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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehirnmetastasen entdeckt


Turbosunny
07.07.2010, 19:21
Hallo Liebes Forum,

durch Stöbern im Internet habe ich Euch entdeckt und möchte um Eure
Hilfe bitten:

Bei meinem Partner wurde im Dezember ein Tumor am Lympfknoten entdeckt.
Er wurde daraufhin bestrahlt mit 54 Gy. Außerdem bekam er bis zum 10.6.
8 Chemos mit Caelyx (50 mg/m KÖF). An diesem Tag wurde auch eine MRT
seines Schädels gemacht und es wurden Metastasen in der rechten Großhirn-
hemisphäre sowie links-zerebellär (steht so im Ärztebericht) entdeckt.

Ihm ging es bis Anfang Juni relativ gut trotz Chemo. Plötzlich ging es aber rapide bergab. Heute ist sein linkes Bein taub und ihm geht es körperlich sehr
schlecht.

Er bekommt keine Chemo und auch keine Bestrahlung mehr. Er wird nur noch
mit Tabletten (u.a.Fortecortin und Kebra) und Schmerzpflaster behandelt.
Ein Arzt sagte am Freitag zu ihm, er solle sich Gedanken über Hospiz machen.

Was bedeutet das? Das ist doch ein Todesurteil !! Wie sehr Ihr das?
Vor allem, weil er ja nicht bestrahlt wird. Im Internet steht doch, daß Be-
strahlung das Allerwichtigste wäre.

Kennt jemand von Euch alternative Behandlungsmöglichkeiten? Er lebt doch
noch und wir wollen wirklich alles probieren und kämpfen. Er hat einen starken
Lebenswillen. Wir wollen nicht aufgeben.

Ich freue mich jetzt schon auf Eure Antworten

Bärin61
07.07.2010, 19:44
Liebe Turbosunny, ich schenke mir die Freude dich hier begrüßen zu müssen, sei aber trotzdem willkommen!!!!
Ich kann dir leider keine anderen Behandlungen empfehlen, darf ich auch nicht-bin ja kein Arzt, aber ich kann versuchen dir Mut zu machen.
Selbst wenn sich eure Situation sehr schlimm darstellt solltet ihr versuchen eine Zweitmeinung zu bekommen, aber auch mit dem Hospitz Kontakt aufnehmen. Sollte die Zweitmeinung genauso ausfallen wie die Erste ist es dennnoch wichtig den Kopf hoch zu halten und nicht aufzugeben. Man kann dann zwar nicht mehr gegen die Krankheit kämpfen, aber doch noch so unendlich viel tun was nicht mittelbar mit dem Tod zu tun hat. Ich habe meinen Mann bis zu seinem letzten Atemzug zu Hause gepflegt und möchte davon nicht eine Sekunde missen. Auch wenn dein Mann ins Hospitz geht kannst du ganz für ihn dasein. Es ist eine sehr schwere Zeit für euch und ich wünsche euch ganz viel Kraft dafür, aber gemeinsam könnt ihr diesen Weg gehen.
LG............Bärin:pftroest::pftroest::pftroest:

HeikesFreundin
07.07.2010, 23:40
Hallo!

Auch wenn der Anlass nicht sehr schön ist: sei willkommen!

Ein Arzt sagte am Freitag zu ihm, er solle sich Gedanken über Hospiz machen.

Was bedeutet das? Das ist doch ein Todesurteil !! Wie sehr Ihr das?

Ich möchte Dir nichts ins Gesicht knallen, aber gleichzeitig möchte ich auch aufrichtig sein.
Leider kann ich Dir das auch nicht gegenteilig beantworten ... es bedeutet aber nicht, dass er JETZT sterben wird, sich aber langfristig Gedanken machen sollte darüber, wohin er möchte, sollte es ihm noch schlechter gehen.

Allgemein sagen Ärzte sowas
nicht mal eben so, denn in ein Hospiz kommt man nur mit einer zum Tode führenden Erkrankung, bei der nicht die Aussicht besteht dass man sie medizinisch wieder verbessern kann.

Ich habe in einem solchen Hospiz gearbeitet - und manchmal kamen auch Menschen dorthin zum "Aufpäppeln" und gingen dann erstmal für eine Zeit wieder nach Hause. Diese Zeit waren manchmal Tage, manchmal auch Monate. Auch eine Patientin, die entgegen aller Prognosen über 4 Jahre !!! (KEIN Tippfehler) im Hospiz war kenne ich.

