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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kleinzelliges bronchialkarzinom mit hirnmetastasen


Lulu79
15.04.2011, 10:01
hallo zusammen,

ich bin seit längerem stiller leser und habe heute beschlossen mich hier anzumelden.
bei meinem vater wurde ende letztes jahres oben genannte diagnose gestellt.
ein schock für uns alle.
eigentlich wollte ich mich nicht so sehr im internet "schlau machen" da man ja eigentlich nur schlimmes liest was diese krankheit betrifft. mittlerweile merke ich aber, dass es mir hilft, mich damit auseinanderzusetzen und zu akzeptieren dass die lebenszeit meines vaters sehr begrenzt ist.
wir (meine mutter, meine schwestern und ich) wissen alle darum und jeder geht anders damit um.
meinem vater wurde das auch gesagt. der arzt meinte max. ein jahr.
dennoch glaube ich, er hat es verdrängt.
er macht kräftig pläne fürs nächste jahr - wenns ihm dann wieder besser geht.
auf der einen seite finde ich das gut,
auf der anderen seite weiss ich nicht ob er nicht in ein tiefes loch fällt wenn er merkt es geht nichts mehr?!
wie sind da eure erfahrungen?
er hat im übrigen gerade 6 chemos und 15 bestrahlungen für den kopf hinter sich. jetzt muss er alle 4 wochen zur nachuntersuchung.
es ist alles schrecklich traurig.
ein trost ist, dass er keine schmerzen hat...
herzliche grüße lulu

Jiska
15.04.2011, 14:01
Hallo Lulu,
auch ich bin neu hier und versuche meine Sorgen und Nöte irgendwie in den Griff zu bekommen. Ich bin nicht selbst Betroffene sonder meine Freundin. Ich hoffe, dass Du hier genauso viel hilfreiches findest, wie ich.
Liebe Grüße und alles gute für Euch
Jiska

Lulu79
15.04.2011, 14:59
hallo jiska,
danke für deine worte.
es ist schön für deine freundin, dass sie eine freundin wie dich hat, die sich um sie kümmert.
lg lulu

Jiska
16.04.2011, 09:02
:pftroest:

Gabi24
17.04.2011, 14:36
Hallo Lulu,
auch meine Mama ist an dieser schrecklichen Krankheit erkrankt. Mittlererweile geht es ihr wirklich schlecht, sie kann kaum mehr laufen, ißt sehr schlecht und schläft den ganzen Tag. Für uns ist dies auch schrecklich mitanzusehen, trotz allem macht meine Mama auch noch Pläne, sie verdrängt die Krankheit auch. Sie wohnt bei uns, möchte auch ihre Wohnung nicht aufgeben.
Ich wünsche Euch viel Kraft!!!
Gabi

Lulu79
17.04.2011, 20:04
hallo gabi,
an tagen wo es meinem vater relativ gut geht denke ich oft, eigentlich macht er es richtig. er macht diese schreckliche krankheit nicht ständig zu seinem hauptthema.
aber an tagen wo es nicht so toll ist, könnte ich den ganzen tag heulen.
schlimm ist auch für mich dass wir kinder alle über 250 km von unseren eltern entfernt wohnen. meine mutter steht im alltag also oft alleine da.
das tut mir sehr leid für sie.
ich würde es toll finden meine eltern öfters sehen zu können.
es gibt tage da würde ich am liebsten wieder zuhause einziehen.

ich finde es toll dass deine mutter bei euch wohnt, auch wenn das sicher nicht einfach ist.

dir noch einen schönen sonntag und viel kraft!
herzliche grüße lulu

Kikiwe
18.04.2011, 15:47
Hallo Ihr Lieben,

Bis heute habe ich nur still mitgelesen und mit Euch gelitten, jetzt versuche ich selber über unsere Situation zu schreiben.
bei meiner Mama wurde im Januar 2010 ein kleinzelliges Lungenkarzinom der Stufe V und COPD festgestellt.
Im Laufe des Jahres wurden Chemo und Bestrahlung durchgeführt. Anfangs ist der Tumor kleiner geworden, doch Anfang des Jahres sind 2 Hirnmetas diagnostiziert worden. Das war dann der zweite heftige Schlag. Zusätzlich ist die Durchblutung in den Beinen komplett weg.
Sie liegt zum zweiten Mal in zwei Wochen stationär im Krankenhaus. Sie dort zu sehen, war ein richtiger Schock.
Sie schläft sehr viel, ißt nicht mehr, trinkt ganz gut. Die Lust auf eine Zigarette hat sie auch noch nicht verloren.:rolleyes:
Ich habe so das Gefühl, dass sie nicht mehr lange unter uns sein wird, habe ich mich das letzte Mal, als sie im Kh lag auch schon verabschiedet- habe ihr gesagt, dass sie selber entscheiden soll, ob sie gehen will und dass wir sie sehr lieb haben und vermissen werden. Einen Tag später war sie "fit" und hat meinen Mann - er sollte eine Zigarette organisieren- herumkommandiert.
Dieses Auf und Ab........

Bitte entschuldigt, diesen langen Text. War einfach gut mal drüber zu reden.

Liebe Grüsse

Lulu79
20.04.2011, 08:28
liebe kikiwe,
die liebe last mit dem rauchen... geht auch jeder anders damit um.
mein vater hat nach diagnosestellung keine mehr angerührt (er hat bestimmt 40 jahre oder so geraucht) und da bin ich auch wirklich stolz auf ihn.
aber selbst wenn er weiter geraucht hätte, hätte ich ihm da keinen vorwurf gemacht.
klar, toll und förderlich ist es nicht.
aber wenn jemand so eine diagnose bekommt und durch chemo und bestrahlung sch... nebenwirkungen hat und eh schon eingeschränkt ist,
dann ist das vielleicht manchmal so ein wenig "normalität im alltag" (sorry für die ausdrucksweise aber mir fehlen momentan die richtigen worte).

ich hab das rauchen dann auch gleich mal gesteckt. ;)

dir und deiner mutter alles liebe
lulu

paula2007
20.04.2011, 08:43
hallo kikiwe,

zum thema rauchen- mein papa hatte nach der diagnosestellung kurzzeitig aufgehört. aber kurz nach der op fing er leider wieder an. obwohl er anfangs eine sehr gute prognose hatte hat er es nicht geschafft aufzuhören. und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass es dann noch wirklich etwas bringt. jedoch hat mein mann sofort aufgehört zu rauchen als mein papa die diagnose bekam. in erster linie um es meinem papa zu erleichtern...

ich wünsche euch weiterhin alles liebe und vor allem ganz viel kraft!

liebe grüße, nicole

Lulu79
21.04.2011, 09:38
hallo nicole,
das finde ich toll von deinem mann!
ich wünschte meiner hätte auch diese einstellung :rolleyes: ...
manchmal habe ich aber auch angst dass ich durch die krankheit meines vaters zum hypochonder werde.


gestern hatte mein vater keinen so schönen tag,
er hat sich mit einem mann unterhalten dessen frau ebenfalls an lungenkrebs erkrankt ist. ihr geht es momentan sehr schlecht und sie hat keine hoffnung mehr.
das hat ihn sehr beschäftigt. aber er redet drüber, das finde ich toll!!

einen schönen tag
lulu :winke:

Alady
21.04.2011, 11:01
Hallo Lulu,

mein Dad hat auch den Kleinzeller, Lunge Metas Nebenniere und Lymphknoten....mir hat es komplett den Boden unter den Füßen weggerissen als die Diagnose kam....ich wohn nicht allzu weit von meinem Dad weg also besteht immer die Möglichkeit das man sich trifft....ich hatte seit der Diagnose immer das Gefühl ich verpasse irgendwie was wenn ich nicht zu ihm fahre...man genießt die Zeit viel intensiver..
Die Chemo hat er super weggesteckt und eine muß er noch und dann noch Bestrahlung..hoffe die hat auch so wenig Nebenwirkungen wie die Chemo...mein Dad läßt sich aber auch nicht unterkriegen geht arbeiten...versucht alles so normal wie bisher zu machen und das hilft...

Ich drück euch die Daumen .... :winke:

Gruß Jana

Lulu79
23.04.2011, 09:53
hallo jana!
finde ich super dass dein vater arbeiten geht!
meine eltern haben eine geschäft, allerdings muss ich sagen dass das meiste an meiner mutter hängt. meinem vater fehlt für einen "normalen" tagesablauf die kraft. er schläft sehr viel, aber kocht dann dafür und wenn es geht arbeitet er natürlich auch mit.
nervig ist oftmals das gerede der leute die dann alles besser wissen, ich glaube dem geht er auch ganz gerne aus dem weg ;).

alles liebe für dich und dein familie
und schöne ostertage :winke:
lulu

Kikiwe
06.05.2011, 15:07
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Euren Zuspruch und Eure Erfahrung mit den Glimmstengeln. Mittlerweile ist meine Mama eingeschlafen und sitzt nun auf nem Stern und passt auf uns auf.

Ich wünsche Euch und euren Angehörigen alles, alles Liebe und viel Kraft für den weiteren Weg und natürlich, dass diese verdammte Krankheit besiegt wird.

Liebe, traurige Grüsse
Kiki:engel:

Lulu79
08.05.2011, 17:23
liebe kiki,

das tut mir sehr leid, mein herzliches beileid.
ich wünsche dir viel kraft in dieser traurigen zeit.

herzliche grüße
lulu

Lulu79
17.05.2011, 08:43
hallo ihr lieben,

anfang juni hat mein vater die ersten untersuchungen nach der abgeschl. chemo.
mrt und ct und ein paar tage später die besprechung.
ich hab eine sch... angst vor den ergebnissen, obwohl es ihm momentan gut geht. klar, er ist müde und nicht wirklich belastbar aber es geht ihm den umständen entsprechend wirklich gut.
in den letzten tagen vergieße ich mal wieder viele tränen.
mein mann meinte ich soll endlich anfangen die krankheit meines vaters anzunehmen.
aber wie kann man so etwas bitte einfach annehmen??? :huh:

einen schönen tag wünscht euch
lulu :winke:

Kikiwe
17.05.2011, 17:05
Liebe Lulu,

ich weiss, was Du meinst. Dieses Zulassen fällt einem sehr schwer, weil man dann seine eigenen Gefühle nicht mehr so gut kontrollieren kann- so ging es mir jedenfalls. Um es ganz krass zu sagen, ich habe mich schon am Grab meiner Mutter stehen sehen, obwohl es ihr damals noch ganz gut ging.

Irgendwann, als es ihr so richtig dreckig ging( ein Tier in diesem Zustand hätte man gehen lassen) war ich selber an einem Punkt, wo ich bereit war, sie gehen zu lassen. Das konnte ich aber nur, weil ich gemerkt habe, dass dies kein Zustand mehr ist. Weder für sie, noch für uns Angehörigen. Sie selber hat dann noch weitere drei Wochen gebraucht.
Sei weiterhin für Deinen Vater da, gib ihm Kraft und, sollte es einmal( egal ob jetzt, oder in späteren Jahren) und wenn Du bereit dazu bist, lass ihn gehen!

Tiina
18.05.2011, 12:51
Liebe Lulu,
ich könnte auch nicht sagen, wie man das macht mit dem "Annehmen der Krankheit"... Dass Du jetzt Angst hast vor dem Ergebnis der Untersuchung und viel weinst, finde ich absolut normal und angemessen!

Genau wie Kiki konnte auch ich meine Mutter am Ende gehen lassen, weil ich aus tiefem Herzen davon überzeugt war, dass es für sie nur noch eine Qual war - aber das ist bei Euch ja überhaupt noch nicht angesagt.
Du machst das schon alles gut so!

Ich drücke ganz fest die Daumen für gute Ergebnisse!
Anja

Jiska
20.05.2011, 08:16
Liebe Lulu,

:pftroest::pftroest::pftroest:....

und ganz liebe Grüße.

Ich hoffe, dass es Deinem Vati soweit gut geht. Die artezeit bis zu den Ergebisse im Juni ist sicher sehr nervenraubend.

Ich drücke die Daumen ganz fest, dass sie so ausfallen, wie ihr es Euch wünscht.

Ganz liebe Grüße und Deinem Vati viel Kraft

Lulu79
24.05.2011, 09:27
hallo zusammen,

lieben dank für die netten worte und für das teilen eurer erfahrungen.
ich hoffe sehr dass ich wenn es soweit ist (was hoffentlich noch dauert) dann auch los lassen kann.
aber wahrscheinlich kommt das automatisch wenn man einen geliebten menschen leiden sieht.

ich war jetzt das erste mal seit diagnosestellung ein paar tage verreist.
ein komisches gefühl auch wenn ich sowieso nicht gerade um die ecke bei meinen eltern wohne.

euch allen einen schönen tag
lulu

Lulu79
06.06.2011, 20:14
hallo zusammen,

letzte woche war der termin für mrt & ct,
morgen gibts die ergebnisse und weitere behandlungsschritt werden besprochen... ich hoffe so sehr dass es sich zumindest nicht verschlimmert hat.

kann mir jemand was über nebenwirkungen sagen wenn die lunge bestrahlt wird? gibts da überhaupt welche?

momentan geht es meinem vater gut und ich möchte fast sagen er "ruht in sich selbst" - weil er es so nehmen kann wie es kommt.
aber natürlich hofft auch er...

einen schönen abend euch allen :winke:
lulu

Tiina
07.06.2011, 10:07
Liebe Lulu,
ich drücke ganz fest die Daumen für ein möglichst positives Ergebnis heute!!!

Alles Liebe,
Anja

Lulu79
12.06.2011, 21:48
hallo zusammen,

anja,
lieben dank fürs daumen drücken...

momentan ist "stillstand" bei meinem vater.
ich hoffe dieser zustand dauert eine weile an und er kann den sommer genießen.

lulu

Lulu79
23.08.2011, 17:55
hallo zusammen,

ich melde mich mal wieder...
mittlerweile hat mein vater die 2. chemo-therapie begonnen (wieder 6 zyklen).
nach der 1. chemo hatte er nicht wirklich lange ruhe, der tumor auf der lunge wächst und mittlerweile gibt es auch metas in den organen.

das ist alles einfach sch...

euch allen noch einen schönen tag
lulu

Lulu79
05.02.2012, 18:51
hallo,

ich habe schon lange nichts mehr geschrieben aber eigentlich fast täglich hier im forum gelesen.

mein vater ist im jan. friedlich eingeschlafen.
er hatte etwas mehr als 1 jahr und es war trotz allem ein gutes jahr!

mein vater starb so, wie er es wollte, zuhause & wir waren alle bis zum schluss bei ihm.
wir sind froh & dankbar dass wir ihn bis zum schluss begleiten durften und ihn auch zuhause pflegen konnten.
es war ein friedvolles sterben er musste keine schmerzen leiden. da es mein vater sicherlich nicht gewollt hätte, werde ich hier nicht ins detail gehen.
ich möchte nur allen mut machen die vor der entscheidung stehen jemanden zuhause beim sterben zu begleiten bzw. dem sterbenden diesen letzten wunsch zu erfüllen. es kostet sehr viel kraft & organisation aber es ist machbar und man weiss hinterher dass es richtig war, das ist unglaublich tröstlich.

euch allen viel, viel kraft und gebt niemals auf.
traurige grüße lulu

@admins
bitte ins hinterbliebenen forum verschieben und schließen, danke.