangen und war danach eine ganze Zeit lang ziemlich ausgeknockt.

Man darf nicht vergessen, dass eine Whipple eine sehr grosse Bauch-OP ist und der Körper danach doch sehr geschwächt ist und auch mal erst mit den Veränderungen klar kommen muss, die da stattgefunden haben.

Ich selber hatte eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie schnell ich wieder fit sein "wollte", aber ich bin sehr schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Auch diese lustlosen, fast schon depressiven Phasen habe ich gehabt.
Es hat gedauert, bis ich mit dieser Diagnose "BSDK" auch psychisch umgehen konnte..

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich heute in zwei Wochen mit meiner beruflichen Wiedereingliederung beginne, worauf ich mich sehr freue...

Eigentlich wollte ich nur sagen: lasst Euren (Schwieger-)Vätern die Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen - unterstützt sie liebevoll, aber akzeptiert, dass es nur in ganz kleinen Schritten aufwärts geht...jeder für sich und so gut, wie er kann.

Alles Gute,
Silke

Manuelas1902
22.02.2010, 11:44
Hallo,

vielen, vielen Dank für deine lieben und ehrlichen Worte. Wir sind gerade von dem Onkologischen Termin zurück. Er sagte uns das es zu 70% wieder kommen kann, der Krebs. Am 03.03.10 beginnen nun die Chemos. ich hoffe und wünsche mir das es dann vielleicht bergauf geht. Er muss nun unbedingt noch etwas zunehmen sagte man uns. Werde jetzt eine große Schüssel Süßigkeiten auf den Tisch stellen in der Hoffnung das nicht meine Kinder in Versuchung kommen sondern meine Sch.-vater. :)

Vielen Dank noch einmal.

Liebe Grüße Manuelas1902

ronin1970
22.02.2010, 17:07
Hallo,

das klingt nach dem Fatique-Syndrom :

http://de.wikipedia.org/wiki/Fatigue-Syndrom

Ich habe ebenfalls eine whipple OP hinter mir; es dauert seine Zeit, bis der Körper/ Psyche sich etwas erholen !

Viele Grüße

carabine
22.02.2010, 19:48
hallo
ich heise carmen bin 43 jahre und habe mich gestern regestriert.mir geht es gerade auch nicht gut denn ich habe auch einen prankreastumor.bedauerlicherweise kann man bei mir nicht operieren. aber dein schwiegervater hatt gute changsen auf heilung.wie du sagst ist die op gut verlaufen.sei optemistisch dass wird schon wieder.ich wünsche dir kraft und deinem schwiegervater alles gute
liebe geüße carmen

Michaela1984
22.02.2010, 20:24
Mein Papa war heute auch beim Onkologen. kommenden Montag fängt er mit Chemo an!!! Jeden Montag soll er dann hin!!!!
Obs gut oder schlecht oder überhaupt anschlägt kann man noch nicht sagen!!

Manuelas1902
25.02.2010, 21:26
Hallo Michaela,

hat man denn zu dir gesagt wie oft die Betroffenen dann jede woche hin müssen? Ich weiss nur was davon das er wohl einige Packungen bekommt und dann eine 12 wöchige Pause einlegen muss.:confused: Muss dein Papa denn auch für 2 bis 3 tage drin bleiben?

Liebe grüße sagt Manuela

Manuelas1902
25.02.2010, 21:39
Hallo Carabine,

erst einmal möchte ich dir danken für deinen lieben Worte die auch ein wenig aufbauend sind. Es tut mir leid das sie bei dir nicht operieren können.

Was meinen Sch.-vater angeht ist ja die Op gut verlaufen.Aber er musste 4 Tage nach der großen Op erneut Notoperiert werden da er plötzlich Blut im Bauch hatte. Er bekam insgesamt 11 Bluttransfusionen. Es ist die Stelle an der Naht aufgegangen wo noch das kleine Stück Bauchspeicheldrüse ist. Und da dass Gewebe von diesen Organ sehr weich ist war es schwierig dieses wieder zu reparieren.

Nun müssen wir noch sehen das es mit der Chemo klappt.

Dir wünsche ich trotzdem alles gute und drücke dir ganz fest die Daumen das sie dir irgend wie anderst noch helfen können.

Liebe Grüße sagt Manuela

Luna88
25.02.2010, 22:46
Kopf hoch...nach jeder OP braucht man Erholung. und nach so einer besonders!
Versucht ihn ein bisschen "herauszureissen"- klar ist er müde und soll sich nicht übeanstrengen aber vl könnt ihr ihn ja irgendwie motivieren...in absprache mit ihm vl einen freund einladen, da wollen die erkrankten dann oft zeigen, dass sie nicht "so" arg beinander sind und es tut ihnen gut, wenn sie mal abgelenkt werden. wenn du weißt was ich meine.

Liebe Carabine, nun zu dir. Hol mehrere Meinungen ein, in welcher Klinik bist du? Geh nur zu Spezialisten die viel Erfahung haben. Macht amn dir eine chemo, dass der tumor schrumpft? Auch dir ein Kopf hoch, denk positiv- nicht jede OP bringt Erfolg, aber umgekehrt heißt es auch nicht, dass ohne OP alles verloren ist. Schau, viele werden operiert und bekommen Rezidive....und werden auch weiter behandelt .
Machst du eine Begleittherapie?

Manuelas1902
03.11.2010, 18:32
Ein Hallo noch einmal an alle.

Nun ist es schon wieder ein paar Monate her, und ich muss sagen dass es alles bis jetzt nicht so sehr positiv verlaufen ist. Mein Sch.-vater hat nun die ganzen Chemos hinter sich gebracht und hatte im Oktober die große Nachuntersuchung. Und was soll ich sagen,.... der blöde Krebs ist wieder da!!! :mad:Ich habe so gehofft das er nicht wieder kommt, aber dem soll nicht sein. Jetzt bekommt er die Harte Chemo wo er 3 Tage am Tropf bleibt. Er sieht schrecklich aus und fühlt sich während der Chemo auch schrecklich. Morgen haben wir großes Arztgespräch. Ich glaube schon nicht mehr an positive Nachrichten. Werde dann natürlich hier berichten.

Bis dahin Tschau sagt Manu

inessa73
03.11.2010, 19:19
Hallo Manu !!

Ach, wie ich solche Situationen kenne. Immer erst Hoffnung und dann wieder ein Tiefschlag.

Wir hatten ganz am Anfang auf die OP gehofft - nicht möglich wegen blöder Lage des Tumors und bereits vorhandener Lebermetastasen.

Jetzt wurde das erste mal nach der Chemo wieder gecheckt. Der Tumor scheint zwar soweit gleich geblieben zu sein (es gab zwar ein Wachstum von 1 cm, aber da vermutet die Ärztin, daß das bereits vor der CHemo geschehen sein wird), aber der Tumormarker ist von 50 auf 90 gestiegen.

Nun bekommt meine Mutter eine neue Chemo mit Oxaliplatin und 5-FU. Also wieder hoffen.

Außerdem sind wir gerade am recherchieren, ob für sie ein Protonenbestrahlung in Frage käme, was auch wieder ein paar Monate bringen würde.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch für morgen alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.

Ines

Manuelas1902
13.12.2010, 11:35
Nun erst einmal möchte ich euch alle Daumen drücken, das es bei deiner Mutti anschlägt. Bei meinen Sch.-vater ist der Stand so dass sie die Chemo abgebrochen haben da er so entkräftet ist, so dass es erst einmal nicht viel bringt. Gestern haben wir plötzlich einen Anruf bekommen das wir alle ins Klinikum kommen sollen da er ein starkes Schmerzmittel bekommt und es sein kann das er die Nacht nicht überlebt. Als wir dann drin waren, bin ich erschrocken denn so habe ich ihn noch nie gesehen. Am Donnerstag als er abgeholt wurde lief er noch und sprach kanns normal. Und gestern war er total abwesend stirrte nur auf einen Fleck und sprach nicht ein Wort.Auch krampfte er ständig. Heute morgen rief ich noch mal an und man sagte mir das es unverändert ist. Ich hätte nie gedacht dass es so schnell gehen kann. Was mich natürlich wundert ist das er an keine Geräte zur Überwachung angeschlosssen ist. Aber da werde ich nachher gleich mal fragen. Ich möchte so gerne noch dass Weihnachtsfest mit ihm verbringen, ich hoffe mein Wunsch erfüllt sich.

Liebe Grüße sagt Manu :weinen:

Alexander1
14.12.2010, 08:47
Manuela, ich wünsche euch alles Gute und sende euch viel Kraft! Ich hoffe, dass euer Wunsch in Erfüllung geht.

Pferdchen
14.12.2010, 08:54
Ich denke an euch und wünsche euch viel Kraft!

Diese Krankheit ist so grausam...und kann so schnell gehen das man mit dem Verarbeiten gar nicht mehr nach kommt.

Alles Gute

Michaela

Manuelas1902
15.12.2010, 19:39
Mein lieber Schwiegervater ist gestern um 17.35 Uhr eingeschlafen. Ich bin so traurig. Es tut so weh, warum nur???? Wir waren noch bis 14.30 uhr an seinem Krankenbett, da er nach uns verlangte. Er freute sich ein wenig und streichelte mir mit seinen letzten Kräften meine Hand. Dann schob er mich immer wieder weg, jetzt weiss ich warum. Um 17.50 bekamen wir dann den Anruf der uns alle in ein tiefes Loch riss.

Es tut verdammt weh!!!!

:weinen:

Manu

Manuelas1902
17.12.2010, 19:53
Unser lieber Papa, Schwiegervater und Opa ist am 14.12.2010 um 17.35 Uhr verstorben.:weinen:

Ich bin so fertig, es schmerzt so sehr. Warum nur ging alles auf einmal so schnell.
Er wurde am Donnerstag noch vom Fahrdienst abgeholt und lief kanns normal. Am Freitag dann die Nachricht das die Chemo abgebrochen wird da er körperlich sehr schwach ist. Am Samstag brach er zusammen, wir fuhren sofort ins Klinikum, .....ein schock.... er lag da mit geöffneten Mund schaute uns nicht an und ring nach Luft. Von da an waren wir ständig bei Ihm bis Montag Abend. Wir konnten nicht schlafen hatten Angst das dass Telefon klingelt. Wir waren so müde und kaputt. Am Dienstag Vormittag rief dann das Klinikum an das er uns alle sehen will. Wir waren bis 14.30 uhr in der Klinik. Wir fuhren erst einmal nach Hause, schnell was zum Essen machen für die Kids und dann wieder ab ins Klinikum. Aber wir waren zu spät. Schon um 17.50 bekamen wir den schrecklichen Anruf.

Ich brach zusammen, warum bin ich nicht da geblieben. ich mache mir solche Vorwürfe.

Er fehlt uns und kanns besonderst mir, er war wie ein Vater für mich.


In tiefer Trauer Manu

Alpenveilchen
17.12.2010, 20:43
Liebe Manu,

erst einmal herzliches Beileid zum Verlust Deines lieben Schwiegervaters.

Es ist ganz klar, dass man sich Vorwürfe macht, dass man nicht die wenigen Stunden noch dageblieben ist. Aber der Tod ist ja nie genau vorhersehbar und Deine Kinder brauchten Dich auch. Wenn Du schreibst, dass Dein Schwiegervater Euch vormittags alle sehen wollte, hat er sicherlich gespürt, dass es Zeit für ihn war, zu gehen und er wollte Euch eben alle vorher noch einmal sehen. Dann seid Ihr alle gekommen. Es kann ja sein, dass ihm das dann letztendlich die Ruhe gegeben hat zu gehen. Er ist vielleicht ganz friedlich eingeschlafen mit dem Gefühl, alles gesagt zu haben, was er noch sagen wollte. Vielleicht war er ganz ruhig in seinen letzten Stunden und gar nicht traurig drum, dass er allein war. Ihr hattet ihm ja seinen letzten Wunsch erfüllt, indem Ihr kamt. Es kann auch sehr beruhigend für ein sterbenskrankes Familienmitglied sein, wenn er weiss, dass auch ohne ihn alles weiterläuft und gut wird, dass er sich um nichts und niemanden Sorgen zu machen braucht.

Versuche jetzt mit Deinen Kindern trotzdem schön Weihnachten zu feiern. Sie haben es verdient und Dein Schwiegervater möchte sicher auch, dass Ihr zusammen ein schönes Weihnachtsfest feiert.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen

Sabrina2004
17.12.2010, 21:10
Mein herzliches Beileid....;-(

Ich kann Deine Vorwürfe total verstehen! Aber egal wie es ist, man macht sich immer Vorwürfe....
Ich mache mir auch Vorwürfe, das ich da geblieben bin, als mein Mann einschlief.... Mir selber tat es gut, dabei zu sein, es zu begreifen.
Aber wenn ich daran denke, wie er ca. 20 Minuten vorher siganlisierte zu gehen... Er wollte nie, das ich leiden muss, das ich es erlebe, wenn er einschläft. Manchmal denke ich mir, hätte ich den Wunsch mehr respektieren müssen???

Mann macht es nie richtig. In so einer Situation herrschen sooo viele Zweifel.

Trotz allem wünsche ich Dir ein tolles Weihnachtsfest mit Deiner Familie! Egal wie schlimm die Situation ist, seid froh, das er friedlich eingeschlafen ist!!! Es läuft alles "irgendwie" weiter & mit Kindern ist es viiiiiel einfacher **find**

Liebe Grüße Bine

Alexander1
22.12.2010, 10:03
Liebe Manuela, mein herzliches Beileid!
Auch ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich nicht dabei war, als meine Mama einschlief. Aber sie hatte noch die Möglichkeit, sich von allen ihr nahestehenden Personen zu verabschieden. Mich hatte sie am Vorabend sogar noch einmal zurückgerufen, um sich ein zweites Mal von mir zu verabschieden.

Manuelas1902
30.01.2011, 23:22
Hallo ihr lieben,

ich musste nun eine lange Pause einlegen da es mir immer noch sehr schlecht geht. Als ich jetzt eure Zeilen gelesen habe sind mir gleich wieder die Tränen gekullert. Ihr seid so lieb und aufbauend hier, dafür möchte ich euch an dieser Stelle danken. Ihr habt alle selber zu kämpfen mit irgend einer solchen oder der selben Situation und seid trotzdem noch so aufbauend. Danke!!!! Wisst ihr ich konnte nie einen eigenen Papa haben, er aber war wie ein Papa für mich. Er fehlt mir !!!

Danke seid echt lieb Eure Manu