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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rituximab - Bendamustin! Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?


Hazelnute
14.06.2010, 20:08
Hallo und guten Abend zusammen,

wie viele hier habe auch ich den Weg in dieses Forum durch die Erkrankung gefunden. Die Erkrankung meiner Mutter an einem diffusen, hochmalignen, großzelligem B-Zell-Lymphom ..

Die Krankengeschichte meiner Mutter ist eine lange.. zunächst war das Lymphom follikulär und wurde mit "watch and wait" und ab und an Leuceran und Prednisolon behandelt.

Mittlerweile wurde ein o.g. daraus und nach 23 Bestrahlungen und einer 2-wöchigen Erholungszeit stand heute morgen fest: Ab morgen R-Benda.

Hat eine/einer von Euch konkrete Erfahrungen welche möglichen Nebenwirkungen bei der morgigen 5 stündigen Rituximab-Infusion auf meine Ma zu kommen können?

Am Mittwoch und Donnerstag wird dann jeweils 1 1/2 Stunden Bendmustin injektiert.

Bin für jeden Hinweis sehr dankbar..

Herzlichen Dank und einen angenehmen Abend wünscht...

Hazel

Andorra97
14.06.2010, 21:36
Hallo,
Rituximab ist normalerweise gut verträglich. Meinen Mann machte es allerdings äußerst schläfrig. Den R-Tag hat er daher immer ziemlich im Bett verbracht :).

Mirijam
14.06.2010, 22:32
Ich habe Rituximab auch sehr gut vertragen. Von den Begleitmedikamenten wird man echt müde, man schläft nur noch. Am nächsten Tag ist es aber wieder ok. Manche frieren bei der Infusion (Schüttelfrost). Das habe ich persönlich aber nicht gehabt.

Viele Grüße an dich und alle Gute für deine Mutter

Mirijam

Hazelnute
15.06.2010, 08:16
Guten Morgen und Danke schön an Euch, Nicole und Mirijam.

Es ist mir ja klar, dass das völlig individuell ist und jeder z.T. anders reagiert. Nun ist meine Ma aber auch schon 75 Jahre und durch andere Krankheiten vorgeschwächt; meine Angst ist groß...

Jedoch, alles was ich bisher über Rituximab gelesen habe deutet darauf hin, dass die meisten es gut vertragen haben. Das macht Hoffnung.

Ich werd es gleich wissen, wie es von ihr vertragen wurde..

Schönen Tag für Euch..
Chris

Nanny39
16.06.2010, 12:51
hallo

also meine mutter ist 64 und hat auch schon ne menge hintersich...bekam jetzt 6 zyklen mit benda/ritux...anschliessend noch 2 mal nur ritx ..hat alles gut vertragen....bis auf die letzten 2 gaben ritux..da klagte sie über heftige knochen schmerzen...


liebe grüße
Nanny

Hazelnute
16.06.2010, 14:43
Hallo Nanny,

nachdem meine Ma gestern 5 Stunden!! Rituximab und heute 1 1/2 Std. Bendamustin erhalten hat muß ich sagen .. bin erstaunt, wie gut es ihr geht.

Keine Müdigkeit, keine Übelkeit, bisher nix.

Hoffe, das bleibt so. Das mit den Knochenschmerzen hab ich schon mal irgendwo gelesen. Scheint so, als ob der Wirkstoff bei einigen die Knochen angreift.

Vor dieser Therapie jetzt hat sie ein Nährstoff-Stayging gemacht; soll heißen, sie hat das Blut auf Vitamine und Spurenelemente untersuchen lassen und dabei ist u.a. eine heftige Vitaminose in Bezug auf Vit. D(3) herausgekommen. Seitdem nimmt sie ein spezielles Medikament mit Vit D3. Vielleicht hilft das bzegl. Knochenschmerzen.

Interessant ist, dass die Nährstoffe gerade bei Krebspatienten heftig im Keller sind. So auch Zink, Selen, Vit. C und Magnesium.

Da frag ich mich .. wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?
Sprich .. hat der Krebs die Nährstoffe heruntergeschraubt oder ist durch den Nährstoffmangel der Krebs überhaupt erst entstanden?

Fragen über Fragen ... :)

Hazel

Zicke
16.06.2010, 19:18
hallo hazel!

fünf stunden für das feine rituximab sind ganz normal, könnt ihr euch auch in zukunft drauf einrichten, denke ich... schön, daß alles gut vertragen wurde, dann bleibt das in der regel auch so... ist zumindest meine erfahrung, wenn man probleme mit rituximab hat, treten die sofort auf, keinesfalls später.

liebe grüße,

dat zickchen

Hazelnute
16.06.2010, 20:03
Hallo zickchen:winke:

hoffe sehr, dass Du recht hast.... und nicht wirklich noch am WE ein "Hammer" folgt. Das eine war ja, wie gesagt, Rituximab und das andere, heute, Bendamustin. Morgen muß meine Ma nochmal "ran", also noch eine Infusion und ich hoffe auch diesmal, das nix passiert...

Darf ich fragen ob Du auch Bendamustin erhalten hast? bzw. weshalb Rituximab?

Nur wenn Du magst .. bin sicher, es steht hier irgendwo im Forum, aber ich wollte jetzt nicht alles "quer"-lesen..

Hazel:o

Zicke
16.06.2010, 21:41
hallo hazel!

ich habe unter anderem rituximab erhalten, allerdings bin ich leider eine dieser wenigen ausnahmen, die hochgradig allergisch darauf reagieren. deshalb habe ich auch vorher nix dazu geschrieben, wollte abwarten, ob deine ma die erste gabe gut verträgt (wie wirklich fast alle außer mir...!). wollte einfach nicht die pferde im vorfeld scheu machen, in den allermeisten fällen wird es ja sehr, sehr gut vertragen. und das zeug ist so gut, daß man es mir trotz der allergie mehrfach gegeben hat, eben unter sehr strengen beobachtungen und mit jeder menge gegenmedikation. wie sagte der arzt damals so schön "auf die allergie gehen wir ja ein, aber das zeug muß rein!" :cool:

wenn du magst, kannst du dich ja mal durch meinen thread hühnern "ganz am anfang..." , aber keine bange beim lesen-- heute geht es mir gut und ich fühle mich gesund. war nicht immer leicht und es gab viele tiefe täler (und an nachsorgetermine gehe ich nach wie vor mit bauchweh heran...), aber im moment bin ich absolut fit!

liebe grüße, auch an deine ma!

dat zickchen

Elfriede Rottensteiner
17.06.2010, 01:07
Hallo Hazel!!!!!

Ich habe 6x Benda u. Rituximab bekommen, hatte keine Beschwerden, vielleicht ein paar kleine die aber nicht der Rede wert sind.

Hab alles gut vertragen, es ist auch ein sehr schönes Ergebnis herausgekommen, wenn du willst kannst es in meinen Tread ( Diagnose 21.8. ) nachlesen.

Liebe Grüße Elfriede

Hazelnute
17.06.2010, 22:47
Hallo Zick(chen), hallo Elfriede,

habt Dank für Eure Rückmeldungen.

Ja, so weit ist die "Spanne" offensichtlich .. von hochallergisch bis gar nichts merken.

Darf ich fragen, liebe Zicke(tut weh das zu schreiben:-) WIE Du konkret drauf reagiert hast? Mir fehlt ein wenig die Zeit/Muße, alle "Wohnzimmer" Beitrag für Beitrag durchzulesen, deshalb nochmal konkret die Frage..

Soweit ich das richtig gelesen/verstanden habe hattest Du, liebe Elfriede, ein follikuläres Lymphom? Schön, dass es Dir besser/gut geht und die Therapie offensichtlich die Richtige war.

Meine Ma hat ein großzelliges, diffuses B-Zell-Lymphom und nur auf mehrmaliges Bitten und Betteln ihrerseits wurde auf R-Chop verzichtet und stattdessen R-Benda eingesetzt. (von den Ärzten wird sie als sanfte Chemo verkauft).. ist sie das? .. sanft? Weil die Haare nicht ausfallen sollen? ... aber was ist mit den so wichtigen B- und T-Lymphozyten? Die sollen ja heftig in den Keller gehen...

Ich frage mich natürlich, inwieweit R-Benda bei DLBCL wirklich wirkt!!

Ich hoffe ..

Liebe Grüße an Euch.. Hazel

caitlin
17.06.2010, 23:09
Hallo Hazel,
auch ich möchte mich jetzt mal einmischen. Gute Wahl mit dem R-Benda! Mein Mann hatte beim ersten Mal RCHOP und so einige Beschwerden dabei. Jetzt hat er wegen Rezidivs gerade 6 mal RBenda hinter sich und für ihn wars im Vergleich zu RCHOP ein Spaziergang. Gegen Rituximab hat er damals beim ersten Mal heftig reagiert, mit Herzbeschwerden usw. Seitdem ließ man den Antikörper langsamer laufen, von da an gar nix mehr.
Es stehtjetzt die Abschlußuntersuchung noch aus, aber nach Auswertung des Ct kann man schon sagen, dass die Wirkung von RBenda sogar noch besser war als nach RCHOP.
Die Blutwerte waren so okay, dass der Abstand von vier auf drei Wochen verkürzt wurde. Allerdings waren die Leukos danach im freien Fall, aber es ist schon besser geworden.
Übrigens mein Mann hat das follikuläre Lymphom...
Nach der ersten RBenda, die stationär gemacht wurde, lief alles andere ambulant, er hat sogar weiterhin gearbeitet.
ALSO NUR MUT!!!
Alles Liebe
Caitlin

Zicke
18.06.2010, 09:38
hallo hazel!

bei meinem ersten allergieschub gegen rituximab habe ich heftigst schüttelfrost bekommen, bereits zehn mitnuten nach beginn der infusion. selbst mit massiven kortison-gaben hat man das erst nach über einer stunde in den griff bekommen (und auch dann nur, nachdem der stationsarzt beherzt nochmal 400 mg kortison intravenös gegeben hat!). beim zweiten mal habe ich dann gemeinsam mit dem arzt auf schüttelfrost gewartet, ätsch, gab es nicht... dafür sind mir (wieder kurz nach infusionsbeginn ) sämtliche schleimhäute im gesicht zugeschwollen und ich bekam keine luft mehr. diesmal war es ein anderer arzt, der sich so auf schüttelfrost festgelegt hatte, daß er das anschwellen zunächst garnicht ernst genommen hat, bis ich in panik rumgebrüllt habe...voll der checker....:rolleyes:

naja, danach gab es für mich bereits im vorfeld hochdosiert kortison und die rituximab-infusion wurde manchmal über zehn stunden gestreckt...

also, hazel... keine panik, auch als allergiker bekommt man das zeug, es dauert halt nur noch länger....

liebe grüße,

dat zickchen

p.s. beate mocte damals auch nie "zicke" schreiben und hat mir hier den lieben namen "zicklein" verpaßt...vielleicht ist das für dich einfacher?

Hilfe39
18.06.2010, 21:40
Hallo,

mein Vater bekamm auch R-Benda.

Die ersten zwei Behandlungen waren ohne NEBENWIRKUNGEN!

Danach Müdigkeit, Schüttelfrost, Essensstörungen, war aber nicht so schlimm wir haben die R-Chop abgelent! War auch die Richtige Entscheidung.


Viel Glück!

Hazelnute
21.06.2010, 19:11
Guten Abend und habt Dank für Eure "Erfahrungen" mit dem Zeug...

Das ist ja krass, liebes Zicklein:):, was Du über die Bekanntschaft mit Rituximab erzählen kannst.. mann, mann, mann ... Hut ab, dass Du nach dem ersten Mal nicht gleich alles "hingeschmissen" hast..(naja, welche Alternative gabs auch!?)
sehr tapfer.. puuh....

Herzlichen Dank auch an Hilfe39 für die Schilderung des Vaters; wenns im nachhinein die richtige Entscheidugn war... dann nimmt Man(n)/Frau das sicher auf sich.. die Frage ist immer... ist es die Richtige Entscheidung?

Auch für Herrn Y und FRau BB??? die Ärzte machen ja gern die Schublade auf und stopfen alle, die die ein oder andere Krankheit haben, da rein... und für diese Schublade gibt es dann auch nur diese Therapie... ich weiß nicht, ich bin derzeit etwas unruhig, meine Ma klagt über Rückenschmerzen, sprich es klingt eher wie Ischias-Beschwerden aber keiner will ihr da ein Schmerzmittel spritzen. Sie quält sich, kann kaum laufen und wird depressiv... *dickerSeufzer*

Habt ihr Schmerzmittel während der Chemo genommen? welche waren das? Ich habe von Paracetamol abgeraten, doch Ibuprofen und Diclo sind sind genau so sch...!

Hat jemand einen Tipp?

Danke.. Hazel

menalinda
21.06.2010, 21:09
Hallo Hazel!
Warum hat sich deine Mutter gegen R-CHOP entschieden? Meine Mutter hat selbst ein transformiertes Lymphom, allerdings hat sich dieses aus einer chronisch lymphatischen Leukämie heraus entwickelt und ist von der Prognose her schlechter als die transformierten follikulären NHL.
Bestehen irgendwelche Grundkrankheiten, die sich mit R-CHOP nicht "vertragen" hätten?

Was Rituximab angeht: Meine Mutter hatte überhaupt keine Probleme, noch nicht einmal Müdigkeit- viele werden ja tierisch müde davon.

Allerdings schwächt Rituximab enorm die Abwehrkräfte (auch noch lange Zeit nach Abschluss der Chemo) und macht anfälliger für atypische Lungenentzündungen.
Wenn Husten oder dergleichen auftritt, solltet ihr das dem behandelnden Arzt dann umgehend sagen.

Viele Grüße
menalinda