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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : üble Laune und Verzweiflung


baeri
06.07.2010, 10:24
Krebs war für mich immer eine Krankheit, die in weiter Ferne lag...die Mutter meiner Mutter hatte das, ganz entfernte Verwandte hatten das auch mal....aber nun, so nah an meiner Person?!

am Anfang war es so schön zu sehen, wie meine Schwiegermutter stolz darauf war, so viel abzunehmen, ohne gross etwas dafür zu tun. Sie sagte immer: "Wenn nur nicht diese starken Rückenschmerzen die letzte Zeit immer wären."
Als wenige Wochen später meine Schwägerin mitteilte, dass sie meine Schwiegermutter ins KH gebracht hätte mit Verdacht auf Gelbsucht, wurde uns allen irgendwie klar, dass sich da etwas anbahnt. Sie bekam einen Stent gelegt und die gelbe Farbe auf der Haut nahm ab.
Nach zig Untersuchungen stand nun fest. BSDK am Kopf der Bauchspeicheldrüse. Wir waren geschockt!!
Sie wurde operiert und brauchte diverse Wochen, um wieder auf die Beine zu kommen, da dieser Eingriff recht lange dauerte (ca. 8 Std.) und die Narbe auf dem Bauch riesig war. Ein Teil des Magens wurde entfernt, soweit ich weiss auch ein Teil des Dickdarms, des Dünndarms,der Bauchspeicheldrüse und die Lymphknoten großflächig rundherum. Die Ärzte teilten mit, dass sie nicht alles entfernen konnten, da der Krebs schon um die Arterie herumgewuchert wäre und sich zum Teil in die Wirbelsäule eingenistet hätte.
Einen Tag später, Notoperation wegen Nachblutungen. Wieder bangen!

Die Chemo begann direkt nach der OP und meine Schwiegermama vertrug sie sogar recht gut, weiss allerdings nicht, welche es war. Die Haare wurden ein wenig weniger, etwas müder als sonst, was aber auch noch von der OP kommen konnte, sonst nichts.

Nach einigen Wochen KH sah sie, bis auf den extremen Gewichtsverlust fast wieder genau so aus, wie ich sie damals kennenlernte.
Sie blühte auf und als der Arzt ihr Okotber des letzten Jahres mitteilte, dass der Krebs verschwunden sei (wir glauben bis heute noch, dass sie sich damals verhörte) erzählte sie jedem, dass sie den Krebs wohl besiegt hätte. Wir freuten uns so sehr darüber, dass wir alle Statistiken vergaßen, die diese Krebsart angehen.

Anfang diesen Jahres konnten wir zusehen, wie der Bauch extrem wuchs. Meine Schwiegermutter sah aus wie eine Schwangere. Wie sich herausstellte, hatte sich Wasser im Bauch und in den Beinen gebildet, und das nicht zu knapp. Im Krankenhaus saugten sie das Wasser ab, so dass es dann wieder etwas besser wurde, leider lief das Wasser immer wieder nach.
Auch merkte man, dass es ihr wieder schlechter ging,der Kreislauf spielte extrem verrückt und der Zucker ebenfalls. Durchfall war an der Tagesordnung genau so wie Erbrechen.

Garnicht lange her fiel sie beim Einkaufen in Ohnmacht und wurde ins KH gebracht, wo man feststellte, dass sie innere Blutungen hatte, man aber nicht genau lokalisieren konnte, woher die Blutungen kamen. Also wurde eine Darmspiegelung veranlasst, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Solange bekam meine Schwiegermutter Bluttransfusionen und Flüssigkeit über den Tropf weil sie kurz vor dem Austrocknen stand.

Wie sie uns nun mitteilte, hatte sie schon länger "Teer"stuhlgang. Diese Frau ist so .......man, entschuldigt bitte, aber sie will sich einfach nicht helfen lassen und teilt uns deshalb nicht ihre Schmerzen Sorgen oder gar Ängste mit.
Also bei der Darmspiegelung stellte sich heraus, dass ihr gesamter Bauchraum voll von Metastasen wäre, der Krebs durch eine Darmwand gewuchert wäre und dort eine Ader geplatzt sei, die verödet wurde und der Arzt teilte uns mit, dass wir nicht mehr lange Zeit mit meiner Schiegermutter hätten. Mein Mann, meine Schwägerin und die Ärzte entschieden, da meine Schwiegermutter noch Urlaub plant usw usw, ihr nichts von dem Ernst der Lage mitzuteilen und sie im Glauben zu lassen, dass es ihr nur vorübergehend so schlecht geht. Ich kann dies nicht unbedingt befürworten, auch nicht ablehnen aber es ist letztlich ihre Entscheidung.

Mittlerweile ist meine Schwiegermutter ein Zeichen ihrer selbst, nach 24 Std. Chemo mit glaube ich 5-FU , hat sie nur noch erbrochen, nur noch Durchfall gehabt, ist fast wieder ausgetrocknet und hat noch viel mehr an Gewicht verloren, das einzige "dicke" an ihr ist der Bauch. An allen anderen Stellen ist sie nur noch Haut und Knochen.

Sie ist so eine starke und liebe Frau und sie plant immer noch so viel, warum gibt es nur diesen besch*** Krebs?

Meine Frage ist, uns ist aufgefallen, dass sie seit mehreren Wochen sehr "aggresiv" ist und jeden anfährt, der sich keiner Schuld bewusst ist, vor allen ihren Mann. Wir haben gedacht es wäre eine Art ihren Unmut darüber zu äußern, dass sie auf Hilfe angewiesen ist, was sie nämlich nie war.
Es wurde uns aber auch gesagt, dass es 4 "Phasen/Stufen" in der Krebserkrankung gibt, und eine davon, diese extreme Übellaunigkeit wäre.

Gestern war ich wieder bei ihr und habe ihr geholfen die Wohnung zu putzen. Gut sah sie aus, etwas braun geworden, sie lächelte und zu denken, sie wird bald nicht mehr da sein, macht mich mehr als traurig.
Donnerstag gehts mit ihrem Sohn/meinem Mann zum Onkologen, Besprechung wie es weitergeht.......

blubberchen
07.07.2010, 23:33
Oh Man, es tut mir soo leid!
Das hört sich so einfach an: es tut mir so leid!
Aber ich habe es mit meiner Mutter alles durchlebt, und die Worte haben für mich eine völlig neue Qualität erhalten.
Es tut mir leid und es ist alles soo schrecklich und tut weh.
Ich weiß!
Liebe Grüße Uta

baeri
08.07.2010, 09:19
Danke für Deine Worte Blubberchen,

gestern war sie mit uns Fussball schauen. Wir haben sie abgeholt weil sie es sich so sehr wünschte mit der Gruppe (alles Freunde der Familie) zusammen zu sein und sie sass mit uns lange in der Runde, obwohl ihr kalt war und sie auch immer wieder einsackte aufgrund der Müdigkeit. Aber trotz 1000 mal fragen wollte sie bleiben ;)

Wenn sie nicht so mager wäre und wirklich Schwierigkeiten hätte beim laufen könnte man meinen, dass sie ganz gesund ist.
Sie lässt sich kaum anmerken, wie schlecht es ihr eigentlich geht.
Ich habe gestern das erste Mal gesehen, wie ihr aus der Haut Wasser austritt? Kommt das von der Lymphdrainage die sie bekommt?

Heut um 10:30 Uhr ist der Termin beim Onkologen. Ich hoffe ich werde direkt angerufen und bekomme Bescheid.

Luna88
08.07.2010, 11:51
Hallo Baeri,
es ist eine harte Zeit, man muss immer das Beste hoffen und darf nicht ans Aufgeben denken. Habt ihr euch auch schon bei anderen Ärzten erkundigt?
Einige sagen dir schnell was Niederschmetterndes,dass du denkst, es bringt nix mehr. Und andere machen dir Mut. Meine Mama hat seit April letzten Jahres BSDK, sie wurde operiert, heute hat sie "nur" mehr Lebermetastasen...wir hatten schlimme Zeiten, wo wir nicht mehr weiter mussten, sie hat abgenommen, es ging ihr sehr mies, war kraftlos....und dann ab Dezember gings wieder aufwärts. Im Juni dann wieder ein niederschlag, die Metasasten sind größer geworden. So ist das, ein auf und ab....am August bekommt sie in Deutschland eine regionale Chemo und wir hoffen, das haut hin. Sie fährt auch zu verschiedenen Heilern usw., einfach alles ausprobieren!
Ich drück euch die Daumen, dass es gut geht!

baeri
08.07.2010, 12:32
Hallo Luna,

weisst Du, das Problem ist, dass ich ja "nicht" zur Familie gehöre, sondern eben nur die Frau meines Mannes bin. Ich will mich nicht selber runterwirtschaften, aber es ist eben "nur" die Schwiegermutter.
Nicht aufregen, ich erkläre es Dir :

Ich bin schon lange Leserin dieses Forums und habe auch hier und da Vorschläge gemacht, die evtl in Angriff zu nehmen wären um einfach etwas zu versuchen. Z.b. als ich letztens wegen der Übelkeit und Durchfall den hier so gerühmten Kalmuswurzeltee angeschleppt habe, wurde ich fast gevierteilt, weil er so bescheiden schmeckt und Schwiegermutter sich erst recht (obwohl ich darauf hinwies) übergab.
Mein Mann weiss dass ich nur helfen will und schätzt dies auch, aber nachdem sein Sohn aus erster Ehe auch schon an Krebs starb in frühen Jahren, scheint die Familie in einer Art Schockzustand zu sein. Ich kann es nicht erklären, verzeih.

Wäre es meine Mutter Luna, würde ich sie weiss Gott wohin schleppen, ob es ihr passen würde oder nicht. Wie gesagt, nicht falsch verstehen.
Ich liebe diese Frau mit ihrer herzlichen Art wie sie mich aufnahm in die Familie, aber zur Zeit kann ich nur mit Anwesenheit und mit allen Diensten helfen , wo es eben geht. Sie ist so genügsam weisst?

baeri
08.07.2010, 12:34
Hallo Baeri,
es ist eine harte Zeit, man muss immer das Beste hoffen und darf nicht ans Aufgeben denken. Habt ihr euch auch schon bei anderen Ärzten erkundigt?
Einige sagen dir schnell was Niederschmetterndes,dass du denkst, es bringt nix mehr. Und andere machen dir Mut. Meine Mama hat seit April letzten Jahres BSDK, sie wurde operiert, heute hat sie "nur" mehr Lebermetastasen...wir hatten schlimme Zeiten, wo wir nicht mehr weiter mussten, sie hat abgenommen, es ging ihr sehr mies, war kraftlos....und dann ab Dezember gings wieder aufwärts. Im Juni dann wieder ein niederschlag, die Metasasten sind größer geworden. So ist das, ein auf und ab....am August bekommt sie in Deutschland eine regionale Chemo und wir hoffen, das haut hin. Sie fährt auch zu verschiedenen Heilern usw., einfach alles ausprobieren!
Ich drück euch die Daumen, dass es gut geht!


ein Auf-und ab war es auch bei uns, ich hoffe, dass die Chemo anschlägt und ihr diesen sch*** Krebs irgendwie besiegen könnte. LG Anja

baeri
08.07.2010, 12:38
Das Ergebnis vor dem ich mich so fürchtete. Der Tumor ist wieder weiter gewachsen. Der Arzt hat gesagt dass, wenn er es eingrenzen kann, wir uns auf ca. 3 Monate einstellen sollten. :weinen:

Mit einem Hospiz haben sie auch schon gesprochen, wo meine Schwiegermutter aber garnicht hin will. Auf jeden Fall weiss sie es jetzt und nimmt es sehr gefasst auf. Ich weiss....egal wie lange sie noch hat, sie wird sich diese Zeit so schön machen, wie es eben geht und ich werde ihr dabei helfen. Ich hoffe nur, dass sie weitestgehend schmerzfrei bleibt.

Luna88
08.07.2010, 18:33
Oh, das sind ja schlechte Neuigkeiten.
Du, kein Problem, du musst dich nicht rechtfertigen, ob das jetzt die eigene Mutter, die Schwiegermutter, eine Freundin...ist, ist ja im Grunde egal.
Ich denke, dass du dich sehr bemühst und wenn deine Ratschläge abgelehnt werden, kannst du nichts machen. Jeder meint es ja nur gut.
Wird deine Schwiegermutter noch eine Chemo bekommen?
Bei meiner Mama ist der Tumor in der Zeit, als sie Avastin (das dreht dem Tumor die Nährstoffe ab oder so, hemmt das Wachstum wenn ich mit recht entsinne), Tomudex und Irinotecan bekam, stillgestanden.
Sie bekommt ab August eine regionale Chemotherapie, direkter Zugang zur leber, wo die Metastasen sind, wir fahrene extra zu Prof Aigner nach Burghausen,der auf das spezialisiert ist. In Österreich hätten sie auch einer regionale gemacht, aber, nur die Standard-Variante und er dosiert sehr hoch und weiß, was er den Leuten gibt und was wirkt. Hoffentlich, stimmt das auch und er hat sich nicht nur gut "verkauft".
Morgen fliegen wir zu einem Heiler und hoffen, dass der unserer Mutter helfen kann...es ist ein Versuch wie so vieles auch.
Und ich verstehe dich, liebe Anja....manche Betroffenen "wollen" nicht so kämpfen wie andere, oder können nicht.
Schaut, dass ihr ihr beisteht, sorgt dafür, dass sie schmerzfrei ist...und dass sie, wenn es möglich ist, ihre Zeit nicht in einer krankenhausartigen Umgebung verbringt sondern so normal wie möglich lebt...und ich wünsche euch, dass es mehr als 3 Monate werden.

baeri
09.07.2010, 09:17
Hallo Luna,

ich kenne Burghausen sehr gut, ein wunderschöner Ort und von Prof. Aigner hab ich hier schon sehr viel gelesen. Ich hoffe sehr, dass Sie Deiner Mama dort helfen können. Gehts ihr denn soweit man das sagen kann, gut?

Die Ärzte werden bei meiner Schwiegermama nichts mehr machen. Nächste Woche soll sie noch einmal die Blutwerte überprüft bekommen und wenn die HB Werte nicht stimmen, noch einmal eine Bluttransfusion gegeben werden, ansonsten braucht sie nur bei Beschwerden ins KH.

Montag kommt der Pflegedienst zu ihr um zu schauen ob sie pflegebedürftig ist. Einmal wurde sie schon "abgelehnt". Es ist langsam nicht mehr zu fassen, was hier mit unserer Krankenreform passiert. Ich meine, wie krank muss man denn noch sein, um eine Pflege an die Seite zu bekommen?
Angeblich konnte Schwiegermama beim letzten Besuch noch zuviel alleine machen. Tzzz :confused:

Nächstes Ziel: Schwiegermama möchte in unserem Urlaub 1 Tag nach Holland, also werden wir das auch tun, Rollstuhl einpacken und dann los.

Dir und Deiner Mama liebe Luna ein schönes Wochenende und allen anderen die hier lesen ebenso.

Luna88
09.07.2010, 09:38
Im Moment geht es ihr recht gut. Die Chemo hat sie in den letzten monaten dann immer mehr beansprucht und v.a.die gallenblasenentzündung u die gastritis- aber auch das hats überstanden. eine kämpfernatur ist sie.

Das ist wirklich schlimm, wie schlecht es einem Menschen gehen muss, dass die der in die Pflegestufe kommt usw.. Ich hoffe, dass es bei euch diesmals klappt und auch der Urlaub! :knuddel:

tine28
10.07.2010, 21:05
Hallo Baeri,

Ich wünsche euch alles erdenklich gute und hoffe das ihr noch viel Zeit rausholen könnt aber in so einem Stadium sieht es eher schlecht aus.
Geniesst die Zeit die euch bleibt.
Ich habe meine Mutter im Februar verloren an dem.

Ü*brigens ich komme aus Burghausen und wohne gleich in der Nähe vom Krankenhaus.

baeri
12.07.2010, 09:22
Hallo Baeri,

Ich wünsche euch alles erdenklich gute und hoffe das ihr noch viel Zeit rausholen könnt aber in so einem Stadium sieht es eher schlecht aus.
Geniesst die Zeit die euch bleibt.
Ich habe meine Mutter im Februar verloren an dem.

Ü*brigens ich komme aus Burghausen und wohne gleich in der Nähe vom Krankenhaus.


Danke Dir Tine und mein herzlichstes Beileid wegen Deiner Mama.
Wir werden versuchen die Zeit die bleibt zu "geniessen"
In Schwiegermamas Worten.."Ich werde dem lieben Gott jeden Tag abknapsen, den es geht"

baeri
12.07.2010, 09:34
Manchmal frage ich mich wie stark meine Schwiegermama ist und was für ein kleines Weichei ich bin.

Sie sitzt vor ihrem Sohn und fragt ihn:" Sag mal, was hat der Arzt gesagt? Werde ich ersticken oder verhungern oder einfach einschlafen?" Und er meint dass sie sicher ganz friedlich einschlafen wird.
Dann teilt sie ihm mit, dass sie seinen Sohn im Traum gesehen hat, dass er sie rief und sagte Oma komm. Sie habe ihm aber gesagt, dass sie noch Dinge zu regeln hätte.

Ich war geschockt und fing natürlich wie seit Tagen an zu weinen.
Dazu muss ich sagen, dass wir alle an "irgendetwas" nach dem Tod glauben.
Wir haben dann um die Wette geweint und sie meinte, dass sie doch nichts dafür könnte. Als wenn einer sie dafür verantwortlich machen würde.

Ausser diesen nicht enden wollenden emotionalen Stunden war es ein schönes Wochenende wo wir sie richtig verwöhnten. Holten sie zum Frühstück und auch dicke Reistorte zum Kaffee. Ihr Garten (ihr ganzer Stolz)wurde bearbeitet und gesprengt.
Und am Abend habe ich ihr die von Wasser ganz harten Beine unter kühlem Wasser massiert und abgewaschen. Sie hat das sehr genossen auch wenn es mir in der Seele schmerzte zu sehen, was sie für Qualen leiden muss.

Heute kommt der Pflegedienst zum 2. Mal. Wehe....
Das Massieren hat ihr so gut getan bei der Hitze, dass sie um Wiederholung bat....sie bekommt sie heut abend wenn es etwas abgekühlt ist.

silverlady
12.07.2010, 09:39
hallo baeri

blocke nicht ab wenn es um den Tod geht. Lass sie reden, nimm das was sie sagt auf.
Es zeugt von einem großen Vertrauen. Irgendwann werden diese Zeit und diese Worte unendlich wichtig sein.

Für mich sind diese Worte zwischen meinem männe und mir ein so großer Schatz den ich in meinem Herzen bewahre.

silverlady

baeri
14.07.2010, 08:52
Das mit der Pflege scheint zu klappen, wenigstens ein Lichtblick in der düsteren Zeit.

Die Beine hat sich der Arzt angeschaut und ihr noch eine Lymphdrainage und eine Salbe gegeben, was ein wenig Erleichterung brachte.

Gestern ging es auf die Kirmes, den Wunsch hatte sie seit einer Woche, sie wollte einen Backfisch essen gehen. Also alle Mann los, Schwiegermutter in den Rollstuhl und ab. Sie hat den Backfisch fast geschafft *lächel*
Nach zwei Stunden gings wieder nachhaus, sie glücklich und wir auch, weil wir einen ihrer Wünsche erfüllen konnten. Nichts liegt uns mehr am Herzen als alle zu erfüllen. Nur den grössten, nämlich nicht zu sterben, da haben wir keinen Einfluss drauf :-(

tine28
01.08.2010, 13:10
Hallo baeri,

Wie geht es euch allen??

Ich hoffe doch gut.:pftroest:

baeri
09.08.2010, 11:56
Hallo Tine,

nein leider geht es garnicht nicht gut. :-(
In den letzten dreit Tagen hat sie sich komplett verändert. Sie ist wirr und vergesslich, was sie nie war. Ständig auf Hilfe angewiesen und, dass ihr jemand zur Hand geht.
Gott sei Dank hat es mit der Pflege geklappt, die nun morgens und abends nach ihr schaut. Wir sind dann zwischendurch des öfteren bei ihr. Zur Zeit bekommt sie wieder flüssige Nahrung und der Arzt kommt heute zu ihr Nachhaus zur Untersuchung.
Wir warten auf das Pflegebett, welches wir im Wozi aufstellen wollen, damit sie die quälende Hin- und herschlepperei vom Wozi ins Schlafzi nicht ertragen muss.
Man weiss garnicht mehr, wie man sie anfassen soll :-(
Die Reise, die wir mit ihr geplant hatten (alles war festgemacht) musste am We abgesagt werden. Sie selber sagt, dass sie es nicht mehr schafft.
Wir hätten ihr gerne diesen Wunsch noch erfüllt aber die Zeit hat es nicht zugelassen.
Das Schönste aber ist ihr Lächeln, wenn wir sie überraschen, z.B. mit einem Eis. Sie behält es max. 2 Std. im Körper weil sie dann erbricht, aber der Versuch allein und der Geschmack im Mund sagt sie, ist viel zu gut, es nicht zu versuchen. Sie ist so tapfer.....

CapozziI
09.08.2010, 19:57
Hallo Liebe,

ich lee schon seit einiger Zeit leise mit und Deine Zeilen schmerzen. Habe meinen Papa viel zu früh verloren. Ich möchte Dir sagen, dass ich mitfühle und die Situation für Dich sehr sehr belastend ist. Jeder Tag ist ein Hoffen und bangen auf eine erträgliche Zeit, die man dem Lieben und sich selbst wünscht.
ich wünsche Euch alles alles Gute und trotz allem nooch eine sehr liebevolle und intensive Zeit.

in Gedanken bei Euch

Iris :pftroest:

baeri
10.08.2010, 08:05
Danke Iris für Deine Worte, es tut mir leid, dass Du Deinen Papa verloren hast, wenn ich überlege wie wichtig mir meiner ist, mag ich nicht weiter darüber nachdenken :-(

Mein Mann hat sich nun krankschreiben lassen und wechselt sich nun mit meiner Schwägerin ab, so dass rund um die Uhr jemand bei Schwiegermama ist.
Gestern sagte sie, dass sie nun soweit wäre und das wohl das Ende wäre. Auf die Frage, ob sie Angst habe antwortete sie:" Nein, denn dann sieht sie ihre Schwester, Ihre Mama und ihren Enkel wieder."

Der Arzt war gestern da und er meinte nun hätte sie nur noch wenige Tage.Das Pflegbett kommt heute, dann wird einiges leichter, nicht nur für sie.
So wartet man Tag auf Tag und kann nicht verstehen, warum die Medizin so weit ist, die Forschung und mit dieser besch***** Krankheit nicht wirklich voran kommt.

Weisst Du Iris, Schwiegermamas Hauptaufgabe besteht zur Zeit darin, alle in ihrem Umkreis aufzubauen und zu trösten *lächel* Eigentlich wäre dies unsere Aufgabe bei ihr zu tun. Ich bewundere diese Frau so sehr, so tapfer und stark.

LG an Dich und Kopf hoch
Anja

tine28
10.08.2010, 20:19
Liebe Baeri,

Ich muss erstmal tief Luft holen weil ich sowas nicht gerne lese.
Wenn der Doc sagt es sind die letzten Tage dann geht mal von 3-10Tagen aus,also so war es bei uns.
,,Oh Gott gib dieser Frau Kraft und lass sie sanft über den Regenbogen gehen:engel:,,
Mir tut das soviel Leid vorallem weis ich das man die letzten Bilder und das Leiden nicht aus dem Kopf bekommt.
Ich habe alle Symptome von Tag zu Tag gesehen wo die Ärztin sagte das sei der Sterbeprozes bei Krebskranken.

Oh mir wird ganz anders,ich wünsche euch viel Kraft und halt mich auf dem Laufenden.

Es grüsst euch ganz lieb Tine :(

baeri
11.08.2010, 08:29
Hallo Tine,
wieder ist eine Nacht vorbei die geprägt war mit Übelkeit und starken Schmerzen. Mein Mann hat kaum ein Auge zugemacht (er schläft direkt auf der Couch neben ihrem Pflegebett).
Der Arzt kommt heute noch einmal und schaut, ob er ihr irgendwie die Schmerzen abnehmen kann bzw. ihr alles erleichtern kann. Ich denke nicht, dass sie es noch lange schaffen wird. Sie liegt den ganzen Tag mit halb geöffneten Augen da, schläfrig, weggetreten (was auch zum Teil von den Medikamenten kommt).
Sie hat sehr stark gebrochen gestern Abend, obwohl sie ausser künstlicher Nahrung und Tee nichts mehr zu sich nimmt.Das alles zehrt extremst an ihrer Kraft ;-(( Warum muss sich ein Mensch nur so quälen?
Ich werde diesen Anblick sicher auch niemals vergessen. ;-(

Ich hoffe die Arbeitszeit geht schnell vorbei, (konzentrieren kann ich mich eh nicht), damit ich schnell wieder bei meiner Familie bin, auch wenn es keine Hilfe ist, ihr wenigstens über die Wange streicheln, ihre Hände wärmen und bei ihr sein.

traurige Grüße an das wunderschöne Burghausen
Anja

baeri
12.08.2010, 07:57
Seit gestern abend halb sieben ringt sie mit dem Tod. Irgendetwas hält sie noch hier und wir wissen nicht was es ist. Wir waren die ganze Nacht bei ihr. Alle die ihr wichtig sind waren bei ihr.
Wir versuchten sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass ihr Enkel und ihre Mama ihr helfen wollen zu gehen.

Sie murmelt vor sich hin, sagt dass sie noch nicht mit will und dass sie noch da bleiben muss.
Trotz starken Morphiumspflasters sagt sie aua und auf die Frage, ob sie Schmerzen habe, antwortet sie mit nein.

Ich habe so etwas noch nicht erlebt und es ist grausam :cry:

angie II
12.08.2010, 18:35
Liebe baeri,
da dir keiner geschrieben hat, möchte ich dir sagen, du bist hier nicht allein mit deinen Sorgen.
Ich würde dich gerne trösten, aber wie?
Auch ich hab diesen Weg durch. Auch meine Schwiegermutter war an BSDK erkrankt, auch sie hat sich immer um andere gekümmert und konnte nicht loslassen. Die beiden sind sich wohl ziemlich ähnlich.
Sie kämpfen. Bei uns sagten die Ärzte, es wird bald passieren. Aber es ging noch ganz lange weiter.
Ich wünsche euch, dass sie nicht leiden muss. Ihr seid für sie da, mehr kann man nicht tun.Schmerzen, wenn denn da, ,mit Medikamenten lindern und Zuwendung.
Mehr bleibt uns nicht.
In Gedanken bei dir......
Herzlichen Gruß
Angie

baeri
13.08.2010, 08:52
Gestern nun ist sie im Kreise ihrer Lieben Zuhause eingeschlafen. Sie kämpfte noch sehr sehr lange.
Ich bekomme die Bilder und die Geräusche, die sie von sich gab, nur schwer aus dem Kopf, auch wenn man mir versicherte, dass sie davon nichts mehr wirklich mitbekam.

Wen gibt es da oben, der manche Menschen so "straft"?

Der Mann meiner Schwiegermutter hat beginnende Demenz und sein Erinnerungsvermögen ist nicht in Ordnung, so dass er den Tod seines Liebchens/Mausi (so nannte er sie auch noch nach 49 Jahren Ehe) gestern immer wieder neu erlebte. Immer wieder ein Zusammenbruch, bei ihr sitzen, nach dem wieso fragen und rausgehen, vergessen......

Sein letzter Blick gestern bevor er schlafen ging galt seinem Liebchen, dann fragte er .....wie geht es ihr denn? Ich hab nur geweint und tu es nun wieder...
Wir haben also noch eine Aufgabe vor uns, das Liebchen irgendwie versuchen zu ersetzen, was uns hoffentlich gelingt.

Wann hört der Schmerz auf??

Auch mit dem Gedanken, dass es ihr nun besser geht, wo auch immer sie ist, werde ich sie sehr vermissen.

Ich warte auf ein Zeichen von Dir, damit ich weiss, dass Du angekommen bist.
Du wirst für immer in meinem Herzen und in meinen Gedanken sein.

Deine Zuckerpuppe

Kirsten67
13.08.2010, 11:26
Liebe Anja,

es tut mir sehr leid. Ich möchte Dir meine Anteilnahme ausdrücken.

Die Bilder und Geräusche.... die gab es bei Papa auch.
Sie haben mich auch lange nicht losgelassen. Ich kann so gut verstehen, dass sie Dich quälen.

Sie werden aber verblassen, nicht vergessen, aber ihren stillen Platz im Hintergrund einnehmen.

Kirsten.

baeri
13.08.2010, 12:14
Liebe Kirsten,

vielen Dank für Deine aufbauenden Worte, nach alledem was ich hier gelesen habe über Monate weiss ich, wie schwer sie zu finden sind für Angehörigen.

Wir wollten heute nach der Arbeit mit ihr aufbrechen in Ihre alte Heimat, dort war sie seit Jahren nicht mehr und wir hatten ihr diese Reise zum Geburtstag geschenkt. Ihre strahlenden Augen habe ich noch in Erinnerung. Wir haben zu lange geschoben durch die Behandlungen und nun konnten wir ihr diesen Wunsch nicht mehr erfüllen, etwas, das mich neben dem ganzen Kummer auch sehr traurig stimmt.

Ich schick Dir liebe Gedanken Kirsten und danke nochmals

Michaela1984
13.08.2010, 14:45
Hallo Bäeri,
auch von mir mein herzliches Beileid. Ich habe meinen Papa vor fast genau 3 Monaten, nur ein halbes Jahr nach der Diagnose und der schlimmen OP die er noch so tapfer gemeistert hat, verloren. Es ging ganz schnell, während eines Urlaubs mit seinen Freunden! Er schlief einfach ein nach einem schönen Tag. Keiner hätte gedacht dass das alles so schnell geht, aber wenn ich so lese wie viele Menschen tagelang "sterben" und man als Angehöriger tatenlos zusehen muss, dann bin ich froh und glücklich dass er es so schnell geschafft hat, ohne große Schmerzen und ohne viel Leid!
Fehlen tut er uns nach wie vor. ICh höre oft seine Stimme. Abends wenn ich nach Hause komme fehlt er mir. Er war immer da und fragte mich wie die arbeit war, und und und.... Meiner Mama fehlt er auch, sie weint oft ganz alleine vor sich hin, wenn sie meint sie sieht niemand!!!
Aber irgendwann wirst du ihn in liebender Erinnerung behalten könne. ICh bin fast täglich an seinem GRab, manchmal sprech ich auch mit ihm. Das hilft mir schon!! Versuch es einfach so zu sehen, dass sie dort wo sie jetzt ist ein schönes Leben hat, keine Schmerzen, und und und.... UNd irgendwo wirst du sie wiedersehen!!
Seid so gut es geht für deinen Schw.Papa da!!! ICh seh es an meiner Oma, sie hat auch lecihte Demenz und sie erlebte den Tod meines Papas ziemlich oft!! Heute ist sie darüber hinweg, ein bißchen zumindest!!!

angie II
13.08.2010, 15:58
Liebe Anja,

auch von mir herzliches Beileid und ich wünsche dir viel Kraft, für die kommende Zeit.
Nun hab ich schon viele Sätze wieder gelöscht, weil sie so falsch erschienen, es ist wirklich schwer. Denn was sind die "richtigen" Worte?

Du hast bei mir geschrieben und ich kann dir nur sagen, wie es mir nun nach der Zeit geht.
Ich fand die Zeit der Krankheit schlimm, weil ich wusste, der Tag wird kommen.
Bin immer mit durch die Hochs und Abs.
Aber die letzten Wochen waren für mich kaum erträglich. Ich habe viel geweint und mich auch immer gefragt, warum muss sie nur so leiden? Die Geräusche und das Stöhnen hat mich nachts verfolgt und oft bin ich mit einem nassen Gesicht aufgewacht. Keiner kann diesen Schmerz verstehen, wenn er es noch nicht mitgemacht hat.
Auf der Beerdigung hatte ich fast keine Tränen mehr, sie waren schon geweint und ich hab mir immer gesagt, es wurde Zeit und es ist gut so. Sie ist erlöst worden. Sicherlich hätten wir sie gerne noch bei uns gehabt, aber doch nicht so.Jeder weitere Tag war eine Qual für sie.
Nun ist ein wenig Zeit vergangen und die schrecklichen Bilder verblassen.Die besseren Erinnerungen kommen wieder hoch.
Als meine Eltern starben, habe ich Jahre gebraucht. Ich wünsche dir eine gute Verarbeitung, lass den Schmerz zu, denn irgendwann holt er dich wieder ein.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Liebe.
Lass dich mal vorsichtig drücken.
Einen ganz lieben Gruß von Angie

kerstin86m
14.08.2010, 21:32
hi, meine Mami war 57 Jahre alt als sie starb dieses Jahr an der gleichen Krankheit. Ich habe deine Zeilen gelesen, ich weiß nicht warum ich immer wieder zurück komm aber ich habe hoffnung das es doch irgend jemand schafft. Was mich berührt hat war dies mit ihrem Sohn das sie ihn gesehen hat. Den meine Mami hat hat ihrer 2 verstorbenen Kinder gesehen, die bei der Geburt gestorben sind und jünger waren als ich. Die Kinder sagten zu ihr sie sollte bei uns in dieser Welt bleiben da diese so schlecht ist, sie hat auch ganz hofft ihre Mutter bei uns im Fenster gesehen. sie hat dann immer so gestart. Sie hat es mir mal erzählt und gesagt Kerstin weine jetzt bitte nicht aber ich muss dir was erzählen, natürlich habe ich geweint....
Glaubst du das es sowas gibt,das sie bei ihren lieben sind. Nach dem Tod meiner Mama hat eine Blume geblüht die nie geblüht hat nur immer Knospen bekommen hat und diese sind einfach immer abfallen, aber dann kammen die schönsten Blühten

tine28
15.08.2010, 11:29
Liebe Baeri,

Mein Aufrichtiges Beileid.

Jetzt hat sie es geschafft und was für sie eine Erlösung war ist für uns ein Alptraum.
Die Bilder sind bei mir immer noch nicht Erblast und ich träume sie immer wieder,es ist schrecklich und ich möchte das es Aufhört aber so einfach geht das nicht.,

Ich wünsche euch viel viel Kraft und wenn was ist weist du wo du uns alle findest.:knuddel:

Sei lieb gegrüsst von Tine:remybussi

baeri
18.08.2010, 12:32
Wenns nicht so traurig wäre....

Gerade haben wir ein Schreiben erhalten, in dem die Krankenkasse die Übernahme der Kosten Pflegestufe 2 ablehnt, das obwohl die Krankenkasse weiss, dass Mutter verstorben ist.

Abgesehen davon, dass so ne dusselige Kuh bei uns war, gesehen hat, in welchem Zustand Mutter ist, abgesehen davon, dass diese selbst sagte : ja, ohne Zweifel braucht sie die Pflegestufe 2, WEM nützt diese sch**** Pflegestufe jetzt noch?!? Und abgesehen davon, dass wir Pflegestufe 1 anerkannt hatten, wir reden von 6 Tagen Pflegstufe 2 aaaaaaaaaaaaah!

Ich find es eine Unverschämtheit sondergleichen von der KK !

So, das musste raus, bevor ich mit der netten Dame telefoniere, sonst hätte ich mich am Telefon vergessen :-(

CapozziI
18.08.2010, 20:58
Liebe Baeri,

habe leider erst heute Deine Zeilen gelesen und möchte Dir sagen, dass ich ganz feste an Dich/Euch denke und drücke. Ich sende ein riesengroßes Kraftpaket und wünsche Dir, dass Du bald Deinen Frieden finden wirst. Ich weiss, dass es im Moment unmöglich ist, daran zu glauben, dass der Schmerz erträglich wird. Mein Pappa ist über 2 Jahre tot und oft, bei Musik, Bildern oder anderen Gegebenheiten zerreisst es mich noch heute. Eigentlich ist er jeden Tag bei mir. Entweder schon morgens, aber spätestens vor der Nachtruhe.
Aber genug von mir, jetzt geht es um Dich. Sei versichert, dass Du nicht alleine bist und jederzeit von uns Trost erhälst. Wir haben alle das gleiche miterlebt und trauern mit Dir.

Sei herzlich gegrüsst und umarmt von Iris :pftroest:

baeri
24.08.2010, 12:23
Liebe Baeri,

habe leider erst heute Deine Zeilen gelesen und möchte Dir sagen, dass ich ganz feste an Dich/Euch denke und drücke. Ich sende ein riesengroßes Kraftpaket und wünsche Dir, dass Du bald Deinen Frieden finden wirst. Ich weiss, dass es im Moment unmöglich ist, daran zu glauben, dass der Schmerz erträglich wird. Mein Pappa ist über 2 Jahre tot und oft, bei Musik, Bildern oder anderen Gegebenheiten zerreisst es mich noch heute. Eigentlich ist er jeden Tag bei mir. Entweder schon morgens, aber spätestens vor der Nachtruhe.
Aber genug von mir, jetzt geht es um Dich. Sei versichert, dass Du nicht alleine bist und jederzeit von uns Trost erhälst. Wir haben alle das gleiche miterlebt und trauern mit Dir.

Sei herzlich gegrüsst und umarmt von Iris :pftroest:


Hallo Iris,

vielen Dank Dir und den anderen, die versuchen zu trösten. Bei vielen lese ich raus, dass sie noch lange lange trauern, ebenso wie ich.
Freitag ist die Beerdigung und ich bin seit Tagen nur noch in Tränen aufgelöst.

Ablenkung erfahren wir nur durch das Kümmern um ihr Liebchen, um das wir uns sehr gerne kümmern, gestern allerdings mussten wir ihn einweisen lassen, da er eine tiefe Depression hat. Wie ein trotziges Kind, weint , ist bockig, immer wieder bekommt er die Todesnachricht wenn er nach ihr fragt....ein beschwerlicher Weg,weil man nicht wirklich zur Ruhe kommt.

Die Aussichten, wie es jetzt allerdings mit ihm weiter geht sind doch sehr gut. Sie päppeln ihn auf, versuchen die Depression wegzubekommen und dann könnte er ein passables Leben führen sogar in einer eigenen Wohnung, wo wir alle doch vorher dachten, er müsse in ein Pflegeheim.
Und schon wieder kommt Wut in mir hoch, weil sich seit 8 Jahren keiner mehr diesen Mann angeschaut hat, er nur Medikamente nahm und immer weiter in die Depression versank, körperlich abbaute und Hirnmässig eh.
Mutter hatte genug zu tun mit ihm, auch noch bis knapp vor ihrem Tod.

Sie hätten beide das letzte Jahr was sie hatten so sehr geniessen können.....aber so...

Naja vielleicht verworren für Aussenstehende aber ich ärger mich jeden Tag aufs Neue über die dämlichen Korintenkacker was sich Ämter nennt und über manche Ärzte möchte ich auch ungern sprechen :-(

Fast zwei Wochen ist Mutter nun tot, sie fehlt überall und wenn ich an sie denke zieht sich mein Herz zusammen. Es ist schwer ohne sie auszukommen.
Wenn sie eins geschafft hat am Ende ihres langen Weges....sie hat zwei Familien wieder zusammengebracht *lächel* beide machten ihr die letzte Zeit so angenehm wie möglich und wo es vorher schien, als wäre keine Verbindung zwischen diesen Familien mehr möglich, machte Mutter das Unmögliche möglich....

Wie immer schon gesagt ...eine wunderbare Frau und wertvolle Person!!

Ich denke an Dich

Anja