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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst


GianninaB
30.09.2010, 15:08
Hallo liebe Foris,

ich würde Euch gerne eine Frage stellen, ich habe seit 7 Wochen einen vergrößerten, schmerzlosen, jedoch verschieblichen Lymphknoten in der Leiste.

War damit schon beim Hausarzt und beim FA. Beide sagten es wäre nix bedenkliches, der FA hat ihn sich im Ultraschall angesehen (Größe 1,1 x 0,4cm) und ansonsten wohl unauffällig...

Der Hausarzt hat sogar ein Thorax Ultraschall gemacht, Leber und Milz normal, keine vergrößerten Lymphknoten zu sehen...

Allerdings will er nicht kleiner werden und ich habe Angst. Sollte ich einen Hämatologen zu Rate ziehen?

Wie sicher kann der Arzt etwas bösartiges im Ultraschall ausschließen?

Zu meiner Person, ich bin weiblich, 22 Jahre, 1,65m, 46kg...

Über eine kurze Einschätzung würde ich mich freuen...

Lieben Dank!

Nanny39
30.09.2010, 16:06
hallo giannina

ich sagmal herzlich willkommen...wie ich sehe ist deine mutter an krebs erkrankt...und ich glaub das , das nicht einfach für dich / euch ist...mach dich aber jetzt nicht verrückt...du hast schon einige untersuchungen gemacht...und es war bis jetzt für dich gut gelaufen...bei meiner mutter wurde bei einem erneuten rückfall ultraschall am bein gemacht...man konnte gut erkennen das da was am brodeln ist...ich war dabei ...überleg mal ob du nicht vor 7 wochen eine erkältung hattest..den das hatte mein sohn als kleinkind...da waren einige Lymhknoten am hals zu sehen...und die haben sehr lange gedauert bis sie weg waren...wen du dir natürlich nicht sicher bist...und die angst nicht im griff bekommst...dann such zusätzlich ein hämatologe auf...


wünsch dir alles liebe...

Nanny

GianninaB
30.09.2010, 16:18
Hallo Nanny,

vielen Dank für Deine Antwort,

leider hatte ich vor sieben Wochen keine Erkältung o.ä.

Der Lymphknoten ist ja auch in der Leiste...Ich habe wirklich Angst, aber ich will mich bei einem Hämatologen ja auch nicht lächerlich machen, mein Hausarzt und mein FA sagten sogar, dass meine Leistenlymphknoten nichtmal wirklich geschwollen seien. Sie wären normal-groß. Ich würde sie nur so gut tasten können, da ich so schlank bin...

Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Habe seit der Sache mit meiner Mutter wenig Vertrauen in die Aussagen von Ärzten :(

Nanny39
30.09.2010, 16:31
erstmal lächerlich macht sich keiner...aber ich würd sagen beruhig dich mal...mir ist schon klar das die erkrankung deiner mutter dir sehr zusetzt...aber es ist nicht immer krebs meine liebe...mach dich jetzt nicht verrückt...warte ab und wens garnicht geht hol dir die meinung des hämatologen...


liebe grüße
Nanny

GianninaB
30.09.2010, 16:39
Danke Nanny,

ich weiß ja, dass Du Recht hast.

Aber ich habe seither einfach große Angst, das bei mir auch etwas übersehen wird... :embarasse

Gerade bei einer so komplexen Erkrankung wie Lymphdrüsenkrebs ist es ja nicht so leicht, eine Diagnose zu stellen...

In den letzten 6 Wochen sind die Lymphknoten nicht gewachsen. Was ja schonmal ein gutes Zeichen ist aber ich bin halt immer noch unsicher.

Brauche ich für einen Hämatologen eine Überwesung? Mein HA und mein FA haben beide gesagt ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Aber wenn man hier ließt, kommt es ja häufig vor, dass Ärzte sagen "Kein Grund zur Sorge" und später ist es dann doch Krebs und man hat viel zu lange gewartet...

Es tut mir Leid, dass ich Euch damit auf den Wecker gehe, es ist momentan leider keine so leichte Zeit. Aber wem erzähle ich das, ihr seid ja schließlich auch alle im KREBS-Forum angemeldet...

Nanny39
30.09.2010, 19:48
mach dir mal um uns keinen kopf...du gehst uns nicht auf den wecker...denkmal da kann ich im namen aller sprechen...ich selber bin auch angehöriger...bei mir ist es auch meine mutter...daher weiß ich was du gerade durch machst...das muss man erstmal verarbeiten...nicht so einfach....kann da jetzt nur von mir sprechen...ich hatte vorher auch mit krebs noch keine berührung..und dann bekam man mit wie viele menschen betroffen sind...da schaut man auch schon genauer auf sich...das ist ne schwierige zeit in deinem leben...aber nutze deine kraft für deine mutter....die wirst du brauchen..so hab ich das gemacht...wen du reden möchtest ...immer zu...:)



ja du brauchst eine überweisung zum hämatologen....



wünsch dir noch einen schönen abend..

Nanny:winke:

GianninaB
25.10.2010, 17:01
Hallo ihr Lieben,

ich wollte Euch nur mal eben den neusten Stand berichten:

Ich war also vor ca. 3 Wochen beim Hämatologen/Onkologen und dieser hat Entwarnung gegeben ;)

Er hat alle meine Leistenlymphknoten mit dem Ultraschall angesehen und keinen einzigen gefunden, der über 1 cm groß ist. Also wohl keinen geschwollenen Lymphknoten.

Dabei war ich mir so sicher, dass die vorher nicht da waren! Aber er wird es ja wohl wissen...

Um mich zu beruhigen hat er noch ein riesengroßes Blutbild mit allen relevanten Werten gemacht, die alle in Ordnung sind.

Leider fühle ich immer noch oft in der Leiste rum und habe Angst, dass die Knoten doch noch wachsen...

Meint ihr, selbst wenn es ein sehr frühes Stadium wäre und die Knoten noch nicht massiv geschwollen sind, hätte der Hämatologe/Onkologe erkennen können, dass da was nicht i.O. ist?

Sollte ich einfach abschalten und aufatmen? Es fällt mir wirklich sehr schwer momentan.. Und das tut mir Leid ...

Noddie
25.10.2010, 18:21
Liebe Giannina,
versuche durchzuatmen.
Nach dem was mit Deiner Mama passiert ist kann ich Deine Ängste verstehen, vielleicht suchst Du Dir Hilfe bei einer Psychologin oder einer Angehörigen Gruppe. Such mal ob es in Eurer Nähe so etwas gibt.
Fühle Dich ganz lieb geknuddelt
Noddie

GianninaB
25.10.2010, 21:43
Danke Noddie,

ich bin schon bei einer sehr lieben Psychologin, die auch in der onkologischen Praxis sitzt, in der ich war!

Ich finde es hilft mir auch darüber zu sprechen. Aber das Gefühl, dass ich gerne noch eine VIERTE!!! Meinung hätte, will nicht verschwinden :confused:

Ich denke eigentlich den ganzen Tag nur an meine Leistenlymphknoten und fühle ständig daran rum, ob sie sich irgendwie verändern bzw. vergrößern.

Der Hämatologe meinte auch, dass mir kein Arzt einen Lymphknoten dieser Größe raus schneiden wird, weil sie einfach seiner Meinung nach nicht geschwollen sind..

Ich komme einfach nicht von diesem Gedanken weg :(

Noddie
25.10.2010, 21:53
Liebe Giannina,
ich glaube das Dir auch eine 4. oder 5. Meinung keine sicherheit geben würde. Deine Welt ist in den Grundmauern erschüttert und verletzt.
Du bist sehr dünn ,daher kann man die Lymphknoten sehr gut tasten, und wenn Du da immer dran herum fühlst ist der arme Lymphknoten irritiert und schwillt an. Also ein Teufelskreis für Deinen kopf.
Rede öfter mit der Psychologin und hier sind auch alle für Dich da.
Fühl Dich mal ganz lieb geknuddelt
Ulli

GianninaB
25.10.2010, 22:36
Danke Noddie,

genauso kommt es mir vor, wie in einem Teufelskreis :o
Und der arme Hämatologe war so unglaublich nett und hat sich soo viel Zeit für mich genommen, da er das Problem ja direkt erkannt hat...

Er hat sich tatsächlich 1,5 Stunden Zeit für mich genommen, meine kompletten Leisten mit seinem Ultraschall abgefahren, meinen gesamten Bauchraum mit dem Ultraschall bearbeitet und NIX auffälliges gefunden. NIX!

Und das beruhigt mich immer nur eine Woche maximal. Ich finde es ja sogar unglaublich unfair von mir, dass ich so einem Fachmann nicht vertrauen kann, aber irgendwie machen meine Gedanken was sie wollen...

Sogar Juckreiz hatte ich mir schon eingeredet, der war aber dann merkwürdiger Weise nach dem Termin beim Hämatologen verschwunden :o

Und jetzt nach 2 Wochen, wo ich mich wieder reinsteiger kommt er prompt zurück. Es ist ein Teufelskreis aus dem ich nicht rauskomme...

Das schränkt so sehr ein. Ich weiß, ihr müsst mich alle für völlig geisteskrank halten aber das schlimme ist, ich weiß ja, dass dieses Verhalten nicht normal ist.

Aber was soll ich noch machen? Mir an meinen offensichtlich gesunden Lymphknoten rumschnippeln lassen??

Bin sehr ratlos... Leider :mad:

Andorra97
26.10.2010, 13:54
Liebe Giannina,
ich will Dir jetzt nicht auf eine andere Art und Weise Angst machen, aber panische Angst vor schlimmen Krankheiten ist eines der Symptome für Depression.
Wie geht es Dir denn sonst seelisch? Bekommst Du richtige Panikattacken, hast Du andere Symptome die für eine Depression sprechen könnten?

Eigentlich müsstest Du nach der Untersuchung beim Hämatologen wirklich beruhigt sein. Nebenbei gesagt ist es bei einem Lymphom auch nicht wie bei anderen Krebserkrankungen, dass die Früherkennung so wichtig ist für die Heilungschancen. Natürlich ist Stadium 1 besser als 4, aber die Heilungschancen sind auch in 4 unverändert gut.

Es besteht also gar kein Grund zu solcher Panik, sondern Du kannst eigentlich davon ausgehen, dass der Hämatologe recht hat und Du ganz gesund bist. Wenn Du Dich weiter nicht beruhigen kannst, auch nach mehreren Ärzte-Meinungen, dann würde ich wirklich vielleicht eher auf was psychisches tippen. Nachdem, was Du durchgemacht hast wäre es ja auch kein Wunder!

GianninaB
26.10.2010, 14:28
Hallo Andorra,

ja ich habe schon seit längerer Zeit Angst vor schlimmen Krankheiten und gehe für jede Kleinigkeit zum Arzt.

Aber bis jetzt konnten mich die Ärtze immer beruhigen, wenn sie sagten, alles wäre in Ordnung.

Aber diesmal ist es vollkommen anders. Ich renne von Arzt zu Arzt und keiner kann mich "langfristig" beruhigen, obwohl alle sagen, es ist nix.

Aber grade bei Lymphdrüsenkrebs ist die Diagnosestellung nicht einfach und das macht mir solche Panik.

Ich habe einfach Angst, dass die Lymphknoten mit der Zeit immer weiter wachsen werden und es NOCH keiner feststellen kann...

Ich habe auch seit neustem immer eine Körpertemperatur von 37 Grad. Sonst hatte ich glaube ich immer um die 36.5 Grad.

Auch das macht mit unglaubliche Panik, weil das ja auch ein Symthom ist.

Aber was soll ich denn bloß noch machen? Ich weiß, dass bei Lymphomen keine so arge Dringlichkeit besteht wie bei anderen Krebsarten, das hatte der Hämatologe mir auch erklärt aber es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen ob da in meinem Körper vielleicht irgendwas schlummert, was da nicht hingehört.

Der Hämatologe hat dies wie gesagt ausgeschlossen aber ich hab halt Angst, dass es jetzt noch ein Frühstadium ist und das verpasst wird...

Ist es denn üblich bei Lymphknotenkrebs, dass die Lymphknoten am Anfang der Krankheit nur minimal vergrößert sind?

Also ich hab das Problem ja nun schon seit 2 Monaten und eine wirkliche Größenzunahme konnte ich auch nicht feststellen...

Hier liest man allerdings, dass die über Jahre wachsen können und das auch sehr langsam...

Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch tun soll. Die Angst macht mich wahnsinnig... :(

struwwelpeter
26.10.2010, 15:12
Hallo Giannina

Auch von meiner Seite noch ein herzliches Willkommen! Nun, bislang habe ich hier nur gelesen. Nun denke ich ist es an der Zeit, dass ich Dir auch etwas dazu schreibe. Ich schließe mich Andorra an: bei Dir ist es mit Sicherheit eine psychische Angelegenheit. Es kommt leider nicht selten vor, dass so junge Leute (wie z.B. Du jetzt) sich in diese Ängste hineinsteigern. Subjektiv wirst Du Dich auch mit Sicherheit nicht gerade sehr wohl fühlen. Trotzdem, wenn Du bei diversen Ärzten gewesen bist und stets eine Entwarnung (wo nichts ist kann nichts gefunden werden) erhalten hast, wird dies bei einem 4. Arzt auch so sein. Schau einmal auf Dein Umfeld, auf Deine private Situation oder anders gefragt: bist Du (abgesehen von der jetzigen Angst) mit Deinem Leben zufrieden. Manchmal ist es schon so, dass eine gewisse Unzufriedenheit (worüber auch immer) sich in Depressionen niederschlägt. Ich persönlich kann Dir nur den einen Tipp geben: vergiss einmal Deine Lymphknoten, vergiss dass es dazu eine Krankheit gibt (Du hast sie nicht, sei froh!), und bitte…..vergiss nicht mal wieder ein wenig ins normale Leben zu finden. Mein Eindruck ist der, dass Du den Inhalt Deines Lebens derzeit durch diese Gedanken in den Hintergrund geschoben hast, und zwar sehr weit.

Ich wünsche Dir alles Gute, keine ernsthafte Krankheit und vor allem, dass Du wieder mehr für Dich tun kannst.

Liebe Grüße :1luvu:

Ina

Andorra97
26.10.2010, 17:49
Hallo Giannina,
für mich spricht wirklich viel für Depression. Eine liebe Freundin von mir hatte das ganz extrem! Direkter Auslöser war die Diagnose meines Mannes. Sie wurde von da an völlig panisch und rannte von einem Arzt zum anderen. Sie sagt heute die Angst habe sie fast wahnsinnig gemacht!
Es wurde immer schlimmer, egal was die Ärzte sagten, nichts konnte sie beruhigen, sie war fest davon überzeugt, dass da etwas in ihr schlummerte. Sie begann z.B, auch ständig ihren Körper zu untersuchen, nach geschwollenen Lymphknoten, nach auffälligen Muttermalen usw usw. Alles Dinge, die man normalerweise eben gar nicht macht.
Was weiß ich, wie meine Körpertemperatur ist? Ich habe keinen blassen Schimmer. Verstehst Du?

Bei meiner Freundin wurde das so extrem, dass sie nicht mehr alleine im Haus sein konnte. Diese ständige innere Unruhe und Angst machten sie fast verrückt. Sie konnte sich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr arbeiten. Sie kreiste nur noch um sich selbst, nahm ihre Umgebung immer weniger wahr und konnte sich auch an nichts mehr wirklich freuen.

Sie hat sich das ewig lange nicht eingestanden. Rannte von Arzt zu Arzt in der festen Überzeugung, dass sie Krebs habe. Es wurde dann ZUM GLÜCK nach einem halben Jahr Qual eine schwere Depression diagnostiziert und sie wurde medikamentös eingestellt. Seitdem geht es ihr wieder richtig gut. Sie hat wieder Freude am Leben und endlich ist die Angst verschwunden. Rückblickend sagt sie kein Mensch könne sich die Hölle vorstellen, durch die sie gegangen ist.

GianninaB
26.10.2010, 19:35
Hallo Struwwelpeter und halle Andorra,

genau das ist es, was mir meine Angehörigen und die Ärzte sowie meine Psychologin auch sagen. Es ist eine ausgeprägte Angststörung, die auf extreme Verlustängste (durch Ereignisse aus meiner Kindheit hervorgerufen wurden).

Und ein Teil von mir weiß das auch! Da ich mich schon in seeehr viele "Krebs"-Erkrankungen hineingesteigert habe, die ich im Endeffekt alle nicht hatte... Aber diesmal trat es unmittelbar nach der Erkrankung meiner Mutter auf und ist viiiiel schlimmer als sonst! Ich ließ mich früher immer durch die Ärzte beruhigen. Diesmal ist es halt so, dass ich aus diesem Kreis nicht mehr rauskomme, kann das Karussel nicht mehr alleine anhalten.

In Andorras Beschreibung der Situation ihrer Freundin finde ich mich komplett wieder! Ich habe an den Dingen, die mich füher begeistert haben, keine Freude mehr.

Einen Großteil meines Tages verbringe ich damit, mich mit mir selber, meinen Lymphknoten und meiner "Krankheit" zu beschäftigen.

Ich suche quasi nach neuen Symtomen oder bzw. warte ich schon dadrauf! Und meine Angehörigen sagen immer, ich solle mich beruhigen, ich sei gesund. Und es wäre nicht fair was ich mache.

Aber das ist halt so einfach gesagt, ich weiß nicht, ob sich jemand, der diese Panik nicht hat, vorstellen kann, wie schwer es ist, diese Gedanken los zu werden. Für mich ist es soooo unglaublich schwer.

Und Andorra du hast Recht, ich habe von Zeit zu Zeit, je nach dem, wie sehr ich mich rein steiger, richtige Pnikattacken, mit Heulanfällen, Zittern und einer dermaßenen inneren Unruhe. Essblockaden und Übelkeit.

Ich möchte nicht gerne auf Medikamente eingestellt werden und muss versuchen, es durch Gespräche mit meiiner Psychologin in den Griff zu bekommen.

Aber das kann schwer werden, da diese Angststörung schon sehr weit fortgeschritten ist!

Und immer wieder zwischendurch denke ich, ich brauche keinen Psychologen, ich brauche einen Arzt der endlich meine Krankheit erkennt. Es ist wirklich nicht einfach...

Aber ich danke Euch, dass ihr mir einen Teil eurer Zeit schenkt und mir antwortet.. Das tut wirklich gut! Danke:)

struwwelpeter
26.10.2010, 19:54
Liebe Giannina

Es ist für Dich besonders schwer, mit dieser Angst zu leben, sie nicht richtig aufarbeiten zu können oder auch keinen passenden Ausgleich zu finden. Es tut mir sehr leid, dass Du so leidest. Du hast allerdings Dein Problem wirklich verstanden, jetzt gilt es noch, eine Lösung zu finden. Es ist sicherlich sehr schwer, und für Außenstehende schwer nachvollziehbar. Ganz ehrlich, wenn ich an diesem Punkt wäre, hätte mir meine Therapeutin eine stationäre Behandlung empfohlen. Bei all Deinen Verlustängsten, den Ängsten die durch die Erkrankung Deiner Mutter entstanden sind und der daraus entstandenen Panik würde ich Dir mit Sicherheit auch eine stationäre Behandlung empfehlen, alleine schon einmal deshalb, dass Du aus Deinem Umfeld mal rauskommst und an Dich, und nur an Dich denken kannst. Die ambulante Therapie ist einmal in der Woche, da frage ich mich doch, ob das für Dich jetzt noch ausreichend ist. Medikamente werden sicherlich auch eingesetzt, doch das alleine wird nicht die Lösung sein. Es wird, wenn Du mich fragst, höchste Zeit dass Du mehr für Dich tust, dass Du einen anderen Weg gehst. Der bisherige Weg hat Dir nicht gerade geholfen, ich schätze mal dass da eher das Gegenteil der Fall ist.

Liebe Giannina, hast Du eine Familie bzw. jemand der Dir zur Seite steht? Für Dich wäre es gut zu wissen, dass jemand mit Dir diese Wege geht.

Liebe Grüße :pftroest:
Ina
PS. Ich hoffe Du nimmst mir diese Offenheit nicht übel, ich mache mir echt Sorgen dass Du weiterhin ins "Leere" läufst!

GianninaB
26.10.2010, 23:43
Hallo Struwwelpeter,

danke für deine lieben und offenen Worte!

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, eine stationäre Behandlung wahrzunehmen.

Leider ist das momentan beruflich nicht möglich für mich. Ich muss noch ein Jahr mein Abendstudium zuende machen. Sonst stehe ich nach der Therapie ohne alles da. :(

Ich habe eine liebe Familie und einen lieben Freund, die immer wieder versuchen, mich aufzufangen und mich vor allem versuchen wieder aus meinen Löchern zu holen, aber leider ohne Erfolg.

Wenn mich nichtmal ein Fachmann (Hämatologe/Onkologe) beruhigen kann, dann frage ich mich: WER DANN?

Auch bei den Therapiestunden denke ich immer wieder, was ist wenn ich hier diese ganzen Sitzungen mache und ich letztendlich doch den Krebs habe, den ich mir einrede?!

Es ist ja nicht nur so, dass ich mir die Krankheit einrede, nein, die meiste Zeit bin ich schlichtweg ÜBERZEUGT davon erkrankt zu sein.

Dann sehe ich meine ganzen Symtome (wie z.B. die Temperatur) und sage mir, es KANN JA GAR NIX ANDERES SEIN!

Wie läuft so eine stationäre Therapie ab? Wie lange ist man in einer Klinik? Bestimmt mehrere Monate, oder?

Danke nochmal für deine liebe und ehrliche Antwort!:)

struwwelpeter
27.10.2010, 00:17
Liebe Giannina

Nein, Du hast keinen Krebs! Es ist gut dass Du Leute um Dich hast die Verständnis für Dich haben, auch wenn sie Deine Ängste nicht abbauen können. Zur Therapie: ja, es ist richtig, das Studium ist natürlich im Vordergrund. Dann versuche die Therapiestunden so zu legen, dass Du davon zerren kannst, wenn es meist am Schlimmsten mit den Ängsten ist. Ich könnte mir vorstellen dass das Wochenende z.B. sehr schwierig ist, ein Termin davor oder direkt am Montag wäre dann nicht schlecht. Nochmal zu den Symptomen: 37° C ist keine Temperatur die bedenklich ist, das kannst Du mir getrost glauben. Und wie schon erwähnt, die Ärzte haben eine Erkrankung ausgeschlossen, glaube es einfach.
Zur Dauer einer Therapie: ich weiß, dass man psychosomatische Kuren ohne feste Planung macht. Es richtet sich nach den Patienten. Allerdings kann man vorab auch den Zeitraum eingrenzen. Ganz ehrlich, ich wüsste jetzt auch nicht was ich erst machen würde, eine Therapie oder das Studium. So wie es sich bei Dir liest würde ich wahrscheinlich zur Therapie tendieren. Wie möchtest Du unter solchen Bedingungen studieren und alles schaffen. Das ist doch fast unmöglich, oder ist es bei dir bislang gut gelungen? Ich kann mir vorstellen, dass diese Belastungen sich auch in Deinen Leistungen niederschlägt. Ich würde es mir gut überlegen, besprich es doch mit Deiner Therapeutin wenn Du Dir in diesem Punkt unsicher bist. Diese Kliniken sind heute sehr gut, sie können Dir sicherlich helfen mit den Ängsten umzugehen.

Liebe Grüße
Ina

Noddie
27.10.2010, 00:35
Hallo Kleine,
also es würde auch die Möglichkeit einer Psychosomatischen Tagesklinik bestehen wobei ich das den Ärzten überlassen würde.
Es gibt verschiedene Therapieangebote, von 6 Wochen bis zu 6 Monaten.In Deiner Gegend gibt es eigentlich ein sehr gutes Netz von Ambulanzen über Tageskllinik bis hin zu Therapiestationen.
Meinst du nicht, lieber jetzt einen Katt machen ,den die nächste Zeit wird ja nicht schlagartig besser. Erkundige dich doch wie das ist wenn Du in 6 Monaten wieder einsteigst.
Rede mit Deiner Ärztin .
Fühl dich ganz lieb geknuddelt und nicht den Kopf in den Sand sondern geh die Angststörung an es lohnt sich .Ohne Angst leben ist wunderschön.
Ulli

GianninaB
27.10.2010, 00:38
Liebe Ina,

Du hast Recht, am liebsten würde ich mir sofort helfen lassen! Ich finde es schon sehr bedenklich, wie mich dan ganze mitnimmt und wie ich, leider auch unterbewusst, daran zu knabbern habe.

Ich habe halt meine Bedenken, jetzt alles abzubrechen und einen Klinikaufenthalt zu machen. Ich hab Angst, später wieder den Anschluss zu bekommen, da es auch so ist, dass mein Arbeitgeber mir dieses Studium finanziert und ich erst einen Abschluss bekomme, sobaldd mein Studium abgeschlossen ist.

Wiederum hast du auch Recht, dass sich mein Allgemeinwohlbefinden auf meiner Leistungen niederschlägt. Oft bin ich unkonzentriert, da sich in meinem Kopf alles um die Leiste dreht...

Auch weiß ich, wenn das Lymphknotenproblem weg ist, dass eine neue Krankheitsangst kommen wird. So geht es seit Jahren, halt nur nie so ausgeprägt wie dieses Mal.

Ich habe morgen einen Termin bei meiner Psychologin und werde mal mit ihr sprechen. Ich merke leider auch, dass die Termine bei ihr zu selten sind, habe leider nur alle 2 Wochen einen Termin bei ihr. Und vorher darf ich sogar immer noch zum Hämatologen rein, der nochmal über meine Leiste schaut und mir nunschon 2 Mal bestätigt hat, dass man die Knötchen kaum fühlen kann.

Er meinte er macht dies, damit ich mein Körpergefühl wieder bekomme. Damit ich wieder eine gesunde Einstellung zu meinem Körper bekomme und sehe dass sich da nix tut.

Und selbst das, beruhigt maximal für eine Woche... Danach ist wieder Panik angesagt...

Ich weiß, dass Du Recht hast und dass ich dringend Hilfe benötige aber leider hängt da doch sehr viel dran, was ich abwägen muss.

Bin sehr verwirrt momentan... :(

GianninaB
27.10.2010, 00:41
Liebe Noddie,

was genau ist denn eine Tagesklinik? Das würde mich sehr interessieren. :)

struwwelpeter
27.10.2010, 00:48
Liebe Giannina

An erste Stelle solltest jetzt aber Du stehen, es geht um Deine Zukunft. Wenn man Dir nicht hilft, wird es nicht einfacher und das Ganze kann sich zuspitzen. Du musst ja nicht sagen warum Du krank bist, nur...krank ist krank und damit hast Du ein Anrecht darauf, dass Du in ärztliche Behandlung kommst.
Schicksalsschläge und dergleichen verarbeitet man nicht mal eben so. Jeder ist anders, aber die Spuren findest Du immer, bei Dir sind sie eben sehr ausgeprägt. Es tut weh wenn man Deine Worte liest, wenn man erkennt, wie sehr Dir alles zu schaffen macht. Nimm Dich selbst noch WICHTIGER, denn ohne Behandlung kannst Du eventuell mehr verlieren als Du denkst.
Ich wünsche Dir die Kraft, damit Du für Dich Morgen die ersten Schritte gehst, suche das Gespräch und erläutere auch, worum es Dir geht. Die Ärztin und der Arzt werden Dir bestimmt gute Ratschläge geben, den Rest musst Du selbst erledigen.

Alles Gute für Morgen

Gute Nacht jetzt, ich habe Stromausfall, mein Akku ist gleich leer und ich gehe auch dann :schlaf:ein paar Stündchen schlafen. Das solltest Du auch tun.

Liebe Grüße
Ina

Noddie
27.10.2010, 00:49
Also,
in einer Tagesklinik läuft quasie das selbe Therapieprogramm wie auf einer Station , mit dem unterschied das Du abends nach Hause gehst und zu Hause schläfst. Unsere Tageskliniken fangen meist zw. 8 und 9 Uhr an und Schluß ist gegen 17 Uhr. Ab und an ist auch nach 17 Uhr noch Programm.
So noch ein liebes gute Nacht knuddeln
Ulli

GianninaB
27.10.2010, 00:59
Danke ihr beiden,

ich werde nun auch mal versuchen, ein bisschen zu schlafen und morgen nach meinem Termin werde ich mich wieder melden.

Werde das Thema auf jeden Fall mal ansprechen. Nur hab ich Angst davor, wie soll es weiter gehen, was soll ich danach beruflich machen? Ich habe schon einige Klausuren nicht mitgeschrieben, weil die Krankheit meiner Mutter mir auch viel an Konzentration geraubt hat, besonders in der Anfangszeit und vor den OPs. Dazu muss ich sagen, dass es meiner Mutter sehr gut geht und sie die Hälfte ihrer Chemos schon rum hat. Alle Untersuchungen sind sehr gut gelaufen, alles läuft gut.

Aber bei mir läuft einfach nix mehr, besonders in den letzten Wochen ist es schlimm. Ich hab Angst vor der Zukunft wenn ich jetzt in eine Klinik gehe. Dann hab ich danach keinen Job mehr, kein abgeschlossenes Studium... NIX. Und irgendwann muss ich doch auchmal Geld verdienen. :(

Und dann dieser blöde Gedanke, ob das nicht alles der falsche Weg ist und der richtige nicht doch in einer Lymphknotenbiopsie besteht..

So ein Wirr Warr... Manno! :cry:

Ich danke Euch jedenfalls. Und ich lasse morgen von mir hören.

Liebe Grüße und gute Nacht! :schlaf:

GianninaB
27.10.2010, 14:17
Ich habe eben auf meinem Zettel gesehen, dass ich den Termin bei meiner Psychologin erst morgen habe :(

Und den kann ich nicht wahrnehmen, da ich morgen alleine im Büro bin und sonst keiner da ist! So ein Mist!

Aber heute geht es mir schon ein wenig besser, Lymphknoten sind natürlich nicht gewachsen, alles so wie vor 2 Monaten, wie der Arzt schon sagte, wäre es Krebs, würden die Dinger ja auch mal wachsen müssen und die 1 cm Grenze knacken... :rolleyes:

Heute morgen hatte ich auch eine Normaltemperatur von 36,5 Grad.

Also heute ist ein guter Tag, hoffen wir dass meine liebe Psyche weiter keine Dummheiten in Planung hat.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Mittwoch! :)

struwwelpeter
27.10.2010, 14:27
Liebe Giannina

Das freut mich sehr für Dich dass es ein guter Tag ist. Und ich hoffe für Dich dass die nächsten Tage auch weiterhin für Dich richtig gut werden. Mach' einfach einmal etwas, was Dir guttut, etwas was Wohlbehagen auslöst. Massage, Essen gehen mit Freunden etc. oder sonst etwas, etwas was Du länger nicht gemacht hast, von dem Du aber weißt, dass es Dir sehr gut tut.

Auch Dir noch einen schönen Tag und viele schöne Tage im Anschluß!

LG ina :1luvu: