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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alles nicht so leicht...


babmuz
02.08.2010, 21:53
Hallo,
habe mich entschlossen, wohl doch eher im Angehörigen Forum zu schreiben.
Hatte schon im Lungenkrebs Forum geschrieben:

http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=46674

Aber ich glaube, hier kann man sich auch einfach nur mal "ausheulen". Habe schon etliche Beiträge gelesen und es ist unglaublich, wie sich alles ähnelt und doch wieder so verschieden ist.

LG
Barbara

chrisi69
03.08.2010, 08:16
Hallo Barbara,

ja, ich denke auch, das du hier besser aufgehoben bist. Im Lungenforum kannst du ja weiterhin Fragen stellen, falls du was konkretes wissen möchtest. Hier kannst du dich ausheulen, wenn dir danach ist und auch schreiben wie es deinen Angehörigen geht.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
Christiane

Aby
04.08.2010, 08:14
Ich bin auch Angehörige und ich kann gut nachvollziehen, dass das alles nicht so leicht ist. Immer wenn ich mir die Bilder von der Chemo ansehe,(ich habe meine Partnerin ab dem ersten Tag der Chemo bis zum Ende jeden Tag fotografiert um zu sehen, was es mit dem Menschen und dem Körper macht), dann fange ich heute noch an zu weinen. Am 2o.August diesen Jahres ist es genau ein Jahr her, dass der Verdacht auf Brustkrebs von der Gyn geäußert wurde, der sich dann bei der Mammographie ja leider auch bestätigt hat.

Ich kann es manchmal immer noch nicht fassen, was uns im vergangenen Jahr alles passiert ist und wie wir die Situation gemeistert haben, oder versucht haben zu meistern.
Ich kan Dir nur sagen, es gibt viele schwere Tage, da spreche ich von mir, woo ich echt nur am weinen war, wenn ich nur das Wort Krebs gehört habe. Aber es kommen auch wieder bessere Tage, wenn man anfängt sich damit auseinander zu setzen. So ging es mir jedenfalls.

Ich drücke Dir und deinem Papa und natürlich auch deiner Mama die Daumen und wünsche viel viel Kraft, die wirst Du brauchen.:remybussi

babmuz
11.08.2010, 22:25
Papa ist heute wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er hat sich ganz schön verändert.
Er ist teilweise "geistig abwesend", in sich gekehrt, zynisch,....
So kenne ich ihn gar nicht.

Sie haben im KH übrigens eine Herzrhytmusstörung festgestellt, durch die wohl u.a. die Wassereinlagerungen kamen. Insgesamt 7 Liter Wasser hat er die letzte Woche verloren.
Leichten Zucker hat er auch noch bekommen, Mama muss ihn nun morgens spritzen.
Ich vermute auch, dass er durch die Bestrahlung schlechter hört, oder er will manchmal einfach nicht hören, kann auch sein ;)

Seine Rückenschmerzen werden nicht besser. Das Knochenzinitgramm war eigentlich ok, aber irgendwas kann ja da nicht stimmen...
Am Freitag ist ein MRT angesagt. Mal sehen, was da noch rauskommt.

Er ist auch superschwach geworden. Kann fast nicht mehr alleine laufen. Hoffentlich wird das wieder besser.

Mama tut mir, unter uns gesagt, manchmal echt leid. Ich kann mich wenigstens mit meiner kleinen Tochter ablenken. Aber Mama bekommt die Veränderungen und alles 24 Std. lang mit.

Ich hoffe nur, dass es Papa bald mal wieder besser geht. Anfang September ist ein neuer Termin mit dem Onkologen, wo weiteres wegen Chemo und Ergebnis der Bestrahlung besprochen wird.
Papa hat schon gesagt, dass er keine Chemo machen lassen will, wenn sein Gesicht so bleibt wie jetzt. Da ist er echt stur....

LG
Barbara

babmuz
14.08.2010, 21:28
Hallo,

ich hoffe, dass der Radiologe am Freitag ehrlich zu uns war. Er meinte, er könne keine Metastasen am Rücken sehen. Es schaut danach aus, dass zwei Wirbel aufeinanderliegen, weil der Puffer fehlt. Er hat Papa gefragt, ob er gestürzt sei etc.
Hmmm, mal sehen ob dies wirklich nicht mit dem Kleinzeller zusammenhängt.

Ansonsten liegt/sitzt Papa viel zu Hause und hofft, dass endlich seine Gesichtslähmung besser wird. Kopfbestrahlung ist noch bis Mittwoch anberaumt, frage mich schon, was danach noch kommt.
Papa ist sich noch nicht sicher, ob er eine Chemo machen lassen will, ihm ist das mit dem Gesicht sooooo sehr wichtig.

LG
Barbara

Hutchi
16.08.2010, 11:25
Hallo Barbara,

ich denke, dass die Aerzte Euch die tatsächlichen Einschätzungen sagen. Sie haben ja eine Aufklärungsplicht und somit werden Sie Euch nicht anlügen. Natürlich ist eine falsche Einschätzung nicht ausgeschlossen, aber die Docs haben ja eig auch viel Erfahrung.

Wünsch Euch auf jeden Fall alles Gute und drück die Daumen für Deinen Paps. Hoffe es geht ihm bald ein bisschen besser und Ihr habt eine schöne Zeit zusammen ;)

Liebe Grüsse

babmuz
29.08.2010, 13:14
Hallo,
ich war mit meinem Mann und meiner kleinen Tochter eine Woche im Urlaub.
Hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich Mama und Papa "allein" gelassen habe, aber die zwei wollten nicht, dass wir den Urlaub stornieren.

In der Woche ist es Papa fast täglich schlechter gegangen.

Zuerst fing es ganz gut an, weil nochmal ein Kopf-CT gemacht wurde, um zu sehen, wie die Bestrahlung angeschlagen hat. Es ist weniger geworden.

Dann wurde plötzlich seine Stimme schwächer. Er hat nun eine Stimmbandlähmung und kann nur noch flüstern.
Er ist so schwach, dass er zwei mal gestürzt ist. Kann sich nicht mehr selbst anziehen und waschen.
Liegt nur im Liegestuhl und döst vor sich hin.

An Chemo ist im Moment gar nicht zu denken, ich befürchte fast, dass es dazu gar nicht mehr kommt...
Er hat auch wieder in Beinen und Händen Wasser, kommt evtl. die Tage ins Krankenhaus, damit das weg geht.

LG
Barbara

GreenEye1972
29.08.2010, 17:38
Hallo habmuz!

Ich hab Deine Einträge gelesen. Bin seit heute auch hier angemeldet - mein Beitrag steht unter Deinem, mit der Hoffnung, Hilfe von Anghörigen oder Betroffenen zu bekommen.

Bezüglich Deinem Beitrag wegen Deinem Vater ....
Ich hab dasselbe mit meinem Vater durchlebt. Er hatte auch Lungenkrebs (kleinzellig) mit Hirnmetastasen. Wir haben Ihn Heiligabend ins Krankenhaus bringen müssen, wo Er dann am 26.12.2007 in der Nacht verstarb.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten, soviel Zeit wie möglich mit Deinem Vater zu verbringen - helfe, wo Du helfen kannst, unterstütze Deine Mutter, aber ohne Deine eigene Familie zu vernachlässigen. Sprecht miteinander, was man sprechen kann .... das Ende kann so schnell da sein.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf diesem Weg!

Liebe Grüße sendet Dir GreenEye

babmuz
07.09.2010, 13:21
So, nun ist mein Papa erlöst.
Es ist irgendwie noch gar nicht real für mich :cry:

Es ging die letzte Woche jeden Tag bergab. Mama war nervlich und körperlich auch am Ende, hat dann am Freitag doch mal einen Pflegedienst geholt, der Papa 2 x am Tag gewaschen hat. Alles restliche hat Mama gemacht. Da muss ich ihr echt danken.

Freitag gings ihm dann ganz schlecht, ab da bekam Papa dann auch Morphiumspritzen.
Am 05.09. um 16.55 Uhr ist er dann gestorben. Mama und ich waren an seiner Seite, er war zu Hause, ich denke das war wichtig für ihn und für uns.

Ich wünsche allen hier viel Kraft für euren weiteren Kampf.

LG
Barbara

Bremensie
07.09.2010, 13:52
Babara,
mein Beileid zum Tod deines Vaters. Er ist jetzt an einem Platz wo es ihm gut geht ohne Schmerzen.
LG Erika

GreenEye1972
07.09.2010, 14:33
Liebe Barbara,

Du hast mein tiefstes Mitgefühl!

Ich wünsche Dir und Deiner Mama ganz viel Kraft für die kommenden Tage und auch Wochen ...

Liebe Grüße
GreenEye

Denke dran - hier sind Menschen, die dasselbe durchlebt haben und im Moment durchleben. Friss nichts in Dich rein .... schreibe es Dir von der Seele, wenn Du das kannst.

Antje123
08.09.2010, 20:26
Liebe Barbara
Ein stiller Gruß auch von mir.:pftroest::pftroest::pftroest:
Alles Liebe von Antje:engel::engel::engel: