PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 6 Wochen ohne Papa


Dani1607
09.08.2010, 15:56
Lieber Papi,

nun ist es genau 6 Wochen her, heute vor 6 Wochen um 15.35 Uhr bist Du von uns gegangen. Wir konnten Dich noch nicht einmal begleiten, Du warst im Krankenhaus alleine und bist für immer eingeschlafen. Wir können es immer noch nicht wirklich fassen, ich habe immer noch das Gefühl, dass Du gleich um die Ecke kommst und wenn ich abends nach Hause komme, will ich Mama anrufen und fragen wie es Dir geht. Aber Du bist nicht mehr bei uns.

Du hast so sehr gekämpft, aber wir haben den Kampf verloren. Vor neun Monaten haben wir die Diagnose Lungenkrebs erhalten und es hat uns allen den Boden unter den Füssen weggezogen. Aber wir haben gehofft, weil Du so stark warst und kämpfen wolltest. Doch wir haben den Kampf verloren. Als wir die Diagnose bekommen haben das nun auch noch Hirnmetastasen da sind, wurde unsere Angst noch grösser, aber Du hast die Hoffnung nicht aufgegeben und immer gesagt, den Schweinehund besiege ich. Ach Papi es tut so weh, zu wissen Du bist nicht mehr da. Der Schmerz ist so gross und überkommt mich immer wieder. Wir versuchen alle stark zu sein, auch Mama aber Du fehlst uns allen so sehr. Wir versuchen auch ganz doll für Mama da zu sein und sie zu unterstützen.

Ich kann mich noch an jede Minute erinnern, was ich vor sechs Wochen gefühlt habe, wie lange es gedauert hat, bis ich dann bei Dir war und alle waren schon da. Du hast so friedlich ausgesehen. Wir wissen, dass es so besser für Dich ist, da Du nicht bettlägerig und nur auf Hilfe angewiesen sein wolltest, aber warum musste es so schnell gehen? Warum hatten wir nicht mehr Zeit. Ich bin so dankbar für die 33 Jahre die ich mit Dir hatte, aber warum durfte ich nicht nochmal 33 Jahr emit Dir haben. Es sind so viele Fragen, die mir immer durch den Kopf gehen und wenn ich Abends im Bett liege halte ich immer Zwiesprache mit Dir. Ich weiss nicht, ob dieser Schmerz den ich verspüre jemals aufhören wird. Im Moment kann ich mir das gar nicht vorstellen. Ich bin so unendlich traurig. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und dann anhalten, so dass wir alle immer zusammen sein können. Du warst und bist der beste Papi den man sich nur vorstellen kann. Ich weiss, das Du weisst wie sehr wir Dich lieb gehabt haben, aber trotzdem würde ich es Dir gerne noch einmal sagen können. Nur noch einmal! Dich noch einmal sehen und Dich in den Arm nehmen können.

Es ist so unsagbar schwer und ich weiß im Moment nicht wo hin mit meinen Gefühlen, ich weiss auch nicht ob ich Dir hier weiter schreibe oder ob ich Dir Briefe schreibe und Dir die mit zum Friedhof bringe. Jedesmal wenn wir an Deinem Grab sind, könnte ich nur weinen, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Deine Asche da liegt. Wenn ich bei Mama bin, meine ich immer dass Du eigentlich in Deinem Sessel sitzen musst. Es war viel zu früh, dass Gott Dich zu sich geholt hat. Du wolltest mit Mama noch soviel machen, jetzt hättet ihr es gekonnt und es war Dir nicht vergönnt. Ich will Dich einfach nur wiederhaben und dass die Zeit wieder ist wie damals, vor dem Krebs. Mama vermisst dich auch so sehr und die andern drei auch. Wir kümmern uns aber um Mama. Ich frag mich immer wieder warum Du, aber ich finde keine Antwort. Du hast für uns und Mama immer alles getan und warst auch für uns immer da und nun bist Du weg.

Ach Papi, ich höre jetzt ersteinmal auf zu schreiben, ich könnte Dir noch hundert Seiten schreiben, weiss aber noch nicht ob dass der richtige Weg ist.

Ich liebe und vermisse Dich so sehr.

Tschüss Papi hab Dich lieb

HeikesFreundin
09.08.2010, 16:10
Hallo Dani!

Den richtigen Weg für Dich wirst Du finden ...

Es gibt viele Arten der Trauer und viele Möglichkeiten,
einen so schweren Verlust für sich zu verarbeiten.

Ich wollte Dir nur sagen:
es tut mir leid für euch und ich wünsche euch die Kraft,
irgendwann wieder aufzustehen und euer Leben auf einen neuen Weg
zu bringen ... aber erstmal laßt euch Zeit und habt Geduld mit euch
selbst.

Alles Liebe,
Angie (<- begleitet Heikes 5 Kinder durch den Weg der Trauer ...)

johanna84
09.08.2010, 23:25
Liebste Dani,

erstmal möchte ich Dir und Deiner Familie mein tiefstes Mitgegefühl aussprechen. Ich weiß wie Du Dich fühlst (mein Papa ist an LK mit Hirnmetastasen qualvoll gestorben) und trotzdem kann ich Dich nicht wirklich trösten. Ich wünsche Dir viel Kraft, um die schlimme Zeit einigermaßen überstehen zu können...

Fühle Dich umarmt,
Johanna

Dani1607
10.08.2010, 11:33
Liebe Angie, liebe Johanna,

vielen Dank für Eure Anteilnahme. Es ist so schwer es zu verstehen, warum er und warum so schnell. Mir fehlen im Moment irgendwie die Worte aber vielleicht wird es ja besser und dann werde ich auch schreiben könne.

Liebe Grüße Dani