Du solltest langfristig versuchen - ich weiß wie unsagbar schwer das ist - Dich mit dem Gedanken vertraut zu machen, ob Du ihn so sehr liebst, dass Du ihn gehenlassen kannst, wenn er einfach nicht mehr kann ...?

Lieben heißt manchmal auch loslassen müssen.

Aber erstmal wünsche ich euch von Herzen noch eine laaaaaaaange gemeinsame Zeit!

Angie

der_weg
07.07.2010, 23:49
Hallo Liebes Forum,

durch Stöbern im Internet habe ich Euch entdeckt und möchte um Eure
Hilfe bitten:

Bei meinem Partner wurde im Dezember ein Tumor am Lympfknoten entdeckt.
Er wurde daraufhin bestrahlt mit 54 Gy. Außerdem bekam er bis zum 10.6.
8 Chemos mit Caelyx (50 mg/m KÖF). An diesem Tag wurde auch eine MRT
seines Schädels gemacht und es wurden Metastasen in der rechten Großhirn-
hemisphäre sowie links-zerebellär (steht so im Ärztebericht) entdeckt.

Ihm ging es bis Anfang Juni relativ gut trotz Chemo. Plötzlich ging es aber rapide bergab. Heute ist sein linkes Bein taub und ihm geht es körperlich sehr
schlecht.

Er bekommt keine Chemo und auch keine Bestrahlung mehr. Er wird nur noch
mit Tabletten (u.a.Fortecortin und Kebra) und Schmerzpflaster behandelt.
Ein Arzt sagte am Freitag zu ihm, er solle sich Gedanken über Hospiz machen.




Naja, wenn der Arzt sagt man soll sich Gedanken über ein Hospiz machen, dann sieht es wirklich nicht gut aus.

Was mir bei dem Beitrag nicht klar ist, ist was der Primärtumor ist ?
Das im Hirn sind ja anscheinend Metastasen.
Ohne zu wissen, was für ein Primärtumor dahinter steckt, kann man ja auch nichts empfehlen oder versuchen, weil man gar nicht weiss in welche Richtugn das gehen sollte.

LG, Sophie

Turbosunny
08.07.2010, 10:14
Erst mal vielen Dank für Eure Antworten. Die helfen mir ganz arg. Sie
geben mir doch irgndwie Hoffnungen

zum Primärtumor: es ist ein Tumor im Lymphknoten, genau nennt sich das
Lymphknotenfiliaekonglomerat. Dieser wurde auch bestrahlt. Der wurde ja
auch tatsächlich kleiner. Im April ging es ihm so gut, wir haben einen wunder-
schönen Ausflug gemacht und beide dachten wir: es geht bergauf.

Dann kam der Absturz, daß er plötzlich sein Bein nicht mehr bewegen konnte.

Wisst Ihr, mir gehts so. Einerseits geb ich die Hoffnung nicht auf, er lebt ja
noch. Dann aber lese ich im Internet die niederschmetternden Beiträge über
Gehirntumore..Zur Zeit informiere ich mich aber auch mit alternativen
Methoden. z.b kam letzte Woche eine Zulassung zur Nano-Krebs Therapie.
Hat jemand von Euch schon davon gehört?

Ganz liebe Grüße

Heidi

der_weg
08.07.2010, 10:52
Hallo,

also der Begriff "Filliae" heisste eigentlich Metastasen, dann versteh ich das so, dass das im Lymphknoten bereits Metastasen eines (unbekannten) Primärtumors sind. Wo liegt denn der befallene Lymphknoten ?

Wenn der auch im Kopf/Hals Bereich liegt ware das zusammen mit den Hirnmetatsasen relativ typisch für ein Bronchialkarzionom (Lungenkrebs); da kommt es gelegentloch vor, dass man den Primärtumor nicht findet.
Denn könnte man es ggf mit einer Lungenkrebs spezifischen Chemo versuchen.

Hirnmetastsasen kann man normalerweise schon bestrahlen, es sei denn die wurden schonmal bestrahlt (was aber wohl nicht der Fall ist).

