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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dringender Verdacht auf Leberkrebs


Lejean
12.06.2010, 09:11
Hallo zusammen,

mein Name ist Anja. Ich bin fast 28 Jahre jung und habe eine süße 5 jährige Tochter und einen ganz, ganz lieben Ehemann.

Soweit so gut....

Im April diesen Jahres wurden zufällig vergrößerte Halslymphknoten festgestellt. Blut war io. Ende Mai erfolgte ein Kontroll-MRT. Die Halslymphknoten waren noch größer.

Darum lag ich nun die letzten 4 Tage im Krankenhaus. Es wurde viel untersucht. Blut war weiter ok, Knochenmark auch. Auch beim Ultraschall des Bauches war nichts erkennbar.

Am Donnerstag wurde ein CT gemacht. Dabei wurde unter Kontrastmittel ein ca Tischtennisballgroße Veränderung im kleinen Leberlappen festgestellt.Die Leber ist leicht vergrößert.

Ich trinke keinen Alkohol, hatte keine Hepatitis und habe keine Symptome.

Am Dienstag muss ich in die Uniklinik nach Leipzig zur weiteren Diagnostik.

Wie geht es jetzt weiter?

Ich habe große Angst.... ich will Leben!

Wer kann mir Tipps geben?

LG

Anja

PS: Bitte um kurzfristige Antworten :confused:

Bremensie
12.06.2010, 12:18
Guten Tag Anja,
ich möchte dir einfach ganz viel Mut zusprechen und dir und deiner Familie ganz viel Kraft wünschen.Ja ich kann nachfühlen wie es dir geht. Worte wie warte doch erstmal ab können dich nicht wirklich beruhige. Wie der ganze Ablauf nun weiter geht kann ich dir nicht sagen. Hoffentlich meldet sich noch jemand der dir disbezüglich weiterhelfen kann. Ich kann dir nur ganz fest die Daumen drücken.
LG Erika

Lejean
12.06.2010, 12:28
Liebe Erika,
ich danke dir für deinen Zuspruch. Du hast Recht, es ist für mich wirklich sehr, sehr anstrengend meine Fassung zu wahren....diese Warterei macht mich fast Wahnsinnig... :mad::mad:

Vielen Dank für deine Lieben Worte!

LG

Anja

Heike1
12.06.2010, 13:01
Liebe Anja,
das du jetzt neben Dir stehst ist verständlich und alles mögliche durch den Kopf geht.
Aber! Erstmal positives aus dem Mist rausziehen, d. h. Die Blutwerte sind in Ordnung, das ist gut, im Krankenhaus haben sie bestimmt auch die Tumormarker kontrolliert und wenn die nicht auffällig sind schon mal positiv. Die Veränderung der Leber kann auch eine sogenannte Fettleber sein, die Veränderung kann auch eine eklige Zyste sein und und und.....
Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du bald Bescheid bekommst was das ist.
LG Heike1

Lejean
12.06.2010, 13:15
Liebe Heike1,

hab auch du Dank für deine schnelle und liebe Antwort. Ich versuche so gut es geht positiv zu denken...

Die Tumormarker sind bei mir sehr gering (1,9). Dieses etwas in meiner Leber ist nicht klar begrenzt und nur mit Kontrastmittel im CT sichtbar.

Meine Leber ist klar abgegrenzt und geringgradig vergrößert.

Viele liebe Grüße!

Anja

tine28
22.06.2010, 11:34
Wie geht es dir meine liebe??

Drücke die Daumen das alles gut ist und wird.

Megaknuddler:sad:

Lejean
23.06.2010, 07:43
Hallo Tine28,

ich war letzte Woche in der Uniklinik Leipzig. Die Götter in Weiss sind nach Begutachtung der CT Bilder der Meinung das es sich nicht um ein HCC sondern um eine FNH handelt. Das ist der gute Teil der Nachricht.... Schlecht nur, dass es wieder nur ein Verdacht und keine gesicherte Diagnose ist. Diese Warterei macht mich Wahnsinnig. Der Tumor ist wohl schon 6cm gross und mitten in meiner Leber. Morgen muss ich wieder in die Klinik zum MRT... ich werde fast verrückt vor Angst. Niemand sagt was und du wirst einfach nur im Regen stehen gelassen.... :weinen:

Ich denke dieses Chaos beschreibt zur Zeit am besten meine Gefühlswelt......alles dreht sich um diesen Tumor... ist er gutartig, ist er bösartig?????Lange halte ich diese Ungewissheit nicht mehr aus!

