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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Darmkrebs


Maggie53678
02.08.2010, 15:13
Hallo,
meine 80 jährige Mutter hat ein faustgroßes Gewächs im Darm und bekommt es am Mittwoch entfernt.Ich habe heute mit ihrem Internisten teleforniert,der teilte mir in einem groben Ton mit dass er denkt dass das Gewächs bösartig ist.Es wurde keine Biopsie gemacht.Er sagte er hätte es an der Darmspiegelung erkannt.Reicht das aus um eine zuverlässige Diagnose zu stellen?Und welche Therapien kann man nach der OP machen?Morgen treffe ich den Arzt,könnt ihr mir raten was ich ihn genau fragen soll?

Danke und Gruß
Maggie

Maggie53678
02.08.2010, 15:24
Ich habe noch eine Frage: Ab welchen Stadium treten Symptome auf wie Blutarmut,Schwäche,Müdigkeit usw ?

Jutta
02.08.2010, 17:47
Hallo Maggie,

ein geschulter Arzt kann häufig anhand der Beschaffenheit bei der Spiegelung eine Krebserkrankung erkennen. 100%ige Gewissheit gibt eine Gewebsentnahme. Der Patient bekommt meistens eine solche während der Spiegelung nicht mit, da man sediert ist.

Bei einer OP werden Gewebsproben entnommen, welche dann genau untersucht werden um das Ausmaß der Erkrankung, das Stadium zu bestimmen.
Je nachdem was dabei herauskommt, wird die nachfolgende Behandlung dadurch festgelegt. Jede Krebserkrankung wird individuell, wenn auch nach Standards, vorgenommen.

Die beschriebenen Symptome können jederzeit auftreten, auch wenn der Darm "nur" entzündet ist, oder ein Zyste sich darin befindet.

Im Moment kannst du noch nicht wirklich viele Fragen stellen, da deine Mutter noch nicht operiert ist, und somit das genaue Stadium noch nicht feststeht.
Schaue danach, dass deine Mutter die Ärzte von der Schweigepflicht entbindet. Somit kannst du dich direkt dann mit allen Fragen an sie wenden und du bekommst eine umfangreichere Auskunft über den Stand der Dinge.

cypher61
02.08.2010, 20:13
Hallo Maggie,

Darmspiegelungen werden grundsätzlich nur von Ärzten durchgeführt, die damit viel Erfahrung haben. Mein Gastroenterologe sagte mir, bevor ein Arzt eine Koloskopie alleine durchführen darf, muss er bei mindestens 200 assistiert haben.

Bei der Beurteilung einer Neoplasie (Gewebeneubildung) werden zwei Aspekte berücksichtigt: Der "Makroskopische", das ist salopp gesagt die Beurteilung durch Hinsehen. Und der "Mikroskopische", das ist die Gewebeanalyse des Pathologen. Nur letztere kann völlige Sicherheit geben, dass es sich um Krebs handelt. Gleichzeitig stellt man damit auch fest, wie bösartig der Tumor ist (Grading, Grad 1-4).

Was nun das "Hinsehen" angeht: Der untersuchende Arzt kann aufgrund seiner Erfahrungswerte mit recht hoher Sicherheit sagen, wann eine Geschwulst bösartig ist oder nicht. Bestimmte Merkmale treten nämlich nur bei bösartigen Tumoren auf. Beispielsweise ist oft der Kern des Geschwürs nekrotisch (=abgestorben). Das liegt daran, dass ein bösartiger Tumor schneller wächst, als dass sich neue Blutgefässe bilden können, um alle Zellen mit Nährstoffen zu versorgen.

Du könntest den Arzt mal fragen, wieso keine Gewebeprobe entnommen wurde, ich dachte eigentlich, dass man das in solchen Fällen immer macht.
Du solltest Dir übrigens stets alle Unterlagen in Kopie aushändigen lassen und eine Patientenakte anlegen. Kann hilfreich und gelegentlich auch wichtig sein...

Ich wünsche Deiner Mutter und Dir alles Gute!

Gruss
Frank.

Maggie53678
05.08.2010, 08:26
Hallo,
Danke zuerst für eure Antworten,meine Mutter hat die OP den Umständen entsprechend gut überstanden.Sie liegt noch auf der Intensivstation und kommt
demnächst auf die vorgesehenen Station.

Ich habe mit dem Arzt geredet,wieso keine Biopsie vorgenommen wurde,er meinte man hätte zuviel Zeit verloren,das Gewächs müsse raus.Sie hat 2 Gewächse ein bösartiges das auf die Milz drückt und ein gutartiges 30cm vom Darm entfernt.Jetzt wurde das gestern zum Pathalogen geschickt,es dauert circa 10 Tage bis ich Bescheid kriege in welchem Stadium sie ist.

Ich hoffe das Beste für sie,ich bin froh dass es dieses Forum hier gibt,es gibt mir das Gefühl nicht so alleine zu sein mit meinen Fragen.Danke nochmals.

Bis bald,
Maggie

Maggie53678
09.08.2010, 09:00
Hallo,
Ich war gestern bei meiner Mutter im Spital,sie liegt mittlerweile auf
dem Stock fÜr Urlogie.Die Op ist jetzt schon 5 Tage her und sie kann immer
noch nichts essen,stattdessen übergibt sie sich.Laut Arzt kann sie dennoch diesen Mittwoch nach Hause.Ich habe gestern das Thema familiäre Vorbelastung angesprochen,bei ihr und meinem Bruder,die meinten dass sei völliger Quatsch,ich solle mir keine Gedanke machen bei ihr wäre es das Alter.
Bei Gelegenheit werde ich mal meinen Gynäkologen fragen.

Viele Grüsse:

Maggie