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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wie lange dauert es bis zum Beginn einer Behandlung?


ulli65
20.02.2011, 19:52
Hallo,

ich bin heute zum erstenmal hier und hoffe auf Eure Antworten.

Mein Papa kam vorletzte Woche wegen starker Schmerzen im Oberschenkel in ein Klinikum. Beim CT wurde ein "Loch" im Knochen festgestellt. Zwei Tage nach dem CT wurde er operiert. Eine Gewebeprobe wurde entnommen und und das "Loch" wurde mit Zement verschlossen. Seitdem wurde das Bein nicht weiter behandelt. Wir erfuhren nur, da wäre ein Tumor drin gewesen und der wurde entfernt.

Anschließend wurden weitere CTs durchgeführt und in der Lunge entdeckte man zwei Tumore 2cm und 0,7 cm groß.

Es wurde eine Magenspiegelung durchgeführt, ohne Ergebniss und soll jetzt noch einmal mit Kontrastmittel gemacht werden. In der Niere fand man nichts, der Kehlkopf und die Speiseröhre sind ohne Befund. Die Leber ist anscheinend auch frei, zumindest hat kein Arzt gegenteiliges erwähnt. Das Gehirn wurde per CT angeschaut aber auch von dieser Untersuchung hat man nichts Negatives erwähnt.

Nun soll morgen noch eine Darmspiegelung erfolgen. Eventuell käme dann auch das Ergebnis der Biopsie vom Freitag vorletzter Woche.

Bisher konnten wir mit keinem Arzt sprechen und haben einfach nur furchtbare Angst.

Dauert es immer so lange bis man erfährt was bei Untersuchungen herauskommt und dauert es auch mehr als eine Woche bis aus der hauseigenen Pathologie ein Ergebnis kommt? Wir spekulieren nun im Familienkreis und wissen nicht mehr weiter.

Zu alledem ist die Klinik in der mein Vater liegt keine Fachklinik und sollte nicht ein Tumorpatient in eine Krebsklinik? Mein Papa ist als Beamter privatversichert, hat aber bis jetzt den Chefarzt noch nicht zu sehen bekommen. Es gibt einfach gar keine Info für uns. Ich habe am Freitag um einen Termin beim behandelnden Arzt gebeten und als Auskunft bekommen, dass mein Papa noch keiner Abteilung wirklich zugeordnet ist und wir uns bis Mitte nächster Woche gedulden müssten. Ist das immer so, dass es so lange dauert oder gibt man ihm sowieso keine Chance?

Bin völlig verunsichert und würde mich sehr freuen von Euren Erfahrungen zu hören.

Liebe Grüße

Ulli

wondi222
20.02.2011, 21:00
Lieber Ulli,

ja, manchmal dauert das so lange...

Mein Papa ist am 07.11.10 (ich weiß das deshalb noch so genau, weil meine Mama an diesem Tag Geburtstag hat) ins Krankenhaus wg. Rückenschmerzen.
Es hat 5 Tage gedauert bis die Untersuchungen durch waren, und dann nochmal fast 2 Wochen bis zum 25.11., hier hat er dann die Ergebnisse bekommen.

So, und bis ihr die Ergebnisse bekommt, tue Dir und Deinem Papa und dem Rest Deiner Family einen Gefallen: spekuliert nicht wild rum, was ist wenn, was könnte sein usw., sei froh, dass Dein Papa privat versichert ist, und Du daher sicher sein kannst, dass die Ärzte jede Möglichkeit ausschöpfen, um ihn zu untersuchen, um eine genaue Diagnose stellen zu können. Und mein Papa sagt immer, ihm ist es lieber von einem Stationsarzt behandelt zu werden, der die Behandlung 10 mal macht, wie von einem Chefarzt, der die Behandlung im gleichen Zeitraum 1 oder 2 mal macht...

Außerdem zieht ihr euch mit den Spekulationen nur runter, das ist nicht gut!!! vor allem für Deinen Papa nicht. Überlegen was zu machen ist usw. könnt ihr dann, wenn die Diagnose steht immer noch, und solange bringt es echt nichts, wenn Du Dich und Deinen Papa "verrückt" machst, ändern kann man es leider sowieso nicht, so schwer es auch ist...

Alternativ kannst Du Dich ja mal bei der Versicherung Deines Vaters schlau machen, ob es bezahlt wird, wenn er sich dann eine zweite Meinung in einem anderen Krankenhaus/bei einem anderen Arzt einholt.

Ich drücke die Daumen für Deinen Papa!!!

Alles Gute für Euch!!!

Wondi

jensan
21.02.2011, 08:51
Hallo Ulli

Es tut mir leid, dass auch euch diese schxxx Krankheit betrifft!

Bei meiner Mutter hat auch alles sehr sehr lange gedauert:

- erstes Rötgen beim Hausarzt: 15.06.10
- CT beim Radiologen 16.06.10
- Aufnahme in der Ruhrlandklinik (Lungen-Fachklinik): 30.06.10
- Entlassung Ruhrlandklinik: 12.07.10
- Erstbesprechung Essen Uniklinik: 14.07.10
- Erstbesprechnung beim Onkologen bei uns in der Nähe: 20.07.10
- erste Chemotherapie: 27.07.10

Fazit:
Von der Diagnose bis zum Therapiebeginn über 4 Wochen! :eek:
Glaube aber das es im Normalfall alles viel schneller geht, wenn z.B. in dem gelichen KH die Chemo "angeboten" wir usw.
Hab schon von vielen gehört die nach Diagnose sofort mit Chemo begonnen haben.
Alles Gute deinen Papa!
LG, Jenny

ulli65
21.02.2011, 23:34
Liebe Wondi, liebe Jensan,

danke für Eure Antworten. Ich drücke Euch und wünsche Euch viel Kraft :pftroest:

Heute konnte ich erstmals mit einem Arzt sprechen und der sagte mir, dass die Gewebeprobe am Knochen meines Papas eine Kombination aus Adenokarzenom und Plattenepithelkarzinom darstellen. Nun wird die Lunge nochmal geröntgt und ein Kernspin des Kopfes gemacht.

Wir werden sehen...

Liebe Grüße

Ulli

HC1978
23.02.2011, 19:44
Hallo zusammen!

Ich bin noch ganz neu hier und mein Erfahrungswert bezieht sich auf Österreich ;)

Also meine Mama war am Freitag, 11.2.11 beim Lungenfacharzt, der sie sofort ins Krankenhaus eingewiesen hat. Sogleich wurde mit der Untersuchung und Behandlung (Punktieren der Lunge --> Wasser) gegonnen. Bereits am Samstag, 12.2.11 konnte man am Röntgen einen 2,6 cm großen Tumor erkennen und es wurde ein Schlauch zur Lunge gelegt, damit die Flüssigkeitsansammlungen ablaufen konnten.
Am MO 14.2. + DI 15.2. hatte sie bereits ein MRT und CT - zum Glück wurde keine Metastasen im Kopf - Körper gefunden.
Morgen Do 24.2. bekommt meine Mama das erste Mal eine Chemo....

Vom Erstbesuch beim Arzt bis zur Behandlung - Chemo vergingen somit 13 Tage.

Liebe Grüße
Nicole