LG

Anja

piamo
23.06.2010, 18:50
Hallo,
um ganz sicher zu sein würde ich,an deiner Stelle auf eine histologische Untersuchung bestehen. Das ist eine Leberpunktion, die eigentlich nach 2 Tagen vergessen ist. Aber dann hast du ganz sicher Gewissheit und kannst ruhig schlafen und leben.

Ich wüsche dir alles Liebe
pia und mein engel etienne

Lejean
24.06.2010, 17:42
Hallo Piano...

Danke für deine Antwort. Heute war ich mal wieder in der Uniklinik. Ich hoffte auf ein Gespräch mit einem Arzt...doch leider Fehlanzeige...ich bekam ein MRT und dann eine Telefonnummer. Ich soll den Doc morgen oder Montag mal anrufen... das heisst wieder warten :-(

Mein Internist sagt auch, dass eine Punktion gemacht werden soll.... aber was soll ich machen, wenn es die Klinik nicht macht bzw ich nicht mit einem Klinikarzt reden kann...

Ich drehe bald durch :weinen:

lg

Lejean

tine28
10.07.2010, 21:10
Hey süsse,

Na wie geht es dir so.Ich hoffe von genzen Herzen gut.
Du bist wie ich eine Mutter eines 5 jährigen Kindes und dies braucht dich noch lange.
Woher kommst du denn??

Oh ich hoffe so sehr etwas positives von dir zu hören.

,,Daumendrück,, Bussi Tine:winke:

Lejean
12.07.2010, 22:00
Hallo liebe tine28,

vielen Dank für deine Nachricht. Es ist in den letzten Tagen soviel passiert. In der Uniklinik hat man mir mitgeteilt, das es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine FNH ist. Das ist soweit gut. Aber keiner kann mir eine Sicherheit geben. Nun muss ich am Donnerstag wieder in die Uniklinik. Am Freitag dann die OP. Dann kommt dieses sch... Teil endlich raus....Der Tumor ist wohl 6cm gross und mitten in der Leber.

Die Nerven von mir und meiner family liegen nach wie vor plank.... :-(

Wir wohnen in Sachsen (Limbach-Oberfrohna).

Um meine unklare Lymphknotenschwellung hat sich bis heute auch keiner weiter gekümmert....ich warte und warte....

Viele liebe Grüße!

Deine Anja

cc72
12.07.2010, 22:31
Liebe Lejean, die Warterei zermürbt die ganze Familie und vor allem Dich ....das ist schlimm und das kann Dir keiner wirklich abnehmen. ABER erst wenn das "Ding" draußen ist und nach ca. 1 Woche die histochemische Untersuchung ein endgültiges Ergebnis bringt weißt Du genau was es ist. Also, ich will damit sagen, das ist der einzig richtige Weg um Klarheit zu bekommen. Würde nur eine Biopsie gemacht, könnten sie immer noch "daneben stechen" und kein eindeutiges Ergebnis bringen. Wenn es ein positives Ergebnis mit FNH ist, solltest Du natürlich die Lymphknoten wieder ansprechen. Bei einem evtl. HCC-Befund würde man, wenn die Ergebnisse da sind, auch sagen können, ob Lymphknoten befallen wären oder die Lymphbahn beteiligt ist) aber das soll soweit gar nicht erst kommen.
Also, Augen zu und durch, es geht vorbei und die OP wirst Du (da ja ansonsten gesund) verkraften und dich bald erholen. Nach meiner ersten Leberteilresektion war ich nach 10 Tagen entlassen und nach 3 Monaten wieder arbeiten....nur heben geht dann noch nicht....und vor allem wünsche ich viel Glück! Ach ja, der Arzt, der bei mir die Diagnose HCC gestellt hat mit Biopsie, die sich leider nach OP bestätigte, hat mir einen ganz wichtigen Tip gegeben....vorher essen was das Zeug hält! Das hat sich bei mir hervorragend bewährt! Je stärker Du in die OP reingehst, umso besser.

DAUMEN SIND GEDRÜCKT!

Lejean
12.07.2010, 22:51
Hallo CC72,

vielen Dank für deine Nachricht. Ich hoffe sehr, dass sich der HCC nicht bestätigt und die Götter in weiss bei der FNH bleiben. Eine Punktion stand für mich aus deinen genannten Gründen auch nicht zur Debatte....die Angst würde so immer weiter mit mir leben....das würde ich nicht verkraften...

Die Sache mit den Lymphknoten beunruhigt mich auch wirklich sehr....die Ärzte in der Uniklinik scheren sich gar nicht darum....ist das positiv zu deuten?

Kannst du mir beschreiben, was nach der OP auf mich zukommt? Schmerzen?Nachbehandlung etc? Wie ging es bei dir weiter? Wurde bei dir auch die zwischenzeitliche Verdachtsdiagnose FNH gestellt?

Ganz liebe Grüße!

Anja

cc72
12.07.2010, 23:30
Liebe Anja,
Ja bei mir war auch erst Verdacht auf FNH, weil junge Frauen ohne Lebererkrankung haben "eigentlich" kein HCC.
Der Eingriff ist nur durch einen großen Bauchschnitt machbar. Klar hat man dann auch Schmerzen ABER Du bekommst reichlich Schmerzmittel und die solltest Du auch alle schön nehmen, so lange wie möglich/nötig. Ich hasse selbst Medikamente aber habe auch lernen müssen, dass es besser ist, erst keine Schmerzen aufkommen zu lassen. Ich war an der Narbe geklammert, diese Klammern werden nach 12-14 Tagen entfernt. Klammern machen schöne Narben! Essen ist Typsache. Ich bin "Magenfest" und habe immer alles drinbehalten auch nach den OPs. In der Regel bekommst Du Süppchen in allen Farben und Geschmacksrichtungen und wenn das gut klappt auch nach ca. 2 Tagen leichte Kost (z.B. ein weißes Toast u.ä.). Dann gehts schnell aufwärts. Einschränkungen wirst Du anschließend esstechnisch nicht bekommen. Ich wollte keine Reha machen, weil unsere Tochter damals gerade 1 Jahr war. Doch ich bin froh, eine gemacht zu haben. So kommt man einfach schneller zu Kräften und wird langsam wieder aufgebaut. Mein Mann hatte damals lange Wochenenden gemacht und mich mit unserer Kleinen in der Reha übers Wochenende besucht. Das das möglich ist, hatten wir vorher über den Sozialdienst im Krankenhaus der die Reha anmeldet in Erfahrung gebracht. So war die Trennung für alle nie so lange. Danach heißt es weiter Muskelaufbau (wenn man viel liegt, baut auch viel schnell ab!) und wenn es nur eine FNH war oder doch ein HCC welches komplett entfernt wurde gibts regelmäßige Kontrolle. Bei mir alle 3 Monate MRT. Es gibt keine Chemo im herkömmlichen Sinne, die bei HCC wirkt. Wenn gut operiert wurde, ist das das beste was passieren kann!
Meine Geschichte ist danach noch nicht beendet gewesen aber der Tumor war auch größer und hatte schon die Lymphbahnen gefunden! Bin dann nochmal operiert, dann TACE (Chemo in die Leber) und noch Transplantiert. Das ist von Beginn an 3 Jahre her und hier bin ich!
Doch die Statistik spricht für Dich, dass es wirklich "nur" eine FNH sein kann! Also, Kopf hoch und bereite Dein Kind ein bischen kindgerecht darauf vor. Das haben wir von Anfang an gemacht und sind bisher sehr gut damit gefahren und vor allem unsere Tochter! Kinder wollen die Wahrheit und sind Realisten!
Gruß

Lejean
13.07.2010, 00:16
Hallo CC72....

wow....ich freue mich endlich mal positives zu lesen....Wie geht es dir jetzt? Was sagen die Ärzte?Wie ist die Prognose??

Ich hoffe noch immer, dass (wie du sagst) die Statistik für mich spricht. Man hat mir auch immer gesagt, es kann kein HCC sein, weil ich zu jung bin, nix trinke etc... und da ich die Pille bis dato genommen habe, war es für die Ärzte gar keine Frage mehr... nur durch mein ewiges nerven...werde ich nun operiert...

Keine Frage, ich will unter normalen Umständen keine OP...aber die Angst überwiegt zu doll...so lasse ich mich lieber operieren um Gewissheit zu haben.

Was meinst du mit "der hatte die Lymphbahnen gefunden"?? Wie hat sich das bemerkbar gemacht? Wie haben das die Ärzte festgestellt?

