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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilflosigkeit


tinali
19.04.2011, 23:08
Hallo, wir sind schon seit langer Zeit ziemlich hilflos, aber jetzt ganz besonders. Meine Mum hatte 2008 Magen Ca, welches sich aber gut therapieren und operieren lies, allerdings mit Gewischtabnahme, Essenunverträglichkeit, Durchfall, aber sie hat sich damit arrangiert. Dann 2010 der Schock, man stellte eine Raumforderung ohne bisherige Beschwerden im Oberbauchfest, welche sich nach Whipple Op als Bauchspeichdrüsenkrebs bestätigte. Da meine Mum sehr diszipliniert ist hat sie dem Krebs bis jetzt ordentlich dagegengehalten. Leider denk ich auch das sie es deshalb bis jetzt geschafft hat, weil sie sich mit der Krankheit in keinster Weise auseinandersetzt, die Medis, die Op, die Ärzte usw. sind Schuld an ihrem jetzigen Zustand. Sie nimmt Morphin und andere Schmerzmedikamente, wiegt noch etwa 37 kg. Nachdem sie jetzt mehrmals gestürzt ist, sie teilweise nur noch am Boden krabbelt, damit sie nicht stürzt, habe ich sie nach langem Widerstand zu uns genommen. Doch morgen will sie Heim, sie will in ihre Wohnung, a ihren Fernseher, will tun so wie sie will.......doch wir sind alle in rieseiger Sorge, was ist wenn sie fällt und er Herd an ist... anrufen dürfen wir auch nicht oft, denn da fühlt sie sich kontrolliert, ebenso ist es mit Besuchen. Wenn wir sie nötigen, kann sie sehr verletztend werden, auch unsere Gespräche ( Pflegedienst, Ärztin, ANgehörige) sich doch bitte mit der Krankheit auseinanderzusetzen, lehnt sie kategorisch abe, sie ist halt älter und etwas schwach. Sie macht es sich und auch uns unnötig schwer. Ich versuch sie zu verstehen...aber schaff es oft nicht. Ich/wir wollen so viel Zeit mit unserer Mama und Oma verbringen, doch sie will Heim und allein sein und ab und an nach ihr schauen. Sie ist sehr krank und lehnt jegliche Hilfe ab. Ich würd noch so viel von ihr wissen möchten, doch sie lässt sich auf keinerlei Gespräche ein. Ich würde von meiner Mum Abschiednehmen wollen, würde mit ihr ein Zeichen von der anderen Seite vereinbaren wollen, doch es ist nichts möglich. Sie sitzt da und sagt sie wüßte nicht wovon ich/wir reden und wird teilweise dann auch sehr verletztend: Sie war schon immer nicht ganz einfach, doch jetzt...mal ist sie so sehr zart und dann steht sie und sagt ganz genau wie was zu laufen hat.... morgen geht sie Heim....und ich kann sie nicht halten weil sie es ablehnt. Zwei Zusagen vom Hospitzhatten wir auch schon, doch die mussten wir wieder ablehnen weil sie noch nicht soweit ist. Wir kommen nicht an sie heran und dies tut so unsagbar weh, ich versuch sie wirklich zu verstehen und für sie dazusein.......doch sie macht es uns sehr schwer. Ich weiß das sie der Patient ist und ihre Meinung wichtig ist, aber wir gehen gerade auch kaputt... Wie kann ich meiner Mum wirklich helfen, wer kann mir vielleciht einen Rat geben? Danke

Bremensie
20.04.2011, 15:20
Hallo tinali,
so wie du den Zustand deiner Mam schilderst steckt sie in einer tiefen Depression. Die starken Medikamente die sie nehmen muss haben zur Folge dass sie auch eine Wesensveränderung durchmacht. Ich kann deine Verzweifelung gut verstehen.Lass dich einfach mal ganz doll drücken. Vielleicht kannst du ja noch mal mit dem Arzt reden was ihr machen könnt.Vielleicht muss deine Mum erst einmal durch Erfahrung lernen dass sie Hilfe braucht. Ich weiß dass klingt hart aber einen anderen Tipp habe ich auch nicht parat.
LG Erika

ronin1970
12.05.2011, 14:26
Gut geschrieben ... finde ich !


Viele Grüße