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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ewing-Sarkom im Oberschenkel


Alexis
24.07.2010, 02:36
Ich habe mir einige Beiträge hier durchgelesen und nach langem Überlegen doch entschieden selbst etwas zu meinem Fall zu schreiben.

Ich hatte seit letztem November Knieschmerzen und hatte danach ein ständiges hin und her von einem Arzt zum anderen, weil diese ständig auftraten und mit jedem Mal schlimmer wurden. Ich konnte nicht mehr schlafen und zeitweise nur Humpeln. Im Nachhinein bin ich sehr enttäuscht von den Ärzten und vorallem Orthopäden bei denen ich in dieser Zeit Rat suchte. Obwohl ich wirklich betonte starke Schmerzen zu haben wurde das eher abgetan und ich wurde meist mit einer Packung Ibuprofen herauskomplimentiert. Die Schmerzen wurden gegen März so schlimm das ich beim Laufen die linke Hüfte unnatürlich rausschieben musste um einigermaßen voranzukommen, wenn ich diese „Schmerzschübe“ hatte. Trotzdem sagte mein damaliger Orthopäde, ich solle aufhören diesen unnatürlichen Schongang zu benutzen und Gehstützen wären nicht nötig. Das Knie wurde geröngt und ein Mrt durchgeführt, die Diagnose belief sich lediglich auf eine minimale schiefe Kniescheibe und eine ebenso minimale eventuelle Wasserablagerung am Menisikus. „Die Schmerzen dürften eigentlich nicht so stark sein.“, ich bekam die gefühlte zwanzigste Variante an leichter Schmerzmedikation und wurde heimgesschickt. Eine Woche später breiteten sich die Schmerzen über fast die halbe linke Körperhäfte aus und ich war nicht mehr in der Lage einigermaßen gerade zu laufen.

Ich hab danach teils aus Beruhigung aufgrund der harmlosen Diagnose der Ärtze, teils aus Trotz über die Vorgehensweise unnötige Arztgänge gemieden wenn die Schmerzen erträglich oder nicht da waren und ich bin heute sehr dankbar, dass ich mich doch entschieden habe, in einer Nacht nochmals eine Notaufnahme aufzusuchen. Die aufmerksame Ärztin dort bemerkte das die Schmerzen eindeutig nicht das Resulat dieser Diagnose sein könnten, mittlerweile konnte ich das Knie überhaupt nicht mehr belasten, geschweige denn nur kurz auf dem Bein stehen.

Danach ging alles ziemlich schnell. Das Röntgenbild der Hüfte, dass eine eventuelle Schieflage aufzeigen sollte zeigte einen Schatten auf meinem Oberschenkelknochen. Das Mrt wies auf einen vermutlich bösartigen Tumor hin. Unzählige Varianten von Schmerzmedikation, die nicht mehr wirkten. Danach wurde die Biopsie durchgeführt. Eindeinhalb Wochen später brach der Knochen, als ich im Sitzen eine Hose anziehen wollte, durch. Seither ist er mit einem Fixateur externe stabilisiert. Die Diagnose Ewing Sarkom kam bald darauf und danach ging auch schon die Chemotherapie los

Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass ich mal so eine Krankheit bekommen würde und nicht daran verzweifeln würde, hätte ich es wohl nicht geglaubt. Aber es ist eigentlich soweit okay, seitdem das endgültige Biopsieergebnis habe habe ich nicht mehr so große Angst. Ich folge dem vorgesehenen Plan, seit der ersten Chemo sind die Knieschmerzen zumindest vollkommen verschwunden und ich fühle mich auch nicht krank (von den Zeiträumen währen der Chemo mal abgesehen, aber wer fühlt sich da schon gut?). Es wurden keine Methastasen festgestellt und die Chemo verläuft soweit gut. In ein paar Monaten wird die Operation durchgeführt bei der dann der Tumor mitsamt Oberschenkelknochen entfernt wird und dann durch eine Titanprothese ersetzt wird. Danach nochmal Chemo, aber dann zumindest mit der Aussicht bald zu laufen :).

Wenn jemand Erfahrungen mit einer solchen Prothese hat würde ich mich über Berichte freuen. Ich kann mir die Belastbarkeit des Beins damit nur schwer vorstellen. Das ich danach wieder laufen kann wurde mir gesagt und das nur Sportarten wie Schwimmen oder Fahrradfahren drin sind. Aber trotzdem bleiben ein paar Bedenken. Es klingt vielleicht lächerlich, aber wie stabil ist so etwas (also komplett verheilt)? Falls man leicht stürzt, etwas schweres hebt, etwas länger läuft usw. Ich würde gern eine genauere Vorstellung davon bekommen.

Und meint ihr es wäre sinnvoll, meinen letzten Orthopäden zumindest darauf hinzuweisen, in Zukunft ein wenig mit mehr Aufmerksamkeit an solche Fälle zu gehen? Klar erwartet man so etwas zuerst nicht und ich bin auch noch etwas jünger (22 zu dieser Zeit), da denkt man nicht gleich an eine ernsthaftere Krankheit bei Schmerzen im Knie. Ich will auch keine Hasstiraden gegen ihn loswerden, aber ich hätte mir gewünscht das man aufmerksamer an die ganze Sache gegangen wäre. Die Hüfte zu röntgen kann kein so abwägiges Verfahren sein wenn Schmerzsymptomatik in einem Teil des Beins besteht oder? Natürlich bringt hätte, wollte, könnte jetzt nichts mehr, aber ich denke dass das Sarkom so lange unendeckt blieb hat wesentlich dazu beigetragen das der Knochen letztendlich brach, da ich das Bein einfach weiter belastet habe. Und ich war bei vielen Ärzten in dieser Zeit, aber besonders das auch der letzte Orthopäde sich strikt an seine normale Vorgehensweise hielt, ohne auf meine Schilderung der Schmerzen einzugehen, ärgert mich.

Es tut mir leid, dass dieser Text so lange geworden ist, eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben. Ich bedanke mich im Voraus für jede Antwort und jeden der sich die Zeit nimmt das zu lesen. Ich würde natürlich auch gerne etwas von anderen Betroffenen des Sarkoms hören.

LIVESTRONG
24.07.2010, 07:30
Hallo Alexis

Erstmal willkommen hier im Forum. Auch wenn es kein schöner Anlass ist.

Dein Bericht liest sich wie ein Horrorbuch. Wie können dich die Ärzte mit solchen Schmerzen nur abweisen. So wie du die Schmerzen hattest, hatte ich damals auch gehabt. Die Schmerzen sind kaum auszuhalten. Bei mir ging das sogar soweit, das ich für 3 Wochen in den Rollstuhl musste, weil die Schmerzen sich bei mir auf alle beide Beine ausgebreitet hatten. Ich hatte damals einen Osteosarkom im linken Oberschenkel.

Ich an deiner Stelle, würde den Ärzten, die dich wegen der angeblichen "harmlosen Sache" nach Hause geschickt haben, eine Lektion erteilen. Die Ärzte sollten mal eine Fortbildung besuchen. Es kann nicht sein, das du ohne genauer Untersuchung wieder nach Hause geschickt wirst. Hätte ich solche Ärzte gehabt, ich hätte die gelüncht. Die Krankheit Krebs kann man nicht einfach ignorieren, wie das die Ärzte gemacht haben. Ich habe einen Verdacht: die Ärzte die dich untersucht haben, haben bestimmt einen Schatten auf den Röntgenbildern und MRTs gesehen. Sie wollten dir es aber nicht sagen. Da kommt man eigentlich an den Punkt, wo man die Ärzte bei der zuständigen Ärztekammer wegen unterlasse Hilfeleistung verpfeiffen kann.

Jetzt will ich aber zu deiner Frage was schreiben. Ich habe auch eine Tumorprothese. Mittlerweile die 3. Anfangs hatte ich auch eine aus Titan. Jetzt habe ich eine aus Edelstahl. Man kann mit der Prothese leben. Es wird an Anfang etwas ungewöhnlich sein, aber man gewöhnt sich dran. Wie dir schon gesagt wurde, kann man nicht mehr alles machen. Schwimmen und Fahrrad fahren geht noch, aber wie Jogging geht wahrscheinlich nicht mehr. Es kommt drauf an, was bei der Operation alles entfernt werden muss. Bei mir mussten damals auch Muskeln entfernt werden, weil die mit betroffen waren. Es ist bei jeden unterschiedlich. Aber du wirst einige Zeit brauchen, um wieder einigermaßen normal zu laufen. Ich schätze mal so zwischen ein viertel bis dreiviertel Jahr. Ich habe auch einige Zeit gebraucht, bis ich wieder einigermaßen (mit Stock) laufen konnte. Mittlerweile kann ich mit einer Knieorthese auch ohne Stock laufen.

Lange Strecken dürfen kein Problem (vorausgesetzt du bist wieder komplett hergestellt und hast einige Fitness) werden. Schwer tragen würde ich vermeiden. Die Prothese muss ja dein Körpergewicht tragen. Und wenn du dann noch schweres Zeug trägst, belastet das die Prothese zusätzlich. Ich kann gar nichts mehr schweres tragen. Wenn ich das tue, entsteht bei mir ein leichter Schmerz. Bei Stürzen würde ich aufpassen. So eine Prothese kann leicht kaputt gehen. Wie ich schon geschrieben habe, habe ich meine 3. Prothese schon. Die 1. ging wegen Übertreibung kaputt und die 2. wegen eines Arbeitsunfall. Und jetzt rate mal wie. Bei der 2. bin ich im Winter auf Eis ausgeruscht. Es war finster und ich habe das Eis nicht gesehen. Leide unter leichter Nachtblindheit. Bin auf den Hinter gefallen, aber als ich wieder aufgestanden bin, habe ich gemerkt, das mit der Prothese etwas nicht stimmte. Habe es aber noch 9 Monate verdrängt, weil es ja nicht der 1. Stürz war. Man kann also mit so einer Prothese ein normales Leben führen.

Wenn du noch fragen hast, kannst du sie ruhig stellen.

Gruß LIVESTRONG

adilo
26.07.2010, 09:22
Hallo Alexis,

es tut mir sehr leid, dass du diese Diagnose erhalten musstest. Bei meinem Sohn wurde im Oktober l.J. ein ES im Schienbein diagnostiziert. Nach 6 VIDE-Blöcken dann im März die OP. Erste Information - er braucht eine Prothese. - Aber es wurde nun doch eine biologische Lösung gefunden und es konnte eine Prothese vermieden werden. Frag mal bei deinen Ärzten nach - "gestielte Fibula"!!!. Vielleicht kannst du ja auch eine Prothese vermeiden, meinem Sohn geht es den Umständen entsprechend gut, die REHA-Phase ist bei der biologischen Lösung zwar länger und auch das Risiko, dass es nicht klappt ist größer als bei der Prothesenlösung, aber wir haben es trotzdem versucht und sind sehr zufrieden. Wenn du Fragen hast, dann werde ich gerne versuchen sie zu beantworten.

lG und alles alles Gute
A.:winke::winke:

adilo
26.07.2010, 09:31
Hallo Alexis, da bin ich noch mal.
Bezüglich der Biologischen Rekonstruktion schreibt ein Matthias 21 im Forum unter dem Titel Biologische Rekonstruktion. Bei ihm ging es auch um den Oberschenkelknochen. Vielleicht informierst du dich auch bei ihm.
lG
A.:)

Hilda
30.07.2010, 21:08
Hallo Alexis,

zu dieser Prothese kann ich zwar nichts schreiben, aber ich kann Dir kurz meine Geschichte erzählen.