Ich lag anfang Juni eigentlich im KH wg unklaren Lymphknotenschwellungen....alle Werte waren ok, Knochenmark, AFP etc... bei einem CT hat man dann diesen Tumor festgestellt..die eine Klinik meinte gleich HCC und die Uniklinik eben nicht (siehe oben)

Wenn ich nun lese, was du schreibst mache ich mir so meine Gedanken...deine "Leidensgeschichte" ähnelt doch meiner bis jetzt sehr....mh

Unsere Tochter haben wir schon sehr schonend versucht die Wahrheit zu vermitteln....so wie du schon schreibst....verheimlichen bringt eh nichts. Unsere Süßen merken es sowieso...und erst recht, wenn es um die Mama geht. Lea (so heisst mein "Mini-Monster" ;-) )ist nun sehr traurig, das ich "so lange" weit weg muss. Die Uniklinikliegt ca 90km von uns entfernt (1,5h Fahrt)...ich glaube das stört sie momentan am Meisten...

Gehst du zwischenzeitlich wieder arbeiten? Wie lange warst du zur Reha?

Wie gross war dein HCC?Hat man dich auch lange in dem Glauben gelassen es sei eine FNH?? Oder wurdest du auf anraten der Ärzte wegen HCC operiert?

Fragen über Fragen...Sorry....

Liebe Grüße!

Anja

cc72
13.07.2010, 22:56
Hallo, bei mir hat es auch ca. 3-4 Wochen gedauert bis zum Biopsie-Ergebnis. Allerdings hatte mein Hausarzt das erste Ultraschall wegen Knubbel am Bauch gemacht und schon so eine Ahnung gehabt. Er hat mich auch immer weiter geschickt obwohl nach besserem Ultraschall und MRT FNH bestätigt wurde und der Krankenhausarzt, der Kontrastultraschall machte hat letztendlich auch so ein Gefühl gehabt und die Biopsie durchgeführt. Dann OP und nochmalige Bestätigung nach Histologie. Mit der Histologie nach OP kam auch der Befund, dass die umgrenzende Lymphbahn mitbetroffen war (sog. Lymphangiosis carcinomatosa), jedoch keine Lymphknoten. Das hatte sich dann vor einigen Monaten insofern bestätigt, dass ich Knochenmetastasen habe.
Tumorgröße war damals über 10 cm und eine Prognose möchte ich bis heute nicht hören. Selbst wenn ich nur eine Chance von 2 Prozent hätte noch ein paar Jahre zu leben, wollte ich doch zu diesen 2 Prozent gehören oder?
Meine Reha war 3 Wochen und ausreichend, man bekommt aber ohne Weiteres eine Verlängerung, wenn nötig.
Ich war gerade heute zur Nachuntersuchung und in fast allen Röhren. Auch für mich heißt es wieder ein paar Tage warten, bis das Ergebnis telefonisch mitgeteilt wird. "Meine" Uni ist auch 2 Std. Fahrt von uns entfernt und unsere Tochter hat diese Fahrten aber immer gut mitgemacht und das nur am Wochenende. Ich hab tägl. zum Gute Nacht Sagen angerufen und mit ihr telefoniert. Mein Mann war öfter bei mir.
So, tu Dir noch was Gutes, schön viel Essen und dann ist das was da nicht hingehört endlich bald raus! Auch wenn sich unsere "Geschichten" scheinbar ähneln ist doch jeder Mensch so individuell, glaub daran, dass alles gut wird!
Drücke die Daumen für Dich!

Gruß

cc72

Lejean
13.07.2010, 23:28
Hallo CC72,

hab vielen Dank für deine Nachricht......

Ich drücke dir von ganzem Herzen die Daumen für Dich.....bleibe weiter so positiv gestimmt.... Ich bewundere die Kraft, die du ausstrahlst....Ich will auch kämpfen, ich weiss nur noch nicht wie....

Ja du hast völlig recht...Auch ich will und muss Leben....seid dieser ersten Diagnose ist eine Welte zusammengebrochen. Ich betrachte viele Dinge nun ganz anders als vorher. Noch vor 3 Monaten war ich ein Workoholic mit einer 80 Stunden Woche....und nun...ich geniesse jede Stunde, Sekunde mit meiner Familie.

Ich rede mir nun immer ein, dass es nur diese FNH sein kann/darf...... was mich aber dabei am Meisten beunruhigt sind diese Lymphknoten....was bedeutet dies und warum kümmert sich kein Doc darum? Waren bei dir auch alle Blutwerte ok?