Das wird ihn beides nicht dauerhaft heilen, aber es wären ggf Optionen, wenn nichts anderes dagegen sprich, weswegen das bei ihm nicht geht.

Würde mir ggf in einem anderen KH eine zweite Meinung einholen.

LG, Sophie

Knuffel31
08.07.2010, 18:40
Hallo Heidi!
Mein Lebensgefährte hatte an dieser Studie der Nanokrebstherapie teil genommen. Sie ging damals nur bei Rezitiven eines Glioblastoms(Hirntumor).
Dafür mußten wir aber nach Berlin. Die Therapie ging über 4 Wochen lang. Meinem Schatz hatte sie damals 6 Monate dazu geschenkt,bis er letztentlich von mir gehen mußte,weil sich Bakterien im Blut befanden,wo man ned wußte,woher er diese bekam.Mit der Therapie hatte es nix zu tun. Er verstarb an einer schweren Blutvergiftung,die bei ihm die linke Herzklappe kaputt machte! Aber die Therapie ging nur für diesen Tumor.
Was in der letzten Zeit sich vieleicht schon verändert hat,kann ich dir leider ned sagen!
Schau mal auf diesen Link,vieleicht findest du ja was dazu.
www.magforce.de!
Alles Liebe und viel Kraft sendet dir Silke!

Turbosunny
09.07.2010, 09:40
Guten Morgen Ihr Lieben,

@Sophie: Der Tumor sitzt ganz oben beim rechten Bein, wo die Leiste dann
beginnt. Damit hat aber auch alles angefangen. Von einem anderen
Tumor ist mir nichts bekannt. In Tübingen wollen sie nicht bestrah-
len, ich weiss leider den Grund nicht. Als Nicht Verheirateter kriegst
ja keine Auskunft von den Ärzten. Wir überlegen jetzt als Zweit-
meinung Uni Klinik Heidelberg oder Robert-Bosch KH Stgt.

@Silke: Vielen Dank für Deine Info. Jeder Monat, den wir verbringen dürfen,
ist ein Geschenk. Jetzt habe ich auch von Wärmetherapien gelesen.
Da werd ich auch mal hinschreiben.

Bis später, alles Liebe Euch

Illuveromance1992
09.07.2010, 10:19
Hallo,

ich glaube die Nachricht kam erschütternd. Ich habe selber schon 2 Großtanten an einem Hirntumor verloren und leide selber an einem Hirntumor. Eine der beiden Tanten war Hospitz das war ihr Urteil und sie hat auch aufgegeben! Aber es ist wichtig zu kämpfen. Macht euch Mut und schenkt euch Liebe. Das hilft in erster Linie.
Fragt ob eine Bestrahlung möglich ist, es ist legitim sich mehrere Meinungen einzuholen.
Liebe Grüße von Anika

Bärin61
10.07.2010, 14:34
Hallo Turbosunny, um Auskunft über alle Belange deines Liebsten zu bekommen reicht ein Schriftstück in dem du mit allen Vollmachten ausgestattet bist. Rede doch mal mit deinem LG darüber ob es ihm Recht ist.

LG.......Ute:pftroest::knuddel:

Knuffel31
10.07.2010, 21:13
Liebe Heidi!
Bei uns gab es da keine Probleme! Wir waren da auch ned verheiratet.Ich war von anfang an immer bei jeder Untersuchung und besprechung dabei und wenn ned ,hab ich Rabatz gemacht.Einmal als wir in der Notaufnahme waren,als es meinem Markus so schlecht ging,wollten sie mich nicht mit zu ihm rein lassen,aber da hab ich denen aber Beine gemacht. War selbst bei den Nervenwasser untersuchungen dabei und hab ihn gestützt.Der Arzt wollte mich raus schicken,aber ich habe ihm unwiederruflich klar gemacht,das ich da bleibe. Du darfst dir ned alles von den Ärzten gefallen lassen,das mußte ich auch erst merken.Auch wenn ihr ned verheiratet seit,ihr lebt ja schließlich zusammen und auch dich geht es was an , was mit deinem liebsten geschieht.
Alles liebe Silke und lasst euch ned Unterkriegen!:winke:

HeikesFreundin
10.07.2010, 22:47
um Auskunft über alle Belange deines Liebsten zu bekommen reicht ein Schriftstück in dem du mit allen Vollmachten ausgestattet bist. Rede doch mal mit deinem LG darüber ob es ihm Recht ist. Aus leider eigener Erfahrung möchte ich dazutippseln:
WENN ihr solch ein Schriftstück aufsetzt dann unbedingt beim Notar, dann gibts wenigstens kein Wenn und Aber mehr in der Anerkennung des Schriftstückes.