Genau wie bei Dir hat auch bei mir kein Arzt das Ewing-Sarkom feststellen können. Ich war 18 als die Schmerzen anfingen. Länger als 2 Jahre bin ich von einem Arzt zum anderen. Die Schmerzen waren unerträglich und Niemand konnte helfen. - Eigentlich nicht nachvollziehbar wenn man bedenkt dass der Tumor faustgroß war und das Kniegelenk zerfressen -. Als ich eines Morgens wieder heulend vor der Praxis stand und auf den Arzt wartete, meinte dieser nun mit seinem Latein am Ende zu sein. Er überwies mich an die Uni-Klinik Köln. Das war 1982, ich war 22 Jahre jung. Es wurde eine Biopsie durchgeführt und nach einer Woche war der Befund da.

Ich wurde sofort verlegt. Ich habe zweieinhalb Jahre Chemo gemacht und es war jedesmal die Hölle. Heute soll das wohl nicht mehr ganz so schlimm sein?
Da ich nicht aufstehen durfte, weil die Gefahr eines Bruches bestand, "durfte" ich die Klinik als mein neues Zuhause betrachten.

Während der Chemo ist der Tumor geschrumpft, später aber wieder gewachsen weshalb die OP vorgezogen wurde. Die OP wurde damals zum erstenmal durchgeführt. Ziel war mir mein Bein zwar zu versteifen, aber zu erhalten. Die OP dauerte 9 Stunden. Hierbei wurde das Kniegelenk samt Wadenbein entfernt. Der Oberschenkelknochen wurde längst halbiert und in den Leerraum transplantiert. Aus dem Becken wurde Spongiosa (Knochenspäne) entnommen um das Transplantat zu fixieren. Desweiteren wurde ein Fixateur eingesetzt. Die OP habe ich ganz gut überstanden. Aber kurz und gut..... es hat nicht funktioniert. Es folgten eine Entzündung nach der anderen und zum guten Schluß hatte ich den Pseudomonas inne. Anfang 1989 mußte dann doch amputiert werden. Ich trage eine Oberschenpelprothese mit der ich gut zurechtkomme.

Aber das Beste...... das ganze ist jetzt 28 Jahre her, und es wurden bis heute nie mehr Metastasen nachgewiesen. Ende 1989 habe ich meinen jetzigen Job angefangen, ich fahre Auto und lebe ein ganz normales Leben.

Liebe Alexis, ich drücke Dir alle Fingerchen und wünsche Dir alles, alles Gute!!!

Liebe Grüße
Hilda

ASA
30.07.2010, 21:58
Hallo Alexis.
Ich lebe seit gut 2 Jahren mit einer Endoprothese. Ich hatte ein Osteosarkom im Beckenknochen. Die gesamte rechte Beckenseite wurde entfernt und die Prothese eingesetzt. Damit lebt es sich ganz gut und jetzt nach 2 Jahren habe ich mich damit arangiert. Egal, was die Operation für Auswirkungen haben wird, wichtig ist doch das Überleben.
Dem Orthopäden würde ich schon mal sagen, daß seine Diagnose wohl nicht so ganz richtig war.
Weiter alles Gute für Dich
L.G. Anke

- ALLES WIRD GUT -

Steff
17.08.2010, 19:54
Hallo Alexis,
hab mal wieder seit einiger Zeit im Forum vorbeigeschaut und deine Geschichte gelesen. Ich bin momentan in der Reha-Phase und verbringe damit viel anstrengende Zeit.
Bei mir wurde im April diesen Jahres ein Osteosarkom im Oberschenkel diagnostiziert, nahe am Kniegelenk. Im Mai war dann die OP. Es wurde das Kniegelenk, ca. 14 cm des Oberschenkelknochens, sowie Muskeln entfernt und durch eine Mutars-Tumorprothese ersetzt.
Die OP ist nun schon drei Monate her und ich bin fleisig am üben.
Anfangs war ich ziemlich frustriert, weil alles so langsam vorwärts geht. Aber ich habe mich in Sachen Geduld sehr angestrengt und mitlerweile akzeptiert, dass alles seine Zeit braucht.
Ich komme immerhin schon wieder ohne Gehhilfe vorwärts. Sieht zwar alles noch etwas unbeholfen aus, aber ich bin ganz zufrieden. Es sind meine eigenen Schritte mit meinen eigenen Beinen!
Ich könnte jetzt noch viel erzählen, aber frag doch einfach, wenn du noch etwas spezielles wissen möchtest. Radfahren kann ich noch nicht und schwimmen auch nicht. Die Ärzte sagten mir, dass ich auf keinem normalen Fahrrad mehr fahren könnte, wegen der eingeschränkten Beugung, aber auch da kann man sich mit Sonderanfertigungen behelfen.
Auf alle Fälle kann man mit der Zeit, mit so einer Prothese ganz bestimmt gut zurecht kommen. Ich bin auf dem Weg dahin und werde das schaffen.
Du kannst das auch!

Liebe Grüße......:)

ani
30.08.2010, 14:58
ein herzliches Hallo an alle dieser Diskussion,

Ich war lange nicht mehr auf diesem Forum. Meine Tochter hatte vor 5 Jahren ein Ewing-Sarkom an der Tibia, und musste leider 8 Monate später vor Ende der Therapie mit zahlreichen Metastasen kapitulieren.

Nun zu Euch. Ich finde es ganz toll, wie Ihr kämpft und euch nicht verkriecht. Einander die Info's weiter gebt und Euch Mut macht. Als meine Tochter damals erkrankte, hätte ich mir gewünscht, dass sie wenigstens die letzte mit dieser Krankheit wäre, wenn sie sie denn schon kriegen musste. Natürlich wusste ich, dass dies nicht der Fall sein würde.
Es tut so gut zu sehen, dass es doch auch solche gibt, welche diese Sch*krankheit überwinden und frohen Mutes, (wenigstens zwischendurch) ihren Weg gehen. Und glaubt mir, ich weiss gut, wie elend die Momente dazwischen sind.
Macht weiter so, und lasst Euch nicht unterkriegen. Das Leben ist kurz genug. Ich wünsche Euch allen nur das Beste und applaudiere, dass Ihr es soweit geschafft habt! Auf zum Sieg... ich denk an euch.:winke::winke::winke:

Christina2301
01.09.2010, 12:13
Hallo,

mein Mann (29) bekam im Januar ebenfalls ein Ewing Sarkom festgestellt. Im Schulterblatt.
Nach 8 Chemo´s wurde er dann operiert mit einigen Komplikation. Es war sogar der Verdacht auf den MRSA, aber Gott sei Dank war es doch "nur" eine Entzündung...
Heute beginnt die 1 Chemo nach der OP...8 sind vorgesehen...mal sehen. Er hat ebenfalls keine Metas.

Was ich im allgemeinen sagen kann: wenn man Jung ist oder keine Erfahrungen mit solchen Krankheiten hat, AUFKEINENFALL von Ärzten, die im Stress sind, unklaren Aussagen die man nicht versteht, etc abwimmeln lassen ! Immer wieder nachfragen !!!!
Bei uns war es oftmals der Fall gewesen...es hat dazu geführt das keine MRT´s vor Chemobeginn gemacht wurde und so nicht gesehen worden ist, ob diese angeschlagen hat !!! :mad:

Hohl dir soviele Meinungen wir nur möglich und vorallem : mach es dann, wenn du fit bist ! Je früher, desto besser !

Optimismus ist das A und O !

Ich drücke euch allen die Daumen auf diesem Weg ! Zum Glück ist man nicht alleine und kann sich ein wenig austauschen. :winke:

LG

steppenwölfin
11.10.2010, 11:51
hallo alexis,

wow, als ich deine geschichte gelesen habe kam mir echt ne gänsehaut, denn bis auf ein paar kleinigkeiten ist mir genau das gleiche passiert! auch ich hatte seit november fürchterliche knieschmerzen, konnte nicht schlafen und mich nur noch humpelnd forwärts bewegen, bin von arzt zu arzt gerannt und wurde mit der diagnose "reaktive arthritis" und ein paar iboprofen abgespeist. im februar ist es dann passiert: mitten im laufen ist der oberschenkel durchgebrochen. in der notfallambulanz wurde bin ich erst mal wieder an nen totalen kurpfuscher geraten, der mir übelste schmerzen zufügte und mich gleich opererieren wollte. glücklicherweise hatten die nicht genug ärzte und ich wurde ins uniklinikum dresden geschickt, was mir wohl das leben gerettet hat! dort wurde mir die diagnose ewing-sarkom gestellt, glücklicherweise auch ohne metastasen, aber durch den beinbruch musste ich ein halbes jahr lang im bett liegen, immer auf dem rücken, und durfte mich nicht mal in einen rollstuhl oder ähnliches setzen. am 23. august war dann endlich der tag der großen op. bis kurz vorher konnte nicht geklärt werden, ob in der op nun mein bein amputiert oder erhalten werden konnte. ich bin extra nach münster gereist, weil dort die absoluten spezialisten sind und bin die risiko-op eingegangen. der tumor wurde entfernt, ebenso wie der oberschenkelknochen und das kniegelenk (wurde durch titan ersetzt) und leider auch viele muskeln. aber: bis jetzt ist alles perfekt gelaufen! nun lerne ich langsam wieder das laufen, bin gerade bei 20kg belastung auf dem betroffenem bein und habe heute bereits die 100m-marke geknackt :) auch mir wurde gesagt, dass ich wahrscheinlich nur schwimmen und fahrradfahren werden darf, und dass ich humpeln und evtl. ne orthese (so ne stabilisierende schiene von außen) tragen muss, da das kniegelenk nur bis 90° gebeugt werden darf. aber ich bin echt froh, mich für diese op entschieden zu haben.

zu der sache mit dem arzt: auf jeden fall, weis ihn darauf hin! mein haus"arzt" (ich weigere mich, diese person als arzt zu bezeichnen!) hat ebenso an mir rumgepfuscht, und diese leute sollten ruhig wissen, dass auch junge menschen schmerzen und schwere erkrankungen haben können, sonst könnte ihnen der fehler noch einmal unterlaufen...ich habe jetzt erst in dresden wieder vertrauen zu ärzten fassen können, aber das hat lange zeit gedauert...
jedenfalls wünsche ich dir alles gute bei der op und viel durchhaltevermögen, wann und wo ist sie denn ungefähr geplant?
liebe grüße, bianca

soma70
13.10.2010, 19:02
hallo Alexis,

bei meinem Sohn (17 Jahre) wurde im September 2009 ein Osteosarkom im Oberschenkelknochen knapp oberhalb des Knies diagnostiziert. Er hatte eine Schwellung oberhalb des Knies, die langsam zu schmerzen anfing. Der Hausarzt machte einen Ultraschall und meinte, das sieht wie eine Einblutung aus, ob ihm da jemand einen "Pferdekuss" verpasst hätte. Er hat uns dann auch zu einem Orthopäden überwiesen, wofür wir ihm unser leben lang dankbar sein werden. Der Orthopäde hatte sofort aufgrund der Anamnese einen Verdacht und schickte uns zum MRT und überwies uns danach in eine Uniklinik, die auf diese Tumorart spezialisiert ist. Es folgten viele Untersuchungen und eine Biopsie, einsetzen des Ports und dann Start der Chemo.

Im Januar diesen Jahres erfolgte dann die OP, wobei ein Teil des Oberschenkelknochens mitsamt dem Kniegelenk entfernt wurde und durch eine Mutars-Protese ersetzt wurde. Nach der OP durfte er sein Bein drei Tage nicht belasten, aber dann hieß es voll belasten (Protese wurde nur in den Knochen gesteckt, ohne Zement). 14 Tage nach OP hat er schon fast keine Schmerzmittel mehr genommen (die brauchte er nur noch, wenn die KG kam). Nach ca. 3 Monaten ging er ohne Stützen, hat heute eine Beugung von ca. 100 Grad. Fahrrad fahren klappt ohne Probleme. Auch ihm wurde gesagt, dass er nur noch Fahrrad fahren, Schwimmen und Wandern an sportlichen Aktivitäten ausführen kann (kein Fussball, kein Basketball, eben kein Sport mit Gegner-Kontakt).

antje43
06.11.2010, 15:03
Hallo ihr alle,
bin neu im Forum.
In meiner Geschichte geht es nicht um mich sondern um meine Schwester, bei der am 16.7.10 ein bösartiger Tumor im Oberarm fest gestellt wurde.
Auch sie lief von einem Arzt zum Anderen, einer behandelte sie auf Schleimbeutelentzündung der Schulter, somit hat sich dies
natürlich um Wochen verschoben.
Das seltsam ist nur, so wie ich gelesen habe, tritt der Sarkom bis max. 25 Jahren auf, meine Schwester ist 10 Jahre älter.
Ich hätte viele Fragen noch, aber ich weiß nicht ob hier jemand einen Ewing-Sarkom im Oberarm hatte oder jemanden kennt.
Wäre nett wenn jemand antworten würde.
Gruß Antje43

Ute08
06.11.2010, 16:31
Hallo Antje,
es gibt leider doch auch einige Fälle, in der auch Erwachsene dieses sch...Ewing bekommen, auch wesentlich ältere Menschen als deine Schwester.

Frage einfach, was du wissen möchtest. Hier mussten sich doch so einige mit dem Ewing auseinander setzen.Kannst mir auch eine PN schreiben.

Nur mal so vorab: Wo wird deine Schwester behandelt?Hoffentlich in einer spezialisierten Klinik?

Lieber Gruß
Ute

antje43
07.11.2010, 10:16
Guten Morgen,
danke das du geantwortest hast. Meine Schwester wird in der Uni-Klinik Erlangen behandelt, aber manchmal fühlt sie sich gut dort und manchmal nicht.
Diese Chemo verträgt sie nicht wirklich, sie hat mich gebeten vielleicht über andere heraus zufinden wo und wie sie behandelt wurden.
Wegen deiner Tochter mein Beileid.
Gruß Antje43

adilo
07.11.2010, 13:40
Hallo Antje,
bin Mutter eines Betroffenen. Bei meinem Sohn wurde ein ES im Oktober l.J. im rechten Schienbein diagnostiziert. Insgesamt 14 Chemoblöcke - 6 VIDE vor der OP und 8 VAI-Blöcke nach der OP. Er wurde im März d.J. operiert. Es war eine wirklich schwere Zeit, vor allem bei den VIDE-Blöcken hatte er mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen, aber das Schlimmste war, dass er als 15jähriger aus seinem Teenie-Leben herausgerissen wurde. Auch der Gedanke, dass er nach dem Gesundwerden wieder vieles tun kann, konnte ihn nicht trösten. Die VAI-Blöcke nach der OP hat er ganz gut vertragen, fast keine Nebenwirkungen und zwischen den Chemoblöcken war die Lebensqualität recht gut.
Mit Ende August hatte er den letzten der 8 VAI-Blöcke und seitdem ist es stetig aufwärtsgegangen. Es geht ihm gut, nach seinen Worten "es könnte nicht besser sein".
Ich kann deiner Schwester nur ein ganz großes Mutpaket schicken, die Therapie ist zwar hart, sehr hart, aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, dieses Licht darf man nie aus den Augen verlieren, nie die Hoffnung aufgeben, man kann es schaffen, wie mein Sohn und viele andere beweisen.
Auch wenn mich die Angst niemals loslassen wird.
Dir und deiner Schwester alles alles Gute und immer den Blick nach vorne richten, auch wenn es manchmal schwerfällt.
Alles Liebe
A.

antje43
07.11.2010, 14:36
Hallo Adilo,
vielen Dank für deine Antwort.
Hoffe das es deinem Sohn weiter besser geht und es so bleibt.
Es ist schön sowas zu hören, denn ich persönlich weiß manchmal nicht wie es weiter geht oder wird. Vorallem ist meine Schwester momentan nicht so stabil auch psychisch. Letzte Woche ging es ihr gar nicht gut, wollte alles hinschmeißen, sie will keine Chemos mehr. Naja kurz um ich hab versucht mit ihr zu reden und zu stabilisieren. Die 6. Chemo macht sie noch, dann OP, dann hab ich ihr gesagt, dann soll sie erst mal schauen wie alles gelaufen ist. Sie hat halt vor den nächsten 8 Chemos unheimlich Angst, sie sagt wie soll ich die schaffen kann ja jetzt schon nicht mehr. Denn nach der 5. jetzt gehts ihr wirklich nicht gut. Aber ich werde ihr berichten was ich hier erfahre, hoffe das sie dann zuversichtlicher ist. Lg Antje

adilo
07.11.2010, 16:43
Hallo Antje,
weiß deine Schwester schon, wie es nach der OP voraussichtlich weitergeht? 8 VAI- oder VAC-Blöcke oder Hochdosis?
Wurden Metas festgestellt?

Hoffe ich frage nicht zuviel.
Alles Liebe
A.

antje43
07.11.2010, 18:27
Hallo Adilo,
tja nach der OP nach 3 Wochen wieder Chemo entweder VAI-VAC 8 Blöcke.
Nur meine Schwester möchte dies nicht, weil es ihr jetzt schon nicht gut geht, die Angst dies nicht zu schaffen, habe heute aber erfahren die nächsten Chemos wären nicht so heftig. Metas sind nicht bekannt, am Anfang hätten sie was in der Lunge gesehen, der eine meinte ja, der andere sagte nein.
Sie hatte ja im OA zwei Tumore den Weichteil- und der Knochentumor. Der Weichteil ist nach der 2. Chemo weg, wieviel der Andere ist nicht genau bekannt. Die Größe vom Knochentumor vor Chemo war 14 cmx 3,5cm x 3,4 cm.
Nach der OP haben wir besprochen erstmal eine kurze Pause, evtl. die Strahlentherapie und dann die Chemos, aber vielleicht weniger wie angesetzt, evtl. Alternativ z.B. Misteltherapie.

Lg Antje

adilo
07.11.2010, 18:53
Hallo Antje!

Ich kann bestätigen, dass die VIDE-Blöcke wirklich der Hammer waren. Auch wir waren nach dem 5. Block am Ende, denn unserem Sohn ging es sehr schlecht und wir haben wirklich befürchtet, dass er das nicht durchsteht. Aber nach der OP die VAI-Blöcke waren definitv leichter. Wie schon gesagt, die Nebenwirkungen haben sich in Grenzen gehalten und die Lebensqualität war recht gut, das einzige, dass meinen Sohn dann deprimiert hat, war, dass es noch solange dauert.
Deine Schwester soll sich nach dem 6. VIDE-Block einmal erholen, dann kommt die OP und danach sieht die Welt wieder anders aus. Bei unserem Sohn ist es nach der OP aufwärts gegangen, er war vor allem froh, dass Mr. Ewing weg war. Nach der OP dann VAI-Blöcke. Natürlich reagiert jeder anders darauf, aber deine Schwester soll auf alle Fälle einmal einen versuchen, dann kann sie immer noch entscheiden, ob sie den Rest macht. Auch unser Sohn wollte dann nicht mehr alle 8, aber im nachhinein sind wir froh, dass ganze Programm nach Protokoll durchgezogen zu haben.

Alles Gute
A.

antje43
07.11.2010, 21:53
Hallo,
das klingt alles sehr gut, hab auch meiner Schwester davon berichtet.
Also wenn ich das richtig verstanden habe, is es kein Problem für sie eine kleine Pause nach der OP einzulegen.

adilo
08.11.2010, 08:27
Hallo Antje!

Bei meinem Sohn war die Zeit ohne Chemo insgesamt 7 Wochen, aber dann haben die Onkologen schon gedrängt, unbedingt mit dem VAI-Blöcken weiterzumachen. Vor der OP 4 Wochen Pause, da sich die OP um 1 Woche aus Gründen die am OP-Team lagen verschoben hat, danach dann 3 Wochen bis zum ersten VAI. Für unseren Sohn natürlich der Hammer, denn er hat sich in den 7 Wochen recht gut erholt, die Haare begannen wieder zu wachsen, er war natürlich deprimiert, dass es wieder weitergehen musste. Auf der anderen Seite waren wir froh, denn so war er mit Ende August mit dem letzten VAI-Block fertig. Sprecht einfach mit den Ärzten, wielange die chemofreie Pause sein darf, wir haben uns da wirklich auf die Ärzte verlassen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren. Übrigens der Tumor hat sehr gut auf die VIDE-Blöcke angesprochen, es waren keine aktiven Tumorzellen mehr zu finden. Also hatte sich die harte Zeit der VIDE gelohnt. Das Wichtigste ist doch das Gesundwerden, der Weg dorthin ist sehr hart.

Alles Liebe und die Hoffnung niemals aufgeben.
A.

antje43
08.11.2010, 22:27
Hallo Adilo,
vielen Dank für deine Info, werde es meiner Schwester berichten,seit heut ist sie down, sie hat eine Anal-Thrombose, dann Befund von Ingolstadt, dort wird sie operiert. Dort wurde beschrieben was sie mach, es könnte eben sein das sie ihr Handgelenk nicht mehr bewegen kann und kein Gefühl in den Händen sprich Finger, aber könnte. Ich werde auf jeden Fall ihr das sagen was du mir geschrieben hast. Vielen Dank nochmal vielleicht hilft es ihr die Angst vorm nächsten Schritt zu besiegen.
Lg A

Alexis
19.02.2011, 05:00
Zunächst einmal vielen lieben Dank für alle Antworten. Und es tut mir leid, dass ich danach auch nicht mehr auf diese geantwortet habe.

Vielleicht gebe ich erstmal einen kleinen Zwischenbericht, wie es so weitergegangen ist. Mittlerweile ist die VIDE Chemo gelaufen und im Oktober konnte ich mit reichlich Verspätung endlich operiert werden, nachdem meiner Werte zuvor so tief in den Keller gefallen sind wie nicht zuvor. Es musste mehr Muskelmasse als geplant entfernt werden, also habe ich ein ziemliches Loch an der Seite des Oberschenkels. Wobei mir das Aussehen eigentlich ziemlich egal ist, ich hoffe ich werde die Funktion des Beins einigermaßen wiederherstellen können. Da es zu einer Wundheilungsstörung kam, musste ich zwei Wochen darauf noch einmal operiert werden, aber danach verfiel die Heilung zum Glück besser und ich konnte Anfang Dezember das Krankenhaus nach ca 5 Wochen endlich verlassen.

Was mich auch sehr gefreut hat..bei der Untersuchung des Gewebes kam heraus, dass kein lebendiges Tumorgewebe mehr vorhanden war. Außerdem wurde mir bei meinem Beratungstermin für die Bestrahlung gesagt, dass ich diese nun doch nicht brauchen würde :).

Die Vai Chemo vertrage ich von den Werten her viel besser als Vide. Die Übelkeit ist manchmal genau so heftig, da die Infusionen aber nur noch 2 Tage anstatt drei dauern ist es aber sehr erträglich und ich habe die Tage darauf wieder normalen Appetit.

Dieses Jahr selbst hat nicht so positiv begonnen, da ich eine Lungenembolie hatte. Wie genau diese entstanden ist kann nicht genau gesagt werden, da die anschliessenden Untersuchungen keinen Thrombos in den Beiden ect ausfindig machen konnte. Aber es wurde mir gesagt, dass es auch durchaus die Spätfolgen der OPs sein könnten..na ja, zunächst wurde ich auf hoch dosierte Thrombosespritzen umgestellt. Als nächstes soll Marcumar angesetzt werden weil die Werte zwischen den Zyklen bisher sehr stabil waren. Ob ich immer Marcumar nehmen muss weiss ich noch nicht, der Arzt meinte das wir uns nun zunächst auf die Chemo konzentrieren und dannach weiter nach den Ursachen der Embolie forschen.

Es geht so lala voran mit dem Bein, da vorallem mein zuvor durch den Fixateur unbewegliches Knie nicht so möchte wie ich das gerne hätte. Aber zu schnelle Fortschritte darf man wohl auch nicht erwarten, also versuche ich relativ entspannt an die Sache zu gehen. Mittlerweile konnte ich durch Übungen und Knieschiene 45 Grad wiederherstellen, was mich schon ungemein freut. Oh und mittlerweile laufe ich wieder einigermaßen selbstsicher an Krücken, was mich auch sehr freut, nach den Monate an denen ich nur an einem Gehbock gehen konnte :). Was die Muskeln angeht..es geht voran, aber es wird sich wohl erst noch zeigen wie das Laufen sich später gestalten wird.

Ende April wird meine Behandlung abgeschlossen sein. Ich hoffe sehr das bis dahin alles gut geht und das ich die kommenden Behandlungen noch gut überstehe.

So..das war es eigentlich soweit. Vielen lieben Dank noch einmal für die Antworten damals. Und noch einmal Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte.

kaputtnick
23.02.2011, 00:56
hallo alex,

wir haben so ziemlich das gleiche problem.........

hatte einen blauzelligen weichteilsarkom der den oberschenkelknochen angefressen hat. bin ca 1 jahr von arzt zu arzt gegangen bis der tumor so gross wie ein grosser apfel war.
das drama fing 1993 an und ich kämpfe immer noch mit den spätfolgen der chemo und ganz besonders der bestrahlung.

können uns gerne austauschen, wenn du magst.


gruß kaputtnick

adilo
04.04.2011, 08:26
Hallo Antje, Alexis und alle anderen!

Wie gehts euch, habe lange nichts von euch gehört.
lG
A.

Alexis
15.04.2011, 00:50
Hallo und Danke der Nachfrage :).

Mir geht es gut soweit. Ende des Monats werde ich die letzte Chemo bekommen und bin ziemlich aufgeregt deswegen. Sobald sich danach die Werte stabilisiert haben werde ich dann in die Reha gehen. Na ja, das ist alles schon sehr bald, aber momentan kommt es mir noch sehr unwirklich vor das der Mist wirklich bald vorbei ist :). Ich hoffe alles verläuft gut bis dahin.

Das Bein selbst macht langsam aber beständig Fortschritte, mittlerweile konnte die Kniebeugung bis 70 Grad wiederhergestellt werden und ich übe fleissig weiter. Ich laufe nach wie vor an Krücken, aber mittlerweile bin ich nicht mehr so ungeduldig- wie sich das Laufen nachher gestalten wird, wird sich zeigen. Bisher bin ich aber ziemlich zufrieden mit den Verbesserungen und zuversichtlich.

adilo
16.04.2011, 22:33
Hallo Alexis!

Das sind wirklich gute Nachrichten. Endlich die letzte Chemo - zuerst hofft man einfach, dass jede Chemo gut überstanden wird und dann nach langer Zeit ist es endlich soweit - die letzte - auch für meinen Sohn und uns war es dann ganz unwirklich. Aber er hat schnell in den Alltag zurückgefunden und nach vielen Therapien kann er sein Bein sehr gut bewegen.

Ich wünsche dir für die letze Chemo alles Gute und bleib dran mit den Therapien. Schritt für Schritt zurück ins Leben und dafür alles Liebe.

A.

kahn
19.04.2011, 16:19
Hallo zusammen!

Meine kleine Schwester(15) hat auch ein Ewing am rechten Oberschenkel.
Sie hat gerade 5.Chemo (insgesamt sollen es 6 Chemos sein )vor der großen OP hinter sich. Da ich sehr wenig über diesen Tumor weis, bitte ich euch mir nur die wichtigsten informationen zu sagen! Ich wollte fragen, wie hoch die Chancen sind zum "Überleben". Was sollte man vor der OP alles beachten (evt. tipps)?

Ich bedanke mich im voraus für eure Antworten und wünsche allen ganz viel Kraft und Glück und ein gutes gelingen..

MFG
kahn:)

adilo
19.04.2011, 19:39
Hallo Kahn!

Mein Sohn (damals 15 J.) hatte auch ein ES - aber am Schienbein. Ich weiß was ihr und vor allem deine Schwester durchmachen müssen. Auch mein Sohn hatte vor der OP 6 VIDE-Blöcke - die waren wirklich hart. Dann die OP und anschließend noch einmal 8 VAI-Blöcke. Welche OP-Pläne gibt es bei deiner Schwester - bei unserem Sohn wurde keine Tumorprothese gemacht, sondern es wurde eine biologische Lösung versucht. Diese war sehr aufwendig und es wurde uns gesagt, dass die REHA-Phase sehr lange dauern kann, aber jetzt ein gutes Jahr nach der OP ist mein Sohn sehr zufrieden. Er kann sogar, wenn auch vorsichtig und nicht wettkampfmäßig fußballspielen.
Wenn du Fragen hast, dann kann ich gerne versuchen, diese zu beantworten.
Alles Gute deiner Schwester
A.

kahn
19.04.2011, 21:26
Hallo Adilo!

Danke für deine Antwort!

Es freut mich sehr und ist auch gut zu hören, dass es ihren Sohn wieder sehr gut geht!
Wie die OP-Pläne ausschauen weiß ich nicht genau, aber ich werde mich bei meinen Eltern und Doktoren nochmal erkundigen. Wie waren die Chemotherapien vor der OP bei ihren Sohn - hat es damals probleme gegeben, weil meiner Schwester wurde vor einigen Tagen nach der 5. Chemotherapie sehr schlecht (hohes Fieber, schlecht gelaunt, schwindlig, und vor allem sie konnte nicht mehr auf`s WC gehen). Und jetzt hat meine Schwester auch eine Entzündung. Das ist aber alles normal, oder?

Weiters möchte ich mich für ihre Hilfe bedanken....

Mfg
kahn

adilo
20.04.2011, 07:33
Hallo,

die 6 VIDE-Blöcke waren wie gesagt der Hammer - volles Programm der Nebenwirkungen: Abfall der Leukozyten, erhöhter Entzündungswert, die Mundschleimhäute waren arg entzündet, er konnte kaum essen und verlor ca. 14 kg an Gewicht. Die Ärzte überlegten schon, ihm eine Magensonde zu legen, aber wir konnten das vermeiden und nach dem letzen VIDE-Block ging es mit dem Gewicht auch wieder rasch nach oben. Das Schlimmste für ihn, waren aber die dauernden Klinikaufenthalte, die Nebenwirkungen waren lt. Aussagen der Ärzte im Normbereich. Er wurden auch keine Metastasen festgestellt, es handelte sich um einen lokalisierten Tumor. Nach der OP wurden im OP-Präparat keine aktiven Tumorzellen mehr nachgewiesen, so hatten sich die VIDE-Blöcke wenigstens "gelohnt".
Wenn du mehr über die OP weisst, melde dich.

lG
A.

OH_DEAR
14.05.2011, 12:44
Hei Alexis :]

Als ich deine Geschichte gelesen hab', hatte ich mich zu allererst über die Ärzte geärgert. Ich kenn' dieses Problem. -.- Ich hatte mit drei Jahren ungefähr ein Ewing Sarkom in der rechten Beckenschaufel. [Ich weiß, ist schon ziemlich lange her, da ich schon 18 bin. :/] Meine Mutter erzählte mir, dass wir eine ganz blöde Kinderärztin hatten, die das ES eben NiCHT festgestellt hatte, trotzdem in irgendwelche Unterlagen eingetragen hatte, dass sie den Krebs entdeckt hat, obwohl das ein ganz anderer Arzt war. o.Ô Da schon mal der erste Punkt. Ärzte können ganz schön unverschämt werden. & schon echt blöd, dass die dich einfach so mit irgendwelchen Schmerztabletten abgewimmelt haben. :/ Find' ich nicht okei, weil genau die Ärzte genauer hinsehen müssten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ibu sehr viel geholfen hat oder? :/

Auf jeden Fall wurde bei meiner OP auch viel von der Hüfte entfernt. Dieser 'Flügel', den was man doch auf dem Röntgenbild sieht. Weiß nicht, wie der heißt. :/ Aber ich hab' keine Prothese bekommen?! Les' hier total oft, dass andere bei den ähnlichen OPs wie bei mir irgendwelche Prothesen bekommen?! Ich hab' keine & komm' sehr gut zurecht. :] Klar, gibt es körperliche Einschränkungen & es gab auch einen Beinlängenunterschied. Aber sonst konnte ich alles machen. :] Hab' getanzt & ganz normal Sport gemacht, ohne Einschränkungen. Sofern ich mir die Sachen auch zugetraut hab'. ^^ Jetzt hab' ich einen Ringfixateur bekommen & meine Beine sind wieder gleich lang. :]

Zu den Chemos kann ich nichts schreiben, da ich ja noch sehr klein war & mir meine Mutter alles erzählt hat. Ich hab' nur mal in meiner Akte gelesen, dass ich einen Hickman-Katheter hatte. So wurde mir wahrscheinlich das Mittel verabreicht.

Sooo, das sollte erstmal reichen. :] Ich wünsch' dir noch alles Gute, auch wenn dein Beitrag schon etwas länger her ist. ;]

Liebe Grüße

Jessi

PS: Wer mehr von mir wissen möchte, kann mich gerne anschreiben. :] Klingt jetzt zwar doof, aber ich interessiere mich sehr für meine Krankheit, die ich gehabt hab', weil die Überlebenschance ja schon sehr sehr gering ist. Möchte auch wissen, wie andere das alles überstanden haben. Ich für meinen Teil bin sehr stolz drauf, das geschafft zu haben. :]