Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chance auf gutartigen Tumor?
Vor knapp einer Woche bemerkte ich einen ca. 1cm dicken Knoten an meinem rechten Hoden und bin natürlich sofort zum Urologen gegangen. Mein Fehler war mir das ganze schön zu reden, denn die Diagnose war für mich wie ein Schock: Hodentumor. Ich konnte es kaum glauben, da ich gerade mal 18 Jahre alt bin. Das Ultraschallbild gab dann den endgültigen Aufschluss, aber der Arzt konnte mir nicht beantworten ob er gutartig oder bösartig ist.
Heut früh war ich dann nochmal beim Urologen um Blutproben für die Tumormarker abzugeben.
Wie stehen die Chancen, dass ich meinen rechten Hoden behalten kann? Ich bin seit 2 Tagen echt fertig und weiss nichmehr was ich machen soll und das Ergebnis der Blutprobe kommt erst am Freitag.
Freelancer
27.04.2010, 20:41
Hallo.
Gutartige Hodentumore sind relativ selten. Hier im Forum hat einer vor einigen Wochen diesen Befund gehabt.
Aber bei allen diagnostierten Hodentumoren bundesweit ist der Anteil an gutartigen Tumoren im unteren einstelligen %-Bereich.
Egal wie wird mit Sicherheit eine OP erforderlich sein um mit einen Schnellschnitt Gewissheit zu bekommen ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt.
Warte erst mal die Blutuntersuchung ab und alles weitere werden die Ärzte mit dir besprechen.
Ich wünsche Dir viel Glück und das sich alles nicht so schlimm herausstellt wie Du jetzt denkst.
Viele Grüsse,
Holger
Wie Holger schon schrieb, diese Möglichkeit ist leider gering.
Zwar nicht gänzlich ausgeschlossen aber selten (wirklich nur im unteren einstelligen % Bereich).
Wir hatten natürlich auch ein klein wenig darauf gehofft aber uns haben sie vor 2 Jahren direkt gesagt, dass es sich leider nur in sehr seltenen Fällen um einen gutartigen Tumor handelt.
Ich wünsche dir alles Gute.
Du kannst dich hier immer an uns wenden, die Leute hier im Forum sind alle ganz toll und unheimlich hilfsbereit und jeder, der hier um Infos oder Hilfe bittet, bekommt sie auch.
Dadurch lässt sich vieles leichter ertragen und durchmachen.
Um ganz sicher zu gehen ob dein Tumor gut oder bösartig ist, wirst du dich aber wohl einer OP unterziehen müssen, in einem Schnellschnitt können die Ärzte dann meistens direkt erkennen, mit was sie es da zu tun haben.
Ist es gutartig, wird nur der Tumor entfernt und der restliche Hoden bleibt erhalten (so steht es zumindest überall geschrieben) wenn nicht, dann muß der Hoden komplett entfernt werden. Das ist dann aber der erste große Schritt in Richtung Heilung.
...wenn nicht, dann muß der Hoden komplett entfernt werden. Das ist dann aber der erste große Schritt in Richtung Heilung...
Das stimmt so nicht ganz:
Bestätigt sich der Verdacht auf Hodenkrebs, wird der betroffene Hoden mit dem zugehörigen Samenstrang und den Blutgefäßen operativ entfernt. Nur wenn der Tumor kleiner ist als 30 Prozent des Hodenvolumens, kann unter bestimmten Voraussetzungen an speziellen Tumorzentren auch eine hodenerhaltende Operation durchgeführt werden
Quelle: http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Hodenkrebs/Therapie/
@John: Stimmt, da hast du recht (sorry für meine pauschale Aussage).
Da ich aber von noch keinem gehört habe, dass er den befallenen Resthoden
behalten durfte gehe ich davon aus, dass die wenigsten Ärzte ein Risiko eingehen (eben weil halt wohl nicht alle Patienten in einem spezielle Zentrum operiert worden sind?).
Es ist doch bestimmt echt schwierig das prozentual genau abzugrenzen oder?
Gibt es hier bei uns im Forum vielleicht jemanden mit so einem Fall?
@John: Stimmt, da hast du recht (sorry für meine pauschale Aussage).
Da ich aber von noch keinem gehört habe, dass er den befallenen Resthoden
behalten durfte gehe ich davon aus, dass die wenigsten Ärzte ein Risiko eingehen (eben weil halt wohl nicht alle Patienten in einem spezielle Zentrum operiert worden sind?).
Es ist doch bestimmt echt schwierig das prozentual genau abzugrenzen oder?
Gibt es hier bei uns im Forum vielleicht jemanden mit so einem Fall?
Mir sind hier im Forum die Nutzer:
Michael73
Jaymz
und meine Wenigkeit :D
bekannt.
Allerdings wurde bei uns dreien zeitgleich an beiden Hoden Neoplasien festgestellt und die Seite mit dem kleineren und günstigeren Tumor konnte erhalten werden (aus hormonellen Gründen wichtig). Es gibt aber auch Fälle bei denen ein einzelner betroffener Hoden erhalten wurde. Die Operationsmethode nennt man Enukleation und ist (laut Prof. Dr. Heidenreich) übrigens nicht sonderlich anspruchsvoll.
Allerdings sollte der verbliebene Hoden meist im Nachgang bestrahlt werden um eine etwaige TIN (und die ist in diesem Fall recht häufig) sicher zu zerstören.
Generell kann man sagen, dass prinzipiell jeder Hodentumer mit Stadium T1 und < 30% Hodenvolumen organerhaltend operiert werden kann.
Übrigens laut einiger Experten ist die Enukleation onkologisch genauso effizient wie die Semi-Kastration.
Da der Tumor "nur" 1cm ist hoffe ich wirklich, dass ich meinen rechten Hoden behalten darf. Ich habe heute erneut beim Urologen angerufen und die Sprechstundenhilfe meinte nach Ansicht meiner Akte, dass Ich nicht vom schlimmsten ausgehen sollte, da es sich auch um eine "Vernarbung" handeln könnte. Der Urologe meinte aber dass sich tumoröses Gewebe gebildet hat und man deshalb schon von einem Tumor spricht.
Aber mehr Aufschluss erhalte ich erst nach Auswertung meines Hormon-und Blutbildes, wobei ich mich ehrlich gesagt da nicht gerade viel Hoffnungen mache wenn man die %-Wahrscheinlichkeiten betrachtet...
@John, wow, danke für dein ausführliches Posting und entschuldige, dass ich das bei euch 3 nicht direkt wußte (schande über mich, dabei lese ich doch hier so viel :embarasse)
Immer wieder interessant und man lernt ja bekanntlich nie aus.
Halte mich ab jetzt aber lieber raus von wegen erhalten oder nicht, will ja hier keinem falsche Sachen erzählen.
@MorgaNN: Drücke dir die Daumen, und halte uns auf alle Fälle auf dem Laufenden!
@anakin:
nein, halte dich nicht gänzlich raus. :) Niemand kann alles wissen. Jeder Input ist wichtig. Und falls etwas "Falsches" hier erzählt wird, wird man auch schnell wieder korrigiert.
Bei mir wurde der rechte Hoden enukleiert. Der linke Hoden war aber leider auch vom Krebs betroffen. Und wie John schon schrieb, ist die Enukleation bereits aus hormonellen Gründen sinnvoll.
@morgaNN:
Hodenkrebs ist für einen jungen Mann sicherlich eine harte Entscheidung.
Wir hier im Forum werden dir aber helfen. Und denke daran: Es gibt ein Leben nach dem Hodenkrebs.
Ich verstehe nicht ganz, warum dein Arzt noch auf die Blutwerte wartet. Für Hodenkrebs gibt es sicherlich Tumormarker (AFP, Beta-HCG und LDH), die auf eine Existenz eines Hodentumors hinweisen können. Man spricht dann von markerpositiven Hodentumoren. Aber es gibt auch Hodentumoren, bei denen die Tumormarker im Normalbereich sind: Also markernegative Hodentumore. Das Blutbild unterscheidet sich dann nicht von dem eines "Gesunden" Mannes. Das war bei mir nämlich auch der Fall. Vollkommene Gewissheit würdest du nur bekommen, indem ein Schnellschnitt gemacht wird. Dazu würde dein Hoden freigelegt, eine Gewebeprobe entnommen (diese wird während der OP ausgwertet) und im worst case entfernt (oder enukleiert) werden. Falls der Verdacht auf Hodenkrebs besteht, würde ich auf eine Operation bestehen und auf diese auf keinen Fall verzichten, auch wenn die Blutwerte in Ordnung seien sollen.
Wenn ich nun an deiner Stelle wäre, würde ich VOR einer anstehenden Operation noch:
- deine Homonwerte im Blut messen lassen (Testosteron, FSH, LH, Prolactin, Östrogen etc.). Unter Umständen können diese Werte als Vergleichsmaßstab für eine mögliche spätere Testosteronsubstitution dienen, die in deinem Falle aber eher unwahrscheinlich sein würde. Jedoch schadet es nicht, "Vorher"-Werte zum Vergleich zu haben.
- Kryokonservierung machen lassen. Kryokonservierung bedeutet, dass du eine Spermaprobe abgibst und diese für eine mögliche künstliche Befruchtung einfrierst. Das ist zwar eine teure Angelegenheit. Da kannst du mit ca. 300 EUR p.a. pro Probe rechnen. Das ist je nach Anbieter unterschiedlich. Aber du bist ja noch relativ jung. Und falls du später eine Familie gründen möchtest (würde ich nie auschliessen, auch wenn du vielleicht momentan an so etwas nicht denken würdest), wäre die Kryokonservierung eine der besten Investitionen für die Zukunft. Denn häufig ist bei Hodenkrebspatienten bereits die Samenproduktion sowie -qualität eingeschränkt und könnte durch eine mögliche Chemotherapie noch weiter verschlechtert werden. Durch die Kryokonservierung hättest du zumindest weiterhin die Möglichkeit gewahrt, später mal Vaterglück zu erleben. Andererseits könnte sich die Samenproduktion nach der Operation sowie nach einer möglichen Chemotherapie auch wieder erholen. Dann könntest du deine Proben wieder auftauen lassen und Geld sparen, falls du das möchtest. Die Kryokonservierung könntest du dir aber auch noch nach der OP vornehmen. Ich würde sie jedoch vorher machen lassen und so viele Proben wie möglich einfrieren. Aber das ist meine persönliche Meinung. Auch wenn keine Chemotherapie anstehen würde, würde ich eine Kryokonservierung aus Sicherheitsgründen machen lassen.
- so schnell wie möglich noch notwendige Versicherungen abschließen, falls es überhaupt noch möglich ist. Du hattest erwähnt, dass du 18 Jahre alt bist. Ich vermute, dass du noch nicht alle wichtigen Versicherungen abgeschlossen hast. Als wichtige Versicherungen betrachte ich: Lebensversicherung (LV) und Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Wende dich an einen Finanzexperten (bzw. Versicherungsmakler), der dir schnellstmöglich gute Versicherungen vermittelt, solange die Diagnose "Hodenkrebs" noch nicht offiziell ist. Falls du nämlich zum HodenKREBSpatienten wirst, bist du für viele Versicherungen ein rotes Tuch und müsstest in der Zukunft ggf. hohe Versicherungsprämien bezahlen oder auf Leistungsansprüche verzichten. Vielleicht kennst du einen Versicherungsfachmann/-experten, der deine zu stellende Versicherungsanträge noch zurückdatiert (z. B. auf Anfang April), so dass deine Erkrankung Hodenkrebs zu dem Zeitpunkt noch nicht aktuell war und du dann als "gesunder" Versicherungsnehmer unterkommen würdest. Aber damit würdest du dich auf Glatteis begeben. Wenn die Versicherung das herausfinden würde, könnte sie dir die Leistungszahlungen komplett verweigern.
Ich drücke dir die Daumen und hoffe, dass du uns auf dem Laufenden hältst.
Alles Gute!
Während des Ultraschall meinte er ja man könne nicht sehen ob es sich tatsächlich um Krebs handelt oder nicht. Nur eben, dass sich das Gewebe vergrößert hat (also der entstandene Knoten) und sich auf etwas vorbereitet. Dies würde man eben als Tumor bezeichnen und müsse aufjeden Fall entfernt werden. Das Hormon-/Blutbild soll die Art des Tumors bestimmen, falls ich das richtig verstanden habe. Wie gesagt habe ich mich mit dem Schicksal abgefunden an Hodenkrebs erkrankt zu sein und hoffe wenigstens irgendwie meinen rechten Hoden behalten zu können.
@John & Jaymz: OK Jungs, ich bleib bei euch :lach2:
@MorgaNN: Obwohl ich ja "nur" die Frau eines HKlers bin kann ich deine Gefühlslage im Augenblick genauso nachvollziehen, wie die Männers hier.
Es ist niemals einfach eine solche Diagnose zu bekommen aber auch ich möchte dir gerne sagen, dass das Leben danach definitiv weiter geht. Und obwohl dus im Augenblick vielleicht noch gar nicht glauben magst es wird auch wieder schön, lebenswert, lustig und und und. Irgendwann lichten sich die dunklen Wolken wieder und je mehr Zeit (+gute Nachsorge Ergebnisse) nach Abschluß der Behandlung vergeht, desto leichter wirds.
Natürlich verändert man sich selber auch aber das muß nicht immer nur ins Negative sein.
Wie die Anderen schon sagten, hier helfen dir alle. Und das macht es um einiges leichter...
PS (werf mal ein wenig Östrogen hier in die Runde :rotier2:): Noch kurz was von Frau zu Mann :lach2:: Mir ist es schnuppe ob mein oder andere Männer 1, 1,5 oder 2 Eier haben. Das Wichtigste ist, dass ihr alle gesund werdet und es auch bleibt.
Die Blutwerte waren alle noch im Grenzbereich, jedoch werde ich am Montag nun operiert. Ich habe mich für die organerhaltende Operation entschieden, jedoch seien die Erfolgschancen dieselben wie bei einem Lottogewinn (auf einen gutartigen Tumor). Nunja meine letzten Hoffnungen wurden damit zerstört aber was solls das Leben geht weiter und ehrlich gesagt mache ich mir zur Zeit kaum Gedanken darüber.
Ich hab mich zunächst gegen eine Hodenprothese entschieden, weil ich mir kaum vorstellen kann mit so einem Fremdkörper zu leben, der ja nunmal härter als der normale Hoden ist. Entweder man aktzeptiert mich so wie ich bin oder man lässt es eben.
Freelancer
02.05.2010, 20:27
Hallo.
Wünsche dir viel Erfolg bei deiner morgigen OP. Und wünsche Dir natürlich das es so schonend wie nur möglich gemacht werden kann.
Sollte es nicht klappen hast die richtige Einstellung. Echte Männer definieren sich nicht über ihre Geschlechtsteile. Wir machen das subtiler ;)
Viel Erfolg und Grüsse,
Holger
Wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem ich am Montag operiert wurde. Was mich nach der OP etwas stutzig gemacht hat, dass eine andere OP-Technik angewandt wurde und mir die Krankenschwester erzählt hat es wurde eine Orchidektomie durchgeführt. Nachdem Besuch auf der Toilette habe ich dann festgestellt, dass doch die organerhaltende Operation durchgeführt wurde. Im ersten Moment hat das mich doch sehr erstaunt, da ich garnicht mehr damit gerechnet habe.
Bis auf eine Schwellung des rechten Hodens und den Schmerzen des Schnitts habe ich alles gut überstanden. In den nächsten Tagen erhalte ich dann die Auswertung der Gewebeprobe. Danach wird entschieden ob "Wait and See",Strahlentherapie oder eine Chemotherapie angewandt wird. Falls es zu einer Chemo kommt meinte der Arzt ich müsse nur eine machen.
Wie habt ihr euer Leben gestaltet nach der Operation:
Habt ihr weiter geraucht und Alkohol getrunken oder das Leben umgestellt und evtl. sogar die Ernährung?
Freelancer
05.05.2010, 13:30
Hallo.
Dann wünsche ich Dir viel Glück das die Histologie gut ausfällt.
Ist ein CT von Bauch und Brustkorb schon gemacht? Wenn ja, Ergebnisse schon vorhanden?
Also mit rauchen habe ich schon 2005 aufgehört.
Januar 2009 habe ich dann die Diagnose bekommen und sofort auf jeden Alkohol verzichtet. Habe zwar nur ab und zu mal ein Bier oder Glas Wein getrunken, aber deshalb habe ich gesagt das man auch komplett verzichten kann.
Nach der Chemo und relativen Wiederherstellung Ende Januar habe ich mit Sport und Ernährungsumstellung begonnen. Bin seitdem auch wesentlich aktiver in meiner Freizeit und nehme das Leben 'spontaner'. Schliesslich kann es schnell vorbei sein oder man hat zu wenig Zeit um es zu geniessen.
Viele Grüsse,
Holger
Hallo, bei uns war das so, dass man im Schnellschnitt vor 1,5 J. eine Vernarbung festgestellt war und den Hoden belassen hat. Keiner hat damals weiter geschaut, was ein großer Fehler war. Jetzt hat man bei meinem Mann eine Lymphknoten-Metastase endeckt, die einem Hodenkrebs zuzuordnen war. Wir erfuhren, dass es auch sogenannte Burn out Tumore gibt, die sich im Hoden zu einer Narbe zurückbilden können und davor noch metastasieren.
Ich will nur damit sagen, dass man sich mit der Diagnose einer Vernarbung bei einem jungen Mann nicht zufrieden geben sollte.
alles gute für Dich, tinka
Die CT hab ich gleich am Tag nach der OP bekommen und es wurde nichts gefunden. (also keine Metastasen etc.)
Mit dem Rauchen werde ich wohl definitiv aufhören und Alkohol nurnoch in Maßen, wenn überhaupt. Ich habe mir aber vorgenommen meinem Körper nurnoch gutes zu tun, da ich diese Krankheit im Alter von 18 Jahren als eine Art Warnsignal sehe. Ich warte jetzt erstmal die Histologie ab.
@tinka:
Bei mir wurde der Tumor wurde ja entfernt und eine Gewebeprobe zur Untersuchung geschickt. Aber trotzdem erschreckend zu sehen wie die Diagnose bei deinem Mann so falsch eingeschätzt wurde.
Hallo,
@ morgaNN
ich hatte einen Zyklus Chemotherapie (Carbonplatin), sollte es bei dir auf dieses Medikament rauslaufen wirst du das bestimmt (wie bei mir) relativ gut vertragen denke ich.
Ansonsten habe ich nach OP und Chemo meine Ernährung ziemlich radikal umgestellt und muss sagen das ich damit gut hinkomme.
Gruß und alles Gute für dich,
Axel
Also Hoden wurde doch entfernt, es ist nur Blut in den Hodensack gelaufen und eben angeschwollen. Ist mir mittlerweile egal, da ich einfach nur dankbar bin das alles gut verlaufen ist. Andere hat es ja (leider) schlimmer getroffen.
Histologie kommt nächsten Freitag, ich halt euch auf dem laufenden.
Heute sind die Ergebnisse der Histologie gekommen, es handelt sich zwar um einen bösartigen Tumor, allerdings kein Seminom und um die schwächste Stufe. Mein rechter Hodensack ist immernoch angeschwollen (Bluterguss) und dies kann noch bis zu einem halben Jahr anhalten bis nurnoch ein winziges Stück im Hoden übrig bleibt.
Allerdings spiele ich jetzt mit dem Gedanken ein Implantat einzusetzen. Einserseits mache ich mir im Moment keine Gedanken über meinen rechten Hoden, da sich der Bluterguss ja genauso anfühlt wie einer. Nur er entwickelt sich ja wieder zurück und die Zeit (Dauer bis zu 6 Monaten) bis dahin werd ich erstmal abwarten, da es mir im Moment relativ egal ist ob ich nurnoch einen Hoden hab. Wies mir dann wirklich mit nur einem optischen Hoden geht bleibt abzuwarten. Gedanken mache ich mich auch um eine zukünftige Freundin:
Zu welchem Zeitpunkt habt ihr es eurer Freundin gesagt (also wenn das Kennenlernen nach der OP stattgefunden hat)? Direkt in den ersten Wochen der Beziehung oder kurz vorm Sex? Wie waren jeweils die Reaktionen?
Ich (als Frau) hatte dir ja schon was zu diesem Thema geschrieben.
Mit Sicherheit ist es den allermeisten Frauen völlig egal, ob ihr Männer 1 oder 2 Eier habt. Hauptsache ihr seit gesund!!!!
Und es ist egal, ob man sich schon kennt und die Krankheit gemeinsam durchsteht oder sich erst danach kennenlernt.
Der großen Mehrheit an Mädels und Frauen wird deine Gesundheit wichtiger sein als die Anzahl deiner Eier.
Ein "richtiger Kerl" definiert sich nicht über die Anzahl an Hoden sondern über viele viele andere Dinge.
Das hatte Holger ja auch schon geschrieben.
Zu deiner Frage wann man es am besten sagt kann ich dir natürlich nix raten. Aber du wirst den richtigen Zeitpunkt dafür schon erkennen, wenn er da ist.
Von einem Implantat würde mein Mann dir abraten.
Aber das ist nur seine persönliche Meinung.
Er hatte sich auch erst eins ensetzen lassen, das er aber nach 4 Wochen wieder entfernen ließ. Die Dinger werden an einer kleinen Stelle im Hodensack vernäht (damit sie nicht verrutschen und in den Bauchraum wandern) und bei ihm wars dann so, dass er nicht mehr richtig laufen konnte, weil das Silikonei ständig an dieser Naht gezogen hat und sich auch noch nach oben in den Hodensack gezogen hat - er hatte ständig Schmerzen und demenstrechend war auch seine Laune.
Er hatte also nur Beschwerden damit und ist froh, das Ding wieder loszusein.
Aber hier sind glaube ich auch ein paar Leute, die mit ihren Implantaten zufrieden sind. Mußt du mal ein wenig schauen und dir dann selber überlegen ob du es machst oder nicht.
Ich hab ne Prothese direkt bei der OP reinbekommen (Tumor raus, Prothese rein).
Optisch wie als wäre nie was passiert. Leider ist die Konsistenz doch "härter" als das Original, aber ich bereue es nicht es reinmachen zu lassen.
Auch keine Beschwerden nach über 2 monaten.
ha.steffens
26.05.2010, 21:40
Wir waren das mit dem gutartigen Tumor!
Hoden wurde entfernt.........kein Implantat( mein Mann wollte das nicht).
Lymphknoten wurden punktiert ........auch gutartig.
Behandlung: 5 Jahre ganz engmaschige Kontrolle.
Arminius
10.09.2012, 20:12
hallo morgann und anakin,
ich habe heute die diagnose hodentumor gekriegt, mittwoch krieg ich die testergebnisse vom blut. was die genau prüfen wurde mir nicht verraten. mich würde speziell bei euch beiden interessieren, wie es bei euch inzwischen aussieht, kamen wieder neue tumore oder immernoch alles im grünen? und morgann - hast du dir ein implantant machen lassen? wenn ja, bist du zufrieden damit? natürlich dürfen mir auch gerne andere schreiben und mir ihre erfahrungen mitteilen.
Grüße
Dirk1973
10.09.2012, 21:25
Hallo Arminius,
na dann mal herzlich willkommen bei uns.
Im Blut werden jetzt die für Hodenkrebs typischen Tumormarker bestimmt. Dies hat mehrere Gründe:
Erstens lassen sich so Rückschlüsse auf den Tumortyp ziehen. Ist allerdings eher nachrangig, da der entfernte Hoden eh in´s Labor geht und dort ganz genau die Zellen bestimmt werden.
Dann ist es für die sog. Ausbreitungsdiagnostik interessant. Bei mir war es so, dass ich bei Diagnose marker-negativ war, also alles im Normbereich. Zum Zeitpunkt der OP war ich an der Obergrenze der Norm. Naja..... vier Wochen nach der OP war ein Marker deutlich erhöht. Wenn der Tumor raus ist, dürfte sich kein erhöhter Marker mehr zeigen. Also war klar.... der Mist hat schon gestreut und woanders wächst etwas, was da nun wirklich nicht hingehört.
Grundsätzlich ist die Höhe der Marker ein Prognosefaktor. Und somit die Bestimmung Standard.
In der Nachsorge zeigen sich Rezidive (Rückfälle) oftmals zuerst in den Markern. Und das oft schon, wenn die Bildgebung noch nicht viel Verläßliches zeigen kann.
Aber... und das ist besonders für die Nachsorge wichtig: Tumormarker sind immer nur Anhaltspunkte und unterliegen Fehlerquellen. Da kann es schon den einen oder anderen falschen Alarm geben.
Unter einer eventuellen Therapie sind die Marker ein Anhaltspunkt für den Therapieerfolg. Ein toter Tumor kann keine Marker mehr produzieren.
Für Dich bedeutet es ersteinmal die OP machen zu lassen und dann abzuwarten, was die Histologie bringt. Dann wird es eine Therapieempfehlung geben. Nun solltest Du eine Zweitmeinung einholen um dann zu entscheiden, was Du machst. Zur Zweitmeinung liest Du hier im Forum ganz viel, weil sie eben so immens wichtig ist.
Sollten bei Dir Metastasen gefunden werden, lasse Dich ohne Zögern und Widerworte an ein Zentrum für Hodenkrebs überweisen. Das ist dann eine Baustelle für diejenigen, die das können und vor allem Erfahrung damit haben. Heilbar ist der Kram trotzdem immer noch in einem sehr großen Prozentsatz. Aber hier ist halt der Therapieansatz wahnsinnig wichtig.
Deine Haare... (aus dem anderen Posting): die müssen nicht gehen. Je nachdem was kommt ist es möglich. Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig. Einfach abwarten und daran glauben, dass jeder Kopf mit `nem Basecap gut aussehen kann :D
Ganz wichtig wäre noch: solltest Du Kinderwunsch haben oder nicht ganz ausschließen können: lass noch schnell was einlagern. Dein Uro kann Dich dahingehend beraten und überweisen. Zahlen musst Du aber alleine :mad:
Abschließend kurz zu mir: ich hatte 2006 einen metastasierten Hodentumor, dann 3 Zyklen PEB-Chemo und bin heute fünf Jahre rezidivfrei und vor allem: ich werde mit dem Schnodder des einsam zurück gebliebenen Hoden nochmal Vater.
Ich möchte Dir noch auf den Weg mitgeben, dass das kommende viertel bis halbe Jahr sicher nicht Dein Bestes werden wird. Bestenfalls geht es ohne weitere Therapie, aber die Angst macht anfangs echt mürbe.
Aber dann..... später denkst Du zurück und wirst sagen: war sch****, aber nun geht´s mir wieder gut.
Arminius
12.09.2012, 10:52
Ok, also meine Blutwerte: Alle Marker negativ bis auf LDH - leicht erhöht. Der Arzt meinte, dass der Tumor wahrscheinlich nicht soooo sehr böse zu sein scheint. Leicht erhöhte LDH Werte können ja vielleicht auch von was anderem herrühren, ungesunde ernährung, wenig sport oder irgendwelche anderen nicht so schwerwiegenden krankheiten. Einweisung hab ich erst für Montag, weil vorher keine Betten frei waren :F
vBulletin® v3.8.7, Copyright ©2000-2025, vBulletin Solutions, Inc.