Morgen früh muss ich wieder anrufen und fragen, ob ich dann übermorgen in die Klinik darf.....so wäre Freitag die OP...zitter

Ich würde mich weiter über Nachrichten freuen...auch wenn ich im KH bin...ich kann sie trotzdem lesen. ;-)

Ich drücke auch dir die Daumen.....

Grüße zurück!

Anja

cc72
15.07.2010, 22:00
Hallo! Wollte nur nochmal schnell ALLES GUTE für morgen (hoffentlich ist der Termin bestätigt worden) wünschen...die Daumen sind gedrückt. Wenns mal weh tut....ich hab noch so ne Weisheit gelernt, vielleicht hilft sie dir auch....wir sind alle zäher als wir glauben und es geht vorbei!

Ich denke morgen an Dich und freue mich schon jetzt über eine erste Nach-OP-Nachricht!

Gruß

CC72:winke:

Lejean
16.07.2010, 09:40
Hallo cc72,

dies ist leider keine Nach-OP Email....

Ich war gestern in meiner Uni...hatte alle Voruntersuchungen hinter mich gebracht und dann kam der Prof und meinte, er operiert mich nicht aufgrund der bereits gesagten Tatsache (jung, keine Zirrhose etc) ich solle die Zähne zusammenbeissen und alle 6-9 Wochen zum MRT kommen. Meine geschwollenen Lymphknoten kamen denen dann doch spanisch vor und sie haetten sie punktiert. Doch das möchte ich dann doch lieber Heimatnah im KH machen lassen...... Ich bin nun echt am Ende..... einerseits ist es ja schön, dass keine OP stattfindet...andererseits habe ich so weiteres warten. Das zeehrt an meinen Nerven/Kräften. Mein Umfeld redet auf mich ein, ich solle wieder arbeiten gehen...das würde mich ablenken....ich bin Filialleiterin und habe ein Team zu motivieren und zu führen. Mal ganz abgesehen von Leistung, die von mir erwartet wird. Ich kann das nicht.....

Ich verstehe nicht, warum man mich 3 Wochen auf die OP warten lässt und dann doch nicht operiert........

Mein Internist schreibt jetzt ein größeres KH in der Nähe an mit der Bitte um Lymphknotenentnahme und Kontrolle des Leberteilchens.

Es tut mir leid, das ich dich mit meinen Problemen so nerve,du hast sicher genügend eigene....Ich habe das Gefühl, momentan versteht mich keiner....ich habe eine riesengrosse Angst...die mir keiner nehmen will/kann...

Ich will endlich wieder normal leben/arbeiten ohne irgendwelche eventuellen hypotetischen Diagnosen....verlange ich zuviel?

viele traurige Grüße

Anja

tine28
16.07.2010, 15:40
Das gibt es doch nicht oder??

Die können doch nicht Abwarten wollen bis es zu spät ist (fals was ernstes ist),du hast ein Kind,hä also für mich Unverständlich.

Ist es jetzt ganz sicher das du keinen Leberkrebs hast oder nicht???

Du bist so tapfer,wahnsinn. Ich würde alleine schon von der Angst sterben.

Ich knuddel dich ganz feste.

Deine Tine

Lejean
16.07.2010, 15:58
Hallo liebe Tine28,

glaub mir ich bin nicht tapfer...ich kann es auch nicht mehr....ich habe das Gefühl die Welt hat sich gegen mich verschworen...alle reden auf mich ein....boah es ist der absolute Wahnsinn.

Die Götter in weiss sind nun zu 98% sicher, das es eine FNH ist. Gut, das freut mich. Ich möchte aber 100% Sicherheit, es geht um meinen Körper! Wer sagt mir, dass ich nicht zu den 2% gehöre??Ich hab Angst und bin allein gelassen. Mein Mann kann den Ärzten noch vertrauen und versteht mich daher nicht. Ich habe dieses Vertrauen aber verloren und weiss weder ein noch aus.

Der eine Arzt sagts so, der andere so...ich darf mir meine Diagnose dann vielleicht aussuchen??? So soll ich alle paar Monate zur Kontrolle. Wenn sich was tut kommts raus, wenn nicht nicht....Genau diesen Nervenkrieg wollte ich nicht. Ich will endlich Gewissheit...ist das so falsch?

Warum werde ich erst zur OP geladen und dann wird nix gemacht?Obwohl sich an den Befunden nichts geändert hat?

Drehe ich schon durch? Weil ich Sicherheit will? Verlange ich zuviel?

Ich bin am Ende meiner Kraft und habe auch schon über das andere Extrem nachgedacht...was ist wenn ich nicht mehr bin?

Sorry, dass ich meinen Gefühlen hier freien Lauf lasse..

traurige Grüße!

Anja

cc72
16.07.2010, 21:43
Liebe Anja,

na das sind ja Neuigkeiten, die mich aus den Socken hauen. Aber es gibt nichts was es nicht gibt. Versuch es in all den negativen Gedanken und Deiner Wut u. Angst positiv zu sehen. Ich hoffe natürlich, dass die Ärzte Recht haben und es eine FNH ist. Wenn die Lymphknoten aber etwas anderes zeigen, dann würde ja auf alle Fälle gehandelt. Und so ein HCC wächst nicht von jetzt auf gleich bei normalem Immunsystem. Vielleicht zum Trost: meine Schwägerin kam mit 4 geschwollenen Lymphknoten ins KH zur Entnahme und es hat sich gerausgestellt, es ist ein schwerer Verlauf einer aktiven Toxoplasmose. Woher weiß kein Mensch. Das ist nicht gut aber heilbar.
Laß dich krankschreiben und versuche die Lymphentnahme so schnell wie möglich durchführen zu lassen. Danach weißt Du wieder mehr!

CC72

Lejean
17.07.2010, 12:10
Hallo CC72...

vielen Dank für deine Nachricht. Ja, mich irritiert diese ganze Situation sehr. Ich bin traurig, verzweifelt, voller Angst etc...ich habe leider ein Umfeld, welches mich nicht versteht....alle meinen, ich sollte glücklich sein, mit der 98%igen Sicherheit...ich solle normal werden und wieder arbeiten gehen = ablenken

Ich kann das aber nicht....ich weiss nicht wie...

Ich habe schon alles bzgl der Lymphknoten abklären lassen....Knochenmark, Pfeiff. Drüsenfieber, Toxoplasmose etc...alles ohne Befund. Ich habe grosse Angst, das es immer noch im Zusammenhang mit der Leber steht...ich ich doch zu den 2% gehöre....

Ich verstehe die Doc´s nicht, warum bestellen die mich erst zur OP und dann doch nicht mehr?Ich solle mich doch über die ersparten Schmerzen freuen...

Wie es weiter gehen soll, weiss ich nicht.

Mein Hausarzt schreibt nun ein KH hier in der Nähe an, welches zur Kontrolle noch mal die Bilder schauen soll...und einen Lymphkoten entnehmen soll. Wie lange das jetzt wieder dauert, weiss ich nicht. Ich habe keine Kraft mehr...und habe zur Zeit niemanden, der mir halt geben könnte...ich werde bald verrückt.

verzweifelte Grüße!

Deine

Anja

sonja1973
18.07.2010, 09:54
Liebe Anja,

bin eigentlich im Gallengangskrebsforum (wg.meinem Mann 40ja) unterwegs und hab deine Geschichte still mitverfolgt. Ich kann mir vorstellen, was du für eine Angst durchstehst und vor allem es ist ja etwas in der Leber. Vertraue deinem Gefühl und lass dich nicht davon abbringen, wenn du meinst du musst es für dich 100% abklären dann tu das ..alle anderen, die nicht in deiner Situation sind haben gut reden und geben sich mit den 98% zufrieden..das reicht aber in Sachen Gesundheit nicht!! Die Götter in Weiß sind ebend doch keine Götter nur Menschen wie du und ich , und die täuschen sich auch. Ich spreche da aus Erfahrung mit meinem Mann. Letztes Jahr wo er Krebs in sich hatte, war der TM auch nicht hoch und keiner von den Ärzten hatte gedacht krebs. Operiert wurde er , weil er nicht alle 3Monate zum Stenteinsetzten in die Klinik wollte, das war sein Glück, denn da wurde festgestellt; shit, doch krebs! und auch dieses Jahr mit Schmerzen an der Niere hat man gesehen das Harnstau da ist, aber wieso weshalb das hat die Ärzte(aus 3verschiedenen kliniken) nicht interessiert..bis er dann wieder in die Uni gegangen ist, wo er operiert wurde und es wurden metastasen festgestellt..
Das heißt nicht, das es bei dir jetzt auch so sein MUSS. Aber klär das ab, damit du für dich ruhe hast..versuch es in einer Uniklinik , vielleicht muss es nicht sofort die große OP sein, aber je nach Größe des Tumors kann man eine Biopsie machen..hast du denn sonst irgendwelch symptome? müdigkeit, durchfall, nachtschweiß ??
Ich wünsche dir alles Gute und die nötige Unterstützung von deinem 'Umfeld
liebe grüße
sonja

Lejean
18.07.2010, 10:44
Liebe Sonja,

herzlichen Dank für deinen Beitrag. Es hilft mir sehr, mit Leuten zu "sprechen", die sich in meine Situation hineinversetzen können. Mein näheres Umfeld kann es nicht. "Die" sind eben nicht in meiner Situation und reden alle kräftig auf mich ein... "du musst", "du sollst", etc....

Ich möchte es für mich wissen....und eben nicht nur zur 98%, sondern zu 100%...

Ich warte nun ab, was hier in dem KH in der Nähe untersucht wird.... und auch was die Lymphknotenuntersuchung ergibt.... wenn es dann ENDLICH mal losgeht und sich ein Arzt, dazu herablässt, sich meiner "Geschichte" anzunehmen....irgendjemand muss es doch geben, der mir helfen will/kann..???

Dieses warten, diese Ungewissheit...ist da nun was?Ist nix? macht mich verrückt...es geht nichts voran..ich warte seit 8.4.2010....OHNE wirklich nenenswerte Erfolge, im Gegenteil....warten, warten, warten um dann noch von einer "Uni" zappeln gelassen zu werden.... TOLL...oder??

Ängstliche Grüße!

Anja :confused:

Bremensie
18.07.2010, 11:56
Hallo Anja,
deine Angst ist verständlich. Du hast wie es aussieht ein riesegroßes Karusell im Kopf dass sich nicht stoppen lässt. Ich denke mal dass sich dein HA bemüht dass du einen schnellen Termin im KH bekommst. Gibt es denn etwas in der nächsten Zeit,abgesehen von deiner Krankheit, worauf du dich freust?
Vielleicht kann dies dein Karusell im Kopf ein wenig zum Stillstand bringen. Natürlich wird es sich nach einiger Zeit weiterdrehen. Es geht ja darum das Kopfkarussell ein wenig zum Stillstand zu bringen. Vielleicht kannst du ja deinem Verwndten und Freundeskreis zum Ausdruck bringen wenn alle eventuell auch auf einmal auf dich einreden dass dich dies nur belastet und gar nicht Hifreich für dich ist du aber dankbar bist für ihre Ratschläge.
Ich drücke dir jedenfalls ganz doll die daumen und nehme dich ganz fest in den Arm.:knuddel:
LG Erika

Lejean
18.07.2010, 12:17
Liebe Erika,

hab dank für deine lieben Worte. Ich versuche seit Tagen mit meinem Mann zu sprechen. Er "will das Thema nicht mehr hören"...ich soll abschalten...ich kann es aber nicht..ich will Gewissheit....ist das so schwer zu verstehen?Ich möchte endlich Antworten und eine gesicherte Diagnose...und endlich jmd, der sich um diese sch... Lymphknoten kümmert...

Lt meinem Ehemann... soll ich zu einem Psychologen.... ich bin nicht krank im Kopf..ich war noch nie so klar.... ich möchte nur Klarheit und endlich wieder einen Mann, der hinter mir steht.

Ich suche gerade alle Unterlagen fürs KH zusammen...Gott sei dank habe ich mir alle Befunde kopiert...

Ach, warum nur kann sich daheim keiner in meine Situation hinversetzen?

Bin ich doch schon gaga und merke es nicht??

So, wie du schreibst, dreht sich in meinem Kopf alles und nichts darum...außer euch, kann ich mit niemanden ernsthaft darüber reden...ohne als verrückt abgestempelt zu werden....und das ist nicht gerade hilfreich :-(

Ich danke allen, die ein offenes Ohr für mich haben...

lg

Anja

Bremensie
18.07.2010, 17:57
Hallo Anja,
nein du bist nicht gaga. Allerdings hast du eine verkehrte Meinung was den Psychologen angeht. Ich kann dir dies nur aus eigener Erfahrung sagen. Es gibt sogar Psychologen die auf Patienten mit Krebs spezialisiert sind. Sie wissen um deren Sorgen und Nöte und eben auch Ängste. Mir hat in einer persönlichen Krise eine Gesprächstherapie bei einem Psychologen sehr gut helfen können. Wenn du dich darüber mit mir unterhalten möchtest kannst du mir gerne eine PN schicken. Angehörige sind mit den Ängsten des Erkrankten auch oft überfordert und fühlen sich hilflos und sind dann abweisend. Mein Lebensgafährte war auch an Krebs erkrankt und ich als Angehörige habe mich auch oft hilflos gefühlt. Ich war hilflos weil er mir ja eben auch nahe stand. Ich wußte oft nicht wie finde ich die richtigen Worte im Umgang mit ihm. Ich kann dich nur bitten wenn möglich nimm Hilfe von außen an. Es ist schon erschreckend dass in unserer doch so aufgeklärten Zeit viele Menschen immer noch ein veraltertes Bild über die Psychologie in sich haben.
LG von Erika

tine28
22.07.2010, 13:28
Meine liebe,

Was ich dir Anbieten kann wäre das wir mal Telefonnieren.
Bei mir kannst du dich Verstanden fühlen und Ausweinen oder Lachen wenn dir danach ist.
Wenn du auf mein Angebot eingehen möchtest dann schreibe mir per PN und wir können Nummern Austauschen.

Ich drück dich:knuddel:

cc72
22.07.2010, 22:14
Hallo Anja,

habe ein paar Tage nicht lesen können. Auch ich kann Dich gut verstehen. Du drehst am Rad und seit April ist auch wirklich schon eine lange Zeit vergangen. Wann ist die Untersuchung im KH in der Nähe? Hatten die in Leipzig ein Kontrastultraschall gemacht? Hast Du schonmal überlegt deine "Geschichte" an eine andere Uni zu schicken? Ich habe heute wieder am eigenen Leib erfahren, dass eine Zweitmeinung oft alles andere über den Haufen wirft - und das natürlich in positiven wie im negativen Fall....Wenn Du so beunruhigt bist, kann ich nur dazu raten. Z.B. Uni Mainz, Prof. Otto oder Dr. Heise ansprechen/anschreiben oder Uni Heidelberg oder Charite Berlin aber nur wenn Du in der Transplantchirurgie bist. Ich selbst habe die Erfahrung, in einem kleineren Zentrum ist der Kontakt persönlicher und es gibt nicht so viele verschiedene Ansprechpartner.
Grüße
CC72

Gabi24
27.07.2010, 17:49
Hallo Anja,
ich hab Deine Zeilen verfolgt. Bin selbst zwar nicht mit diesem Krebs betroffen sondern mit einem anderen (schwarzes Melanom). Ich möchte Dir trotzdem weiterhin alles Gute wünschen und die Kraft für Dich und Deiner Family die Ihr braucht. Wie geht es Dir jetzt????? Hast Du bereits die Lymphknoten unsersuchen lassen können?
Gaga bist Du ganz sicher nicht, diese Situation zehrt dermaßen an den Nerven.
Liebe Grüße Gabi

Lejean
27.07.2010, 20:20
Hallo Gabi und Ihr "anderen" lieben Menschen...

ich war heute bei einem Chirurgie Prof. der hat mir wirklich Mut gemacht....vor allem hat er sich Zeit genommen und mir alle Möglichkeiten erklärt.

Ich muss nun wieder Stationär aufgenommen werden. Dann wird mir ein Lymphknoten am Hals entnommen und histologisch untersucht. Außerdem soll bei mir eine Szintigraphie der Leber gemacht werden. Erst dann entscheiden wir, wie es weiter geht.

Ich bin nun gespannt und muss wieder warten :::----(((( bis ich einen Aufnahmetermin genannt bekomme... DRÜCKT MIR BITTE WEITER DIE DAUMEN...

An dieser Stelle auch noch mein herzliches Dankeschön an alle, die mich hier unterstützen. Es tut mir sehr gut, einfach meine Ängste und Nöte zu schreiben und immer wieder solche lieben Antworten/Mitgefühl zu bekommen.

DANKE

Eure

Anja

tine28
31.07.2010, 13:26
Daumen sind Gedrückt. Alles alles gute.

Bis bald mit hoffentlich guten Nachrichten.:pftroest: