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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mama....


kleinesFeenwesen
10.09.2010, 20:07
Hallo an alle!

Ich bin - leider - neu hier und wünschte, ich hätte keinen Anlass dazu.
Aber so wird es den meisten hier gehen.

Meine Familie durchwandert gerade wieder eine dunkle Zeit - "wieder", weil erst mein Papa schwer krank gewesen ist und sich, Gott sei Dank, derzeit auf dem Weg der Besserung befindet.

Es wäre zu schön gewesen um wahr zu sein, hätte sich wieder ein wenig Normalität eingestellt.

Wir haben vorgestern erfahren, dass meine Mama (Mitte 50) einen Knoten in der Brust hat - und bereits eine Metastase im Körper.

Wir stehen wie vor einer Wand und sind einfach alle nur am Ende. Zwei Jahre ging es meinem Papa schlecht. Und nun nahtlos der nächste Schlag. Was haben wir denn verbrochen...

Ich bin grad völlig am Ende und hab einfach Angst vor der Zukunft. Was kommt auf uns zu? Muss meine Mama im schlimmsten Fall sterben?
Ich hab noch keine Ahnung zu dem Thema, nur hab ich gerade beim Recherchieren im Netz gelesen, dass eine Metastase die Heilungschancen verschlechtert. Heißt das, sie wird gar nicht mehr gesund?
Ich hab so Angst - um meine Mama, um meinen Papa und Angst, dass ich das nicht mehr packe....ich hab in den letzten zwei Jahren so viel abgenommen und muss doch jetzt wieder stark sein :cry:
Die letzte zwei Jahre haben wir mit Papa gekämpft....und jetzt der nächste Schlag.

Tut mir leid für das Selbstmitleid. Ich weiß nur gerade nicht wohin mit dem Kummer.

Danke allen fürs Lesen!

Ich wünsche niemandem auf der Welt, dass er sowas erleben muss.

kleines Feenwesen

Birgit64
10.09.2010, 20:27
Muss meine Mama im schlimmsten Fall sterben?

Naja, der schlimmste Fall ist eben, wenn dem Patient nicht geholfen werden kann und die Krankheit soweit fortschreitet, dass der Tod letztendlich eine Erlösung ist.

Aber eine Metastase bedeutet nicht, dass deine Mutter nicht noch viele Jahre bei euch sein kann. Manchmal kann das Metastasen-Wachstum gestoppt werden und in anderen Fällen sind Metastasen nach der Therapie gar nicht mehr nachweisbar.
Wie es bei deiner Mutter laufen wird, kann natürlich keiner wissen. Vielleicht schreibst du mal, wo deine Mutter die Metastase hat und wie die vorgeschlagene Therapie aussieht.
Ich kann mir vorstellen, dass das alles nach der schlimmen Erkrankung deines Vaters jetzt erst einmal alles zuviel für dich ist. Wir waren als Familie in einer ähnlichen Situation (erst ich, dann mein Vater und dann meine Mutter - alles innerhalb von 3 Jahren) und irgendwie glaubt man, dass die Kraft nicht reicht.

Es ist dein gutes Recht, deine Verzweiflung hier zu äußern. Vielleicht hilft dir auch der Erfahrungsaustauch im Unterforum für Angehörige.
http://www.krebs-kompass.org/forum/forumdisplay.php?f=49

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man die Erkrankung als Angehöriger ganz anders erlebt als wenn man selbst betroffen ist.

Liebe Grüße

kleinesFeenwesen
10.09.2010, 20:43
Liebe Birgit,

danke für deine Antwort.

Tut mir leid, wenn es das falsche Forum ist. Bin ein wenig durch den Wind.

Ja, ich habe bei meinem Papa bereits erlebt, dass die Wahrnehmung eine andere, wenn man "nur" Angehöriger ist.

Auch wenn ich dich nicht kenne, tut es mir leid, zu lesen, was du und deine Familie durchgemacht haben. Manchmal denkt man, das kann doch alles nur ein böser Alptraum sein.

Therapieansätze gibt es noch keine konkreten. Muss alles noch näher untersucht werden. Die Meta ist an der Hüfte und Lendenwirbel, deshalb wurde sie eigentlich untersucht. Und bei der Gelegenheit wurde man fündig...
Nächste Woche gehts dann richtig los mit abklären etc.

Ich will mich bestmöglichst informieren. Das schlimme ist - mein Papa ist so optimistisch. Er sagt - wir haben das eine geschafft, das packen wir auch.
Und ich hab solche Angst. Wenn die Knochen schon betroffen sind.

Traurige Grüße und dir und deiner Familie ebenfalls ganz viel Kraft!
kleines Feenwesen

*sunny*
10.09.2010, 21:11
Liebes Feenwesen,

tut mir leid, dass Ihr gerade so viel durchmachen müsst :pftroest: ... die Zeit, bis alles abgeklärt ist finde ich immer fast am schlimmsten, danach weiß man wenigstens, woran man ist.

Jetzt muss man erstmal abwarten, was bei den anderen Untersuchungen herauskommt. Grundsätzlich sind Knochenmetastasen aber oft ganz gut behandelbar. Diejenigen vom Brustkrebs reagieren gut auf Bestrahlung, zusätzlich kann man Medikamente geben, die den Knochen stabilisieren. Falls die Gefahr eines Knochenbruchs besteht muss manchmal auch operativ stabilisiert werden. Jedenfalls kann man mit Knochenmetastasen viele Jahre leben. Was nun der nächste Behandlungsschritt ist und wie die Prognose überhaupt ist kann man erst nach Abschluss der Untersuchungen einschätzen. Am besten besprecht Ihr das mit den behandelnden Ärzten. So aus der Ferne ist ja doch vieles Spekulation.

kleinesFeenwesen
11.09.2010, 10:29
Liebe Sunny,
danke für die beruhigenden Worte. Ich sehe nach einer erneut schlaflosen Nacht ein, dass wir abwarten müssen...wieder warten müssen.

Ich wünsche keinem Menschen auf dieser Welt so etwas.

Viele Grüße!

Schnuffje
11.09.2010, 16:05
Liebes Kleines Feenwesen,
es tut mir leid,dass Du soviel durchmachst, aber Du machst es richtig und nimmst Kontakt auf. Als ich vergangenes Jahr Brustkrebs bekam, betrank sich mein Sohn zum ersten Mal (!) und gleich bis ins Koma.Das war ganz schlimm für mich.Also, bitte bleibe wie Du bist und
natürlich darf man weinen und jammern! Ich drücke fest die Daumen und lass malwieder von Dir hören.Dir und Deiner Mami viel Kraft und alles Liebe,
Schnuffje