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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hoffnung oder nicht?


08.11.2003, 23:43
Ich beobachte seit einiger Zeit das Forum und möchte kurz oder auch lang etwas schildern: mein Stiefvater ist am 7.9.2003 lt. der Diagnose am kleinzelligen Bronchialkarzinom verstorben. Es liegen 1 1/2 Jahre der Hoffnung oder eben Nicht Hoffnung hinter uns allen. Zeiten, die gut, erträglich, nicht gut oder unerträglich waren. Nun ist er nicht mehr auf dieser Erde. Ich habe versucht, in diesem Forum Antwort zu finden, ob irgendetwas oder irgendwer ihm hätte helfen können. Nun bin ich schlussendlich zu der Erkenntniss gekommen: nein. Der Einzige, der hätte helfen können, wäre er selbst gewesen! Ich mache mir immer noch Vorwürfe, weil ich ihn gedrängt habe, sich zu bewegen, etwas zu unternehmen, sich nicht hängen zu lassen, positiv zu denken. Aber all dies war ihm nicht möglich. Vorbelastet durch Stoffwechselbedingte Depressionen (mit Attacken, die 2 Jahre angehalten haben), sah er das Leben nur negativ. Bei schönem Sonnenwetter kam der Kommentar: ja. Aber morgen wird es bestimmt schlecht! Und viele Beispiele mehr. Damit möchte ich allen Lesern, ob direkt oder indirekt betroffen eigentlich nur mitteilen, dass es bestimmt eine grosse Hilfe sein kann und ist: POSITIV DENKEN HILFT! KÄMPFEN HILFT NOCH MEHR!!! Und all denen, die nicht wissen, wie sie kleinen Kindern vermitteln sollen, dass ein Angehöriger sterben wird: lasst es sein. Unsere Kinder (Opa's Enkel, 3 und 5 Jahre alt) haben zwar gewusst, dass er krank ist, aber wir haben erst jetzt nach dem Ende erklärt, dass der Opa nicht mehr auf dieser Erde ist. Keine Hoffnung, dass er wieder zurückkommt und schon hatte jedes Kind ein Bild vor Augen: unser Sohn Joshua behauptet, dass Opa mit dem Raumschiff im All unterwegs ist und unsere Tochter Jil meint, dass wäre Unsinn, denn Opa würde im Himmel mit dem Fahrrad fahren. Wir haben den Kindern das Grab gezeigt und ihnen erklärt, dass dies ein Ort des Gedenkens an ihren Opa ist. D.h., wenn sie dem Opa ein Bild malen wollen, dann können sie dies machen und wir legen es dann auf den Friedhof. Sie haben es akzeptiert und leben damit. An alle liebe Grüsse. Ich denke an Euch und bitte denkt daran: DIE HOFFNUNG AUFGEBEN IST DER ERSTE SCHRITT INS GRAB!!!!

Bee

09.11.2003, 04:37
...bis auf den threadtitel -oder nicht - finde ich deine stellungnahme selten gut gelungen.
du scheinst es verstanden zu haben:-)

mfg

09.11.2003, 23:13
Hallo wksch!

Danke für Deine Stellungnahme. Ich habe den Titel so gewählt, da "Hoffnung oder nicht" manchmal vielleicht den Unterschied zwischen "Leben oder nicht" ausmacht. Wir haben hier auf dem Dorf einen alten Hausarzt, der mit allen "modernen" Techniken, Mitteln, Medikamenten usw. auf dem neuesten Stand ist, aber uns und auch meinem Stiefvater zu Lebzeiten versucht hat folgendes zu erklären: Die Krankheit Krebs verhält sich wie ein feiger Einbrecher/Verbrecher: eindringen - stehlen - zerstören. Wie ist nun die Natur des betroffenen Menschen? Dem Einbrecher/Verbrecher geben was er möchte? Im Falle Krebs das Leben? Oder kämpft man gegen ihn an? Er hat meinem Stiefvater geraten den Krebs anzuschreien. Ihm zu sagen, dass man ihn nicht eingeladen hat, ihn nicht möchte. Er solle verschwinden. Mit jeder Chemo die Mittel als Waffe gegen den Krebs einzusetzen und dies auch verbal zu deuten. Zu denken, dass jeder Tropfen Chemo, jede Tablette gegen diesen "Einbrecher" wirken wird. All dies ist meinem Stiefvater leider nicht gelungen. Aufgrund seiner negativen Grundeinstellung konnte er das Wort "Krebs" nicht einmal aussprechen. Es hiess nur "meine Krankheit". Und merkwürdig ist, dass unser Hausarzt/Landarzt dies sogar "gesunden" Menschen rät. Zu denken und zu kämpfen. Gegen jeden Schnupfen, gegen jede Krankheit. Vielleicht ist es deshalb so schwierig, gegen den Krebs ein Mittel zu finden, weil viel mit der inneren Kampfeskraft zu tun hat.

Allen weiterhin alle Kraft zu Kämpfen. Nicht nur der Verlust der Hoffnung ist der erste Schritt ins Grab, auch die Aufgabe des Kampfes ist es! Schreit den Krebs an. So laut wie es geht!

Liebe Grüsse

Bee

10.11.2003, 08:28
Hallo Bee,

so ganz habe ich nicht verstanden, was Du mit Deinen Ausführungen sagen willst. Dass jeder, der an Krebs stirbt, nicht positiv genug eingestellt war, oder etwa nicht stark genug gekämpft hat? Leider haben viele wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass eine positive Einstellung bzw. depressive Einstellung keinen massgeblichen Einfluß auf den Krankheitsverlauf haben.

Das Leben sucht sich doch seinen Weg. Egal, wo auch nur eine Schippe voll Dreck liegt, wächst bald etwas darin. Das Leben ist auch daran interessiert sich zu erhalten. Beim Krebs ist das anders. Obwohl im selben Lebensraum, wie sein Wirt, zerstört er diesen nach und nach und ist am Ende selber Tot. Das ist doch ein "Systemfehler". Das ist doch ganz gegenläufig zu dem, was das Leben normalerweise macht. Meiner Meinung nach wird dieser "Systemfehler" durch bestimmte Einflüsse bedingt: das was man trinkt, isst, atmet, den Umwelteinflüssen, denen man ausgesetzt ist, oder leider Gottes auch den erblich bedingten Einflüssen.

Sicher hat es einen großen Einfluss wie man an eine Sache herangeht, positiv oder negativ eingestellt und man sollte nichts unversucht lassen, wenn es denn möglich ist, den "Systemfehler" zu beheben oder zu beseitigen.

Gruß,
Albert

10.11.2003, 09:23
Hallo Albert,

ich wollte auf keinen Fall ausdrücken, dass jeder, der nicht genug gekämpft hat hätte gerettet werden können oder das jeder der am Krebs gestorben ist nicht genug gekämpft hat. Aber: nicht kämpfen oder die Hoffnung aufgeben hilft auch nicht. Der Krebs ist kein logisch denkendes Wesen, welches erkennt, dass es sich mit seiner "Taktik" selber tötet. Es gibt zwar Studien, die belegen, dass die Einstellung keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. Aber es gibt auch Studien, die belegen, dass der Krebs vermehrt bei z.B. stoffwechselbedingten Depressionen auftritt. Eben wahrscheinlich, weil dem Körper ein wichtiger Stoff fehlt. Ursache für meine Darstellung ist mein eingangs erwähnter Satz, dass ich im Forum die Antwort auf meine Frage gesucht habe, ob irgendwer oder was meinem Stiefvater hätte helfen können. Ich bin halt zu der Erkenntnis gekommen, dass dies nicht der Fall war. Mein Stiefvater hat von Anfang an nun leider gar nicht gekämpft und auch nicht gehofft. Er hatte sich komplett aufgegeben. Ich weiss nicht, ob es ihm geschadet hat (das kann ich nur mutmassen). Es hat ihm aber sicher auch nicht geholfen.

Gruss

Bee

10.11.2003, 12:52
hallo bee

kannst du dir vorstellen was für ein gefühl in einem ist, wenn man die diagnose erfährt? das kannst du nicht. genau das ist das was ich sagen will. nicht beroffene können das gefühl garnicht fassen. ich glaube jeder kranke hier, kennt das. nun, es dauert es erst einmal eine zeit, bis man alles verdaut hat, dann kommen die nachwehen, der op. der chemo und bestrahlungen. du bist eine von denen, die mit uns nicht klar kommt, bei dir heißt es kämpfen , kämpfen . ich sage nicht das man sich aufgeben soll und nicht hoffen soll, aber manchmal kann man eben nicht und sucht nach einem strohhalm. ich bekomme ja ein schlechtes gewissen, "habe ich genug gekämpft"? wenn jemand einen rückfall bekommt , hat er dann in jedem fall nicht gekämpft? ich kann es bald nicht mehr hören, kämpfe kämpfe, und dann wird alles wieder gut.


es grüßt maria

10.11.2003, 13:45
Hallo Maria,

alleine die Tatsache, dass Du Dich hier im Forum auseinandersetzt und Dich damit beschäftigst, ist doch auch eine Form des Kampfes. Mein Stiefvater hat sich nach der Diagnose ins Bett gelegt und 1 1/2 Jahre darauf gewartet, dass er stirbt. Das dazu. Und nun kommt das grosse ABER: Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass hier im Forum jeder das schreiben darf, was er denkt und das man sich dafür nicht anranzen lassen muss!!! Und nun das andere ABER: Wie kommst zu der sehr irrigen Annahme, dass man als Angehöriger nicht betroffen ist. Man sitzt mit beim Arzt und hört die Diagnose, man ist genauso geschockt. Man weiss nicht, wie man reagieren soll. Glaubst Du man ist nicht betroffen, wenn man versucht dem Kranken das Leben, so lange es die Kräfte zulassen, so angenehm wie nur eben möglich zu machen und er lässt es nicht zu! Und zwar weil er sich vom ersten Moment an aufgegeben hat. Alle ergänzenden Therapien zu Chemo etc. ablehnt. Glaubst Du man ist nicht betroffen, wenn der Angehörige 1 1/2 Jahre auf der Bettkante sitzt und bricht. Du glaubst also, dass mein Mutter in den 1 1/2 auf 45 Kilo abgemagert ist, weil sie nicht betroffen ist. Man ist also nicht betroffen, wenn man nicht nur zusehen muss, wie jemand langsam immer weniger wird, sondern man muss auch zusehen, wie von der ersten Sekunde der Diagnose an sich jemand aufgibt, den man sehr gerne hat. Ich habe weder behauptet, dass der der einen Rückfall hat nicht genug gekämpft hat, noch habe ich geschrieben, dass, wenn man kämpft, alles wieder gut wird. Aber eins ist sicher: vom Kämpfen wird es nicht schlechter!

Gruss

Bee

10.11.2003, 15:00
hallo bee

wir haben uns wohl missverstanden.
ich weiss garnicht, wie alt dein stiefvater war. vielleicht wollte er das ganze auch garnicht mitmachen,weil er nur negative dinge über die behandlungen gehört hat.
du schreibst aber, das du zu dem entschluss gekommen bist, das dein stiefvater der einzige gewesen wäre, der sich hätte helfen können. darauf wollte ich dir sagen,wie niederschmetternd es doch ist,das zu hören. manche erholen sich von der wahrheit garnicht mehr.vielleicht war dein vater einer von denen. ich weiss nicht ,wie ich mich verhalten würde, wenn wieder etwas ausbricht.ich weiss es wirklich nicht. klar nie aufgeben, sagt man. wie du schon schreibst, die familie, die freunde, alle stehen hinter einem, aber will man nicht auch lieber gesund sein. vielleicht hatte dein vater angst, ein pflegefall zu werden,er hat den weg gewählt und das sollte man akzeptieren.wie du schon schreibst ist das bei mir eine art bewältigung damit umzugehen, kann sein. ich möchte dich aber trotzdem bitten, weiter im forum zu bleiben,ich habe mich nicht richtig ausgedrückt, ich schreibe doch erst seit ein paar tagen.soll eine entschuldigung sein.

viele grüße maria

11.11.2003, 00:05
Liebe Maria,

gleiches Recht für alle. Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Freie Meinung ist freie Meinung. Egal für wen! Hier ist eine kurze Schilderung, damit einige Dinge vielleicht etwas klarer werden. Mein Stiefvater ist mit 62 Jahren verstorben. Sein ganzer Lebenslauf besteht/bestand eigentlich aus unendlichen Krankheiten: Magengeschwüre, Magenbluten, sehr intensive stoffwechselbedingte Depressionen (mit Attacken von 3 x 2 Jahren) und dann der Krebs. Mit einer Diagnose, die eigentlich gar nicht sooo schlecht war (bestimmt besser, als bei manchem von Euch). Inoperables kleinzelliges Bronchialkarzinom ohne Metastasen. 4 Mal Chemo, mit eigentlich relativ geringen Nebenwirkungen (ausser Haarausfall und etwas schlapp und müde). Danach Ruhe von 12 Wochen. Ohne Befund. Alles in Ordnung. In dieser Zeit hatte der Onkologe und der Hausarzt geraten alternative Therapien wie Mistel, Selen, Sauerstoff etc. anzuordnen. Aber: mein Stiefvater meinte, er würde all dies nicht brauchen, da er sowieso keine Chance hätte und am Krebs sterben würde. Kein Arzt, kein Angehöriger konnte ihn überzeugen. Wir wollten in Urlaub fahren. Die Firma schliessen, alles absagen, Urlaub machen. Er wollte nicht. Was hätten wir machen sollen. Er bekam undefinierbare Leibschmerzen. Mit Blähbauch, alles im Leistenbereich verdickt. Seine Antwort: dies ist der Krebs. Er wird mich umbringen. Ich habe nicht Ruhe gegeben, inkl. der Zusammenarbeit mit unserem Hausarzt, der ihn dann endlich ins Krankenhaus eingewiesen hat. Diagnose: Leistenbruch. Aber erst nachdem man unter Narkose alles geöffnet hatte. Und hier setzt dann meine Logik der vorherigen Statements ein: Hätte ICH nicht darauf bestanden, dass er ins Krankenhaus kommt, wäre er mit diesen Schmerzen herumgelaufen (die eine relativ harmlose Ursache hatten) und hätte es auf den Krebs geschoben. Was absolut nicht die Ursache war! Dies z.B. meine ich mit alle Hoffnung aufgeben. Ich weiss, dass es ein dünnes Beispiel ist, aber immerhin! In der Zeit, in der kein Krebs in Sicht war, wollten wir ihn ermuntern, alles mögliche zu machen, damit für ihn (und für uns alle) die Lebensqualität erhalten bleibt. Nichts, was ihn überanstrengt hätte, aber ihm Freude gemacht hätte. Wir haben Urlaub an der See angeboten. Er wollte nicht (obwohl es ihm gut ging und der Krebs scheibar ausser Gefecht gesetzt war). Dann kamen die Depressionen zurück. Leben ohne jegliche Freude. Nur WENN und ABER. Sitzen im Sessel. Der Kopf auf den Knien. Keine Hoffnung. Wir haben meinem Stiefvater und meiner Mutter eine Gästeetage eingerichtet, mit allem Komfort, damit sie nicht 80 km fahren müssen und trotzdem hier alles geniessen können. Die Enkel, Aktivitäten, bei dem Besuch unserer Freunde wurden sie einbezogen und waren wirklich willkommen. Obwohl nun die Situation für alle nicht einfach war. Kaum jemand kann sich vorstellen, wie es ist, mit einem depressiven Menschen zu kommunizieren. D.h. eine Kommunikation ist eigentlich nicht möglich. Als Antwort auf eine Frage kommt ein Nicken oder ein Kopfschütteln. Mehr nicht. Dann kam der Krebs zurück. Mit Metastasen am Stammhirn, an den Rippen und in der Lunge. Mit 28 Bestrahlungen auf den Kopf und weiteren 8 Chemos (wovon er 5 erlebt hat). Dann kommt wieder meine Logik: Gibt es nicht doch einen Zusammenhang zwischen den stoffwechselbedingten Depressionen und dem Krebs? Deshalb der Titel "Hoffnung oder Nicht?". Ich weiss, dass ich sehr weit abgeschweift bin, aber genau das ist es, was mich beschäftigt und weshalb ich die Frage gestellt habe, ob er sich selbst hätte aufraffen "müssen". Zumindest um sein Leben zu verlängern. Er war ein Bilderbuch-Opa. Er wurde zu gesunden Zeiten nicht müde, unseren Kindern 100 Mal das gleiche Bilderbuch vorzulesen. Er hat alles für seine Enkel gemacht. Maria: für den nächsten Satz schäme ich mich, aber ich will ihn trotzdem niederschreiben: mein leiblicher Vater ist mit 69 Jahren kerngesund und macht nichts für seine Enkel. Er spielt nicht mit ihnen, er besucht sie nicht und möchte auch eigentlich nicht, dass wir ihn besuchen. Die Kinder könnten ja seine Wohnung durcheinander bringen. Meine Grossmutter ist 93 Jahre alt, liegt im Bett, siecht dahin und möchte lieber heute als morgen sterben. Und nun kommt der Satz, für den ich mich schäme: alle beiden leben und mein Stiefvater, der zu gesunden Zeiten alles getan und gemacht hat, ist gestorben. Ich schäme mich dafür unendlich, aber es so wie ich es geschrieben habe. Könnte ich tauschen...
Meine Mutter und mein Stiefvater wohnten 80 km entfernt und er hat sich gewünscht, dass er hier beerdigt wird, damit wir alle ihn besuchen kommen. Dieser Wunsch wurde natürlich erfüllt. Meine Mutter wohnt z.Zt. bei uns, verkauft z.Zt. ihre Wohnung und hat ab 1.2. hier in der Nähe eine neue Wohnung gemietet. Ich renne jeden Tag zum Friedhof, besuche "Opa" und rede und rede. Es gibt eigentlich keine Antwort. Und vielleicht doch. Aber dies ist Glaubenssache. Vielleicht schreibe ich morgen den Rest. Für heute bin ich müde und ausgelaugt.
Sollte ich jemanden gelangweilt haben, tut es mir leid. Aber das war für mich heute auch nicht der beste Tag. Die 1 1/2 Jahre stecken mir einfach in den Knochen.

Liebe Grüsse und eine gute Nacht

Bee

15.11.2003, 18:36
Hallo Bee,

mich zumindest hast du nicht gelangweilt. Ich bin eigentlich in diesem Forum, weil mein Mann (42) an einem Kleinzeller erkrankt ist. Deine Geschichte aber erinnert mich daran, als mein Vater vor 12 Jahren an Magenkrebs gestorben ist. Dieser Satz, die 1 1/2 stecken mir einfach in den Knochen. Da stecken sie bei mir heute noch. Und auch an solche Gedanken, wie, warum der eine Opa und der andere nicht, kann ich mich gut erinnern. Schäme dich deswegen nicht. Du wirst diese Gedanken irgendwann später besser einordnen können. Mein Vater war 55 als er gestorben ist und hat bis zum Schluss gekämpft wie ein Löwe. Es hat ihm zwar insofern nicht geholfen, weil er trotzdem gestorben ist. Aber er hatte bis zum Schluss ein durchaus "sinnvolles" Leben. Und das haben wir nicht nur als Angehörige so empfunden, sondern auch er selber hat das so gesehen.

Nimm dir die Zeit, das alles zu verarbeiten. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, viele Grüße von Monika

15.11.2003, 21:40
Hallo Bee,

es tut mir wirklich sehr leid für Dich. Es muss wahnsinnig schlimm gewesen sein, die Sache 1 1/2 Jahre durchzustehen.

Ich stecke zur Zeit genau in der Situation wie du es 1 1/2 Jahre durchgemacht hast. Meine Mutter hat zwei kleinzellige Lungentumore mit Metastasen in der Lymphdrüse. Eigentlich ist sie zuhause. Nur im Moment ist sie wieder in der Uni, weil ihre Blutwerte ganz schlecht sind und sie eine Antikörper hat. Sie sieht es selbst jetzt nicht ein, dass es ihr im Krankenhaus im Moment besser geht. Von den Bronchien haben sich "kleine Stückchen" ins Blut abgesondert und haben einen kleinen Schlaganfall bei ihr ausgelöst. Deshalb hat sie blutverdünnende Mittel bekommen. Die Medikamente gehen ins unermessliche. Aber wir (mein Vater und ich) sind alles schuld. Wir sind schuld, dass sie nicht aus dem Krankenhaus rauskommt, wobei ich dazusagen muss, sie liegt erst seit gestern.

Sie nimmt an einer Studie für eine neue Chemo teil. Heute hat sie nur geweint und gemeint, der Arzt könne sich die Studie wohin stecken. Ich hab´sie nur gefragt, ob sie weiss was das für Auswirkungen haben könnte. Ob sie sich bewusst ist, was sie hat.

Es hört sich jetzt vielleicht schlimm an, aber die erste Diagnose war "lediglich" Lymphdrüsenkrebs, wo es gute Heilungschancen gibt. Erst ein paar Wochen später wurde festgestellt, dass es doch Lungenkrebs mit Metastasen sind. Und diese zweite Diagnose kenne nur ich und mein Vater.

Wenn sie jetzt die ganze Wahrheit wüsste, wäre alles aus. Vielleicht denke ich auch falsch, im Augenblick bin ich noch nicht mal sicher, ob ich Männlein oder Weiblein bin.

Selbstverständlich ist es für die Betroffenen am Schlimmsten. Aber auch für die Angehörigen bricht eine Welt zusammen. Man will alles tun, will helfen und muss sich dafür anpupsen lassen. Will Hoffnung verbreiten und bekommt blöde Sprüche. Ich bin mit dem Thema Krebs noch lange nicht fertig. Muss noch viel lernen in der Hinsicht. Mich erinnerte deine Geschichte ein wenig/bis viel an meine Mutter. Die nur sagt: "Ich bin krank, okay. Und was soll ich jetzt machen? ich kann ja nichts tun." - Ich denke doch, mit einer etwas anderen Einstellung könnte sie die nächste Zeit für sich und uns ein bisschen erträglicher machen. Oder sehe ich das falsch?

Ich wünsche Dir auf jeden Fall in der nächsten Zeit genug Kraft, um alles so zu verarbeiten, dass es dir wieder gut geht.

Tanja

16.11.2003, 01:22
Hallo Maria, ich kann Deinen Schreiben nicht zustimmen. Ich bin der Meinung,man sollte sich nicht so schnell aufgeben.Aber kämpfen oder nicht, das ist die Entscheidung jedes Einzelnen. Der eine Mensch kann es,der andere eben nicht. Was in einem vorgeht,kann kein Außenstehender wissen. Aber Angehörige machen sich nun mal Sorgen und meinen es doch gut.Können wir Krebspatienten uns denn überhaupt in die Gedanken und Gefühle unserer Angehörigen versetzen? Ich von mir, möchte es nicht behaupten.
Es ist auch unmöglich,weil der Kranke körperlich leidet und der Angehörige seelisch. Das sind meines erachtens zwei völlig verschiedene Empfindungen. Meine Schmerzen, sind meine Schmerzen. Der Andere sieht zwar ich leide, aber er kann mir weder Schmerz noch Verzweifelung nehmen. Er kann mich trösten und vielleicht kann ich den Trost auch gerade zulassen.Manchesmal kann man den Trost nicht zulassen. Man möchte dann mit sich allein sein. So ergeht es mir jedenfalls. Ich muß auch entscheiden, OP oder Bestrahlung. Wer soll mir dabei helfen? Mit der Bestrahlung habe ich keinerlei Erfahrung und wenn ich mich dafür entscheide, was kommt auf mich zu? Mit der OP habe ich meine Erfahrung zur genüge gemacht.
Einen schönen Sonntag wünscht Euch Mickymaus

16.11.2003, 17:57
Liebe Monika und liebe Tanja,

ich möchte Euch für Euren herzlichen Worte sehr danken. Dir Tanja habe ich in Deinem Thread schon geantwortet und werde dies auch gerne immer wieder tun, wenn Dich etwas belastet. Meine Verfassung ist natürlich immer auch etwas von der Verfassung meiner Mutter abhängig. Aber ich glaube wir haben so etwas wie den Durchbruch geschafft. Meine Mutter bezieht ja ab 1.2.04 hier in der Nähe eine eigene Wohnung und in den letzten beiden Tagen hat sie angefangen, ihre Einrichtung zu planen und hat beschlossen, so etwas wie einen Neuanfang zu machen. Mit neuen Möbeln und ähnlichem. Das heisst ja nicht, dass sie Ihren Mann vergisst, aber sie hat verstanden, dass sie noch lebt und vielleicht jetzt nach der sehr schweren Zeit den Rest ihres Lebens noch geniessen möchte. Auch sie hatte vor 20 Jahren eine schwere Lungenoperation, war von den Ärzten aufgegeben, austherapiert und lebt nach dieser langen Zeit immer noch und ohne Beschwerden. Ich drücke Dir Tanja fest die Daumen, dass es Deiner Mutter heute besser ging. Lass von Dir hören. Monika: auch Dir und Deinem Mann wünsche ich von Herzen, dass sich alles zum Besseren wendet. Bitte glaubt fest daran. Auch mein Mann ist 42 Jahre alt und ich mag mir nicht vorstellen, das...

Herzlichst grüsst Euch

Bee

16.11.2003, 21:46
Hallo Bee,

habe eben mit erschrecken festgestellt, dass du dich verabschiedet hast. Macht euch doch nicht selber noch fertig. Wir sind doch froh, wenn wir uns irgendwie ein bißchen aufbauen können.

Meine Mutter ging es heute leider nicht besser. Sie haßt das Krankenhaus und macht und fertig damit. Wir wollen sie los werden und haben kein Verständnis für sie. Sie macht meinen Vater nervlich fertig. Sie macht ihm Vorwürfe usw.

Sie macht ja an einer neuen Studie mit. Heute meinte sie, der Arzt könne sich die Studie sonstwo hinstecken. Sie weiß gar nicht was sie damit eventuell anrichtet.

Ich bin wirklich froh, den Mut gehabt zu haben und in das Forum geschrieben habe. Auch wenn manche sich nicht richtig "riechen" können, ist es doch schön zu wissen, dass man hier sein Herz ausschütten kann.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit. Werde mich melden, sobald es was neues gibt.

Ging es dir auch so, dass du in der schweren Zeit keine Ablenkung etc. gefunden hast? - Ich kann mich auf nichts mehr richtig konzentrieren.

Bis dann
Tanja
name@domain.de

16.11.2003, 21:50
Hallo Bee,

habe eben bei der E-Mail Adresse was falsch gemacht.

Solltest Du Lust verspüren, dich mal ausserhalb des Forums zu unterhalten: Meine E-Mail Adresse lautet: Tanja-Mettmann@t-online.de

Tanja

17.11.2003, 16:29
Bin ein neugieriger Mensch, und schaue manchmal ins Forum.
Heute bin ich richtig erschrocken, da setzen sich junge ? Frauen an den Rechner und hauen sich Ihre Meinung um die Ohren.
Also Ihr Marias, Olivias, Monikas und Tanjas und wie Ihr alle heißen mögt,
Eines ist sicher:
Krebs! das passiert immer nur anderen nie einem selbst, und weil das so ist ergibt sich daraus:
1. Wer sich aufgibt, stirbt auch.
2. Nicht kämpfen heißt sich aufgeben, und
3. Für die Angehörigen ist alles viel schlimmer als für die Betroffenen,
denn : wie sollen sie den Mann, Freund und/oderGeliebten denn trösten,wenn Sie doch selbst sooo viel Trost brauchen ??
Das schlimmste was passieren kann ist, wenn der Kranke sich in´s Eck hockt und sagt: Ich bin krank, das habt Ihr jetzt davon. Aber es kann passieren !

Woher ich das weiß ?
Am 11. Dezember 1997 bin ich nach einer mehr als 6 stündigen Operation wieder aufgewacht.
Damals hat man mir gut 2/3 des rechten Lungenflügels mitsamt dem Krebs entfernt.
Am 22. Dezember hat meine Frau (sowas hab ich auch und natürlich ist sie die beste Frau der Welt)mich aus der Klinik geholt. Am 25. bin ich 100 m die Straße
entlang gegangen (und zurück) dann war ich fix und fertig.
Von da an jeden Tag ein paar Meter mehr.
Im Juno 1998 sind wir im Urlaub nach Kos geflogen. Bei warmen Meerklima da jubelt die Lunge.

Jetzt lasst uns mal zusammen rechnen, in knapp 3 Wochen habe ich also zum 6.ten mal Jahrestag, neuen Geburtstag oder so.
Auf jeden Fall sind es 6 geschenkte Jahre, und so Gott will, hab ich noch ein paar Jährchen.

Natürlich gibt es auch mal schlechte Tage mit Schmerzen und mieser Laune, wenn ich dann meinen Schatz anbrumme, dann sagt sie immer, du hast heute wieder eine Laune, das ist zum Kotzen.
Dann weiß ich wieder wo´s lang geht, und Sie hat ne Weile Ihre Ruhe !

Übrigens ich wurde gerade 62 Jahre alt als ich die tolle Nachricht bekam.
Wir hatten doch noch sooo viel vor. Nun, alles was wir vorhatten ist nicht mehr gelungen, aber eine ganze Menge.
Das eine oder andere Ziel werden wir auch noch erreichen.
Jetzt können wir mir mal gemeinsam überlegen ob es Hoffnung gibt oder keine.

Sterben, ja sterben müssen wir alle irgendwann, ich persönlich glaube es stirbt ich leichter, wenn man die Zeit die einem noch verbleibt aufs Überleben hofft und dadurch etwas fröhlicher ist, und ich glaube fest daran wenn man sagt ich will noch nicht sterben, das es dann auch länger dauert.

Jetzt kann man sich auch darüber auslassen wie wichtig Hobbys sind. Wichtig !
Aber auch dazu habe ich eine Meinung. Nach den Schuß vor den Bug, gibt es nichts wichtiges mehr, außer den Menschen, die Dich liebhaben (dazu gehören auch gute
Freunde). Das hat aber nichts damit zu tun, das man dem Kranken alles aus dem Weg räumt, sonder wenn er/sie ein Hobby hat, hat er/sie meistens auch den einen oder anderen Freund, die dann den Lebenspartner entlasten, weils ab und an ne Pause gibt.

Mein persönliches Fazit: Die Diagnose Krebs ist nicht das Ende von allem...
Gott sei Dank !... eher ein neuer Anfang.

Ihnen Allen die vom diesem Leid betroffen sind wünsche ich von Herzen ganz viel Kraft, Sie müssen sich auch nicht schämen wenn sie jetzt denken, warum kann mein Mann, Vater, Partner nicht 3 Jahre von dem da abhaben, das ist natürlich und ver-
ständlich.
Mein Anliegen war Ihnen zu zeigen, das es durchaus Hoffnung gibt. Wie man sieht.

17.11.2003, 18:19
Ein riesengrosses

DANKESCHÖN !

17.11.2003, 22:53
Lieber "noch 'n Gast!

Das war und ist das Beste, was ich je gelesen habe. So war dieses Thread dann doch nicht vergebens. Leute: ausdrucken und jedem unter die Nase halten, der es wissen oder nicht wissen möchte. Es ist genau das, was ich mir für meinen Stiefvater (und auch für uns alle) gewünscht hätte. "100 m die Strasse runter. Dann war ich fix und fertig". Aber offensichtlich kamen jeden Tag 1 oder 2 m hinzu. Der Urlaub auf Kos. All' dies sind Dinge, die ich bewundere. Nicht beneide!!! Wirklich bewundere. Das waren meine Vorstellungen vom Leben zwischen Leben und Tod, die ich meinem Stiefvater gewünscht hätte. Momente, die er im Inneren gerne noch erlebt hätte. Aber er konnte sich nun mal nicht aufraffen. Ich möchte hier keine alten Kamellen aufschreiben, sondern nur Danken, Danken, Danken! Für dieses Posting, was mir wirklich aufzeigt, dass es geht. Nicht nur für Lance Armstrong. Sollte mich irgendwann die Diagnose Krebs treffen, so werde ich mich an diese Antwort erinnern und versuchen, jeden Tag aus 100 m etwas mehr zu machen. Nochmals vielen Dank. Alles erdenklich Gute für Dich und Deine Familie. Mögen Dir Deine Anstrengungen mit einem langen, gesunden, erfüllten Leben gelohnt werden! Und Dank auch an Deine Frau. Die Recht darin tut, Dir zu sagen, dass Deine Laune manchmal zum Kotzen ist. Das geht uns allen so. Unabhängig, ob krank oder nicht.

Herzlichst und nochmals mit einem grossen Dankeschön

Bee

18.11.2003, 10:20
Hallo Bee,

jetzt sitze ich da mit`m hochroten Kopf und bin ganz verlegen wegen soviel Lob!

Eigentlich hab ich blos gedacht was machen die Mädchen denn da. Alle sind sie irgendwie betroffen, und nun zanken sie sich und wollen sich nicht verstehen.
Obwohl es doch schrecklich schwer ist die richtigen Worte zu treffen, wenn einem die Angst oder die Trauer um einen geliebten Menschen die Kehle zuschnürt.

Heute habe ich einen meiner schwärzeren Tage, Wetterumschwung oder sowas liegt in der Luft. Dann beißt es mich.
Dir einen schönen Tag und einen herzlichen Gruß von meiner Liebsten. Sie wünscht Dir viel Kraft !
Übrigens heiße ich Herbert.
Solltest Du einen nicht so ganz öffentlichem Gedankenaustausch vorziehen, dann kannst Du ja eine kurze Nachricht schicken und wir versuchen dann die E-Mail/bzw.
Post-Anschrift auszutauschen.

Herzlichen Gruß Herbert

25.11.2003, 13:51
Lieber Herbert,

vielen lieben Dank für Deine herzlichen Worte. Nun sitze ICH hier mit einem roten Kopf. Unserem "Opa" war immer klar, dass meine Mutter hier gut aufgehoben ist und wir uns natürlich auch um sie kümmern, wenn er nicht mehr auf dieser Erde ist. Er hatte leider ein äusserst schlechtes Verhältnis zu seiner leiblichen Tochter (und natürlich auch umgekehrt). Er hat von ihr noch 3 weitere Enkel, aber es gab eigentlich nie Kontakt. Umso mehr hat es ihn gefreut, dass unsere Kinder immer ein tolles Verhältnis zu ihm hatten. Er konnte noch so depressive Phasen haben (er hatte vor und während der Krebserkrankung stoffwechselbedingte Depression mit mal mehr und mal weniger schlimmen Zeiten), die Kinder haben immer versucht ihn zu aufzumuntern.
So ganz langsam kann man an ihn auch lächelnd denken. An amüsante Anekdoten u.ä. und nicht nur an die schlechte Zeit der Krankheit. Es gibt eine ganz rührende Geschichte, an die ich mich in den letzten Tagen immer wieder erinnert habe: im Juni habe ich meinen Stiefvater so lange bekniet und überredet, dass er endlich wenigstens 1 Mal mitfährt, wenn Joshua ein Fussballspiel hat (unser Sohn spielt bei den 6 ährigen Bambini-Liga). Nach langem Zureden ist "Opa" dann endlich doch mitgefahren. Im ersten Spiel hat unser Sohn dann ein Tor geschossen, ist jubelnd auf Opa zugelaufen und hat ganz laut gerufen: "Das Tor war für meinen tollen Opa". An solche Begebenheiten erinnere mich nun so ganz langsam. Herzlichen Dank auch für Deine lieben Wünsche zu Mama's Geburtstag. Ich werde versuchen, ein kleines Kaffeetrinken zu organisieren. Mein Mann will sich an diesem Tag freinehmen. Wir hoffen, dass es klappt.
Ich fürchte, dass bei meiner Stiefschwester Hopfen und Malz verloren ist, denn sie lässt leider nicht nur unschöne Worte, sondern auch unschöne Taten sprechen. Da schaun wir mal.

Liebe Grüsse an Euch alle und nochmals herzlichen Dank für's in die Arme nehmen.
Bitte lass wieder von Dir lesen und zieh Dich nicht zurück

Herzlichst

Birgit

27.11.2003, 14:18
Hallo an Alle,

ich weiss, dass ich mit dem folgenden Thema hier im LK falsch bin, aber vielleicht kann mir trotzdem jemand mit Erfahrung und einem Tip weiterhelfen. Der Schwager meiner Schwiegermutter ist an Kieferkrebs erkrankt. Er bekam 30 Bestrahlungen (in Hannover) und der Tumor ist trotz Bestrahlung von 2.8 auf 4.9 cm angewachsen. Nun will man die Halsschlagader verlegen und dann anschliessend operieren und einen Teil des Kiefers entfernen. Man hat aber nun schon mehrere Male die OP verschoben, weil der Prof. auf Dienstreise war. Angeblich spielt es jetzt keine Rolle mehr, ob morgen oder in 8 Wochen operiert wird. Die Aussage kommt mir doch sehr merkwürdig vor, da der Tumor trotz Bestrahlung so gewachsen ist. Hat jemand einen Rat, welche Klinik für diese Art Krebs spezialisiert ist? Leider weiss ich überhaupt nicht, um welche Art Krebs es sich handelt.

Danke im voraus.

Allen viel Kraft und Mut.

Bee

02.12.2003, 16:43
Hallo Bee, Christa,Herbert , Chris , Fredi,
bin wieder zurück von meiner Tour aus dem hohen Norden.
Habe mich auch mit Biba getroffen sie ist eine ganz liebe Person die auch voll im Leben steht trotz Erkrankung an LK.
Ich hoffe euch geht es allen gut ???????????????
Einen schönen Abend euch allen
Ciao Olivia

13.12.2003, 13:40
Wenn uns Flügel wachsen...
Wie Engel aussehen?
Wir wissen es nicht!
Ob heute noch Engel das tun, was die Bibel von ihnen erzählt?
Wer weiß es !
Aber wir wissen, was die Engel für Aufgaben haben.
Und diese Aufgaben sind auch unsere!
Wenn eine mutlos ist, sie zu stärken
Wenn einer traurig ist, ihn zu tösten.
Wenn eine einsam ist, sie zu besuchen.
Wenn einer bedroht ist, ihn zu schützen.
Wenn wir fröhlich sind, miteinander feiern.
Wenn uns auch keine Flügel wachsen,
können wir einander Engel sein!

Liebe Grüsse Maria H.

13.12.2003, 14:34
Hallo Maria.
ob Dir Flügel wachsen ?? keine Ahnung !
Aber wie Engel aussehen weiß ich, ?

Schau mal in den Spiegel, so... seh´n Engel aus.

Und wenn Du nur ein ganz klein bischen von dem tust,
was Du als unsere Aufgaben bezeichnest, dann bist Du einer ...

liebe Grüße Herbert

13.12.2003, 14:42
Hallo,

ich habe gerade die Beiträge zum Thema Lungenkrebs gelesen. Da is die Rede von "Nicht aufgeben, Kämpfen", Systemfehler" usw.

Alles schön und gut, aber vielleicht habt Ihr vergessen, daß wenn die Seele krank wird, sie es oft über den Körper ausdrückt. Und solange wir an unserem "krankmachenden" Leben nichts ändern, wird auch die Krankheit nicht verschwinden. Dieses Prinzip läßt sich auf ganz viele Krankheiten anwenden.

Unsere Seele läßt sich nicht mit Medizin austricksen. Unser Körper erzeugt den "Systemfehler" und verlangt dadurch von uns eine Auseinandersetzung mit dem, was in unserem Leben "nicht stimmt". Es entsteht eine Art Krise. Die jenigen, die das erkennen und es schaffen, diese Krise zu überwinden und ihr Leben grundlegend zu verändern, die besiegen auch meistens ihre Krankheit.

Die Medizin ist nur Hilfsmittel, nimmt dem Kranken aber nicht die EIGENE VERANTWORTUNG FÜR SEINEN KÖRPER ab. Wahrscheinlich muß also der "Systemfehler" zunächst mal im Kopf erkannt und behoben werden, damit der Körper nachziehen kann.

Ich habe es schon so oft in meinem Verwandten- und Freundeskreis und auch an mir selbst beobachten können. Diejenigen, die kapiert haben, was die Stunde geschlagen hat, die haben es geschafft, ihre Krankheit aufzuhalten bzw. zu besiegen. Diejenigen, die einfach so weiter gemacht haben wie bisher und dabei gesagt haben "...aber ich bin ja schon in ärztlicher Behandlung - und sogar bei einem Spezialisten", die haben es trotzdem nicht geschafft, eine Besserung zu erreichen. Unser Körper will nicht, daß jemand anders sich den Kopf über etwas zerbricht, was er ja gar nicht wissen kann und was wir uns eingebrockt haben, sondern WIR SELBST müssen das tun.

Bei an Lungenentzündung/Lungenkrebs Erkrankten soll z.B. das Krisen-auslösende Problem die GESTÖRTE KOMMUNIKATION zu ihren Mitmenschen sein. Na klingelt es da irgendwo? Und solange sie daran nicht arbeiten oder grundlegend etwas verändern, können sie soviel "kämpfen" wie sie wollen, es wird nicht viel helfen, den "Systemfehler" zu beheben.

Das nur mal als Denkanstoß... Um mental an sich etwas zu verändern, helfen manchmal die"Aura-Soma"-Öle sehr gut. Mir hat es geholfen, zu erkennen, was grundlegend schief lief in meinem Leben, festgefahrene Denkmuster zu überwinden und eine schlimme Erkrankung zu kurieren.

Viele Grüße und gute Genesung,
Sarah

13.12.2003, 18:32
Hallo Maria
besser kann man den Menschen nicht beschreiben, der immer für einen da ist. Ich werde nun meiner Frau sagen das sie mein Engel ist. Es mag sich schnulzig lesen,aber sie ist die jenige die seit Juni mich immer wieder aufbaut, mir Mut gibt,bei jedem Arzttermin dabei ist, optimistisch ist, die Ärzte mit Fragen löchert und versorgt nebenher Haus und Kinder und geht noch arbeiten.
Viele Grüsse
Gunter

Christa1
13.12.2003, 19:35
Hallo Gunter,

das ist einfach eine wunderbare Liebeserklärung an deine Frau.

Liebe Grüße

Christa

13.12.2003, 23:28
Liebe Maria,

Deine Zeilen hätten es besser nicht treffen können.

Alles Liebe + morgen einen geruhsamen 3. Advent

Bee (Birgit)

13.12.2003, 23:35
Liebe Sarah,

Deine Zeilen sind genau der Grund, warum ich dieses Thread eröffnet habe. Weil: ich letztendlich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass die negative Grundeinstellung und die Depressionen meinem Stiefvater ein längeres Leben nicht
ermöglicht haben und vielleicht sogar den LK "ausgelöst" haben. Es ist absolut spekulativ, aber sehr viele Dinge sprechen dafür. Ich erinnere mich nicht mehr genau an das Sprichwort, aber es war so ähnlich wie "In einem gesundem Körper wohnt ein gesunder Geist" und das gilt genauso natürlich umgekehrt und auch für Krankheiten, Unwohlsein ausserhalb der Krankheit Krebs. Kleines Beispiel: meine Mutter denkt leider in allen Dingen sehr negativ (auch schon vor dem Tod Ihres Mannes) und sie ist eigentlich mit allerlei Wehwechen dauerkrank. Eine positivere Grundeinstellung ist ihr leider nicht beizubringen.

Herzlichst

Bee

13.12.2003, 23:38
Lieber Gunter,

mach das!!! Es wird Deiner Frau bestimmt gut tun oder sie wird sagen: "Ach, das mach' ich doch gerne; es ist selbstverständlich". Aber nichts ist selbstverständlich. Es gibt genug Beispiele in denen der Satz "In guten und in schlechten Zeiten" keine Bedeutung mehr hat. Es freut mich, dass Du einen guten Engel an Deiner Seite hast.

Liebe Grüsse zum morgigen 3. Advent

Bee

19.12.2003, 15:53
Hallo Sarah,
Dein Beitrag war super! Ich bin auch Deiner Meinung, hätte es aber nie geschafft , einen so komplexen Gedanken in einfache Worte- und vor allem für jeden verständlich-, zu schreiben.

Hätte ich das versucht, es hätte mal wieder zu Chaos geführt!

Finde ich echt beruhigend dass es ein paar Leute gibt, die ähnlich denken ....manchmal dachte ich schon, ich sei von einem anderen Stern oder mittlerweile total abgedreht.

Kurz und bündig hast Du's geschafft einen so wichtigen Denkanstoß ins Forum zu setzen!

Jeder sollte die Chance, sich mit dem Thema "Seele und Krankheit" mal näher zu befassen, nutzen..Ich glaube das ist mit das Wichigste von allem. Ich würde es sogar wichtiger als jeden anderen Therapievorschlag halten....
Klingt jetzt mal wieder krass, aber wäre die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt, dann wäre das plötzlich der Durchbruch im Kampf gegen den Krebs. Natürlich nicht der garantierte Sieg , aber vielleicht wichtigste Voraussetzung um zu gewinnen?
Ich finde wir leben in 2003, und die Seele wird bei Krankheiten in den seltensten Fällen von den Ärzten oder Patienten bei den Therapiemaßnahmen mit einbezogen. Ärzte behandeln nur die Symptome einer Krankheit, Patienten "lassen nur machen ". Warum ist das in unserer sonst so fortschrittlichen Zeit immernoch so? Auf jedem anderen Gebiet wird doch auch mehr geforscht ?! Und vor allem müssten wissenschaftlich belegte Studien auf diesem Gebiet mehr an die breite Öffentlichkeit , damit auch Hinz und Kunz ohne allgemeines Interesse an diesem Thema, den Zusammenhang im Krankheitsfall nicht als Humbug sehen. Sondern die Seele nutzen, als wichtigstes Werkzeug(!), bei dem Versuch den kranken Körper zu heilen.
Seelenarbeit ist hart und nicht jedermanns Sache...aber ich glaube trotzdem an die Wichtigkeit dieses Themas. Und zwar nicht nur im Zusammenhang gegen den Krebs, sondern sogar als eventuelle Ursache.
Oh je, versteht mich hier irendjemand???

Bye, ich glaube ich wäre ein Super-Kandidat für eine neue Chaostheorie........stimmts? (Bitte sagt nicht ja...)
.Frage an alle Rätsel-Fans:

Hat jemand den eigentlichen Sinn, die Message, in meinem Posting entdeckt?;-)

19.12.2003, 16:45
... das stimmt doch nicht. in allen anthroposophisch geführten KH, das in Witten/Herdecke ist mit das bekannteste, hat man diesen ansatz bereits 1970 nach fertigstellung in die bertiebsphilosophie eingebunden.
alle ideen von steiner basieren darauf und unser innenminister und dessen bruder konrad schily, der gründer der uni - witten/herdecke, haben diese einstellungen in zahlreichen artikeln und fernsehsendungen public gemacht.
es gibt ja auch noch die waldorfschulen.

also kann man davon ausgehen, dass über 30 jahre erfahrung vorliegen sollten.

mfg

19.12.2003, 16:48
Hallo Innah
Die Schiene ist fürs Bein gedacht und ist Seele auch verletzt, dann braucht man starke Pfähle.
Gruss Gunter

22.12.2003, 14:25
Gunter,
ich verstehe nicht was Du meinst. Das man für die Seele Kücken braucht? Der Spruch klingt nicht schlecht, aber in welchem Zusammenhang?
Gruß Innah


Hllo wksch, ich weiß schon daß das Ganze nix neues ist. Finde nur es wird in der Praxis zu oft nicht beachtet, z.B. aus Zeitgründen. Welcher Hausarzt oder Facharzt beginnt den freiwillig über so ein Thema mit den Patienten zu sprechen???Außerdem wissen nur wenige Ärzte über diese Dinge bescheid...und die die bescheid wissen arbeiten ganz gezielt in diese Richtung, und kehren den normalen Praxen und Krankenhäusern den Rücken. Diese Ärzte findet man nicht bei einem "normalen Arztbesuch". (Geb mir nicht Recht....)

Und immernoch landen die wenigsten Patienten in z.B. antroposophisch oder ähnlich geführten Häusern. Viele wissen nicht mal was davon... (wahrscheinlich stimmt das auch nicht)

mfg

22.12.2003, 15:22
Hallo Innah
wie soll ich das erklären! Dieser Satz fiel mir ein als ich deinen Beitrag gelesen habe. Ich will es mal so versuchen! Wenn die Seele verletzt ist, langt kein Pflaster, das ist dann schon mehr. Mit meiner Onkologin hatte ich bei meiner 2.Chemo solch ein Gespräch.Ich erklärte ihr, das ich den Krebs nicht spüre, mich aber furchtbar fühle,z.B.wie geht es weiter,das Sterben, habe ich Hoffnung auf Genesung.Sie meinte, die Seele gilt es auch zu heilen, damit Hoffnung ihren Platz bekommt.Es war kein Arzt-Patientengespräch, sondern ein Mensch zu Mensch Gespräch und glaub mir,es tut gut wenn ein Arzt nicht nur den Patienten sieht,sondern das was er auch ist , ein Mensch.
Es grüsst
Gunter

22.12.2003, 19:35
...??? warum solltest du nicht recht haben, aber es wurde ne menge unternommen, ansätze dieser art public zu machen.
das sich die leute eher für volksverdummungsmusik interessieren und informationen allgemeiner art für teufelszeug halten, ja dafür kann man nichts :-)

wenn dr. hamer mit klaus jürgen wussow, beides bekannter maßen ausgezeichnete professoren :-) , die dann ihre kenntnisse bei karl moik an den mann/ frau bringen, dann hast du auch ein publikum, das zuhört *gg

mfg

23.12.2003, 09:35
Ich wünsche Allen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest


Viele Grüsse Maria H.

23.12.2003, 21:49
An alle in diesem Threat:

Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest.

An Bee: Dir und Deiner Familie alles Gute und ein hoffentlich einigermaßen schönes Weihnachten.

Tanja

24.12.2003, 07:58
Auch ich wünsche Euch allen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest und ein gesundes/gesünderes neues Jahr mit viel Kraft, Mut und für jeden einen guten Engel an der Seite.
Lieben Dank für all Euren guten Wünsche.

Tanja: auch für Dich und Deine Familie alles Liebe und Gute.

Herzlichst

Bee (Birgit)

30.12.2003, 17:41
Allen wünsche ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr, vorallem ein gesundes Jahr 2004. Ich wünsche mir, dass wir die Hoffnung niemals aufgeben.


Viele Grüsse Maria H.

02.01.2004, 00:23
seit der krebserkrankung meiner mutter finde ich sehr viel halt in diesen foren. bei einigen thesen frage ich mich nur: was mache ich denn, wenn ich gesund und bewußt gelebt habe, eine frohnatur war, depression nie kannte, für viele ein positiver antrieb war, einen gesunden körper hatte, der geist perfekt trainiert war, ich die tiefen gefühle für die kraft der natur und die seele hatte...und trotz allem krebs entsteht, sowie bei meiner mutter geschehen?

03.01.2004, 18:24
Heulen Cyrne,
heulen wie die meisten von uns, und grübeln, und an der Frage "Warum ich?" verzweifeln.
Denn Krebs, Krebs bekommen doch immer nur die anderen, ich doch nicht,
ich hab doch immer ganz gesund gelebt, und von wegen Psyche ich war doch immer

ein fröhlicher ausgeglichener Mensch, warum also ich ???
Fragen über Fragen, ein riesiger Berg von Angst.
Dann stellst Du noch fest, das keiner mit Dir gehen kann, und wenn er noch so gern möchte.
Wer soll Dir helfen? Dein Mann? Deine Tochter? Die brauchen selber Hilfe, weil die Angst sie im Würgegriff hat.
Angst davor, das Frau/Mutter evtl. Schmerzen leiden muss, oder Ihnen gar genommen wird.
Aber irgendwann begreift man dann, das unter dem Berg von Fragen und Angst auch die Hoffnung liegt (von der man sagt: sie stirbt zuletzt!)

Hoffnung auf bessere Diagnosen, günstigere Werte, weniger Schmerzen...
Wenn die Hoffnung kommt fängt man an sich zu wehren, zu kämpfen.
Mann erkennt auch das man die Lieben um einen herum alles tun würden um zu helfen und das macht stark.

Nun, wer kämpft kann auch verlieren, aber er hat noch nicht verloren.

Euch allen, vor allem aber Deiner Mutter, wünsche ich viel,viel Kraft für die kommende Zeit.

Herzlichst Herbert


PS: Zur Erinnerung, meine Krebsoperation war am 11.12.1997
Es geht mir relativ gut.

cyrne
03.01.2004, 19:00
lieber herbert,
danke für deinen ausdrucksstarken text. ja genau das geschieht bei uns. mutter ist voller verzweiflung. heute ist sie 78 jahre alt geworden und es gibt nichts, womit wir ihr wirklich etwas aufmunterung geschaffen haben. alle anrufer und besucher lösten nur weinkrämpfe bei ihr aus. ich habe irgendwann den ab angeschaltet und die türklingel ausgestellt. jetzt sitzt sie mit ihrer freundin (sie kennen sich seit fast 60 jahren! ein unvorstellbarer zeitraum für mich!) und wälzen in alten fotos und erinnerungen. mama hat eben zum ersten mal gelacht. worüber? über ein kinderfoto von mir, wo ich nach dem spielen von einem bauernhof über und über voller gülle, mist und stroh ihr einen blumenstrauß bringe.
ich hoffe so sehr, dass ich die kraft aufbringe ihr etwas halt geben zu können.
eine alte tante hat mir heute einen spruch geschickt, der mir sehr gut tut: es ist ein gebet. obwohl ich nicht gläubig bin, steckt viel wahrheit für mich darin. eine zeile daraus lautet: herr, gib mir die kraft, dinge zu ertragen die ich nicht ändern kann.
genau das ist was mich fast verrückt werden lässt. nichts machen können. ohnmächtig etwas aushalten zu müssen. fremdbestimmt sein.
das ist das schlimmste für mich. manchmal würde ich mich am liebsten webbeamen. so wie ich dies als kind konnte. man sitzt zu hause im kinderzimmer und ist aber "in wirklichkeit" auf fremden planeten oder inseln.
ich wünsche mir meine kindliche naivität zurück, wo probleme mit leichten methaphern erklärt wurden. ich bin erst 33 jahre. habe mein studium zu ende und sollte jetzt richtig losstarten können. stattdessen habe ich das gefühl, mit dem verlust der mutter, wird mir das innerste herausgerissen. ich weiß, dass alles vergänglich ist. doch steht man so kurz davor fehlen mir, als pragmatische kommunikationsfachwirtin die worte. es ist der blanke wahnsinn!

04.01.2004, 12:07
Liebe Mitbetroffenen,
bei mir wurde Lungenkrebs im 3ten Stadium festgestellt und ich konnte - Gott sei Dank - operiert werden. Das ist erst 4 Monate her und obwohl ich mich sehr gut fühle, würde ich mich gerne mit Mitbetroffenen darüber unterhalten.
Hier im Forum schreiben zwar sehr viele Leute, aber meistens Angehörige. Es ist mir aber sehr wichtig, für mein positives Zukunftsdenken, von Betroffenen zu hören, die wie ich am Leben sind und am Leben teilnehmen.
Es ist sehr schwer an eine Zukunft zu glauben, wenn man all diese Negativnachrichten liest!.
Viele Grüße Hermine

04.01.2004, 14:55
Hallo Hermine,
bin Betroffener mit 6-jähriger Erfahrung im Überleben
meine Anschrift: herbert_klocke.birkenfeld@t-online.de
sie können mir direkt mailen

Gruß Herbert

cyrne
04.01.2004, 14:59
hallo hermine. die negativnachrichten sind einfach nur individuelle erlebnisse. ich bin mir sicher, dass es menschen gibt, die ganz anders als meine mutter reagieren. mein vater wo so ein typ. als er 1981 auf muttertag erfuhr, dass er, wenn nicht in der nächten woche operiert, sterben würde. für ihn war ganz klar, die op durchrführen zu lassen. er vertraute seinem arzt, prof.dr. wussov von der uniklinik köln blind. und es hat sich gelohnt. die ersten tage auf der intensivstation waren hart. aber vater war ein kämpfer, dem mein kinderlachen die zukunft und den sinn seines weiterleben wollen aufzeigte. mit einem speziellen vitaminpräparat (kombi-präp) und sehr fettreicher (schwein, geflügel) nahrung, balaststoffen sowie nahrungsergänzungen (astronautenkost) nahm er schnell wieder an gewicht zu. er ging sehr viel spazieren, fuhr fahrrad und schloss sich in einem ortsverein dem sog. bundesverband der kehlkopflosen an. hier lernte er wieder sprechen und konnte so die menschen wichtige kommunikation betreiben. internet gab es da ja noch nicht. vater hat aber auch seine ängste, seine wut und seine hoffnungen offen ausgesprochen. seine chemotherapie schlug nicht so gut an. dafür aber die bestrahlung.
er hat unser haus weiter ausgebaut, fuhr mit uns in urlaub, legte grundlagen für die finanzielle vorsorge fürs alter, unterrichtete kinder in einem tambourchorps und hat mich in meiner kinder- und teendiezeit gut begleitet.
wir haben 10 sehr gute jahre gehabt und er starb 1993 im alter von 72 jahren.
die zukunft fängt immer jetzt an. das gilt für gesunde, scheinbar gesunde und leute mit jeglichen krankheiten. wer den moment nicht nutzt, wird ihn nie mehr erleben. und eine krampfhafte suche nach dem glück sorgt nur dafür, dass wir die kleinen schönheiten in unserem leben übersehen.
bei mir sind es gerade die schneeflocken, die hier in der voreifel vor meinem fenster tanzen.

21.01.2004, 11:28
weiß nicht mehr weiter, meiner Schwester wrde mitgeteilt, dass sie ein bösartiges Bronchialkarzinom mit Sreuung im Rippenfell hat. Sie wurde bereits operiert. Chemo will sie nicht machen wer weiss Rat?

21.01.2004, 12:20
Wie alt ist Deine SChwester? Tut mir echt total Leid.
Wünsche Deiner Schwester alles Gute

21.01.2004, 12:37
Hallo Alex , es ist mir ganz neu , dass trotz Metastasen operiert wird . Wo hat das stattgefunden ? Alles Gute für Euch

09.09.2004, 13:47
hallo zusammen. bei uns versiegt die hoffnung immer mehr und zurück kommen wird sie nicht. meine mutter ist 55 und hat ein nichtkleinzelliges bronchial ca. dies wissen wir seit april und damit haben wir alle tiefen durch. meine mutter ist so negativ eingestellt das auch keiner ein lächeln aus ihr heraus bekommt. sie ist lieber im krankenhaus als zu hause und ich tu alles damit es ihr gut geht, aber nichts hilft. manchmal bin ich so verzweifelt und manchmal bin ich sogar sauer auf sie. ihr könnte es so gut gehen wenn sie nur aus diesem loch heraus kommt, aber sie liegt lieber auf der couch und schläft oder weint den ganzen tag. wie soll man da noch hoffnung bekommen, wenn mann auch sehr oft hört wäre ich doch blos tod.
mit verzweifelten grüssen
manuela r.

09.09.2004, 15:25
Hallo Manuela,
habe gerade Deinen Beitrag über Deine Mutter
gelesen. Es tut mir sehr leid.
Habe auch paralelen zu meiner Mutter gefunden z.B. das sie lieber im Krankenhaus ist als zu Hause. Meine Mutter hat das so begründet, dass sie sich im KH sicherer gefühlt hat und meinte, man könnte ihr im Falle von Atemnot, Schmerzen etc. dort schneller und professioneller helfen.
Vielleicht denkt Deine Mutter das ja auch.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute und recht viel Kraft und Verständis.
Gruss Bine

09.09.2004, 18:25
Hallo Manuela,
auf diesem Brett Seite 1 habe ich schon mal geschrieben,
das ich vor nunmehr 7 Jahre von einem nichtkleinzelligen Lungen CA befreit wurde.
außerdem hab ich nunmehr einiges an Überlebenserfahrung.
Hatte mich aus dem Brett zurückgezogen. Wenn aber jemand wirklich Hilfe braucht...
Evtl. könnten wir´s ja mal versuchen, meine Email-Adresse liegt auch af diesem Brett rum, kannst mir gern auch direkt mailen
herzlichst

Herbert

10.09.2004, 13:22
hallo herbert und bine
danke für eure antworten.
heut haben wir nochmals mit meiner mutter ein ernstes wörtchen geredet, das es so nicht weiter geht. das ende vom lied sie ist uns jetzt sehr böse, aber verstanden hat sie nichts, immer hin sind wir ihre angehörigen und müssen mit ihr zusammen dies durchstehen. ich kann es nicht verstehen das sie sich im krankenhaus sicherer fühlt als zuhause, immerhin bin ich selber krankenschwester und pflege sie ja auch.
es ist so schwer und tut so weh

11.09.2004, 18:01
Liebe Cyrne,
es tut mir sehr leid,dass Deine Mutter gehen musste.
Ich hoffe,ihr geht es jetzt gut,und ich wünsche dir viel Kraft für Deine Zukunft!

12.09.2004, 00:34
Liebe Manuela und die anderen

Liebe CYRNE

Willy verkriecht sich zeitweise auch im Schlafzimmer und weint sowie grübbelt, vor allem die ersten Monate der Krankheit (sind bald 2 Jahre her seit der Erstdiagnose). Dies hat sich aber deutlich gebessert seit er wöchentlich eine Onko-Psychologin besucht. Als er nach der Lungen Op. (12 Strundne Op.) und der REHA die direkt nach der Operation erfolgte heim sollte, hat er auch gesagt er habe Angst vor dem nach hause kommen, weil wenn etwas ist, kann er einfach nur klingeln und er erhält die nötige Hilfe (Ich bin von Beruf auch Krankenschwester mit div. Zusatzausbildungen und trotzdem bin ich hilflos!!!). Wir haben oft und viel darüber gesprochen und ich verstehe ihn nun besser. Es hat mich aber auch zur Verzweifelung gebracht und einige z.T. heftigere Diskussion benötigt.

Heute ist eher so, dass er kaum mehr in die Klinik gehen will - gestern wurde ihm einmal mehr empfohelen für ein paar Wochen in die Klinik zu gehen, er will aber nicht. Das versteh ich auch, ist er doch nun fast monatlich drin.

Seit einigen Wochen haben wir zusätzliche Problem (siehe spez. Thread).

Lg und viel Kraft an alle, auch dir liebe Bine.

Liz (und Willy - ist im Bett)

Liebe Cyrne, was habe ich gelesen? Denken an dich liebste Grüsse Liz und Willy

12.09.2004, 09:44
name@domain.de


Hallo Manuela,
jetzt starte ich den 3 Versuch. Irgendetwas klappt nicht mit der Verbindung.

Ganz kurz die allerbesten Wünsche für Dich und Deine Mutter.
Dir viel Kraft und Geduld.
Wie gesagt dies ist eein Versuch !

herzlichst Herbert

21.04.2005, 16:01
Guten Tag Herbert, wie geht es Dir? ich/wir? würde mich freuen mal wieder etwas von Dir zu lesen.
Du bist ja ein gutes Beispiel, das man die Hoffnung nie aufgeben soll.

Einen großen Gruss, bestimmt von uns allen hier

22.04.2005, 01:59
Hallo Gast,

wie es mir geht ??

Es geht mir beschis.. sagt man nicht.
Aber wenn Gott ein Ausrufezeichen setzt, kannst Du halt kein Fragezeichen daraus machen.
Am 24. Januar ist mein über alles geliebtes Mädchen gestorben. Herzinfarkt !
Jetzt versuche ich mein Leben neu zu organisieren.

Gesundheitlich geht es mir so einigermaßen, In den letzten 7 Jahren hatte ich keine Erkältung oder Grippe mehr, jetzt hatte ich das Vernügen gleich 2 x , kurz hintereinander. Denke, das die Gesamtsituation ein wenig dazu beigetragen hat.

Trotz allem, die Bitte an alle lasst Euch nicht kleinkriegen, kämpft !
Wer kämpft kann verlieren, aber wer nicht kämpft hat schon verloren. Glaubt mir der Krebs, egal welche Sorte, kann keine positiven Stimmungen vertragen.
Lacht mal wieder! Und wenn Ihr glaubt es gibt keinen Grund, dann lacht über mich den alten Blödmann der sich geschworen hatte sich in diesem Forum nicht mehr zu äußern, es aber nicht lassen kann, wenn jemand nett zu Ihm ist.

Also "Gast" Du hast doch sicher einen Namen,oder ? dann gib Dir mal nen Ruck und mail mir, weil das viel netter ist und weil es Dinge gibt, die man evtl einigen aber nicht allen auf die Nase binden will. Sollte sonst noch jemand wissen wollen wie ich diese 7 Jahre, 4 Monate und ein paar Tage hinter mich gebracht habe, ... ich bin gern bereit ein wenig aus der Schule zu plaudern. Im Forum streitet man sich zu laut über unsinnige Dinge.. Gut, gut.. ich wollte mich ja nicht äußern.
Nur soviel: "Zorn und /oder Wut sind ganz, ganz schlechte Ratgeber, also geht doch nett miteinander um.. wir alle haben doch schon Kummer genug

Dir "Gast" herzliche Grüße
+ den "wir?" alles Gute
herzlichst Herbert

Mail: herbert_klocke.birkenfeld@t-online.de