PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brustamputation bei DCIS?


23.10.2003, 13:47
Bei mir wurde am 14.10.03 ein ausgedehntes DCIS (duktales carcinoma in situ) entdeckt und entfernt. Der Rand des DCIS wurde durch die bisherige OP noch nicht erreicht.
Ich muß mich nun entscheiden, ob ich im nächsten Durchgang entweder die Brust komplett entfernen lassen will oder ob ich erst versuchen will, ob es gelingt, durch weitere OPs das DCIS zu entfernen.
Bei Amputation bräuchte ich keine Bestrahlung. Man sagt, durch Amputation sei ein DCIS komplett heilbar.
Bei Teilentfernung müßte ich hinterher bestrahlt werden. Es besteht das Risiko des Wiederauftretens. Man weiß nicht genau, wie die Brust hinterher aussieht bzw. wie sie sich anfühlt.
Meine Frage: Wie lebt man mit einer Amputation ohne Brustwiederherstellung? Das wäre nämlich spontan meine erste Wahl unter den Alternativen, die mir zur Verfügung stehen. Gibt es in diesem Forum eine Frau, die sich dafür entschieden hat? Welche Alltagsprobleme gibt es dabei? Wie gut kann man 'nach außen' eine intakte Körperform simulieren? Wie geht es einem selbst, wenn man nur noch eine Brust hat?
Ich habe ein Foto einer einseitig amputierten Frau gesehen und fand, daß die verbleibende Brust ausdrucksvoller wird durch das Fehlen der anderen, und daß man sich an das Fehlen der anderen Seite durchaus gewöhnen könnte.
Durch die bisherige OP ist meine eine Brust mir ohnehin bereits entfremdet: sie sieht anders aus, fühlt sich knotig an und schmerzt.
Ich wäre auch froh über Berichte von Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation für eine andere Lösung entschieden haben: Teilentfernung plus Bestrahlung oder Amputation plus Wiederaufbau.
Gruß aus Berlin
Klaudia

23.10.2003, 14:01
Liebe Klaudia
das ist sicherlich für dich eine schwierige Entscheidung. Ich würde mich für die Amputation entscheiden, da du den Krebs dann mit großer Wahrscheinlichkeit los bist. Mann könnte mit der Entfernung der Brust doch gleich einen Brustaufbau mitmachen. So hat es meine Mutter getan. Sie ist froh über diese Entscheidung, hat allerdings Beschwerden mit ihren Arm, den sie nur mäßig belasten darf. Die Lyhmknoten wurden bei ihr auch entfernt. Habe hierzu bereits unter der Seite "carzinoma in situ" berichtet.

Liebe Grüße aus Mecklenburg
Nancy

23.10.2003, 16:52
Vor 2 1/2 Jahren hatte ich (damals 43) eine Brustamputation. Mit einer Prothese, mit der ich zugegebener Massen sehr gut aussah, konnte ich mich nicht anfreunden. Ich habe mich beim plastischen Chirurgen vorgestellt und mich dann irgendwann gegen einen Brustaufbau entschieden. Seit 2 Jahren trage ich keine Prothese mehr, da sie mich gestört hat. Ich trage einfach weite Kleidung und fühle mich damit rundrum wohl. Mein Brautkleid hat mir eine pfiffige Schneiderin gemacht. Auch mit einer Brust sah ich damit gut aus.
Ich habe hin und wieder ausprobiert, wer überhaupt bemerkt, dass mir eine Brust fehlt. Im Nebensatz erwähne ich, dass ich Krebs habe. In aller Regel kommt dann die Frage, was für einen Krebs ich denn habe. Selbst viele Männer hatten es nicht gesehen und das bei Körbchengröße 85B.
Gruß aus Hamburg
von Dorothee

Marianne
23.10.2003, 17:37
Liebe Klaudia

geh doch mal rüber ins carzinoma in situ,da sind wir voll auch mit deinem Problem beschäftigt.Eine Entscheidung kann dir eh keiner abnehmen,wir können dich nur unterstützen.

Herzlich Grüsse
Marianne

23.10.2003, 19:49
Hallo Klaudia,
eine Namensvetterin von dir, allerdings mit C, hat hier einmal geschrieben, wie Krebs ohne Chemo, Bestrahlung und OP heilbar ist. Krebs ist nämlich kein sinnloses Geschehen, wie die Schulmedizin weiss machen will und ein Ca in situ ist sowieso ein Ca, was schon am Abheilen ist.
Informiere dich, erforsche die Hintergründe, warum immer noch so viele Menschen an Krebs sterben müssen, obwohl seit Jahren erforscht ist, warum und wann Krebs entsteht, es ist kein Zufall, und er ist erwiesenermaßen heilbar, nicht nur überlebbar.

Alles Gute!

Vanessa

23.10.2003, 19:55
<<< und ein Ca in situ ist sowieso ein Ca, was schon am Abheilen ist.

Das hab ich ja noch nie gehört,ist das tatsächlich so?
Lg moni

23.10.2003, 20:07
Oh oh, Vanessa,

das klingt aber stark nach "Neuer Medizin"!
Ein DCIS ist eine Vorstufe zu Krebs - kein CA, das am Abheilen ist. Wir wollen uns doch nichts vormachen: Krebs ist nun mal keine Grippe oder so was ähnliches wie eine "Pustel", die kommt, aufblüht und wieder abheilt.

Gruß Miri

24.10.2003, 06:34
Hallo Klaudia,
mir wurde nach 2 erhaltenden Versuchen im Febr.03 die Brust abgenommen, ebenfalls multifokales DCIS und CLIS. Ein Wiederaufbau kommt für mich nicht in Frage, wegen der langen OP und den neu entstehenden Wunden. Silikon käme sowieso nicht in Frage und für Eigengewebe bin ich zu dünn (45Kg bei 164cm).Inzwischen komme ich mit dem Aussehen prima zurecht, ich gehe in die gemischte Sauna und dusche nach dem Sport mit den anderen. Zur Zeit trage ich mich mit dem Gedanken die andere Brust prophylaktisch entfernen zu lassen.
Das wäre für mich eine gute Lösung, zumal ich keine Hormontherapie machen möchte, trotz Höchstwerten bei den Rezeptoren, keinen Wiederaufbau und die äußeren Prothesen finde ich abstoßend. Mein Arzt hat schon zugestimmt, jetzt muss ich noch zum psychologischen Gutachten. Das ist natürlich meine Einstellung zu dem Thema, aber Du bist nicht allein mit Deinen Gedanken. Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück.
Viele Grüße - Renate

24.10.2003, 07:44
Liebe Klaudia,
Bei mir wurde 1999 brusterhaltend operiert.
2002 kam dann ein Rezidiv und die Brust wurde abgenommen.
Ich kam mit sowie auch ohne Prothese überhaupt nicht klar. Der Anblick jeden Morgen im Spiegel--schrecklich.
Ich ekelte mich regelrecht.
Nun habe ich einen Brustaufbau hinter mir, was soll ich sagen ich bin ein neuer Mensch.
Einfach wunderbar was die plastischen Chirurgen können.
Falls jemals die andere Brust was haben sollte würde ich sie aber auch amputieren lassen.

Viele grüße

Bettina

24.10.2003, 08:26
Vielen Dank für die offenen Antworten, besonders von Dorothee, Renate47 und Bettina. Ich freue mich, von Frauen zu hören, die mit einer Brustamputation offenbar gut klar kommen. Es geht mir nämlich auch so, daß ich die ganzen OPs für einen Wiederaufbau scheue und auch befürchte, daß sich eine 'neue' Brust nie wie eine richtige Brust anfühlen wird. An Renate47: ist nicht Zeit genug für die Amputation der zweiten Brust, wenn du DCIS bekommen hast? Schließlich bekommen bei weitem nicht alle Frauen in der zweiten Brust auch was. Außerdem streut DCIS nicht, also kannst du doch abwarten?
An Marianne: ich habe gesehen, daß es das carcinoma in situ gibt, aber das ist so groß und unübersichtlich. Ich will explizit was zu Brustamputationen wissen, egal ob aufgrund invasivem oder nichtinvasivem Krebs.

Hat übrigens eine von euch Forums-Teilnehmerinnen irgendwo etwas gehört/gelesen, daß man aufgrund der histologischen oder biologischen Eigenschaften eines Tumors auf dessen Alter schließen kann (also darauf, seit wann frau einen Krebs am entwickeln ist?)

Viele Grüße
Klaudia

24.10.2003, 09:12
Liebe Klaudia,
ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich habe mir eine Liste erstellt mit allen Vor- und Nachteilen. Danach habe mich von meinem Arzt im Krankenhaus beraten lassen und ein sehr langes Gespräch geführt. Komischerweise geht es mir seither richtig gut, wahrscheinlich weil es endlich weiter geht und ich nicht so im Ungewissen bin. Bin gespannt auf das Gespräch beim Psychologen, aber das wird obligatorisch gemacht, sagte mein Chirurg. Ich konnte schon mit dem Psychogespräch nach der ersten Ablatio wenig anfangen, genauso gut hätte ich mich mit meiner Bettnachbarin unterhalten können (habe ich auch!). Vor der OP habe ich keine Angst, da ich letztes Mal so gut wie keine Schmerzen hatte und nach 1 1/2 Wochen wieder zur Arbeit bin.
Viele Grüße
Renate

24.10.2003, 15:32
Hallo Klaudia,

schau doch mal unter www.brustwiederherstellung.de nach, da findest du viele Infos.

Gruß Miri

24.10.2003, 23:45
Hallo Klaudia,

ich lebe seit letztem Jahr mit einer Brust. Anfangs war es gewöhnungsbedürftig und der Anblick im Spiegel nicht gerade eine Augenweide. ;-)
Ohne Prothesen-BH gehe ich nur im Winter, da verdeckt die dicke Jacke den fehlenden Hügel. ;-)

Nein, ich lasse keinen Aufbau machen. Die Op dauert mir einfach zu lange (etwa 2 bis 3 Stunden oder auch noch mehr).
Außerdem habe ich Sorgen, dass ein Rezidiv *überdeckt* werden könnte.

Ich komme wunderbar mit einem Busen klar und auch das Liebesleben ist völlig normal.:-)

Mein Tipp: nicht überstürzt handeln und erst später über einen Aufbau nachdenken.

Alles Gute!

25.10.2003, 13:46
Ich hatte meine Diagnose im Juli 02,Dci`s und kleine Herde Invasiv duktales Ca, wurde durch eine Stanzbiopsie festgestellt. Ich konnte mich damals nur sehr schwer mit der Amputation abfinden, immerhin hab ich BHgröße D.Hab mich dann für eine subcutane Mastektomie entschieden.. Dabei wird das gesammte Brustdrüsengewebe herausoperiert, ein passendes Silikonimplantat eingesetzt. Danach muss man allerdings zur Bestrahlung. Wie sich aber bei der OP herausstellte, waren auch 2 von 18 entnommenen Lymphknoten metastiert, daher mußte ich mich sowieso einer Bestrahlung unterziehn. Was ich immer noch als Vorteil dieser Op Methode sehe,ist , dass man einen Schnitt unter Brust und den 2. zur Entfernung der Lymphknoten in der Achsel hat. Hatte auch nie Probleme mit Lymphödem oder Bewegungseinschränkungen. Konnte schon einige Tage nach Ende der Bestrahlung für eine Woche zum Schifahren. Und es war toll. Ich kann auch in die Sauna gehn, ohne dass jemand was in meinem Aussehn auffällt. Wünsch die viel Glück.

28.10.2003, 22:47
Hallo Klaudia,
mir ist im August die linke Brust abgenommen worden. Ich freue mich schon riesig auf den Dez/Jan, wenn ich mit dem Wiederaufbau anfangen kann. Bin 3 x Brusterhaltend operiert worden. Und dann die 4. Op ( Amputation). Das Dekolltee wurde stehengelassen. Ich bin 38 Jahre alt und fühle mich einfach zu jung, um keinen Aufbau machen zu lassen. Vergesse allerdings immer öfters das mir die linke Brust fehlt. :-)
Ich würde wenn die andere Seite ärger macht sofort amputieren lassen. wenn der Mist aus dem Körper ist, geht es dem Kopf schon viel besser. Ich wünsche Dir alles Gute und die Kraft, eine für Dich richtige Lösung zu finden.
Viele liebe Grüße Marnie

30.10.2003, 12:30
Hallo ihr alle,
ich habe eine fürchterliche Woche hinter mir, weil ich wie ein Hamster im Rad dauernd die verschiedenen Alternativen im Kopf gewälzt habe. Immer wenn ich glaubte, mich zu einer Entscheidung durchgerungen zu haben, habe ich sie ein paar Stunden später wieder umgeworfen. Ich habe wie eine Wilde alle möglichen Artikel gesucht und gelesen, Rezidivraten verglichen, Risikofaktoren versucht zu gewichten und bin doch nicht weiter gekommen, denn das, was ich in Wirklichkeit will, geht einfach nicht: ich will, daß alles so ist wie vorher, wie vor dem ersten Schatten in der Mammographie.
Jetzt geht es darum, endlich wie eine Erwachsene damit umzugehen - schließlich bin ich ja schon fünfzig! - das heißt, mich mit dem Unabänderlichen abzufinden und für den Rest eine vernünftige Entscheidung zu treffen.
Ich werde mich (wohl) amputieren lassen, denn ich würde bestimmt zu den Frauen gehören, die vor lauter Angst vor einem Rezidiv tatsächlich eines bekommen (wenn es sowas gibt). Und da ich jetzt mehrere Antworten bekommen habe, daß man auch gut mit einer amputierten Brust leben kann (danke für die Ermutigung!!!)
Habe aber erst morgen einen Termin bei meinen behandelnden Ärztinnen, um nochmals das Für und Wider durchzukauen.
Ich habe aus euren Beiträgen verschiedentlich herausgehört, daß ihr euch mit einer äußeren Prothese nicht anfreunden konntet. Warum nicht? Wie fühlt sich das an, eine zu tragen? Ist es unbequem, oder ist es eher eine psychologische Frage?

30.10.2003, 12:58
Hallo Klaudia,
noch im Krankenhaus bekommst Du eine vorläufige, weiche Prothese aus Stoff mit Watte gefüllt. Bald darauf habe ich mir vom Frauenarzt eine Silikon-Prothese verschreiben
lassen. Die habe ich zusammen mit dem Taschen-BH einmal getragen. Für mich ist sie ein Fremdkörper, das Gewicht und die Form stimmt natürlich nicht genau überein und schon das hat mich gestört. Aber ich empfand es unangenehm als Fremdkörper und warum soll ich eigentlich allen die heile Welt vorgaukeln?
Ich gehe nur noch "ohne" und fühle mich wohl dabei. Allerdings habe ich auch 75A und da ist der Unterschied zur amputierten Brust nicht sehr groß. Zur Zeit denke ich über eine
Ablatio der noch vorhandenen Brust nach, so kann ich größte Sicherheit mit einer Angleichung verbinden. Eigentlich habe ich mich schon entschieden und warte jetzt auf eine Rückmeldung des Chirurgen.

30.10.2003, 13:47
Liebe Renate,
du hast mir bereits geschrieben, dass du dir alles genau überlegt hast (2. Brust prophylaktisch abnehmen lassen). Ich will dich nicht verunsichern. Aber es ist auch schade, eine gesunde Brust zu amputieren. Wenn du innerlich bereit bist, sie auch hinzugeben, könntest du doch beruhigt abwarten, ob du nochmals ein DCIS bekommst (das bildet keine Metastasen!) und es dann tun. Geht es dir um die Symmetrie oder um die Angst vor neuem Brustkrebs?
Ich habe auch Körbchengröße A. Ich glaube, daß es bei einer kleinen Brust leichter ist, 'einseitig' zu leben, weil z.B. der Gewichtsunterschied nicht so groß ist. Außerdem ist doch eine einzige Brust für dein Liebesleben besser als gar keine, oder? (und ich meine nicht: dass es dem Partner besser gefällt, sondern dein eigenes sinnliches Empfinden)???
Ich hoffe, du nimmst mir diese Einmischung nicht übel. Aber du kannst es ja als Test dafür nehmen, wie sicher du dir mit deiner Entscheidung bist.
Liebe Grüße
Klaudia

30.10.2003, 14:10
Hallo Klaudia,
danke für Dein Interesse. Falls der Arzt jetzt einwilligt, werde ich es machen lassen.
Mein Partner hat übrigens Verständnis dafür, ich würde die Entscheidung allerdings immer für mich selber treffen. Wir haben nach der Amputation mit Körpermassagen angefangen und ich selber finde dieses Gebiet um die Narbe alles andere als unerotisch und genieße jede Berührung. Aber die Entscheidung über unser Leben müssen wir am Ende immer selber treffen und das ist ja das schwere an der Sache.

30.10.2003, 14:49
Liebe Klaudia,
zuerst habe ich einen Prothesen-BH ausprobiert. Ich muß zugeben, BHs habe ich noch nie gemocht. Und der Prothesen-BH fühlte sich so schwer an. Mindestens 2 kg. Ich habe die Prothese auf die Gemüsewaage gelegt und stellte fest, das Ding wog nur 220g. Die Ärzte haben mir immer etwas von einem notwendigen Gewichtsausgleich erzählt. Dabei wiegt meine andere Brust so ca 900-1000g.

Dann habe ich von Frauen gehört, die mit einer selbstklebenden Haftprothese gut zurecht kommen. Die Dinger haben einen bösen Nachteil. Sien lösen sich t beim Schwitzen. Meine Hitzeschübe sorgten dafür, daß ich besonders unter der Prothese oft tropfnass war. Und so hing die Prothese nur noch an wenigen Stellen klebend im BH.

Dazu kommt noch, daß ich mich mit der Pflege der Haftprothese schwer tat. Abends war ich zu müde, um die Prothese zu bürsten und morgens ist die Zeit immer knapp.

Auch beim Bewegen hat mich die Prothese gestört. Sie sitzt immerhin auf einer Narbe. Immer wenn ich mit dem rechten Arm nach links packen wollte, habe ich über die Prothese Druck auf die Prothese und damit die Narbe ausgelöst. Ich fand das alles andere als angenehm.

Du kannst das ja einfach ausprobieren. Da ich die Haftprothese nicht wieder verwenden will, kann ich sie dir zu Testzwecken gern überlassen (BH-Größe 85B bzw Prothesengröße 6).

Gruß Dorothee

31.10.2003, 08:27
Liebe Dorothee,
herzlichen Dank für dein Angebot. Ich habe allerdings Größe 85A (höchstens), und im Augenblick ist meine Brust noch dran. Wohnst du zufällig in Berlin, wie ich? Ich habe im Internet von einer Firma in Bayern gelesen, die Haftprothesen und Maßprothesen herstellt. Hängt das von dem Sanitärgeschäft ab (oder wie das heißt), wo man seine Prothese kauft, welche Arten man angeboten bekommt? Zahlt die Krankenkasse auch Haftprothesen (bin gesetzlich versichert, TK).
Gruß
Klaudia

31.10.2003, 10:51
Meine Käufe liegen schon 2 Jahre zurück. Die TK hat die gesamten Kosten (für BH, normale Prothese und Haftprothese) übernommen. Ich habe in Hamburg ein gutes Sanitätshaus, dass alle Prothesen vorrätig hat oder sie in kurzer Zeit besorgen kann. Mein Tipp: schau dir die Dinger erst im Sanitätshaus an, frage was auf dem Rezept stehen muß und lass dir erst dann das Rezept ausstellen. Übrigens hat die TK mir auch einen Prothesenbadeanzug spendiert. Wenn du gern schwimmen gehst, probier gleich welche an und lass dir dazu ein Rezept ausstellen.
Gruß Dorothee

17.11.2003, 11:30
In der Zwischenzeit war ich wegen dem 2. Versuch, brusterhaltend zu operieren, im Krankenhaus. Gestern der Pathologenbericht: immer noch keine sauberen Schnittränder, demnach also wirklich Brustamputation. Das Positive ist, dass es nach wie vor nur DCIS ist, also kein invasiver Anteil gefunden wurde. Ob daraus jemals ein echter Brustkrebs geworden wäre - wer weiß? Aber ich habe das Gefühl, sobald eine Beschädigung des Gewebes durch Stanzbiopsie vorliegt, steigt die Wahrscheinlichkeit daß sich das DCIS zu invasivem Brustkrebs entwickelt. - Ich habe noch meine zweite Brust: ich will sie möglichst davor bewahren. Hat jemand Tipps/Erfahrungen zur Vorsorge?

17.11.2003, 12:37
War Dein DCIS hormonabhängig??
Meins war es, und deshalb werde ich mit Tamoxifen behandelt,und seitdem hab ich nicht mehr den Spannungsbrustschmerz.
Hatte eine ausgeprägte Mastopathie vorher,alles weg jetzt!
LG aus GE
moni

17.11.2003, 16:56
Liebe Klaudia!

Mir wurde im Oktober 02 (nach einer Stanzbiopsie und einer brusterh. OP) die rechte Brust im Alter von 35 Jahren amputiert. Auch ich habe keinen Brustaufbau (kann allerdings sein, daß ich ihn später noch machen lasse) und lebe sehr gut mit meiner Prothese. Ich merke gar keinen Unterschied zu früher. Die Prothesen heute sind so toll gemacht, weich und sie fühlen sich sehr gut an. Meine Kinder sind ganz begeistert von meiner neuen Brust. Wenn du Lust hast, dann lese doch mal unter "Carzinoma in situ". Da steht meine ganze Geschichte drin und sie ähnelt deiner sehr!

Ich wünsche dir alles gute und denke du hast die richtige Entscheidung getroffen!

Alles Gute von Manuela

18.11.2003, 20:26
Liebe Klaudia!

Im März 2002 wurde bei mir(38 Jahre) die linke Brust amputiert, ich habe mich auch gegen einen Brustaufbau entschieden. Dies habe ich bis jetzt nicht bereut. Mit der Prothese komme ich prima zurecht. Ich empfinde die Prothese nicht als Fremdkörper.
Eine Ärztin hat zu mir gesagt, ohne Wiederaufbau könne man ein mögliches Rezidiv viel besser entdecken. Was Manuela über die Prothesen geschrieben hat, ist wirklich so.

Alles Gute für dich von Tabea

19.11.2003, 09:56
Nach ein paar Tränen und Trauer um meine linke Brust habe ich mich - glaube ich - abgefunden, daß ich sie demnächst verlieren werde (nach 2 brusterhaltenden OPs sieht sie ohnehin nicht mehr so schön aus wie vorher). Aber meine andere Brust möchte ich behalten! Ich will einen neuen Diskussions-Thread eröffnen zum Thema Prävention (das auch zum Beitrag von Monika Rasch - Tamoxifen).
Ich finde das Forum leidet an Unübersichtlichkeit. Zum Beispiel der Thread "Carcinoma in Situ" ist inzwischen so lang, daß man viel Zeit (hab leider nur ein Modem) braucht, um sich durchzuarbeiten. Außerdem handeln viele Beiträge von invasivem Brustkrebs. DCIS ist aber nicht-invasiver Brustkrebs. Von dessen 'natürlichem' Verlauf die Medizin offenbar nur sehr wenig weiß, wie ich bei meinen Recherchen feststellen mußte.
Monika: mein DCIS ist auch hormonabhängig. Mir scheint aber, daß Tamoxifen ein hartes Mittel ist, um zukünftig DCIS zu verhüten. Immerhin wird man kopfüber in die Wechseljahre katapultiert! Ich habe in einem Buch den Hinweis auf Leinsamen gelesen. Das Buch muß ich aber nochmal in der Buchhandlung suchen gehen, ich weiß nicht mehr genau, wie es hieß.
Ich möchte aber diese Diskussion wie gesagt, in einem neuen Themenstrang führen.
Nochmals danke für die Übermittlung der positiven Erfahrungen von Prothesenträgerinnen! Ich kann Ermutigung brauchen, denn ich kenne persönlich keine einzige Frau, die eine Brustprothese trägt. Alle, die ich kenne, die Brustkrebs haben, wurden brusterhaltend operiert.
Herzliche Grüße an alle
Klaudia

27.11.2003, 09:04
Hallo Klaudia,

ich nehme nach zwei brusterhaltenden OPs wegen DCIS seit einem Jahr Tamoxifen und habe null Nebenwirkungen! Meine Periode ist zwar sehr viel kürzer und schwächer geworden, aber sonst hat sich nichts geändert. Ich hatte auch erst Sorge wegen der Nebenwirkungen, aber die treten eben nicht bei jedem auf.

Ich denke allerdings auch über eine Mastektomie nach, da jetzt (knapp 1,5 Jahre nach der 2. OP, die auch beide keine sauberen Schnittränder hatten) eine Hyperplasie festgestellt wurde, also eine Art Vorstadium zum DCIS. Ich werde allerdings erst mal noch eine Nachresektion versuchen und erst wenn die auch nicht im Gesunden verläuft, die Mastektomie angehen.
Bisher war alles völlig problemlos - OPs, Bestrahlung, die Brust sieht erstklassig aus - man sieht überhaupt nicht dass etwas fehlt. Das erschwert natürlich die Entscheidung zur Entfernung, wobei ich da wohl auch nur eine subcutane Mastektomie mit Silikoneinlage akzeptieren werde.
Vielleicht habe ich ja Glück, den Versuch ist es wert.

Also, probier das Tamoxifen erst mal. Alles Gute Christne

27.11.2003, 10:39
Hallo Christine,
Hyperplasie - eine Vorstufe zum DCIS, welches wieder nur eine Vorstufe oder Frühform von Brustkrebs ist? Wie hat man das festgestellt? Durch Biopsie oder durch ein nicht-invasives Verfahren?
Könntest du nicht durch eine 'krebsabgewandte Lebensweise' die Hyperplasie unter Kontrolle behalten bzw. zur Rückentwicklung bringen, statt gleich operieren zu lassen?
Ich habe zwei Literaturtips für dich:
a) Susun S. Weed, Brustgesundheit. Naturheilkundliche Prävention und Begleittherapien bei Brustkrebs, Orlanda-Verlag 1997. Das Buch hat teilweise einen esoterisch/spirituellen Tonfall, aber es gibt viele handfeste Tips, es wird auch keine dogmatisch vegetarische Ernährungsweise vertreten. Auf S. 140 ist eine schematische Darstellung der verschiedenen Entwicklungsstufen von duktalem Brustkrebs, wo du sehen kannst, daß Hyperplasie die allererste Stufe einer Fehlentwicklung ist.
b) ein neueres Buch: Bob Arnot, Das Anti-Brustkrebs-Buch. Vorbeugung durch richtige ernährung und Lebensweise. (Piper, 8,90€). Auf Basis amerikanischer Forschungen. Den Vorschlägen sollte m.E. mit Augenmaß gefolgt werden. Soweit sie nicht zu weit von der eigenen westlichen Ernährung entfernt sind, setze ich sie für mich um.
Ich selbst nehme seit der 2. OP täglich 25g Leinsamen und meide so weitgehend wie möglich mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Achtung vor Distelöl!, Olivenöl ist dagegen okay), und habe den Eindruck, daß dies bereits einen positiven Einfluß auf meine ausgeprägte Masthopathie hat. Außerdem habe ich angefangen zu joggen und konsequenter als vorher Fleisch aus Massentierhaltung zu vermeiden. Kaufe auch häufiger Obst und Gemüse aus kontr. biolog. Anbau.
Falls dies alles nicht ausreichen sollte, die Entwicklung eines Rezidivs oder von Brustkrebs in der anderen Brust zu verhindern, so hilft es zumindest, anderen Zivilisationskrankheiten vorzubeugen, die man ja trotz Krebs auch noch kriegen könnte!
Also kurz und gut: überstürze nichts wg. Mastektomie!
Alles Gute
Klaudia

27.11.2003, 12:20
Hallo Klaudia,

überstürzen werde ich bestimmt nichts - habe ich ja auch bisher nicht getan. Mehrere Ärzte haben mir allerdings gesagt, dass die Hyperplasie ein mehrfach erhöhtes Krebs-Risiko hat, allerdings weiß ich, dass es auch dabei "nur" um DCIS geht. Ich habe nach der Routine-Mammographie, bei der wieder Kalk festgestellt wurde, eine Vakuum-STanzbiopsie machen lassen, bei der, allerdings auch erst im Nachtragsbefund, die Hyperplasie festgestellt wurde. Nach Ansicht der Pathologen ist die auch nicht immer sauber von DCIS zu trennen, so dass ich wohl in jedem Fall die Nachresektion machen lasse. Ist ja ein kleiner Eingriff und ich habe einen wirklich guten Chirurgen.
Also, erst mal weiter mit der Salamitaktik und vielen Dank für die Buchtips, Gruß Christine

28.11.2003, 09:39
Hallo liebe Klaudia und Ihr alle,
leider bin ich mit meinem Beitrag ein bißschen spät. Aber die Diskussion hat mit stark berührt und deswegen melde ich mich bei euch. Ich bin mit 46 Jahren im Juni 02 links zunächst brusterhaltend operiert worden. Da die patholog. Untersuchung einen multifokalen invasiven lobulären Tumor auswies (Tc1,n0,m0)mußte 2 Wochen später amputiert werden. Ich war völlig verzweifelt über diese Entwicklung, aber mein Operateur riet mir zu einem sofortigen Wiederaufbau mit Latissimus dorsi und versicherte mir, dass er erfahren mit diese Methode sei und sehr gute Ergebnisse erziele. Er gilt über die Grenzen Hamburgs hinweg als Kapazität. Auch ich habe darauf hin die Risiken und den Nutzen versucht abzuwägen und habe schließlich zugestimmt. die Operation dauerte insgesamt 6 Stunden. Ich lage 4 Tage mit einem Schmerztropf im Rücken fast bewegungslos im Bett, danch war ich so schwach, dass ich nur mit beidseitiger Unterstützung ein paar Schritte machen konnte. Leider ging bei mir alles schief, was schiefgehen konnte. An der operierten Seite bildete sich eine Wundheilungsstörung, weil die Haut nicht gut ernährt wurde. Es entwickelte sich ein Defekt von 7 cm Durchmesser, der dann von einer Infektion befallen wurde. Nach insgesamt 3 Nachoperationen mit Hauttransplantation mußte schließlich der gesamte Wiederaufbau rückgängig gemacht werden und der Latissimus wegen einer Nekrose entfernt werden. Ich war insgesamt von Juni bis Okt.02 deswegen mit kurzen Unterbrechungen im Krankenhaus und sehe jetzt auf der linken Seite aus, als wäre ich "Jack the ripper" begegnet. Heute trage ich links eine Prothese und komme gut damit zurecht. Heute ist mir auch klar, dass ich mir letztes Jahr mehr Gedanken über den kosmetischen Aspekt gemacht habe, als über die Krebserkrankung . Wegen der Wundheilungsstörung mußte die Chemo abgesagt werden. Ich hatte wochenlang Alpträume deswegen, weil ich dachte, das könnte das Todesurteil sein. Was ich meinem Operateur vorwerfe ist, dass auch er sich mit mir mehr über den Wiederaufbau unterhalten hat als über den Krebs. Ich habe hier schon viele Beiträge über erfolgreiche Wiederaufbaumaßnahmen gelesen, und ich gönne Allen diesen glücklichen Umstand von Herzen. Aber jede Frau, die sich dazu entschließt muß sich auch der körperlichen Strapatze und des nicht geringen Risikos bewußt sein. Ein Aufbau mit körpereigenem Material bedeutet eine große Operation und damit eine großes Operationsrisiko. Ich wünsche euch allen eine Gute Entscheidung und eine gutes Gelingen.
Herzliche Grüße Chris

30.11.2003, 17:50
Hallo, liebe Chris,
ich habe 2001 einen neuen Busen aus dem Bauch, DIEP-Flap machen lassen. Er ist super geworden und ich habe im Sommer den Bikini sehr genossen. ;-) Ich würde jeder Interessierten raten, ausschließlich ein professionelles Team (mindestens 4 Ärzte) operieren zu lassen. Da ich seit mehr als 30 Jahren Diabetikerin bin, habe ich persönlich meine Wundheilung mit Magnesium (700 bis 1500 mg täglich zur Durchblutungsförderung, Zink, (zum schnellen Schließen der Wunde und besseren Narbenbildung)Enzyme wie Phlogenzym (zur Infektionsvermeidung)geschluckt. :-)
Mein neuer Busen ist perfekt, warm und weich und sieht super aus!!!!! Ich war im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin, bei Dr. Bruck.
Ich würde diesen Schritt immer wieder machen!!! ;-)
Insofern bedauere ich, daß Du so schlechte Erfahrungen gemacht hast, obwohl es ja "nur" der latissimo war, und keine mikrochirurgische OP. Vermutlich war Dein Chirurg eben doch nicht so professionell, sondern mehr Schein als Können :-(
Schade!!!!
Huhu, Klaudia, alles Gute für Mittwoch (winke mal rüber nach Spandau :-))
Liebe Grüße
Elfe
elfe234@gmx.de.

01.12.2003, 09:38
Liebe Chris,
es tut mir leid, dass du so schlimme Erfahrungen mit dem Brust-Wiederaufbau gemacht hast. Es bringt mich dazu, mir das doch sehr gut zu überlegen. Auch wenn Elfes Erfahrungen ganz anders und sehr positiv sind. (Mist, wie kann man denn eine Entscheidung treffen, wenn die Erfahrungen so unterschiedlich sind und man nicht in die Zuknft schauen kann?)
Auf jeden Fall wird am Donnerstag bei mir zuerst mal die Brust abgenommen, und ich will sehen, wie ich damit zurechtkomme bevor ich weitere Überlegungen zur Frage Wiederaufbau oder nicht anstelle.
Liebe Grüsse an alle
Klaudia

05.12.2003, 12:30
Hallo,
ich habe inzwischen meine propylaktische Ablatio hinter mir
und bin sehr zufrieden. Zumal sich bei der pathologischen Untersuchung herausgestellt hat, dass auch diese Brust befallen
war. Der Professor war selbst über das Ergebnis überrascht.
Irgendwie hatte ich es wohl gespürt und auf diese Operation gedrängt. Es ist alles problemlos gelaufen, 5 Tage stationär
und nach einer Woche habe ich schon wieder Sport gemacht.
Ich habe diesen Schritt nicht bereut, zumal ich jetzt keine
Prothese mehr brauche und mich endlich auf mein weiteres Leben
ohne (oder weniger) Angst konzentrieren kann.
Liebe Grüße an alle
Renate47

11.12.2003, 18:01
Liebe Klaudia,
ich hoffe , dir geht es nach der OP gut. Ich weiß heute, dass es gut ist, dem Körper Zeit für Veränderungen und auch für den Heilungsprozess zu geben. Der Wiederaufbau läuft nicht weg und nach den notwendigen Therapien ist Zeit für die kosmetischen Schritte. Ich drücke Dir die Dauemen und wünsche Dir alles Gute.
Liebe Elfe,
ich beneide dich um deinen neuen Busen und wünsche natürlichen allen Frauen mit dieser Entscheidung viel Glück. Leider weiß man erst hinterher, ob der Körper diese Strapaze bewältigt oder nicht. Mein Operateur sagte im nachhinein, in seiner ganzen Laufbahn wäre ihm ein solcher Fehlschlag erst einmal passiert. Das hilft mir natürlich wenig. Es ist aber so, dass bei ständigen gewagten Operationen die Herren Professoren irgendwann so erfolgsverwöhnt sind, dass die Risiken herabgespielt werden. Da heißt es beim Aufklärungsgespräch, dass Wundheilungsstörungen kein Problem und beherrschbar seien.Tatsache ist aber, dass bei jeder OP Infektionen in die Wunden kommen können und dann sind plötzlich alle ratlos, wenn der Prozess fortschreitet und nicht mehr beherrschbar ist. Mein Schluß aus dieser bitteren Erfahrung ist, dass ich mich nur noch auf unbedingt notwendige Risiken einlasse.
Liebe Grüße Chris

11.12.2003, 21:26
Hallo, liebe Klaudia,
ich hoffe, Du hast alles soweit gut überstanden! :-) Gute Besserung, ich wünsche Dir, dass Deine Wunden gut verheilen!! Melde Dich doch, wenn Du wieder zu Hause bist! Ich habe mich sehr über Deine mail gefreut, klingt interessant :-))
Hallo, liebe Chris,
ich habe (leider) :-( auch sehr viele Frauen gesehen, die mit schlechten Aufbauten und "faulen Kompromißen" leben müssen. Heute denke ich, dass es z.B. hier im Forum genug Frauen mit Erfahrung gibt. Wir sollten uns immer vergewissern, dass wir an den für uns "besten" Arzt, ob Chirurg oder Onkologe, geraten! :-) Deshalb schätze ich einen Austausch unter Betroffenen sehr!!!
Liebe Grüße
Elfe aus Berlin elfe234@gmx.de

12.12.2003, 12:05
Hallo, ihr Lieben,
seit einer Woche bin ich nun 'einbusig'. Ehrlich gesagt, weiß ich noch nicht, wie ich mich damit fühle. Die Wundschmerzen / Bewegungseinschränkungen überdecken z.Zt. noch alles. Ich kann keinen BH tragen (und somit auch nichts ausstopfen), weil dann das Gebiet um die Narbe anschwillt und das fühlt sich an als wäre ein eiserner Ring um meine Brust gespannt.
Ich fühl mich noch ziemlich unsicher, wenn ich keine dicke Kleidung anhabe - vorher hatte ich mir vorgenommen, damit offensiv umzugehen, selbstbewußt 'einseitig' zu gehen und mir vielleicht selbst einseitige sexy Unterwäsche zu fabrizieren. Vielleicht kommt das wieder, wenn mir nichts mehr weh tut. Ich habe jedenfalls gerade die Postings der Frauen gelesen, die 'ohne' wunderbar klarkommen, und das richtete mich wieder etwas auf. - Liebe Elfe, ich brauch noch ein paar Tage, bis ich soweit bin, aus der Höhle zu kriechen...
Herzliche Grüße aus Berlin
Klaudia

12.12.2003, 15:15
Liebe Klaudia, ich gehöre auch zur Gattung der Dromedare. Ich habe 2 Jahre gebraucht, bis ich mich nicht mehr um die fehlende Brust gekümmert habe. Ich glaube, wir sehen uns viel genauer an, als andere uns ansehen.
Ich erwähne hin und wieder, dass ich Krebs habe. Den meisten Frauen und vielen Männern war nicht aufgefallen, dass mir ein Busen fehlt. Von denen, die etwas bemerkt haben, erhalte ich meist die Reaktion: "Toll wie du damit umgehst." Nur meine Schwiegermutter befürchtet (oder hofft), mein Mann könne mich verlassen, wenn ich ohne Prothesen-BH rumlaufe.

Gruß Dorothee

12.12.2003, 20:28
Liebe Klaudia,
nach nur 1 Woche ist alles noch sehr frisch und empfindlich. Laß dir Zeit für die Wundheilung. Den Heilungsprozess kannst du unterstützen mit Zink und Enzympräparaten. Sobald die Krusten weg sind solltest du deine Narben mit speziellem Narbengel eincremen, damit sie weich und geschmeidig werden. Dann wird der BH auch nicht mehr wehtun. Das mit der sexy Unterwäsche solltest du unbedingt versuchen, das peppt das Selbstbewußtsein enorm auf. Erotik findet im Kopf statt, wenn du selbst dich sexy findest, dann bist es es auch für deinen Partner.
Herzliche Grüße Chris

29.12.2003, 18:45
Hallo ihr lieben Brustamputierten,
meine Amputation ist nun schon vier Wochen her und ich kann immer noch nicht durchgängig einen BH tragen, habe auch noch keine passende Prothese. Was mir aber zusätzlich Probleme macht, ist die empfindliche Narbe. Im Familienkreis und zu Hause gehe ich 'ohne alles', aber die Reibung der Unterwäsche an der Narbe macht mich wahnsinnig. Wenn ich einen Verband drüber mache, geht es einigermaßen, aber ich bekomme rote juckende Stellen vom Pflaster (benutze 'hautfreundliche' Haftstreifen). Spezielle Narbensalbe und Johanniskrautöl benutze ich, aber es hilft nicht gegen die Empfindlichkeit der Narbe. Weiß eine von euch noch ein anderes Mittelchen? War das bei euch auch so? Wie lange dauert das denn, bis die Narbe unempfindlicher wird?
Viele Grüsse
Klaudia

04.01.2004, 12:44
Liebe Klaudia,
es kann recht lange dauern, bis die Narbenbildung keine Probleme mehr macht. Es gibt auch Menschen, deren Narben dauerhaft empfindlich bleiben. Meine Narben waren nach über einem Jahr immer noch rot, knubbelig und extrem druckempfindlich. Ich bin dann aus Zufall in Hamburg auf eine Ärztin gestoßen, die sich mit Schmerzbehandlungen auskennt. Seit Aug. 03 mache ich dort eine Neuraltherapie. Dabei wird einmal pro Woche das Mittel Procain mit einer sehr dünnen Spritze direkt in die Vernarbungen gespritzt. Meine Narben sind mittlerweile weich geworden, die Rötungen sind abgeklungen und sie schmerzen überhaupt nicht mehr. Vielleicht hilft dir das weiter.
Herzliche Grüße Chris