Viel Kraft und Mut!

Turbosunny
14.07.2010, 22:17
er hat aufgegeben! er will keine Zweitmeinung mehr und auch keine untersuchungen mehr. jetzt ist auch noch der linke arm gelämt, jetzt kann er nicht mal mehr sms schicken. das ging letzte woche noch.

für mich ein furchtbares zeichen, dass diese sch...metastasen rasend schnell wachsen. am 31.7. hat er geburtstag. toller geburtstag

ich sitz grad da und könnte nur noch schreien oder alles kaputt hauen.
ich lieb ihn so sehr und muss ihn hergeben. warum nur??

Schnüffelchen
14.07.2010, 23:32
liebe turbosunny,

ich bin eigentlich bei den hautkrebslern unterwegs, doch beim stöbern kam ich grad in diesen thread.
es tut mir sehr leid was ich hier lesen muss, wieder eines dieser schlimmen schicksale :weinen:
aber ich bitte dich jetzt nicht auch "mit"aufzugeben. du weisst doch dass es nach so einer diagnose immer auf und ab geht und evtl steckt er gerade in einem tief und da ist es normal dass er einfach aufgeben möchte. aber du weisst nicht wie es morgen, übermorgen oder in einer woche ist. lass ihm die zeit, rede ein wenig über seine und auch deine gefühle, aber setze ihn nicht zu doll unter druck! es ist leichter gesagt als getan, ich weiss :( du bist grad deiner gedanken wahrscheinlich auch nicht mehr herr. es gibt kaum etwas schlimmeres als sich mit dem tod eines geliebten menschen auseinandersetzen zu müssen. nur versuche du jetzt den part der starken person zu übernehmen, auch wenn es noch so schwer fällt!
das was dein freund jetzt am meisten brauch ist deine bedingungslose liebe und das verständniss das ihm gerade die kraft fehlt. zeige ihm somit dass er auch noch zeit mit dir verbringen möchte und das sein wille vielleicht wieder geweckt wird...

was ich dir noch ans herz legen möchte; egal was jetzt passiert, versuche hier im forum aktiv zu bleiben, denn diese ganzenh vielen schicksale, ob sie deinem nun ähnlich sind oder nicht, die helfen dir enorm ein wenig besser auf die situation klarzukommen. bin auch noch nicht lange hier, nur als ich hier her fand und mir einiges von der seele schreiben konnte und viel ratschlag und austausch mit anderen hatte, ging es mir etwas besser, ich konnte meine gedanken zeitweise wieder besser sortieren.

ich wünsche euch von herzen alles gute und die nötige kraft für die nächste zeit! zeigt euch gerade in der wohlmöglich schwierigsten zeit eures lebens wie nahe ihr euch steht und das ihr auch diese hürde gemeinsam nehmt...egal mit welchem ausgang

liebe, aber auch sehr traurige grüße
Alessandra

HeikesFreundin
15.07.2010, 00:31
Auch wenn es sehr traurig ist und ich kein Arzt bin ... für mich klingt das alles nach Beteiligung des Bewegungszentrums.

Ich würde Dir so gerne Mut machen und Hoffnung schenken, aber manchmal ist genau das nicht richtig.

Was ich Dir und euch wünschen kann ist viel Kraft
und dass ihr tatsächlich einen Hospizplatz findet.
Dort wird Dein Freund liebevoll betreut werden und auch Du.

Nachdenkliche Grüße,
Angie (die Dir gern was anderes geschrieben hätte)

Turbosunny
16.07.2010, 10:20
ja, es ist das bewegungszentrum. ich denk mir oft, was kommt noch? kann
er plötzlich irgendwann nichts mehr sehen, weil so ein ding auf das sehzentrum geht? oder kann er auch den verstand verlieren?

mir gehts auch immer schlechter, nachts mit schlafen ist gar nicht mehr, ich kann einfach nicht abschalten. wenn ich an den orten vorbeikomme, wo wir so oft zusammen waren (Kneipen,Tennisplatz, Feste), dann denke ich, ich
werde wahnsinnig vor schmerz.

hey, ich bin echt froh, euch zu haben, die mir so liebe antworten schicken.
vielen dank an alle,

eure traurige heidi

HeikesFreundin
16.07.2010, 15:33
Was noch kommmt ist sehr unterschiedlich, so, wie auch die Menschen unterschiedlich sind. Viele Krankheiten haben verschiedene Verläufe bei verschiedenen Patienten.

Ja, es kann sein, dass er irgendwann nichts mehr sieht ...
es kann auch (wie bei uns) so sein, dass er vielleicht nicht mehr sprechen kann und es kann auch sein, dass es durch den Tumor zu Wesensveränderungen kommt. zB gibt es Verläufe die einer Regression ähneln und die Patienten muten an, als hätten sie einen frühkindlichen Greifreflex ...

Genaueres kann Dir ganz evtl ein erfahrener Arzt sagen, aber selbst ein Arzt weiß einen Verlauf nie zu 100% - da spielen lediglich Erfahrungswerte eine Rolle.

Dass es Dir immer schlechter geht wundert mich nicht - es ist schwer und sehr schmerzlich sich mit einem wahrscheinlich bevorstehenden Tod auseinanderzusetzen, da stößt man schnell an seine Grenzen. Es ist ja nicht nur der Abschied von dem Menschen den man liebt ... man muss ja auch einen Abschied von vielen anderen Dingen finden - zB Träumen.

Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Du Dir in Deinem reellen Umfeld jetzt schon Unterstützung suchst, zB bei der Hospizstiftung ....? Dort sind Menschen die einen durch diese schwere Zeit so gut es eben geht begleiten.
Und wenn Dir die Anteilnahme hier im Forum gut tut, dann wird es die Anteilnahme in der Realität noch viel mehr tun.

Du wirst viel Kraft brauchen ... man sollte aber nie vergessen: der andere hat den Weg ins Ungewisse vor sich und muss sich von viel mehr verabschieden als man selbst. WIR verlieren einen Menschen und unsere Träume ... der andere verliert ALLE Menschen, seine Träume und sein Leben ...

Irgendwann im Krankheitsverlauf wirst Du in Dir spüren, dass es gut ist, wenn er jetzt die Kraft findet loszulassen - weil Du ihm weiteres Leid ersparen möchtest.

Eine Zimmernachbarin hat ihren Mann in seinem Bett liegend fotografiert und sich jeden Abend hingesetzt und sich gesagt: so hat er es nicht verdient - ich muss ihm helfen indem ich die Bereitschaft entwickele, ihn gehen lassen zu können. Vielleicht würde Dir sowas auch helfen?

Lieben heißt auch loslassen müssen ...

Wenn Du mir per PN vielleicht Deine Stadt schickst in der Du lebst, dann bin ich Dir gern behilflich auf der Suche nach einem Hospiz in eurer Nähe (meistens kann man dort auch als Angehörige übernachten) und auch anderer Unterstützung für Dich ... Ist nur ein Angebot.


Fühl Dich liebevoll umarmt!
Angie

Schmitti2603
16.07.2010, 22:54
Hallo Turbosunny,

du schreibst mir irgendwie bekannte sachen, mein Mann hatte Speiseröhrenkrebs und hatte Metas im Gehirn. Diese plötzlichen Lähmungserscheinungen hatte mein Mann auch. Wir haben genauso wie ihr einen Urlaub gemacht und als wir zurückkamen konnte er sein Bein nicht mehr bewegen. Es waren Metastasen im Liquor. Er bekam noch Bestrahlung allerdings wurde diese dann abgebrochen, weil mein Mann vor lauter Morphium und Schmerzen nicht mehr konnte. Leider ging es dann verdammt schnell. Erst linkes Bein, dann rechtes Bein, dein Steiß, dann linker Arm und irgendwann fast der rechte Arm auch noch. Am letzten Tag bekam er dann nur noch schlecht Luft. Leider ist mein Mann am 24-04-10 gestorben. Er hatte wahnsinnige Schmerzen und er wollte nicht gehen. Ab den Lähmungserscheinungen hatten wir nicht mal mehr einen Monat miteinander, es war für mich die schlimmste Zeit meines Lebens. Alles zusehen und nicht helfen zu können.

Wurde bei deinem Freund schon das Liquor untersucht?

LG Birgit

Und viel, viel Kraft

Hoffnung09
16.07.2010, 23:04
Auch ich möchte dir gute Worte schreiben, finde aber nicht die richtigen dazu. Alle meine Beiträge findest du unter meinem Namen Hoffnung09. Unser 5 jähriger Junge hat vor einem Jahr die Diagnose Medulloblastom IV (Hirntumor) erhalten. Es brach eine Welt für uns zusammen. Nach 7 monatiger Therapie (Hochdosis Chemo und Stammzellentransplantation) ging es ihm sehr gut. 6 Monate später, April 10, ein paar Tage vor der Kontrolle, musste ein MRI gemacht werden, und er war voll Metastasen, dass man nichts mehr machen konnte und unser Junge 12 Tage später! in unseren Armen eingeschlafen ist. Es ging so wahnsinnig schnell. Wir hatten Zeit Abschied zu nehmen. Heute weiss ich nichts mehr, was ich zu ihm noch hätte sagen wollen. Sagt alles, was ihr noch sagen möchtet. Die Würde und die Erinnerungen an einem gliebten Menschen ist wie ein unbezahlbarer Schatz.

Ich wünsche euch viel Kraft für die bevorstehende Zeit....

schnuffine09
17.07.2010, 14:25
Liebe Turbosunny,
bin gerade beim Surfen auf deinen Thread gestoßen. Auch ich möchte dir viel Kraft für die kommende Zeit wünschen. Was noch auf euch zukommt, kann wohl niemand genau sagen. Bei meinem Vater war es ähnlich, die Lähmung schritt immer weiter voran, er wollte nicht gehen, sondern kämpfen um sein Leben, aber er hatte keine Chance. Ich fand es furchtbar, das alles mit ansehen zu müssen. Dass er sterben könnte und wird, war ganz lange nicht in meinem Kopf. Trotzdem kam der Punkt, an dem ich mir langsam wünschte, dass er nicht mehr leiden muss. Ihn dann wirklich gehen lassen zu können, wir waren bei ihm, als er ging, war auch möglich, weil wir sehr viel Unterstützung vom Pflegedienst und vom abulanten Palliativteam hatten. Er war bis zuletzt bei uns zuhause, wir wollten ihn nicht weg geben. Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe ja auch ein ambulantes Palliativ-Care-Team? Diese sind unglaublich lieb und unterstützend, für den Betroffenen ebenso wie für die Angehörigen.
Liebe Grüße
Schnuffine

Turbosunny
17.07.2010, 18:04
danke, vielen dank für eure beiträge.

er ist wieder ins krankenhaus gekommen. seine blutwerte sind extrem schlecht geworden durch die chemo tabletten, die er bekommen hatte. jetzt hat er eine bluttransfusion bekommen.

es ist so schrecklich, ihn so zu sehen. er sah heute so furchtbar aus, beinahe wie schon tot. und teilweise hat er heute wirres zeug geredet. er wollte die zeitung lesen, hat sie dann verkehrt gehalten und drauf gestarrt. dann wiederum haben wir klar miteinander sprechen können.

sie haben ihm eine windel umgelegt, er kann nicht auf die toilette gehen.

es ist so grausam, das sehen zu müssen.
meint ihr, es macht sinn, wenn ich selber zum arzt gehe und mir irgendwas verordnen lasse, daß ich nicht verrückt werde?

schnuffine09
17.07.2010, 20:52
Liebe Turbosunny,
ich kann dich so gut verstehen, da es bei meinem Vater so ähnlich war.
Wenn du das Gefühl hast, es könnte dir helfen, dann geh zu einem Arzt, meine Mutter hat das auch getan und hat Tabletten bekommen, um diese Zeit einigermaßen aushalten zu können.
Ich wünsche dir viel Kraft
Schnuffine

Schnüffelchen
17.07.2010, 23:41
liebe heidi,

es tut mir so leid für dich! soetwas muss wirklich grausam sein und geht bestimmt sehr auf die psyche. vielleicht solltest du dir nicht nur etwas verschreiben lassen, sondern dir evtl gleichzeitig auch noch einen therapeuten suchen mit dem du das ganze aufarbeiten kannst. werde das jetzt auch tun, denn ich merke langsam wie meine depressionen immer überhand nehmen und auch immer heftiger werden.
auch wenn seine handlungen und sein verhalten immer komischer werden, versuche ihm normal gegenüber zu treten und so mit ihm umzugehen wie du es sonst immer getan hast. sei für ihn da, vermittel ihm stärke und geborgenheit, das braucht er jetzt am meisten!

ganz ganz viel kraft und mut für die nächste zeit!

Turbosunny
19.07.2010, 20:10
Heute war ich wieder bei ihm in der Klinik, Bin stundenlang nur neben ihm
gesessen und habe ihm seine Hand gehalten. Er ist nicht mehr ansprechbar, ist immer wieder ganz kurz erwacht und war wieder weg.

die ärzte sagen, es kann sein, daß er ins koma fliegt. oder es kann sein, daß er heute nacht.......nein, ich wills nicht schreiben.

kann das sein, daß es so rasend schnell geht? war es das gewesen?

ich sitz gerade vor dem pc und verspüre nichts, gar nichts. nicht mal trauer. mein kopf ist so leer, so leer war er in meinem ganzen leben nicht.

HeikesFreundin
20.07.2010, 11:55
... ich denke, Du solltest Dich gedanklich damit befassen, dass es JEDERZEIT passieren kann. Aber damit sollte sich jeder Mensch auseinandersetzen, nicht nur, wenn jemand so krank geworden ist ... oft steht man wie geschockt da, wobei "das" auch an jedem anderen Tag durch Unfall oder anderes passieren könnte ...

Manchmal ist es gut wenn es zu Ende ist - für den, der sein Leben loslassen muss und auch für den der an seiner Seite ist, denn diese Angst vor "dem Augenblick" macht einen verrückt ...

Ich wünsche Dir soooooooooooooooooooooooooo viel Kraft
und fühle so sehr mit Dir, auch wenn meine Worte für Dich vielleicht hart klingen mögen.

Turbosunny
20.07.2010, 16:17
es ist vorbei...heute morgen um 11.15 uhr hat das herz aufhören zu schlagen. er ist aus der tiefen bewusstlosigkeit von gestern nicht mehr erwacht.

ich hoffe, dass er jetzt an einem besseren ort ist. ich hab heut zu ihme gesagt, daß wir uns auf jeden fall wiedersehen...

HeikesFreundin
20.07.2010, 17:00
... sei von Herzen mitfühlend gedrückt.

:pftroest:Vielleicht heißt lieben auch loslassen, wenn
wir wissen, dass es besser ist für die, die wir lieben :pftroest:

Ich wünsche Dir, dass jemand bei Dir ist,
in dem Du jetzt eine Stütze findest - so, wie auch Du
eine große Stütze gewesen bist.

Und ja - man wird sich wiedersehen, daran glaube auch ich sehr fest!

Traurige Grüße,
Angie

Schnüffelchen
20.07.2010, 17:29
mein aufrichtiges beileid!!!

mir fehlen die worte, denn dass es dann doch so schnell ging das schockiert mich immer wieder aufs neue :(

ich wünsche dir ganz viel kraft die nächste zeit zu überstehen

Schmitti2603
24.07.2010, 23:01
Hallo Turbosunny,

habs gerade erst gelesen, ich wünsch Dir viel, viel Kraft. Ich kann nichts dazu sagen, deine Geschichte erinnert so an unsere. Mein Beileid, find ich immer so einen dummen Spruch. Es gibt viele, die genau das durchmachen, was du jetzt durchmachst oder das wir durchmachen....

Schreib wenn dir nach Reden zumute ist, ich bin jederzeit da...

Liebe grüße Birgit

Hoffnung09
26.07.2010, 08:47
Auch ich lass dich ganz fest umarmen. Ich weiss selber, dass die besten Worte dich nicht trösten können. Der Schmerz sitzt tief und es tut schrecklich weh. All die schöne Zeit, die man mit dem liebsten verbringen konnte, alles so unbeschwert. Man konnte die Welt umarmen, so gut ging es einem. Dann plötzlich wird einem der Boden unter den Füssen weggezogen, aus heiterem Himmel die Diagnose und plötzlich kommt von 0 auf 100 das Thema Tod auf einem zugerast, keine Chance noch etwas anderes zu tun oder keine Chance dem zu entgehen. Plötzlich heisst es Abschied nehmen. Das Leben ist nicht fair!!! Es gibt soviele schlechte Leute in dieser Welt, warum wird einem das Liebste genommen??? Tröstend zu wissen, irgeneinmal wird man das Liebste, was einem so tragisch genommen - WIEDERSEHEN.:weinen::weinen::weinen::weinen:

Gruss

Turbosunny
26.07.2010, 19:32
hallo ihr lieben,

mein leben geht gerade wie im trance weiter. mir ist gerade alles egal,
ich weiss, es muss weitergehen. ich denke, ich werd es auch irgendwie schaffen, aber wie und wann.

am donnerstag ist die trauerfeier, davor habe ich wahnsinnig angst. wie steh ich die durch?

ich weiss, ihr erlebt alle diese schrecklichen schicksale mit dieser bösen, hinterhältigen krankheit. der mensch kann auf den mond fliegen, aber so was kann er nicht heilen.

ich danke euch von ganzen herzen für eure zusprüche....die tun so gut

traurige grüße

RebeccaG
27.07.2010, 21:23
Liebe Turbosunny

Mein aufrichtiges Beileid.
Wie du die Trauerfeier überstehst fragst du. Es geht einfach.
Ich habe vor einem Jahr meine Mutter verloren. Und ich hatte auch wahnsinnige Angst vor der Trauerfeier. Am Ende jedoch war es gar nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte.
Meine ganze Familie war dort gewesen und das gibt einem unwarscheinlich viel Halt.

Ich werde ebenfalls an diesem Tag ganz fest an dich denken.

Versuche ein wenig zur Ruhe zu kommen und glaube mir Zeit heilt alle Wunden.

Fühl dich :knuddel:

Gruß Beccy

Auntie Little
28.07.2010, 07:54
Liebe Heidi,

habe es eben erst gelesen und bin schockiert. Es tut mir soooo leid für Dich. Fühl Dich mal ganz lieb :knuddel:

Er ist jetzt bestimmt an einem besseren Ort. Ohne Leid und Schmerz.

Du schaffest das morgen. Da bin ich mir sicher.
Warst Du schon beim Arzt und hast Dir was verschreiben lassen? Muss ja nicht zur Dauereinrichtung werden, aber für ein paar Tage sicherlich eine gute Lösung.

Schick Dir noch ein dickes Kraftpaket.

Traurige Grüße
Birgit

Schnüffelchen
28.07.2010, 14:39
hallo liebe heidi,

ich werde auch ganz fest an dich denken und versuche dir etwas kraft zu schicken!!!

fühl dich umarmt, du schaffst das ganz bestimmt!!!:knuddel:

Turbosunny
19.08.2010, 17:47
jetzt sind es 4 Wochen her, seit das alles passiert ist und ich möchte mich
einfach mal wieder bei euch melden.

mir geht es gar nicht gut. ich habe zwar vom arzt tabletten zur beruhigung bekommen, aber die helfen nicht wirklich. ich stehe gerade neben mir selber und dieses leben kotzt mich so an. echt, ich habe die dümmsten gedanken. beim autofahren denke ich: scheissegal, vielleicht fährt ein lkw in mich rein, dann könnte ich zu ihm gehen..

mir macht nichts, aber auch gar nichts mehr freude. ich stehe jeden tag auf, durchlebe ihn irgendwie und freue mich, wenn er vorbei ist. jede nacht hoffe ich, von ihm zu träumen, aber selbst das schaffe ich nicht.

wie soll das nur weitergehen??

Wasser13
19.08.2010, 18:21
Liebe Turbosunny,

mein Mitgefühl für Dich und zu Deinem Verlust. Deine Zeilen lesen sich beunruhigend (und ein Lkw ist keine Lösung). Man steckt den Verlust eines geliebten Menschen nicht einfach so weg. Trauer braucht Zeit und vier Wochen sind ja fast nichts.

Nachdem die Tabletten offenbar keine Besserung bringen - ... vielleicht solltest Du Dir psychologische Hilfe nehmen, vielleicht auch mal über eine Kur nachdenken ...

Träume lassen sich nicht erzwingen - sie kommen von ganz alleine ...

Liebe Grüße :knuddel: